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FLUG REVUE 03/2015

Qatar Airways: A350 im Dienst Ariane 6: Europas neuer Träger Großes Special: Luftwaffe übernimmt A400M

Qatar Airways: A350 im Dienst
Ariane 6: Europas neuer Träger
Großes Special: Luftwaffe übernimmt A400M

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<strong>03</strong> <strong>2015</strong><br />

Deutschland € 5,30 www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />

ETIHAD<br />

Doppelpremiere<br />

A380 und 787<br />

AIRASIA-A320<br />

Rätsel um Absturz<br />

in die Javasee<br />

ARIANE 6<br />

Entwicklung<br />

hat begonnen<br />

A350 IM<br />

Erstes Ziel ist<br />

Frankfurt<br />

DIENST<br />

Airports<br />

KAMPF GEGEN<br />

EIS UND SCHNEE<br />

GROSSES SPECIAL<br />

Luftwaffe übernimmt A400M<br />

ORION-TEST ERFOLGREICH<br />

Amerika feiert sein neues<br />

Raumschiff<br />

HELIKOPTER-ANTRIEBE<br />

Neue<br />

Modelle<br />

Österreich € 6,00, Schweiz sfr 10<br />

Benelux € 6,20, Italien € 6,90<br />

Slowakei € 8,40


SAY<br />

ELLO<br />

Begrüßen Sie mit uns den Ersten<br />

der nächsten Generation<br />

Ab 3. März auf<br />

www.airbushelicopters.com


März<br />

Kurs<br />

Fluggeräte im Heft<br />

Sicherheit<br />

hat Vorrang<br />

24 Airbus A350<br />

32 Airbus A380<br />

40 Airbus A400M<br />

44 Airbus A400M<br />

46 Airbus A400M<br />

50 Airbus A400M<br />

52 Airbus A400M<br />

8 Boeing KC-46<br />

38 Bombardier Learjet 85<br />

36 Cessna Citation Latitude<br />

8 Comac ARJ21-700<br />

82 Douglas A-1 Skyraider<br />

18 Fairchild C-123<br />

Foto: Reuters, U. Thomalla<br />

Die Untersuchung des AirAsia-<br />

Absturzes Ende Dezember hat<br />

mit der Auswertung der Flugschreiber<br />

gerade erst begonnen (siehe Beitrag in<br />

diesem Heft auf Seite 34), da kündigt die indonesische<br />

Transportsicherheitsbehörde an, sie wolle<br />

einen vorläufigen Untersuchungsbericht nicht<br />

vollständig – wie international üblich – veröffentlichen.<br />

Man will vorläufig lediglich den an der Untersuchung<br />

beteiligten Ländern Auszüge des Berichts<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Im Sinne der Flugsicherheit ist diese Geheimniskrämerei<br />

der Behörde weder nachzuvollziehen<br />

noch zu akzeptieren. Wenn die Unfalluntersuchungskommission<br />

Erkenntnisse über die Ursachen<br />

des Absturzes hat, dann ist es notwendig,<br />

dass diese auch veröffentlicht werden, damit<br />

Maßnahmen getroffen werden können, um ähnliche<br />

Unglücke in Zukunft zu verhindern.<br />

Bis die Unfalluntersuchung abgeschlossen ist<br />

und der endgültige Bericht vorliegt, vergehen in<br />

der Regel Jahre. So lange darf man nicht warten.<br />

Egal, welche Ursachen für diesen Absturz entdeckt<br />

werden, mit den Erkenntnissen der Untersuchung<br />

können Unfälle verhindert werden.<br />

Nur Probleme, die auch erkannt sind – seien<br />

sie technischer, meteorologischer oder menschlicher<br />

Natur –, können durch proaktives Handeln<br />

gelöst werden. Diese Umsetzung nimmt aber auch<br />

Zeit in Anspruch. Wie auch immer geartete Befindlichkeiten<br />

haben bei der Veröffentlichung von<br />

Unfall-Untersuchungsergebnissen nichts zu suchen.<br />

Indonesien hat in der Vergangenheit immer<br />

wieder seine Luftfahrtkompetenz unter Beweis<br />

gestellt. Die indonesische Behörde muss deswegen<br />

ihre Erkenntnisse komplett veröffentlichen!<br />

Nur so zeigt sie, dass auch bei ihr die Flugsicherheit<br />

an erster Stelle steht.<br />

Volker K. Thomalla<br />

Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats21<br />

Teile haben die Astronauten auf der ISS bislang mit einem 3D-Drucker<br />

hergestellt. Darunter ist auch ein Schraubenschlüssel, dessen Konstruktionsdaten<br />

die NASA an die ISS per E-Mail geschickt hatte.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 3


16<br />

Im Winterflugbetrieb kämpfen die<br />

Drehkreuzflughäfen mit eingespielten<br />

Teams gegen die Tücken des Wetters.<br />

<strong>03</strong>/<strong>2015</strong><br />

INHALT<br />

TAKE-OFF<br />

16 Winterspiele<br />

Mit schwerem Gerät kämpfen die Verkehrsflughäfen<br />

im Winter gegen Schnee und Eis<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

24 Airbus A350 nimmt Liniendienst auf<br />

Qatar Airways hat ihre nagelneue erste<br />

A350 in Dienst gestellt, auf der Route von<br />

Doha nach Frankfurt<br />

32 Etihad übernimmt A380 und 787-9<br />

Mit der neuen A380-Luxusklasse „The Residence“<br />

wirbt Etihad um Privatjet-Publikum<br />

34 AirAsia Indonesia, Flug QZ 8501<br />

Rätselhafter A320-Absturz in Gewitterzone<br />

vor der Küste Indonesiens<br />

BUSINESS AVIATION<br />

36 Cessna Citation Latitude<br />

Im Midsize-Bereich will Cessna mit der<br />

Latitude verlorene Marktanteile zurückholen<br />

38 Bombardier Learjet 85<br />

Das Programm wird vorerst eingestellt<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

54 Die Luftstreitkräfte Taiwans<br />

Wichtige Modernisierungsprogramme<br />

für F-16 und Ching Kuo<br />

58 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Luftwaffe beendet Eurofighter-Mission<br />

im Baltikum<br />

32<br />

64<br />

In neuen Farben stellte Etihad<br />

Airways ihre erste A380-800 vor.<br />

Hubschraubertriebwerke müssen<br />

kompakt und leistungsfähig sein.<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong>


TECHNIK<br />

64 Zivile Hubschraubertriebwerke<br />

Unsere Marktübersicht zeigt die<br />

neuesten Antriebe für aktuelle und<br />

künftige Helikopter<br />

70 Luftwirbel im Laserlicht<br />

DLR-Forscher machen die Strömung<br />

am Tragflügel sichtbar<br />

RAUMFAHRT<br />

74 Feuertaufe für Orion<br />

Die neue US-Raumkapsel und hunderte<br />

Beteiligte der Start- und Bergungsdienste<br />

haben die Bewährungsprobe bestanden<br />

78 Ariane 6 – Europas neuer Träger<br />

Die Entwicklung der künftigen Rakete<br />

verläuft nicht ohne Widersprüche<br />

80 Raumfahrt-News<br />

HISTORIE<br />

82 Douglas A-1 Skyraider<br />

Das robuste Trägerflugzeug wurde<br />

noch im Vietnamkrieg eingesetzt und<br />

diente auch als Frühwarnflugzeug<br />

79<br />

Ohne Probleme absolvierte die<br />

Orion-Kapsel ihren ersten Trip ins<br />

All und die Rückkehr zur Erde.<br />

www.flugrevue.de<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

TOP-<br />

THEMA<br />

A400M<br />

40 Die Luftwaffe empfängt ihre<br />

erste A400M in Wunstorf<br />

Beim Lufttransportgeschwader 62<br />

steht zunächst die Einsatzerprobung<br />

auf dem Plan<br />

44 Millioneninvestitionen auf<br />

dem Fliegerhorst Wunstorf<br />

Neue Hallen und ein hochmodernes<br />

Ausbildungszentrum stehen<br />

für die A400M bereit<br />

46 Die lange Geschichte des<br />

europäischen Transporters<br />

Schon in den 80er Jahren<br />

begannen die ersten Studien<br />

Vier Länder haben die A400M<br />

40 inzwischen im Dienst.<br />

Fotos: Airbus Helicopters, Aéroports de Paris, Airbus Military, Airbus, NASA<br />

Titelfotos: Airbus, Bundeswehr/Bender, Flughafen Oslo, NASA<br />

48 VIP-Interview<br />

mit Domingo Ureña Raso<br />

Chef von Airbus Military sieht<br />

Exportpotenzial für 300 bis 400<br />

Flugzeuge<br />

50 Die A400M-Fertigung im<br />

spanischen Sevilla<br />

In der Endmontagehalle entsteht<br />

mit Bauteilen aus vielen Ländern<br />

das fertige Flugzeug<br />

52 Europrop-Triebwerk T400-D6<br />

im Plan<br />

Der stärkste Turboprop-Antrieb<br />

der westlichen Welt<br />

32<br />

34<br />

78<br />

40<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im März<br />

8 News<br />

39 AIRSpot<br />

72 Berufe: Fluglehrer<br />

In Zukunft werden Fluglehrer gebraucht.<br />

Durch eine Gesetzesnovelle ist der Erwerb<br />

der Lehrberechtigung erschwert worden.<br />

86 Service<br />

Modelle, Termine, Impressum<br />

88 Fairchild C-123K Provider<br />

Das Air Heritage Museum in Pennsylvania<br />

hält seit Jahren das einzige noch<br />

flugfähige Exemplar top in Schuss<br />

90 Vorschau<br />

16<br />

74<br />

64<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 5


Leserforum<br />

redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn<br />

Foto: Sikorsky<br />

AUSGABE 12/2014<br />

Hubschrauber sind schon schneller geflogen<br />

Der Artikel über die Sikorsky S-97 Raider ist interessant, aber<br />

dass ein Hubschrauber die Marke von 400 km/h erreicht, ist nichts<br />

wirklich Neues.<br />

Bekanntlich geht die Luftfahrt seit dem Ersten Weltkrieg drei<br />

Schritte vorwärts und einen zurück. Ich erwähne nur die Lockheed<br />

XH-51A von 1964, ein Experimental-Hubschrauber (zwei Prototypen<br />

gebaut) mit starrem Rotor, Stummelflügel und Pratt & Withney-<br />

Strahltriebwerk J60-P-2 als Antrieb. Sie erreichte im Mai 1965<br />

eine Geschwindigkeit von 438 km/h in 500 m Flughöhe. Oder die<br />

Bölkow BO 46 von 1964, ein Versuchshubschrauber mit Hochgeschwindigkeits-Rotor,<br />

System Derschmidt. Hier diente ein<br />

Turbo méca Turmo IIIB-Triebwerk mit 800 Wellen-PS als Antrieb.<br />

Die Geschwindigkeit mit Hilfsdüsen betrug 400 km/h.<br />

Harry Foerster, Überherrn<br />

AUSGABE 1/<strong>2015</strong><br />

Zentrifugalkraft außer Acht<br />

gelassen<br />

Im Beitrag „Ausweichmanöver wegen Müllgefahr“<br />

(Seite 78) heißt es: „... wegen der<br />

zwar minimalen, aber immer noch wirksamen<br />

Erdanziehung...“. Diese Aussage ist<br />

falsch. Dass an Bord der Raumstation Mikrogravitation<br />

herrscht, ist dadurch bedingt,<br />

dass sich die von der Erde ausgeübte Gravitationskraft<br />

mit der auf die Station (sowie<br />

Astronauten und alles was mitfliegt) einwirkende<br />

Zentrifugalkraft nahezu exakt aufheben.<br />

Es handelt sich also um ein Kräftegleichgewicht<br />

und nicht um ein Verschwinden der<br />

Erdanziehung. Die Gravitationskraft geht<br />

zwar zurück mit dem Quadrat der Entfernung<br />

zwischen den Massenzentren, wird aber null<br />

erst bei unendlicher Entfernung. Denken Sie<br />

in diesem Zusammenhang nur an die Wirkung<br />

der Anziehungskraft des Mondes auf<br />

Ebbe und Flut.<br />

Dr.-Ing. Jiri Blazek, St. Augustin<br />

•<br />

www.flugrevue.de<br />

Flughafen Kassel bekommt<br />

neuen Namen<br />

Es hat natürlich am Namen Kassel-Calden<br />

gelegen, dass fast keine Flüge stattgefunden<br />

haben.<br />

Felix Nolte, über Facebook<br />

•<br />

www.flugrevue.de<br />

Aufblasbarer Hangar für<br />

die Triebwerkswartung<br />

Das Konzept ist nicht neu für AOG-Arbeiten<br />

draußen, etc. Es gibt schon Zelte dafür. Ich<br />

denke, wenn man bei Regen, Wind und Kälte<br />

draußen an der Engine arbeiten muss, weiß<br />

man so etwas zu schätzen.<br />

Reinhard Luksch, über Facebook<br />

So ein Zelt habe ich doch letztens bei uns im<br />

Hangar gesehen für den nächsten Engine<br />

Change im Freien. Ich finde, das ist eine gelungene<br />

Idee. Da hätte man schon vor Jahren<br />

drauf kommen können. Jetzt fehlt nur noch<br />

etwas für den Scheibenwechsel im Freien.<br />

Corinna Schröder, über Facebook<br />

•<br />

www.flugrevue.de<br />

Sparpotenziale der USAF<br />

Ich wüsste, wo die sparen könnten: Die<br />

Boeing B-52 ausmustern oder zumindest,<br />

wie schon mal angedacht, auf vier moderne<br />

Triebwerke umrüsten.<br />

Daniel Covet, über Facebook<br />

Meinung<br />

gefragt<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />

Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 228 9565-247<br />

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

NEUER TANKER FÜR DIE US AIR FORCE<br />

Flugtests im KC-46-Programm<br />

Gerade noch vor Jahresende, am Sonntag, den 28.<br />

Dezember, hob bei Boeing in Everett die erste Versuchsmaschine<br />

für die Erprobung des KC-46-Tankers<br />

für die US Air Force ab. Testpilot Ron Johnston und<br />

sein Team waren mit der 767-2C dreieinhalb Stunden in<br />

der Luft, bevor sie auf dem Boeing Field in Seattle landeten.<br />

Bei der auch als EMD-1 bezeichneten Maschine sind<br />

die militärischen Systeme noch nicht eingebaut. Sie dient<br />

vielmehr der zivilen Zulassung des neuen Basisstandards,<br />

aus dem der Pegasus-Tanker entsteht. Der Erstflug hatte<br />

sich um mindestens ein halbes Jahr verzögert, da Teile der<br />

Verkabelung ausgewechselt werden mussten. Die Ingenieure<br />

hatten einige der vielen zusätzlichen Leitungen nicht genügend<br />

weit auseinander verlegt. Die erste KC-46A mit<br />

Tankausleger und sonstiger Ausstattung soll nun vielleicht<br />

im April fliegen. Die Probleme könnten Boeing bis zu 1,4<br />

Milliarden Dollar (1,25 Mrd.<br />

Euro) kosten.<br />

Foto: Boeing<br />

Erster Tejas aus der Serie geliefert<br />

Bei Hindustan Aeronautics in Bangalore wurde am 18. Januar nach über<br />

30 Jahren die erste Serienmaschine des LCA (Light Combat Aircraft) an die indischen<br />

Luftstreitkräfte übergeben. Zur Feier war auch Verteidigungsminister<br />

Manohar Parrikar gekommen. Er forderte verstärkte Anstrengungen, um die<br />

Produktion zu beschleunigen. Laut HAL-Chef R. K. Tyagi sollen in diesem Jahr<br />

sechs Flugzeuge fertig werden, danach acht und schließlich 16 bis 20 pro Jahr.<br />

Unterdessen absolvierte die Marineversion am 20. Dezember auf der Basis<br />

Hansa (Goa) den ersten Startversuch von einer Rampe (Foto rechts).<br />

Foto: ADA<br />

Foto: AVIC<br />

ARJ21-700 erhält Zulassung<br />

Sechs Jahre nach dem Erstflug hat die chinesische Luftfahrtbehörde<br />

CAAC dem Comac ARJ21-700 am 30. Dezember 2014 die Zulassung erteilt.<br />

Damit ist die ARJ21 laut Comac der erste in China nach internationalen<br />

Standards entwickelte Jet-Airliner. Bis zur Zulassung hatten die Prototypen<br />

2942 Flüge und 5258 Flugstunden absolviert. Verschiedene Probleme, unter<br />

anderem das Versagen einer Tragflächenkomponente bei statischen Tests,<br />

hatten zu einer mehrjährigen Verspätung geführt. Der ARJ21-700 bietet<br />

Platz für 78 bis 90 Passagiere und wird von CF34-10-Triebwerken von<br />

GE Aviation angetrieben. Der Erstflug war am 28. November 2008 erfolgt.<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Etihad Regional baut um<br />

Einen Strategiewechsel nimmt Etihad Airways<br />

bei seiner Regionalabteilung vor, die von der<br />

Darwin Airline betrieben wird. Aufgrund der<br />

Konkurrenzsituation in der Schweiz sollen mehrere<br />

Strecken wie etwa nach Lugano und Linz aufgegeben<br />

werden. Offenbar will sich der Carrier nun als<br />

Anbieter von Wet-Lease-Diensten für andere<br />

Fluggesellschaften positionieren. Etihad hält 33,3<br />

Prozent der Darwin-Anteile. Die Flotte besteht aus<br />

Saab 2000 (Foto) und geleasten ATR 72-500.<br />

„Die Priorität heute ist es, neue Kunden für die<br />

jetzige A380-Version zu finden.“ Fabrice Brégier, Chef von Airbus<br />

Foto: Etihad Airways<br />

Foto: AgustaWestland<br />

Foto: Gambia Bird Airlines<br />

Rosneft bestellt 160 AW189<br />

AgustaWestland hat durch einen am 29. Dezember unterzeichneten<br />

Deal mit dem russischen Ölgiganten den Auftragsbestand<br />

für sein neues Super-Medium-Modell mehr als verdoppelt.<br />

Die Vereinbarung sieht die Lieferungen bis 2025 vor<br />

und beinhaltet auch Dienstleistungen wie Wartung und<br />

Ausbildung des Personals. Die Endmontage der AW189 für<br />

Rosneft wird bei HeliVert (Gemeinschaftsunternehmen mit<br />

Rus-sian Helicopters) in Tomilino nahe Moskau erfolgen.<br />

Gambia Bird stellt Flugbetrieb ein<br />

Kurz vor Jahresende hat Gambia Bird Airlines ihren Flugbetrieb<br />

nach eigenen Worten„ausgesetzt“. Das Unternehmen litt immer<br />

stärker unter einbrechender Nachfrage und Flugstreichungen wegen<br />

der Ebola-Epidemie in Afrika. Die seit 2009 mit deutscher Hilfe aufgebaute<br />

und geführte Fluggesellschaft aus Banjul betrieb zwei von<br />

Germania geleaste Airbus A319 und setzte auf ein Dreiklassen-Kabinenkonzept<br />

mit 46 Kilogramm Freigepäck und kostenlosem Essen.<br />

Rekordjahr für Boeing<br />

Boeing feierte mit der Produktion von 723 Verkehrsflugzeugen<br />

sowie 1432 Bestellungen im Wert von 232,7 Milliarden Dollar neue<br />

Rekorde. Auch Airbus lieferte mit 629 Flugzeugen so viele aus wie<br />

nie zuvor. Bestellungen von 1456 Maschinen bedeuteten das<br />

zweitbeste Ergebnis aller Zeiten für den europäischen Hersteller.<br />

Orientierung für Profis<br />

Information - Daten - Chronik<br />

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„Das Nachschlagewerk hat sich längst zu einem gedruckten<br />

Navigationssystem gemausert, das Nutzer schnell und sicher<br />

durch die faszinierende Welt der Luft- und Raumfahrt führt.“<br />

Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 9


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Airbus<br />

ERSTE A330 MIT 242 TONNEN STARTMASSE IST GEFLOGEN<br />

Airbus verbessert die A330<br />

Am 12. Januar absolvierte die bisher schwerste A330-Version in Toulouse ihren<br />

Jungfernflug. An Bord der erst teillackierten F-WWYY (Werknummer<br />

MSN1628) waren fünf Personen: Captain Thierry Bourges und First Officer<br />

Jean-Louis Rabilloud sowie die Flugtestingenieure Joan Andre, Gert Wunderlich<br />

und Alain Pourchet. Letzterer saß beim Flug im Cockpit, während seine Kollegen<br />

in der Kabine an den Messkonsolen Platz nahmen. Die Testkampagne der neuen<br />

Variante wird etwa 15 Flugstunden umfassen. Die erste A330-300 mit erhöhter<br />

Startmasse soll im zweiten Quartal an Delta Air Lines ausgeliefert werden.<br />

ATR erzielt 2014<br />

neue Rekorde<br />

So viele Flugzeuge wie nie zuvor<br />

produzierte und verkaufte das Regionalflugzeug-Konsortium<br />

im vergangenen<br />

Jahr. ATR konnte 160 Maschinen<br />

der 600-Serie absetzen und lieferte<br />

83 Turboprops aus. Auch die Einnahmen<br />

von 1,8 Milliarden Dollar und der<br />

Auftragsbestand im Wert von 6,8 Milliarden<br />

Dollar erreichten neue Bestmarken.<br />

Letzterer entspricht einem Produktionszeitraum<br />

von drei Jahren bei<br />

weiter steigenden Fertigungsraten.<br />

Ab 2016 sollen 100 Einheiten pro Jahr<br />

in Toulouse gebaut werden.<br />

Neues Verfahren<br />

Der zum Safran-Konzern gehörende<br />

Triebwerkshersteller Turbomeca hat mit<br />

der Fertigung von Triebwerkskomponenten<br />

im 3D-Druck begonnen. Bevor<br />

das neue Produktionsverfahren zum<br />

Einsatz kam, hatte Turbomeca es mehrere<br />

Jahre lang getestet und qualifiziert.<br />

Das Werk in Bordes ist eines der ersten,<br />

das gedruckte Komponenten für Triebwerke<br />

in Serie fertigt.<br />

Foto: Internet China<br />

Zwei weitere J-20<br />

in der Flugerprobung<br />

Chengdu Aircraft macht Fortschritte bei der<br />

Erprobung des Kampfjets J-20. Inzwischen<br />

fliegen sechs Maschinen. Zuletzt hoben die<br />

„2013“ am 29. November und die „<strong>2015</strong>“<br />

am 18. Dezember ab. Bei letzterem Prototyp<br />

reichen die Flächen neben den Triebwerksdüsen<br />

nun weiter nach hinten. Es gibt Spekulationen,<br />

dass die J-20 schon 2017/18 einsatzbereit<br />

sein könnte.<br />

USAFE verlegt Flugzeuge nach Deutschland<br />

Im Rahmen von Sparmaßnahmen wird die USAFE die britische Basis Mildenhall ab<br />

2020 aufgeben. Die auf dort stationierten KC-135-Tanker sollen nach Ramstein verlegt<br />

werden. Die 352nd Special Operations Group mit ihren zehn CV-22 Osprey und zehn<br />

MC-130J Commando II wiederum geht nach Spangdahlem. Die dort ansässige 606th Air<br />

Control Squadron zieht mit ihren 300 Mann Personal zum Stützpunkt Aviano in Italien. In<br />

RAF Lakenheath werden ab 2020 zwei Staffeln mit je 24 Lockheed Martin F-35 Lightning<br />

II stationiert. Sie ersetzen langfristig die F-15C und F-15E des 48th Fighter Wing. Lakenheath<br />

liegt nur rund 30 Kilometer von RAF Marham entfernt, wo die britischen F-35 ihre<br />

Basis haben werden. Die European Infrastructure Consolidation (EIC) umfasst diverse<br />

Maßnahmen, die zu jährlichen Einsparungen von über 500 Millionen Dollar führen sollen.<br />

Foto: US Air Force<br />

10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Neue Typhoon-Staffel der RAF<br />

Die Royal Air Force hat mit einer Feier in Marham die II(AC) Squadron<br />

von einem Tornado- zu einem Eurofighter-Verband umgewidmet.<br />

Die Army Cooperation Squadron existiert seit 1912 und istdamit<br />

die älteste Flugzeugstaffel Großbritanniens. Sie wird künftig im<br />

schottischen Lossiemouth stationiert sein. Die von der II(AC) abgegebenen<br />

Tornado GR4 verbleiben in Marham. Für ihren Betrieb wurde<br />

die 12(B) Squadron unter dem Kommando von Wing Commander<br />

Nikki Thomas wieder aufgestellt. Thomas ist der erste weibliche<br />

Kommandeur eine Bomberstaffel der RAF.<br />

Die Bordhubschrauber Sea Lynx Mk 88A der Marine haben<br />

im Januar nach erfolgter Instandsetzung wieder den Flugbetrieb<br />

aufgenommen. Ziel ist ein Einsatz auf der Fregatte<br />

„Bayern“ vor Afrika im zweiten Quartal. „Bis zum vollständigen<br />

Abschluss der Reparaturarbeiten“ gelten strikte Vorgaben<br />

wie eine definierte Anzahl an Flugstunden und eine Begrenzung<br />

der maximal zulässigen Geschwindigkeit.<br />

Foto: MOD Crown Copyright/Keates<br />

The Global<br />

Show for<br />

General Aviation<br />

EDNY: N 47 40.3 E 009 30.7<br />

15. – 18. April <strong>2015</strong><br />

Messe Friedrichshafen, Bodensee<br />

• über 600 Aussteller aus 35 Nationen<br />

• 33.400 Fachbesucher, 63% mit Pilotenschein<br />

• über 100 AERO Conferences<br />

Neues Airbus-Wartungszelt<br />

Auch unter widrigsten Wetterbedingungen ermöglicht<br />

ein von Airbus entwickeltes, aufblasbares Zelt Wartungsarbeiten<br />

an empfindlichen Triebwerksteilen, wenn kein geeigneter<br />

Hangarplatz zur Verfügung steht. Das für die Flugzeugfamilien<br />

A380, A350, A340 und A330 geeignete Turbofan Engine<br />

Maintenance Tent ist mit Lüftung, Klimatisierung und Heizung<br />

ausgestattet. Das Zelt soll eine schnellere Rückkehr kostbarer<br />

Flugzeuge in den Linieneinsatz ermöglichen und deren Bodenzeiten<br />

für die Wartung verkürzen. Das Foto zeigt eine Zelt-Probeaufstellung<br />

in einem A380-Hangar in Toulouse.<br />

www.flugrevue.de<br />

Foto: Airbus<br />

www.aero-expo.com<br />

Gold-Sponsor:


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

US AIR FORCE<br />

F-35A bei der Fighter Weapons School<br />

Die US Air Force Weapons School in Nellis hat am 15.<br />

Januar ihre erste Lightning II übernommen und beginnt<br />

nun mit der Entwicklung eines Waffenlehrer-<br />

Lehrgangs auf dem Stealth-Muster. Captain Brent Golden,<br />

Fluglehrer bei der 16th Weapons Squadron, holte die F-35A<br />

bei Lockheed Martin in Fort Worth ab. Weitere Flugzeuge<br />

folgen. Sie sind zunächst der F-16-Staffel des Air Force<br />

Warfare Center zugeordnet. Am 16. Januar flogen die beiden<br />

F-35A der Königlich-Niederländischen Luftstreitkräfte<br />

von Eglin AFB in Florida zur Edwards AFB in Kalifornien.<br />

Sie nehmen dort an der Truppenerprobung des Musters teil.<br />

Die ersten Flugzeuge sollen 2019 in die Niederlande kommen.<br />

Lockheed Martin teilte unterdessen mit, dass man im<br />

letzten Jahr alle 36 geplanten Lightning II ausgeliefert hat.<br />

Die letzte Maschine war CF-19, zugleich die erste Flugzeugträgerversion<br />

für das US Marine Corps.<br />

Foto: USAF<br />

Spanier bestellen gestreckte Dreamliner<br />

Die Air Europa Líneas Aéreas, S.A.U. hat zum Jahresende bei Boeing 14 Dreamliner der<br />

gestreckten Version Boeing 787-9 bestellt. Die zum Globalia-Konzern gehörende spanische<br />

Fluggesellschaft mit Sitz auf Mallorca und mit einem weiteren Betriebsschwerpunkt in Madrid-Barajas<br />

hat damit insgesamt 22 Dreamliner der Versionen 787-8 und 787-9 geordert. Die<br />

neuen CFK-Zweistrahler sollen die gesamten Langstreckendienste der Spanier übernehmen<br />

und ältere Boeing 757 und 767 ablösen. Die erste Boeing 787-8 wird 2016 ausgeliefert. Zu<br />

den spanischen Zulieferern der Boeing 787 gehören die Unternehmen Aciturri (für das Triebwerk<br />

Rolls-Royce Trent 1000) und M. Torres für Ultraschall-Prüfmaschinen für Fasergewebe.<br />

PW1100G-JM ist<br />

zugelassen<br />

Am 19. Dezember 2014 erteilte die<br />

FAA dem Pratt & Whitney PW1100G-<br />

JM die Zulassung. Der Getriebefan<br />

kommt am Airbus A320neo zum Einsatz.<br />

Zu diesem Zeitpunkt hatte das<br />

Triebwerk bereits mehr als 50 Flüge an<br />

der ersten A320neo absolviert. Der<br />

Antrieb ist neben dem PW1524G der<br />

CSeries das zweite Mitglied der Pure-<br />

Power-Familie, das seine Zertifizierung<br />

erhalten hat.<br />

Foto: Boeing<br />

Im Netz<br />

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MQ-9 fliegt<br />

20 000 Stunden<br />

Die Flugstunden-Bestleistung für<br />

das unbemannte Überwachungsflugzeug<br />

von General<br />

Atomics wurde nun auf 20 000<br />

Stunden geschraubt. Wie der<br />

Hersteller mitteilte, erreichte die Anfang 2008 gebaute MQ-9 Reaper den Meilenstein am<br />

23. Dezember während eines 17-stündigen Einsatzes über Afghanistan. Die Zahl ihrer Flüge<br />

liegt bei 1355. Seit dem Erstflug 2001 hat General Atomics Aeronautical Systems rund 230<br />

Predator B/Reaper ausgeliefert. Ihre Gesamtflugzeit wird mit über 942 000 Stunden angegeben.<br />

Neben den USA nutzen auch Frankreich, Großbritannien und Italien das Muster.<br />

Erste Schiffslandungen für die MQ-8C<br />

Northrop Grumman und die US Navy haben erste Decklandeversuche mit der neuen<br />

C-Version der Fire Scout durchgeführt. Die Tests fanden vor Weihnachten auf dem Zerstörer<br />

USS „Jason Dunham“ statt, der vor der Küste von Virginia unterwegs war. Insgesamt kamen<br />

bei drei Flügen 32 Starts und Landungen zusammen, so die Navy. Das Programm diente<br />

der Vorbereitung der Truppenversuche, die dieses Jahr stattfinden sollen. Geplant ist die<br />

Beschaffung von 40 MQ-8C, nachdem bisher 30 MQ-8B geliefert wurden. Das C-Modell<br />

basiert auf der Bell 407 und hat eine deutlich längere Flugzeit sowie mehr Sensornutzlast.<br />

