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swissporPUR Premium – der goldrichtige ... - Gerber Media

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Das Fachjournal 1|2012<br />

NACHHALTIG<br />

BAUEN<br />

Zentralschweiz<br />

EinProdukt <strong>der</strong><strong>Gerber</strong><strong>Media</strong>,Zürich<br />

Baugenossenschaft mit Vorbildfunktion<br />

Minergie-A –Das Plusenergiehaus wirdWirklichkeit<br />

Alles Wissenswerteüber die Komfortlüftung<br />

Photovoltaik –Herausfor<strong>der</strong>ung und Chancen


Das Klimaschutzfenster <strong>der</strong> Zukunft<br />

mit ausgezeichnetem Design.<br />

EgoKiefer AG<br />

Fenster und Türen<br />

CH-9450 Altstätten<br />

Telefon +41 71 757 36 28<br />

Und an 13 eigenen Standorten sowie<br />

bei über 350 Wie<strong>der</strong>verkaufspartnern in<br />

<strong>der</strong> ganzen Schweiz: www.egokiefer.ch<br />

Klimaschutz inbegriffen.<br />

Ihrer Gesundheit zuliebe.<br />

Neu mit Ego ® Fresh, <strong>der</strong> integrierten Fensterlüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung.<br />

Einfach QR­Code scannen und<br />

zum Präsentationsfilm gelangen.<br />

XL ® 2020 –Soheisst <strong>der</strong> Klimaschutz­Star <strong>der</strong> Fensterbranche. Bereits heute<br />

erfüllt die EgoKiefer Fensterlinie XL ® die erwarteten europäischen Wärmedämmvorschriften<br />

2020. Als erstes Fenster <strong>der</strong> Schweiz wurde die EgoKiefer<br />

Fensterlinie XL ® mit dem strengen MINERGIE­P ® Modul zertifiziert und gleichzeitig<br />

für sein attraktives Design international ausgezeichnet. Mit XL ® erhalten Sie<br />

bis zu 15% mehr Licht in Ihre Räume und reduzieren den Energieverbrauch über<br />

das Fenster um bis zu 75%. Rechnen Sie nach unter www.energy-and-more.ch.<br />

Light Art by Gerry Hofstetter ©


Titelbild:<br />

Minergie-ECO<br />

Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Gerber</strong> <strong>Media</strong><br />

Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich<br />

Telefon 044 341 16 41<br />

www.gerbermedia.ch<br />

Grafik / Layout / Druck<br />

EFFINGERHOF AG<br />

Storchengasse 15, 5200 Brugg<br />

www.effingerhof.ch<br />

Redaktion<br />

<strong>Gerber</strong> <strong>Media</strong><br />

Anita Bucher, Carmen Eschrich, Bruno <strong>Gerber</strong><br />

www.gerbermedia.ch<br />

Gastautoren:<br />

Regierungsrat Robert Küng<br />

Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdirektor<br />

des Kantons Luzern<br />

Franz Beyeler<br />

Geschäftsführer MINERGIE<br />

Prof. Urs-Peter Menti<br />

Beat Frei<br />

Hochschule Luzern<br />

Technik & Architektur<br />

Jules Pikali<br />

Energiefachstellenkonferenz<br />

<strong>der</strong> Zentralschweizer Kantone<br />

Fotos<br />

Atelier für Fotografie<br />

René Rötheli<br />

5400 Baden<br />

www.rrphoto.ch<br />

Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus<br />

nachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc<br />

Rechte: Copyrights bei <strong>Gerber</strong> <strong>Media</strong>, 8049 Zürich<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf <strong>der</strong><br />

ausdrücklichen Genehmigung des Verlages<br />

Inhalt<br />

Fachbeiträge<br />

26 Photovoltaik und solare Architektur –<br />

Interview mit Dr. Patrick Hofer Noser<br />

Meyer Burger Technology AG Thun<br />

36 Gebäude energetisch richtig erneuern – Jules Pikali<br />

Energieberatungszentrale <strong>der</strong> Zentralschweizer Kantone<br />

40 Mehrgeschossiger Holzbau –<br />

Interview mit Max Renggli, Renggli AG Sursee<br />

47 Komfortlüftung – Prof. Urs-Peter Menti/Beat Frei<br />

Hochschule Luzern, Technik & Architektur<br />

Objektvorstellungen<br />

7 Minergie-ECO Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern<br />

14 Minergie-ECO EFH Familie Rüegg Emmenbrücke<br />

22 Minergie-A-ECO MFH Kirchrainweg Kriens<br />

32 Minergie Mo<strong>der</strong>nisierung Gemeindehaus Hergiswil<br />

bei Willisau<br />

42 Minergie-P MFH Planzer Langnau bei Reiden<br />

52 Minergie-P Wohnüberbauung Sonnenprojekt Oberarth<br />

60 Minergie-A DEFH Otmar Spescha Schwyz<br />

64 Minergie-P EFH Giswil<br />

66 Minergie-P EFH Familie Amstad Beckenried<br />

70 Minergie Mo<strong>der</strong>nisierung EFH Planzer Flüelen<br />

72 Minergie-P Mo<strong>der</strong>nisierung MFH Bohlstrasse Zug<br />

Rubriken<br />

74 Innovationen<br />

75 Redaktionelle Partner<br />

76 Führende Unternehmen in <strong>der</strong> Zentralschweiz<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 1


Fenster für Sie und die Umwelt<br />

in:<br />

• Design<br />

• Funktion<br />

• Technologie<br />

• Lebensdauer<br />

• Unterhalt<br />

Ge nen:<br />

• Licht -Sicht<br />

• Komfort<br />

• Oekologie<br />

• Passivhaus-Standard<br />

• Energiekosten<br />

Das sicherste Fenster <strong>der</strong> Schweiz<br />

Für Neubauten und Sanierungen<br />

1a hunkeler AG<br />

Bahnhofstrasse 20<br />

CH-6030 Ebikon<br />

Tel. 041 444 04 40<br />

Fax 041 444 04 50<br />

info@1a-hunkeler.ch<br />

2 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Elan in <strong>der</strong> Energiepolitik<br />

Das energiepolitische Interesse ist heute auf<br />

allen Ebenen ausserordentlich hoch. Das<br />

langfristige Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft<br />

geniesst eine breite Akzeptanz. Die Begriffe<br />

Energieeffizienz und erneuerbare Energien gehören<br />

zum alltäglichen Vokabular. Wir müssen<br />

diese energiepolitische Aufbruchstimmung<br />

und die Bereitschaft für neue und unkonventionelle<br />

Wege in <strong>der</strong> Energiepolitik nutzen, auf<br />

nationaler und regionaler Ebene.<br />

Dem Gebäudebereich kommt bei einer nachhaltigen<br />

Nutzung <strong>der</strong> Ressourcen und Energieträger<br />

eine tragende Rolle zu. 40 Prozent des<br />

gesamten Energieverbrauchs fallen bei uns auf<br />

Raumheizungen und Warmwasserproduktion<br />

in Gebäuden. Im Kanton Luzern wird die Energieeffizienz<br />

von Haustechnik und Gebäuden<br />

im Rahmen unseres kantonalen För<strong>der</strong>programms<br />

Energie und des nationalen Gebäudeprogramms<br />

seit 2007 mit Erfolg unterstützt.<br />

Die bisher Luzerner Investoren gewährten För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong><br />

von gut 21 Millionen Franken lösten<br />

Investitionen von rund 110 Millionen Franken<br />

aus. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass wir noch einen Nachholbedarf im<br />

Bereich <strong>der</strong> energetischen Gebäudesanierung<br />

haben. Unserem För<strong>der</strong>programm und unserer<br />

Energieberatung messen wir deshalb weiterhin<br />

einen hohen Stellenwert bei.<br />

Einen wesentlichen Beitrag zum energiebewussten<br />

Wohnen leisten kreative Planerinnen<br />

und Planer sowie innovative Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer. Sie haben in den letzten<br />

Jahren Energieeffizienz und attraktives Wohnen<br />

meisterlich in Übereinstimmung gebracht.<br />

So zahlt sich letztlich <strong>der</strong> persönliche Umweltbeitrag<br />

noch in niedrigeren Wohnkosten und<br />

höherem Wohnkomfort aus.<br />

Energieeffizienz und konsequenter Einsatz erneuerbarer<br />

Energien werden in Zukunft noch<br />

vermehrt zur Steigerung <strong>der</strong> Wohn- und Lebensqualität<br />

beitragen. Dafür sorgen die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Produkte<br />

und die konstante Forschungstätigkeit unserer<br />

Unternehmen. Wir sind stolz, dass im Kanton<br />

Luzern Firmen tätig sind, die sich im Bereich<br />

des nachhaltigen Bauens als Schrittmacher<br />

profilieren und damit unsere kantonale Energiepolitik<br />

massgeblich unterstützen. Sie gewährleisten,<br />

dass <strong>der</strong> Elan zu energieeffizientem<br />

Bauen anhält.<br />

Robert Küng, Regierungsrat<br />

Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdirektor<br />

des Kantons Luzern<br />

Editorial<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 3


Umwelt und Energie (uwe)<br />

Sanieren und<br />

auf erneuerbare<br />

Energien setzen<br />

För<strong>der</strong>programm und Energieberatung<br />

des Kantons Luzern<br />

Das Gebäudeprogramm unterstützt<br />

schweizweit die energetische Sanierung<br />

von Gebäuden, und seit dem Jahr 2007<br />

för<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Kanton Luzern erfolgreich die<br />

erneuerbaren Energien und die Energie­<br />

effizienz im Gebäudebereich. Dieses För­<br />

<strong>der</strong>programm Energie wird 2012 inhalt­<br />

lich unverän<strong>der</strong>t gegenüber letztem Jahr<br />

fortgesetzt.<br />

Der Kanton Luzern för<strong>der</strong>t den Einsatz von erneuerbaren<br />

Energien und die Energieeffizienz<br />

mit grossem Erfolg. Nachdem <strong>der</strong> Kantonsrat<br />

am 19. März 2012 den überarbeiteten Voranschlag<br />

des Kantons Luzern genehmigt hat,<br />

läuft das För<strong>der</strong>programm Energie inhaltlich<br />

unverän<strong>der</strong>t weiter.<br />

Die För<strong>der</strong>palette umfasst 2012 die folgenden<br />

Gegenstände:<br />

_thermische Solaranlagen zur Warmwasseraufbereitung<br />

und Heizungsunterstützung<br />

_Holzfeuerungen (auch Kesselersatz bei bestehenden<br />

Feuerungen)<br />

_Anschluss (eines bestehenden Gebäudes) an<br />

einen Wärmeverbund<br />

_Erdsonden-Wärmepumpen bis 40 kW<br />

_Ersatz einer Elektrospeicherheizung.<br />

Kurz: Es lohnt sich im Kanton Luzern, in erneuerbare<br />

Energien zu investieren!<br />

Gebäudeerneuerungen ganzheitlich<br />

angehen<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Gebäudeerneuerung för<strong>der</strong>t<br />

<strong>der</strong> Kanton Luzern Erneuerungen, welche<br />

das gesamte Gebäude umfassen (im Gegensatz<br />

zum Ersatz von einzelnen Bauteilen). Es<br />

gibt Beiträge für Gebäudeerneuerungen nach<br />

Minergie, Minergie-P und Minergie-ECO, zudem<br />

für Neubauten nach Minergie-ECO.<br />

Wer sein Haus erneuert und einen För<strong>der</strong>beitrag<br />

beantragen will, wende sich grundsätzlich<br />

an das Gebäudeprogramm. Das in <strong>der</strong><br />

ganzen Schweiz gültige Programm wird getragen<br />

von Bund und Kantonen, geför<strong>der</strong>t wird<br />

die energetische Gebäudeerneuerung (www.<br />

dasgebaeudeprogramm.ch). Wer in erneuerbare<br />

Energien investieren will, wende sich an<br />

die Energieberatung Kanton Luzern.<br />

4 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Wichtig ist bei allen För<strong>der</strong>programmen: Gesuche<br />

müssen vor Baubeginn eingereicht<br />

werden. Eine nachträgliche Unterstützung von<br />

bereits ausgeführten Massnahmen ist ausgeschlossen.<br />

Weitere Informationen<br />

Alle Informationen zum Gebäudeprogramm<br />

finden Sie auf www.dasgebaeudeprogramm.ch.<br />

Die Hotline für Interessierte aus dem Kanton<br />

Luzern ist erreichbar unter Tel. 041 500 24 22<br />

o<strong>der</strong> per Mail an luzern@dasgebaeudeprogramm.ch.<br />

Die För<strong>der</strong>sätze und -bedingungen des kantonalen<br />

För<strong>der</strong>programms Energie finden Sie<br />

auf www.energie.lu.ch. Dort können auch die<br />

Gesuchsformulare heruntergeladen werden.<br />

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Energieberatung<br />

Kanton Luzern (Kontakt siehe<br />

Kasten). �<br />

Kanton Luzern<br />

Energieberatung Kanton Luzern<br />

Haben Sie Fragen zum Thema Energie? Der Kanton Luzern unterstützt<br />

Sie mit seiner neutralen Energieberatung.<br />

Es stehen folgende Angebote zur Verfügung:<br />

A Beratung per Telefon, Mail o<strong>der</strong> beim Besuch <strong>der</strong> Energieberatung<br />

(kostenlos)<br />

B Telefonische Beratung durch eine Fachperson bei komplexeren<br />

Fragen (kostenlos)<br />

C Beratung vor Ort mit Gebäudebesichtigung<br />

(Kostenbeteiligung: 200 Franken)<br />

D Energiecoaching: Begleitung durch eine Fachperson bei einer umfassenden<br />

Gebäudeerneuerung<br />

(Kostenbeteiligung: 400 Franken)<br />

E Erstellung eines Gebäudeenergieausweises (GEAK) für ein Wohnhaus<br />

(max. 250 m 2 Energiebezugsfläche), kombiniert mit Angebot<br />

C (Kostenbeteiligung: 400 Franken)<br />

F Erstellung eines GEAK für ein Mehrfamilienhaus (mehr als 250 m 2<br />

Energiebezugsfläche), kombiniert mit Angebot C<br />

(Kostenbeteiligung: 550 Franken)<br />

Kontakt:<br />

Telefon: 041 412 32 32<br />

E-Mail: energieberatung@oeko-forum.ch<br />

Internet: www.energie.lu.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 5


Umwelt und Energie (uwe)<br />

Minergie<br />

im Kanton Luzern<br />

Als Standard für Mietwohnungen<br />

(noch) umstritten<br />

Natalie Kamber, Umwelt und Energie Kanton Luzern<br />

Jährlich werden im Kanton Luzern rund<br />

2300 neue Wohnungen gebaut, davon<br />

sind etwa 450 Einfamilienhäuser. Mit dem<br />

Minergie­Label werden 10 bis 15 Prozent<br />

aller Neubauten im Kanton Luzern zertifi­<br />

ziert. Verglichen mit dem Kanton Zürich ist<br />

das wenig, zu beachten ist aber, dass die<br />

Unterschiede zwischen Stadt und Land<br />

gross sind.<br />

Der «Minergie-Boom» ist in aller Munde. Dabei<br />

sind die regionalen Unterschiede innerhalb <strong>der</strong><br />

Schweiz beträchtlich. Während sich Minergie<br />

in Städten wie Zürich und Winterthur bei Neubauten<br />

beinahe zum Standard entwickelt hat<br />

(mit einem Anteil von rund 50 Prozent), gibt es<br />

immer noch Gemeinden, in denen kein einziges<br />

Minergie-Gebäude steht – gerade auch im<br />

ländlich geprägten Kanton Luzern.<br />

Die gesetzlich verankerten Bauvorschriften<br />

kommen dem Label Minergie heute schon sehr<br />

Kanton Luzern<br />

nahe. Als freiwilliges Label hat Minergie jedoch<br />

die Funktion voranzugehen. In einigen Jahren<br />

wird auch in <strong>der</strong> Schweiz das Nullenergiehaus<br />

zur gesetzlichen Vorgabe. Minergie hat dies<br />

bereits umgesetzt und bietet mit dem Label<br />

Minergie-A schon heute das Haus <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Die Komfortlüftung als Streitpunkt<br />

Minergie ist für Wohneigentum im urbanen<br />

Raum ein beliebter Standard. Als Standard für<br />

Mietwohnungen ist Minergie jedoch (noch) umstritten,<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Komfortlüftung.<br />

Im Kanton Luzern gibt es aber mit<br />

<strong>der</strong> Allgemeinen Baugenossenschaft Luzern<br />

(ABL) einen Akteur, <strong>der</strong> trotz anfänglicher Bedenken<br />

bei <strong>der</strong> Sanierung auf die Karte Minergie<br />

setzt. Die Entscheidung für o<strong>der</strong> gegen eine<br />

Komfortlüftung ist eine Entscheidung, mit <strong>der</strong><br />

man bis zur nächsten Generalsanierung, also<br />

für 30 bis 40 Jahre, den Energie- bzw. Komfortstandard<br />

fixiert. Was die Akzeptanz anbelangt,<br />

so steht die Komfortlüftung heute dort, wo<br />

vor 50 Jahren die Zentralheizung stand. Auch<br />

die Zentralheizung hat sich erst mit <strong>der</strong> Zeit<br />

durchgesetzt (in diesem Fall gegen Einzelöfen<br />

in jedem Raum).<br />

Minergie bedeutet mehr Wohnkomfort bei weniger<br />

Energieverbrauch. Mehrkosten, die beim<br />

Bau eines Minergie-Gebäudes entstehen können,<br />

sind innert kurzer Zeit amortisiert, und<br />

dank <strong>der</strong> kontrollierten Lüftung profitieren<br />

die Bewohner von einem hohen Komfort. Das<br />

und die geringere Abhängigkeit von steigenden<br />

Energiepreisen müsste eigentlich auch diejenigen<br />

überzeugen, welche die Absicht haben, ein<br />

Einfamilienhaus auf dem Land zu bauen – sei<br />

es im Kanton Luzern o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>swo. �<br />

abl allgemeine baugenossenschaft luzern<br />

Claridenstrasse 1<br />

6000 Luzern 4<br />

www.abl.ch<br />

6 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern<br />

Gute Aussichten<br />

für Familien<br />

Von Anita Bucher<br />

Auf <strong>der</strong> Gütschhöhe ist <strong>der</strong> Himmel ein<br />

bisschen näher, die Aussicht ist phantas­<br />

tisch und es bleibt Raum zum Spielen und<br />

Träumen. Nachhaltigkeit war bei diesem<br />

Bau oberstes Ziel. Und dies gilt in je<strong>der</strong><br />

Hinsicht. So werden etwa gezielt Familien<br />

mit Kin<strong>der</strong>n angesprochen.<br />

Minergie-ECO<br />

Kin<strong>der</strong>reiche Familien haben es schon schwer<br />

genug. So ist <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>segen oft gleichzeitig<br />

auch ein Handicap, etwa dann, wenn es darum<br />

geht, eine tolle Familienwohnung mit viel<br />

Platz zu einem kleinen Budget zu bekommen.<br />

Aber halt! Das ist nicht überall so. Hier, auf <strong>der</strong><br />

Gütschöhe lohnt es sich mal wirklich Kin<strong>der</strong><br />

zu haben. Ganze 200 Franken Rückerstattung<br />

pro Kind gibt es auf den monatlichen Mietzins<br />

in <strong>der</strong> Überbauung Gütschhöhe. Die GEFA,<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 7


Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern<br />

Wohnbaugenossenschaft vermietet den neuen<br />

Wohnraum ganz gezielt nach sozialen Kriterien.<br />

Ihr Ziel ist es günstigen Wohnraum für sozial<br />

Schwächere zur Verfügung zu stellen. Bereits<br />

vor dem Neubau stand eine alte Siedlung<br />

<strong>der</strong> Wohnbaugenossenschaft auf <strong>der</strong> Gütschhöhe.<br />

Diese stammte noch aus <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>zeit<br />

<strong>der</strong> GEFA in den 40er-Jahren. Trotz grossen<br />

Bedauerns seitens <strong>der</strong> bisherigen Bewohner:<br />

Eine Sanierung lohnte sich nicht mehr und so<br />

wurde mittels eines Architekturwettbewerbes<br />

eine neue nachhaltige Lösung gesucht.<br />

Chateau Gütsch versus Neubau<br />

Das Resultat, ein Projekt <strong>der</strong> Luzerner Architekten<br />

MMJS Martin und Monika Jauch Stolz<br />

aus Luzern überzeugt mit einem langgezogenen,<br />

aber keinesfalls schwer wirkenden Bau.<br />

Wie ein Vorhang entfaltet sich das Gebäude<br />

hinter dem weissen Schlösschen des Hotels<br />

«Chateau Gütsch». Der mo<strong>der</strong>ne zurückhaltende<br />

Bau konkurriert dabei in keiner Weise<br />

mit dem historischen Hotel, im Gegenteil. Gerade<br />

durch ihre Gegensätzlichkeit überzeugen<br />

beide Bauten mit Einzigartigkeit.<br />

Die neue Siedlung nimmt das Hügelprofil des<br />

gewachsenen Terrains wie<strong>der</strong> auf. Insgesamt<br />

56 Wohnungen stehen im Neubau zur Verfügung.<br />

Jede Wohnung hat sowohl Anteil an <strong>der</strong><br />

Sonnenseite zum Wald als auch zur Aussichtsseite<br />

gegen die Stadt. Dazu kommt eine eigene,<br />

etwa zimmergrosse Loggia, die auch als<br />

Eingangshof dient.<br />

Das Dach des Hauses gibt ein Stück verlorener<br />

Vergangenheit zurück: Es gibt gemeinsame<br />

Dachterrassen mit je einem gedeckten Sitzplatz<br />

pro Treppenhaus, das von <strong>der</strong> spektakulären<br />

Lage über <strong>der</strong> Stadt profitiert und einen<br />

Zusatznutzen erzeugt. Je<strong>der</strong> Mieter wird so<br />

zum Attikabewohner, da die Bauherrschaft als<br />

8 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Die GEFA Wohnbaugenossenschaft stellt sich vor:<br />

Die GEFA Wohnbaugenossenschaft (früher: GEFA Genossenschaft für<br />

Arbeiterwohnungen) ist eine liberale gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft.<br />

Sie bezweckt die För<strong>der</strong>ung des sozialen Wohnungsbaus<br />

durch Erstellung, den Unterhalt und den Erwerb von günstigen Wohnungen<br />

und durch die Vermietung solcher Wohnungen nach sozialen<br />

Kriterien. Sie verfügt in Luzern und Kriens im Moment über 159<br />

Wohnungen in 22 Liegenschaften. Weitere 56 Wohnungen sind auf<br />

<strong>der</strong> Gütschhöhe im Bau und sind im Mai 2012 bezugsbereit. Die Genossenschaft<br />

wurde im Jahre 1946 gegründet. Sie war in den letzten<br />

Jahren sehr aktiv und hat nebst dem systematischen Sanierungsprogramm<br />

seit 2002 drei Mehrfamilienhäuser als Ersatzneubauten<br />

realisiert.<br />

Die GEFA ist keine Mietergenossenschaft; d. h. es wird die Politik<br />

verfolgt, dass we<strong>der</strong> Mieter noch Handwerker als Genossenschafter<br />

aufgenommen werden. Sie wird von einem ehrenamtlichen, siebenköpfigen<br />

Vorstand unter dem Vorsitz von Markus O<strong>der</strong>matt, Luzern,<br />

geführt. Insgesamt sind 120 Personen Genossenschafter <strong>der</strong> GEFA.<br />

Mehr zur GEFA und zum Neubau Gütschhöhe unter: www.gefa.ch.<br />

Minergie-ECO<br />

soziale Wohnbaugenossenschaft bewusst auf<br />

die Erstellung von Attikawohnungen und somit<br />

auf eine erhöhte Rendite verzichtet hat.<br />

Ökologie und Nachhaltigkeit<br />

Das Gebäude ist im MINERGIE-ECO.Standard<br />

erstellt. Geheizt wird mittels Erdsonden, für<br />

die Warmwasseraufbereitung stehen Wärmepumpen<br />

zur Verfügung. Für die Umgebung<br />

wurden ausschliesslich einheimische Sträucher<br />

und Waldreben verwendet, die den Charakter<br />

und die Stimmung des Waldsaumes und<br />

<strong>der</strong> Waldlichtung unterstreichen, denn direkt<br />

hinter dem Gebäude beginnt <strong>der</strong> Gütschwald.<br />

Auch die Fassade ist auf die Einbettung in die<br />

Umgebung abgestimmt. So wurde dafür eine<br />

Vertikalschalung mit bereits natürlich vorbewittertem<br />

Fichtenholz gewählt.<br />

Rund um das Gebäude stehen verschiedene<br />

chaussierte Spiel- und Begegnungszonen zur<br />

Verfügung. Für die Autos gibt es eine Tiefgarage<br />

mit genügend Parkplätzen.<br />

Träumen von <strong>der</strong> Gütschbahn<br />

Alles ist drauf ausgelegt, dass sich die Bewohner<br />

hier oben wohl fühlen. Eigentlich gibt es<br />

nur eines, was den Bewohnern zum Glück noch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 9


Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern<br />

fehlen würde. Es ist die Güschbahn. Diese kleine<br />

historische Standseilbahn aus dem 19.Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />

die über 100 Jahre lang die Stadt Luzern<br />

mit dem rund 500 Meter höher gelegenen<br />

Gütsch verbunden hatte. 2007 gelangte sie in<br />

den Besitz russischer Investoren, die den Betrieb<br />

im 2008 bis auf weiteres einstellten. Ob die<br />

Gütschbahn jemals wie<strong>der</strong> fahren wird, ist nicht<br />

bekannt. Auf <strong>der</strong> Gütschhöhe darf man aber<br />

ein bisschen hoffen und davon träumen wie es<br />

denn wäre zu Fuss in <strong>der</strong> Stadt unten zum Einkaufen<br />

zu gehen und flugs mit dem «eigenen»<br />

Bähnli hochzufahren, fast bis zur Haustüre. �<br />

H A U S T E C H N I K<br />

& B A U S P E N G L E R E I<br />

Bauherrschaft<br />

GEFA Wohnbaugenossenschaft<br />

c/o Birrer Immobilien<br />

Treuhand AG<br />

Hirschengraben 7<br />

6003 Luzern<br />

Tel. 041 226 31 31<br />

www.gefa.ch<br />

Architekt<br />

MMJS JAUCH-STOLZ<br />

ARCHITEKTEN AG<br />

Inselquai 10<br />

6005 Luzern<br />

Tel. 041 368 44 88<br />

www.jauch-stolz.ch<br />

Bauökonomie/<br />

Baumanagement<br />

Schärli Architekten AG<br />

Fluhmattweg 6<br />

6000 Luzern 6<br />

Tel. 041 417 17 77<br />

www.schaerli-ag.ch<br />

Bauingenieur<br />

Gmeiner AG<br />

Schlösslirain 3<br />

6006 Luzern<br />

Tel. 041 375 70 20<br />

www.gmeiner.ch<br />

HLKS­/Elektroingenieur<br />

Ingtegral AG<br />

Lidostrasse 5<br />

6006 Luzern<br />

Tel. 041 375 03 20<br />

Ausführung <strong>der</strong> Heizungs-,<br />

Sanitär- und Lüftungsanlagen<br />

Herzog Haustechnik AG<br />

6014 Luzern, Postfach 343, Tel. 041 259 50 00<br />

www.herzoooog.ch, haustechnik@herzoooog.ch<br />

Sanitär<br />

Heizung /Kälte<br />

Lüftung /Klima<br />

Bauspenglerei<br />

Service /TGM<br />

Schulungszentrum<br />

10 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012<br />

zepfundpartner.ch


HOLZ NATURPUR<br />

6005 Luzern<br />

6060 Sarnen<br />

Tel. 041 666 76 86<br />

www.holzbautechnik.ch<br />

Flühli-Sörenberg Kriens<br />

Minergie-ECO<br />

Emmetten +Luzern<br />

Bedachungen • Fassadenbau • Spenglerei<br />

Emmetten 041 620 1805/Luzern 041 310 4850<br />

www.wuerschsoehne.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 11


ewl energie wasser luzern<br />

Mit ewl wird Ihnen<br />

warm ums Herz<br />

Heizkessel im<br />

neuen Wärmeverbund<br />

in Hitzkirch.<br />

Energieeffiziente Gebäudeheizungen<br />

schonen die Umwelt und bergen ein grosses<br />

Sparpotenzial. Vielfältige Wärmelösungen<br />

von ewl energie wasser luzern sind auf die<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Kunden ausgerichtet und<br />

unterstützen nachhaltiges Bauen.<br />

Für ewl ist das Thema Wärme zentral. Seit<br />

mehr als zehn Jahren dreht sich im Bereich<br />

Wärmetechnik alles um das umweltschonende<br />

und energieeffiziente Heizen von Gebäuden:<br />

Mit Wärme-Contracting, Fernwärmeversorgung<br />

und solarem Warmwasser. Die Erfahrungen<br />

sind vielfältig: Schulen, Alterswohnheime,<br />

Verwaltungen in Stadt und Kanton Luzern,<br />

private Wohnüberbauungen, Industrieanlagen<br />

und Wärmenetze wurden realisiert.<br />

Contracting – energieeffizientes Heizen<br />

und Kühlen ohne Risiken<br />

Als Energie-Contractor ermöglicht ewl Heizo<strong>der</strong><br />

Kühlprojekte ohne finanzielle o<strong>der</strong> technische<br />

Risiken für die Bauherrschaft: ewl<br />

übernimmt die Planung, Finanzierung sowie<br />

den Bau <strong>der</strong> Anlage und ist für den reibungslosen<br />

Betrieb inklusive Fernüberwachung<br />

verantwortlich. Als Kunde bezieht man ganz<br />

bequem die benötigte Wärme o<strong>der</strong> Kälte. Für<br />

jedes Objekt prüft ewl die optimalste Variante<br />

<strong>der</strong> Energieerzeugung. Ob mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Umwelt vorhandenen<br />

Ressourcen, die Varianten sind vielfältig:<br />

Holzschnitzel- o<strong>der</strong> Pelletheizungen, Umweltwärme,<br />

die mit einer Wärmepumpe die in <strong>der</strong><br />

Erde, <strong>der</strong> Luft, im Grund-, See- und Abwasser<br />

vorhandene Wärme nutzt, Fernwärme, Erdgas,<br />

Solaranlagen o<strong>der</strong> die Kombination verschiedener<br />

Energieformen.<br />

Holzschnitzel­Lösungen von ewl<br />

Holzschnitzelanlagen sind bei ewl <strong>der</strong>zeit gefragt,<br />

zwei energieeffiziente Lösungen sind<br />

aktuell in Sursee und in Luzern in <strong>der</strong> Umsetzung:<br />

Eine Holzschnitzelanlage mit einer Leistung<br />

von 800 Kilowatt wird ab Sommer 2012<br />

rund 80 Prozent des Wärmebedarfs <strong>der</strong> Primarschule<br />

Kotten und <strong>der</strong> Berufsfachschulen<br />

in Sursee abdecken. Für Zeiten mit Spitzenlast<br />

kommt ein zusätzlicher Heizkessel zum Einsatz.<br />

Das Holz wird aus <strong>der</strong> Region bezogen.<br />

Auf die CO2-neutrale Wärme setzt auch die<br />

Stadt Luzern. Ab Herbst 2012 wird <strong>der</strong> Wärmebedarf<br />

für das Betagtenzentrum Eichhof<br />

mit einer Holzschnitzelanlage und mit einer<br />

Erdgasheizung abgedeckt. Für das Warmwasser<br />

zum Duschen und Waschen wird eine<br />

Solaranlage mit 150 m 2 Kollektoren auf dem<br />

Dach erstellt. Die Massnahmen reduzieren den<br />

fossilen Anteil um bis zu 200000 Liter Heizöl<br />

o<strong>der</strong> 535 Tonnen CO2 pro Jahr.<br />

In <strong>der</strong> Gemeinde Hitzkirch hat ewl zudem 2010<br />

einen Holzschnitzelwärmeverbund realisiert.<br />

Dabei ist mittlerweile ein Wärmenetz von mehr<br />

als 1000 Metern entstanden, das auch noch weiter<br />

ausgebaut wird. Der Wärmeverbund spart<br />

im Endausbau 385000 Liter Heizöl pro Jahr ein.<br />

12 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


oben: Die neue Solaranlage auf dem<br />

Betagtenzentrum Eichhof wird ab Sommer<br />

2012 für warmes Wasser sorgen.<br />

Mitte: Hier entsteht die umweltfreundliche<br />

Wärme mittels Holzschnitzel.<br />

unten: Dampf-Contracting von ewl bei<br />

Emmi Frischprodukte AG, Emmen.<br />

Fernwärme erspart 10 Millionen Liter Heizöl<br />

Zwei grosse, wegweisende Wärmeprojekte<br />

sind in Luzern und Umgebung (Ibach, Rontal)<br />

in Planung. Die Versorgung einer ganzen<br />

Region mit Fernwärme aus <strong>der</strong> Verbrennung<br />

von Abfall und <strong>der</strong> Wärmeproduktion in <strong>der</strong><br />

Industrie. Die Abwärme <strong>der</strong> Kehrichtverbrennungsanlage<br />

(KVA) in Luzern Ibach wird 2015<br />

durch eine neue Anlage in Perlen ersetzt. Für<br />

den Standort Ibach plant ewl mit Partnern<br />

eine neue Wärmeversorgung und die Erweiterung<br />

des bestehenden Fernwärmenetzes. Die<br />

Wärme <strong>der</strong> neuen KVA in Perlen soll ebenfalls<br />

ökologisch sinnvoll genutzt werden. Dafür wird<br />

ein neues Fernwärmenetz für eine gesicherte<br />

Wärmeversorgung erstellt. Beide Projekte<br />

reduzieren den jährlichen CO2-Ausstoss in <strong>der</strong><br />

Region Luzern um rund 26 000 Tonnen und ersetzen<br />

rund 10 Millionen Liter Heizöl.<br />

Solares Warmwasser<br />

Sonnenenergie ist gratis, erneuerbar, CO2- und<br />

schadstofffrei und wird daher in Zukunft eine<br />

wichtige Rolle für eine nachhaltige Energiewirtschaft<br />

spielen. ewl bietet eine komfortable<br />

Komplettlösung auch für solares Warmwasser<br />

an. Eine Kompakt-Solaranlage, die sich für jedes<br />

Haus eignet und mit verschiedenen Heizsystemen<br />

kombinierbar ist.<br />

Mit Freude begleiten wir weitere Projekte und<br />

setzen unsere Wärmekompetenz um.<br />

Kontaktieren Sie uns:<br />

ewl energie wasser luzern<br />

Industriestrasse 6, 6002 Luzern<br />

0800 395 395, info@ewl-luzern.ch<br />

www.ewl-luzern.ch<br />

Publireportage<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 13


EFH Familie Rüegg Emmenbrücke<br />

Gesund und<br />

gemütlich Wohnen<br />

Von Christof Rüegg, Dipl. Arch FH / MAS in REPM<br />

Lage<br />

Das Gebiet befindet sich an ruhiger Wohnlage,<br />

welche das naturnahe mit dem urbanen<br />

Stadtleben des nahegelegenen Zentrums von<br />

Luzern optimal verbindet. Diese Lagemerkmale,<br />

verbunden mit <strong>der</strong> fantastischen Aussicht,<br />

haben uns schon beim ersten Besuch auf <strong>der</strong><br />

Parzelle überzeugt an diesem Ort unser Eigenheim<br />

zu erstellen.<br />

Zielvorgaben Bauherr<br />

Von Anbeginn an legten wir grossen Wert auf<br />

einen ressourcenschonenden Umgang bei <strong>der</strong><br />

Erstellung und dem Betrieb unseres Eigen-<br />

heimes. Daher richteten wir unsere Planung<br />

auf eine hohe Energieeffizienz, verbunden mit<br />

schadstofffreien Baumaterialien und einfacher<br />

Konstruktion aus. Für uns war die Betrachtung<br />

<strong>der</strong> Energiebilanz über den gesamten Lebenszyklus<br />

wichtig. Dieser Denkweise zugrunde<br />

liegen die Grundsätze eines 2000-Watt-tauglichen<br />

Gebäudes nach SIA 2040 «SIA-Effizienzpfad<br />

Energie».<br />

Architektonisches Konzept<br />

Die Gebäudeform entspricht in seiner Dimension<br />

den Vorgaben aus dem Überbauungsplan.<br />

Der rechteckige Baukörper wird im Grundriss<br />

durch eine Verschiebung aufgelockert. Auf <strong>der</strong><br />

Süd-Westseite entstanden dadurch geschützte<br />

Aussenräume, die als Terrasse im OG und als<br />

Laube im EG genutzt werden. Die einheitliche<br />

Materialisierung <strong>der</strong> Fassade umfasst das gesamte<br />

Volumen wobei diese durch eine unterschiedliche<br />

Ausbildung <strong>der</strong> Holzverkleidung<br />

bei den Aussenräumen aufgelockert wird.<br />

Um die Qualitäten des Ortes optimal nutzen zu<br />

können haben wir das übliche Grundrisskonzept<br />

geän<strong>der</strong>t und die Wohnräume mit Küche<br />

im Obergeschoss angeordnet. Ebenfalls im<br />

Obergeschoss befindet sich das Elternzimmer<br />

mit Bad und Ankleide.<br />

Die Räume im Obergeschoss bieten einen erhabenen<br />

Blick in die umliegende Berglandschaft.<br />

Im Erdgeschoss wurden drei weitere<br />

Zimmer und Nasszellen mit direktem Bezug<br />

zum Garten sowie die Nebenräume realisiert.<br />

Die Trennung <strong>der</strong> Lebensräume von Eltern<br />

und Kin<strong>der</strong> wird durch die unkonventionelle<br />

Raumorganisation unterstützt und ermöglicht<br />

Eigenständigkeit und die Nutzung individueller<br />

Freiräume in den Innen- und Aussenräumen.<br />

Materialisierung/Konstruktion<br />

Aufgrund unserer Zielvorgaben stand für uns<br />

schon früh fest, dass wir unser Haus in Holzbauweise<br />

erstellen lassen möchten. Bei <strong>der</strong><br />

Suche nach einem geeigneten Partner stiessen<br />

wir auf die Firma schaerholzbau aus Altbüron.<br />

Bereits bei den ersten Gesprächen hat sich gezeigt,<br />

dass die Grundsätze des Unternehmens<br />

mit unseren hohen Erwartungen und Vorgaben<br />

14 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


überein stimmten. So stammt beispielsweise<br />

<strong>der</strong> grösste Teil des verbauten Holzes aus einheimischer<br />

Produktion.<br />

Die Bodenplatte und die Fundamente wurden<br />

mit Recycling-Beton hergestellt. Das Haus<br />

wurde in vorfabrizierter Stän<strong>der</strong>bauweise in<br />

nur zwei Tagen aufgerichtet. Die Untersichten<br />

<strong>der</strong> Deckenelemente zeigen die fertige<br />

Holzschalung, welche mit Lauge und Seife<br />

behandelt wurde. Die Aussenwände sind mit<br />

Zellulose gedämmt und innen mit Fermacell-<br />

Platten beplankt. Das Dach besteht aus ei-<br />

nem kompakten Bitumendach mit extensiver<br />

Begrünung. Für die Fassade wurde eine vertikale,<br />

gebeizte und hinterlüftete Tannenholzschalung<br />

gewählt. Die Fenster in Holz-Metall<br />

bestehen aus einer 3-fachen Isolierverglasung.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswahl von Baustoffen achteten wir<br />

