EVANGELiScHES bERAtUNGSZENtRUM - EBZ MÃ¼nchen

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6 1.1 Die Beratung für Eltern, Kinder, Jugendliche und Familien im Jahr 2009 Beratung und Beratungsanlässe Die Fallzahlen sind gegenüber 2008 sowohl in der Erziehungsberatung (EB) in der Landwehrstraße als auch in der Außenstelle Neuperlach annähernd gleichgeblieben. Allerdings stieg die durchschnittliche Beratungsdauer pro Fall von 7,6 Beratungseinheiten auf fast 9 Einheiten an – ein Zeichen für die zunehmende Komplexität der Beratungsfälle und den höheren Beratungsbedarf bei den einzelnen Familien. In der Regel wurden von den Klient/innen mehrere Gründe für die Inanspruchnahme von Beratung genannt. Im Anlasskatalog (Mehrfachnennungen) steht wie im Vorjahr der große Bereich „Soziales Umfeld“ an erster Stelle: Am häufigsten wurden in diesem Bereich „Erziehungsverhalten/familiäre Interaktion“ genannt, danach „Partnerschaft/Trennung/ Scheidung“ und „Belastungen der Familie“. Im Vergleich zum Vorjahr nahm „Partnerschaft/Trennung/Scheidung“ als Anlass zur Beratung zu. An zweiter Stelle steht der Bereich „Erleben und Verhalten“, an dritter der Bereich „Entwicklung und Leistung“. Gruppen- und Präventionsarbeit Die beiden erstmals zusammen mit der Ehe-, Familien- und Lebensberatung angebotenen Kurse „Kinder im Blick. Ein Kurs für Eltern in Trennung (KIB)“ konnten durchgeführt werden. (vgl. Artikel 2.4) Mehrere Kursteilnehmer/innen nahmen zur Vertiefung des Gelernten im Anschluss Einzelberatung in Anspruch. Für Kinder im Alter von 9 – 12 Jahren boten wir in der EB Landwehrstraße erstmalig ein Gruppentraining zur sozialen und emotionalen Kompetenz an, das in Anlehnung an „Ich schaffs!“ konzipiert ist. Die Informations- und Elternabende der EB (z. B. zwei moderierte Gesprächsabende für Eltern und Jugendliche oder zum Kurs „Kinder im Blick“) waren zum Teil gut besucht. Die Sprechstunde in der Evangelischen Familienbildungsstätte war immer ausgelastet. Ein Diplom-Psychologe der EB arbeitete bereits im 3. Jahr kontinuierlich bei der bke-online- Beratung mit (Emailberatung, Jugendchat, Eltern-Jugendlichen-Chat, Öffentlichkeitsarbeit). Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten und Schulen Das jährliche Vernetzungstreffen und der Info-Abend zur Schulfähigkeit sowie die fallbezogene Zusammenarbeit mit den Kindergärten der Sozialregion Stadtmitte waren auch 2009 Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit den Kindergärten. Die Außenstelle Neuperlach führte eine Außensprechstunde in einem Kindergarten durch und entwickelte 2009 in Zusammenarbeit mit einer städtischen Kindertagesstätte und dem Schulreferat ein Elterntraining (angelehnt an das Familienteam), das seit Beginn des Jahres 2010 wochenweise abwechselnd mit einem Elterncafé der Kindertagesstätte stattfindet. Außerhalb der regulären EB-Tätigkeit arbeiteten Diplom- Psycholog/innen aus beiden Standorten der EB des ebz als von der Stadt München finanzierter psychologischer Fachdienst in insgesamt 20 Kinderkrippen/Kooperationseinrichtungen ihrer Sozialregion. In der Förderschule Herrnstraße fanden weiterhin monatlich zwei Sprechstunden für Jugendliche statt. Auch 2009 boten wir ein Kooperationstreffen mit den Schulpsycholog/innen der Sozialregion an und nahmen an dem jährlichen vom Sozialbürgerhaus veranstalteten Treffen Schule – Bezirkssozialarbeit – Erziehungsberatung teil. Zusammenarbeit mit Sozialbürgerhaus / Jugendamt In beiden Standorten der Erziehungsberatungsstelle nahmen auch 2009 Diplom-Psycholog/innen an den Regionalen Fachteams (RFTs) ihrer Sozialregion teil. Drei Fachkräfte der Erziehungsberatung wurden vom Träger ebz als „Insoweit erfahrene Fachkraft nach § 8a SGB VIII“ benannt. Sie berieten in dieser Rolle auf Anforderung andere Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtungen bei Fragen zur Kindeswohlgefährdung und besuchten vom Stadtjugendamt angebotene Schulungen und Netzwerktreffen. Sowohl die Teilnahme am RFT als auch die Tätigkeit als „Insoweit erfahrene Fachkraft“ sind Leistungen außerhalb der regulären EB-Arbeit und in eigenen Verträgen mit dem Stadtjugendamt geregelt. Erziehungsberatung für Gehörlose und Hörgeschädigte Die vom Stadtrat bewilligte halbe Stelle einer psychologischen Fachkraft für die Erziehungsberatung für Gehörlose/ Hörgeschädigte konnte 2009 noch nicht mit der gewünschten Kompetenz besetzt werden. Zum Aufbau der Stelle fanden regelmäßige Vernetzungstreffen mit dem Stadtjugendamt, dem Münchner Gehörlosenverband, der Bezirkssozialarbeit und den Ambulanten Erziehungshilfen für Gehörlose sowie der Evangelischen Gehörlosenseelsorge statt. Dank Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeitenden der Erziehungsberatung. Ich danke ihnen für ihr hohes Engagement und ihre Fachkompetenz in Beratung, Prävention und Vernetzung und nicht zuletzt auch für ihren Einsatz in der Organisation und der Verwaltung der EB. Ich danke den Zuschussgebern bei der Landeshauptstadt München, der Regierung von Oberbayern, der Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern bzw. dem Diakonischen Bayern sowie beim Landkreis München für die finanzielle Förderung und die ideelle Unterstützung! Dipl.-Psych. Dr. Barbara Alt-Saynisch Leitung der Beratung für Eltern, Kinder, Jugendliche und Familien
7 Statistik Gesamtzahl: 1377 Personen aus 549 Familien Davon: Zahl der angemeldeten Kinder: 320 männl. 229 weibl. Zahl der angemeldeten Kinder und ihre Geschwister: 945 Aus: Stadt München 86,5 % Landkreis München 9,0 % Sonstige 4,4 % Beratungsanliegen (Mehrfachnennungen möglich, Angaben bei Beratungsaufnahme): Probleme im Körperbereich 20,4 % (Psychosomatische Probleme, psychotrope Substanzen) Entwicklung und Leistung 70,7 % (Entwicklungsauffälligkeiten, Arbeits- und Leistungsfähigkeit) Erleben und Verhalten 118,8 % (Gefühle, Sozialverhalten, Sexualität, Körperbezogenes Verhalten, posttraumatische Belastungen) Soziales Umfeld 258,7 % (Erziehungsverhalten, familiäre Interaktion, Partnerschaft, Trennung, Scheidung, Missbrauch und Gewalt, Belastungen der Familie, außerfamiliäre Belastungen) Allgemeine Fragestellungen 40,8 % Inhouse-Fortbildungen: Gesamtteam, Fall- und Organisationsteam, Teamsupervisionen, Konzepttage, Team-Fortbildungen, Anleitung von Praktikant/innen. Darüber hinaus qualifizieren sich die Berater/innen freiwillig in externen Fortbildungen weiter. Das Team in der Landwehrstraße Durchschnittliche Beratungsstunden pro Fall: 8,9 Beratungsform (in % der Fälle, Mehrfachnennungen möglich) Einzelberatung Junger Mensch allein: 19 % Elternberatung 55 % Familienberatung 53 % Kinder-Gruppen 3 % Telefonberatung 20 % Online-Beratung 280 Stunden/Jahr Sonstige Beratungsaktivitäten (Hilfeplan-, Helferkonferenzen, Fachkontakte, Hausbesuche): in 40 % der Fälle Präventionsarbeit (nur Vorträge, Seminare, Gruppenarbeit) Anzahl durchgeführte Maßnahmen: 17 Anzahl Teilnehmer/innen: 590 Öffentlichkeitsarbeit: insgesamt 25 Veranstaltungen / Aktionen Eigene Projekte: 22 Aktionen / Veranstaltungen / Presseveröffentlichungen / Fachbeiträge Mitwirkung bei Projekten anderer, z. B. virtuelle Beratung: 3 Aktionen / Veranstaltungen Das Team in Neuperlach Beratung für Eltern, Kinder, Jugendliche und Familien Landwehrstraße 15 Rgb. 3. Stock, 80336 München Leitung: Dipl.-Psych. Dr. Barbara Alt-Saynisch Tel.: (089) 590 48 - 130 Fax: (089) 590 48 – 190 eb@ebz-muenchen.de www.ebz-muenchen.de Außenstelle: Ökumenische Erziehungsberatungsstelle Lüdersstraße 10, 81737 München Tel.: (089) 678 202 - 24 Fax: (089) 678 202 – 15 eb-neuperlach@ebz-aussenstellen.de www.ebz-muenchen.de
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