Foto: USAF<br />

Personalien<br />

Tom Williams ist vom Airbus-Programmvorstand<br />

zum Chief Operating Officer (COO) und<br />

damit zum Gesamtverantwortlichen für die immer<br />

weiter steigende Airbus-Produktion befördert<br />

worden. Der Schotte folgt auf Günter Butschek,<br />

der das<br />

Unternehmen<br />

nach Börsenkurs-Turbulenzen<br />

kurz vor<br />

Jahreswechsel<br />

verließ.<br />

Beverly Wyse ist bei<br />

Boeing zur neuen Leiterin<br />

des Standortes<br />

South Carolina ernannt<br />

worden. Bis<br />

Ende des Jahrzehnts<br />

sollen dort monatlich<br />

14 Dreamliner-Rumpfsektionen und sieben komplette<br />

787 pro Monat entstehen. Bisher leitete<br />

Wyse erfolgreich das stark erweiterte, einzige<br />

737-Werk in Renton und das 737-Programm.<br />

Foto: Northrop Grumman<br />

Fotos: Rolls-Royce, Boeing, Airbus<br />

Chris Young ist der neue Präsident der Sparte<br />

Civil Small and Medium Engines von Rolls-Royce<br />

und damit auch Chef des Unternehmens in Dahlewitz.<br />

Young war zuvor Direktor des Trent-XWB-<br />

Programms für<br />

den Airbus A350<br />

XWB und folgt<br />

auf Russell Buxton,<br />

der nach<br />

Großbritannien<br />

zurückkehrt.<br />

Das hochpräzise Referenzmessinstrument<br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: GE Aviation<br />

Passport-Triebwerk im Flugtest<br />

Die Flugversuche des Passport-Triebwerks von GE Aviation machen weiter Fortschritte.<br />

Die Erprobung hat am 30. Dezember 2014 in Victorville, Kalifornien, begonnen.<br />

Zum Einsatz kommt die Boeing 747-100 von GE. Das Passport soll die Business Jets<br />

Bombardier Global 7000 und 8000 antreiben und in diesem Jahr seine Zulassung<br />

erhalten. Bereits abgeschlossen sind Hagel- und Vogelschlagversuche. Nun stehen<br />

Versuche mit Wassereinspritzung und einer gebrochenen Bläserschaufel an. Bis dato<br />

haben die Passport-Antriebe mehr als 750 Stunden und 300 Zyklen absolviert.<br />

Die spanischen Heeresflieger haben im Dezember von Airbus Helicopters<br />

España ihre ersten beiden Tiger HAD-E sowie den ersten NH90 erhalten.<br />

Die Lieferung von 22 NH90 aus dem Werk in Albacete wird sich bis 2021 hinziehen.<br />

Bis wann alle 18 Tiger fertiggestellt sein sollen, ist nicht bekannt.<br />

SAR-Dienst jetzt zivil<br />

Die niederländischen Luftstreitkräfte<br />

(Koninklijke Luchtmacht) haben am 15. Januar<br />

in Leeuwarden ihre 3<strong>03</strong> Search and Rescue<br />

Squadron aufgelöst und ihre drei AB412SP-<br />

Helikopter außer Dienst gestellt. Die 1994<br />

gebauten Hubschrauber werden von Peru<br />

übernommen. Die Einheit hat seit ihrer Gründung<br />

im März 1959 mehr als 5500 lebensrettende<br />

Missionen geflogen. Allein 2014 wurden<br />

die Hubschrauber 230-mal angefordert. Die<br />

SAR-Aufgaben werden nun von dem zivilen<br />

Betreiber Northsea Helicopters Vlaanderen<br />

übernommen, für Patientenverlegungsflüge<br />

werden übergangsweise zwei Cougars der<br />

300 Squadron in Leeuwarden stationiert.<br />

Foto: Verteidigungsministerium Niederlande<br />

ERSTKUNDE AIR LEASE CORPORATION<br />

Schwerere Variante des Airbus A321neo<br />

Nach einer erweiterten Vorbestellung der Leasingfirma<br />

Air Lease Corporation aus Los Angeles für nunmehr<br />

90 Flugzeuge hat Airbus Mitte Januar eine<br />

neue Version der A321neo gelauncht. Die neue Variante mit<br />

97 Tonnen maximaler Startmasse soll ab 2019 ausgeliefert<br />

werden. Sie schafft transatlantische Reichweiten von maximal<br />

7400 Kilometern und kann bei Zweiklassenbestuhlung<br />

206 Passagiere befördern. Airbus will mit dem neuen Flaggschiff<br />

der neo-Familie auch den Markt älterer Boeing 757<br />

beackern, wo in den nächsten Jahren rund 500 Flugzeuge<br />

ersetzt werden müssen. Zusätzliche 500 Flugzeuge sieht<br />

Airbus als Marktpotenzial für ihre neue Variante. Das Standardrumpf-Langstreckenflugzeug<br />

erschließe „dünne“, neue<br />

Routen, für die es bisher kein passendes Muster gebe.<br />

Foto: Airbus<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Pilot/-in als Offizier im<br />

Fliegerischen Dienst<br />

Als Pilot/-in eines Jets, Transportflugzeugs oder Hubschraubers stehen Sie<br />

immer vor außergewöhnlichen Aufgaben. Im In- und Ausland stellen Sie<br />

sich vielfältigen Herausforderungen, die es so nur bei uns gibt. Gute Möglichkeiten<br />

der Aus- und Weiterbildung während und nach der Dienstzeit<br />

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Bewerbungsschluss<br />

für <strong>2015</strong>: 28. Februar


Take-Off<br />

Flughäfen ringen mit dem Winter<br />

Erst direkt vor<br />

dem Start<br />

werden die Jets,<br />

hier in Paris,<br />

enteist.<br />

16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong><br />

www.flugrevue.de


WINTER-<br />

SPIELE<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Fotos: FINAVIA, AEROPORTS<br />

DE PARIS<br />

Mit dem generalstabsmäßig geplanten Einsatz<br />

von Spezialfahrzeugen trotzen die Flughäfen im<br />

Winter den Unbilden der Witterung. Dabei<br />

geht es nicht nur um die schnelle Beseitigung<br />

enormer Schneemengen, sondern auch um den<br />

sicherheitsrelevanten Schutz vor Vereisung.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 17


Take-Off<br />

Flughäfen ringen mit dem Winter<br />

Schneeschleudern<br />

verteilen die Schneemassen<br />

weitläufig<br />

und ohne störende<br />

Wälle zu produzieren.<br />

Eis und Schnee<br />

setzen auch den<br />

Spezialfahrzeugen<br />

zu.<br />

Bis auf die Asphaltdecke<br />

räumt diese<br />

besonders starke<br />

Schleuder.<br />

Ortstypisches Warnschild am<br />

Vorfeldrand in Spitzbergen.<br />

18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong><br />

SCHNEE-<br />

WEITWU<br />

www.flugrevue.de


RF<br />

Schleppkarawane in Frankfurt.<br />

Sprühfahrzeuge sorgen<br />

dafür, dass die Schlepper<br />

immer genug „Grip“ haben.<br />

Bei sehr strengem Frost müssen Heißluftgebläse<br />

oder die Hilfsgasturbine an Bord für<br />

eine warme Kabine sorgen.<br />

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Ein airberlin-Sonderflug über<br />

Silvester nach Spitzbergen traf<br />

dort auf winterliche Extremkälte.<br />

Fotos: Bujack (3), Hofecker, Finavia, Flughafen Oslo (2)<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 19


Take-Off<br />

Flughäfen ringen mit dem Winter<br />

Wintertraining im Klimahangar.<br />

Hier „übt“ ein A350-Prototyp<br />

in Miami Winterbedingungen.<br />

Zu hoher Schnee kann die<br />

unentbehrliche Landebahnbefeuerung<br />

verdecken.<br />

Per Lastwagen werden geräumte<br />

Schneeberge in Salzburg abgefahren.<br />

Fotos: Finavia, Flughafen Oslo, (4) Hofecker, Airbus<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


WARM-<br />

DUSCHER<br />

Mit einer heißen Lösung aus Harnstoff oder Glykol, die das salzempfindliche Aluminium der<br />

Flugzeuge nicht angreift, werden die Flugzeuge, hier in Oslo, vor dem Start sorgfältig enteist.<br />

Rollen zum Start. Eine<br />

Enteisung reicht jeweils<br />

nur für wenige Minuten.<br />

Die spezielle Röhrenform des Schneepflugs wirft das<br />

Räumgut bei voller Fahrt weit seitlich von der Piste.<br />

Pünktlicher Winterbetrieb trotz<br />

geschlossener Schneedecke in Oslo.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 21


Take-Off<br />

Flughäfen ringen mit dem Winter<br />

Auch Schneematsch stellt die Bodenabfertiger auf dem Vorfeld vor Herausforderungen.<br />

Schlepper, Treppen und Spezialfahrzeuge kämpfen mit Glätte.<br />

Neun 21 Meter lange,<br />

riesige Kehrblasmaschinen<br />

setzen<br />

sich in diagonaler Linie auf der Startbahn<br />

des Flughafens Helsinki-Vantaa simultan<br />

in Bewegung und befreien die<br />

drei Kilometer lange Piste vom Schneebelag.<br />

Bei rund 40 km/h Geschwindigkeit<br />

ist die gesamte Piste in zwölf Minuten<br />

geräumt. Schnelle Schneeräumung<br />

ist nicht nur eine Frage der Sicherheit,<br />

damit die auf ihren Hochdruckfahrwerken<br />

mit 250 km/h aufsetzenden Verkehrsflugzeuge<br />

sicher landen, abbremsen<br />

und lenken können, sondern auch existenzwichtig<br />

für Drehkreuzflughäfen, die<br />

auf pünktliche Umsteigeverbindungen<br />

angewiesen sind. Unter diesen sind die<br />

nordeuropäischen Hubs Oslo, Helsinki<br />

und Stockholm bekannt für ihre perfekte<br />

Winter-Performance, fast unbeeindruckt<br />

vom harten Winterwetter des Nordens.<br />

Stockholm-Arlanda wirbt sogar stolz damit,<br />

im Winter „unbesiegt“ zu sein. Auch<br />

Helsinki bewältigt durchschnittlich zwei<br />

Meter Neuschnee pro Wintersaison. Für<br />

die Finnen sind Schneemassen kein<br />

Grund zur Aufregung. Mit 23 unterschiedlichen,<br />

als Arbeitsanweisung vorbereiteten<br />

und in den Sommermonaten<br />

trainierten „Schneeszenarien“ bereiten<br />

sich der Flughafen und sein Personal auf<br />

jedes Winterwetter vor. Das andere Erfolgsrezept<br />

der Nordeuropäer ist ihre<br />

Geräteausstattung. Es waren die Finnen,<br />

die mit den einst mit den bei Patria Oy<br />

und heute in den USA gebauten<br />

„Vammas“-Kehrblasmaschinen neue<br />

Maßstäbe setzten. Die PSB 5500 kann<br />

mit ihrem bis zu 9,15 Meter langen, diagonal<br />

gestellten Schneepflug bis zu 65<br />

km/h schnell fahren und 6,70 Meter<br />

breite Gassen räumen. Im zweiten Schritt<br />

kümmert sich eine an einer Art Brückenträger<br />

schwenkbar aufgehängte Bürste,<br />

wahlweise mit Polyester- oder Stahlborsten<br />

oder einer Mischung bestückt, um<br />

den verbliebenen Schnee, bis schließlich<br />

ein Gebläse im Heck mit einem bis zu<br />

400 km/h schnellen Warmluftstrom<br />

nachhilft, auch Lampen und Rollmarkierungen<br />

restlos freizulegen und den Boden<br />

zu trocknen. 660 Kubikmeter Warmluft<br />

strömen pro Minute aus. Zwei Caterpillar-C15-Dieselmotoren<br />

mit 313 Kilowatt<br />

treiben den für seine Größe<br />

Diese moderne<br />

schwedische<br />

Kehrblasmaschine<br />

fährt umweltfreundlich<br />

mit<br />

Biogas über das<br />

Vorfeld.<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong><br />

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Ein „Friction<br />

Tester“ misst den<br />

Reibungskoeffzienten<br />

auf einem<br />

Rollweg.<br />

Im Fahrzeug<br />

werden die<br />

Messergebnisse<br />

des Spezialanhängers<br />

ausgewertet<br />

und per Funk<br />

übermittelt.<br />

erstaunlich wendigen Riesen an, der mit<br />

Schneepflug auf nur 18,2 Meter schmalen<br />

Flächen wenden kann. Aber selbst<br />

wenn normale Schneepflüge nicht mehr<br />

helfen, haben die Airports noch einen<br />

Pfeil im Köcher: die Schneefräsen. Eines<br />

der stärksten dieser Kraftpakete, sie sehen<br />

aus wie eine Mischung aus Bigfoot-<br />

Traktor und Mähdrescher, stellt die<br />

Schwarzwälder Firma Schmidt aus St.<br />

Blasien als einer der weltweiten Experten<br />

für Winterdienstausrüstung her: Die bis<br />

zu 50 km/h schnelle TS 10000-7 räumt<br />

3,90 Meter breite Gassen und schafft mit<br />

ihrem 2,21 Meter breiten Schleuderrad<br />

bis zu 8000 Tonnen Schnee pro Stunde<br />

weg, den sie bis zu 60 Meter weit wirft.<br />

Das Schleuderrad wird von einem 571<br />

Kilowatt starken Motor angetrieben.<br />

Weitere 110 Kilowatt Leistung zweigt<br />

sich der Hydraulikantrieb der Zuführschnecken<br />

vom Fahrmotor ab. Auch hier<br />

hilft ein starkes Gebläse im Heck bei der<br />

Feinräumung. Der Tank reicht für zehn<br />

Stunden Dauereinsatz.<br />

<strong>FLUG</strong>ZEUGENTEISUNG<br />

VOR DEM START<br />

Sind Pisten, Rollwege und Vorfelder erfolgreich<br />

geräumt, müssen sich Flughäfen<br />

und Bodendienstleister um die Enteisung<br />

der Flugzeuge kümmern. Vor dem<br />

Start müssen vor allem die Tragflächen<br />

und Leitwerke von Schnee- und Eisresten<br />

befreit sein, weil diese das Flügelprofil<br />

verändern und Flugeigenschaften<br />

und Startleistung gefährlich beeinträchtigen<br />

können. Natürlich kann<br />

man ein Aluminiumflugzeug nicht mit<br />

Tausalzlösung behandeln, da es mit dem<br />

empfindlichen Leichtbauwerkstoff zerstörerisch<br />

reagieren würde. Deshalb<br />

kommen hier nicht korrosiv wirkende<br />

Speziallösungen aus Glykol und Wasser<br />

zum Einsatz. Etwa 50 bis 80 Grad Celsius<br />

heiß ist die typische rötliche „Type I“-<br />

Mischung, mit der man vor dem Start<br />

Schnee- und Eisreste von Flugzeugen<br />

entfernt. Mit Polymeren puddingartig<br />

verdickt, gibt es auch gelblich gefärbte<br />

„Type II“-Mischungen, die länger am<br />

Flugzeug haften sollen. „Type III“ (gelb)<br />

ist schließlich eine Variante für langsamer<br />

fliegende Propellerflugzeuge und<br />

„Type IV“ (grün) eine Ableitung mit längerer<br />

Haftdauer. Eine „Type I“-Enteisung<br />

schützt zwischen 5 und 15 Minuten, eine<br />

„Type IV“-Enteisung erreicht eine sogenannte<br />

„holdover time“ (HOT) von 30<br />

bis 80 Minuten. Weil in jedem Fall Zeitdruck<br />

besteht, versucht man, die Enteisung<br />

erst unmittelbar vor dem Start, bei<br />

bereits laufenden Triebwerken durchzuführen.<br />

Auch die Flughafen-Rollwege<br />

werden mit Rücksicht auf die Flugzeuge<br />

salzfrei mit Depatinol (Alkohollösung)<br />

oder Urea (künstliche Harnstofflösung)<br />

vor Vereisung geschützt. Aus Rücksicht<br />

auf die Flugzeugtriebwerke ist natürlich<br />

jegliches Granulat tabu. Sogenannte<br />

Der Schnee muss nicht nur geräumt,<br />

sondern auch abtransportiert<br />

werden, denn die Schneeberge<br />

verdecken Schilder und Befeuerung.<br />

„Friction Tester“ ermitteln die Reibungskoeffizienten<br />

aller Rollfächen und funken<br />

die Werte an den Tower, der darüber<br />

den anfliegenden Verkehr informiert.<br />

Damit die gelösten Enteisungsmittel<br />

nicht ins Grundwasser gelangen, werden<br />

sie, genau wie der geräumte Vorfeldschnee,<br />

aufgefangen und in die abgeschirmten<br />

Filter- und Klärsysteme der<br />

Flughäfen eingespeist. Aus Umweltschutzgründen<br />

sucht man dennoch<br />

grundsätzlich nach anderen Enteisungsmitteln.<br />

In Finnland wird bereits der Zuckerrübenextrakt<br />

Betain verwendet.<br />

Auch die Schweizer Luftwaffe experimentiert<br />

mit dem umweltfreundlichen<br />

Mittel, das sie für die feuchteren Schweizer<br />

Winter in einer anderen Mischung<br />

einsetzt. Auf dem Schweizer Militärflugplatz<br />

Meiringen wurden in der vergangenen<br />

Wintersaison 35 Tonnen Betain genutzt.<br />

Spuren im Grundwasser konnten<br />

nicht nachgewiesen werden. Der leicht<br />

zuckrige Enteisungsbelag auf den Flugzeugen<br />

wird beim Durchfliegen von Wolken<br />

abgewaschen und stört nicht. FR<br />

Fotos: Swedavia, Flughafen Oslo (4)<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 23


Zivilluftfahrt<br />

Erste A350 im Liniendienst<br />

A350 auf Linie<br />

Als weltweit erstes Linienziel mit dem neuen Großraumzweistrahler Airbus<br />

A350-900 nahm Qatar Airways am 15. Januar das deutsche Drehkreuz<br />

Frankfurt/Main ins tägliche Programm.<br />

Doha wird die Heimatbasis von insgesamt<br />

80 fest bestellten A350 für Qatar Airways.


Fotos: Airbus (2), <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>/Steinke<br />

Von SEBASTIAN<br />

STEINKE<br />

Wir haben acht Jahre<br />

lang auf diesen Moment<br />

hingearbeitet“,<br />

sagte Fabrice Brégier, Chef der Airbus-<br />

Zivilflugzeugsparte, nach der Ankunft<br />

des ersten A350-Linienfluges am 15. Januar<br />

in Frankfurt erleichtert. „Ich habe<br />

jetzt 16 Stunden von Paris nach Frankfurt<br />

gebraucht, aber diesen Flug wollte<br />

ich nicht verpassen“, berichtete Brégier,<br />

der eigens nach Doha gereist war, um<br />

dort direkt in den A350-Premierenflug<br />

nach Frankfurt umzusteigen. Brégier<br />

durfte bei Start und Landung im Cockpit<br />

sitzen. „Heute ist ein sehr guter Tag für<br />

die Airlines und ein sehr guter Tag für<br />

meine 20000 Airbus-Mitarbeiter in<br />

Deutschland. Die A350 ist innen sehr<br />

leise, aber auch außen. Gerade das ist ja<br />

Oben: Der Premierenflug rollt ans<br />

Frankfurter Gate B43. Unten: Auslieferung<br />

am 22. Dezember in Toulouse.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 25


Zivilluftfahrt<br />

Erste A350 im Liniendienst<br />

besonders wichtig in Frankfurt. Die Kabine<br />

wirkt gar nicht mehr wie die eines<br />

herkömmlichen Flugzeugs. Und obendrauf<br />

noch der Service von Qatar Airways“,<br />

schwärmte Brégier. „Wir schulden<br />

Qatar Airways jetzt, dass die A350<br />

ausgereift ist.“ An Bord nach Frankfurt<br />

begleitet wurde der Airbus-Vorstandsvorsitzende<br />

von Akbar Al Baker, dem<br />

Chef des A350-Erstkunden Qatar Airways:<br />

„Die Passagiere kriegen bei uns<br />

das Beste, was es gibt, in allen Klassen.<br />

Wir wollen neue Standards setzen. Deshalb<br />

ärgert sich Ihre nationale Airline so<br />

sehr über uns“, stichelte Al Baker in<br />

Frankfurt.<br />

BALD ZWEIMAL TÄGLICH MIT<br />

DER A350 NACH FRANKFURT<br />

Qatar Airways versuche derzeit, zusätzliche<br />

Streckenrechte nach Deutschland<br />

zu erhalten. Dabei fühle man sich behindert,<br />

beschwert sich die Fluggesellschaft,<br />

die als größter Kunde alleine 80 Airbus<br />

A350 bestellt hat. Die deutsche Regierung<br />

sei hier zu restriktiv. „Wir wachsen,<br />

weil wir besser sind“, so Al Baker. 1996<br />

kam Qatar noch auf 400 000 Passagiere<br />

im Jahr, 2014 waren es bereits 19,5 Mil-<br />

Einer der 2,<strong>03</strong> Meter<br />

langen Schlafsessel in<br />

der Business Class.<br />

Fotos: Airbus (1), Qatar Airways (2), <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>/ Steinke (3)<br />

Über der verdickten Deckenverkleidung im Heck verbirgt sich der<br />

Ruheraum der Flugbegleiter.<br />

Der sogenannte „Dome“ soll die A350-Passagiere<br />

schon beim Eintreten beeindrucken.<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Mit ihrer imposanten Größe und ihrer<br />

eleganten Form fällt die hochbeinige<br />

A350 auf dem Vorfeld sofort auf.<br />

Jeder Economy-Class-Passagier<br />

hat einen eigenen HD-Touchscreen<br />

am Platz.<br />

Direkt von der Auslieferungsfeier startete Qatar mit MSN6 am 22. Dezember<br />

in Toulouse zu einem ersten Rundflug mit Journalisten.<br />

lionen Fluggäste. „Ich möchte mein Produkt<br />

hier genau jenen Airlines direkt<br />

vorführen, die unser Wachstum hemmen“,<br />

sagte er und kündigte bereits an,<br />

auch seine für Februar erwartete zweite<br />

A350, die am 21. Januar zum Jungfernflug<br />

gestartete MSN7, ab März als zweiten<br />

täglichen A350-Flug nach Frankfurt<br />

zu schicken. Erst danach sollen mit Singapur<br />

und weiteren Zielen in Asien und<br />

Europa auch andere Destinationen an<br />

die Reihe kommen.<br />

Bei einem Besuch an Bord erweist<br />

sich die A350 von Qatar Airways tatsächlich<br />

als beeindruckend komfortabel.<br />

Alle Passagiere, 36 auf den bis zu 2,<strong>03</strong><br />

Meter langen Schlafsesseln in der Business<br />

Class (Anordnung 1+2+1) und 247<br />

in der Economy Class (Anordnung<br />

3+3+3), verfügen über einen eigenen berührungsempfindlichen<br />

HD-Monitor am<br />

Sitz. Größe: 10,6 Zoll in der Economy<br />

Class und 17 Zoll in der Business Class.<br />

Das Thales-Avant-Unterhaltungssystem<br />

der vierten Generation mit „3D-HiFi“<br />

bietet über Glasfaserkabel bis zu 1000<br />

Programmoptionen auf Abruf. Auch<br />

USB-Steckdosen und ein WLAN- und<br />

GSM-Datennetz für SMS-Kurznachrichten<br />

und MMS-Multimedia-Nachrichten<br />

sind installiert. Farbige LED-Stimmungsbeleuchtung<br />

begrüßt die einsteigenden<br />

Passagiere. Der Haupteingang<br />

bei Tür 2 wird von zwei großen Tresen<br />

mit Rosendekoration eingefasst, auf die<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 27


Zivilluftfahrt<br />

Erste A350 im Liniendienst<br />

eine Lichtkuppel von der Decke strahlt.<br />

Die ungewöhnlich großen Handgepäckfächer<br />

schwenken beim Öffnen leicht<br />

nach unten und damit bequem dem Passagier<br />

entgegen. Besonders auf den Fensterplätzen<br />

der Economy Class machen<br />

sich die nun deutlich steileren CFK-Außenwände<br />

der A350 ohne „Dachschräge“<br />

angenehm bemerkbar. Hier hat der<br />

Fluggast wesentlich mehr Kopfraum als<br />

ein Economy-Class-Passagier in einer älteren<br />

A330 oder A340 mit ihrem kreisrunden<br />

Rumpfquerschnitt. Auch im<br />

Fußraum hat Airbus besonders an die<br />

Economy-Class-Fluggäste gedacht und<br />

die verkleinerte Steuerbox des Bordunterhaltungssystems<br />

jeweils in den Sitzrahmen<br />

integriert, um möglichst volle<br />

Beinfreiheit zu erhalten.<br />

WARUM QATAR DIE<br />

AUSLIEFERUNG VERSCHOB<br />

„Wir wollen das Modernste und Beste,<br />

deshalb haben wir uns für die A350 entschieden“,<br />

antwortete Akbar Al Baker<br />

auf die Frage der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, warum<br />

er mit der Boeing 777-300ER, Boeing<br />

787 und Airbus A350 drei relativ ähnliche,<br />

zweistrahlige Großraummuster parallel<br />

betreibt. Er habe die 787 nur als<br />

„Übergangslösung“ bis zur A350 beschafft.<br />

„Wir wussten ja nicht, wie viel<br />

später die 787 kommen würde, sonst<br />

hätten wir nur A350 bestellt.“ Zum baldigen<br />

zweiten täglichen A350-Flug nach<br />

Frankfurt sagte Al Baker: „Wenn Sie<br />

Das Foto zeigt die extrem<br />

strömungsgünstige Form<br />

mit der markanten Dicke<br />

hinter dem Flügel.<br />

Fotos: Airbus (4)<br />

Fabrice Brégier und A350-Entwickler Didier Evrard lieferten die erste<br />

A350, wie versprochen, noch vor Jahresende an Qatar Airways aus.<br />

Hier bekommt MSN6 die berühmte Augenbinde,<br />

die der A350 zum Spitznamen „Waschbär“ verhalf.<br />

28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Daten Airbus A350-900<br />

Zweistrahliges CFK-Großraum-Passagierflugzeug<br />

mit Zweimann-Glascockpit für 315 Passagiere<br />

bei Zweiklassen-Standardbestuhlung<br />

Allgemeine Angaben<br />

Frachtkapazität 36 LD3-Frachtcontainer<br />

<br />

oder bis zu 11 Frachtpaletten<br />

Antrieb<br />

2 Rolls-Royce Trent XWB<br />

<br />

mit 374 kN Schub<br />

Listenpreis<br />

304,8 Mio. Dollar<br />

Abmessungen<br />

Länge<br />

Höhe<br />

Spannweite<br />

Rumpfdurchmesser<br />

Kabinenbreite<br />

Massen<br />

maximale Startmasse<br />

maximale Landemasse<br />

66,8 m<br />

17,05 m<br />

64,75 m<br />

5,96 m<br />

5,61 m<br />

268 t<br />

205 t<br />

Flugleistungen<br />

maximale Geschwindigkeit Mach 0.89<br />

Reichweite<br />

14 350 km<br />

Dienstgipfelhöhe<br />

13 100 m<br />

Im Netz<br />

www.a350xwb.com/delivery/qatar-airways/<br />

Aus der Endmontagehalle wird die A350 in die Ausrüstungshalle geschleppt.<br />

Arbeitsbühnen erleichtern den Einbau der aufwendigen Kabinenausstattung.<br />

beim ersten Flug mit dem besten Flugzeug<br />

kommen, können Sie den zweiten<br />

Flug nicht mit dem zweitbesten machen.“<br />

Noch vor kurzem war der Airline-<br />

Chef weniger zufrieden mit seiner Neuerwerbung<br />

und hatte sogar kurzfristig<br />

seine ursprünglich für den 10. Dezember<br />

erwartete erste A350-Übernahme<br />

verschoben. Airbus war davon auf einer<br />

Londoner Investorenkonferenz überrascht<br />

worden. Zusammen mit Schlagzeilen<br />

über eine angeblich ungewisse<br />

Zukunft der A380 und über Produktionsschwierigkeiten<br />

führte dies kurzzeitig<br />

zu empfindlichen Kursturbulenzen<br />

für den Hersteller, infolge derer Airbus-<br />

Produktionsgeschäftsführer Günther<br />

Butschek seinen Hut nahm. Mittlerweile<br />

hat sich die Aufregung gelegt. Ursache<br />

der Verschiebung seien kleinere Mängel<br />

am „Buyer Furnished Equipment“, also<br />

bei der durch die Airline eigenverantwortlich<br />

bestellten Zusatzausrüstung<br />

des Flugzeugs, wie zum Beispiel spezielle<br />

Küchenausrüstungen, gewesen, heißt<br />

es bei Airbus.<br />

Mit der schließlich am 22. Dezember<br />

2014 doch noch erfolgreich absolvierten<br />

Übergabe habe der Flugzeughersteller<br />

seine vertraglich garantierte A350-Lieferung<br />

vor Jahresende einhalten können.<br />

Alleine im Jahr <strong>2015</strong> will Qatar Airways<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 29


Zivilluftfahrt<br />

Erste A350 im Liniendienst<br />

noch acht weitere A350 übernehmen.<br />

Die stark steigende Produktionsrate der<br />

A350 ist derzeit die größte Herausforderung<br />

für Airbus. Mit zusätzlichen<br />

Zelthallen auf dem Vorfeld in Toulouse<br />

schafft der Hersteller bereits Zusatzflächen,<br />

um die besonders aufwendige Ausrüstung<br />

der jeweils ersten Kundenflugzeuge<br />

besser zu bewältigen. Ab dem Jahr<br />

2018 will Airbus, laut Fabrice Brégier,<br />

statt heute drei und bis Jahresende fünf<br />

Flugzeuge pro Monat monatlich schon<br />

zehn A350 bauen. Die gesamte Zulieferkette<br />

muss hierfür zahlreiche Vorleistungen<br />

erbringen.<br />

NOCH MEHR SITZE FÜR<br />

DEN AIRBUS A350-1000<br />

Ab Mitte 2017 wird die neue Zweistrahlerfamilie<br />

noch um eine längere Variante,<br />

die A350-1000, ergänzt. Alleine Qatar<br />

Airways hat bereits 42 Flugzeuge<br />

dieser Version bestellt, ergänzend zu ihren<br />

38 Airbus A350-900. „Eine Verlängerung<br />

der Verlängerung wird es dann<br />

aber nicht mehr geben“, weist Fabrice<br />

Brégier Gerüchte über eine noch längere,<br />

etwaige A350-1100 zurück. „Aber<br />

wir werden zusätzliche Sitze in der A350<br />

unterbringen.“<br />

Erst im Januar hatte A350-Programmchef<br />

Didier Evrard, der künftig<br />

alle Airbus-Verkehrsflugzeugprogramme<br />

leiten wird, vor Journalisten erläutert,<br />

dass Airbus die A350-1000 in Zukunft<br />

statt mit bisher 369 Passagiersitzen auf<br />

Pole Position: Techniker interessieren<br />

sich für das Bugfahrwerk.<br />

Das erste Kundenflugzeug, MSN6,<br />

beim Testflug über den Pyrenäen.<br />

Fotos: Airbus, <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>/Steinke (2)<br />

Zwei erfahrene Trainingskapitäne von Qatar Airways brachten den Erstflug<br />

zurück nach Doha. Rund 20 Piloten der Airline sind bereits A350-qualifiziert.<br />

Wunsch auch mit 389 Sitzen anbieten<br />

werde. Es sei branchenüblich, zur Effizienzsteigerung<br />

entweder den Treibstoffverbrauch<br />

zu senken oder die Kapazität<br />

zu erhöhen. Zahlreiche Airlines hätten<br />

bereits Interesse an dieser Variante angemeldet,<br />

mit der Airbus auch der mittlerweile<br />

angekündigten Boeing 777X entgegentreten<br />

könnte. Die erhöhte Sitzzahl<br />

in der Kabine der A350-1000 werde<br />

durch optimierte Übergänge zwischen<br />

den Küchen und den Sitzbereichen möglich,<br />

aber auch durch veränderte Grundrisse<br />

der Waschräume. Dagegen wird es<br />

um die ursprünglich geplante kleinste<br />

A350-Version, die A350-800, deutlich<br />

ruhiger. An ihre Stelle dürfte die mittlerweile<br />

aus der A330 abgeleitete A330neo<br />

treten.<br />

FR<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Piloten landen hier.<br />