auf natürliche und schadstoffarme Materialien.<br />

Wir haben uns bereits während <strong>der</strong> Bauphase<br />

sehr wohl in unserem Haus gefühlt<br />

und sind nach wie vor am liebsten zu Hause<br />

in unseren gemütlichen und gesunden vier<br />

Wänden.<br />

Minergie-ECO<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 15


EFH Familie Rüegg Emmenbrücke<br />

Energetisches Konzept<br />

Die Haustechnik unterstützt unsere Bestrebungen<br />

zur Erreichung eines gesunden und<br />

energiearmen Einfamilienhauses. Wir verzichteten<br />

bewusst auf fossile Energieträger für die<br />

Heizung und legten Wert auf die Reduktion<br />

von elektromagnetischen Strahlungen. Mit <strong>der</strong><br />

mechanischen Lüftung möchten wir im Winter<br />

den Energieverlust durch manuelles Lüften reduzieren<br />

und im Frühling die Pollenbelastung<br />

im Gebäudeinnern reduzieren.<br />

Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Sole<br />

Wasser Wärmepumpe, welche auch den Boiler<br />

erwärmt. Eingebaut wurde eine kompakte<br />

Energiezentrale, welche Heizung und Warmwassererzeugung<br />

sowie die Lüftung in einem<br />

einzigen Gerät vereint. Die Wärmeverteilung<br />

erfolgt über eine konventionelle Bodenheizung.<br />

Die Luftverteilung ist bis auf wenige Ausnahmen<br />

zugänglich montiert und kann somit<br />

einfach unterhalten werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Elektroinstallation wurde auf eine<br />

sternförmige Verteilung geachtet und die<br />

Schlafzimmerzonen sind mit Netzfreischaltern<br />

ausgestattet. �<br />

Energiekennwerte SIA 380/1:<br />

_Energiebezugsfläche AE 252 m 2<br />

_Gebäudehüllzahl Ath/AE 2.25<br />

_Heizwärmebedarf Qhww 206,71 MJ/m 2 a<br />

_Energiebedarf Ehww 80.54 MJ/m 2 a (Messung nach 1 Jahr inkl. Anteil Lüftung)<br />

_Endenergie Insgesamt 109.11 MJ/m 2 a (Nutzenergie und Privatkonsum)<br />

Minergie-ECO<br />

Bauherrschaft<br />

Familie Rüegg<br />

Listrighöhe 18<br />

6020 Emmenbrücke<br />

Architekt<br />

Christof Rüegg<br />

Dipl. Architekt FH/MAS<br />

in REPM<br />

Listrighöhe 18<br />

6020 Emmenbrücke<br />

GU<br />

schaerholzbau ag<br />

Kreuzmatte 1<br />

6147 Altbüron<br />

Tel. 062 917 70 20<br />

www.schaerholzbau.ch<br />

HLK­Planer<br />

Gebr. Imbach AG<br />

Schmiede Dorf 6<br />

6145 Fischbach<br />

Tel. 041 988 15 25<br />

www.imbachfischbach.ch<br />

16 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


einfach<br />

besser<br />

dämmen...<br />

...mit<br />

Sager AG<br />

CH-5724 Dürrenäsch<br />

www.sager.ch<br />

Unser Handwerk formt das Bauwerk<br />

Wir sind Handwerker, die Lebensräume<br />

nach ökologischen, wirtschaftlichen und<br />

sozialen Grundsätzen bauen und nach den<br />

Bedürfnissen unserer Kunden gestalten.<br />

Tel. +41 62 767 87 87<br />

Fax +41 62 767 87 80<br />

verkauf@sager.ch<br />

schaerholzbau<br />

Wirhaben eine breite Palettevon hochwertigen Dämmmaterialien<br />

aus eigener Produktion –Schweizer Qualitätsprodukte wie SAGEX,<br />

SAGLAN und PIPELANE. Zum Bauen in Minergie-P, -Ao<strong>der</strong> in allen<br />

Minergie-Eco Standards sind unsere Produkte, mit den hervorragenden<br />

Dämmwerten bestens geeignet –denn unsere Dämmprodukte<br />

schneiden bezüglich ökologischer Aspekte, den sogenannten<br />

Umweltbelastungspunkten *UBP (gemäss BBL), sehr gut ab und<br />

gehören zu den Besten.<br />

Profitieren Sie zudem von massgeschnei<strong>der</strong>ten Kundenlösungen,<br />

dem schnellen Lieferservice und unserer jahrzehntelangen Dämmerfahrung<br />

...einfach besser dämmen ist heute wichtiger denn je!<br />

*Mehr Infos finden Sie unter www.sager.ch/utax<br />

schaerholzbau ag<br />

CH-6147 Altbüron<br />

Telefon 062 9177020<br />

www.schaerholzbau.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 17


swissporarena<br />

Die swissporarena –<br />

das mo<strong>der</strong>nste und<br />

schönste Stadion<br />

<strong>der</strong> Schweiz<br />

Stadion Allmend / Luzern<br />

Investorenwettbewerb, 1.Rang<br />

Marques AG, 6006 Luzern<br />

In Zusammenarbeit mit Architekturbüro<br />

Iwan Bühler<br />

Das Projekt …<br />

Das Projekt versteht die Allmend als grosse<br />

Freifläche, welche <strong>der</strong> Allgemeinheit für viele<br />

verschiedene Bedürfnisse dient. Im Siedlungsraum<br />

ist sie eine wichtige, attraktive Grünfläche.<br />

Das Projekt sieht eine offene Bebauung<br />

vor, welche die verschiedenen Gebäudevolumen<br />

konzentriert in die Weite des Allmendraumes<br />

platziert, so dass <strong>der</strong> Freiraum weiterhin<br />

zusammenhängend erlebt werden kann. Die<br />

Gestalt <strong>der</strong> Baukörper weist weiche Formen<br />

ohne scharfe Eckausbildungen auf. Die Aussenräume,<br />

welche durch diese Baukörper<br />

definiert werden, fliessen ineinan<strong>der</strong> über<br />

und weiter in die Ebene des Allmendraumes.<br />

Umgekehrt wird <strong>der</strong> offene Raum <strong>der</strong> Allmend<br />

im Bereich <strong>der</strong> Gebäude verdichtet und zu den<br />

parkartigen Vorbereichen <strong>der</strong> Eingangszone<br />

hingeführt. Die Referenzen für die vorgeschlagene<br />

Architektursprache finden sich in<br />

klassischen Elementen von Parkanlagen, wie<br />

Zäune, Gittertore und Lauben. Der aus diesen<br />

Referenzen entwickelte filigrane Ausdruck <strong>der</strong><br />

Architektur soll sich auf die Atmosphäre von<br />

Parklandschaften und Aussensportanlagen<br />

beziehen.<br />

18 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Ausstrahlung, Habitus,<br />

Stil und Ambiente –<br />

die swissporarena wurde<br />

als Gesamtkunstwerk<br />

gekonnt inszeniert.<br />

… und die Realisation<br />

Tiefe Einblicke mitten in das Herz <strong>der</strong> swissporarena<br />

und ein imposanter Ausblick Richtung<br />

Luzern. Die Sicht aus den beiden Wohntürmen<br />

sucht seines gleichen.<br />

Die swissporarena – das mo<strong>der</strong>nste und<br />

schönste Stadion <strong>der</strong> Schweiz<br />

Nach einer nahezu 2-jährigen Bauzeit war es<br />

am 28.Juli 2011 soweit. Die ARGE Halter/Eberle<br />

Generalunternehmung überreichte in einer<br />

kleinen Feier symbolisch den Schlüssel <strong>der</strong><br />

swissporarena an Bernhard Alpstäg. Damit<br />

war <strong>der</strong> Bau des Stadions offiziell vollendet.<br />

Schon bei Projektbeginn im März 2009 erwarb<br />

Berndard Alpstäg mit seiner swisspor-Gruppe<br />

die Namensrechte für das neue, topmo<strong>der</strong>ne<br />

Publireportage<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 19


swissporarena<br />

Grosszügigkeit und schöne<br />

Details – beides zieht sich<br />

wie ein roter Faden durch<br />

die swissporarena. Ein<br />

grosses Kompliment an<br />

die Architekten Marques<br />

und Bühler.<br />

Business-Lounges,<br />

Presidents-Club und<br />

an<strong>der</strong>e Annehmlichkeiten.<br />

Bei <strong>der</strong> swissporarena<br />

verschmelzen Sport,<br />

Kultur und Kommerz zu<br />

einem Ganzen.<br />

Publireportage<br />

diesem Engagement den Bekanntheitsgrad<br />

<strong>der</strong> Unternehmensgruppe und ihrer einzelnen<br />

Marken.<br />

Eine Minergie­zertifizierte Heimat<br />

für den FCL<br />

Das von <strong>der</strong> Architekturgemeinschaft Marques<br />

und Bühler entworfene Projekt Stadion Allmend<br />

überzeugt in seiner Gesamtheit. Die<br />

swissporarena ist mit Sicherheit das zur Zeit<br />

schönste Fussballstadion <strong>der</strong> Schweiz. Grösse,<br />

Übersicht, Akustik – kurz <strong>der</strong> ganzen Funktionalität,<br />

bis hin zur Bewirtung aller Fussball-<br />

Fans wurde Rechnung getragen. Sei an den<br />

zahlreichen Verpflegungsständen, in den edlen<br />

Business-Lounges o<strong>der</strong> im Presidents-Club<br />

– alle Ansprüche sind im Gesamtkunstwerk<br />

«swissporarena» zusammengefasst.<br />

«saving energy» ist die Mission <strong>der</strong> swisspor-<br />

Gruppe. Klar, dass beim Konzept beson<strong>der</strong>s<br />

grossen Wert auf Effizienz und einen möglichst<br />

niedrigen Energiebedarf gelegt wurde. Mit <strong>der</strong><br />

Übergabe des Minergie-Zertifikates wurde das<br />

fortschrittliche Energiekonzept honoriert.<br />

Die swissporarena ist ein Stadion nach A-Plus-<br />

Standard mit 16800 Plätzen. Im Erdbereich<br />

befinden sich die für den Spielbetrieb notwendigen<br />

Räumlichkeiten, die Geschäftsstelle des<br />

FCL sowie Einrichtungen des Nachwuchs- und<br />

Breitensports. Alle Standards bezüglich Sicherheit,<br />

Komfort und Gastronomie entsprechen<br />

den neuesten und höchsten Ansprüchen.<br />

Die swissporarena verfügt über einen VIP-Bereich<br />

mit Logen und den CSS Family Corner,<br />

speziell für Familien. �<br />

20 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012<br />

S<br />

j<br />

a<br />

g<br />

g<br />

t<br />

z<br />

i<br />

s<br />

m<br />

u<br />

w


swisspor<br />

Halb so dick und 11x leichter<br />

Begehbares Flachdach<br />

<strong>swissporPUR</strong> <strong>Premium</strong>,<br />

140 mm<br />

Gleich o<strong>der</strong> besser!<br />

Schwimmen<strong>der</strong> Estrich (Unterlagsboden)<br />

<strong>swissporPUR</strong> <strong>Premium</strong><br />

Steinwolle, 300 mm<br />

Phenolharzplatte<br />

Mit Mit einer einer Dicke Dickevon von nur nur 14 cm 14wird cm wird<br />

bereits ein ein sehr sehr guter guter U-Wert U-Wert von 0.15 von0.15<br />

(neuer Minergie-Standard) erreicht. erreicht.<br />

Mit Mit diesen Dämmwerten bietet bietet<br />

<strong>swissporPUR</strong> <strong>Premium</strong> erhebliche Vorteile Vorteile<br />

bei bei Anwendungen im Unterlagsboden im Unterlagsboden und und<br />

Flachdach.<br />

Publireportage <strong>swissporPUR</strong> <strong>Premium</strong><br />

<strong>swissporPUR</strong> <strong>Premium</strong> –<br />

<strong>der</strong> <strong>goldrichtige</strong> Superdämmstoff<br />

Da hat das Entwicklungs­Team von swisspor ganze Arbeit geleistet.<br />

Der bewährte Hochleistungsdämmstoff <strong>swissporPUR</strong> Alu wurde nochmals<br />

massiv verbessert.<br />

Das neue Produkt <strong>swissporPUR</strong> <strong>Premium</strong> überzeugt mit dem rekordtiefen<br />

LAMBDA-D-Wert von lediglich 0.021 W/(m·K). Dies entspricht einer<br />

Verbesserung um gute 10 %.<br />

Wer bis anhin ein Flachdach mit Steinwolle gedämmt hat, kann sich in<br />

Zukunft freuen. Die neue <strong>swissporPUR</strong> <strong>Premium</strong> ermöglicht eine Einsparung<br />

<strong>der</strong> Dämmdicke von gut 55 %. Bei einem begehbaren Flachdach<br />

ergeben sich zudem 11x weniger Raumgewicht. Diese zwei massiven<br />

Vorteile ermöglichen einerseits eine bessere Raumnutzung, auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite kann man die Dachkonstruktion schlanker und leichter<br />

auslegen. Verarbeiter werden zudem die einfache und schnelle Verarbeitung,<br />

sowie die leichte Handhabung zu schätzen wissen.<br />

Schlanke Dämmstoffe sind gefragt. Bei den heutigen hohen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Dämmleistung im Unterlagsboden wird <strong>der</strong> Platz immer<br />

enger. Bis anhin haben in dieser Anwendung Phenolharzplatten die<br />

besten Werte geliefert. swisspor kann jetzt mit <strong>der</strong> neuen «PUR<strong>Premium</strong>»<br />

eine tolle Alternative anbieten. Die neue goldene Platte dämmt<br />

genausogut wie eine Phenolharzplatte, unter 45 mm Dämmdicke sogar<br />

noch wesentlich besser.<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 21


MFH Kirchrainweg Kriens<br />

Die 2000-Watt-<br />

Gesellschaft beginnt<br />

in Kriens<br />

Damit wir unseren Lebensraum langfristig<br />

erhalten können, müssen wir in Zukunft<br />

unseren Primärenergieverbrauch soweit<br />

reduzieren, dass er einer Dauerleistung<br />

von nicht höher als 2000 Watt pro Person<br />

entspricht. Um dieses Ziel erreichen zu<br />

können, muss <strong>der</strong> Energieverbrauch durch<br />

Bauten – inklusive <strong>der</strong> durch diese Bauten<br />

verursachten Mobilität – in Zukunft massiv<br />

reduziert werden.<br />

Der schweizerische Ingenieur- und Architektenverein<br />

(SIA) hat die dazu erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Zielwerte im Merkblatt «SIA Effizienzpfad<br />

Energie 2040» definiert. Das Mehrfamilienhaus<br />

Kirchrainweg erfüllt als erstes Mehrfamilienhaus<br />

in <strong>der</strong> Zentralschweiz die Minergie-<br />

A-ECO-Anfor<strong>der</strong>ungen und unterschreitet die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen des SIA Effizienzpfades. Das<br />

Mehrfamilienhaus entspricht damit den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> 2000-Watt-Gesellschaft. Das<br />

Objekt befindet sich mitten im Zentrum von<br />

Kriens, am Fusse des Pilatus. Es schliesst auf<br />

<strong>der</strong> einen Seite direkt ans Dorfzentrum an und<br />

grenzt auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite an eine Grünzone.<br />