In dieser Ausgabe die<br />

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Zivilluftfahrt<br />

Neue Flaggschiffe bei Etihad<br />

Etihad übernimmt<br />

150. Airbus A380<br />

Etihad Airways setzt bei der A380 noch einen drauf: Ihre<br />

neue Luxusklasse „The Residence“ bietet zahlungswilligen<br />

Fluggästen ab sofort Butler, Bad und Doppelbett.<br />

Der stolze erste Fluggast in der<br />

neuen „Residence“-Luxusklasse<br />

an Bord der A380 von Etihad<br />

war der amerikanische Kosmetik-Unternehmer,<br />

Flugzeugfan und Flugpremieren-Stammgast<br />

Gino Bertuccio aus Miami.<br />

Bertuccio war in den letzten 25 Jahren<br />

bei 22 ersten Linienflügen, darunter<br />

jenen von Airbus A380 und Boeing 787,<br />

an Bord. Er nahm auch am 27. Dezember<br />

auf Flug ET11 von Abu Dhabi nach<br />

London-Heathrow auf Sitz 1A in „Zone<br />

1“ Platz, also in seinem persönlichen Abteil<br />

der „Residence“-Klasse. Ticketpreis:<br />

umgerechnet 18200 Euro. Einfach, versteht<br />

sich. Da im „Residence“-Preis stets<br />

ein Platz für einen zweiten Gast inkludiert<br />

ist, lud sich der allein reisende<br />

Bertuccio zum Abendmenü einen ausgelosten<br />

Gast der Ersten Klasse in sein Abteil<br />

ein und, nach einer kurzen Nachtruhe<br />

in seinem Schlafzimmer mit großem<br />

Bett und eigener Dusche im persönlichen<br />

Badezimmer, am nächsten Morgen<br />

einen Gast der Economy Class zum<br />

Frühstück in sein „Esszimmer“. Umsorgt<br />

wurde er dabei von einer an der Hotelakademie<br />

des Londoner „Savoy“ ausgebildeten<br />

Butlerin und von einem persönlichen<br />

Koch. Die Speisekarte wurde mit<br />

seinem Namen bedruckt, und ein Brief<br />

des Kapitäns begrüßte den Gast an<br />

Bord. Zum Abschied wurde feierlich eine<br />

lederne Geschenkbox mit einer gläsernen,<br />

arabischen Dau und einer Erinnerungsplakette<br />

überreicht. Übernommen<br />

hatte Etihad A6-APA, das via Hamburg<br />

ausgelieferte 150. Kundenflugzeug<br />

mit der Werknummer MSN166, als ihren<br />

ersten von zehn bestellten Airbus<br />

A380-800 mit einem feierlichen Empfang<br />

in Abu Dhabi am 18. Dezember.<br />

Dabei war als Vorpremiere auch schon<br />

die eigens aus Everett angereiste erste<br />

Boeing 787-9 des Unternehmens zu<br />

Gast, die vor ihrer (mittlerweile erfolgten)<br />

endgültigen Auslieferung von der<br />

Zwei Gäste pro Flug können in der neuen A380-Luxusklasse „The Residence by Etihad“<br />

Platz nehmen, mit eigenem Wohn- und Badezimmer.<br />

32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


In einer Doppelpremiere stellte Etihad in Abu Dhabi auch<br />

ihre neue Boeing 787-9 vor, ebenfalls in den neuen Farben.<br />

Fotos: Airbus (4), Etihad (1)<br />

Die neuen Etihad-Flaggschiffe im Vergleich:<br />

Die Fluggesellschaft des Emirats Abu Dhabi der Vereinigten Arabischen Emirate erneuert ihre Flotte<br />

derzeit mit 10 Airbus A380-800 und 41 Boeing 787-9 (sowie 30 Boeing 787-10).<br />

Airbus A380 Boeing 787-9<br />

Auslieferungen 2014 (1), <strong>2015</strong> (4), 2016 (3),<br />

2017 (2), keine Optionen<br />

2014 (2), <strong>2015</strong> (3), 2016 (3),<br />

2017 (9), erste 787-10 ab<br />

2018; insges. 37 Optionen<br />

Sitze (Residence/First /Business /Economy) 2/9/70/417 = 498 0/8/28/199 = 235<br />

Der golden schimmernde Rumpf der<br />

A380 in der neuen Lackierung von Etihad.<br />

Stippvisite allerdings noch einmal nach<br />

Seattle zurückkehrte. Beide neuen Muster<br />

offenbarten erst bei der Premiere in<br />

Abu Dhabi ihre neue Farbgebung, die<br />

bis dahin nur auf Nachtaufnahmen hatte<br />

gezeigt werden dürfen. Etihad dekoriert<br />

die Hecks all ihrer Flugzeuge künftig mit<br />

avantgardistischen, geometrischen Mustern<br />

in Gold- und Brauntönen, behält<br />

aber den gewohnten Schriftzug bei. Die<br />

Flugzeugrümpfe schimmern ebenfalls<br />

golden.<br />

Bis Jahresende <strong>2015</strong> erhält Etihad je<br />

fünf A380 und Boeing 787-9. Die zweite<br />

A380 wird ab dem zweiten Quartal<br />

ebenfalls auf der London-Route verkehren.<br />

Für die 787-9 sind als erste Ziele<br />

Das „Residence“-Schlafzimmer mit großem<br />

Doppelbett.<br />

The Residence (Drei-Zimmer-Suite) Fläche: 125 m²<br />

Ausstattung: B/E Aerospace<br />

First Apartment (Suite)<br />

Business Studio<br />

Economy Class<br />

Fläche: 39 m², Sessel und<br />

2,04 m langes Bett<br />

Ausstattung:<br />

B/E Aerospace<br />

2,04 m langer Schlafsessel<br />

Ausstattung: Sogerma<br />

Sitzbreite: 48,1 cm<br />

Sitzabstand: 79 bis 84 cm<br />

Ausstattung:<br />

Zodiac Aerospace<br />

–<br />

Sessel und 2,04 m<br />

langes Bett<br />

Ausstattung:<br />

B/E Aerospace<br />

2,04 m langer Schlafsessel<br />

Ausstattung: Zodiac<br />

Sitzbreite: 43,7 cm<br />

Sitzabstand: 79 bis 84 cm<br />

Ausstattung:<br />

Zodiac Aerospace<br />

Düsseldorf, Washington, D.C., Mumbai,<br />

Moskau und Brisbane vorgesehen. Beide<br />

neuen Flaggschiffe haben eine Gebetsfläche<br />

an Bord – ein elektronischer „Quibla<br />

Finder“, eine Echtzeitanzeige, wie zum<br />

islamischen Gebet vorgeschrieben, weist<br />

die jeweils genaue Richtung gen Mekka.<br />

Vor allem mit der neuen, spektakulären<br />

Luxusklasse „The Residence“ hat es<br />

Etihad als bereits 13. Airbus-A380-Betreiber<br />

geschafft, mit dem Riesen erneut<br />

Maßstäbe zu setzen. Etihad vergleicht<br />

die Preise für das „Residence“-Ticket<br />

mit den mindestens fünfmal höheren<br />

Kosten eines repräsentativen Privatjets<br />

auf der gleichen Route. Dafür biete das<br />

Linienflugzeug die gleiche Privatsphäre<br />

und Abgeschiedenheit und die gleichen<br />

Annehmlichkeiten mit Dusche, Butler<br />

und Koch. Nach der erfolgreich eingeläuteten<br />

Flottenmodernisierung auf Topniveau<br />

steht nun für die Fluggesellschaft<br />

aus den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />

die Anpassung der Bodendienste am<br />

Drehkreuz Abu Dhabi an das in der Luft<br />

schon erreichte Spitzenniveau an.<br />

2017 soll in Abu Dhabi der hypermoderne<br />

„Midfield Terminal Complex“<br />

eröffnet werden. Bis dahin stoßen die<br />

vorhandenen Anlagen angesichts des<br />

enormen Wachstumskurses an ihre<br />

Grenzen. Anfang Januar musste der<br />

Flughafen wegen extremer Nebellagen<br />

aus Sicherheitsgründen zeitweise schließen,<br />

wodurch tausende Reisende bei<br />

schon ausgebuchten Hotels am Flughafen<br />

strandeten oder stundenlang an Bord<br />

blockierter Flugzeuge verweilen mussten.<br />

Etihad kündigte bereits eine Überprüfung<br />

ihrer Verfahren und Serviceverbesserungen<br />

an.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 33


Zivilluftfahrt<br />

Rätsel um Flug QZ 8501<br />

Absturz vor Indonesien<br />

Die verunglückte A320<br />

gehörte einer indonesischen<br />

Tochtergesellschaft der Air-<br />

Asia-Gruppe aus Malaysia.<br />

Der 2008 gebaute Airbus A320<br />

PK-AXC der Niedrigpreis-Fluggesellschaft<br />

Indonesia AirAsia<br />

war als Flug QZ 8501 mit 155 Passagieren<br />

und sieben Besatzungsmitgliedern<br />

am Morgen des 28. Dezember vom Surabaya<br />

Juanda International Airport<br />

nach Singapur unterwegs, als das Flugzeug<br />

über der Javasee, südöstlich von<br />

Singapur, ein Schlechtwettergebiet mit<br />

tropischen Gewittern durchqueren<br />

musste. Nach einem normalen Flugverlauf<br />

änderte das sich im Reiseflug auf<br />

Flugfläche 320 (9753 m) mit 471 Knoten<br />

(872 km/h) bewegende Flugzeug seinen<br />

Kurs nach links, bis es zu einem<br />

kurzen, aber extrem steilen Steigflugmanöver<br />

kam. In bei Redaktionsschluss<br />

noch nicht offiziell bestätigten Dokumenten<br />

der indonesischen Luftfahrtbehörde<br />

wird die Steigrate mit bis zu<br />

12 675 Fuß (3863 m) pro Minute angegeben!<br />

Durch den extrem steilen Steigflug<br />

auf 11380 Meter war die Geschwindigkeit<br />

des Flugzeugs auf nur noch 119<br />

Knoten (220 km/h) abgesunken – zu<br />

langsam, um sich noch in der Luft halten<br />

zu können. Indonesiens Verkehrsminister<br />

Ignasius Jonan berichtete, die Piloten<br />

hätten noch kurz zuvor bei der Flugsicherung<br />

per Funk eine Steigflugfreigabe<br />

erbeten, um bedrohlichen Gewitterwolken<br />

auszuweichen, was wegen anderer<br />

Flugzeuge im selben Luftraum zunächst<br />

abgelehnt worden sei. Das Flugzeug<br />

stürzte mit auffallend niedriger Vorwärtsgeschwindigkeit<br />

von nur 65 bis 78<br />

Knoten, aber mit extremen Sinkraten<br />

zwischen 11 519 und 16 319 Fuß pro<br />

Minute in einer immer enger werdenden<br />

Linkskurve ab und schlug auf der Wasseroberfläche<br />

auf. Alle 162 Insassen kamen<br />

dabei ums Leben. Laut Angaben<br />

von Tatang Kurniadi, des Chefs der indonesischen<br />

Unfalluntersuchungsbehörde<br />

National Transportation Safety Committee,<br />

deuten die Stimmen auf dem<br />

Cockpit Voice Recorder darauf hin, dass<br />

nur die geplante Besatzung im Cockpit<br />

war. Damit sei ein terroristischer Akt<br />

unwahrscheinlich. Auch hätten die Piloten<br />

bis zum Aufschlag darum gerungen,<br />

die Kontrolle über das Flugzeug zurückzugewinnen,<br />

während im Cockpit zahlreiche<br />

Warntöne, darunter jener für einen<br />

Strömungsabriss, erklungen seien.<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Ein Airbus A320-200 von<br />

Indonesia AirAsia stürzte<br />

am 28. Dezember in<br />

einem Unwettergebiet<br />

vor der Küste Indonesiens<br />

nach einem extremen<br />

Steigflugmanöver ins Meer.<br />

Militärpolizisten bringen einen<br />

Flugschreiber zur Auswertung.<br />

Suchmannschaften bei der Bergung<br />

von Trümmern aus 30 Metern Tiefe.<br />

Erst nach tagelanger Suche konnte das<br />

Wrack geortet werden. Glücklicherweise<br />

gelang die Bergung des Flugdatenschreibers<br />

und des Stimmenrekorders, und sie<br />

konnten auch ausgelesen werden. Nähere<br />

Angaben über dieses Unglück wollten<br />

die indonesischen Behörden nur stark<br />

eingeschränkt machen. Erst anhand des<br />

mittelfristig erwarteten Abschlussberichts<br />

dürfte es Klarheit über diesen tragischen<br />

Absturz geben.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

Fotos: US Navy (4), Airbus, Reuters<br />

Ein Bergungstaucher<br />

der US Navy bereitet<br />

ein Sonargerät vor,<br />

um Trümmerteile<br />

aufzuspüren.<br />

Flug QZ 8501<br />

Muster: Airbus A320-216<br />

Registrierung: PK-AXC<br />

Werknummer: MSN3648<br />

Baujahr: Oktober 2008<br />

Betreiber: Indonesia AirAsia<br />

Triebwerke: CFM56-5B<br />

Flugzyklen: 13 600<br />

Flugstunden: 23 000<br />

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Business Aviation<br />

Cessna Citation Latitude<br />

Von Garmin stammt das<br />

G5000-Avionikpaket im<br />

Cockpit der Latitude.<br />

Alles im Plan<br />

Die vier Prototypen der Cessna Citation Latitude sind derzeit gut beschäftigt.<br />

Schon im zweiten Quartal dieses Jahres soll das neue Midsize-Muster die Zulassung<br />

durch die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA erhalten.<br />

Fotos: Textron Aviation<br />

Die Kategorie der Midsize Jets ist<br />

trotz der „Programmpause“ des<br />

Learjet 85 (siehe Seite 37) immer<br />

noch dicht besetzt. Nur bei den Leichtjets<br />

hat der Kunde noch eine größere<br />

Modellvielfalt, aus der er wählen kann.<br />

Im Oktober 2011 hatte die Cessna Aircraft<br />

Company das Muster Cessna Model<br />

680A Citation Latitude angekündigt,<br />

seitdem läuft das Programm wie am<br />

Schnürchen. Der Erstflug des neuen<br />

zweistrahligen Jets erfolgte vier Monate<br />

vor dem ursprünglich anvisierten Termin<br />

(siehe FR 5/2014), und auch die Jungfernflüge<br />

der drei weiteren Testflugzeuge<br />

fanden früher statt als geplant. Die vierte<br />

Citation Latitude, mit der internen Bezeichnung<br />

P3, startete am 1. Oktober<br />

2014 zu ihrem ersten Flug.<br />

Bis Ende Oktober hatte die gesamte<br />

Testflotte 260 Flüge absolviert und dabei<br />

über 600 Flugstunden gesammelt. Die<br />

Flugstundenzahl wird nun rapide ansteigen,<br />

da die Testflotte komplett in das Erprobungs-<br />

und Zulassungsprogramm<br />

eingebunden ist. Cessna rechnet fest mit<br />

der Zulassung des neuen Musters im<br />

zweiten Quartal dieses Jahres.<br />

DIE KUNDEN WÜNSCHEN MEHR<br />

KOMFORT UND REICHWEITE<br />

Die Citation Latitude hat zwar Cessna-<br />

Gene, ist aber keine Weiterentwicklung<br />

eines bestehenden Musters, sondern eine<br />

komplette Neuentwicklung. Bevor die<br />

ersten Skizzen für den neuen Jet am<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Bis zu neun Passagiere finden<br />

in der neuen Citation Platz.<br />

Im Oktober 2014 startete der<br />

vierte Prototyp des neuen Jets<br />

in Wichita zu seinem Erstflug.<br />

Computer entstanden, hatte das Unternehmen<br />

bestehende und potenzielle<br />

Kunden nach ihren Wünschen für eine<br />

neue Citation befragt. Die Antworten<br />

waren wenig überraschend. Sie lauteten:<br />

mehr Platz in der Kabine, mehr Reichweite<br />

und ausgereifte, neue Technologien,<br />

die den Betrieb des Flugzeugs einfacher<br />

und kostengünstiger machen.<br />

Auf der Geschäftsluftfahrtmesse<br />

NBAA im Oktober 2014 in Orlando<br />

zeigte der Hersteller zum ersten Mal das<br />

neue Muster. „Sowohl im Cockpit als<br />

auch in der Kabine waren die Kunden<br />

von der Größe der Latitude beeindruckt“,<br />

sagte Kriya Shortt, Vorstandsmitglied<br />

für Verkäufe und Marketing<br />

bei Cessna. „Die überragenden Flugeigenschaften<br />

und die Cessna-typische<br />

Zuverlässigkeit treffen auf eine moderne<br />

Kabine, eine überragende Arbeitsumgebung<br />

in der Kabine und erhöhen so<br />

das Gefühl des Fliegens für die Passagiere<br />

und die Piloten.“<br />

Mit einer Stehhöhe von 1,83 Metern<br />

bei einem durchgehend flachen Boden,<br />

einer Kabinenbreite von 1,96 Metern –<br />

der größten Breite aller Citations – sowie<br />

einer Kabinenlänge von 6,63 Metern<br />

bietet die Latitude den maximal neun<br />

Passagieren ausreichend Platz. Die Latitude<br />

ist die erste Citation, die über eine<br />

elektrisch betriebene Einstiegstür verfügt.<br />

Erstmalig an Bord eines Business Jets<br />

sind Airbags für die Passagiere in die<br />

Kabine integriert. Mit Hilfe dieser Sicherheitseinrichtung<br />

ist die Latitude der<br />

erste Business Jet, der die neuen FAA-<br />

Vorschriften in Bezug auf Passagiersicherheit<br />

bei Flugzeugen erfüllt. Das<br />

Muster wird nach den Vorschriften für<br />

Verkehrsflugzeuge, den CFR Part 25, zugelassen.<br />

Der zum Textron-Konzern gehörende<br />

Hersteller ist bei der Wahl der Materialien<br />

von jeher konservativ. Da macht<br />

auch die Citation Latitude keine Ausnahme.<br />

Alle Primärstrukturen sind auch<br />

bei Cessnas neuestem Muster aus Metall,<br />

Faserverbundwerkstoffe kommen<br />

nur in Sekundärstrukturen, wie zum<br />

Beispiel der Verkleidung des Rumpf-Flügel-Übergangs<br />

oder den Triebwerksverkleidungen,<br />

zum Einsatz.<br />

2011 hielt Cessna eine Reichweite<br />

von 2000 nautischen Meilen (3704 km)<br />

für ausreichend, allerdings verlangten<br />

die Kunden mehr. Deshalb entschloss<br />

sich der Hersteller 2012, die Reichweite<br />

auf 2500 nautische Meilen (4630 km) zu<br />

erhöhen. Nach belastbaren Ergebnissen<br />

der Flugerprobung hat Cessna die Reichweite<br />

der Latitude erneut erhöht: Sie<br />

liegt nun bei 2700 nautischen Meilen<br />

(5000 km).<br />

Bei der Triebwerkswahl hatten sich<br />

die Cessna-Konstrukteure für den Turbofan<br />

PW306D von Pratt & Whitney<br />

Canada entschieden. Die Antriebe liefern<br />

einen Startschub von je 25,6 Kilonewton<br />

und werden durch eine Zweikanal-FADEC<br />

gesteuert. Dies – inklusive<br />

eines Auto-Throttle-Systems – erleichtert<br />

nicht nur den Piloten die Bedienung<br />

der Triebwerke, sondern erlaubt dem<br />

Hersteller auch, eine Garantie von fünf<br />

Betriebsjahren oder 3000 Betriebsstunden<br />

zu gewähren.<br />

NETJETS IST GRÖSSTER KUNDE<br />

FÜR DIE CITATION LATITUDE<br />

Cessna hat bisher die Zahl der Latitude-<br />

Bestellungen noch nicht veröffentlicht.<br />

Es ist aber bekannt, dass der Fractional-<br />

Ownership-Anbieter NetJets größter<br />

Kunde für den neuen Twinjet ist. Das<br />

Unternehmen hat 25 Latitudes fest bestellt<br />

und Optionen für 125 weitere Exemplare<br />

unterzeichnet. Angesichts der<br />

bisherigen Programmfortschritte kann es<br />

davon ausgehen, seine erste Latitude<br />

FR<br />

auch pünktlich zu bekommen.<br />

VOLKER K. THOMALLA<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 37


Business Aviation<br />

Bombardier zieht Notbremse<br />

Fotos: V. K. Thomalla<br />

Lear 85 pausiert<br />

Verspätungen und eine schlechte Marktakzeptanz<br />

bedeuten das vorläufige Aus für den ersten Learjet, der<br />

komplett aus Composites gefertigt werden sollte.<br />

Der kanadische Konzern Bombardier<br />

hat seinem Business-Jet-Programm<br />

Learjet 85 eine „Pause“<br />

verordnet. Die Markteinführung dieses<br />

Business Jets wird derzeit nicht weiter<br />

verfolgt. 1000 Mitarbeiter sollen, vor allem<br />

an den Standorten Querétaro in Mexiko<br />

und Wichita im US-Bundesstaat<br />

Kansas, entlassen werden.<br />

Bombardier begründet die Entscheidung<br />

mit der schwachen Nachfrage nach<br />

leichten Jets. Der Hersteller hatte das<br />

Konzept des Learjet 85 im Jahr 2007<br />

vorgestellt, damals noch mit Grob Aerospace<br />

aus Mindelheim als Technologieund<br />

Produktionspartner. Seinerzeit wurde<br />

die Markteinführung des größten<br />

Learjets für 2013 in Aussicht gestellt.<br />

Das erste Testflugzeug (FTV1) des ganz<br />

aus Faserverbundwerkstoffen gefertigten<br />

Lear 85 hatte am 9. April 2014 seinen<br />

Erstflug absolviert, erheblich später, als<br />

beim Programmstart geplant. Auf der<br />

NBAA im Oktober hatte Bombardier das<br />

Flugzeug zwar im Static Display ausgestellt,<br />

aber keinen neuen Zeitplan für<br />

das Programm verkündet.<br />

Die Entwicklung des vollständig aus<br />

Kunststoff gefertigten Business Jets verlief<br />

alles andere als reibungslos. So hatte<br />

es beispielsweise in Mexiko aufgrund<br />

der Lage des Werkes in 2000 Metern<br />

Höhe Probleme bei der Fertigung von<br />

Kunststoffteilen gegeben. Die nun bekannt<br />

gegebene Entscheidung kommt<br />

deswegen nicht überraschend. Bombardier<br />

hat im vergangenen Jahr zwei sehr<br />

wichtigen Flugzeugprogrammen, der<br />

CSeries und der Global 7000/8000, Priorität<br />

eingeräumt. Die faktische Einstellung<br />

des Learjet-85-Programms kommt<br />

das Unternehmen teuer zu stehen. Der<br />

Konzern wird für das vierte Quartal<br />

2014 eine Sonderbelastung vor Steuern<br />

in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar melden.<br />

Im ersten Quartal <strong>2015</strong> wird zudem<br />

ein Sonderposten in Höhe von 25 Millionen<br />

Dollar für Abfindungszahlungen<br />

verbucht werden müssen.<br />

Die Kunden für den Learjet 85 will<br />

Bombardier nun dazu bewegen, auf den<br />

Auf der NBAA im Oktober 2014 hatte Bombardier<br />

den Learjet 85 noch im Static Display ausgestellt.<br />

kleineren Learjet 70/75 oder auf Jets aus<br />

der Challenger-Familie umzusteigen.<br />

Bombardier betont, die „Pause“ für<br />

den Learjet 85 sei nicht technisch bedingt,<br />

sondern ausschließlich auf die<br />

Marktsituation zurückzuführen. Immerhin<br />

hat die Auslieferungsbilanz des Jahres<br />

2014 die Erwartungen übertroffen:<br />

Bombardier hat 290 Flugzeuge ausgeliefert,<br />

darunter 204 Business Jets. Vorhergesagt<br />

waren nur 280 Flugzeuge. FR<br />

MS/VKT<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie sehenswerte Fotos von<br />

besonderen Flugzeugen und fliegenden Raritäten aus aller Welt, die unseren Lesern<br />

beim Aircraft Spotting vor die Kameralinse gekommen sind.<br />

Marcel Vöse,<br />

New York, USA<br />

jetBlue Airways lackiert alle Flugzeuge in<br />

Blautönen. Mit einer gelben Schleife erinnert<br />

die A320, N775JB, „Vets in Blue“ an<br />

amerikanische Militärveteranen. Eine große<br />

Aufschrift auf dem Heck verkündet<br />

außerdem: „jetBlue honors our veterans“<br />

– „jetBlue ehrt unsere Veteranen“.<br />

Am 7. Dezember schwebte der Jet am<br />

New Yorker Flughafen LaGuardia ein.<br />

Ján Blažej,<br />

Bratislava, Slowakei<br />

Die Schweizer Helvetic Airways hat neuerdings<br />

die von Niki geleaste Embraer<br />

190, OE-IHD in ihren Farben lackiert.<br />

Insgesamt sollen sieben Niki-Embraer in<br />

die Schweiz verlegt werden. Am 12. Dezember<br />

startete das erste Flugzeug vom<br />

Lackierhangar in Bratis lava zum neuen<br />

Betreiber, der auch im Auftrag von<br />

Swiss fliegen wird.<br />

Rainer Bexten,<br />

Lüttich, Belgien<br />

Die Expressfrachtairline TNT Airways<br />

hat eine neue Lackierung eingeführt.<br />

Am 28. Dezember zeigte sich die<br />

Boeing 737-400SF, OE-IAE in Lüttich<br />

bereits in diesen neuen Farben mit der<br />

Aufschrift „The People Network“. Der<br />

Umbaufrachter war 1993 als Passagierflugzeug<br />

bei Alaska Airlines in Dienst<br />

gestellt worden.<br />

Jonas Lohmann,<br />

Amsterdam, Niederlande<br />

Die isländische Fluggesellschaft Icelandair<br />

hat eine ihrer insgeamt 22 Boeing<br />

757-200, TF-FIU, die „Hekla Aurora“<br />

mit einer ungewöhn lichen Polarlicht-<br />

Sonderlackierung auf dem gesamten<br />

Rumpf versehen. Am 14. Dezember<br />

rollte der Zweistrahler in Amsterdam-<br />

Schiphol zum Start.<br />

Bitte beachten Sie auch unsere große Foto-Community im Internet. Auf der<br />

Webseite http://community.flugrevue.de/ finden Sie immer die neuesten Aufnahmen<br />

unserer Leser. Die Teilnahme ist für alle Einsender kostenlos.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 39


Militärluftfahrt<br />

Luftwaffe übernimmt ihre erste A400M<br />

Start<br />

in eine neue Ära<br />

46 Jahre nach der Einführung der Transall beginnt die Umrüstung auf den<br />

neuen europäischen Militärtransporter. Mit der A400M stößt die Luftwaffe in neue<br />

Dimensionen vor. Noch ist das Muster aber nicht für alle Aufgaben gerüstet.<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

Der letzte Regenschauer<br />

peitschte über den Platz,<br />

als die graue A400M am<br />

19. Dezember aus den tief hängenden<br />

Wolken auftauchte und um 14:15 Uhr<br />

auf der Bahn 26 in<br />

TOP-<br />

THEMA<br />

A400M<br />

Wunstorf aufsetzte.<br />

Oberstleutnant Christian<br />

Schott und Hauptmann<br />

Mirco Friese waren am<br />

Vormittag im sonnigen<br />

südspanischen Sevilla<br />

gestartet, um die<br />

„54+01“ (Seriennummer MSN18) nach<br />

Deutschland zu bringen und damit eine<br />

neue Ära im Lufttransport der Luftwaffe<br />

einzu läuten.<br />

„Die A400M wird für die Luftwaffe<br />

und damit für die Bundeswehr deutlich<br />

mehr leisten und somit der Politik zusätzliche<br />

militärische Handlungsoptio-<br />

nen bieten“, zeigte sich Generalleutnant<br />

Karl Müllner, der Inspekteur der Luftwaffe,<br />

überzeugt. „Gegenüber der Transall<br />

wird die A400M mehr als die doppelte<br />

Ladung fast doppelt so schnell fast<br />

doppelt so weit transportieren. Der Zugewinn<br />

an Möglichkeiten ist offensichtlich.“<br />

Laut Müllner geht es nun darum,<br />

„die A400M möglichst rasch zuverlässig<br />

und unter Einsatzbedingungen betreiben<br />

zu können“, denn „die Feuertaufe …<br />

wird wahrscheinlich nicht lange auf sich<br />

warten lassen“.<br />

Zunächst stehen beim Lufttransportgeschwader<br />

62, wo man sich seit Jahren<br />

auf die A400M vorbereitete (siehe Seite<br />

44), die Einsatzprüfung und die ergänzende<br />

Nachweisführung für spezifisch<br />

deutsche Ausrüstungen an. Die TTVG<br />

(Technisch Taktische Versuchsgruppe)<br />

kann dafür bereits auf 16 Luftfahrzeugführer<br />

und zehn Technische Ladungsmeister<br />

sowie zahlreiche Techniker zurückgreifen,<br />

die seit 2013 bei Airbus in<br />

Sevilla ausgebildet wurden. Sechs Monate<br />

und um die 135 Flugstunden sind für<br />

die notwendigen Prüfungen vorgesehen,<br />

bei denen es nicht um „klinische Tests“<br />

geht, sondern darum, Erfahrungen unter<br />

realen Bedingungen und bei normalen<br />

Betriebsabläufen zu sammeln. Das Spektrum<br />

reicht von einfachen Wartungschecks<br />

über die Durchführung von Enteisungsverfahren<br />

und der Beladung bis<br />

hin zu Streckenflügen, zunächst in<br />

Deutschland und schließlich weltweit.<br />

Die Piloten haben dabei noch den<br />

einfachsten Job, ist Oberstleutnant<br />

Christian Schott überzeugt. Auch wenn<br />

die A400M im Cockpit mindestens zwei<br />

Generationen weiter ist als die Transall,<br />

sei die Umschulung problemlos mit Simulatorstunden<br />

und nur einem Flug mit<br />

sechs Landungen zu bewerkstelligen.<br />

„Die Größe der Maschine spürt man<br />

nicht“, so Schott, denn sie sei deutlich<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Zwei Monate nach dem Erstflug übernahm<br />

die Luftwaffe am 18. Dezember in<br />

Sevilla formell ihre erste A400M.<br />

Fotos: Airbus/Pigeyre, Bundeswehr/Döpke<br />

leistungsstärker und agiler als die Transall.<br />

Auch die Steigrate sei besser. Natürlich<br />

sind die Systeme komplexer, aber sie<br />

bieten der Crew auch mehr Hilfestellungen<br />

dank Automatismen.<br />

Die moderne Technik erfordert eine<br />

Umstellung bei der technischen Betreuung,<br />

denn das Geschwader soll 40<br />

A400M mit demselben Personal wie bisher<br />

seine 24 Transall betreiben. Eine<br />

„ganz neue Welt“ tue sich „mit einem<br />

kompletten Philosophiewechsel“ auf,<br />

denn der neue Transporter wird erstmals<br />

in der Bundeswehr entsprechend den<br />

European Military Airworthiness Requirements<br />

(EMAR) betrieben. Dies wird<br />

eine höhere Interoperabilität der europäischen<br />

Luftwaffen ermöglichen und soll<br />

kostengünstiger sein.<br />

Unterstützt wird das Luftwaffenpersonal<br />

durch die Industrie. Gerade noch<br />

rechtzeitig wurden am 12. Dezember<br />

2014 ein Systembetreuungsvertrag und<br />

Zur Begrüßung der A400M in Wunstorf war auch die Verteidigungsministerin<br />

gekommen. Man sei aber noch nicht am „Ende der Durststrecke“, so von der Leyen.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 41


Militärluftfahrt<br />

Luftwaffe übernimmt ihre erste A400M<br />

TOP-<br />

THEMA<br />

A400M<br />

Die A400M fliegt standardmäßig mit<br />

einer Luftbetankungssonde.<br />

„Ihre neuen Fähigkeiten machen<br />

die A400M zu einer zukunftsweisenden<br />

Investition in das<br />

Fähigkeitsprofil der Bundeswehr“<br />

Oberst Ludger Bette<br />

Kommodore des LTG 62<br />

ein Materialversorgungsvertag mit Airbus<br />

Defence & Space (Airbus Military<br />

Deutschland) abgeschlossen. Sie laufen<br />

bis Dezember 2018 und haben einen<br />

Wert von bis zu 645 Millionen Euro. Darin<br />

enthalten sind Dienstleistungen im<br />

Bereich Instandsetzung und Wartung,<br />

ein Serviceteam in Wunstorf und der Betrieb<br />

eines Ersatzteillagers.<br />

Parallel zur Erprobung der A400M<br />

laufen in Wunstorf die letzten Vorbereitungen<br />

für die Ausbildung sowohl der<br />

Techniker als auch der Piloten und Ladungsmeister.<br />

Zum Juli will man „ready<br />

for training“ sein, wobei man bald auch<br />

A400M – Die Kunden<br />

Kunde Stückzahl Stückzahl Stückzahl Lieferplan erste Lieferung Bemerkungen<br />

2000 20<strong>03</strong>/2005 2010 20<strong>03</strong><br />

Belgien 7 7 7 Oktober 2018 Stationierung nun in Florennes<br />

Deutschland 75 60 53 September 2010 18. Dezember 2014 13 sollen nach Lieferung verkauft werden..<br />

Frankreich 50 50 50 Oktober 2009 2. August 2013 Bis 2019 werden nur 15 geliefert.<br />

Großbritannien 25 25 22 März 2010 14. November 2014 Stationierung in Brize Norton<br />

Italien 16 – – – – Italien stieg im Oktober 2001 aus.<br />

Luxemburg 1 1 1 Oktober 2017 Feb. 2019 geplant. Stationierung in Belgien<br />

Portugal 4 – – – – Portugal stieg Anfang 20<strong>03</strong> aus.<br />

Spanien 27 27 27 November 2011 13 sollen nach Lieferung eventuell verkauft<br />

werden, oder man bestellt stattdessen<br />

A330 MRTT.<br />

Türkei 20 10 10 Dezember 2009 4. April 2014 Stationiert in Kayseri/Erkilet<br />

Südafrika – 8 0 2010 Der Auftrag wurde im Nov. 2009 storniert.<br />

Malaysia – 4 4 n. b. Fertiggestellt Januar <strong>2015</strong><br />

Gesamt 225 192 174<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Der Frachtraum (Breite: 4 m, Höhe: 3,85 m, Länge: 17,71 m) bietet Platz für<br />

Schützenpanzer und Hubschrauber. Die maximale Zuladung beträgt 37 Tonnen.<br />

Oberstleutnant Christian Schott war<br />

nach der Überführung happy.<br />

französische Schüler erwartet. Eine Vereinbarung<br />

mit der Armée de l´Air sieht<br />

vor, dass das gesamte technische Personal<br />

beider Länder beim LTG 62 geschult<br />

wird. Ab 2017 erhalten auch französische<br />

Piloten ihre Umschulung in Wunstorf,<br />

während deutsche Crews die weiterführende<br />

fliegertaktische Ausbildung<br />

mit ihren Kollegen in Orléans absolvieren<br />

werden. Der Unterricht wird dabei<br />

durchgehend in Englisch abgehalten.<br />

Es gibt also viel zu tun, und der Inspekteur<br />

der Luftwaffe drängt darauf,<br />

„dass die Flotte nun möglichst rasch aufwächst,<br />

wie es vertraglich vereinbart<br />

ist“. Fünf Flugzeuge wollte die Luftwaffe<br />

<strong>2015</strong> übernehmen, doch Mitte Januar<br />

tauchten erstmals Zweifel auf, ob Airbus<br />

Defence & Space diesen Plan halten<br />

kann. Interne Analysen der für die Beschaffung<br />

zuständigen europäischen<br />

Rüstungsagentur OCCAR zeigen wohl,<br />

dass es beim Produktionshochlauf<br />

Schwierigkeiten gibt – angeblich schafft<br />

das Werk Bremen derzeit nur 0,7<br />

Rumpfmittelteile pro Monat. Sollten<br />

sich Verzögerungen von bis zu sieben<br />

Monaten bewahrheiten, würde die Luftwaffe<br />

in diesem Jahr nur zwei A400M<br />

erhalten, eventuell auch gar keine.<br />

Die A400M, die im Laufe ihrer langen<br />

Geschichte (siehe Seite 46) den<br />

Luftstreitkräften und dem Hersteller<br />

schon so viel Ärger gemacht hat, kommt<br />

also anscheinend immer noch nicht in<br />

ruhiges Fahrwasser. Im November gestand<br />

Harald Wilhelm, Finanzchef der<br />

Airbus Group, ein, was schon erwartet<br />

wurde: Die nächste Entwicklungsstufe,<br />

der sogenannte SOC1 (Standard Operational<br />

Capability) wurde bis zum notwendigen<br />

Termin 1. November nicht zugelassen,<br />

und die europäischen Kundennationen<br />

hätten damit sogar ein Kündigungsrecht.<br />

Flugzeuge auf Firmenkosten<br />

nachzurüsten sei nicht gerade der kostengünstigste<br />

Weg, so Wilhelm, der weitere<br />

Abschreibungen auf das Programm<br />

nicht ausschloss. Die Bilanz 2014 wird<br />

am 27. Februar veröffentlicht.<br />

Ungeachtet dessen preist Airbus die<br />

A400M als „das effizienteste und flexibelste<br />

Transportflugzeug, das je gebaut<br />

wurde“. Diese Einschätzung ist wohl<br />

nicht verkehrt, wenn denn das Muster in<br />

den kommenden Jahren schrittweise alle<br />

beauftragten Fähigkeiten erlangt. Noch<br />

stehen zum Beispiel die Zulassung für<br />

Lastenabwürfe und das Absetzen von<br />

Fallschirmjägern, die Luftbetankung, die<br />

Einrüstung von Selbstschutzsystemen<br />

und Panzerung, die Luftbetankung und<br />

der taktische Tiefflug aus. Erst gegen Ende<br />

des Jahrzehnts dürfte dies alles möglich<br />

sein.<br />

FR<br />

Das Cockpit entspricht mit den großen Bildschirmen dem neuesten Standard.<br />

Die wichtigsten Daten werden auf den Head-up-Displays angezeigt.<br />

Fotos: Schwarz (2), Airbus (2), Luftwaffe/Bender<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 43


Militärluftfahrt<br />

Wunstorf wird für die A400M ausgebaut<br />

Großinvestition<br />

Für die A400M hat die Luftwaffe ihr derzeit größtes<br />

Infrastrukturprojekt aufgelegt. Wunstorf wird einer<br />

der modernsten Militärflugplätze in Europa und Zentrum<br />

für die Ausbildung auf dem neuen Transporter.<br />

Dass die Einführung des Airbus<br />

A400M auch erhebliche Veränderungen<br />

für den seit 1958 von<br />

der Luftwaffe genutzten Fliegerhorst<br />

Wunstorf bringen würde, war von Anfang<br />

an klar, schließlich ist der neue<br />

Transporter um einiges größer als die<br />

Transall. Nach der Konzentration<br />

auf einen<br />

Standort müssen alle 40<br />

Vor den Hallen liegt die in vier Bauabschnitten<br />

erweiterte Abstellfläche (Kostenpunkt:<br />

43 Millionen Euro). Bestehende<br />

Flächen wurden abgefräst und neu<br />

betoniert. Neu sind auch die Versorgungspunkt-Schächte,<br />

in denen die<br />

Stromversorgung, die mobilen Luftentfeuchter<br />

und die Computeranschlüsse<br />

für die Direktversorgung der A400M untergebracht<br />

sind.<br />

Wie eingangs erwähnt, wurde die<br />

Ost-West-Bahn komplett abgetragen und<br />

neu betoniert. Bei dieser Gelegenheit<br />

wurde die 08/26 um etwa 650 Meter auf<br />

2500 Meter verlängert. In der Zeit bis<br />

zur Wiederinbetriebnahme im November<br />

2012 musste der Flugbetrieb über<br />

die nach Südwesten ausgerichtete <strong>03</strong>/21<br />

abgewickelt werden, was die Anwohner<br />

in Wunstorf stärker belastete. Die Kos-<br />

TOP-<br />

THEMA<br />

A400M<br />

deutschen Maschinen<br />

beim hier stationierten<br />

Lufttransportgeschwader<br />

62 untergebracht werden.<br />

Dazu kam die Entscheidung<br />

für ein international genutztes<br />

Ausbildungszentrum, das künftig das<br />

Herzstück des am Steinhuder Meer gelegenen<br />

Platzes bilden wird. In Summe<br />

kam so das größte Infrastrukturprojekt<br />

der Luftwaffe ins Rollen, in das bis Anfang<br />

der 2020er Jahre voraussichtlich<br />

um die 400 Millionen Euro investiert<br />

werden.<br />

19 MASSNAHMEN WERDEN<br />

TEILS PARALLEL ABGEWICKELT<br />

Seit dem ersten Spatenstich zur Erneuerung<br />

der Start- und Landebahn am 4.<br />

September 2009 hat das zuständige<br />

Staatliche Baumanagement Weser-Leine<br />

alle Hände voll zu tun, 19 Maßnahmen<br />

auf dem 450 Hektar großen Platz teils<br />

parallel abzuwickeln, ohne den mit der<br />

Transall weiterlaufenden Flugbetrieb<br />

allzu sehr einzuschränken. Ziel war es<br />

dabei, bis November 2014 den Erstflugbetrieb<br />

der A400M in Wunstorf zu gewährleisten.<br />

Man sei dabei „voll im<br />

Zeit- und Kostenrahmen“, versicherte<br />

Eine Instandsetzungshalle ist bereits<br />

fertig. Sie ist 125 Meter lang und 26 Meter<br />

hoch. Zwei A400M passen hinein.<br />

Bau gruppenleiter Holger Mißfelder im<br />

Gespräch mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. Das<br />

Gesicht des Platzes hat sich seit unserem<br />

letzten Besuch in der Tat deutlich<br />

verändert.<br />

Im Nordosten der Bahn steht nun das<br />

aus drei Gebäuden bestehende, 36 Millionen<br />

Euro teure Ausbildungszentrum<br />

mit zusammen annähernd 12 000 Quadratmetern<br />

Nutzfläche. Es beherbergt unter<br />

anderem zwei Flugsimulatoren, der<br />

erste traf im Juli 2014 ein. Auch der<br />

Frachtraumtrainer, in dem die Beladung<br />

geübt wird, ist schon da. Daneben steht<br />

die Halle für ein Ausbildungs-Luftfahrzeug<br />

mit den entsprechenden Nebenräumen<br />

und Hörsälen. Hier werden entsprechend<br />

dem deutsch-französischen Übereinkommen<br />

vom 30. September 2013<br />

die Wartungstechniker der A400M geschult.<br />

Die Piloten absolvieren ihre<br />

Grundlagenausbildung auf dem Muster,<br />

während die taktische Fortbildung in<br />

Orléans stattfindet.<br />

In der Nordwestecke des Platzes<br />

wurde ab August 2012 eine große Instandsetzungshalle<br />

mit zwei Dockplätzen<br />

gebaut. Sie kostet 23,6 Millionen<br />

Euro und besteht aus einem verkleideten<br />

Stahlträgergerüst mit einem direkt hinten<br />

angebauten zweigeschossigen Massivbau,<br />

in dem die Werkstätten, Büros<br />

und Sozialräume untergebracht sind.<br />

Ein zweiter Bauabschnitt mit zwei weiteren<br />

Plätzen ist geplant.<br />

Direkt daneben ist derzeit die<br />

Wasch- und Wartungshalle im Bau, sie<br />

wird mit 11000 Quadratmetern das<br />

größte Gebäude auf dem Flugplatz<br />

Wunstorf sein. Drei A400M passen hinein.<br />

Etwa 220 Mitarbeiter werden hier<br />

im Schichtbetrieb tätig sein. Sie verfügen<br />

über entsprechende Büro- und<br />

Technikräume. Das mit 36 Millionen<br />

Euro veranschlagte Gebäude soll Ende<br />

2016 fertig werden.<br />

VERLÄNGERTE BAHN UND<br />

GRÖSSERE ABSTELLFLÄCHEN<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Ein neues Staffelgebäude<br />

wurde ebenfalls<br />

errichtet. Hier finden<br />

die Crews moderne<br />

Ausrüstung für die Flugvorbereitung.<br />

Auch<br />

der Wetterdienst ist hier<br />

untergebracht.<br />

Das Ausbildungszentrum besteht<br />

aus drei Gebäuden. In der großen Halle<br />

dient eine A400M als Übungsobjekt.<br />

Davor liegt der Enteisungsplatz.<br />

N<br />

N<br />

Die Wartungs- und Waschhalle wird das größte<br />

Gebäude auf dem Fliegerhorst sein. Drei A400M<br />

finden hier Platz. Die Fertigstellung ist Ende 2016.<br />

Fotos: Luftwaffe/Peter Breuer<br />

ten für die Bahn belaufen sich auf 71<br />

Millionen Euro.<br />

Neben der Errichtung großer neuer<br />

Gebäude standen auch einige kleinere<br />

notwendige Maßnahmen an. So hat die<br />

Feuerwehr Anfang 2013 ein neues,<br />

sechs Millionen Euro teures Gebäude<br />

bezogen, das Platz für neun neue Einsatzfahrzeuge<br />

bietet. Die 72 Flugplatz-<br />

Feuerwehrkräfte arbeiten hier im<br />

Schichtdienst.<br />

Fliegerhorst Wunstorf<br />

Bessere Arbeitsplätze gibt es auch<br />

für die Piloten und das Unterstützungspersonal<br />

der beiden fliegenden Staffeln.<br />

Der zweigeschossige Bau (Kosten: 9,7<br />

Millionen Euro) wurde im Juli 2014 an<br />

die Nutzer übergeben. Neben Büroräumen<br />

verfügt das „Liegeplatzgebäude“<br />

über Besprechungs-, Unterrichts- und<br />

Kartenräume sowie Räume für das Personal<br />

des Aeronautical Information Service<br />

und des Wetterdienstes.<br />

Um den Frachtumschlag zu vereinfachen,<br />

erhält Wunstorf noch einen neuen<br />

Logistikbereich. Er wird am Westrand<br />

des Fliegerhorstes platziert, so dass für<br />

Anlieferungen das Gelände nicht befahren<br />

werden muss. Auch Passagiere sollen<br />

hier abgefertigt werden. Der Komplex<br />

wird aus drei Gebäudeteilen bestehen,<br />

die zusammen eine Fläche von<br />

2000 Quadratmetern haben. Baubeginn<br />

soll im Juli <strong>2015</strong> sein, die Fertigstellung<br />

ist für Dezember 2016 geplant.<br />

WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG<br />

DES STANDORTS WÄCHST<br />

Zählt man noch die Sanierung von Unterkunftsgebäuden,<br />

die Modernisierung<br />

der IT-Netze wie auch der Wärmeversorgung<br />

und der Entwässerung hinzu, wird<br />

Wunstorf nach Abschluss aller Arbeiten<br />

bestens für seine Rolle als einziger<br />

Standort für die A400M in Deutschland<br />

gerüstet sein. Der Platz wird seine wirtschaftliche<br />

Bedeutung für die Region<br />

noch steigern. Darüber sei man in den<br />

umliegenden Gemeinden froh, sagte<br />

Oberstleutnant Christian John, stellvertretender<br />

Kommodore des Lufttransportgeschwaders<br />

62.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 45


Militärluftfahrt<br />

FIMA, Euroflag, Airbus …<br />

Dezember 1982: Aérospatiale, British Aerospace,<br />

Lockheed und MBB gründen das Future-<br />

International-Military/Civil-Airlifter-Konsortium<br />

(FIMA), um die Machbarkeit eines gemeinsamen<br />

Militärtransporters zu untersuchen.<br />

1985: Die Verteidigungsminister der Independent<br />

European Program Group (IEPG) vereinheitlichen<br />

die Anforderungen an einen Militärtransporter.<br />

Dezember 1987: Aeritalia und CASA<br />

schließen sich dem FIMA-Konsortium an.<br />

April 1988: Die IEPG erarbeitet ein Draft Outline<br />

Staff Target, das die Anforderungen definiert.<br />

1989: Lockheed steigt aus dem Projekt aus und<br />

entwickelt die C-130 weiter.<br />

TOP-<br />

THEMA<br />

A400M<br />

April 1989: Absichtserklärung<br />

von fünf Nationen,<br />

einen neuen Militärtransporter<br />

(FLA = Future Large<br />

Aircraft) als Ersatz für C-130<br />

und Transall zu entwickeln. Es<br />

soll ein Muster mit vier Strahltriebwerken<br />

werden.<br />

1991: Die IEPG definiert ein<br />

Outline European Staff Target (OEST).<br />

17. Juni 1991: In Rom wird das EuroFlag-<br />

Konsortium gegründet, das die Entwicklung<br />

und den Bau der Maschine (FLA) übernehmen<br />

soll. Beteiligt sind Aérospatiale, Alenia , British<br />

Aerospace, Deutsche Airbus und CASA.<br />

Ende 1992: Die nationalen Rüstungsdirektoren<br />

von Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien,<br />

Hürdenlauf<br />

Wie alle europäischen Rüstungsprogramme hat die<br />

A400M eine bewegte Geschichte hinter sich. Von ersten<br />

Studien bis zur Auslieferung vergingen gut 30 Jahre.<br />

Portugal, Spanien und der Türkei billigen die<br />

zwölfmonatige Vorstudie von EuroFlag. Großbritannien<br />

hat zunächst nur einen Beobachterstatus.<br />

1993: Ein European Staff Target und eine<br />

zugehörige Absichtserklärung wird von sieben<br />

Ländern unterzeichnet.<br />

Oktober 1993: Offizieller Start einer Machbarkeitsstudie.<br />

April 1994: Entwurf wechselt von Turbofans<br />

auf Propellerturbinentriebwerke. FiatAvio, MTU<br />

und Snecma unterzeichnen eine Übereinkunft<br />

zur gemeinsamen Entwicklung eines Propellerturbinentriebwerks.<br />

Mai 1995: Ergebnisse der Machbarkeitsstudie<br />

werden den Verteidigungsministerien vorgelegt.<br />

Juni 1995: Das EuroFlag-Konsortium löst sich<br />

auf, das Projekt soll nun im Rahmen von Airbus<br />

weitergeführt werden.<br />

13. Mai 1996: Frankreich zieht sich zeitweise<br />

aus dem FLA-Projekt zurück.<br />

Mai 1996: Airbus schlägt eine „Single Phase“<br />

vor.<br />

September 1997: Sieben Staaten legen eine<br />

Angebotsaufforderung vor und entscheiden<br />

sich im Dezember grundsätzlich für die A400M,<br />

ohne bindende Zusagen abzugeben.<br />

Mitte 1998: Die Industrie startet auf eigene<br />

Kosten eine zwölfmonatige Vorphase.<br />

29. Januar 1999: Ein Angebot für die A400M<br />

wird von der neu gegründeten Airbus Military<br />

Company vorgelegt. Es wird ein „Commercial<br />

Approach“ vorgeschlagen.<br />

27. Juli 2000: Sieben Nationen entscheiden<br />

sich mit einer in Farnborough unterzeichneten<br />

Deklaration für die A400M, wobei ein Bedarf<br />

von 225 Flugzeugen angemeldet wird.<br />

Die Studien der<br />

FIMA-Gruppe<br />

konzentrierten<br />

sich auf Entwürfe<br />

mit Propellerturbinen.<br />

Gegenläufige<br />

Propeller<br />

waren eine<br />

Option (Zeichnung<br />

ca. 1985).<br />

In der zweiten<br />

Hälfte der<br />

1990er Jahre<br />

rückten wieder<br />

Turboprop-<br />

Entwürfe ins<br />

Zentrum. Ein<br />

1:1-Mockup<br />

stand sogar in<br />

Farnborough.<br />

1982 1990 1991<br />

1995<br />

Nach der Gründung<br />

von EuroFlag<br />

wurden auch<br />

Konzepte mit<br />

Strahlantrieb<br />

verfolgt. Dieser<br />

Entwurf (ca. 1993)<br />

sollte 25 t tragen<br />

und 4600 km weit<br />

fliegen.<br />

Fotos: Airbus, Airbus Military, Alenia, British Aerospace, MBB, Karl Schwarz<br />

46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Juni 2001: Die Nationen unterzeichnen eine<br />

Absichtserklärung für die Beschaffung der<br />

A400M. Die Rüstungsagentur OCCAR wird als<br />

Vertragspartner bestimmt.<br />

18. Dezember 2001: Eine Absichtserklärung<br />

für Entwicklung und Beschaffung der A400M<br />

wird in Brüssel unterzeichnet. Es geht nun um<br />

196 Flugzeuge, da sich Italien Ende Oktober<br />

zurückgezogen hat.<br />

Anfang 20<strong>03</strong>: Portugal zieht sich aus dem<br />

Projekt zurück.<br />

6. Mai 20<strong>03</strong>: Airbus wählt das EuroProp-<br />

TP400-D6-Triebwerk gegen das Konkurrenzangebot<br />

von Pratt & Whitney Canada aus.<br />

27. Mai 20<strong>03</strong>: Die Beschaffungsbehörde<br />

OCCAR und Airbus Military unterzeichnen<br />

in Bonn den integrierten Entwicklungs- und<br />

Beschaffungsvertrag für 180 A400M.<br />

Dezember 2004: Südafrika bestellt acht<br />

A400M.<br />

26. Januar 2005: Erste Teile für die A400M<br />

werden gefertigt.<br />

8. Dezember 2005: Malaysia bestellt vier<br />

A400M.<br />

24. Juli 2006: Beginn der Rumpfmontage in<br />

Bremen.<br />

25. Juli 2006: Der erste Flügel wird in Filton<br />

montiert.<br />

August 2007: Beginn der Montage des ersten<br />

fliegenden Prototyps in Sevilla.<br />

März 2008: Alle Triebwerke für die erste<br />

A400M sind in Sevilla eingetroffen.<br />

26. Juni 2008: Roll-out-Feier für die erste<br />

A400M in Sevilla. Erstflug soll vor Jahresende<br />

sein.<br />

17. Dezember 2008: Erster Testflug des<br />

TP400-D6 an einer umgerüsteten C-130 Hercules<br />

in Cambridge. Verspätung: ca. 18 Monate.<br />

4. November 2009: Südafrika storniert seine<br />

Bestellung.<br />

11. Dezember 2009: Erstflug der A400M in<br />

Sevilla. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Lieferungen<br />

schon beginnen sollen.<br />

5. März 2010: EADS und die Kundenländer<br />

einigen sich grundsätzlich auf eine umfassende<br />

Anpassung der Verträge. Die Mehrkosten betragen<br />

zwei Milliarden Euro plus 1,5 Milliarden an<br />

bedingt rückzahlbaren Krediten.<br />

8. April 2010: Erstflug der zweiten A400M<br />

in Sevilla.<br />

Juni 2010: Die A400M wird auf der ILA in<br />

Berlin erstmals öffentlich präsentiert.<br />

November 2010: Bei Airbus in Bremen beginnt<br />

die Produktion des ersten Serienmodells.<br />

5. November 2010: Abschluss der Detailverhandlungen<br />

über die Vertragsanpassung, nun<br />

mit reduzierten Stückzahlen.<br />

Februar 2011: Kaltwetterversuche in Kiruna.<br />

15. Februar 2011: Erste Luftbetankungsversuche<br />

hinter einer VC10 (nur „trockene“<br />

Kontakte).<br />

9. März 2011: Airbus Military gibt grünes Licht<br />

für den Beginn der Serienfertigung.<br />

7. April 2011: Der geänderte A400M-Vertrag<br />

wird in Sevilla von Airbus und OCCAR unterzeichnet.<br />

November 2011: Die Endmontage der ersten<br />

Serienmaschine (MSN7) beginnt in Sevilla.<br />

März 2012: Die A400M absolviert in La Paz<br />

Tests auf einem hoch gelegenen Flugplatz.<br />

30. April 2012: Beschränkte zivile Zulassung<br />

durch die EASA (als A400M-180).<br />

Mai 2012: Die A400M führt in Cottbus Versuche<br />

auf einer unbefestigten Graspiste durch.<br />

6. Juli 2012: DieA400M erhält bei einer Zeremonie<br />

in Fairford offiziell den Namen „Atlas“.<br />

6. März 2013: Das erste Serienflugzeug<br />

(MSN7, für Frankreich) absolviert seinen Erstflug.<br />

13. März 2013: Airbus Military erhält für die<br />

A400M die vollständige zivile Musterzulassung<br />

der EASA.<br />

31. Juli 2013: Die internationale militärische<br />

Zulassung und Qualifizierung für den Standard<br />

IOC (Initial Operating Clearance) wird durch die<br />

OCCAR erteilt.<br />

1. August 2013: Erste Lieferung einer A400M<br />

an Frankreich.<br />

4. April 2014: Die Türkei nimmt als zweites<br />

Land seine erste A400M ab.<br />

17. November 2014: Die erste A400M für<br />

Großbritannien trifft in Brize Norton ein.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Vor allem<br />

Triebwerksprobleme<br />

verzögerten<br />

den Erstflug.<br />

Die erste A400M<br />

hob schließlich<br />

am 11. Dezember<br />

2009 in Sevilla<br />

zum Jungfernflug<br />

ab.<br />

Nach fünf<br />

fliegenden<br />

Prototypen<br />

entstand mit<br />

der MSN7 das<br />

erste Serienflugzeug;<br />

es<br />

hob am 6.<br />

März 2013<br />

erstmals ab.<br />

2000 20<strong>03</strong> 2009 2010<br />

2013 2014<br />

Im Mai 20<strong>03</strong><br />

wurde in Bonn<br />

der Auftrag für<br />

die A400M<br />

unterzeichnet.<br />

Bis dahin war<br />

der Entwurf<br />

schon sehr<br />

nahe an der<br />

Realität.<br />

Die erste<br />

A400M für die<br />

Luftwaffe ist<br />

MSN18. Nach<br />

der Abnahmeprozedur<br />

traf<br />

sie am 19.<br />

Dezember 2014<br />

beim LTG 62 in<br />

Wunstorf ein.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 47


VIP-Interview<br />

Domingo Ureña Raso war bis 29. Januar <strong>2015</strong> Executive Vice President von Military Aircraft von<br />

Airbus Defence & Space. Die Krise um weitere Verzögerungen beim A400M führte nach Redaktionsschluss<br />

zu seinem Rücktritt. Als Nachfolger wurde Fernando Alonso ernannt, der den Posten am 1. März übernimmt.<br />

TOP-<br />

THEMA<br />

A400M<br />

Die Lieferungen der<br />

A400M sind jetzt in<br />

vollem Gange. Wie<br />

ist das Feedback der<br />

Nutzer?<br />

Wir haben momentan<br />

natürlich nur echte Rückmeldungen<br />

aus Frankreich und der<br />

Türkei, und insgesamt sind wir ziemlich<br />

glücklich mit dem, was sie uns erzählen.<br />

Die Armée de l’Air fliegt recht aggressiv,<br />

mit Missionen nach Mali, Dschibuti und<br />

N‘Djamena. Das ist ein deutliches Zeichen<br />

für das Vertrauen in die Flugzeuge.<br />

Die türkischen Luftstreitkräfte gehen<br />

ebenfalls zügig voran. Sie sind schon in<br />

den USA und Afghanistan gewesen und<br />

haben auch neue Lasten wie Huey-Helikopter<br />

transportiert. Natürlich gibt es<br />

immer Kinderkrankheiten, wenn ein anspruchsvolles<br />

neues Flugzeug in Betrieb<br />

geht, aber wir finden sehr schnell Lösungen<br />

und implementieren robuste In-<br />

Service-Support-Mechanismen, die allen<br />

Nutzern Vertrauen geben. Da die Flotte<br />

wächst und jeder Erfahrung gewinnt,<br />

gibt es keinen Zweifel, dass die Dinge<br />

künftig noch reibungsloser laufen.<br />

Einige Support-Verträge sind unterzeichnet,<br />

aber es gibt Spielraum<br />

für eine engere Zusammenarbeit<br />

der Nutzer. Arbeiten Sie daran?<br />

Wir haben immer deutlich gemacht,<br />

dass die enge Zusammenarbeit zwischen<br />

den Kundennationen für alle von Vorteil<br />

ist, und wir freuen uns darüber, was<br />

Großbritannien und Frankreich bei Ausbildung<br />

und Unterstützung erreicht und<br />

für die Zukunft vereinbart haben – insbesondere<br />

den gemeinsamen Ersatzteilpool.<br />

Beide Länder würden weitere Teilnehmer<br />

in ihrem Programm begrüßen,<br />

und es wäre sehr positiv, wenn das passierte.<br />

Wir sehen große Vorteile durch<br />

die Schaffung einer Nutzergemeinschaft,<br />

die sich Unterstützungsanlagen und<br />

Betriebserfahrungen frei teilen.<br />

„Es gibt immer<br />

Kinderkrankheiten,<br />

aber wir finden sehr<br />

schnell Lösungen“<br />

Die Lieferungen im vergangenen<br />

Jahr waren unter Plan. Warum?<br />

Wir haben 2014 neun Flugzeuge geliefert.<br />

Im Vergleich zu den elf, die wir geplant<br />

hatten, ist das natürlich enttäuschend,<br />

aber immerhin ist das Flugzeug<br />

nun bei vier Luftstreitkräften im Dienst.<br />

<strong>2015</strong> werden wir die Rate beträchtlich<br />

erhöhen und auch neue militärische Fähigkeiten<br />

einführen. Es gibt keinen einzelnen<br />

Grund für die Verzögerung – das<br />

ist ein äußerst komplexes neues Flugzeug<br />

mit einer enormen Zulieferkette,<br />

und kleine Probleme hier und da können<br />

zu unverhältnismäßigen Verzögerungen<br />

führen, wie man auch bei anderen großen<br />

Flugzeugprogrammen gesehen hat.<br />

Harald Wilhelm, CFO der Airbus<br />

Group, hat angedeutet, dass<br />

Foto: Airbus/Brinkmann<br />

weitere Abschreibungen auf das<br />

Programm notwendig werden.<br />

Wie kann man das vermeiden?<br />

Wir analysieren das Programm derzeit<br />

im Detail. Eine neue Prognose über etwaige<br />

finanzielle Auswirkungen wird in<br />

entsprechender Weise kommuniziert<br />

werden.<br />

Wie sieht es mit weiteren Exporten<br />

der A400M aus?<br />

Wir gehen weiter von einem Exportmarkt<br />

für 300 bis 400 Flugzeuge aus.<br />

Einige vielversprechende Kampagnen<br />

sind im Gang, aber die Länder überstürzen<br />

solche großen Entscheidungen natürlich<br />

nicht. Das Interesse ist jedenfalls<br />

groß, und die Fachleute sind beeindruckt,<br />

was die französischen Luftstreitkräfte<br />

mit der A400M leisten.<br />

Wie hat sich der Markt für die<br />

kleineren Airbus-Transporter<br />

entwickelt?<br />

Wir hatten bei den leichten und mittelschweren<br />

Mustern mit 28 Bestellungen<br />

ein weiteres großartiges Jahr. So haben<br />

wir unsere Position als unangefochtener<br />

Marktführer in diesem Bereich sogar<br />

ausgebaut.<br />

Wie sind die Aussichten für den<br />

A330-MRTT-Tanker?<br />

Natürlich freuen wir uns über die Bestellung<br />

aus Frankreich. Der eigentliche<br />

Höhepunkt für die A330 MRTT war<br />

2014 aber, dass sie sich im Kampfeinsatz<br />

mit den Luftstreitkräften von Australien<br />

und Großbritannien bewährt hat.<br />

Sie war absolut wichtig für die Operationen<br />

im Irak und erledigte ihre Aufgaben<br />

einwandfrei. Was weitere Verkäufe<br />

betrifft, sind wir in einem recht fortgeschrittenen<br />

Stadium des Wettbewerbs in<br />

Südkorea. Wir sind auch zuversichtlich,<br />

den Vertrag in Indien in den kommenden<br />

Monaten abzuschließen.<br />

FR<br />

Die Fragen stellte Karl Schwarz<br />

Mehr im<br />

Internet:<br />

Über die A400M, die kleinen Transporter C295 und CN235 sowie den Tanker A330 MRTT informiert Airbus<br />

Defence & Space auf der Website http://militaryaircraft-airbusds.com/<br />

48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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Militärluftfahrt<br />

A400M – Endmontage in Sevilla<br />

Der Beluga-<br />

91 Transporter<br />

dockt direkt an die<br />

Seite der Halle an.<br />

Flügelmittelkasten,<br />

Höhenleitwerke und<br />

Triebwerke werden<br />

per Lastwagen<br />

angeliefert.<br />

An zwei<br />

72 Positionen<br />

werden die in Filton<br />

gebauten Tragflächen<br />

und der<br />

Flügelmittelkasten<br />

aus Nantes verbunden.<br />

Dafür sind 16<br />

Arbeitstage angesetzt.<br />

Nach der<br />

70 Montage<br />

rückt der komplette<br />

Flügel eine Position<br />

weiter. Hier werden<br />

dann Leitungen verlegt<br />

und diverse Tests<br />

(z. B. Tankkalibrierung)<br />

durchgeführt. Dauer:<br />

acht Tage.<br />

Countdown<br />

zur Lieferung<br />

TOP-<br />

THEMA<br />

A400M<br />

Ganz wie bei zivilen Airbus-Programmen<br />

werden die Baugruppen der A400M in<br />

Werken in ganz Europa gebaut und dann<br />

meist per Beluga-Transporter zur Endmontage<br />

gebracht. Dafür wurde auf der<br />

Südseite des Flughafens im südspanischen<br />

Sevilla eigens eine 58 000 Quadratmeter<br />

große neue Halle errichtet, in der die<br />

Montage und Endausrüstung der Transporter<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Stationen werden<br />

dabei heruntergezählt. FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Parallel zur<br />

60 Flügelmontage<br />

werden die beiden<br />

Rumpfsegmente<br />

aus Bremen und<br />

Saint-Nazaire zusammengefügt.<br />

Eine<br />

Nietmaschine setzt<br />

am Spant 21<br />

fast 5000<br />

Niete ein.<br />

Zeichnungen: Airbus<br />

Die Station 50<br />

50 im hinteren<br />

Bereich der Halle dient<br />

der Montage von<br />

Seitenleitwerk<br />

(aus Stade) und<br />

Höhenleitwerk<br />

(aus Sevilla). Auch<br />

hierfür werden acht<br />

Arbeitstage angesetzt.<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong><br />

Herzstück der Endmontagelinie ist die Station 40, wo Rumpf,<br />

40 Flügel und Leitwerk zusammengebaut und die Übergangsverkleidungen<br />

montiert werden. Danach folgt eine gründliche Prüfung auf<br />

mögliche Leckagen sowie aller elektrischen und hydraulischen Verbindungen.<br />

Danach wird zum ersten Mal der Strom im Flugzeug eingeschaltet.<br />

Insgesamt acht Arbeitstage sind einkalkuliert, bevor die A400M auf<br />

eigenen Rädern aus der Halle geschleppt und ein Tor weiter wieder auf die<br />

Position 35 geschoben wird.