Das Mehrfamilienhaus fügt sich in Struktur<br />

und Körnung subtil in die Umgebung ein.<br />

Die engen Platzverhältnisse auf dem Areal, die<br />

Hanglage und die ungünstige Ausrichtung (keine<br />

hohen passiven solaren Gewinne aufgrund<br />

<strong>der</strong> Nordlage möglich) des Objektes stellten<br />

eine grosse Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Mit dem<br />

massgeschnei<strong>der</strong>ten Baukörper des Mehrfamilienhauses<br />

konnte eine optimale Lösung für<br />

diese Problematiken gefunden werden. Das<br />

Eingangs- und Loftgeschoss sowie <strong>der</strong> Treppenkern<br />

werden als Massivbau ausgeführt.<br />

Die Wohngeschosse werden als Holzbau aus<br />

Luzerner Weisstanne erstellt.<br />

Die Grundrisse <strong>der</strong> Wohnungen mit den Loggien<br />

erinnern in ihrer Ausbildung an gehobene<br />

Wohnungsgrundrisse mit stattlichen Entrées.<br />

Die Wohnungen selbst sind so angeordnet,<br />

dass <strong>der</strong> Blick vom Wohnbereich aus trotz <strong>der</strong><br />

urbanen Umgebung in die Ferne schweifen<br />

kann. Die Fassaden sind sorgfältig und ruhig<br />

gestaltet und nehmen in ihrer Öffnungsart<br />

die Gestaltung <strong>der</strong> umliegenden Gebäude auf.<br />

Das Projekt Kirchrainweg 4a berücksichtigt<br />

die Aspekte <strong>der</strong> Nachhaltigkeit in seiner ganzen<br />

Breite. Neben <strong>der</strong> Thematik Umwelt bezieht<br />

das Projekt auch die Nachhaltigkeit hinsichtlich<br />

Gesellschaft und Wirtschaft mit ein.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Umwelt wurde ein möglichst<br />

geringer Primärenergiebedarf und eine geringe<br />

Treibhausgasemission für die Erstellung<br />

(Graue Energie), Betrieb und Mobilität angestrebt.<br />

Beide Werte unterschreiten die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des SIA Effizienzpfades Energie und<br />

erfüllen damit deutlich die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

2000-Watt-Gesellschaft.<br />

Bereich Umwelt<br />

Baustoffe: Konstruktiv bewusst eingesetzte<br />

lokale Materialien sorgen für ein ressourcenschonendes<br />

Bauwerk<br />

Entwurf und Konstruktion unterstützen die<br />

Absicht <strong>der</strong> Reduktion des Aufwandes an Primärenergie<br />

und <strong>der</strong> Treibhausgasemissionen<br />

für die Erstellung (Graue Energie). Die Unterterrainräume<br />

wurden so angeordnet, dass <strong>der</strong><br />

Aushub minimiert werden konnte. Die Tragstruktur<br />

aus Holz hilft die Lasten auf die Fun-<br />

22 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


damente um ca. 30% zu reduzieren, was wie<strong>der</strong><br />

weniger Aufwand an grauer Energie für die<br />

Fundation bedeutet. Die gesamte Tragstruktur<br />

<strong>der</strong> Wohngeschosse ist aus lokaler Luzerner<br />

Weisstanne gebaut. Das Holz <strong>der</strong> Tragkonstruktion<br />

wird in einer Sichtqualität geliefert<br />

und muss nicht mehr verkleidet werden. Die<br />

Qualität des Holzes als feuchte- und wär-<br />

160.0<br />

140.0<br />

120.0<br />

100.0<br />

80.0<br />

60.0<br />

40.0<br />

20.0<br />

Primärenergie<br />

1023 Boll<br />

Neubau 99.7 kWh/m 2 (EBF =1122 m 2 )<br />

31.9<br />

1.9<br />

29.5<br />

7.7<br />

6.8<br />

16.5<br />

6.4<br />

34.2<br />

0.0<br />

Primärenergie nicht erneuerbar<br />

46.2<br />

Projektwert<br />

89.3 kWh/m2a<br />

Zielwert SIA MB 2040<br />

122 kWh/m2a<br />

Alltagsmobilität (Flotte 2050)<br />

Hilfsbetriebe Lift<br />

Betriebseinrichtungen Wohnen<br />

Beleuchtung Wohnen<br />

Lüftung /Klimatisierung Wohnen<br />

Hilfsenergie H+WW Wohnen<br />

Warmwasser Wohnen<br />

Heizwärme Wohnen<br />

Graue Energie<br />

Strom auf Parzelle<br />

meausgleichendes Material kann voll genutzt<br />

werden. Zusätzlich kann <strong>der</strong> Aufwand an grauer<br />

Energie für den Ausbau deutlich gesenkt<br />

werden. Für das Eingangs- und Loftgeschoss<br />

wie auch das Treppenhaus wird Recyclingbeton<br />

verwendet. Dies schont die Kiesvorräte und<br />

hilft die Deponieproblematik von Bauabfällen<br />

zu entschärfen.<br />

20.0<br />

18.0<br />

16.0<br />

14.0<br />

12.0<br />

10.0<br />

8.0<br />

6.0<br />

4.0<br />

2.0<br />

0.0<br />

Treibhausgasemissionen<br />

1023 Boll<br />

Neubau 15.4 kg/m 2 a (EBF =1122 m 2 )<br />

18.2 kg/m 2 a<br />

Minergie-A-ECO<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 23<br />

5.8<br />

0.1<br />

1.8<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.2<br />

0.4<br />

0.5<br />

8.7<br />

Treibhausgase<br />

1<br />

2.8<br />

15.4 kg/m 2 a<br />

Projektwert<br />

Zielwert SIA MB 2040<br />

16.5 kg/m2a<br />

Alltagsmobilität (Flotte 2050)<br />

Hilfsbetriebe Lift<br />

Betriebseinrichtungen Wohnen<br />

Beleuchtung Wohnen<br />

Lüftung /Klimatisierung Wohnen<br />

Hilfsenergie H+WW Wohnen<br />

Warmwasser Wohnen<br />

Heizwärme Wohnen<br />

Graue Energie<br />

Strom auf Parzelle


MFH Kirchrainweg Kriens<br />

Architektur und<br />

Nachhaltigkeit<br />

aardeplan ag<br />

Architekten ETH SIA<br />

Mühlegasse 18e<br />

6340 Baar<br />

www.aardeplan.ch<br />

Haustechnikplanung<br />

Zurfluh Lottenbach GmbH<br />

Hertensteinstrasse 44<br />

6004 Luzern<br />

www.zurfluhlottenbach.ch<br />

Bauherrschaft<br />

Kirchrainweg AG<br />

Markus und<br />

Marie-Theres Portmann<br />

Kirchrainweg 4<br />

6010 Kriens<br />

www.kirchrainweg.ch<br />

Wärmebedarf: Eine sehr gute Gebäudehülle<br />

und eine annähernd wärmebrückenfreie Konstruktion<br />

ermöglichen spannende Lösungen<br />

zur Wärmeerzeugung<br />

Trotz <strong>der</strong> herausfor<strong>der</strong>nden Ausgangslage ist<br />

es gelungen den Bedarf an Wärme zur Beheizung<br />

auf ein Minimum zu reduzieren. Dank<br />

<strong>der</strong> sehr guten Gebäudehülle ist <strong>der</strong> Wärmebedarf<br />

für das Warmwasser bei diesem Objekt<br />

deutlich höher als <strong>der</strong> Wärmebedarf zur Beheizung.<br />

Daraus ergeben sich neue technologische<br />

Ansätze zur Deckung des Wärmebedarfs<br />

mit einer Wärmepumpe. Die Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach liefert mehr Strom als für<br />

den Betrieb <strong>der</strong> Wärmepumpe, <strong>der</strong> Komfortlüftung<br />

und <strong>der</strong> Hilfsbetriebe notwendig ist.<br />

Kurze Warmwasserleitungen und wassersparende<br />

Armaturen sorgen für eine Reduktion<br />

des Wärmebedarfs für das Warmwasser. Diese<br />

Massnahmen sorgen für einen schonungsvollen<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Ressource Trinkwasser<br />

und entlasten zudem das Abwassersystem.<br />

Gute Architektur ist mehr als gute Ästhetik.<br />

Gute Gestaltung bedeutet neben den formalen<br />

Aspekten auch die Aspekte <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

zu berücksichtigen. Das Projekt Kirchrainweg<br />

zeigt, dass nachhaltige Lösungen auch ästhetische<br />

und wirtschaftlich gute Lösungen sein<br />

können. Die Bedürfnisse <strong>der</strong> heutigen und<br />

kommenden Generationen werden dabei vollumfänglich<br />

berücksichtigt.<br />

Heute für das Jetzt, mit Blick in die Zukunft<br />

bauen! �<br />

Minergie-A-ECO<br />

Philosophie<br />

Schon bei <strong>der</strong> Gründung des Büros (atelier<br />

für architektur, design und planung = aardeplan)<br />

1999 war die Verbindung von hochstehen<strong>der</strong><br />

Architektur mit Nachhaltigkeit<br />

ein zentrales Thema.<br />

Dreizehn Jahre später setzen sich zwanzig<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die<br />

Verwirklichung dieser Idee ein. Wir gehören<br />

zu den führenden Unternehmen im Bereich<br />

des nachhaltigen Bauens in <strong>der</strong> Schweiz und<br />

stellen unser umfangreiches Wissen auch<br />

Dritten zur Verfügung. In diversen aussergewöhnlichen<br />

Projekten konnten wir durch<br />

unsere Kompetenz überzeugen. Zahlreiche<br />

anspruchsvolle Bauten im MINERGIE- und<br />

MINERGIE-P-ECO-Standard in <strong>der</strong> ganzen<br />

Schweiz zeugen von unserem Schaffen. Es<br />

freut uns, dass unsere Projekte schon mit<br />

einigen Auszeichnungen gewürdigt wurden.<br />

Durch die Kombination von Praxis, Beratung,<br />

Forschung und Lehre sind wir mit<br />

unserem Wissen immer einen Schritt voraus.<br />

Nachhaltigkeit wird bei uns gelebt: Wir<br />

benutzen den ÖV und sind Mobility-Kunden.<br />

Unsere Autofahrten werden mit einer CO2-<br />

Abgabe kompensiert.<br />

Wir bieten alle Architekturleistungen gemäss<br />

SIA 102 von 31 Vorprojekt bis 53 Inbetriebnahme,<br />

Abschluss an.<br />

Durch Erfahrungsaustausch bilden wir uns<br />

im Team laufend weiter und erzielen dadurch<br />

gemeinsame Erfolge.<br />

24 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


DACHCOM<br />

Klimabewusst heizen<br />

und För<strong>der</strong>mittel nutzen<br />

Profitieren Sie von den kantonalen<br />

För<strong>der</strong>mitteln. Wir werden den Antrag<br />

für Sie ausfüllen und einreichen.<br />

Brennt nicht.<br />

Steinwolle. Brandschutz von Natur aus.<br />

Beweis-Videos unter<br />

brandschutz.flumroc.ch<br />

www.flumroc.ch<br />

Wir beraten Sie gerne beim<br />

Ersatz Ihrer alten Heizung!<br />

Bruno Boss<br />

ÖkoFEN Gebietsvertretung<br />

Fürtistrasse 14<br />

6018 Buttisholz<br />

Tel. 041 493 03 50<br />

www.oekofen.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 25


Im Gespräch mit Dr. Patrick Hofer-Noser<br />

«Die Architekten sollen<br />

die Photovoltaikmodule als<br />

Spielmaterial entdecken»<br />

Was, wenn <strong>der</strong> Strom am Mittag plötzlich<br />

gratis wäre? – Dr. Patrick Hofer­Noser,<br />

Head of Renewable Energy Systems<br />

bei Meyer Burger über die Zukunft <strong>der</strong><br />

Solarbranche, Chancen und Risiken eines<br />

variablen Strompreises und warum er sich<br />

in <strong>der</strong> Photovoltaik­Frage architektonisch<br />

schöne Lösungen wünscht.<br />

Herr Dr. Hofer, ist die Solarbranche in <strong>der</strong><br />

Krise?<br />

Wir sind in einer stürmischen See unterwegs<br />

und es findet eine Konsolidierung statt. Die<br />

Preise für Photovoltaikanlagen sind durch die<br />

Konkurrenz aus Asien stark gefallen. Wenn<br />

die solare Energieerzeugung günstiger wird,<br />

ist das aber eigentlich positiv für die Sache<br />

selbst. Wir kommen in eine Industrialisierung<br />

hinein. Das heisst auch Konsolidierung, und<br />

das ist zum Teil schmerzhaft. Übrig bleiben<br />

werden ein paar grosse Hersteller und ein paar<br />

kleinere welche spezifische Produkte anbieten<br />

können.<br />

Die erste Kostensenkung hat mit <strong>der</strong> Industrialisierung<br />

<strong>der</strong> Module stattgefunden Die nächsten<br />

werden wird im Installationsgewerbe, in<br />

<strong>der</strong> Logistik und im Bewilligungsverfahren erfolgen,<br />

davon bin ich überzeugt.<br />

Aber, auch wenn die Branche im Moment<br />

schwierige Zeiten durchlebt und Negativschlagzeilen<br />

die Runde machen, handelt es<br />

sich trotzdem um eine <strong>der</strong> grössten Wachstumsbranchen,<br />

das darf man nicht vergessen.<br />

Die Meyer Burger Gruppe ist Markführerin<br />

für die Herstellung von Produktionsmaschinen<br />

für Photovoltaikmodule. Jetzt haben aber<br />

auch sie einen Stellenabbau angekündigt.<br />

Was ist los?<br />

Die Meyer Burger Gruppe ist heute Prozesslieferantin<br />

entlang <strong>der</strong> gesamten Wertschöpfungskette<br />

<strong>der</strong> Photovoltaik. Wir haben das<br />

Wissen und die Technologien von <strong>der</strong> Herstellung<br />

<strong>der</strong> Siliziumscheiben, Solarzellen und<br />

Solarmodule bis zur gebäudeintegrierten Applikation.<br />

Damit wir alle Prozesstechnologien<br />

abdecken können, sind wir die letzten Jahre<br />

laufend gewachsen und haben auch Firmen<br />

akquiriert. Im 2012 werden die Synergien<br />

zwischen den beiden Unternehmensgruppen<br />

Meyer Burger und Roth & Rau verstärkt<br />

ausgenutzt und die gesamte Meyer Burger<br />

Gruppe auf die verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen<br />

in <strong>der</strong> Photovoltaikbranche ausgerichtet.<br />

Mit <strong>der</strong> Zusammenführung wird die Gruppe optimal<br />

auf die Markt- und Kundenbedürfnisse<br />

ausgerichtet. Im Rahmen dieser Massnahmen<br />

plant Meyer Burger eine Reduktion des weltweiten<br />

Personalbestands von rund 15%. Im<br />

Wirtschaftsraum Thun werden mit dem Umzug<br />

in das neue Produktions- und Kompetenzzentrum<br />

<strong>der</strong> MB Wafertec (Meyer Burger AG)<br />

ab Mai 2012 die Kräfte und das Knowhow von<br />

heute 17 verschiedenen Standorten in und um<br />

Thun auf einen Standort fokussiert. Mit dieser<br />

Konzentration wird die bestehende Organisationsstruktur<br />

noch effizienter.<br />

Die Meyer Burger Gruppe verkauft Produktionsmaschinen,<br />

besitzt aber gleichzeitig eine<br />

Firma, die selber Solar­Module herstellt. Ist<br />

das nicht schizophren, sie konkurrieren sich<br />

doch damit selber?!<br />

Überhaupt nicht! Die beiden Firmen funktionieren<br />

als Ergänzung. Die Meyer Burger Gruppe<br />

liefert die Technologien und die Maschinen,<br />

will aber auch zeigen, wie solche funktionieren.<br />

Diesen Part übernimmt unsere Tochterfirma,<br />

die 3S Photovoltaics. So können wir auf<br />

einem Referenzmarkt den interessierten Kunden<br />

aus aller Welt zeigen was möglich ist und<br />

die Technologien weiterentwickeln.<br />

26 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Die 3S Photovoltaics macht also nur schöne,<br />

prestigeträchtige Objekte?<br />

Ja zu den schönen Projekten, Nein zum Prestige.<br />

Wir bedienen den Schweizer Markt mit<br />

Produkten für die Gebäudeintegration, seien<br />

dies Einfamilienhäuser o<strong>der</strong> Grossprojekte<br />

wie die Umwelt Arena in Spreitenbach, o<strong>der</strong><br />

die Monte-Rosa-Hütte. Mit solchen spezielleren<br />

Projekten können wir das Potential <strong>der</strong><br />

Solararchitektur und den Systemgedanken international<br />

demonstrieren.<br />

Stichwort Gebäudeintegration: Was wünschen<br />

Sie sich von den Architekten?<br />

Ich möchte keine Zersiedelung <strong>der</strong> Flächen,<br />

das sieht architektonisch nicht gut aus. Mit unseren<br />

Produkten zeigen wir, dass es schöne,<br />

gebäudeintegrierte Lösungen gibt, bei welchen<br />

die Module gleichzeitig die Fassade o<strong>der</strong> das<br />

Dach sind. Ich wünsche mir, dass die Architekten<br />

unsere Solarsysteme als gestalterisches<br />

Spielmaterial entdecken.<br />

Sie betonen immer wie<strong>der</strong> dass man das Gebäude<br />

als System anschauen muss, wie ist<br />

das gemeint?<br />

Schlussendlich hängt alles zusammen. Bei einem<br />

Haus müssen wir heute nicht nur an die<br />

Baukosten, son<strong>der</strong>n auch an die Betriebskosten<br />

denken. Also macht es Sinn ein Gebäude<br />

von Anfang an so energieeffizient wie möglich<br />

zu gestalten. Da geht es zuerst um die Gebäudehülle,<br />

dann aber auch um die passive Solararchitektur,<br />

die solare Wärme- und Stromerzeugung.<br />

Das gesamte System ist am Schluss<br />

zentral für den Erfolg des Einzelnen.<br />

Die 3S Photovoltaics hat das MegaSlate ® Solardachsystem<br />

entwickelt. Es bietet eine flexible<br />

Gestaltung mit Photovoltaik, Solarthermie<br />

und Dachfenstern in einem einheitlich gebäudeintegrierten<br />

Konzept. Damit haben wir<br />

alle Komponenten um ein energieerzeugendes<br />

Dach zu bauen. Meine Vision war schon immer<br />

das Baumaterial.<br />

Was ist eine durchschnittliche Investition für<br />

eine Solaranlage? – Ist nicht die Anfangsinvestition<br />

für Bauherren im Moment noch eine<br />

grosse Hemmschwelle?<br />

Ja, das stimmt, aber mit den zurzeit tiefen Hypothekarzinsen<br />

hat die Schweiz einen Vorteil.<br />

Als Hausbesitzer können Sie eine Solaranlage<br />

über die Hypothek abdecken. Für eine durchschnittliche<br />

Solaranlage müssen Sie mit ca.<br />

30 000 Franken rechnen.<br />

Wenn sich in den nächsten Jahren ganz viele<br />

Leute für eine Solaranlage entscheiden<br />

fliesst dann nicht zeitweise mehr Strom ins<br />

Netz, als verkauft werden kann …?<br />

Dann gibt es eine Än<strong>der</strong>ung im Stromsystem.<br />

Heute folgt die Erzeugung dem Verbrauch. Aber<br />

ein Paradigmenwechsel steht bevor. Stellen<br />

sie sich vor es gibt viele kleine verteilte Kraftwerke;<br />

dann könnte plötzlich <strong>der</strong> Verbrauch<br />

<strong>der</strong> Erzeugung folgen. In Deutschland werden<br />

<strong>der</strong>zeit Lösungen diskutiert um die variierenden<br />

Strompreisen auszugleichen. Warum, frage<br />

ich? – Eigentlich müssen wir doch nur den<br />

Markt spielen lassen. Das würde bedeuten:<br />

Wenn es viel Wind und viel Sonne hat, dann<br />

ist <strong>der</strong> Strom sehr günstig und wenn es wenig<br />

Wind und Sonne hat, ist er entsprechend teurer.<br />

Variierende Strompreise sind aber sehr<br />

schwierig für die Industrie.<br />

Sind Sie sicher? Entstehen nicht auch Chancen<br />

dadurch? Die mo<strong>der</strong>ne Informationstechnologie<br />

bietet heute viele Möglichkeiten. Ich kenne<br />

Photovoltaik und Solare Architektur<br />

Dr. Patrick Hofer­Noser ist Head of Renewable Energy Systems bei<br />

Meyer Burger.<br />

Meyer Burger ist eine weltweit tätige Technologiegruppe. Mit innovativen<br />

Systemen und Produktionsanlagen schafft die Gruppe nachhaltigen<br />

Mehrwert für ihre Kunden in <strong>der</strong> Photovoltaik (Solarindustrie), <strong>der</strong><br />