Nach der Montage folgt auf der Station 35 die restliche<br />

35 Ausstattung zum Beispiel mit weiteren Computern, Batterien,<br />

Frachtraumboden, Radom oder Luftbetankungssonde. Auch umfangreiche<br />

Tests stehen auf dem Plan, inklusive Fahrwerksbetätigung, Klimatisierung<br />

und Flugsteuersysteme. Dauer: 16 Tage.<br />

Betankungstests und Versuche mit den Funkgeräten (auch auf<br />

30 elektromagnetische Verträglichkeit) werden aus Sicherheitsgründen<br />

auf der Abstellfläche vor der Endmontagehalle durchgeführt.<br />

Sie dauern normalerweise acht Tage.<br />

Station 20 ist der Installation der TP400-D6-Triebwerke<br />

20 (angeliefert von MTU aus München) und der Propeller von<br />

Ratier-Figeac vorbehalten, was acht Tage dauert. Die Teile werden in<br />

einem Raum hinter der Halle auf den Einbau vorbereitet.<br />

Nach Installation aller Systeme wird die A400M an die<br />

15 Testabteilung übergeben. Sie wiegt das Flugzeug, führt<br />

weitere Checks, Betankungsversuche sowie die Triebwerkstestläufe<br />

durch, bevor dann die Flugtests anstehen. Sie sollten innerhalb von<br />

acht Tagen erledigt sein.<br />

In einem separaten Hangar erfolgt die Lackierung der A400M,<br />

10 was achteinhalb Arbeitstage in Anspruch nimmt. Bewegliche<br />

Bühnen sorgen dafür, dass die Spezialisten mit ihren Sprühpistolen<br />

alle Teile der Zelle erreichen. Besonderer Wert wurde auf eine gute<br />

Belüftung und die Eliminierung von Lackdämpfen gelegt.<br />

8Mit der Station 8 bezeichnet Airbus den Übergabeprozess an<br />

den Kunden. Hier wird jede einzelne A400M von den zuständigen<br />

nationalen Stellen gründlich überprüft und eventuell noch vorhandene<br />

Mängel beseitigt. Auch die Kontrolle der Dokumentation nimmt einen<br />

breiten Raum ein.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 51


Militärluftfahrt<br />

TP400-D6: Power für den Riesen<br />

Leistungsträger<br />

Das Europrop TP400-D6 ist das stärkste Turboprop-Triebwerk der<br />

westlichen Welt und fliegt bereits bei vier Nationen. Die Einsatzbilanz<br />

ist positiv.<br />

TOP-<br />

THEMA<br />

A400M<br />

Fotos: EPI, MTU Aero Engines<br />

52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong><br />

Trotz ihrer Erfahrung<br />

beim Bau<br />

von Triebwerken<br />

mussten die Partner des<br />

Konsortiums Europrop<br />

International (EPI) bei<br />

der Entwicklung des<br />

A400M-Triebwerks in einigen Bereichen<br />

ihr Know-how erst wieder etwas auffrischen.<br />

Der letzte große Turboprop-Antrieb<br />

aus Europa war schließlich das<br />

Tyne, das unter anderem noch im Atlas-<br />

Vorgänger Transall C-160 fliegt und seinen<br />

Erstlauf bereits im Jahr 1955 absolviert<br />

hat. Nach einigen Schwierigkeiten<br />

befindet sich das mit einer Leistung von<br />

8200 Kilowatt stärkste Turboprop-<br />

Triebwerk der westlichen Welt nun im<br />

Einsatz bei vier Nationen. Die erste<br />

A400M der Luftwaffe fliegt bereits mit<br />

dem 100. Serienexemplar des TP400-<br />

D6. Die deutschen Aggregate verfügen<br />

über den aktuellen Standard mit dem<br />

von Avio Aero überarbeiteten Getriebe<br />

und dem neuen Gehäuse der Niederdruckturbine,<br />

das nun aus einer Nickellegierung<br />

besteht, um die höheren Temperaturen<br />

zu kompensieren. Außerdem<br />

zählt eine Propellerbremse zur Ausstattung,<br />

welche die Trockenmasse um rund<br />

22 Kilogramm erhöht. Sie verhindert<br />

das Drehen der Luftschraube im Ruhezustand.<br />

Die Einsatzbilanz des europäischen<br />

Kraftpakets nach mehr als 4000 operationellen<br />

Flugstunden scheint positiv:<br />

„Die Indienststellung des TP400 verlief<br />

reibungslos, und wir haben ein sehr gutes<br />

Feedback der Kunden über die Leistung<br />

des Triebwerks erhalten. Man erwartet<br />

immer einige Themen, wenn die<br />

Kunden den Antrieb zum ersten Mal in<br />

einer Einsatzumgebung verwenden, aber<br />

es gab nichts Erhebliches, was Anlass<br />

zur Sorge geben würde“, sagt Europrop-<br />

Präsident Ian Crawford. Besonders die<br />

Armée de l‘Air betreibt die A400M<br />

schon unter herausfordernden Bedingungen<br />

wie etwa in Afrika.<br />

Einschränkungen des Betriebs gebe<br />

es nicht. „Das TP400 wurde mit vollem<br />

Leistungsumfang freigegeben. Unsere<br />

technischen Aktivitäten konzentrieren<br />

sich auf die Einsatzunterstützung und<br />

die normale Entwicklung während der<br />

Einsatzlebensdauer.“ Gemäß Crawford<br />

ist damit die Entwicklungsphase des Antriebs<br />

abgeschlossen, und der Schwerpunkt<br />

liegt nun auf dem Support. Jüngste<br />

Änderungen umfassen ein aktualisiertes<br />

Softwarepaket und Zündkerzen mit<br />

höherer Lebensdauer. „Die Notwendigkeit<br />

für weitere Verbesserungen wird<br />

Europrop-Partner<br />

Vier Firmen aus Europa entwickeln und<br />

produzieren das TP400-D6 für die A400M.<br />

ITP<br />

Arbeitsturbine,<br />

vorderer Rahmen,<br />

Turbinenaustrittsgehäuse<br />

32,2 %<br />

Snecma<br />

Brennkammer,<br />

Hochdruckturbine,<br />

Anbaugeräte, Teile der<br />

Regelung<br />

20,6 % 22,2 % Arbeitsanteile<br />

25,0 %<br />

MTU Aero Engines<br />

Mitteldruckverdichter, -welle<br />

und -turbine, Endmontage,<br />

Teile der Regelung<br />

Rolls-Royce<br />

Hochdruck verdichter,<br />

Niederdruckwelle,<br />

Zwischengehäuse


Daten TP400-D6<br />

Art: dreiwelliger Turboprop-Antrieb<br />

Leistung: 8251 kW (Start)<br />

Druckverhältnis: 25:1<br />

Trockenmasse: 1938 kg (Propeller im Uhrzeigersinn),<br />

1965 kg (Propeller entgegen Uhrzeigersinn)<br />

Gesamtlänge: 4,18 m mit Propellergetriebe<br />

max. Durchmesser: 1,218 m<br />

Propellerdurchmesser: 5,33 m<br />

Aufbau (Stufen): MD-Verdichter (5), HD-Verdichter<br />

(6); HD-Turbine (1), MD-Turbine (1), ND-Turbine (3)<br />

von den künftigen Einsatzerfahrungen<br />

bestimmt“, meint Ian Crawford. Allerdings<br />

darf das Triebwerk laut EASA-Zulassung<br />

bei gefrierendem Nebel und<br />

gleichzeitig herrschenden Umgebungstemperaturen<br />

von unter neun Grad Celsius<br />

nicht betrieben werden.<br />

DIE PRODUKTION IST<br />

IM ZEITPLAN<br />

Inzwischen läuft die Produktion des<br />

Atlas-Antriebs weiter hoch. Die Endmontagelinie<br />

bei MTU Aero Engines in<br />

München lieferte im vergangenen Jahr<br />

die Triebwerke für die acht an Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien und<br />

die Türkei übergebenen A400M sowie<br />

13 Ersatztriebwerke. „Alle Triebwerke<br />

wurden vor dem eigentlichen Termin an<br />

Airbus verschickt, um in der Flugzeugfertigung<br />

einen Puffer zu ermöglichen.<br />

Die Lieferkette und die Endmontage in<br />

Die Endmontage des TP400-D6<br />

erfolgt in München.<br />

München funktionieren gut“, sagt der<br />

EPI-Präsident.<br />

Derzeit befinden sich die nächsten<br />

Exemplare für die Luftwaffe bereits in<br />

der Endmontage und sollen in den kommenden<br />

Wochen ausgeliefert werden.<br />

Als nächster Kunde werden die Luftstreitkräfte<br />

Malaysias in diesem Jahr ihre<br />

ersten Einheiten übernehmen. Spanien<br />

folgt Anfang 2016.<br />

In Wunstorf sorgt EPI derweil mit einem<br />

Team von MTU für die Einsatzunterstützung<br />

des Turboprops. Auch Ersatztriebwerke<br />

stehen dem Lufttransportgeschwader<br />

62 vor Ort zur Verfügung.<br />

Instandsetzungsarbeiten des<br />

ML2-Niveaus (Maintenance Level) wie<br />

etwa die Zerlegung in die jeweiligen Module<br />

erfolgen bei der MTU. Weitergehende<br />

Maßnahmen führen die Partner<br />

dann bei ihren Modulen selbst durch.<br />

Bezüglich der langfristigen Support-<br />

Strategien für das TP400 befinden sich<br />

die EPI-Mitglieder laut Crawford weiter<br />

in Gesprächen mit der Organisation<br />

OCCAR und den A400M-Kunden. FR<br />

PATRICK HOEVELER<br />

Chronik TP400<br />

April 1994: Rolls-Royce bietet für den Antrieb des<br />

neuen europäischen Transporters einen Entwurf auf<br />

der Basis des BR700 an. Turboprop International<br />

(TPI), ein Konsortium aus Fiat Avio, ITP, MTU und<br />

Snecma, setzen auf das M138 (Kern des M88).<br />

September 2000: Die beiden Fraktionen entscheiden<br />

sich zur Zusammenarbeit.<br />

30. November 2000:<br />

Airbus wählt in einem MoU das TP400 aus.<br />

11. Juli 2001: Gründung der Aero Propulsion<br />

Alliance GmbH (APA) für die Entwicklung und<br />

Produktion des TP400.<br />

2002: Airbus eröffnet erneut den Wettbewerb,<br />

da das TP400-D1 die vorgegebenen Leistungen<br />

nicht erreicht. Pratt & Whitney Canada schickt das<br />

PW180 ins Rennen, das aus der PW800-Familie<br />

abgeleitet werden sollte. Diese baute auf dem<br />

Getriebefan-Demonstrator ATFI auf, an dem auch<br />

die MTU maßgeblich beteiligt war.<br />

November 2002: Gründung von Europrop International<br />

(EPI) als Nachfolger der APA.<br />

Anfang Mai 20<strong>03</strong>: Das Angebot von Pratt &<br />

Whitney Canada ist laut Airbus erheblich günstiger.<br />

Auf Intervention europäischer Regierungsvertreter<br />

verlängert der Flugzeugbauer die Angebotsfrist.<br />

6. Mai 20<strong>03</strong>: Das TP400-D6 bekommt den Zuschlag<br />

gegenüber dem PW180.<br />

28. Oktober 2005: Erstlauf in Ludwigsfelde<br />

28. Februar 2006: Erstlauf mit Propeller in<br />

IstresEs<br />

Ende 2006: Statt der vorgesehenen 1150 Teststunden<br />

werden nur rund 400 Stunden erreicht.<br />

Dafür sind unter anderem Verzögerungen bei der<br />

Entwicklung der FADEC-Software sowie Getriebeund<br />

Verdichterprobleme verantwortlich.<br />

September 2007:<br />

Nach Schäden an den Schaufeln muss der Hochdruckverdichter<br />

überarbeitet werden.<br />

5. März 2008: EPI liefert das letzte der vier Triebwerke<br />

für die erste A400M.<br />

Spätsommer 2008: Schwierigkeiten bei der<br />

digitalen FADEC-Regelung, die nicht gemäß EASA-<br />

Zulassungsstandards entwickelt wurde, sorgen für<br />

eine Programmverspätung.<br />

17. Dezember 2008: Erstflug des TP400-D6 an<br />

der C-130 von Marshall (ursprünglich für Anfang<br />

2007 geplant).<br />

11. Dezember 2009: Erstflug der A400M<br />

Anfang 2011: Im Hochdruckverdichter kommt<br />

es zu Ermüdungsschäden einiger Schaufeln.<br />

6. Mai 2011: Das TP400-D6 erhält seine EASA-<br />

Zulassung. Insgesamt wurden bis dahin 12 000<br />

Stunden absolviert.<br />

6. Juni 2011: Bei einem Testlauf kommt es zu<br />

einem Getriebeschaden. Vibrationen haben zu<br />

Rissen geführt.<br />

17. April 2012:<br />

Übergabe des ersten Serientriebwerks<br />

Mitte 2012: Eine Abdeckplatte im Getriebe bricht<br />

und erfordert erneut Modifikationen.<br />

11. April 2014: Fertigstellung des 100. Serientriebwerks<br />

in München<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 53


Militärluftfahrt<br />

Die Luftstreitkräfte Taiwans<br />

Auf Wachstation<br />

Mit großen Käufen in den 1990er Jahren rüstete Taiwan seine Luftstreitkräfte auf.<br />

Seither hat das von China als „abtrünnige Provinz“ betrachtete Land aber Schwierigkeiten,<br />

modernes neues Material zu beschaffen.<br />

Fotos: Kromhout (2), Dijkshoorn, 737 TFW<br />

Auch wenn sich die Beziehungen<br />

zwischen Taiwan und der Volksrepublik<br />

China in den letzten<br />

Jahren vor allem aufgrund wirtschaftlicher<br />

Interessen entspannt haben, bleibt<br />

die Verteidigung der nur 160 Kilometer<br />

vom Festland entfernt gelegenen Insel<br />

gegen eine mögliche Invasion offiziell<br />

die oberste Aufgabe der Streitkräfte. Die<br />

Chung-Kuo Kung Chuan (Luftstreitkräfte<br />

der Republik China) stehen dabei in<br />

vorderster Linie und konzentrieren sich<br />

mit ihren rund 400 Kampfjets auf eine<br />

Sicherung der Luftüberlegenheit.<br />

Die Ausstattung der sechs Geschwader<br />

stammt dabei vorwiegend aus den<br />

1990er Jahren, als Taiwan zuletzt die<br />

Gelegenheit hatte, moderne Muster zu<br />

importieren. Heute zeigt sich angesichts<br />

möglicher Verwicklungen mit China<br />

selbst der engste Verbündete USA etwas<br />

zurückhaltend, wenn es um neue Beschaffungen<br />

geht. Die Lieferung von<br />

weiteren F-16 Fighting Falcon wurde<br />

zum Beispiel mehrfach abgelehnt, während<br />

UH-60- und AH-64-Hubschrauber<br />

für das Heer gekauft werden konnten.<br />

Immerhin laufen derzeit die Vorbereitungen<br />

für eine gründliche Modernisierung<br />

von 144 der vorhandenen<br />

F-16A/B Block 20, die dann als F-16V<br />

bezeichnet würden. Zentraler Bestandteil<br />

der Arbeiten ist die Umrüstung auf<br />

das SABR-Radar (APG-83) von Northrop<br />

Grumman, das über eine Antenne<br />

mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung<br />

verfügt. Dazu kommt die Integration<br />

eines neuen Systems für die elektronische<br />

Kampfführung (Terma ALQ-<br />

213). Auch eine Anpassung der Bewaffnung<br />

ist geplant, inklusive der JDAM<br />

und der AGM-154 Joint Standoff Weapon.<br />

Auf der Liste stehen zudem das<br />

Helmvisier JHMCS und eine aktuelle<br />

Sidewinder-Version. Zwei Versuchsflugzeuge<br />

werden gerade in Edwards AFB<br />

umgebaut und sollen dieses Jahr die notwendigen<br />

Tests absolvieren, bevor 2016<br />

die Umrüstung von 144 Maschinen beginnt.<br />

Das im Juli 2012 gestartete Programm<br />

hat einen Wert von bis zu 5,3<br />

Milliarden Dollar (4,6 Mrd. Euro).<br />

NEUE LUFT-BODEN-WAFFEN<br />

FÜR DIE F-CK-1 CHING KUO<br />

Auch der von AIDC (Aerospace Industrial<br />

Development Corp.) mit US-Unterstützung<br />

entwickelte IDF (Indigenous<br />

Defence Fighter) durchläuft gegenwärtig<br />

ein Modernisierungsprogramm. Es betrifft<br />

neue Software für das Radar, das<br />

nun mehr Ziele verarbeiten kann und<br />

besser vor Störmaßnahmen geschützt<br />

ist. Auch andere Avioniksysteme werden<br />

verbessert. Zielrichtung der Maßnahmen<br />

ist insbesondere, die Luft-Boden-<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Sowohl bei der Lockheed Martin F-16 (links) als auch bei der AIDC F-CK-1<br />

(oben) laufen derzeit Modernisierungsprogramme.<br />

Aus US-Gebrauchtflugzeugbeständen erhält Taiwan acht P-3C Orion. Im<br />

September 2014 wurde der U-Boot-Jäger erstmals bei einer Übung eingesetzt.<br />

Fähigkeiten des F-CK-1 Ching Kuo auszubauen.<br />

Dies wird vor allem durch die<br />

Integration der im Land entwickelten<br />

Abstandswaffe Wan Chien erreicht, die<br />

eine Reichweite von 200 Kilometern haben<br />

soll. Die aufgerüsteten Flugzeuge<br />

werden als F-CK-1C/D bezeichnet. Das<br />

443. taktische Geschwader in Tainan ist<br />

schon damit ausgerüstet.<br />

Neben der F-16 und der F-CK-1 haben<br />

die Luftstreitkräfte Taiwans auch<br />

noch die Mirage 2000-5EI/DI im Dienst,<br />

von der 1992 insgesamt 60 Stück bestellt<br />

wurden. Für sie ist momentan keine<br />

Modernisierung geplant, aber um die<br />

während der Umbauphase geringere<br />

Verfügbarkeit der F-16 abzudecken,<br />

bleiben sie unverzichtbar. Gleiches gilt<br />

für die alten Northrop F-5E/F-5F Tiger<br />

II, die nach derzeitigen Plänen zumindest<br />

bis 2019 im Einsatz bleiben sollen.<br />

Ihren Ersatz würden die Luftstreitkräfte<br />

gerne mit der Beschaffung eines neuen<br />

Fortgeschrittenentrainers kombinieren,<br />

der als Ablösung für die AIDC AT-3 benötigt<br />

wird. Im Ausbildungsbereich ist<br />

F-5E und F-5F (Doppelsitzer) sind nach wie vor wichtiger Bestandteil der Flotte.<br />

Ein Nachfolger soll Kampf- wie auch Ausbildungsaufgaben übernehmen.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 55


Militärluftfahrt<br />

Die Luftstreitkräfte Taiwans<br />

Mit den Mirage 2000-5 gab es zwischenzeitlich<br />

Zuverlässigkeitsprobleme.<br />

Fotos: Kromhout<br />

Luftstreitkräfte Taiwan: Die Basen<br />

Die T-34C haben das Ende ihrer<br />

Lebensdauer erreicht.<br />

Der AT-3-Trainer steht<br />

zur Ablösung an.<br />

Chiayi: 455. taktisches Geschwader (drei Gruppen mit F-16A/B)<br />

Chiashan (Hualien): 401. taktisches Geschwader<br />

(vier Gruppen F-16A/B und eine Aufklärerstaffel mit RF-5E/F-5F)<br />

Ching Chuan Kang (Taichung): 427. taktisches Geschwader<br />

(zwei Gruppen mit F-CK-1A/B)<br />

Gangshan: Luftwaffenakademie (drei Gruppen mit T-34C, AT-3<br />

und Beech 1900C)<br />

Hsinchu: 499. taktisches Geschwader (drei Gruppen mit<br />

Mirage 2000-5DI/EI)<br />

Magong: Basis auf einer vorgelagerten Insel mit wechselnden<br />

Verlegungen von Flugzeugen<br />

Pingtung Nord: 439. gemischtes Geschwader (zwei Staffeln<br />

mit P-3C und S-2T)<br />

Pingtung Süd: 439. gemischtes Geschwader (zwei Staffeln<br />

mit C-130H, eine Staffel mit E-2K Hawkeye und eine Staffel mit<br />

C-130HE für die elektronische Kampfführung)<br />

Sungshan (Taipeh): VIP-Staffel (Boeing 737 und Fokker F.27)<br />

und Spezialtransportstaffel (Beech 1900C, F.27)<br />

Tainan: 443. taktisches Geschwader (drei Gruppen mit<br />

F-CK-1C/D)<br />

Zhihang (Taitung): 737. taktisches Geschwader (zwei<br />

Staffeln F-5E/F)<br />

zudem der Kauf von neuen Flugzeugen<br />

für die Grundschulung dringend, denn<br />

viele der über 30 Jahre alten Beech<br />

T-34C Turbo-Mentor haben inzwischen<br />

ihre anvisierte Lebensdauer von 16 000<br />

Stunden erreicht. Ein anderer Oldie im<br />

Bestand, die Grumman S-2T Tracker,<br />

wird bereits durch ein Dutzend gebrauchte<br />

Lockheed P-3C ersetzt. Der<br />

Vertrag im Wert von rund zwei Milliarden<br />

Dollar (1,7 Mrd. Euro) wurde 2007<br />

unterzeichnet. Nach der Überholung in<br />

den USA traf die erste Orion im September<br />

2013 in Pingtung ein. Dort wurde<br />

das Ausbildungsprogramm für die ersten<br />

vier Crews im Mai 2014 beendet, so dass<br />

die vorläufige Einsatzbereitschaft am 1.<br />

Juli 2014 erreicht wurde. Drei noch ausstehende<br />

Maschinen werden in diesem<br />

Jahr erwartet. Die für die Frühwarnung<br />

wichtigen Northrop Grumman E-2K<br />

Hawkeye wurden zuletzt auf den Standard<br />

Hawkeye 2000 gebracht.<br />

GROSSE FLIEGERHORSTE<br />

MIT KAVERNEN<br />

Egal wie alt die Flugzeuge der Luftstreitkräfte<br />

Taiwans sind, sie alle befinden<br />

sich in einem top gewarteten Zustand.<br />

Das gilt auch für die Fliegerhorste, die<br />

sich vor allem auf der Westseite der<br />

durch einen großen Bergrücken geteilten<br />

Insel befinden. Viele davon sind so ausgebaut,<br />

dass sie über mehrere Pisten und<br />

große Rollwege verfügen, um bei einem<br />

möglichen Angriff mit ballistischen Raketen<br />

den Betrieb aufrechterhalten zu<br />

können. Die Basen Chiashan (bei Hualien)<br />

und Zhihang (bei Taitung) verfügen<br />

zudem über große Kavernenkomplexe,<br />

in denen angeblich über 100 Kampfflugzeuge<br />

untergebracht werden können.<br />

So glaubt man sich für alle Eventualitäten<br />

gewappnet.<br />

FR<br />

G. KROMHOUT / S. DE BRUJN<br />

56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Leserreisen <strong>2015</strong><br />

Die besten<br />

Actiontouren<br />

Auch in diesem Jahr bieten wir Ihnen in<br />

Zusammenarbeit mit unserem bewährten Partner<br />

DER Deutsches Reisebüro Trips zu den besten<br />

Airshows und Museen der Welt an.<br />

Lassen Sie sich die Highlights <strong>2015</strong> nicht entgehen!<br />

Zubringerflüge in<br />

Deutschland inklusive<br />

Flying Legends in Duxford 10. bis 13. Juli <strong>2015</strong><br />

Die berühmte Warbirdshow der Flying Legends kombinieren wir dieses<br />

Mal mit dem hervorragenden Flugtag der Royal Navy in Yeovilton,<br />

der Heimat der Oldtimerflotte der britischen Marineflieger. Außerdem<br />

steht ein Besuch des Royal-Air-Force-Museums<br />

in Hendon auf dem Programm. ab 1299 Euro<br />

Fotos: Hoeveler, Schwarz (2)<br />

Royal International Air Tattoo in Fairford<br />

17. bis 20. Juli <strong>2015</strong><br />

Die größte militärische Airshow der Welt ist immer eine Reise wert.<br />

Neben zahlreichen aktuellen Kampfflugzeugmustern gibt es viele<br />

Exoten und Oldtimer zu bestaunen. In diesem Jahr dürften besonders<br />

viele Warbirds zu sehen sein, da die Veranstalter „75 Jahre Battle of<br />

Britain“ feiern. Zahlreiche interessante Exponate bietet auch das<br />

Royal Air Force Museum in Cosford mit seiner<br />

Prototypen-Sammlung. <br />

ab 1399 Euro<br />

MAKS in Shukowski und Monino<br />

26. bis 30. August <strong>2015</strong><br />

Die neuesten Entwicklungen<br />

der russischen Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie sowie<br />

ein spektakuläres Show-Programm<br />

können Sie auf der<br />

MAKS <strong>2015</strong> in Shukowski<br />

bei Moskau bestaunen.<br />

Das weltberühmte Luftfahrtmuseum<br />

in Monino mit<br />

seinen einzigartigen Flugzeugen<br />

darf bei unserer<br />

Reise natürlich nicht fehlen.<br />

ab 1599 Euro<br />

USA-Tour mit Miramar und Fleet Week<br />

3. bis 12. Oktober <strong>2015</strong><br />

Unsere diesjährige USA-Tour führt<br />

an die Westküste und steht ganz<br />

im Zeichen der amerikanischen<br />

Marineflieger. Genießen Sie die<br />

Blue Angels über San Francisco<br />

während der Fleet Week und die<br />

eindrucksvollen Vorführungen auf<br />

der Miramar Air Show. Zahlreiche<br />

hochklassige Luftfahrtmuseen,<br />

einschließlich zweier Flugzeugträger,<br />

runden unsere Top-Reise ab.<br />

ab 2899 Euro<br />

Ausführlicher Prospekt<br />

und Buchungen exklusiv bei:<br />

DER Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG<br />

Rossmarkt 12, 6<strong>03</strong>11 Frankfurt<br />

Tel.: 0 69/23 27 05<br />

E-Mail: flugrevue-reisen@der.de


Freundeskreis Luftwaffe<br />

Vier Eurofighter aus<br />

Neuburg waren in<br />

Estland stationiert.<br />

Fotos: Eurofighter/Baastians, MOD Estland<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser, verehrte Mitglieder!<br />

Schon heute möchte ich Sie auf unsere<br />

diesjährige Mitgliederversammlung hinweisen,<br />

die wir am 28. April im Luftwaffenführungsbereich<br />

in Köln-Wahn durchführen<br />

wollen. Der Versammlung werden<br />

wir ein Informationsprogramm voranstellen,<br />

das uns von der Flugbereitschaft des<br />

BMVg in deren Liegenschaftsbereich auf<br />

dem Köln-Bonner Flughafen angeboten<br />

wird.<br />

Nach der 2014 beschlossenen Satzungsänderung<br />

sehen wir in diesem Jahr von einem<br />

persönlichen Ansprechen per Brief ab,<br />

stattdessen dürfen Sie die Einladung zur<br />

Mitgliederversammlung mit Tagesordnung<br />

und organisatorischen Informationen<br />

durch Abdruck in der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

4/<strong>2015</strong> bis Mitte März erwarten.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien, Präsident<br />

Zwei Eurofighter der Luftwaffe bei<br />

der Ankunft im estnischen Ämari.<br />

Mission erfüllt<br />

Von Ende August 2014 bis Ende Dezember trugen<br />

auch Eurofighter der Luftwaffe in Estland zur<br />

Sicherung des Luftraums über dem Baltikum bei.<br />

Die Luftwaffe war damit schon<br />

zum sechsten Mal am Air Policing<br />

im Baltikum beteiligt. Am 28. August<br />

hatten vier Eurofighter des Taktischen<br />

Luftwaffengeschwaders 74 aus<br />

Neuburg an der Donau auf den Fliegerhorst<br />

Ämari in Estland verlegt. Zuvor<br />

hatte der Verband bereits 100 Soldaten<br />

für das Vor- und Hauptkommando der<br />

NATO-Mission verabschiedet. „Wir haben<br />

den Auftrag, mit unseren Maschinen<br />

den Luftraum über den Baltischen<br />

Staaten zu überwachen und zu sichern.<br />

Das ist vergleichbar mit unserer Dauereinsatzaufgabe<br />

in Deutschland“, sagte<br />

Oberstleutnant Holger Neumann beim<br />

Abflug. Als Reaktion auf die Krise in der<br />

Ukraine hatte die NATO eine Verstärkung<br />

des Air Policing über den baltischen<br />

Staaten beschlossen. In Šiauliai<br />

waren gleichzeitig F-16 aus Portugal<br />

und CF-188 aus Kanada stationiert. Dazu<br />

kamen niederländische F-16 im polnischen<br />

Malbork.<br />

Die taktische Führung der Mission<br />

erfolgte aus Deutschland. Das am Niederrhein<br />

beheimatete Combined Air<br />

Operations Centre (CAOC) in Uedem<br />

übernahm als NATO-Luftverteidigungsgefechtsstand<br />

diese Aufgabe und führt<br />

weiterhin die Gesamtmission über Estland,<br />

Lettland und Litauen. Für den Einsatz<br />

im Baltikum galten für die Neuburger<br />

die gleichen Regularien wie in<br />

Deutschland: Die Piloten der Alarmrotte<br />

mussten grundsätzlich innerhalb von 15<br />

Minuten mit ihren Jets in der Luft sein.<br />

Dringt ein fremdes Flugzeug in den NA-<br />

TO-Luftraum ein, wird es von der<br />

Alarmrotte identifiziert und notfalls zur<br />

Landung gezwungen. Für die Neuburger<br />

war das Baltikum kein Neuland, da sie<br />

bereits 2009 mit vier Eurofightern auf<br />

dem litauischen Flugplatz Šiauliai für<br />

Überwachungs- und Sicherungsaufgaben<br />

stationiert waren.<br />

Am 2. Januar übergab die Luftwaffe<br />

bei einem feierlichen Appell die Aufgabe<br />

des verstärkten NATO Air Policing von<br />

Ämari an die spanischen Luftstreitkräfte.<br />

In seiner Ansprache dankte der estnische<br />

Premierminister Taavi Rõivas den<br />

deutschen Soldaten noch einmal ausdrücklich<br />

für die Arbeit. „Ihre Anwesenheit<br />

hier in Estland ist sichtbares Zeichen<br />

gelebter Solidarität im NATO-<br />

Bündnis und ein deutliches Zeichen dafür,<br />

dass unsere Verbündeten unsere<br />

Sorgen ernst nehmen.“ Von nun an sorgen<br />

die Eurofighter der 11. Staffel aus<br />

dem spanischen Morón in Ämari für die<br />

Lufthoheit über dem Baltium.<br />

FR<br />

58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Info-Wochen: Termine<br />

Für Jugendliche zwischen 16 und 17<br />

Jahren, Mädchen wie Jungen, bietet der<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V. wieder die<br />

einmalige Gelegenheit, während einer<br />

Informationswoche die Luftwaffe hautnah<br />

zu erleben. Sie werden dort von Soldaten<br />

des Verbandes betreut, können ihre Fragen<br />

loswerden und sich umfassend über den<br />

Betrieb in einem solchen Verband informieren.<br />

Der Besuch umfasst alle vielfältigen<br />

Arbeitsbereiche eines Geschwaders.<br />

Der Mitflug in einem Jet, allerdings nur<br />

im Simulator, kann zum unvergesslichen<br />

Erlebnis werden. Ein weiterer Höhepunkt<br />

einer Informationswoche ist der Mitflug in<br />

einem Sportflugzeug oder Segler. Erfahrene<br />

Fluglehrer in den zivilen Sportfluggruppen<br />

sind die Garanten für einen reibungslosen<br />

Ablauf. Diese Erlebniswoche ist für<br />

jeden Teilnehmer kostenfrei. Lediglich die<br />

An- und Rückreise und die Kosten für Aktivitäten<br />

in der Freizeit sind selbst zu tragen.<br />

26. bis 31. Juli: Taktisches Luftwaffengeschwader<br />

31 „Boelcke“, Nörvenich<br />

2. bis 7. August: Taktisches Luftwaffengeschwader<br />

73 „Steinhoff“, Laage<br />

9. bis 14. August: Taktische Luftwaffengruppe<br />

„Richthofen“, Wittmund<br />

23. bis 28. August: Offizierschule der<br />

Luftwaffe, Fürstenfeldbruck<br />

Wer Lust hat, an einer Informationswoche<br />

für Jugendliche teilzunehmen, kann sich<br />

schriftlich mit Angabe von Vorname,<br />

Name, Straße, PLZ, Ort, Telefon und<br />

Geburtsdatum bewerben. Der Anmeldeschluss<br />

ist der 28. April <strong>2015</strong>.<br />

Anschrift: Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe e.V., Wahn 504/10,<br />

Postfach 90 61 10, D-51127 Köln<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />

Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />

im März Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />

Diethard Olm (89), Harald Wendorff (89),<br />

Gerhard Koetsier (87), Hans Schuhmacher<br />

(86), Friedrich Gotthelf (85), Folker Roddewig<br />

(83), Georg Lehmeyer (83), Hans van<br />

Haaften (82), Gerhard Fernengel (80),<br />

Dr. Jürgen Schnell (80), Horst Reinsch (80),<br />

Ingo Böge (75), Bernd Hiltner (75), Dr. Knut<br />

Franke (60), Klaus Friese (60), Frank Ochel<br />

(50), Henrik Bodenhausen (50) und<br />

Bernhard Weber (50).<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis 12 Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 22<strong>03</strong> 64815<br />

Fax +49 22<strong>03</strong> 80<strong>03</strong>97<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 504 / 10,<br />

Postfach 906110, 51127 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

(BLZ 370 695 20),<br />

Kto.-Nr. 1114 545 011<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anmeldung<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />

Tel. <strong>03</strong>581 / 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 08106 / 302728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter: Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. <strong>03</strong>0 / 36804392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Sektion Nörvenich<br />

Leiter: Hans-Joachim Klimek,<br />

An der Hülle 6, 50259 Pulheim<br />

Tel./Fax 02238 / 96 68 50<br />

E-Mail ha-klimek@t-online.de<br />

Ich möchte an folgender(n) Veranstaltung(en) des Freundeskreises Luftwaffe e.V.<br />

teilnehmen (Zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

am<br />

Anmeldeschluss<br />

Taktisches Luftwaffengeschwader 74 27.4.<strong>2015</strong> 13.3.<strong>2015</strong><br />

86633 Neuburg/Donau<br />

Taktisches Luftwaffengeschwader 74 28.4.<strong>2015</strong> 13.3.<strong>2015</strong><br />

86633 Neuburg/Donau<br />

Bitte für beide Besuchstermine anmelden. Der Teilnahmetermin wird von der Geschäftsstelle FKLw festgelegt.<br />

Flugbereitschaft BMVG 28.4.<strong>2015</strong> 13.3.<strong>2015</strong><br />

51127 Köln<br />

Bitte vollständig ausfüllen, auch für Gäste. Coupon mit frankiertem Rückumschlag einsenden an:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V., Wahn 504/10 Postfach 90 6110, 51127 Köln<br />

Wichtiger Hinweis: Für Nichtmitglieder (Ausnahme Ehe-/Lebenspartner sowie Kinder/Enkelkinder)<br />

wird eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 10 Euro vor Ort erhoben.<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße PLZ Ort<br />

Geburtsdatum<br />

Mitglieds-Nr.<br />

Telefon<br />

Geburtsort<br />

Personalausweisnr.<br />

Nationalität<br />

Freundeskreis Luftwaffe: Aufnahmeantrag siehe Kleinanzeigenmarkt<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 59


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Heino Dü hrkop, Dr. Michael Rathje, Dü sternstraße 1, 2<strong>03</strong>55<br />

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Deshalb bin ich damit einverstanden, dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe<br />

gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit Ihren<br />

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von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />

der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

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Technik<br />

Neue Triebwerke für zivile Hubschrauber<br />

Konkurrenzkampf<br />

Mit neuen Modellen<br />

kämpfen die Hersteller<br />

angesichts eines wachsenden<br />

Bedarfs um<br />

Aufträge. Aber auch die<br />

bewährten Bestseller<br />

werden verbessert.<br />

Von PATRICK HOEVELER<br />

Vor 40 Jahren flog das Arriel-Triebwerk<br />

erstmals in<br />

einem Helikopter, und ein<br />

Ende der Erfolgsgeschichte scheint nicht<br />

in Sicht. Im August 2014 ging das neueste<br />

Familienmitglied, das Arriel 2E, an<br />

der EC145 T2 in Dienst. Turbomeca hat<br />

in den vergangenen vier Jahrzehnten<br />

rund 11 500 Exemplare allein des Arriel<br />

produziert, sie kommen in mehr als 40<br />

verschiedenen Hubschraubermodellen<br />

zum Einsatz. Gemeinsam hat die weltweite<br />

Flotte mehr als 42 Millionen Flugstunden<br />

absolviert. Der zweite Bestseller<br />

in der Produktpalette des südfranzösischen<br />

Unternehmens, das Arrius, hat die<br />

Marke von 3000 Verkäufen erreicht. Für<br />

beide Muster gilt: „Wir verbessern diese<br />

Triebwerke kontinuierlich mit den neuesten<br />

Technologien“, sagt Philippe Couteaux,<br />

Executive Vice President, Strategy<br />

and Development bei Turbomeca.<br />

VERBESSERUNGEN BEI<br />

VERDICHTER UND MATERIALIEN<br />

Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen<br />

Verdichter mit höherem Druckverhältnis<br />

sowie neue Materialien und Beschichtungen.<br />

Die Ingenieure arbeiten auch an<br />

der Modernisierung der Regelungssysteme.<br />

Den Markt für zivile Hubschrauber<br />

schätzt Couteaux positiv ein: „Unsere<br />

Vorhersagen deuten mit der Lieferung<br />

von 42 000 Helikoptern in den nächsten<br />

Turbomeca<br />

Arriel 2N<br />

Im Vergleich zum Arriel 2C ist die Leistung um<br />

17 Prozent gestiegen. Dabei sollen Verbrauch und<br />

Wartungskosten sinken. Möglich machen dies ein<br />

neuer Axialverdichter, ein neues Material in der<br />

Hochdruckturbine und eine zweikanalige FADEC.<br />

Die EASA-Zulassung erfolgte im Januar <strong>2015</strong>.<br />

64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


In der Leistungsklasse von<br />

200 Kilowatt ist das RR300<br />

angesiedelt. Es bringt<br />

die Vorteile von Wellenleistungsaggregaten<br />

auch in Regionen, die<br />

früher von Kolbenmotoren<br />

bestimmt waren.<br />

Rolls-Royce<br />

RR300<br />

Seit der ersten Auslieferung<br />

im Jahr 2008<br />

produzierte Rolls-Royce<br />

mehr als 800 Exemplare,<br />

die an der Robinson R66<br />

rund 275 000 Flugstunden<br />

angesammelt haben.<br />

Mit der Scott‘s Bell 47<br />

gibt es jetzt eine weitere<br />

Anwendung. Die<br />

Entwicklung des stärkeren<br />

RR500 ist dagegen<br />

weiterhin auf Eis gelegt.<br />

Fotos: Rolls-Royce, Turbomeca<br />

www.flugrevue.de<br />

Hubschrauberbedarf<br />

2014 – 2018<br />

Quelle: Honeywell<br />

Asien und<br />

Ozeanien<br />

Europa<br />

26 %<br />

4800<br />

bis 5500<br />

Zivilhelikopter<br />

23 % 24 %<br />

19 %<br />

Afrika und<br />

Mittlerer Osten<br />

8 %<br />

USA und<br />

Kanada<br />

Lateinamerika<br />

20 Jahren auf ein stabiles Wachstum hin.<br />

Dabei gibt es eine nahezu gleiche Nachfrage<br />

nach ein- und zweimotorigen Mustern.<br />

Die Hälfte des Bedarfs für neue<br />

Hubschrauber entsteht aus dem Ersatz<br />

älterer Typen, die andere Hälfte trägt<br />

den neuen Bedürfnissen und aufkommenden<br />

Märkten Rechnung.“ Wie die<br />

anderen Hersteller wollen die Europäer<br />

vom steigenden Bedarf profitieren.<br />

Das neueste Arrius, die Version 2R,<br />

treibt die Bell 505 (Jet Ranger X) an, die<br />

am 10. November 2014 zu ihrem Jungfernflug<br />

gestartet ist. Damit kommt erstmals<br />

ein Turbomeca-Triebwerk bei einem<br />

Modell des US-Herstellers Bell Helicopter<br />

zum Einsatz. Das Arrius 2R besitzt<br />

eine Startleistung von 376 Kilowatt<br />

und weist eine zweikanalige digitale<br />

Triebwerksregelung (Full Authority Digital<br />

Engine Control, FADEC) auf, welche<br />

die Arbeitsbelastung des Piloten reduzieren<br />

und damit die Sicherheit erhöhen<br />

soll. Das Instandsetzungsintervall<br />

gibt das Unternehmen mit 3000 Stunden<br />

an. Die Zulassung ist für dieses Jahr vorgesehen.<br />

Der Erstlauf erfolgte am 29.<br />

April 2014 im südfranzösischen Bordes.<br />

Trotzdem hört die Entwicklungsarbeit<br />

bei Turbomeca nicht auf. „Wir ha-<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 65


Technik<br />

Neue Triebwerke für zivile Hubschrauber<br />

Honeywell<br />

HTS900<br />

Das Triebwerk hat bereits 1100<br />

Flugstunden absolviert und wird in<br />

einer Bell 407 eines kanadischen Betreibers für<br />

Heli-Skiing ihren Dienst tun. Das HTS900 treibt<br />

auch den SKYe SH09 von Marenco an. Der Hubschrauber<br />

flog erstmals am 2. Oktober 2014.<br />

ben zehn aktuelle Vorhaben“, meint<br />

Couteaux. Neben Verbesserungen der<br />

aktuellen Serien konzentrieren sich die<br />

Franzosen auf zwei neue Familien: Arrano<br />

und Ardiden. Letzteres befindet sich<br />

bereits als Ardiden 1H1 in Produktion<br />

für den indischen Dhruv-Hubschrauber.<br />

Das rund 300 Kilowatt stärkere Ardiden<br />

3 kommt in der Kamow Ka-62 und der<br />

AC352 von AVIC Helicopters aus China<br />

zum Einsatz. Das Arrano soll im X4 von<br />

Airbus Helicopters fliegen und gegenüber<br />

aktuellen Mustern zehn bis 15 Prozent<br />

weniger Treibstoff verbrauchen.<br />

Seit dem Erstlauf im Februar 2014 in<br />

Bordes befinden sich drei Exemplare in<br />

der Erprobung. Mit einem optimierten<br />

Wartungskonzept, das die Notwendigkeit<br />

von geplanten Arbeiten erheblich<br />

reduziert, will Turbomeca die Betriebskosten<br />

senken. Die Zulassung ist für<br />

2017 geplant.<br />

Am X4 konkurriert das Arrano mit<br />

dem PW210E von Pratt & Whitney Ca-<br />

Klein und stark: Hubschraubertriebwerke<br />

Auf kleinstem Raum müssen Hubschrauberantriebe hohe Leistungen erzielen. Daher kommen<br />

Radialverdichter und Umkehrbrennkammern zum Einsatz, die sich nicht in größeren Flugzeugtriebwerken<br />

finden. Das Beispiel der PW200-Serie (unten) zeigt einen typischen Aufbau.<br />

leichtes Gehäuse<br />

Aluminium für<br />

niedriges Gewicht<br />

Radialverdichter<br />

hohe Leistung auf<br />

kleinem Raum<br />

Gasgeneratorturbine<br />

hohe Drehzahlen (bis<br />

zu 40 000 U/min)<br />

Arbeitsturbine<br />

Deckband für<br />

geringe<br />

Vibrationen<br />

Fotos: Honeywell,<br />

Marenco Swisshelicopter, Pratt & Whitney<br />

Pratt & Whitney<br />

PW210<br />

Das PW210E<br />

von Pratt &<br />

Whitney Canada wird für die<br />

Airbus Helicopters X4 entwickelt.<br />

Das von der Auslegung<br />

her ähnliche PW210S befindet<br />

sich bereits an der Sikorsky<br />

S-76D im Dienst, während das<br />

PW210A die AgustaWestland<br />

AW169 antreibt. Letzteres<br />

erhielt seine EASA-Zulassung<br />

am 5. Dezember 2014.<br />

Antriebswelle<br />

Verbindung<br />

zum Rotor<br />

(Drehzahl<br />

6000 U/min)<br />

Getriebe<br />

zur Untersetzung<br />

kompakter Öltank<br />

rechts daneben:<br />

Lufteinläufe (blau)<br />

Diffusor-Röhre<br />

sorgt für optimale<br />

Luftverteilung<br />

Gasgenerator<br />

Arbeitsturbine und Gasgeneratorturbine sind<br />

meist auf zwei getrennten Wellen angeordnet<br />

Wellenlager<br />

darüber:<br />

Abgasöffnung<br />

(grau)<br />

Brennkammer<br />

Luftversorgung<br />

entgegen der<br />

Hauptströmung


Die wichtigsten Wellentriebwerke für Zivilhubschrauber<br />

Muster maximale Aufbau* Länge Gewicht Verbrauch Anwendung<br />

Startleistung in Meter in Kilogramm Startleistung<br />

(kW)<br />

(lbs/h/shp)<br />

GE Aviation<br />

CT7-8 1879 5A+1C/2+2 1,24 243,6 0,45 S-92<br />

Honeywell<br />

HTS900 723 2C/1+1 0,914 142,9 0,509 Marenco SKYe SH09<br />

LTS101-600-3/3A 485 1A+1C/1+1 0,78 115 0,58 AS350<br />

LTS101-750B-1 542 1A+1C/1+1 0,795 123 0,57 BK 117 B<br />

Klimow<br />

TW3-117M 1397 12A/2+2 2,085 285 0,57 Mi-8, Mi-17<br />

WK-800W 800 1C/1+1 1,00 140 k. A. Ansat, Mi-54, Ka-226<br />

Pratt & Whitney Canada<br />

PT6B-36A 732 3A+1C/1+1 1,5 169 0,581 S-76B<br />

PT6B-37A 747 3A+1C/1+1 1,63 172 0,584 A119 Koala<br />

PT6C-67B 895 3A+1C/1+1 k. A. k. A. k. A. W-3 Sokol<br />

PT6C-67C 1252 3A+1C/1+1 1,50 k. A. k. A. AW139<br />

PT6C-67E k. A. 3A+1C/1+1 1,50 k. A. k. A. EC175<br />

PT6T-6B 1469 3A+1C/1+1 1,67 k. A. 0,602 Bell 412HP<br />

PW206A 477 1C/1+1 0,91 108 0,543 MD Explorer<br />

PW206B2 462 1C/1+1 1,04 112 0,553 EC135<br />

PW206C 477 1C/1+1 0,91 107,5 0,542 A109 Power<br />

PW207D 529 1C/1+1 0,91 110 0,537 Bell 427<br />

PW207E 529 1C/1+1 1,04 107 0,54 MD Explorer<br />

PW210S 745 2C/1+2 1,09 k. A. k. A. S-76D<br />

Progress<br />

AI-450 347 1C/1+1 1,09 1<strong>03</strong> 0,573 Ka-226, Mi-2A<br />

PZL<br />

PZL-10W 662 6A+1C/2+1 1,88 141 0,60 W-3 Sokol<br />

Rolls-Royce<br />

250-C30 485 1C/2+2 1,04 114 0,592 MD 530F, Bell 206L-4<br />

250-C40B 533 1C/2+2 1,04 127 0,587 Bell 430<br />

250-C47 606 1C/2+2 1,04 124 0,594 Bell 407, MD 600N<br />

RR300 224 1C/2+2 1,04 79,73 0,675 Robinson R66<br />

Turbomeca<br />

Arrano 1A 820 2C/1+1 k. A. k. A. k. A. Airbus Helicopters X4<br />

Arriel 1D1 546 1A+1C/2+1 1,16 126 0,58 AS350, AS550<br />

Arriel 1E2 (-1K1) 550 1A+1C/2+1 1,16 126 0,633 BK 117 C-1, EC145 (A109K2: 1K1)<br />

Arriel 2B (2B1) 632 1A+1C/1+1 1,16 130 0,618 (0,62) AS350, AS550 (EC130: 2B1)<br />

Arriel 2C, 2C1 625 1A+1C/1+1 1,16 130 0,55 AS365 N3, AS565, Z-9 (China)<br />

Arriel 2C2 7<strong>03</strong> 1A+1C/1+1 1,16 130 0,62 EC155<br />

Arriel 2E 667 1A+1C/1+1 k. A. k. A. k. A. EC145 T2<br />

Arriel 2S1 638 1A+1C/1+1 1,16 130 0,618 S-76+<br />

Arrius 2B2 472 1C/1+1 1,16 114 0,615 AS350 B3, EC135<br />

Arriel 2B2plus 492 1A+1C/1+1 k. A. k. A. k. A. EC135 T3<br />

Arrius 2F 376 1C/1+1 1,36 1<strong>03</strong> 0,57 EC120<br />

Arrius 2K 500 1C/1+1 0,97 115 0,55 A109<br />

Arrius 2R 376 1C/1+1 k. A. k. A. k. A. Bell 505<br />

Ardiden 1H 899 2C/1+2 k. A. 108 k. A. HAL Dhruv<br />

Makila 1A2 1376 3A+1C/2+2 2,117 180 0,551 Super Puma II<br />

*Verdichterstufen (A = Axialstufe, C = Radialstufe)/Turbinenstufen (Gasturbine, Arbeitsturbine)<br />

nada. Das Modell in der Leistungsklasse<br />

von 800 Kilowatt ist das neueste Hubschraubertriebwerk<br />

der Kanadier, es besitzt<br />

einen zweistufigen Radialverdichter.<br />

In der einstufigen Hochdruckturbine<br />

verwenden die Konstrukteure neue Materialien,<br />

um die Lebensdauer zu erhöhen<br />

und die Wartungskosten zu senken.<br />

Die digitale Regelung verfügt über zwei<br />

Kanäle. Wie ihre Kollegen in Frankreich<br />

arbeiten die Nordamerikaner auch an<br />

verbesserten Versionen ihrer Bestseller<br />

wie etwa dem PT6C-67E der EC175 mit<br />

zweikanaliger FADEC oder dem<br />

PW206B3 der EC135 P3.<br />

Rolls-Royce modernisiert seinen<br />

Klassiker Model 250 der vierten Serie.<br />

Das Value Improvement Package (VIP)<br />

erhöht den Luftdurchsatz und die Effizienz<br />

der im September 2014 zugelassenen<br />

C47E-Variante. Damit sinkt der Verbrauch<br />

um zwei Prozent, und die Hotand-High-Leistung<br />

steigt um fünf Prozent.<br />

Das Upgrade-Paket ist auch der<br />

aktuelle Produktionsstandard für das<br />

Triebwerk der Bell 407, das nun die Bezeichnung<br />

M250-C47B/8 trägt. Mehr als<br />

31 000 Exemplare der 250-Reihe wurden<br />

bis dato gebaut. Die Zahl der Flugstunden<br />

beträgt mehr als 235 Millionen.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 67


Technik<br />

Neue Triebwerke für zivile Hubschrauber<br />

Mehr als 11 500 Arriel-Triebwerke hat<br />

Turbomeca bereits produziert.<br />

Turbomeca<br />

Das neueste Triebwerk<br />

im Portfolio von<br />

Turbomeca soll in<br />

der X4 von Airbus<br />

Helicopters fliegen.<br />

Das Aggregat<br />

eignet sich für<br />

Hubschrauber in<br />

der Klasse von vier<br />

bis sechs Tonnen und<br />

ist damit zwischen dem<br />

Arriel und dem Ardiden<br />

angesiedelt.<br />

Arrano<br />

Turbomeca<br />

Arrius 2B2<br />

Die neue Arrius-Variante<br />

2B2 Plus für die Airbus<br />

Helicopters EC135 T3<br />

erhielt 2014 ihre EASA-<br />

Zulassung. Sie bietet sechs<br />

Prozent mehr Leistung im<br />

Einsatz bei hohen Temperaturen<br />

und hoch gelegenen<br />

Gegenden.<br />

„Wir freuen uns weiterhin über eine sehr<br />

gesunde Produktionsrate des M250. Das<br />

Triebwerk wird noch viele Jahre präsent<br />

sein“, sagt Tim McGrath, Vice President<br />

Customer Business, Civil Helicopters &<br />

Light Turboprops bei Rolls-Royce.<br />

Nach den Erfolgen mit der LTS101-<br />

Familie hofft Honeywell auf ein Comeback<br />

im zivilen Hubschraubermarkt.<br />

„Wir konzentrieren uns stark auf den<br />

Retrofit-Markt und können mit Hilfe von<br />

ergänzenden Musterzulassungen verbesserte<br />

Leistungen anbieten“, sagt Doug<br />

Kult, Produktdirektor für leichte Hubschraubertriebwerke<br />

bei Honeywell.<br />

NEUE TRIEBWERKE FÜR<br />

BESTEHENDE HELIKOPTER<br />

Hier kommt das neueste Produkt ins<br />

Spiel: Das HTS900 lässt sich beispielsweise<br />

in die Bell 407 nachrüsten. Im Gegensatz<br />

zum LTS101 verfügt es über einen<br />

zweistufigen Radialverdichter, der<br />

für einen niedrigeren Treibstoffverbrauch<br />

und eine bessere Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Fremdkörper sorgt. Die<br />

Schaufeln der einstufigen Turbine bestehen<br />

aus einer Einkristalllegierung mit einem<br />

Lebensdauerlimit von 15 000 Flugzyklen.<br />

Wie die Konkurrenz besitzt das<br />

HTS900 eine zweikanalige FADEC. Darüber<br />

hinaus arbeitet Honeywell an Versionen<br />

mit höherer Leistung.<br />

Vom LTS101 befinden sich noch<br />

rund 1000 Exemplare im Dienst, für die<br />

ebenfalls einige Modernisierungen auf<br />

dem Plan stehen: „Wir fügen Technologie<br />

vom HTS900 in das LTS101 ein, wo<br />

es sinnvoll ist. Das erlaubt uns, verschie-<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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Name, Vorname<br />

Geburtsdatum<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ<br />

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E-Mail<br />

dene Upgrades durchzuführen.“ So planen die Ingenieure<br />

eine Erhöhung des Instandsetzungsintervalls des<br />

LTS101-850B2 von 1800 auf 2400 Stunden sowie eine<br />

Leistungssteigerung des LTS101-700D-2.<br />

Für künftige Produkte setzt das Unternehmen vor allem<br />

auf neue Werkstoffe, um die Triebwerke leichter und<br />

damit umweltfreundlicher zu machen. Auch die Leistungsdichte<br />

soll für herausfordernde Einsatzbedingungen<br />

verbessert werden, und das bei längeren Wartungsintervallen<br />

und niedrigeren Kosten.<br />

Doug Coult: „Wir glauben, dass dies künftig die treibenden<br />

Kräfte in der Industrie sein werden, basierend<br />

auf den Rückmeldungen unserer Kunden.“<br />

FR<br />

www.flugrevue.de<br />

Fotos: Turbomeca<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />

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separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

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Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />

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Technik<br />

Forschung für den<br />

Langsamflug<br />

Strömung<br />

Die Ingenieure entwickelten ein<br />

Verfahren, das die oberhalb des<br />

Flügels vorbeiströmenden Nebeltröpfchen<br />

erfasst und damit die Luftbewegung<br />

im Detail zeigt. Die Erkenntnisse<br />

helfen, künftig zu entwickelnde Tragflächen<br />

für langsamere und leisere Anflüge<br />

zu optimieren.<br />

Christina Politz und ihr Team vom<br />

DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik<br />

starteten am 6. Januar<br />

<strong>2015</strong> zum abendlichen Versuchsflug mit<br />

dem Forschungsflugzeug Airbus A320<br />

ATRA (Advanced Technology Research<br />

Aircraft) vom Braunschweiger Forschungsflughafen.<br />

Dreieinhalb Stunden<br />

waren sie in der Luft. Bei mehrwöchigen<br />

Vorbereitungsarbeiten hatten sie zuvor<br />

in der Kabine des ehemaligen Passagierjets<br />

einen auffächerbaren Laser hinter<br />

einer speziellen optischen Scheibe montiert.<br />

„Daneben installierten wir zwei<br />

hochauflösende Spezialkameras hinter<br />

weiteren Kabinenfenstern und richteten<br />

Laser und Kameras auf die Tragfläche<br />

aus“, berichtet Politz. „So konnten wir<br />

im Flug tausende Bilder vom Funkeln<br />

im Laserlicht<br />

Wissenschaftlern des DLR ist gemeinsam mit Airbus-<br />

Experten eine Weltpremiere gelungen: Erstmals haben<br />

sie die Luftströmung an der Tragfläche eines Passagierjets<br />

im Flug mit einem Laser sichtbar gemacht.<br />

der Nebeltröpfchen mit einem sogenannten<br />

Laserschnitt machen.“<br />

Im Cockpit mit Laserschutzbrillen zu<br />

sitzen, war für die DLR-Testpiloten eine<br />

neue Erfahrung, denn nie zuvor flimmerten<br />

während eines Fluges Laserstrahlen<br />

über die Tragflächen des ATRA. „Es war<br />

schon etwas Besonderes, bei diesem<br />

Erstflug der etwas anderen Art das Steuer<br />

in der Hand zu halten“, sagt Hans-<br />

Jürgen Berns vom DLR-Bereich Flugexperimente.<br />

„Ein anspruchsvolles Unternehmen,<br />

das wir gut gemeistert haben.“<br />

Derzeit entstehen aus den Aufnahmen<br />

am Computer erste präzise, dreidimensionale<br />

Animationen der Tragflächenströmung.<br />

„Wir wollen in bisher<br />

unerreichter Genauigkeit wissen, wie<br />

sich die Strömung im Langsamflug an<br />

den Tragflächen und Landeklappen sowie<br />

insbesondere im Bereich der Triebwerksgondeln<br />

verhält“, sagt Prof. Dr.<br />

Ralf Rudnik vom DLR-Institut für Aerodynamik<br />

und Strömungstechnik, der<br />

das Projekt HINVA (High Lift Inflight<br />

Validation) leitet. „Wenn wir die aerodynamischen<br />

Grenzen bei niedrigen<br />

Fluggeschwindigkeiten noch besser verstehen,<br />

dann haben wir die Möglichkeit,<br />

diese Grenzen künftig weiter zu unseren<br />

Gunsten zu verschieben.“ Der Vorteil<br />

dabei ist, dass Verkehrsflugzeuge, die im<br />

70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Erstaunlich klar zeigen<br />

sich Verwirbelungen der<br />

Luft im Laserstrahl.<br />

Modifikationen am ATRA für<br />

Forschungsvorhaben werden<br />

gemeinsam mit Airbus realisiert.<br />

Endanflug langsamer fliegen, leiser sind<br />

und mit kürzeren Start- und Landebahnen<br />

auskommen. Herstellerangaben beschränken<br />

die Anfluggeschwindigkeit<br />

von Passagiermaschinen heute noch auf<br />

etwa 200 bis 250 Kilometer pro Stunde.<br />

Die genauen Werte hängen vom jeweiligen<br />

Flugzeugtyp und der Beladung ab.<br />

AIRBUS IST AN DEN<br />

ERGEBNISSEN INTERESSIERT<br />

Die nun gewonnenen Flugversuchsdaten,<br />

kombiniert mit vorausgegangenen<br />

Windkanalmessungen und computergestützten<br />

Strömungssimulationen des<br />

HINVA-Projekts, liefern eine reichhaltige<br />

Datengrundlage. Damit können künftig<br />

deutlich besser an den Langsamflug<br />

angepasste Tragflächen und Klappensysteme<br />

entwickelt werden, um langfristig<br />

das Tempolimit rund um die Flughäfen<br />

zu senken. Der Verbundpartner Airbus<br />

unterstützt das Projekt im Rahmen seiner<br />

Forschungsaktivitäten, denn die angestrebte<br />

präzise Vorhersage der Strömungsvorgänge<br />

bei Start und Landung<br />

sind ein wesentlicher Beitrag für die<br />

Verbesserung der nächsten Flugzeugentwicklungen.<br />

Airbus hat bei diesem Flugversuch<br />

mit der verantwortlichen Integration<br />

der PIV-Messtechnik im Forschungsflugzeug<br />

ATRA wesentlich zum<br />

Gelingen des Tests beigetragen.<br />

Die angewandte Lasermesstechnik<br />

PIV (Particle Image Velocimetry) ist eine<br />

Entwicklung der Göttinger DLR-Forscher.<br />

Dabei werden in ein zu untersuchendes<br />

Strömungsfeld mikrometergroße<br />

Partikel eingebracht, deren Echtzeitbewegung<br />

von Hochleistungskameras<br />

In der Kabine<br />

befindet sich<br />

eine Messstation,<br />

an der die Arbeit<br />

des Lasers und<br />

der Kameras<br />

überwacht wird.<br />

erfasst wird. Im Flugversuch nutzten die<br />

DLR-Forscher anstatt künstlicher Partikel<br />

die natürlich vorhandenen Tröpfchen<br />

der Wolken. Mithilfe einer speziell entwickelten<br />

Software lässt sich das gesamte<br />

betrachtete Strömungsfeld dreidimensional<br />

berechnen und darstellen.<br />

2009 und 2013 erprobten DLR-Forscher<br />

die Lasermesstechnik PIV bereits<br />

für den Einsatz in der Luft. Am 8. Januar<br />

<strong>2015</strong> fand ein weiterer „Laser-Flug“<br />

statt.<br />

FR<br />

FALK DAMBOWSKY/MG<br />

Fotos: DLR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 71


Berufe in der Luftfahrt<br />

Den Augenblick, wenn ein Fluglehrer<br />

seinen Flugschüler verlässt,<br />

damit dieser zu seinem ersten Alleinflug<br />

startet, wird kein Pilot jemals<br />

vergessen. In diesem Moment lastet<br />

nicht nur auf dem Flugschüler, sondern<br />

erst recht auf seinem Ausbilder eine große<br />

Verantwortung, denn er muss sicher<br />

sein, dass sein Zögling alle notwendigen<br />

Verfahren beherrscht und das Flugzeug<br />

unbeschadet in die Luft und wieder an<br />

den Boden bekommt. Neben der rein<br />

fachlich-fliegerischen sowie<br />

der pädagogischen<br />

Kompetenz gehört auch<br />

Menschenkenntnis zum<br />

Anforderungsprofil von<br />

Fluglehrern.<br />

Um eine Fluglehrerberechtigung<br />

für Motorflugzeuge,<br />

den sogenannten<br />

Flight Instructor<br />

Aeroplane/<br />

FI(A), zu erwerben, muss man entweder<br />

im Besitz der Berufspilotenlizenz<br />

CPL(A) sein oder mehr als 200 Flugstunden<br />

auf Motorflugzeugen oder Touring-Motorseglern<br />

nachweisen. Bei mindestens<br />

150 dieser Flugstunden muss<br />

der Bewerber verantwortlicher Flugzeugführer<br />

(pilot in command) gewesen<br />

sein. Sollte der Bewerber nicht über eine<br />

Berufspilotenlizenz verfügen, muss er<br />

die theoretischen Kenntnisse für den<br />

CPL(A) im Rahmen einer Prüfung nachweisen.<br />

Es sind noch weitere Voraussetzungen<br />

fliegerischer Natur zu erfüllen,<br />

die aber leicht zu meistern sind. Ein<br />

In dieser Ausgabe<br />

Fluglehrer<br />

für zivile Piloten<br />

72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong><br />

Der Schlüssel<br />

zum Erfolg<br />

Fluglehrer sind nicht nur in der Basisausbildung von<br />

Piloten von entscheidender Bedeutung. Sie spielen auch<br />

bei der Fort- und Weiterbildung eine wichtige Rolle.<br />

Fluglehrer-Lehrgang umfasst 125 Stunden<br />

Theorie im Unterrichtsraum und 30<br />

Stunden Training im Flugzeug, wo der<br />

Bewerber seine praktischen Fähigkeiten<br />

im Umgang mit Flugschülern üben kann,<br />

um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu<br />

Auch für die Ausbildung<br />

im Simulator<br />

sind erfahrene<br />

Fluglehrer gefragt.<br />

sein. Der Lehrgang endet mit einer Prüfung.<br />

Früher durfte ein Fluglehrer nach bestandener<br />

Prüfung sofort schulen, heute<br />

erhält er zunächst eine Lizenz mit eingeschränkten<br />

Rechten, die erst nach 100


Airline-Piloten absolvieren ihre<br />

ersten Flugstunden auf Flugzeugen<br />

mit Kolbenmotorantrieb.<br />

Ausbildungsstunden als „Anwärter“ in<br />

eine volle Fluglehrerlizenz umgewandelt<br />

wird. Ausgehend von dieser Basis, können<br />

sich Fluglehrer dann über weitere<br />

Kurse zum Beispiel zum Instrumentenfluglehrer<br />

oder Fluglehrer für mehrmotorige<br />

Flugzeuge qualifizieren.<br />

Die Flugausbildung findet<br />

seit Jahren schon nicht<br />

mehr ausschließlich im<br />

Flugzeug statt. Ein großer<br />

Teil der Flugstunden – besonders<br />

bei weiterführenden<br />

Berechtigungen wie<br />

der Instrumentenflugberechtigung<br />

oder Type Ratings<br />

– wird selbstverständlich<br />

im Simulator absolviert.<br />

Dort kann der<br />

Fluglehrer die Auszubildenden nicht nur<br />

sicher in Situationen bringen, die im echten<br />

Flugzeug sicherheitskritisch wären,<br />

sondern ihnen in der Nachbesprechung<br />

auch genau zeigen, was an welcher Stelle<br />

falsch gemacht worden ist.<br />

Die Perspektiven für Fluglehrer sind<br />

nicht schlecht, wenn man die Entwicklung<br />

nicht nur rein national betrachtet.<br />

In Deutschland gehen die Flugschülerzahlen<br />

in den klassischen Flugschulen<br />

für Privatpiloten zwar zurück, aber die<br />

Zahl der Berufspiloten steigt. Der Luftverkehr<br />

wächst mit fünf bis sechs Prozent<br />

pro Jahr. Dementsprechend wird<br />

neues Cockpitpersonal benötigt. Nicht<br />

nur die aufstrebenden Newcomer aus<br />

dem Nahen und Mittleren Osten brauchen<br />

Piloten, um die bestellten Flugzeuge<br />

überhaupt bewegen zu können,<br />

auch die etablierten Airlines müssen<br />

aufgrund von altersbedingten Abgängen<br />

regelmäßig ihr Pilotencorps erneuern.<br />

Dabei gibt es zwar Nachfrage- und<br />

Angebotsschwankungen, aber grundsätzlich<br />

gilt: Ohne Fluglehrer geht‘s<br />

nicht, denn ohne sie gibt es keine neuen<br />

Piloten.<br />

FR<br />

VOLKER K. THOMALLA<br />

Fotos: CAE, Strecker<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 73


Raumfahrt<br />

Orion Exploration Flight Test 1 – EFT-1<br />

ORIONS ERSTER<br />

TRIP INS ALL<br />

Von MATTHIAS GRÜNDER<br />

Tatsächlich hat die NASA allen<br />

Grund, stolz zu sein,<br />

denn erstmals in ihrer langen<br />

Geschichte ist es ihr gelungen, ein<br />

bedeutendes Programm der bemannten<br />

Raumfahrt sowohl im Zeit- als auch im<br />

Kostenrahmen zu realisieren. Auf leidvoller<br />

Erfahrung basierte nämlich die<br />

große Skepsis, welche dem ambitionierten<br />

Zeitplan der Agentur entgegenschlug,<br />

als sie vor gar nicht allzu langer<br />

Zeit das Orion-Programm ins Leben<br />

rief. Da war die Erinnerung an das missglückte,<br />

weil am Ende viel zu teure Experiment<br />

zur Entwicklung der Ares-Trägerraketen-Familie<br />

dem amerikanischen<br />

Steuerzahler noch allzu frisch in Erinnerung.<br />

Überhaupt hatte sich das einst gefeierte<br />

Projekt „Moon, Mars and Beyond“<br />

des früheren Präsidenten Bush als<br />

zwar wohlklingend, aber unbezahlbar<br />

erwiesen.<br />

Inzwischen also scheint sich die neue<br />

NASA-Politik der Konzentration auf<br />

strategische Fragen auszuzahlen, während<br />

man das Tagesgeschäft, wie den<br />

routinemäßigen Frachttransport zur Internationalen<br />

Raumstation, kommerzialisiert<br />

und an private Firmen auslagert.<br />

Die Verhandlung von Fixpreisen und<br />

nicht zuletzt die öffentlichen Appelle an<br />

den Patriotismus aller Beteiligten zwangen<br />

die beteiligten Unternehmen schließlich<br />

zu mehr Disziplin, denn diese hatten<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Abtrennung der<br />

Nutzlast von der<br />

Rakete – das<br />

Testprogramm<br />

kann beginnen.<br />

An der Spitze<br />

einer Delta IV<br />

Heavy flog<br />

Orion in die<br />

Erdumlaufbahn.<br />

„There‘s your new spacecraft, America!“ Mit<br />

diesen Worten kommentierte die NASA stolz<br />

die Bilder der gelungenen Feuertaufe ihrer<br />

Raumkapsel Orion, die einst sogar Astronauten<br />

zum Mars bringen soll.<br />

Fotos: NASA<br />

zwar an Ares bis zum ersten und einzigen<br />

Testflug sehr gut verdient, ernteten<br />

aber nach dem Abbruch des Programms<br />

mit vollem Recht öffentliche Vorwürfe<br />

wegen ihrer maßlosen Preistreiberei. In<br />

diesem Geschäft darf man aber nur einmal<br />

am Pranger stehen, wenn man weiter<br />

dabei bleiben will.<br />

Sollten tatsächlich endlich alle aus<br />

der Vergangenheit gelernt haben, aus<br />

den bitteren Jahren, in denen die USA<br />

ihren Astronauten keinen eigenen Zugang<br />

zum All garantieren konnten? Es<br />

scheint so, denn als am 6. Dezember<br />

2014 die Delta IV Heavy am Cape abhob<br />

und die erste Orion-<br />

Kapsel zum Exploration<br />

Flight Test 1 in den Himmel<br />

schickte, stand buchstäblich die ganze<br />

Nation geschlossen hinter der NASA.<br />

Die hatte allerdings auch alles in ihren<br />

Kräften Stehende getan, um die Öffentlichkeit<br />

mit dem Programm vertraut zu<br />

machen, und sowohl Fachleute als auch<br />

Laien bis hin zu den Schulkindern mit<br />

ihrer Kampagne „I‘m on board!“ ganz<br />

persönlich angesprochen.<br />

Hunderttausende im ganzen Land<br />

und Raumfahrtfans aus aller Welt trugen<br />

sich dann auch in die „Passagierliswww.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 75


Raumfahrt<br />

Orion Exploration Flight Test 1 – EFT-1<br />

ten“ ein und druckten stolz das attraktiv<br />

gestaltete Flugticket mit ihrem Namen<br />

darauf aus. Nicht wenige werden später<br />

beim ersten Flug zum Mars dieses Ticket<br />

hervorholen und sagen können, dass sie<br />

damals dabei waren, bei diesem ersten<br />

Flug einer Orion-Kapsel ins All.<br />

Tatsächlich dabei waren Tausende<br />

an den traditionellen Beobachtungsplätzen<br />

beiderseits des Damms, der das<br />

Raumfahrtzentrum mit dem Hinterland<br />

verbindet. Hier hatten schon in den allerersten<br />

Tagen der bemannten US-<br />

Raumfahrt Fans aus allen Landesteilen<br />

ihr Lager aufgeschlagen, um die besten<br />

Plätze für die Starts zu ergattern und<br />

das Abheben der Raketen dann mit eigenen<br />

Augen zu verfolgen. So war es<br />

auch dieses Mal.<br />

AM CAPE HERRSCHTE<br />

VOLKSFESTSTIMMUNG<br />

Zahllose Autos und Wohnwagen, hunderte<br />

Autobusse, große und kleine Zelte<br />

und wie immer ein gutes Geschäft für<br />

die ortsansässigen Händler für Snacks<br />

und Getränke – man spürte bereits wieder<br />

die Volksfeststimmung wie in den<br />

guten alten Tagen von Apollo und Space<br />

Shuttle.<br />

Morgens, fünf Minuten nach sieben<br />

Uhr Ortszeit, zündeten die mächtigen<br />

Triebwerke auf dem Space Launch Complex<br />

37, und vor dem dunkelblauen Hintergrund<br />

der langsam versinkenden<br />

Nacht kamen die rotgoldenen Abgaswolken<br />

und der gleißende Feuerstrahl der<br />

Rakete besonders gut zur Geltung. Das<br />

Publikum vor Ort und an den TV-Geräten<br />

im ganzen Land war begeistert und<br />

selbstverständlich auch alle Beteiligten –<br />

jene, die das System erdacht und gebaut<br />

hatten, und schließlich jene, die jetzt im<br />

Flugleitzentrum, in den Kontrollstationen<br />

und bei der Bergungsflotte Dienst<br />

Fotos: NASA<br />

Tanks und Triebwerk der Oberstufe werden vor dem Flug eingekapselt. Auf der<br />

Grafik unten ist ihre Position gut zu erkennen.<br />

Letzte Arbeiten in der Montagehalle.<br />

Das Rettungssystem ist bereits montiert.<br />

Im späteren Serieneinsatz wird das<br />

Servicemodul von der ESA geliefert.<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong>


Exploration Flight Test 1 – Der Ablauf der Mission<br />

Startkonfiguration EFT-1<br />

Rettungssystem<br />

LAS<br />

Orion-Crew-Modul<br />

Oberstufe<br />

Trägerrakete<br />

Delta IV Heavy<br />

Bahnkorrektur<br />

Abtrennung der<br />

Oberstufe<br />

Abtrennung der<br />

Serviceeinheit<br />

Start SLC-37B<br />

Landung und<br />

Bergung<br />

Trennung von der<br />

Rakete<br />

Abwurf des Rettungssystems<br />

Zündung der<br />

Oberstufe<br />

Am 6. Dezember 2014 um<br />

07:05 Uhr EST startete die<br />

Delta IV Heavy auf dem<br />

SLC 37 der Cape Canaveral<br />

Air Force Station in Florida.<br />

Aufstieg, Einschwenken<br />

in die Umlaufbahn<br />

und Abtrennung der<br />

Nutzlast erfolgten programmgemäß.<br />

Nach<br />

knapp zwei Erdumkreisungen<br />

und rund viereinhalbstündigem<br />

Flug<br />

kehrte die Kapsel aus<br />

einer Höhe von etwa 5800<br />

Kilometern zurück und<br />

wasserte südwestlich San<br />

Diegos im Pazifik.<br />

taten, um das Projekt zum ersehnten Erfolg<br />

zu führen. Das waren schon einige<br />

Tausende, die jetzt die Daumen drückten,<br />

dass nur ja alles glatt verliefe!<br />

Sie wurden aber auch nicht enttäuscht,<br />

denn zahllose Sensoren und eine<br />

ganze Reihe an Bord montierter Kameras<br />

gaben lückenlose Auskunft über<br />

den Zustand des Systems und den Ablauf<br />

der Mission. So konnte man sich<br />

mit eigenen Augen davon überzeugen,<br />

wie erst das Rettungssystem abgesprengt<br />

wurde, sich wenig später die Nutzlast<br />

von der Rakete trennte und kurz darauf<br />

Die Bergungskräfte waren<br />

gut trainiert und brachten<br />

Orion sicher „nach Hause“.<br />

die Schalen der Nutzlastverkleidung davonflogen.<br />

Selbst ein Blick auf die Erde<br />

war den Zuschauern vergönnt, schließlich<br />

sogar Wolken glühenden Plasmas<br />

beim Sturz durch die Erdatmosphäre<br />

und zum glücklichen Ende die Öffnung<br />

der drei riesigen orangerot-weiß gestreiften<br />

Fallschirme.<br />

DER MISSIONSERFOLG IST<br />

ANSPORN FÜR DIE ARBEIT<br />

Auch die Bergungsmannschaften waren<br />

zur rechten Zeit am rechten Ort und<br />

praktizierten ihre Arbeit wie laut Handbuch<br />

für Bergungstaucher. Anschließend<br />

brachte die USS „Anchorage“ die Kapsel<br />

sicher wieder an Land. Die Marine<br />

konnte zufrieden sein mit ihrem Beitrag<br />

zum Gelingen dieser historischen Mission.<br />

Inzwischen ist die Kapsel im Triumphzug<br />

per Landtransport wieder zum<br />

Cape überführt worden und wird auf das<br />

Gründlichste begutachtet.<br />

Geht man von den bisherigen guten<br />

Erfahrungen aus, könnten wohl auch die<br />

nächsten Programmpunkte dem Zeitplan<br />

entsprechend abgehakt werden.<br />

Exploration Mission 1: Am 30. September<br />

2018 soll erstmals die neue Trägerrakete<br />

SLS (Space Launch System)<br />

eine unbemannte Orion-Kapsel zur<br />

Mondumrundung bringen. Die Flugdauer<br />

beträgt etwa zehn Tage.<br />

Exploration Mission 2: Anfang 2021<br />

ist die erste bemannte Mondumrundung<br />

geplant.<br />

Exploration Mission 3: Das Startdatum<br />

15. August 2023 wurde für diesen<br />

bemannten Flug zwar bereits geblockt,<br />

aber der Missionsablauf ist noch nicht<br />

geplant.<br />

Im Anschluss an all diese Erprobungs-<br />

und Zulassungsflüge dürfte das<br />

Crew Exploration Vehicle (CEV) Orion<br />

für bemannte Missionen über die Erdumlaufbahn<br />

hinaus zertifiziert sein. Die<br />

bemannte Raumfahrt der USA ist auf<br />

dem besten Wege, zu alter Größe zurückzufinden.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 77


Raumfahrt<br />

Kompromiss auf kleinstem Niveau<br />

Europas<br />

neuer<br />

Träger<br />

Die Entwicklung der Ariane-5-<br />

Nachfolgerin hat gerade erst<br />

begonnen, da gibt es schon<br />

Streit unter allen Be teiligten.<br />

Kein gutes Omen für das<br />

künftige Flaggschiff der europäischen<br />

Trägerfamilie.<br />

Ariane 5 ECA Ariane 62 Ariane 64<br />

Der neue Träger soll eine<br />

„kostengünstige“ Mischung<br />

aus Ariane 5 und VEGA<br />

repräsentieren und flexibel<br />

mit Boostern versehen<br />

werden können.<br />

Kaum zu glauben, aber vor vielen<br />

Jahren in Vor-DASA-Zeiten, als<br />

Dornier noch eine eigene Raumfahrtsparte<br />

hatte und die Ariane 5 gerade<br />

erst auf den Reißbrettern Gestalt annahm,<br />

machten sich Ingenieure bereits<br />

Gedanken über ein Nachfolgemodell.<br />

Vor allem wiederverwendbar sollte dieses<br />

sein und damit wirtschaftlicher als<br />

die bisherigen Wegwerfraketen, und die<br />

schönen bunten Bilder dieses Entwurfs<br />

lieferte die PR-Abteilung gleich mit.<br />

Seither sind rund 30 Jahre vergangen,<br />

doch zwischen dem einstigen Traum<br />

und der heutigen Wirklichkeit klafft eine<br />

tiefe Lücke. Der große Träger Ariane 5,<br />

einst für den nie realisierten europäischen<br />

Raumgleiter Hermes entwickelt<br />

und später für prognostizierte Großsatelliten<br />

modifiziert, erwies sich im<br />

Laufe der Jahre als wenig effektiv und<br />

damit zu teuer. Auch diese Vorhersage<br />

der zu startenden Riesenflugkörper war<br />

schlichtweg falsch.<br />

Obwohl sich die ESA-Mitgliedstaaten<br />

in den zurückliegenden Jahren immer<br />

zu eigenen Trägerraketen und damit<br />

zum autonomen Zugang ins All bekannt<br />

hatten, zeichnete sich längst ab, dass in<br />

absehbarer Zeit ein Ausweg aus dem Dilemma<br />

gesucht – und gefunden! – wer-<br />

78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


den musste. Das Ziel war bekannt, der<br />

Weg dorthin indessen noch lange nicht.<br />

Die Gründe dafür waren die gleichen<br />

wie stets in solchen Fällen: der Streit um<br />

die Finanzierung und um die Programmführerschaft,<br />

also letztendlich die Frage,<br />

wer der Chef sein darf, Franzosen, Italiener<br />

oder Deutsche. Die Franzosen sehen<br />

die Ariane noch immer als ihr ureigenstes<br />

Produkt an und noch lange nicht<br />

als ein europäisches. Die anderen dürfen<br />

zwar Geld geben und auch ein wenig zuliefern,<br />

aber mehr auch nicht.<br />

ITALIEN UND FRANKREICH<br />

ÜBERNEHMEN DIE FÜHRUNG<br />

Noch immer wird den Deutschen übelgenommen,<br />

dass sie schon vor Jahren<br />

auf die industrielle Neustrukturierung<br />

des Programms gedrängt und die französische<br />

Raumfahrtbehörde CNES ihrer<br />

Oberaufsicht beraubt hatten, und dann<br />

ist da auch noch die Sache mit der<br />

Rockot. Diese russische Konversionsrakete<br />

für kleinere Nutzlasten wird von<br />

Deutschen und Russen erfolgreich vermarktet,<br />

aber das geschieht ohne französische<br />

Mitsprache.<br />

Italien indessen fühlte sich als dritter<br />

großer Beitragszahler der ESA ohnehin<br />

schon seit langem im Trägerbereich unterrepräsentiert.<br />

Bereits seit den 60er<br />

Jahren erprobten die Italiener auf dem<br />

Testgelände Salto di Quirra auf Sardinien<br />

Feststoffmotoren der verschiedensten<br />

Zweckbestimmung, doch stets ohne<br />

praktische Nutzanwendung. Da kam es<br />

ihnen zupass, dass Antonio Rodotà, ein<br />

ehemaliger Manager von Alenia Spazio,<br />

von 1997 bis 20<strong>03</strong> den Posten des ESA-<br />

Generaldirektors einnahm und die Anstrengungen<br />

seiner Landsleute kräftig<br />

förderte – die Geburtsstunde der VEGA<br />

(Vettore Europeo di Generazione Avanzate)<br />

hatte geschlagen. Italien stieg mit<br />

65 Prozent Anteilen ein und holte die<br />

Franzosen mit 12,43 Prozent ins Boot,<br />

während die Deutschen vergeblich auf<br />

die bewährte Rockot verwiesen.<br />

1998 bereits wurde die VEGA zum<br />

ESA-Projekt erklärt, und so kam es<br />

auch, dass sich beide Partner beim Entwurf<br />

der neuen Ariane 6 wieder für eine<br />

Feststofflösung starkmachten, wieder<br />

gegen den – letztlich erfolglosen –- Widerstand<br />

der Deutschen, denn die bangten<br />

um ihre in den Jahren mühsam erworbene<br />

Oberstufenkompetenz. Das<br />

Problem ist zwar mittlerweile aus der<br />

Welt geschafft, aber warum jetzt schon<br />

wieder das CNES als nationale Raumfahrtagentur<br />

Frankreichs die Aufsicht<br />

über ein ESA-Trägerprogramm haben<br />

soll, ist nicht nachzuvollziehen.<br />

Wenn der noch amtierende ESA-Generaldirektor<br />

Jean-Jacques Dordain dann<br />

auch noch sagt, es würden nur ernsthafte<br />

Angebote der Industrie geprüft und<br />

seinetwegen könnten die Deutschen die<br />

Ariane 6 bauen, wenn sie wettbewerbsfähige<br />

Angebote einreichten, dann klingt<br />

das in deren Ohren wie ein schlechter<br />

Scherz: Deutschland verfügt nämlich<br />

praktisch über keinerlei Feststoffkompetenzen.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

Vor rund 30 Jahren stellten sich<br />

Dornier-Ingenieure die künftige<br />

Ariane 6 noch als Heile-Welt-<br />

Modell der kompletten Wiederverwendbarkeit<br />

vor.<br />

Daten Ariane 6<br />

(bislang bekannte Projektdaten)<br />

Projektteam: Astrium, Avio, Herakles, Safran,<br />

MT Aerospace unter der Leitung von ESA und<br />

CNES<br />

Konfiguration: Multi-P-Konzept (PPH – Feststoff-,<br />

Feststoff-, kryogene Stufe)<br />

Nutzlastkapazität: 3 bis 6,5 t in den GTO<br />

(Geostationary Transfer Orbit)<br />

Unterstufe: drei baugleiche Feststoffbooster<br />

P135 mit Schubvektorsteuerung, Modifikation<br />

des VEGA-Erststufenmotors P80<br />

zweite Stufe: ein P135<br />

dritte Stufe: Modifikation der kryogenen<br />

Oberstufe der Ariane 5 ME mit wiederzündbarem<br />

Vinci-Triebwerk, Rückführung auf Absturzbahn<br />

nach Missionsende zur Vermeidung von<br />

Weltraummüll<br />

Nutzlastverkleidung: entsprechend jener der<br />

Ariane 5 mit 5,4 m Durchmesser<br />

Erstflug: 2020 zum Stückpreis von 90 Mio. €<br />

Zeichnungen: Dornier, ESA<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 79


News RAUMFAHRT<br />

RAUMFAHRTMEDIZIN<br />

Langzeitflug –<br />

ein Jahr im All<br />

Unter dem Namen „One-Year Mission“<br />

starteten die NASA und Roskosmos Ende<br />

Januar <strong>2015</strong> ein medizinisches Langzeitexperiment,<br />

an dem Scott Kelly und Michail<br />

Kornienko in der Internationalen Raumstation<br />

teilnehmen. Sie sollen im Verlaufe der Mission<br />

zahlreiche medizinische und biologische Experimente<br />

durchführen, deren Ergebnisse für die<br />

Vorbereitung künftiger Flüge zum Mond und<br />

zum Mars wichtig sind. Die beiden erfahrenen<br />

Raumfahrer, Kelly mit 180 und Kornienko mit<br />

176 All-Tagen, haben sich zwei Jahre lang auf<br />

diese Herausforderung vorbereitet. Raumfahrtmediziner<br />

aus allen am Betrieb der ISS beteiligten Staaten versprechen sich zusätzliche, wertvolle Vergleichsdaten aus der<br />

gleichzeitig stattfindenden „Twins Study“. Hier werden Kellys Daten aus bestimmten Experimenten mit jenen verglichen,<br />

die von seinem Zwillingsbruder Mark Kelly stammen. Dieser verfügt ebenfalls über große Erfahrungen aus vier Shuttle-<br />

Flügen, von denen er zwei als Commander absolvierte. Obwohl er mittlerweile nicht mehr der NASA angehört, stellte<br />

er sich für dieses Projekt zur Verfügung. Hierbei sollen körperliche Veränderungen an eineiigen Zwillingen registriert werden,<br />

von denen einer ein Jahr lang unter Bedingungen der Beinahe-Schwerelosigkeit, der andere indessen in normaler<br />

Umgebung auf der Erde lebt und arbeitet.<br />

Fotos: NASA<br />

Jahrestag der<br />

Landung<br />

Seit 35 Jahren<br />

Ariane-Starts<br />

Foto: ESA<br />

NASA und ESA begingen am<br />

14. Januar gemeinsam das<br />

zehnte Jubiläum der ersten<br />

Landung auf dem Saturnmond<br />

Titan. Damals hatte der ESA-<br />

Lander Huygens eine Stunde<br />

lang Bilder gesendet. Die<br />

Mission gilt als Triumph der<br />

internationalen Kooperation.<br />

Am 24. Dezember 1979 hob<br />

auf dem europäischen Startgelände<br />

Kourou in Französisch-Guayana<br />

die erste Ariane<br />

1 ab und machte damit den<br />

Traum von einem unabhängigen<br />

Zugang zum All wahr.<br />

Seinen Namen hatte das Projekt<br />

einer eigenen Rakete für<br />

Europa bereits 1973 erhalten.<br />

Foto: ESA<br />

Foto: NASA<br />

Gasriese genau<br />

vermessen<br />

US-Wissenschaftlern ist es nach jahrelanger<br />

Auswertung der Cassini-Flugdaten<br />

in Kombination mit Beobachtungen des<br />

Radioteleskops Very Long Baseline Array<br />

(zwischen Hawaii und den Jungferninseln)<br />

gelungen, das Massezentrum des Saturnsystems<br />

mit allen Ringen und Monden bis<br />

auf zwei Kilometer genau zu bestimmen.<br />

80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


NASA-Sonde findet<br />

Marslander<br />

Mehr als elf Jahre nach der missglückten<br />

Landung auf der Marsoberfläche hat<br />

jetzt die NASA-Sonde Mars Reconnaissance<br />

Orbiter (MRO) den britischen<br />

Landekörper Beagle-2 aufgespürt.<br />

Dieser war am 19. Dezember 20<strong>03</strong> von<br />

Mars Express abgesetzt worden, doch<br />

danach brach der Kontakt ab. Die Ursachen<br />

für den Fehlschlag konnten zwar<br />

weitgehend ermittelt werden, doch<br />

blieb der Verbleib des Landers unklar.<br />

Die Bilder zeigen, dass die Solarzellenflächen<br />

nur teilweise entfaltet sind, weshalb<br />

kein Funkkontakt möglich wurde.<br />

Im Netz<br />

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www.flugrevue.de/newsletter<br />

Plutosonde erwacht<br />

Die NASA-Raumsonde New Horizons,<br />

die am 14. Juli <strong>2015</strong> als erster von Menschenhand<br />

geschaffener Flugkörper den Zwergplaneten<br />

Pluto passieren soll, begann im<br />

Januar mit der regelmäßigen Sendung von<br />

Fotos zur Erde. Die Bilder des Zielplaneten<br />

und seiner Monde sollen für letzte Kurskorrekturen<br />

genutzt werden.<br />

Foto: NASA<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

ESA-Experten haben mit der<br />

Zündung des Bordtriebwerks des<br />

Astronomiesatelliten Integral dessen<br />

Flugbahn derart verändert, dass er im<br />

Jahre 2029 sicher verglühen kann,<br />

ohne Trümmer in der Umlaufbahn zu<br />

hinterlassen. Zuvor wurde seine<br />

Mission bis Ende 2016 verlängert.<br />

Einen eigenen Mond beobachteten<br />

Astronomen bei dem Asteroiden<br />

2004 BL86, der am 26. Januar <strong>2015</strong><br />

in etwa 1,2 Millionen Kilometer<br />

Entfernung die Erde passierte. Bei<br />

rund 16 Prozent aller Asteroiden über<br />

200 Meter Durchmesser sind solche<br />

„Mitreisenden“ bekannt.<br />

Foto: DLR<br />

Meilenstein für Projekt „Heinrich Hertz“<br />

Das DLR-Raumfahrtmanagement und das Bundesverteidigungsministerium unterzeichneten<br />