Halbleiter- und Optoelektronik-Industrie sowie in an<strong>der</strong>en Industriezweigen<br />

In <strong>der</strong> Schweiz beschäftigt das Unternehmen etwa 700 Leute.<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 27


Im Gespräch mit Dr. Patrick Hofer-Noser<br />

Interview:<br />

Anita Bucher<br />

einen Deutschen, <strong>der</strong> heute schon via Informationstechnologie<br />

den Stromverbrauch einer<br />

Bierbrauerei steuert. Da läuft die Grundwasserpumpe<br />

zweimal pro Tag. Via IT wird diese nur<br />

noch dann gespiesen, wenn <strong>der</strong> Strom günstig<br />

ist. Dasselbe könnten auch an<strong>der</strong>e Firmen tun.<br />

Wenn wir beginnen uns zu überlegen was wir<br />

zu welchem Zeitpunkt brauchen, können wir die<br />

grossen Stromverbraucher nur dann zuschalten,<br />

wenn <strong>der</strong> Strom sehr günstig ist.<br />

Ist eine solche Lösung nicht für die wenigsten<br />

Firmen realistisch?<br />

Es gibt viele Anwendungsgebiete wo das funktioniert.<br />

Auch bei Privaten. Nehmen wir zum<br />

Beispiel Ihr Tiefkühlgerät. Das benötigt zur<br />

Kühlung mindestens minus 18 Grad. Jetzt<br />

stellen Sie sich vor, <strong>der</strong> Strom wäre am Mittag<br />

gratis. Dann könnte man das Gerät am Mittag<br />

auf -22 Grad einstellen und in <strong>der</strong> Nacht,<br />

wenn <strong>der</strong> Strom teuer ist, würde man es ganz<br />

ausschalten. Am Morgen wäre es immer noch<br />

kalt. – Jetzt stellen wir uns dieses Prinzip für<br />

Grosskühlketten vor, denn Kälte und Wärme<br />

sind gute Speicher. Und Energie die man nicht<br />

braucht, die man zeitlich verschieben kann, ist<br />

auch ein Speicher. Heute ist dies noch eine Vision,<br />

ich bin aber überzeugt, dass die Technologie<br />

auch hier schnell Fortschritte machen wird.<br />

Bis 2025 möchte die Solarbranche 20 Prozent<br />

des inländischen Strombedarfes abdecken.<br />

Man muss bis dahin aber 10 Mal so viele Anlagen<br />

jährlich installieren, wie bisher. Ist das<br />

realistisch?<br />

Ja das schaffen wir. Heute sind wir in <strong>der</strong><br />

Schweiz bei 0,08 Prozent. Für diese 20 Prozent<br />

müssen wir Solaranlagen mit einer Leistung<br />

von insgesamt 12 Gigawatt installieren, das<br />

ist eine Fläche von 90 Quadratkilometern. Wir<br />

haben 700 Quadratkilometer Fassaden und Dä-<br />

cher in <strong>der</strong> Schweiz, davon sind 200 Quadratkilometer<br />

für Photovoltaikanlagen beson<strong>der</strong>s<br />

geeignet. Ich muss da nur aus dem Fenster<br />

schauen, da sehe ich auf einen Blick unzählige<br />

Flachdächer die man sofort belegen könnte.<br />

Die Fläche ist vorhanden, das ist klar, aber<br />

wie kriegt man die Leute dazu, dass sie investieren?<br />

Wir brauchen Planbarkeit, bis die Erzeugung<br />

von Solarstrom gleich teuer ist wie an<strong>der</strong>e<br />

Energieträger. Auf Grund <strong>der</strong> technologischen<br />

Entwicklung und <strong>der</strong> Massenfertigung – auch<br />

dank unserer Maschinen – ist <strong>der</strong> Preis für<br />

Photovoltaikanlagen seit 2008 um mehr als die<br />

Hälfte gesunken und nimmt weiter ab.<br />

Wenn ich heute alte Prognosen aus dem Jahr<br />

2005 zur Hand nehme stelle ich fest, dass alle<br />

Voraussagen, welche die Branche damals gemacht<br />

hat bei Weitem übertroffen wurden. Es<br />

wurde ein Mehrfaches an Solaranlagen installiert,<br />

als man erwartet hatte.<br />

Ein Solarmodul zu installieren, ist überhaupt<br />

nicht anspruchsvoll. Das können Sie irgendwohin<br />

hängen, dann stecken Sie zwei Stecker<br />

zusammen, und fertig sind Sie.<br />

Am meisten steht uns glaube ich die Politik im<br />

Wege. Wer heute eine Solaranlage grösser als<br />

10 Kilowatt installieren möchte, <strong>der</strong> muss ein<br />

Gesuch beim eidgenössischen Starkstrominspektorat<br />

stellen. Das kostet Zeit und Geld. Muss<br />

ich für einen grösseren Kochherd auch zum<br />

Starkstrominspektorat gehen? Natürlich nicht.<br />

Das Beispiel zeigt, dass unsere Gesetzgebung<br />

noch total auf Grosskraftwerke ausgelegt ist.<br />

Besitzer von Photovoltaikanlagen haben seit<br />

2009 Anspruch auf die kostendeckende Einspeisevergütung.<br />

Da gibt es aber lange Wartelisten.<br />

Wo liegt das Problem?<br />

Die Technologie hat sich viel schneller entwickelt<br />

als <strong>der</strong> Gesetzgeber erwartet hat! Ich erinnere<br />

mich: Ab 1.Mai 2008 konnte man Solaranlagen<br />

beim Bundesamt für Energie anmelden<br />

um die kostendeckende Einspeisevergütung zu<br />

erhalten. An diesem Tag, es war Auffahrt, stand<br />

ich mit meinem Kuvert in Bern bei <strong>der</strong> Schanzenpost<br />

an. Wir standen Schlange um unsere<br />

Solaranlage anzumelden, stellen Sie sich das<br />

vor! – Am 2.Mai 2008 war das Kontingent bereits<br />

voll. Die Politik hat die Technologie nicht<br />

erwartet, sie wurde davon komplett überrascht.<br />

Was braucht es damit die Schweiz die angestrebte<br />

Energiewende schaffen kann?<br />

28 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Finanzen, Technologie und Politik. Die Schweiz hat<br />

gute Voraussetzungen. Wir haben die Akademie, das<br />

Kapital und die Technologie, bloss <strong>der</strong> Pfeiler Politik ist<br />

nicht planbar. Ich bin aber überzeugt, dass <strong>der</strong> Wechsel<br />

des Energiemixes kommen wird. Die Frage ist, ob die<br />

Schweiz ihre Chancen auch nutzen wird.<br />

Was wir brauchen ist eine klare Roadmap und Planungssicherheit<br />

für die Industrie, das Gewerbe und die<br />

Energieversorger. Nur so können wir eine günstige, gute<br />

und sichere Energieversorgung gewährleisten.<br />

Herr Hofer, Sie sind auch Präsident von Cleantech<br />

Switzerland. Was will Cleantech?<br />

Cleantech Switzerland ist eine Exportplattform des<br />

Bundes, die während <strong>der</strong> letzten Finanzkrise entstanden<br />

ist. Ziel ist es für Schweizer Cleantech Firmen auf<br />

dem internationalen Markt mehr Umsatz zu generieren.<br />

Dafür verbinden wir konkrete Projekte im Ausland<br />

mit dem Angebot von Schweizer Firmen. In den ersten<br />

eineinhalb Jahren Betriebstätigkeit haben wir so<br />

Zusatzgeschäfte für die Schweiz in <strong>der</strong> Höhe von CHF<br />

4 Mio. erzeugt.<br />

Cleantech heisst gleichzeitig auch «saubere» Technologien<br />

mit nachhaltiger Wirkung, verstehen wir das<br />

richtig?<br />

Genau! – Nachhaltige Entwicklung ist ja nicht selbstverständlich.<br />

Als ich etwa 5 Jahre alt war, da luden wir<br />

jeden Samstag den Kehricht auf einen Leiterwagen und<br />

warfen ihn in ein Loch mitten im Wald. Zu dieser Zeit<br />

war das völlig normal! Jede Gemeinde hatte ihre offenen<br />

Deponien und in den meisten Gewässern konnte<br />

man nicht baden. Heute gibt es so etwas nicht mehr.<br />

Die Gesetzgebung wurde angepasst und entsprechende<br />

Technologien wurden entwickelt. In <strong>der</strong> Aare kann<br />

man jetzt immer baden und mit dem Kehricht, den wir<br />

verbrennen, generieren wir gleichzeitig Elektrizität. All<br />

das sind Technologien die wir in <strong>der</strong> Schweiz entwickelt<br />

haben. Jedes Land diskutiert heute über Cleantech. Jedes<br />

Land sagt, dass nachhaltige Entwicklung wichtig ist.<br />

Aber wir in <strong>der</strong> Schweiz, wir leben Cleantech! Die frühere<br />

Generation und unsere hat sich dafür eingesetzt,<br />

dass wir heute hier eine Natur haben, die lebenswert ist.<br />

Wie wird sich die Zukunft entwickeln, für die Branche<br />

und für Meyer Burger?<br />

Energie ist bereits heue ein Riesenthema und es wird<br />

noch viel grösser werden. Ich bin überzeugt wir stehen<br />

noch ganz am Anfang. Global gesehen wird die Energieund<br />

Wasserversorgung zunehmend zu einem zentralen<br />

Thema. Und um Wasser zu reinigen braucht es Energie,<br />

das hängt zusammen. Es muss uns gelingen diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

in den jeweiligen Märkten zu lösen.<br />

Es handelt sich um ein riesiges Puzzle – ein einziges<br />

System eben. �<br />

MegaSlate ® Solardachsystem<br />

Aktive Gestaltung mit Photovoltaik<br />

Unter<br />

meinem<br />

Dach<br />

stimmt die<br />

Energie.<br />

www.3s-pv.ch<br />

Ihr Partner für Strom und Wärme.<br />

BE Netz AG | Luzern | Ebikon | Zürich<br />

Tel041 319 00 00 | www.benetz.ch<br />

Photovoltaik und Solare Architektur<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 29


BE NETZ AG<br />

Siemens testet Solar-Tracker<br />

Technische Angaben<br />

Das Dach <strong>der</strong> Siemens Schweiz AG krönt<br />

eine Solarstrom­Anlage mit Seltenheits­<br />

wert. Der von BE Netz AG installierte<br />

Tracker richtet sich nach dem Sonnenstand<br />

und ergänzt eine aufgestän<strong>der</strong>te, statische<br />

Anlage.<br />

oben: Aufgestän<strong>der</strong>te Photovoltaik-Anlage mit 20° Neigung.<br />

rechts: Tracker mit 12 Solarmodulen, <strong>der</strong> sich entsprechend<br />

dem Stand <strong>der</strong> Sonne dreht.<br />

Bil<strong>der</strong>: Siemens Schweiz AG<br />

Teilanlage Flachdach:<br />

11 kWp, 44 Module Suntech STP250S-20/Wd à 250 Wp<br />

Flachdachaufbau mit Alu-Stand-Montagesystem, 20°-Konsolen<br />

Wechselrichter: 1 Stk. Siemens SINVERT PVM10<br />

Teilanlage Tracker:<br />

3 kWp, 12 Module Suntech STP250S-20/Wd à 250 Wp<br />

2-achsig nachgeführt (Elevation, Azimut)<br />

Wechselrichter: 1 Stk. SolarMax 3000S<br />

BE Netz AG<br />

Industriestrasse 4, 6030 Ebikon LU<br />

Im Wingert 36a, 8049 Zürich<br />

www.benetz.ch<br />

Publireportage<br />

Auf dem Siemens-Gebäude in Steinhausen ist<br />

eine beson<strong>der</strong>e Photovoltaik-Anlage entstanden,<br />

die bewegliche und statische Elemente<br />

bestens verbindet. So wird die herkömmlich<br />

aufgebaute Flachdachanlage aus aufgestän<strong>der</strong>ten<br />

Modulen ergänzt durch einen sogenannten<br />

Solar-Tracker – eine bewegliche Einheit,<br />

die sich dynamisch mit <strong>der</strong> Sonne dreht.<br />

Zusammen haben die beiden Anlagen eine<br />

Leistung von 14 kWp.<br />

Tracker generiert 35% mehr Energie<br />

Mit <strong>der</strong> exakten Ausrichtung auf den aktuellen<br />

Sonnenstand lässt sich <strong>der</strong> durchschnittliche<br />

Jahresertrag deutlich steigern: Bis zu 35 Prozent<br />

mehr Energie kann im Vergleich zu einer<br />

optimal nach Süden ausgerichteten statischen<br />

Anlage produziert werden.<br />

Da sich <strong>der</strong> Tracker am windexponierten Dachrand<br />

befindet, wurden beson<strong>der</strong>e Schutzmassnahmen<br />

ergriffen, wie etwa die horizontale Positionierung<br />

bei Sturm zur Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Windangriffsfläche.<br />

Grosses Zukunftspotential<br />

Für die Siemens Schweiz AG stellt die kombinierte<br />

Solarstromanlage eine Versuchs- und<br />

Demoanlage dar. Die Firma bietet Lösungen<br />

für Energieeffizienz im Gebäude, für Elektromobilität<br />

und erneuerbare Energien an.<br />

Erfahrung aus über 1000 Solaranlagen<br />

Mit BE Netz AG hat Siemens Schweiz AG den<br />

perfekten Solar-Partner gefunden. Photovoltaik-<br />

und Thermische Solaranlagen sowie Heizungsanlagen<br />

mit erneuerbaren Energien sind<br />

das Kerngeschäft <strong>der</strong> Firma. Über 1000 Solarprojekte<br />

setzte BE Netz bis heute erfolgreich<br />

um. Das entspricht einer Modul- und Kollektorenfläche<br />

von rund 10 Fussballfel<strong>der</strong>n. �<br />

30 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Bil<strong>der</strong>: Roger Frei, Zürich<br />

Wohnungsbau<br />

Gewerbebau<br />

Öffentliches Bauen<br />

Landw. Bauen<br />

Umbau, Anbau<br />

Treppenbau<br />

Massivholzböden<br />

wohlfühlwohnen.<br />

Hecht Holzbau AG<br />

Rigistrasse 11a<br />

Postfach<br />

6210 Sursee<br />

Tel. 041 925 18 40<br />

Fax 041 925 18 49<br />

info@hecht-holzbau.ch<br />

www.hecht-holzbau.ch<br />

Neubau EFH inVitznau LU<br />

Bauherr:<br />

Christiane und Louis Berns, Luxembourg<br />

Architekt:<br />

Lischer Partner, Architekten Planer, Luzern<br />

Harte Schale, weicher Kern<br />

Der Wunsch <strong>der</strong> Bauherrschaft war es, in<br />

einem Holzhaus zu wohnen. Aufgrund <strong>der</strong><br />

anspruchsvollen Geologie, <strong>der</strong> extremen<br />

Hanglage sowie <strong>der</strong> Umgebung wurde ein<br />

massiver Baukörper entworfen. Erst wurde<br />

<strong>der</strong> selbsttragende Holzbau aufgerichtet,<br />

danach die einschalige Betonfassade angebracht.<br />

Böden, Wände, Decken wurden<br />

mit Blockholzplatten in Lärche ausgeführt.<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 31


Gemeindehaus Hergiswil bei Willisau<br />

Das Gemeindehaus<br />

Hergiswil erstrahlt<br />

in neuem Glanz<br />

Pascal Collaud, dipl. Architekt FH/Projektleiter<br />

Die Gemeinde Hergiswil beabsichtigte<br />

das Gemeindehaus mit Baujahr 1899<br />

zu renovieren und den Bedürfnissen einer<br />

mo<strong>der</strong>nen Gemeindeverwaltung anzu­<br />

passen. Dem Architektenteam stellte sich<br />

eine interessante und spannende Aufgabe,<br />

gepaart mit anspruchsvollen Heraus­<br />

for<strong>der</strong>ungen.<br />

Der dominante und prägende Charakter des<br />

schützenswerten Gemeindehauses sollte erhalten<br />

werden. Charakteristisch für das renovierte<br />

Gebäude ist <strong>der</strong> verspielt in Erscheinung<br />

tretende Anbau auf <strong>der</strong> Nordseite. Er wurde in<br />

Massivbauweise konstruiert und bewusst zurückhaltend<br />

gestaltet, um die Dominanz des<br />

bestehenden Gemeindehauses nicht zu konkurrenzieren.<br />

Alt und Neu ergänzen sich dabei<br />

gegenseitig. Die schlichte Farbgestaltung und<br />

Materialisierung unterstreichen diese zurückhaltende<br />

Eleganz. Die baulichen Eingriffe an<br />

<strong>der</strong> bestehenden Fassade wurden auf ein Minimum<br />

reduziert.<br />

Im Anbau sind die neue Treppenhausanlage<br />

und <strong>der</strong> Lift untergebracht. Durch die geschickte<br />

Anordnung kann <strong>der</strong> Anbau die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Benutzer in<br />

einem minimalen Volumen erfüllen. Der rück-<br />

32 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


wärtige Eingang ist grosszügig gestaltet und<br />

vom Parkplatz ebenerdig erreichbar. Sämtliche<br />

Geschosse sind mit dem Lift erschlossen und<br />

rollstuhlgängig ausgebaut.<br />

Der markante Altbau wurde in seiner äusseren<br />

Gestaltung belassen. Aus statischen Gründen<br />

musste das Gebäude im Innern komplett ausgeräumt<br />

und in Holzbauweise neu aufgebaut<br />

werden. Die Bauherrschaft entschied sich<br />

damit für eine zukunftsgerechte und ökologische<br />

Bauweise. Das umgebaute und sanierte<br />

Gemeindehaus ist Minergie zertifiziert und<br />

erfüllt damit die heutigen energetischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an ein öffentliches Gebäude. Die<br />

Wärmeerzeugung erfolgt mit <strong>der</strong> Holzschnitzelheizung<br />

<strong>der</strong> Gemeinde über eine Fernwärmeleitung.<br />

Im Untergeschoss sind Archiv- und Kellerräume<br />

sowie die gesamte Haustechnik untergebracht.<br />

Im Erdgeschoss hat sich die Gemeindeverwaltung<br />

etabliert. Im 1.Obergeschoss<br />

befinden sich <strong>der</strong> unterteilbare Gemeindesaal<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung Minergie<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 33