Ende Dezember 2014 eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit beim gemeinsamen<br />

Betrieb dieses nationalen Kommunikationssatelliten. Die beiden beteiligten Ministerien kooperieren<br />

bei der Auslastung der zur Verfügung stehenden Nutzlast: Neben dem wissenschaft -<br />

lich-technischen Missionsanteil des BMWi nutzt das BMVg freie Nutzlastkapazitäten für die<br />

operative Satellitenkommunikation. <strong>2015</strong> soll die Design- und Fertigungsphase für den Bau des<br />

3,4 Tonnen schweren Raumflugkörpers beginnen; der Start ist für 2019 vorgesehen.<br />

Mit „Heinrich Hertz“ wird erstmals nach 17 Jahren wieder ein ausschließlich in Deutschland<br />

entwickelter und gebauter Kommunikationssatellit ins All starten.<br />

„Die Erfahrungen aus dem DLR in die Zukunft<br />

mitzunehmen, ist mein Herzenswunsch.“<br />

SLS-Triebwerke in<br />

Stennis gezündet<br />

Nach dem erfolgreichen Erstflug<br />

der NASA-Raumkapsel Orion richten<br />

die Experten nunmehr ihre ganze<br />

Aufmerksamkeit auf die Erlangung<br />

der Serienreife der zum System<br />

gehörenden Trägerrakete SLS. Ein<br />

Triebwerk RS-25, bislang besser bekannt<br />

als Space Shuttle Main Engine,<br />

wurde am 9. Januar beim Stennis<br />

Space Center für die Dauer von<br />

500 Sekunden gezündet. Vier dieser<br />

Triebwerke sollen das SLS bei künftigen<br />

Flügen antreiben.<br />

Prof. Jan Wörner, künftiger<br />

ESA-Generaldirektor<br />

Foto: NASA<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 81


Historie<br />

Über Korea wurde die Skyraider<br />

vor allem als Bomber eingesetzt.<br />

Ursprünglich für den Einsatz<br />

im Zweiten Weltkrieg gedacht,<br />

kam die Douglas A-1<br />

Skyraider sowohl in Korea als<br />

auch in Vietnam zum Einsatz,<br />

wo sie sich als äußerst robust<br />

und vielseitig erwies. Vor<br />

70 Jahren startete der Prototyp<br />

zu seinem Erstflug.<br />

Douglas A-1 Skyraider<br />

Langlebig<br />

und robust<br />

Frühe Jets konnten bei Zuladung<br />

und Einsatzdauer nicht mithalten.<br />

VON PATRICK HOEVELER<br />

Fotos: Douglas, US Navy<br />

Das Vermächtnis war<br />

groß, als die US Navy<br />

einen Nachfolger für<br />

die SBD Dauntless suchte. Schließlich<br />

hatte Douglas fast 6000 Exemplare des<br />

Sturzkampfbombers gebaut. Nach einigen<br />

erfolglosen Versuchen wie mit der<br />

schwerfälligen BTD-1 Destroyer schien<br />

Douglas dieses Mal nicht zum Zug zu<br />

kommen, da sich die Marine für die<br />

Martin AM-1 Mauler entschied. Konstrukteur<br />

Edward Heinemann unternahm<br />

einen letzten Versuch und bot bei<br />

einem Treffen im Juni 1944 das Ausarbeiten<br />

eines neuen Entwurfs an. Die<br />

Navy gab ihm und seinem Chefkonstrukteur<br />

Leo Devlin und Chefaerodynamiker<br />

Gene Root aber nur bis neun<br />

Uhr morgens am nächsten Tag Zeit. So<br />

schuf das Trio innerhalb weniger Stunden<br />

die BT2D Dauntless II in einem<br />

Hotelzimmer in Washington, D.C. Die<br />

Admiralität genehmigte daraufhin den<br />

Bau eines Prototyps, der allerdings<br />

schon neun Monate später fliegen sollte.<br />

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Skyraider-Duo: Eine schwer<br />

bewaffnete AD-6 (hinten) eskortiert<br />

eine AD-5W-Frühwarnversion.<br />

Auch diesen engen Zeitrahmen konnten<br />

die Ingenieure einhalten, obwohl sie vor<br />

allem mit der Einhaltung der Gewichtslimits<br />

Probleme hatten und der vorgesehene<br />

R-3350-24-Motor von Wright für<br />

Verspätungen sorgte. Am 18. März<br />

1945 startete Testpilot LaVerne Browne<br />

auf dem Mines Field, dem späteren internationalen<br />

Flughafen von Los Angeles,<br />

mit der XBT2D-1 (Seriennummer<br />

09085) zum Erstflug. Zu diesem Zeitpunkt<br />

sah die Marine die Beschaffung<br />

von 548 Flugzeugen vor, da die Mauler<br />

nicht die erhofften Leistungen brachte.<br />

Bis auf einen Triebwerksausfall und<br />

anschließender sicherer Notlandung<br />

verlief die erste Erprobung recht reibungslos.<br />

Die zweite Maschine stieß am<br />

8. Mai 1945 zur Flugerprobung hinzu.<br />

Auch die Ergebnisse der ersten Bewertung<br />

beim Naval Air Test Center in Patuxent<br />

River waren positiv. Mit dem<br />

Kriegsende im Pazifik nahm zwar die<br />

Dringlichkeit des Programms ab, aber<br />

die Militärs behielten es dennoch bei,<br />

wenn auch mit reduzierten Stückzahlen.<br />

STRUKTURPROBLEME<br />

WERDEN GELÖST<br />

Im Frühjahr 1946 bekam das Flugzeug<br />

eine neue Bezeichnung: AD-1 Skyraider.<br />

Zwischenzeitlich hatten Tests die<br />

Notwendigkeit zur Verstärkung der<br />

Struktur gezeigt. Entsprechend modifizierte<br />

Exemplare gingen im Dezember<br />

1947 an die Staffel VA-19A in Alameda<br />

bei San Francisco. Die Flugzeugträgerversuche<br />

erfolgten im April 1947 auf<br />

der USS „Sicily“ (CVE-118). Die erste<br />

Einsatzfahrt des Propeller-Bombers<br />

machte die Navy-Einheit VA-1B im Oktober<br />

1947, als sie mit dem Träger USS<br />

„Midway“ (CVB-41) ins Mittelmeer aufbrach.<br />

Versionen<br />

Douglas baute von der Skyraider 3180 Exemplare<br />

in sieben Hauptvarianten (Stückzahlen in Klammern)<br />

XBT2-D1 bzw. XAD-1: Prototypen und<br />

Vorserienmaschinen (25)<br />

AD-1: erste Serienvariante (242)<br />

AD-1Q: EloGM-Ausführung mit Störsender (35)<br />

AD-2: stärkerer Motor R-3350-26W,<br />

höhere Treibstoffkapazität (156)<br />

AD-2Q: EloGM-Version (22)<br />

AD-3: neue Haube und strukturelle Verstärkungen (125)<br />

AD-3Q: EloGM-Variante (23)<br />

AD-3W: Frühwarnversion mit Radar unter dem Bug (31)<br />

AD-3N: Modifikation für Nachteinsätze (15)<br />

AD-4: neues Radar, Autopilot (372)<br />

AD-4B: Ausrüstung mit vier Kanonen (165)<br />

AD-4N: Nacht-Variante (307)<br />

AD-4Q: EloGM-Version (39)<br />

AD-4W: Frühwarn-Variante (168)<br />

A-1E (AD-5): Mehrzweckausführung mit zwei<br />

nebeneinander angeordneten Sitzen (212)<br />

A-1G (AD-5N): für Nachteinsätze optimiert (240)<br />

EA-1E (AD-5W): Frühwarn-Ausführung (218)<br />

A-1H (AD-6): verstärkte Tragfläche (713)<br />

A-1J (AD-7): stärkerer Motor R-3350-26WB (72)<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 83


Historie<br />

Technische Daten<br />

A-1H Skyraider<br />

Hersteller: Douglas Aircraft Company,<br />

El Segundo, USA<br />

Typ: trägergestütztes Kampfflugzeug<br />

Antrieb: 1 Wright R-3350-26WA<br />

Leistung: 2013 kW (2700 PS)<br />

Länge: 11,84 m<br />

Höhe: 4,78 m<br />

Spannweite: 15,25 m<br />

Flügelfläche: 37,19 m 2<br />

Leermasse: 5429 kg<br />

max. Startmasse: 11 340 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit: 518 km/h<br />

Steigleistung: 14,5 m/s<br />

Dienstgipfelhöhe: 8685 m<br />

Reichweite: 2116 km<br />

Bewaffnung: vier 20-mm-<br />

Kanonen in der Tragfläche,<br />

3629 kg Außenlasten<br />

84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Die ersten Exemplare der Douglas Skyraider<br />

trugen noch die Bezeichnung XBT2D.<br />

Fotos: Douglas, USAF, US Navy; Zeichnungen: Marsan<br />

Im Trägereinsatz offenbarten sich allerdings<br />

weitere Strukturprobleme, die<br />

bei der AD-2 behoben wurden. Schließlich<br />

war die Skyraider vielseitig zu verwenden:<br />

Neben Angriffsaufgaben konnte<br />

sie auch auf die Jagd nach U-Booten<br />

gehen. und mit einem Radar unter dem<br />

Bauch und einer dreiköpfigen Besatzung<br />

diente sie sogar als Frühwarnflugzeug.<br />

In dieser Rolle verwendeten auch<br />

die britischen Marineflieger als erster<br />

Die erste Einsatzfahrt erfolgte auf<br />

dem Flugzeugträger „Midway“.<br />

Exportkunde 50 Exemplare. Die anderen<br />

größeren Betreiber der A-1 außerhalb<br />

der USA waren Frankreich und<br />

Südvietnam.<br />

Schon bald sollte die Skyraider ihre<br />

Fähigkeiten beweisen. Bei den ersten<br />

Angriffen der US Navy auf Nordkorea<br />

flogen Maschinen der „Valley Forge“<br />

am 3. Juli 1950 einen Angriff auf die<br />

Hauptstadt Pjöngjang. Während des<br />

Kriegs stellte der Prop mit seiner enormen<br />

Zuladung, seiner Reichweite und<br />

seiner Einsatzdauer so manchen Jet in<br />

den Schatten. Einen weiteren Leistungssprung<br />

verzeichnete die um 1,12<br />

Meter verlängerte AD-5 mit nebeneinander<br />

angeordneten Sitzen und stärkerem<br />

Motor.<br />

RETTUNG ABGESTÜRZTER<br />

BESATZUNGEN IN VIETNAM<br />

Die letzte von 3180 Skyraider, eine AD-<br />

7, übergab Douglas am 18. Februar<br />

1957 an die Navy-Staffel VA-215 in<br />

Moffet Field. Nach der Umstellung des<br />

Bezeichnungssystems der US Navy im<br />

September 1962 änderte sich die Benennung<br />

von AD auf A-1. Als einer der<br />

ganz wenigen Typen aus der Zeit des<br />

Koreakriegs sollte das Trägerflugzeug<br />

wenig später auch im Vietnamkrieg eingesetzt<br />

werden.<br />

Bei den südvietnamesischen Luftstreitkräften<br />

befand sich die A-1H bereits<br />

seit September 1960 in Dienst.<br />

Nach dem Einstieg der USA in den<br />

Vietnamkrieg flogen Skyraider der Navy<br />

ab dem 5. August 1964 verschiedene<br />

Angriffe auf Ziele in Nordvietnam. Bei<br />

Einsätzen zur Rettung von über feindlichem<br />

Gebiet abgestürzten Besatzungen<br />

In Vietnam diente die Skyraider auch<br />

als Forward Air Controller.<br />

leisteten sie mehrfach Luftnahunterstützung<br />

und konnten dabei schwerere Beschädigungen<br />

verkraften als viele modernere<br />

Jets. Schon bald erkannte auch<br />

die US Air Force die Vorteile des eigentlich<br />

veraltet erscheinenden Musters und<br />

setzte es unter dem Callsign „Sandy“<br />

ebenfalls zu solchen Missionen ein. Die<br />

Navy stellte die einsitzigen Exemplare<br />

am 10. April 1968 in Leemore außer<br />

Dienst. Dagegen waren die von ihren<br />

Piloten auch „Spad“ genannten Skyraider<br />

der USAF noch bis zum 7. November<br />

1972 über Vietnam im Einsatz und<br />

bis dahin an der Rettung zahlreicher Besatzungen<br />

beteiligt.<br />

FR<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 85


Service MODELLE UND TERMINE<br />

[ 1 ]<br />

[ 4 ]<br />

[ 3 ]<br />

[ 2 ]<br />

[ 5 ]<br />

Hasegawa<br />

Das bekannte Kit der Mikojan<br />

MiG-29 im Maßstab 1:72 hat der<br />

japanische Hersteller nun mit Abziehbildern<br />

für zwei Jets der<br />

ukrainischen Luftstreitkräfte versehen.<br />

Etwas untypisch für Hasegawa<br />

sind die mehrfach vorhandenen<br />

Gussgrate. Die Bewaffnung<br />

besteht aus vier R-60- und<br />

zwei R-27-Flugkörpern (Art.-Nr.<br />

02118, 70 Teile, 36,59 Euro).<br />

Auch der Bausatz der Nakajima<br />

Ki-44-II Shoki [ 1 ] in 1:48 hat<br />

neue Decals erhalten, und zwar<br />

für das 246th Flight Regiment.<br />

Zwei verschiedene Jäger der Einheit<br />

aus dem Jahr 1944 können<br />

Flugzeuge in diesem Heft<br />

Airbus A350 XWB<br />

Airbus A400M<br />

Douglas A-1 Skyraider<br />

1:144 Revell<br />

1:144 Revell; 1:72 Revell<br />

1:72 Hasegawa, Heller, Hobbycraft, Revell;<br />

1:48 Revell, Tamiya; 1:32 Trumpeter<br />

Fairchild C-123 Provider 1:144 Amodel; 1:72 Roden<br />

dargestellt werden (Art.-Nr.<br />

07382, 83 Teile, 36,59 Euro).<br />

Herpa<br />

Den „Siegerflieger“ der Lufthansa,<br />

die Boeing 747-8 [ 2 ] mit der<br />

Kennung D-ABYI, gibt es nun<br />

auch als Modell im Maßstab<br />

1:200 (Art.-Nr. 556767, 72 Euro)<br />

und 1:500 (Art.-Nr. 527187, 34<br />

Euro). Beide Modelle sind gut gelungen.<br />

Ebenfalls neu in 1:200<br />

und ansprechend gestaltet sind<br />

die Modelle des Airbus A321-<br />

200 (D-AIDG) der Lufthansa mit<br />

„Fanhansa“-Markierungen (Art.-<br />

Nr. 556750, 54 Euro), des Airbus<br />

A340-300 (HB-JMJ) von Swiss<br />

International Air Lines (Art.-Nr.<br />

556712, 65 Euro) und der Boeing<br />

737-800 (D-ABMS) mit<br />

Weihnachts-Anstrich „Flying<br />

Home for Christmas“ (Art.-Nr.<br />

556811, 54 Euro).<br />

Das Programm der Militärflugzeuge<br />

in 1:200 ergänzen die<br />

Lockheed Martin F-35A Lightning<br />

II [ 3 ] in den Farben der niederländischen<br />

Luftstreitkräfte als<br />

Testmaschine mit der Kennung<br />

F-001 (Art.-Nr. 556743, 28 Euro)<br />

und die Lockheed SR-71A<br />

Blackbird mit der Aufschrift<br />

„Rosemary’s Baby-san“ (Art.-Nr.<br />

556873, 44 Euro). Der Aufklärer<br />

erhielt diesen Namen während<br />

einer Stationierung im japanischen<br />

Kadena auf Okinawa. Das<br />

Original mit der Kennung<br />

61-7980 führte später bei der<br />

NASA im Oktober 1999 den letzten<br />

Flug einer Blackbird überhaupt<br />

durch und ist heute beim<br />

Dryden Flight Research Center in<br />

Edwards ausgestellt.<br />

ICM<br />

Bisher wurde die berühmte<br />

Beech-18-Serie von den Modellherstellern<br />

eher stiefmütterlich<br />

behandelt. Dies ändert sich nun<br />

mit dem Modell der Beech<br />

C-45F/UC-45F [ 4] aus der Ukraine.<br />

Der Spritzling im Maßstab<br />

1:48 ist bis auf einige kleine Gussgrate<br />

sauber gegossen, und die<br />

Oberflächenstrukturen machen<br />

einen sehr guten Eindruck. Die<br />

Detaillierung einschließlich Passagiersitzen<br />

in der Kabine ist annehmbar.<br />

Der Abziehbilderbogen<br />

enthält Markierungen für zwei<br />

Maschinen der USAAF und je einen<br />

Transporter der französischen<br />

und italienischen Streitkräfte<br />

(Art.-Nr. 48181, 128 Teile,<br />

30,99 Euro).<br />

Sehr zierlich und von gleich guter<br />

Qualität ist das Modell der Polikarpow<br />

I-153 Tschaika im Maßstab<br />

1:72. Das fertige Modell des<br />

Doppeldeckerjägers mit Einziehfahrwerk<br />

ist nur 8,6 Zentimeter<br />

lang (Art.-Nr. 72074, 76 Teile,<br />

10,99 Euro).<br />

Revell<br />

Aus neuen Formen stammt das<br />

Modell der Saab JAS-39C Gripen<br />

[ 5 ] im Maßstab 1:72. Entsprechend<br />

gut sind Detaillierung<br />

und Oberflächenstrukturen. Die<br />

Luftbetankungssonde kann in<br />

ausgefahrener Position dargestellt<br />

werden, die Schubdüse<br />

liegt in geöffneter und geschlossener<br />

Stellung bei. Umfangreich<br />

sind auch die Außenlasten: je<br />

zwei IRIS-T, AIM-9, RB-15F-Antischiffs-Lenkwaffen<br />

und AIM-120.<br />

Der Decalbogen erlaubt den Bau<br />

der tschechischen Maschine mit<br />

Markierungen des Tiger Meets<br />

2014 und eines schwedischen<br />

Einsatzjets (Art.-Nr. 04999, 110<br />

Teile, 16,99 Euro).<br />

86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


• 24.02. – 01.<strong>03</strong>.<strong>2015</strong><br />

Avalon <strong>2015</strong>, Australian International<br />

Airshow and Aerospace &<br />

Defence Exposition, Geelong,<br />

Victoria, Australien<br />

E-Mail: air-show@amda.com.au,<br />

www.airshow.com.au<br />

• 02.<strong>03</strong>. – 05.<strong>03</strong>.<strong>2015</strong><br />

Heli-Expo <strong>2015</strong>, Orlando, USA<br />

Kontakt: Helicopter Association International,<br />

Tel.: ++1 7<strong>03</strong> 683 4646,<br />

E-Mail: heliexpo@rotor.org,<br />

www.heliexpo.com<br />

• 04.<strong>03</strong>. – 08.<strong>03</strong>.<strong>2015</strong><br />

ITB Berlin <strong>2015</strong><br />

Kontakt: Messe Berlin GmbH,<br />

Tel.: +49 30 3<strong>03</strong>8-0,<br />

E-Mail: central@messe-berlin.de,<br />

www.itb-berlin.de<br />

• 10.<strong>03</strong>.<strong>2015</strong><br />

4. Bodensee Aerospace Meeting<br />

in Lindenberg, Allgäu<br />

Kontakt: BodenseeAIRea, Heiligenbreite<br />

34, 88662 Überlingen,<br />

Tel.: +49 7551 9471937, E-Mail:<br />

kuehne@wf-bodenseekreis.de,<br />

www.BodenseeAIRea.de<br />

• 10.<strong>03</strong>. – 12.<strong>03</strong>.<strong>2015</strong><br />

Passenger Terminal Expo <strong>2015</strong>,<br />

Paris, Frankreich<br />

Kontakt: Janet Padgham,<br />

Tel.: +44 1306 743744-2189, E-Mail:<br />

janet.padgham@ukipme.com,<br />

www.passengerterminal-expo.com<br />

• 14.04. – 16.04.<strong>2015</strong><br />

Aircraft Interiors Expo <strong>2015</strong>,<br />

Hamburg Messe<br />

Kontakt: Reed Exhibitions,<br />

Tel.: +44 208 2712174, E-Mail: aixhamburg.helpline@reedexpo.co.uk,<br />

www.aircraftinteriorsexpo.com<br />

• 15.04. – 18.04.<strong>2015</strong><br />

AERO <strong>2015</strong>, Friedrichshafen<br />

Kontakt: Messe Friedrichshafen<br />

GmbH, Tel.: +49 7541 708-404,<br />

E-Mail: info@messe-fn.de,<br />

www.aero-expo.com<br />

• 28.04. – 30.04.<strong>2015</strong><br />

ITEC <strong>2015</strong>, PVA Expo, Exhibition<br />

Center, Prag, Tschechien<br />

Kontakt: Daniel Martimer, Event<br />

Manager, Tel.: +44 20 73847788,<br />

E-Mail: daniel.mortimer@clarionevents.com,<br />

www.itec.co.uk<br />

• <strong>03</strong>.05.<strong>2015</strong><br />

Shuttleworth Season Premiere<br />

Airshow, Old Warden,<br />

Bedfordshire, Großbritannien<br />

Kontakt: The Shuttleworth Collection,<br />

Tel.: +44 1767 6279933, E-Mail: marketingevents@shuttleworth.org,<br />

www.shuttleworth.org<br />

• 16.05. – 17.05.<strong>2015</strong><br />

Stampe Fly-in, Antwerpen,<br />

Belgien<br />

Kontakt: Stampe Museum,<br />

Tel.: +32 475 695338,<br />

E-Mail: stampe@skynet.be,<br />

www.stampe.be<br />

• 19.05. – 21.05.<strong>2015</strong><br />

15. EBACE European Business<br />

Aviation Convention and<br />

Exhibition, Genf<br />

Genf Messegelände, Palexpo und<br />

Fughafen Genf-Cointrin. Kontakt:<br />

European Business Aviation Association<br />

(EBAA), Tel.: +32 2 7660070,<br />

E-Mail: info-eu@ebace.aero,<br />

www.ebace.aero<br />

• 21.05. – 23.05.<strong>2015</strong><br />

Heli-Russia <strong>2015</strong>, IEC „Crocus Expo“,<br />

Moskau, Russland<br />

Kontakt: Crocus Expo IEC,<br />

Tel.: +7 495 9263883,<br />

E-Mail: zhanna@helirussia.ru,<br />

www.helirussia.ru<br />

• 23.05. – 24.05.<strong>2015</strong><br />

VE Day Anniversary Air Show,<br />

Duxford, Großbritannien<br />

IWM Duxford, Cambridgeshire,<br />

Tel.: +44 1223 835000,<br />

E-Mail: duxford@iwm.org.uk,<br />

www.iwm.org.uk<br />

• 23.05. – 24.05.<strong>2015</strong><br />

Meeting Aérien La Ferté-Alais,<br />

Frankreich<br />

www.ajbs.fr<br />

• 24.05.<strong>2015</strong><br />

Cold War Jets Open Day, Bruntingthorpe<br />

Aviation, Leicestershire,<br />

Großbritannien<br />

www.bruntingthorpeaviation.com<br />

• 30.05. – 31.05.<strong>2015</strong><br />

Oldtimerfestival zu Lande und in<br />

der Luft, Siegerland<br />

Kontakt: Oldtimergruppe Stern-Takt<br />

und der VfF Greisweid,<br />

Tel.: +49 174 3995699,<br />

www.oldtimer-festival-siegerland.de<br />

• 31.05.<strong>2015</strong><br />

Volkel in de Wolken,<br />

Hamilton Airshow, Volkel City,<br />

Niederlande<br />

www.volkelindewolken.nl<br />

• 06.06.<strong>2015</strong><br />

Arctic Airshow Sodankylä,<br />

Finnland<br />

www.airshow<strong>2015</strong>.sodik.fi<br />

• 11.06. – 13.06.<strong>2015</strong><br />

EHS European Helicopter Show,<br />

Prag-Kbely Military Airport,<br />

LKKB, Tschechien<br />

Kontakt: AVBuyer Events Ltd.,<br />

Tel.: +44 20 85493917,<br />

E-Mail: alex@avbuyer.com,<br />

www.eurohelishow.com<br />

• 13.06.<strong>2015</strong><br />

Biggin Hill Festival of Flight,<br />

Biggin Hill, Großbritannien<br />

Kontakt: Biggin Hill Airport,<br />

Tel.: +44 1959 578571,<br />

E-Mail: info@bhfof.com,<br />

www.bhfof.com<br />

• 14.06.<strong>2015</strong><br />

Cosford Airshow <strong>2015</strong>,<br />

Großbritannien<br />

Kontakt: Air Show Office,<br />

RAF Cosford, Albrighton,<br />

Tel.: +33 1902 377922,<br />

www.cosfordairshow.co.uk<br />

• 15.06. – 21.06.<strong>2015</strong><br />

51. International Paris Air Show,<br />

Le Bourget, Frankreich<br />

Kontakt: GIFAS, 42 rue des<br />

Jeuneurs, 75002 Paris, Frankreich,<br />

www.paris-air-show.com<br />

• 19.06. – 21.06.<strong>2015</strong><br />

Flugschau und Fly-in,<br />

Gelnhausen<br />

Kontakt: Aeroclub Gelnhausen,<br />

E-Mail: vst@edfg.org,<br />

Tel.: +49 6051 9217-0, www.edfg.org<br />

Impressum<br />

Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />

AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM (Hrsg:<br />

FREUNDES KREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0015-4547<br />

Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn Redaktionstelefon:<br />

+49 228 9565-100, Fax: -247 E-Mail: redaktion@flugrevue.de<br />

Inter net: www.flugrevue.de Herausgeber: Ludwig Vogel †,<br />

Paul Pietsch † Redaktionelle Gesamtleitung Luft- und Raumfahrt<br />

und Chefredak teur: Volker K. Thomalla Stellv. Chefredakteur:<br />

Karl Schwarz Luftverkehr, Airports, Wirtschaft: Sebastian<br />

Steinke Militärluftfahrt, Hubschrauber, Neue Medien: Karl<br />

Schwarz Raumfahrt, Technik: Matthias Gründer Regionalverkehr,<br />

Triebwer ke, Historie: Patrick Hoeveler Produktionskoordination:<br />

Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta Clever Grafische<br />

Konzeption: Harald Hornig Grafik und Layout: MOTORRAD-Grafik,<br />

Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun Repro: MOTORRAD-Medienproduktion,<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Sekretariat, Leserservice:<br />

Gabriele Beinert Archiv und Dokumentation: Marton Szigeti<br />

Ständige Mitarbeiter: Jörg Adam, Ted Carlson, Andreas Spaeth<br />

Verlag: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1,<br />

70174 Stuttgart, Postfach 106<strong>03</strong>6, Tel.: +49 711 182-01, Fax: +49<br />

711 182-1349 Leitung Geschäftsbereich Luft- und Raumfahrt:<br />

Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und Leitung Digitale<br />

Medien: Eva-Maria Gerst Brandmanagement: Natalie Lehn<br />

Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 228 9565-114 Anzeigenverkaufsleitung:<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint monatlich, Einzelheft € 5,30 (A: € 6,00, CH:<br />

sfr 10,00), Jahresabopreis Inland: € 60,00, Jahresabo preis Ausland:<br />

A: € 69,90, CH: sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und Klassiker<br />

der Luftfahrt zum Kombi preis mit rund 15 % Preisvorteil.<br />

Jahres preis für Inland 12 Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben<br />

Klassiker der Luftfahrt € 94,20 (A: € 105,40, CH: sfr 172,10, übrige<br />

Auslandspreise auf Anfrage).<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />

das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber dem<br />

Kioskkauf zum Preis von € 38,16 (A: € 43,20; CH: sfr 72,00; weitere<br />

Auslandspreise auf Anfrage).<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 87


Nachbrenner<br />

Fairchild C-123K Provider<br />

Transport-<br />

Oldie<br />

Die<br />

einzige noch flugfähige Provider<br />

wird von Air Heritage in Schuss<br />

gehalten. Zuverlässig absolviert der<br />

Veteran zahlreiche Airshow-Auftritte.<br />

Von KARL SCHWARZ; Foto: LUIGINO CALIARO<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Klassiker<br />

der Luftfahrt<br />

Mehr zur C-123K finden Sie in Heft<br />

2/<strong>2015</strong> unserer Schwesterzeitschrift<br />

Klassiker der Luftfahrt.<br />

Ausgabe 2/15<br />

jetzt am Kiosk<br />

erhältlich<br />

Selbst nach den Maßstäben eines Militärtransporters<br />

lässt die C-123 jegliche Eleganz vermissen<br />

– dass sie aus einem Entwurf für einen<br />

Lastensegler abgeleitet wurde, erklärt da<br />

so einiges. Robust und zuverlässig war die Provider aber allemal,<br />

und so baute Fairchild ab 1954 rund 300 Flugzeuge für<br />

die US Air Force und Venezuela. Bekannt wurde die C-123 vor<br />

allem durch ihren Einsatz im Vietnamkrieg, wo sie unter anderem<br />

das berüchtigte Entlaubungsmittel „Agent Orange“ versprühte.<br />

Auch für verdeckte Operationen wurde sie verwendet.<br />

Einer der Vietnam-Veteranen, die 1956 im Werk Hagerstown<br />

gebaute C-123K mit der USAF-Nummer 54-0664, wird<br />

seit 20 Jahren von der Heritage Air am Beaver County Airport<br />

bei Pittsburgh in Pennsylvania gehegt und gepflegt. Die „Thunderpig“<br />

erhielt den Anstrich einer Maschine des 911th Airlift<br />

Wing, der in der Nähe stationiert war. Auch heute noch macht<br />

sie ihrem Ruf als zuverlässiges Arbeitspferd alle Ehre und absolviert<br />

bis zu einem Dutzend Airshow-Auftritte pro Jahr. Zudem<br />

wird der urige Transporter immer wieder für Filmdrehs<br />

gebucht wie zuletzt bei X-Men: Zukunft ist Vergangenheit. FR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MÄRZ <strong>2015</strong> 89


Vorschau<br />

04/15<br />

Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 9. März <strong>2015</strong><br />

NEUE SERIE<br />

Das Lexikon<br />

der Luft- und<br />

Raumfahrt<br />

ab 4/<strong>2015</strong><br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Helikopter-Markt<br />

Militärische Transporthubschrauber sind stets<br />

gefragt. Wir geben einen Überblick über die<br />

aktuellen Produktionsmuster der Hersteller aus<br />

den USA und Europa.<br />

TECHNIK<br />

Beflügelt<br />

Bremen ist im Airbus-Verbund<br />

auf die Ausrüstung der<br />

Flügel spezialisiert. Welche<br />

Besonderheiten es bei den<br />

A350-Tragflächen zu beachten<br />

gilt, haben wir uns<br />

vor Ort angesehen.<br />

LUFTVERKEHR<br />

Riesen mit<br />

Problemen<br />

Eine Absatzflaute hat die<br />

Diskussion über die Zukunft<br />

von Boeing 747-8I<br />

und Airbus A380 befeuert.<br />

Sind die Riesen für die<br />

meisten Airlines zu groß?<br />

BUSINESS JETS<br />

Größe läuft<br />

Gerade die großen Geschäftsreisejets<br />

spülen den Herstellern viel<br />

Geld in die Kassen. Davon profitiert<br />

insbesondere Gulfstream,<br />

aber auch andere Hersteller wollen<br />

ihren Teil vom Kuchen.<br />

Fotos: Airbus, Boeing, Embraer, USAF/Lynch<br />

35 % Ersparnis<br />

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