Gemeindehaus Hergiswil bei Willisau<br />

Dank <strong>der</strong> Bauherrschaft<br />

Nach gut einjähriger Bauphase erstrahlt das<br />

Gemeindehaus in neuem Glanz. Im Zusammenhang<br />

mit den Umbauarbeiten haben<br />

sich im Gebäudeinnern neue Nutzungsmöglichkeiten<br />

ergeben. Wir freuen uns sehr über<br />

den gelungenen Umbau und die Neugestaltung<br />

des Treppenhauses samt Lifteinbau. An<br />

dieser Stelle danken wir allen Ingenieuren,<br />

Unternehmern und Handwerkern für die<br />

sehr seriöse Ausführung <strong>der</strong> Arbeiten und<br />

im Beson<strong>der</strong>en für die Einhaltung <strong>der</strong> Termine.<br />

Beson<strong>der</strong>s erwähnenswert ist, dass<br />

viele Aufträge an das ansässige Gewerbe<br />

vergeben werden konnten. Speziell danken<br />

möchten wir <strong>der</strong> Baureag Architektengruppe<br />

AG mit Franz Glanzmann, Pascal Collaud<br />

und Marcel Stadelmann. Sie standen uns<br />

mit ihren fundierten Beratungen und Unterstützungen<br />

tatkräftig zur Seite. Zusammen<br />

mit <strong>der</strong> Baukommission haben sie hervorragende<br />

Arbeit geleistet. Mit grosser Freude<br />

und Genugtuung blicken wir heute auf eine<br />

intensive und spannende Bauzeit zurück.<br />

Walter Grüter, Baukommissionspräsident<br />

sowie die WC-Anlage und ein Aufenthaltsraum<br />

mit Teeküche. Im 2.Obergeschoss sind<br />

die Räumlichkeiten für Spielgruppe und Kin<strong>der</strong>hort<br />

sowie die Behandlungsräume einer<br />

Physiotherapie untergebracht. Das ausgebaute<br />

Dachgeschoss ist offen gestaltet und besticht<br />

durch seine spannende Holzkonstruktion. Der<br />

Raum steht <strong>der</strong> Gemeinde für die Durchführung<br />

verschiedener Anlässe zur Verfügung.<br />

Die Baureag Architekten AG bedankt sich bei<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Hergiswil und <strong>der</strong> Baukommission<br />

für den an uns erteilten Auftrag und das<br />

geschenkte Vertrauen.<br />

Mit viel Einsatz haben alle beteiligten Unternehmen<br />

mitgeholfen, das anspruchsvolle Projekt<br />

im Rahmen <strong>der</strong> gesetzten Termine zu realisieren.<br />

�<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung Minergie<br />

Bauherrschaft<br />

Einwohnergemeinde<br />

6133 Hergiswil b. Willisau<br />

Tel. 041 979 80 80<br />

www.hergiswil-lu.ch<br />

Architekt<br />

BAUREAG Architekten AG<br />

Bruggmatt 1<br />

6130 Willisau<br />

Tel. 041 972 80 80<br />

www.baureag.ch<br />

HLK­Ingenieur<br />

Schär + Egli GmbH<br />

Centralstrasse 33<br />

6210 Sursee<br />

Tel. 041 921 78 70<br />

Holzbauingenieur<br />

Pirmin Jung<br />

Ingenieure für Holzbau AG<br />

Grossweid 4<br />

6026 Rain<br />

Tel. 041 459 70 40<br />

www.ideeholz.ch<br />

34 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Hecht Holzbau AG<br />

Holzbau Plus:<br />

Ein signifikantes Label<br />

www.hecht­holzbau.ch<br />

ARCHITEKTEN<br />

Kluge Köpfe realisieren<br />

kluge Bauten.<br />

BAUREAG ARCHITEKTEN AG<br />

Bruggmatt 1|6130 Willisau |T041 972 80 80<br />

Bahnhofstrasse 7b |6210 Sursee |T041925 77 55<br />

info@baureag.ch |www.baureag.ch<br />

Die Schweizerische Paritätische Berufs­<br />

kommission Holzbau (SPBH) hat <strong>der</strong> Firma<br />

Hecht Holzbau AG, Sursee, nach eingehen<strong>der</strong><br />

Prüfung am 5.Dezember 2011 das GAV­Qua­<br />

litätslabel «Holzbau Plus» verliehen. Dies<br />

eine Auszeichnung dafür, dass das Unterneh­<br />

men die Bestimmungen des Gesamtarbeits­<br />

vertrages (GAV) Holzbau eingehalten hat,<br />

sich als sozialverantwortlicher Arbeitgeber<br />

profiliert, wirkungsvolle Entwicklungspro­<br />

zesse schafft und gute Resultate erzielt.<br />

Die Vergabe des Labels basiert auf einem systematischen Verfahren,<br />

das die Überprüfung materieller (z. B. Anstellungsbedingungen, Lohnsystem,<br />

Arbeitszeit) und immaterieller (z. B. Personalför<strong>der</strong>ung, -entwicklung,<br />

Information, Kommunikation) bzw. kultureller Aspekte bein-<br />

Publireportage<br />

haltet. Für Kunden und Auftraggeber dient das<br />

Label als seriöses Differenzierungsmerkmal<br />

für die Auftragserteilung, für gute Produkte<br />

und Dienstleistungen im Sinne sozial nachhaltiger<br />

Kriterien.<br />

Nutzen<br />

Das Label Holzbau Plus bringt den wichtigsten<br />

Interessegruppen <strong>der</strong> Holzbaubranche u.a. folgende<br />

Nutzen:<br />

Kunden und Auftraggeber<br />

_Orientierung und Differenzierung für die Auftragserteilung<br />

_Unterstützung von sozial nachhaltigen und<br />

umsichtigen Betrieben<br />

Unternehmer<br />

_Motivierte, engagierte Mitarbeitende<br />

_Qualität und Effizienz in den Prozessen und<br />

Produkten<br />

_Positives Image und Marketing<br />

Mitarbeitende<br />

_Gute, faire Arbeitsbedingungen<br />

_Kontinuierliche För<strong>der</strong>ung und Entwicklung<br />

Identifikation, Motivation bei <strong>der</strong> Arbeit und<br />

im Beruf<br />

Hecht Holzbau AG, Sursee, ist <strong>der</strong> erste Holzbaubetrieb<br />

im Kanton Luzern und eines <strong>der</strong><br />

ersten Unternehmen in <strong>der</strong> Schweiz, das mit<br />

dem Label Holzbau Plus ausgezeichnet wurde.<br />

Weiterführende Auskünfte:<br />

Hubert Hecht, Geschäftsführer<br />

Hecht Holzbau AG<br />

Rigistrasse 11a, CH-6210 Sursee<br />

Telefon +41 (0)41 925 18 47<br />

Fax +41 (0)41 925 18 49<br />

hubert.hecht@hecht-holzbau.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 35


Gebäude energetisch richtig erneuern<br />

Gebäude energetisch<br />

richtig erneuern<br />

Jules Pikali, Energieberater, OekoWatt GmbH<br />

Strategie <strong>der</strong> Gebäudeerneuerung<br />

Marktpotential<br />

gut<br />

Marktpotential<br />

schlecht<br />

Ersatz-Neubau<br />

Werterhaltung Teilerneuerung<br />

Bausubstanz schlecht<br />

Viele Gebäudeeigentümer überlegen sich,<br />

ob aufgrund laufend steigen<strong>der</strong> Energie­<br />

preise nicht doch eine energetische<br />

Gebäudeerneuerung sinnvoll wäre. Dabei<br />

werden die Investitionskosten den Energie­<br />

einsparungen gegenübergestellt, um dann<br />

festzustellen, dass die Aufwendungen nicht<br />

mit den Energieeinsparungen finanziert<br />

werden können. Viele Hauseigentümer<br />

machen dabei immer den gleichen Fehler:<br />

Auch Gebäude haben eine beschränkte<br />

Lebensdauer, Investitionen in die Mo<strong>der</strong>ni­<br />

sierung sind darum unvermeidbar.<br />

umfassende Erneuerung<br />

Bausubstanz gut<br />

Die Lebensdauer eines Gesamtbauwerks beträgt<br />

insgesamt etwa 100 Jahre. Jedes Gebäude<br />

verliert dadurch rechnerisch jedes Jahr 1%<br />

des Gebäudewertes. Ein Wertverlust, <strong>der</strong> im<br />

Markt nicht erkennbar ist, weil Nachfrage und<br />

Wert des Grundstückes diesen oft kompensieren.<br />

Um den Zahn <strong>der</strong> Zeit aufzuhalten, ist es<br />

aber unabdingbar, in die Gebäudeerneuerung<br />

zu investieren und den Wertverlust auszugleichen<br />

o<strong>der</strong> allenfalls sogar einen Mehrwert zu<br />

schaffen. Die Kosten für solche Investitionsmassnahmen<br />

sind beachtlich. Bevor ein Erneuerungsprojekt<br />

ausgearbeitet wird, lohnt es<br />

sich darum, eine Gebäudestrategie zu erarbeiten.<br />

Wahl <strong>der</strong> Gebäudestrategie<br />

Mit einer vereinfachten Beurteilung von Marktpotenzial<br />

und Gebäudesubstanz kann eine<br />

Gebäudestrategie festgelegt werden. Die so<br />

gewählte Strategie ist eine gute Basis, um die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Massnahmen und den Investitionsrahmen<br />

festzulegen. Auf diese Weise<br />

können Fehlinvestitionen verhin<strong>der</strong>t werden.<br />

Ein Beispiel dafür sind «halb-neue» Fenster,<br />

welche bei einer umfassenden Erneuerung allenfalls<br />

entsorgt werden müssen.<br />

Insgesamt stehen vier Strategiemodelle zur<br />

Auswahl:<br />

_Umfassende Erneuerung<br />

_Teilerneuerung<br />

_Werterhaltung<br />

_Ersatzneubau<br />

In diesem Zusammenhang empfehlen wir die<br />

Broschüre «Mehrfamilienhäuser energetisch<br />

richtig erneuern» von EnergieSchweiz (siehe<br />

Kasten).<br />

Etappierung mit Risiken<br />

Wer die Erneuerung seines Gebäudes schrittweise<br />

ausführt, kann so Steuern sparen, und<br />

<strong>der</strong> Bedarf an finanziellen Mitteln verteilt sich.<br />

Die Nachteile, welche man damit aber in Kauf<br />

36 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Beispielhafte Mo<strong>der</strong>nisierung: Hochhaus Schiller in Brunnen SZ.<br />

Architekt<br />

Bruhin Bau Beratung<br />

6430 Schwyz<br />

www.bruhinbb.ch<br />

Projektleitung<br />

B+B Planer AG<br />

6430 Schwyz<br />

www.bbplanerag.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 37


Gebäude energetisch richtig erneuern<br />

nimmt, sind beachtlich; abgesehen davon,<br />

dass es nicht je<strong>der</strong>manns Sache ist, auf einer<br />

permanenten Baustelle zu wohnen. Auch<br />

aus bauphysikalischer Sicht ist ein etappiertes<br />

Vorgehen ungünstig: An verschiedenen<br />

Schnittstellen entstehen so Wärmebrücken.<br />

Feuchteschäden und Schimmelbildung sind<br />

die Konsequenzen.<br />

Ein praktisches Beispiel ist <strong>der</strong> Ersatz bestehen<strong>der</strong><br />

Fenster: Bei neuen Fenstern ist aus<br />

wärmetechnischer Sicht <strong>der</strong> Rahmen das<br />

schwächste Bauteil. Zusätzlich bildet die Fensterleibung<br />

eine beachtliche Wärmebrücke.<br />

Energie- und fachtechnisch richtig ist es, bei<br />

Broschüre «Mehrfamilienhäuser energetisch richtig erneuern»<br />

Die Broschüre zeigt, welche Entscheidungen bei <strong>der</strong> Erneuerung von<br />

Wohnbauten getroffen werden müssen, und gibt wichtige Hinweise zu<br />

<strong>der</strong>en Ausführung. Diese Broschüre kann über das Bundesamt für<br />

Energie kostenlos bezogen werden.<br />

www.enegie­schweiz.ch<br />

Gebäudeprogramm<br />

Für energetische Erneuerungsmassnahmen werden von allen Kantonen<br />

För<strong>der</strong>beiträge aus dem Gebäudeprogramm geleistet. Beiträge<br />

können nur dann gewährt werden, wenn das För<strong>der</strong>gesuch vor Baubeginn<br />

eingereicht wird.<br />

www.dasgebäudeprogramm.ch<br />

Prinzipieller Verlauf<br />

des Immobilienwertes bezogen<br />

auf die Bausubstanz<br />

_kleine Instandsetzung<br />

(z.B. Malerarbeiten, Teppiche etc.)<br />

_Teilerneuerung<br />

(z.B. Fenster, haustechnische Anlagen)<br />

_umfassende Erneuerung<br />

einem Fensterersatz in <strong>der</strong> Aussenleibung des<br />

Fensters mindestens 2 bis 4 cm Wärmedämmung<br />

anzubringen. Eine wichtige Anfor<strong>der</strong>ung,<br />

welche gerne auf einen spätern Zeitpunkt aufgeschoben<br />

und mit <strong>der</strong> Fassadenerneuerung<br />

kombiniert wird. Wer auf die Leibungsdämmung<br />

verzichtet, wird auch nur eine geringe<br />

Energieeinsparung feststellen. Gleiches gilt<br />

ebenfalls für allfällige Storenkästen. Auch diese<br />

sind unbedingt zusammen mit dem Fensterersatz<br />

zu sanieren.<br />

Zuerst die Gebäudehülle – dann<br />

<strong>der</strong> Heizungsersatz<br />

Steigende Preise für fossile Brennstoffe, aber<br />

auch die Bereitschaft, einen Beitrag zur Vermin<strong>der</strong>ung<br />

des CO2-Ausstosses zu leisten, sind<br />

für viele Hauseigentümer Grund für den Wechsel<br />

auf ein an<strong>der</strong>es Heizungssystem, zum Beispiel<br />

auf eine Wärmepumpe. Mit dem Wechsel<br />

auf einen an<strong>der</strong>en Energieträger wird aber<br />

keine eigentliche Energieeinsparung erreicht.<br />

Anstelle von steigenden Öl- o<strong>der</strong> Gaspreisen<br />

sind es steigende Elektrizitätspreise, welche<br />

die Nebenkosten stetig in die Höhe wachsen<br />

lassen.<br />

Wenn nun die Heizung ersetzt wird, bevor das<br />

Gebäude wärmegedämmt wird, hat dies zur<br />

Folge, dass die Heizungsanlage nach <strong>der</strong> Erneuerung<br />

<strong>der</strong> Hülle eine viel zu grosse Heizleistung<br />

ausweist. Sie arbeitet dann in einem<br />

ständigen «Stop and go»-Betrieb, <strong>der</strong> Wirkungsgrad<br />

verschlechtert sich dadurch erheblich,<br />

und die Störungshäufigkeit nimmt ebenfalls<br />

zu. Wer aber zuerst an <strong>der</strong> Gebäudehülle<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Wärmedämmmassnahmen<br />

realisiert, kann eine kleinere Heizung installieren,<br />

welche weniger kostet und auch einen<br />

optimalen Betrieb zulässt. �<br />

38 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Eternit (Schweiz) AG Publireportage<br />

Neue Gebäudehülle sorgt für<br />

nachhaltige Effizienz<br />

Etappenweises Mo<strong>der</strong>nisieren will gut geplant sein.<br />

Mit einer qualitativ dauerhaften Ausführung, halbiert<br />

sich nicht nur <strong>der</strong> Heizwärmebedarf, son<strong>der</strong>n<br />

es verbessert sich auch <strong>der</strong> Wohnkomfort und die<br />

Funktionsoptimierung ist nachhaltig gesichert.<br />

Knapp 40 Jahre alt ist das Mehrfamilienhaus an <strong>der</strong><br />

Oberhofstrasse in Emmenbrücke. Einigen Bauteilen<br />

– insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Gebäudehülle mit verputzter<br />

Kompaktfassade – war das anzusehen. Hausbesitzer<br />

Thomas Wicki entschied sich deshalb, das Gebäude<br />

schrittweise zu erneuern.<br />

Der Vorbesitzer hatte bereits das Flachdach saniert<br />

sowie die Fenster ausgetauscht und glücklicherweise<br />

alles richtig gemacht: Die Fensterfläche wurde<br />

zugunsten breiterer Fensterrahmen leicht reduziert.<br />

Dem nächsten Schritt, <strong>der</strong> fachgerechten Dämmung<br />

von Dach und Aussenwänden, stand deshalb nichts<br />

im Wege. Denn dank <strong>der</strong> verbreiterten Fensterrahmen<br />

liessen sich die Leibungen ebenfalls dämmen,<br />

es entstanden keine Wärmebrücken.<br />

Die Fassade: <strong>der</strong> Schlüssel zum Erfolg<br />

Nicht nur die Aussenhülle, auch die Heizungsrohre<br />

im Gebäudeinnern wurden isoliert und zusätzlich<br />

die Heizkörper mit neuen Ventilen nachgerüstet.<br />

Das Resultat <strong>der</strong> Massnahmen: Der Heizölbedarf<br />

für Heizung und Warmwasser hat sich von 11 000 Liter<br />

auf 6300 Liter pro Jahr reduziert. Dafür gab es<br />

För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>: Das Gebäudeprogramm unterstützte<br />

die Sanierung <strong>der</strong> Aussenhülle und <strong>der</strong> Kanton Luzern<br />

verdoppelte den Betrag. Hausbesitzer Wicki,<br />

<strong>der</strong> selber eine Wohnung im Gebäude bewohnt, ist<br />

rundum zufrieden, auch weil sich <strong>der</strong> Wohnkomfort<br />

Objekt: Mehrfamilienhaus<br />

Baujahr: 1962<br />

Infrastruktur:<br />

Eine 5½-Zimmerwohnung,<br />

vier 4½-Zimmerwohnungen,<br />

Gewerberäume<br />

Nutzfläche: 320 m 2<br />

Fassadenkonstruktion:<br />

Vorgehängte hinterlüftete<br />

Eternit-Fassade<br />

Bekleidungsmaterial: Clinar<br />

300 x 900 und Swisspearl<br />

Grossformat Carat 7020<br />

und <strong>der</strong> optische Auftritt des Gebäudes wesentlich<br />

verbessert haben.<br />

Grossen Wert hat Wicki auf eine hochwertige sowie<br />

langlebige Fassade gelegt. Seine Wahl fiel deshalb<br />

auf eine hinterlüftete Fassade mit Eternitbekleidung.<br />

Dabei hat sich Wicki für kleinformatige Clinar-Platten<br />

für die unteren Stockwerke und für grossformatige<br />

Swisspearl-Platten im Attikageschoss entschieden.<br />

Funktion gewährleistet<br />

Wichtig war auch, dass die neue Gebäudehülle sowohl<br />

qualitativ als auch technisch nachhaltig ist und<br />

so auf lange Zeit die Energieeinsparungen gewährleistet.<br />

Für den erfahrenen Fassadenbauer Markus<br />

Zemp, Geschäftsführer von Markus Zemp Bedachungen<br />

Spenglerei, war <strong>der</strong> Aufbau aufgrund dieser Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

klar: «Wir haben einerseits die Fassade<br />

mit einer 18 Zentimeter dicken Dämmschicht isoliert,<br />

um Werte auf dem Niveau von Minergie-Gebäuden zu<br />

erhalten. An<strong>der</strong>erseits sichert das hinterlüftete System<br />

mit <strong>der</strong> äusseren Bekleidung aus wetterfesten<br />

Eternitplatten dauerhaft die effiziente Wirkung <strong>der</strong><br />

Konstruktion.»<br />

Der Hausbesitzer ist zufrieden: Er freut sich nicht<br />

nur über den tiefen Heizwärmebedarf und am neuen,<br />

frischen Erscheinungsbild <strong>der</strong> Liegenschaft, son<strong>der</strong>n<br />

ist zudem überzeugt: «Das Gebäude hat nun eine<br />

hochwertige Fassade, die auch in einigen Jahrzehnten<br />

noch uneingeschränkt funktionieren wird.» �<br />

www.eternit.ch<br />

vorher<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 39


Im Gespräch mit Max Renggli<br />

«Unser neues Werk<br />

gehört mit jedem<br />

Quadratmeter auch<br />

ein bisschen den<br />

Menschen, die dort<br />

arbeiten»<br />

Als er im elterlichen Betrieb das Ru<strong>der</strong><br />

übernahm, waren Holzhäuser vor allem in<br />

den Bergen ein Thema und auf vorprodu­<br />

zierte Häusern lastete das «Billiganbieter­<br />

Image». Max Renggli liess sich von diesen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen nicht einschüchtern.<br />

Unter seiner Führung entwickelte sich die<br />

Renggli AG von einem traditionsreichen<br />

Zimmereibetrieb zum führenden Anbie­<br />

ter von energieeffizienten und mo<strong>der</strong>nen<br />

Holzhäusern in <strong>der</strong> Schweiz. Seit 2005<br />

gehören auch mehrgeschossige Holzbau­<br />

ten dazu.<br />

Herr Renggli, Sie haben 1991 zusammen mit<br />

Ihrem Bru<strong>der</strong> den Betrieb Ihres Vaters mit<br />

14 Mitarbeitern übernommen. Heute hat die<br />

Renggli AG 170 Mitarbeitende. Was ist Ihr Erfolgsrezept?<br />

Ich hatte die Vision richtig gute Holzhäuser in<br />

<strong>der</strong> Schweiz zu bauen – effizient gebaut und<br />

architektonisch anspruchsvoll. Also habe ich<br />

begonnen die Vorfabrikation zu studieren. Vorbil<strong>der</strong><br />

dafür findet man zum Beispiel im Schienenfahrzeugbau.<br />

Zuallererst aber mussten wir<br />

beweisen, dass ein Holzhaus gleich aussehen<br />

kann, wie ein konventionell gebautes Haus.<br />

Dieses Verständnis ist in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

eigentlich erst zwischen 1990 und 1995 gewachsen.<br />

Zu Gute gekommen ist uns gleichzeitig<br />

auch das zunehmende Verständnis für<br />

Energieeffizienz. 1995 haben wir unser erstes<br />

Produktionswerk für industrielle Vorfertigung<br />

erstellt.<br />

Heisst Vorfertigung, dass Häuser ab Stange<br />

produziert werden?<br />

Nein. Unser Unternehmen realisiert ausschliesslich<br />

individuelle Holzbauten. Der<br />

Kunde hat gerade bei einem Eigenheim das<br />

Bedürfnis, sich selbst zu verwirklichen. Eine<br />

Standardvorgabe für Häuser funktioniert nicht.<br />

Heute ist jedes Haus, das in unserem Werk<br />

produziert wird, individuell vom Architekten<br />

für den Kunden entworfen worden. Wir bauen<br />

ihm massgeschnei<strong>der</strong>t sein Traumhaus und<br />

begleiten ihn auf dem Weg zum energieeffizienten<br />

Wohnen.<br />

Der Holzbau war bis zur Revision <strong>der</strong> Brandschutzverordnung<br />

im Jahr 2005 im mehrgeschossigen<br />

Bauen eingeschränkt. Kurz<br />

danach war es die Renggli AG, die das erste<br />

sechsgeschossige Holzhaus <strong>der</strong> Schweiz erbaut<br />

hat. Sehen Sie sich als Pioniere?<br />

(mit einem Schulterzucken): Es gab zwar früher<br />

in den Bergen schon mehrgeschossige Gebäude.<br />

Mit den Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Brandschutzvorschriften<br />

und neuen Technologien haben<br />

sich dem Holzbau jedoch ganz neue Dimensionen<br />

eröffnet. Holz hält immer mehr Einzug<br />

auch bei Büro- und Gewerbebauten. Ende <strong>der</strong><br />

90er Jahre haben wir die ersten Mehrfamilienhäusern<br />

gebaut. Im Jahr 2003 bauten wir<br />

das erste viergeschossige Minergie-Haus in<br />

Sursee, das Renggli-Bürogebäude. Inzwischen<br />

machen mehrgeschossige Bauten über 50%<br />

unseres Auftragsvolumens aus. Und dieses<br />

Jahr dürfen wir die ersten Minergie-A-Gebäu-<br />

40 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


de des Kantons Luzern bauen, drei Mehrfamilienhäuser<br />

in Holzbauweise ebenfalls inmitten<br />

<strong>der</strong> Stadt Sursee.<br />

Wo sind die Grenzen im Holzbau? Gibt es solche,<br />

o<strong>der</strong> kann man im Holzbau alles machen,<br />

was im Massivbau auch geht?<br />

Ja, es gibt Grenzen. Man muss jedes Material<br />

an dem Ort einsetzen, für den es geeignet<br />

ist. Holz hat zum Beispiel im Erdreich nichts<br />

verloren. Hier benötigen wir ein massives<br />

Fundament. Danach aber ist <strong>der</strong> Holzbau vom<br />

Einfamilienhaus bis zum sechsgeschossigen<br />

Bau eine gute Wahl, beson<strong>der</strong>s unter den Gesichtspunkten<br />

<strong>der</strong> grauen Energie, Ökologie,<br />

Baugeschwindigkeit und Nachhaltigkeit <strong>der</strong><br />

Ressourcen.<br />

Woher kommt das Renggli­Holz?<br />

Wir verbauen zu 95% Holz aus <strong>der</strong> Schweiz,<br />

Deutschland und Österreich und verwenden<br />

FSC-zertifizierte Hölzer.<br />

Bitte erzählen Sie uns vom neuen Produktionswerk.<br />

Wir haben unser bestehendes Werk um die<br />

doppelte Grösse im Minergie-Standard erweitert,<br />

neue Hightech-Maschinen angeschafft<br />

und die ganze Logistik umgestellt. Unser Werk<br />

ist also nicht einfach grösser geworden, son<strong>der</strong>n<br />

vor allem leistungsfähiger. Es gehört nun<br />

zu den mo<strong>der</strong>nsten seiner Art in Europa. Das<br />

Werk ist ein neuer, starker Verbündeter für unsere<br />

gut ausgebildete Mannschaft – dies kombiniert<br />

Handwerkskunst mit hochmo<strong>der</strong>ner<br />

Technik. Der neue Produktionsablauf erinnert<br />

an die Fertigungsprozesse in <strong>der</strong> Autoindustrie:<br />

effiziente Einzelschritte, einfache Skalierung<br />

<strong>der</strong> Kapazität, kürzere Fertigungszeiten,<br />

höhere Qualität.<br />

Es hat eine ganz spezielle Fassade …<br />

Für mich sind das Schuppen mit beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung. An meinem 50. Geburtstag bekam<br />

ich von allen Mitarbeitern <strong>der</strong> Renggli AG ein<br />

selbstgemachtes Artefakt aus Schindeln geschenkt.<br />

Für jeden Mitarbeiter stand eine<br />

Schindel, darauf hat je<strong>der</strong> etwas Persönliches<br />

geschrieben. Damit wurde mir bzw. <strong>der</strong> Unternehmung<br />

das Geschenk gemacht, dass je<strong>der</strong><br />

Mitarbeiter mithelfen würde, die Schindeln<br />

an <strong>der</strong> neuen Werksfassade zu montieren – in<br />

freiwilliger Freizeitarbeit. Mit dem gemeinsamen<br />

Schindeln <strong>der</strong> 2400 m 2 grossen Fassade<br />

gehört das neue Werk mit jedem Quadratme-<br />

ter auch ein bisschen den Menschen, die dort<br />

arbeiten.<br />

Auch ein Renggli­Haus, wenn auch für eine<br />

lange Zeit gebaut, muss irgendwann mal wie<strong>der</strong><br />

weichen. Wie sieht es bei ihren Hightech­<br />

Häusern aus mit dem Recycling?<br />

Wir können das Material im Rückbau wie<strong>der</strong>verwenden.<br />

Entwe<strong>der</strong> als neue Rohstoffe o<strong>der</strong><br />

zumindest sicherlich als Heizmaterial. Holz ist<br />

auch beim Rückbau ein interessanter Rohstoff.<br />

Heute muss ein Gebäude möglichst flexibel genutzt<br />

o<strong>der</strong> allenfalls flexibel weiterverwendet<br />

werden.<br />

Und wie sehen Sie die Zukunft des Holzbaus?<br />

Der Holzbau för<strong>der</strong>t eine nachhaltige Bauweise,<br />

womit wir unsere Verantwortung gegenüber<br />

<strong>der</strong> Umwelt und zukünftiger Generationen<br />

wahrnehmen können. Darum hat Holz sich<br />

im energieeffizienten Bauen eine unbestrittene<br />

Vorreiterrolle geschaffen. Diese Rolle werden<br />

wir weiter ausbauen können. Die Nachfrage<br />

nach Holzbauten steigt zudem, weil sich die<br />

Menschen darin wohlfühlen. Wir können exklusive<br />

Projekte realisieren wie Einfamilienhäuser,<br />

Siedlungen o<strong>der</strong> ganze Stadtquartiere,<br />

die sowohl architektonische aber auch ökologische<br />

Vorzeigeprojekte sind. Der Vorfertigungsgrad<br />

bei Holzsystembauten wird weiter steigen<br />

und gerade Grossprojekte werden dank neuer<br />

Technologien, von denen unser neues Werk<br />

bereits profitiert, zunehmend in Holz realisiert<br />

werden.<br />

Interview: Anita Bucher<br />

Mehrgeschossiger Holzbau<br />

Max Renggli, CEO und<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

RENGGLI AG Sursee im<br />

Interview.<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 41


MFH Planzer Langnau bei Reiden<br />

«Es soll Casa<br />

Cavallino heissen»<br />

Von Anita Bucher<br />

Wenn <strong>der</strong> Bauherr eine eigene Sägerei hat,<br />

dann ist Holz als Baustoff bereits gesetzt.<br />

So wurde für den Bau dieses Mehrfamilien­<br />

hauses in Langnau bei Reiden Weisstanne<br />

aus den umliegenden Wäl<strong>der</strong>n eingesetzt.<br />

Beheizt wird es genauso, wie weitere 20 Ob­<br />

jekte in <strong>der</strong> Umgebung, mit Fernwärme aus<br />

dem eigenen Sägereibetrieb.<br />

«Ich war mir von Anfang an sicher, dass wir<br />

nach MINERGIE-Standard bauen wollen»,<br />

erzählt Ruedi Planzer. Im Gespräch mit Max<br />

Renggli, dem CEO <strong>der</strong> Renggli AG, wurde ihm<br />

schnell klar, dass mit geringem Mehraufwand<br />

sogar <strong>der</strong> Minergie-P Standard realisierbar<br />

sein würde. Somit war das Ziel bereits gesetzt.<br />

Klar war auch, dass sich <strong>der</strong> Sägereibetreiber<br />

für das Mehrfamilienhaus, das in<br />

nächster Nähe zur Planzer Holz AG zu stehen<br />

kommen würde, einen Holzbau wünschte. Und<br />

so lieferte er <strong>der</strong> Renggli AG das notwendige<br />

Holz, welche dieses zu den Elementen für das<br />

Mehrfamilienhaus verarbeitete. Dank intensiver<br />

Planung und enger Zusammenarbeit im<br />

Vorfeld konnte das Mehrfamilienhaus innert<br />

drei Tagen aufgerichtet werden.<br />

Präzise Abklärungen und Berechnungen im<br />

Bereich von Statik, Brandschutz und Schallschutz<br />

waren notwendig um ein Projekt in dieser<br />

Grössenordnung termingerecht realisieren<br />

zu können. Ein reiner Holzbau wäre durchaus<br />

denkbar gewesen. Angesichts Schnittstellen<br />

und Wirtschaftlichkeit wurde aber nach einer<br />

sinnvollen Kombination zwischen Holz und Beton<br />

gesucht.<br />

Holzbau mit Betonkern<br />

Während die oberen drei Geschosse inklusive<br />

<strong>der</strong> Geschossdecken in Holzbauweise erstellt<br />

wurden, zeigt sich das Erdgeschoss betoniert.<br />

«So war es einfacher mit den Brandschutzvorschriften»,<br />

erzählt Planzer. Er wollte sich<br />

nämlich die Option offen lassen, in späteren<br />

Jahren im Erdgeschoss ein Restaurant unter<br />

zu bringen. Auch das Treppenhaus, im Vorbau<br />

integriert, wurde massiv erbaut. «Statisch<br />

war es eine sehr wirtschaftliche Lösung, den<br />

Betonkern zugleich als Aussteifung des Holzsystembaus<br />

zu nutzen. Gleichzeigt konnte so<br />

<strong>der</strong> Brandschutz im Fluchtwegbereich mit<br />

kleinem Aufwand elegant und effizient gelöst<br />

werden» erzählt Holzbautechniker Philemon<br />

Ruf, Renggli-Fachmann für Grossprojekte und<br />

technischer Projektberater.<br />

Aus demselben Grund entschied man sich<br />

auch die Balkone aus Metall und nicht aus Holz<br />

zu fertigen. Der Bauherr erinnert sich: «Max<br />

Renggli sagte zu mir: Mach die Balkone aus<br />

einer leichten Metallkonstruktion, welche vor<br />

den Holzbau gestellt werden. So sind sie von<br />

<strong>der</strong> Holzkonstruktion losgelöst und bleiben<br />

noch dazu wartungsfrei.»<br />

Spezielle Weisstannensichtdecke<br />

Zwischen den Geschossen realisierte <strong>der</strong> Bauherr<br />

eine Holz-Beton-Verbunddecke. Das sind<br />

14 Zentimeter Holz und darauf 14 Zentimeter<br />

Überbeton welcher am Bau eingebracht wurde.<br />

Das Projekt profitiert somit von den positiven<br />

Eigenschaften des Holzbaus kombiniert<br />

mit denen von Beton. Innen wünschte sich<br />

42 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Minergie-P<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 43


MFH Planzer Langnau bei Reiden<br />

Bauherrschaft<br />

Planzer Holz AG<br />

Sägewerk Holzhandel<br />

Oberdorf 2<br />

6262 Langnau<br />

Tel. 062 758 40 58<br />

www.planzerholz.ch<br />

Holzbauplanung und<br />

Holzsystembau<br />

RENGGLI AG<br />

Gleng<br />

6247 Schötz<br />

Tel. 062 748 22 30<br />

www.renggli-haus.ch<br />

Holzbauingenieur<br />

Pirmin Jung<br />

Ingenieure für Holzbau AG<br />

Grossweid 4<br />

6026 Rain<br />

Tel. 041 459 70 40<br />

www.ideeholz.ch<br />

Planzer eine Weisstannensichtdecke. Und so<br />

musste eigens dafür ein Brandschutzkonzept<br />

her. «Wir mussten die Dreischichtplatten so<br />

konzipieren, dass die unteren beiden Lagen<br />

dem Brandschutz dienen. Wenn es also mal<br />

brennen würde, dürften diese beiden Schichten<br />

abbrennen und die oberste Schicht müsste<br />

immer noch tragen», erzählt er. «Also wurden<br />

die drei Schichten aus unterschiedlich dicken<br />

Holzlagen gefertigt.»<br />

Wie die Geschossdecke ist auch die Fassadenschalung<br />

ein eigen entwickeltes und hergestelltes<br />

Produkt <strong>der</strong> Planzer AG. Sie besteht<br />

aus verleimten Weisstannenbrettern von je<br />

dreissig Zentimetern Breite. Diese sind in <strong>der</strong><br />

Höhe jeweils nur mit einer einzigen Schraube<br />

und einer «Nut» fixiert und lassen so Bewegungen<br />

zu. Ein horizontales Blech sorgt für<br />

den Witterungsschutz.<br />

«Casa Cavallino» brauchte Nerven<br />

Dass <strong>der</strong> Bau bis zur Fertigstellung starke Nerven<br />

brauchte, daran erinnert sich <strong>der</strong> Bauherr,<br />

<strong>der</strong> zugleich sein eigener Bauleiter war, noch<br />

lebhaft. «Während <strong>der</strong> Planungsphase, noch<br />

bevor wir die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Renggli<br />

AG suchten, tauchten wie<strong>der</strong>holt Schwierigkeiten<br />

auf. Einmal war ich gerade ferienhalber in<br />

44 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Italien auf dem Campingplatz, den wir bereits<br />

seit Jahren besuchen, in <strong>der</strong> Ortschaft Cavallino.<br />

Entnervt sagte ich zu meiner Frau: Wenn<br />

wir es wirklich schaffen dieses Haus zu bauen,<br />

dann soll es ‹Casa Cavallino› heissen.» – Von<br />

dieser Unterhaltung zeugt noch heute eine<br />

kleine Tafel bei <strong>der</strong> Einfahrt in die Tiefgarage.<br />

Heizung durch Restprodukte aus <strong>der</strong> Sägerei<br />

Die Planzer Holz AG betreibt neben dem Sägewerk<br />

eine Heizzentrale, mit welcher sie in<br />

Langnau bei Reiden insgesamt 120 Wohneinheiten<br />

mit Fernwärme versorgt. «So können<br />

wir fast sämtliche Sägerei-Restprodukte verwenden»,<br />

erzählt Planzer. Mit dem innovativen<br />

Heizsystem hat er bereits 1993 angefangen<br />

und auch gleich langfristige Verträge mit<br />

den versorgten Liegenschaften abgeschlossen.<br />

«Rund einen Kilometer Fernleitung haben wir<br />

gesetzt», erzählt er. Daran hängen zum Beispiel<br />

auch die Dorfkirche, das Schulhaus und<br />

die Turnhalle. – «Man sollte die graue Energie<br />

so weit wie möglich reduzieren», ist Planzer<br />

überzeugt. Und weil er damit vollkommen<br />

recht hat, hängen auch die acht Wohnungen<br />

des Casa Cavallino am Fernwärmesystem mit<br />

dran. Etwas an<strong>der</strong>es wäre für Planzer auch gar<br />

nicht in Frage gekommen. �<br />

Bauen fürfortgeschrittene<br />

Wenn die kurze Bauzeit Zinsen und Nerven schont,<br />

<strong>der</strong> Umweltbonus natürlich inklusive ist und die<br />

Bewohner pünktlich inihr Zuhause einziehen, dann<br />

zeigt sich die wahre Grösse von Holz. Sprechen<br />

Sie mit uns als Generalunternehmer o<strong>der</strong> Holzbau­<br />

partner über Ihr mehrgeschossiges Bauprojekt<br />

in Holzbauweise.<br />

Minergie-P<br />

renggLi ag<br />

st. georgstrasse 2<br />

ch-6210 sursee<br />

t+41 (0)41925 25 25<br />

f+41 (0)41925 25 26<br />

mail@renggli-haus.ch<br />

www.renggli-haus.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 45


Air-On AG<br />

Revolution im Bereich<br />

des Raumklimas<br />

oben links:<br />

Klima nach Mass<br />

mit Hilfe eines einfachen<br />

Bedienfeldes.<br />

oben rechts:<br />

Das schlichte Design<br />

basiert auf einer umfangreichen<br />

Studie mit Architekten<br />

und Planern.<br />

Weitere<br />

Informationen:<br />

Christian Fischer<br />

Leiter Marketing<br />

Tel. +41 41 743 14 46<br />

www.air-on.ch<br />

Im Zeichen <strong>der</strong> Nachhaltigkeit versuchen<br />

die Zulieferer <strong>der</strong> Bauwirtschaft Antworten<br />

auf jene Fragen zu liefern, welchen sich<br />

die ganze Branche angesichts <strong>der</strong> künftigen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen im Energiebereich<br />

stellen muss.<br />

Führende Experten sind überzeugt, dass sich<br />

im Gebäudebereich bis zu 70% des heutigen<br />

Energieverbrauchs einsparen lassen – in erster<br />

Linie durch eine verbesserte Gebäudeisolation.<br />

In <strong>der</strong> vornehmlich technischen Debatte<br />

bringt die Air-On AG, ausgezeichnet mit dem<br />

Schweizer Innovationspreis 2011, einen zusätzlichen<br />

Faktor ins Spiel: die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner.<br />

Frischer Wind für Ihre vier Wände<br />

und die Umwelt<br />

Für den Bauherrn gibt es beim Neubau o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Sanierung nach Energie-Standards wichtige<br />

Regeln <strong>der</strong> Bauphysik zu beachten. So kann<br />

auch eine professionell ausgeführte Gebäudeisolation<br />

zu Problemen beim Raumklima führen.<br />

Wird ein Raum von seinen Nutzern nicht<br />

ausreichend gelüftet, sammelt sich Feuchtigkeit<br />

an (Gefahr von Schimmelbefall) und die<br />

CO2 Konzentration steigt (Müdigkeit, Konzentrationsschwäche,<br />

Unwohlsein). Eine deshalb<br />

oft eingesetzte zentrale Lüftungsanlage wie<strong>der</strong>um<br />

erfor<strong>der</strong>t umfangreiche sowie platzraubende<br />

bauliche Massnahmen und kann dazu<br />

führen, dass die Raumluft im Winter massiv zu<br />

trocken ist.<br />

Publireportage<br />

5 Funktionen für das perfekte Raumklima<br />

in einem Gerät<br />

Die Air-On AG begegnet dieser Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

mit einer benutzerfreundlichen, energieeffizienten<br />

Lösung. Dem einfach zu installierenden<br />

und zu bedienenden Air-On ® Einzelraum-Klimagerät.<br />

Es ersetzt den herkömmlichen Heizkörper,<br />

wird an das bestehende Heizsystem<br />

angeschlossen und versorgt das Zimmer direkt<br />

durch die Hauswand mit Frischluft. Mit seinen 5<br />

Funktionen Heizen, Lüften, Luftreinigung, Entfeuchten<br />

(sanftes Kühlen) und Befeuchten in einem<br />

Gerät, revolutioniert Air-On ® die Raumklimatisierung.<br />

Air-On ® überwacht und beeinflusst<br />

aktiv und raumindividuell die entscheidenden<br />

Parameter für ein gesundes Wohlfühlklima –<br />

Temperatur, Feuchtigkeit und CO2-Gehalt – und<br />

sorgt so für optimale Behaglichkeit in Wohn-,<br />

Arbeits- o<strong>der</strong> Schulungsräumen.<br />

Weniger Feinstaub und Allergene<br />

für mehr Lebensqualität<br />

Air-On ® leistet nicht nur aktive Unterstützung<br />

beim Energiesparen, son<strong>der</strong>n trägt auch zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesundheit seiner Nutzerinnen<br />

und Nutzer bei:<br />

_Verunreinigungen wie Fein- und Ultrafeinstaub-Partikel,<br />

Keime und Allergene werden<br />

mithilfe mo<strong>der</strong>nster Technik wirksam aus<br />

<strong>der</strong> Luft gefiltert.<br />

_Unangenehme Gerüche werden durch den<br />

eingebauten Aktivkohlefilter neutralisiert.<br />

_Zu hohe Luftfeuchtigkeit (und damit Schimmelpilzbildung)<br />

wird dank <strong>der</strong> aktiven Entfeuchtung<br />

erfolgreich verhin<strong>der</strong>t.<br />

_Die negativen Auswirkungen zu trockener<br />

Luft (Reizungen <strong>der</strong> Schleimhäute, Austrocknen<br />

<strong>der</strong> Haut, Unwohlsein) werden dank <strong>der</strong><br />

durch Air-On ® Geräte geregelten optimalen<br />

Luftfeuchtigkeit verhin<strong>der</strong>t.<br />

Eine sichere Investition in die Zukunft<br />

Auch die Bauherrschaft hat zurzeit ein dringendes<br />

Interesse an einer möglichst schonenden<br />

und nachhaltigen Sanierung ihrer Immobilien.<br />

In den vergangenen Jahren wurden viele Altbauten<br />

saniert o<strong>der</strong> Neubauten erstellt, ohne<br />

Rücksicht auf Nutzungsgewohnheiten <strong>der</strong> Bewohner.<br />

Das führt oft schon nach kurzer Zeit zu<br />

Schäden an <strong>der</strong> Bausubstanz (Schimmelpilze)<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesundheit ihrer Bewohner (Atemwege,<br />

Haut). Dank <strong>der</strong> hohen Funktionalität und<br />

des geringen Wartungsaufwands präsentiert<br />

sich Air-On ® deshalb als <strong>der</strong>zeit mit Sicherheit<br />

beste Lösung für Gebäude und Bewohner. �<br />

46 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Komfortlüftung<br />

Komfortlüftungen<br />

haben Potenzial<br />

Beat Frei, Urs-Peter Menti<br />

Hochschule Luzern – Technik & Architektur<br />

Heizen, Kühlen, Lüften<br />

und Warmwasserbereitung<br />

mit einem einzigen, äusserst<br />

kompakten Gerät: Die<br />

Zehn<strong>der</strong> ComfoBox Apart.<br />

In <strong>der</strong> Schweiz haben sich Komfortlüftungen<br />

im Neubau mittlerweile durchgesetzt und weisen<br />

weiterhin ansehnliche Wachstumsraten<br />

auf. Unbestritten sind die Vorteile <strong>der</strong> Komfortlüftung:<br />

Der Komfort und die Luftqualität werden<br />

verbessert, Bauschäden infolge zu hoher<br />

Luftfeuchte werden vermieden, Wärme in <strong>der</strong><br />

Abluft wird zurückgewonnen. Häufig geäusserte<br />

Bedenken gegenüber von Komfortlüftungen<br />

betreffen die Akustik, die Hygiene, die Energieeffizienz<br />

und nicht zuletzt die Kosten.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Komfortlüftungen wurden<br />

durch alle Beteiligten anfangs unterschätzt.<br />

Die Komfortlüftung galt lange Zeit<br />

nicht als «richtige» Lüftung, entsprechend unvorsichtig<br />

wurde geplant und gebaut. Vor allem<br />

die Akustikanfor<strong>der</strong>ungen wurden vernachlässigt.<br />

Mangelhafte Anlagen von damals sind<br />

noch heute Ursache für Vorurteile gegenüber<br />

<strong>der</strong> Komfortlüftung. Durch verstärkte Weiterbildung<br />

und brancheninterne Lernprozesse<br />

konnte mittlerweile die Situation stark verbessert<br />

werden.<br />

Das SIA-Merkblatt 2023 «Lüftung in Wohnbauten»<br />

macht Vorgaben für die Lüftung in Wohnbauten<br />

und stellte 2004 einen Meilenstein für<br />

die Komfortlüftung dar (aktuelle Version datiert<br />

aus dem Jahre 2008). Mit diesem Merkblatt<br />

wurden die Akustik- und die Energieeffizienzvorgaben<br />

verschärft, die massgeblichen<br />

Luftvolumenströme wurden definiert. Zudem<br />

hilft das Merkblatt bei <strong>der</strong> Systemwahl.<br />

MINERGIE ® for<strong>der</strong>t einen kontrollierten Luftwechsel,<br />

was dazu führt, dass fast jedes<br />

MINERGIE ® -Gebäude mit einer Komfortlüftung<br />

ausgestattet ist. Grundsätzlich werden<br />

aber sechs Systeme für den kontrollierten<br />

Luftwechsel unterschieden:<br />

_automatische Fensterlüftung<br />

_Einzelraum-Lüftungsgeräte<br />

_Abluftanlagen mit und ohne Wärmerückgewinnung<br />

_klassische Komfortlüftung<br />

_Komfortlüftung mit Abluft-Wärmepumpe<br />

Die automatische Fensterlüftung ist ein sehr<br />

einfaches System ohne Wärmerückgewinnung<br />

und Pollenschutz. Es können Komfortprobleme<br />

infolge Zugluft entstehen.<br />

Einzelraum-Lüftungsgeräte weisen im Vergleich<br />

zur klassischen Komfortlüftung eine<br />

vermin<strong>der</strong>te Wärmerückgewinnung von etwa<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 47


Rubriktitel Komfortlüftung<br />

70% auf. Zu beachten sind die Akustik und die<br />

Abführung des Kondensats. Innenliegende<br />

Räume bedürfen spezifischer Lösungen.<br />

Abluftanlagen mit und ohne Wärmerückgewinnung<br />

sind anspruchsvoll und teuer, da grossflächige<br />

Nachströmelemente in <strong>der</strong> Fassade<br />

notwendig sind. Für den Unterhalt zu beachten<br />

sind die vielen Filter. Vorteilhaft sind die kleinen<br />

Steigzonen (keine Zuluft) und die kleine<br />

Technikzentrale (Installation im Raum). Der<br />

Technisierungsgrad ist durch die aufwendige<br />

Steuerung und die vielen Ventilatoren hoch.<br />

Die klassische Komfortlüftung macht heute<br />

90% <strong>der</strong> Installationen aus. In <strong>der</strong> Planung und<br />

<strong>der</strong> Ausführung ist sie anspruchsvoll. Im Unterhalt<br />

stellt sie die einfachste Variante dar, da<br />

aerosilent primus<br />

von drexel & weiss –<br />

Komfortlüftungsgerät<br />

mit hocheffizienter<br />

Wärmerückgewinnung<br />

alle bewegten Teile zentral angeordnet werden<br />

können. Vorteilhaft ist <strong>der</strong> Einbau hochwertiger<br />

(Pollen-)Filter. Im Neubau bietet sie das beste<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis und stellt den aktuellen<br />

Stand <strong>der</strong> Technik dar.<br />

Die Komfortlüftung mit Abluft-Wärmepumpe<br />

stellt die energetisch optimale Lösung dar. Sie<br />

bietet alle Vor- und Nachteile <strong>der</strong> klassischen<br />

Komfortlüftung und ist aber vergleichsweise<br />

teuer.<br />

Im internationalen Vergleich ist die Marke<br />

MINERGIE ® ein Garant für die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Komfortlüftung. MINERGIE ® hat zur<br />

Qualitätssicherung Fachpartnerschaften ins<br />

Leben gerufen. Derzeit gibt es über hun<strong>der</strong>t<br />

Fachpartner für die Planung und die Ausführung<br />

von Komfortlüftungen.<br />

Seit Frühjahr 2011 ist das MINERGIE ® -Modul<br />

Komfortlüftung auf dem Markt. Bauherren<br />

haben damit die Möglichkeit, eine Komfortlüftung<br />

mit Systemgarantie zu realisieren. Somit<br />

haben sie die Sicherheit, eine Komfortlüftung<br />

zu erhalten, die vor allem hohe Ansprüche an<br />

die Energieeffizienz und die Akustik erfüllt.<br />

Das Modul definiert die Anfor<strong>der</strong>ungen in den<br />

Bereichen Leistungsdimensionierung, Komfort<br />

und Qualität. Anspruchsvoll sind die Werte von<br />

0,34 W/(m³/h) für die Energieeffizienz und 25<br />

dB(A) für die Akustik. Sie garantieren aber mittels<br />

Systemgarantie für höchste Qualität. Fünf<br />

Module von drei Systemlieferanten wurden bisher<br />

durch MINERGIE ® zertifiziert.<br />

Der Verein energie-cluster.ch ermöglicht seit<br />

November 2008 die Deklaration von Wohnungslüftungsgeräten.<br />

Diese werden in den<br />

Kategorien Energieeffizienz, Hygiene und<br />

Akustik nach einem technischen Reglement<br />

an <strong>der</strong> Hochschule Luzern analog zur Energieetikette<br />

bewertet. Interessierte Bauherren,<br />

48 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Architekten und Planer können unter www.<br />

deklariert.ch alle deklarierten Wohnungslüftungsgeräte<br />

miteinan<strong>der</strong> vergleichen.<br />

Das grosse Potenzial <strong>der</strong> Komfortlüftung liegt<br />

bei den Sanierungen. Der Bestand an Gebäuden,<br />

die in absehbarer Zeit saniert werden<br />

müssen, ist enorm. Dichte Gebäudehüllen<br />

erfor<strong>der</strong>n ein Lüftungskonzept, das entwe<strong>der</strong><br />

eine Komfortlüftung o<strong>der</strong> eine automatisierte<br />

Fensterlüftung beinhaltet. Häufig ist<br />

aber kein Platz für Luftverteilnetze und Lüftungsgeräte<br />

vorhanden. Bezeichnend für die<br />

Instandsetzung ist <strong>der</strong> Umstand, dass selten<br />

<strong>der</strong> direkteste Weg bei <strong>der</strong> Leitungsführung<br />

gewählt werden kann. Dies min<strong>der</strong>t die Energieeffizienz.<br />

Oft entstehen hohe bauliche Kosten<br />

o<strong>der</strong> oft ist <strong>der</strong> nachträgliche Einbau einer<br />

Komfortlüftung schlichtweg nicht möglich. Da<br />

die Industrie durch den Bauboom im Neubau<br />

ausgelastet ist, fehlt es heute teilweise noch<br />

an Innovationen und Lösungen für die Instandsetzung.<br />

Das Amt für Hochbauten <strong>der</strong> Stadt Zürich hat<br />

mit zwei Projektwettbewerben neue Entwicklungen<br />

für Lüftungssysteme in <strong>der</strong> Instandsetzung<br />

angestossen. Die Projektwettbewerbe<br />

«Fensterintegrierte Lüftungssysteme» und<br />

«aktive Überströmer» zeigen Wege auf, wie die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Instandsetzung energieeffizient,<br />

platzsparend, ansprechend und<br />

innovativ realisiert werden können. Eine interessante<br />

Lösung stellt ein fensterintegriertes<br />

Einzelraum-Lüftungsgerät mit zusätzlichem<br />

Abluftanschluss dar. Aktive Überströmer werden<br />

in <strong>der</strong> Instandsetzung noch an Bedeutung<br />

gewinnen, da häufig wenig Platz vorhanden ist.<br />

Der Korridor wird bei diesem Lüftungskonzept<br />

als Luftkanal verwendet. Hierbei entfällt somit<br />

die Leitungsführung im Korridor. Aktive<br />

Überströmer verteilen die Luft in den Schlafräumen.<br />

In offenen Räumen wird die natürliche<br />

Luftströmung genutzt. Die Abluft wird im<br />

Küchen- und im Nasszellenbereich abgeführt.<br />

Das Konzept <strong>der</strong> Kaskadenlüftung vermeidet<br />

Zuluft im Wohn- und im Essbereich. Diese wird<br />

ausschliesslich in den Schlafräumen eingeführt<br />

und im Küchen- und im Bad/WC-Bereich<br />

wie<strong>der</strong> abgeführt.<br />

Ein neuer Ansatz wird <strong>der</strong>zeit an <strong>der</strong> Hochschule<br />

Luzern untersucht: In einem KTI-Forschungsprojekt<br />

zusammen mit Industriepartnern<br />

wird ein dezentrales Lüftungsgerät im<br />

intermittierenden Betrieb ohne Kanalsystem<br />

entwickelt, das ebenfalls primär im Instandsetzungsbereich<br />

zum Einsatz gelangen soll.<br />

+<br />

Das Dream-Team<br />

für beste Luftqualität<br />

im Bestandsbau.<br />

Kompakter geht’s nicht. Nur 236 mm Bauhöhe, hoch-<br />

effiziente Wärmerückgewinnung und beste Leistungs-<br />

werte. Das neue Deckengerät KWL EC 220 Dverfügt<br />

über einen großzügigen, seitlichen Zugang für schnel-<br />

len Filterwechsel und unkomplizierte Wartungsarbeiten<br />

und ist für verschiedene Komfortansprüche in Eco- o<strong>der</strong><br />

Pro-Ausführung erhältlich.<br />

KWL EC 220 Dist die ideale Ergänzung zum RenoPipe<br />

Luftverteilsystem, das auf clevere Art Luftkanal und Ver-<br />

kleidung in einer Komponente vereint. Teure Deckenab-<br />

hängungen und Nacharbeiten sind dadurch ein für<br />

allemal passé. RenoPipe und das neue KWL ® Decken-<br />

gerät –das perfekte Dream-Team für beste Luftqualität<br />

im Wohnungsbau. Bei geringstem Installations-, Kosten-<br />

und Zeitaufwand. For<strong>der</strong>n Sie unsere Unterlagen an.<br />

Helios Ventilatoren AG ·Steinackerstrasse 36 · 8902 Urdorf<br />

Telefon 044-735 36 36 ·Telefax 044-735 36 37<br />

Website: www.helios.ch ·E-Mail: info@helios.ch<br />

KWL ® ist ein eingetragenes Warenzeichen <strong>der</strong> Helios Ventilatoren<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 49


Rubriktitel Komfortlüftung<br />

Externer Wirkungsgrad ηex<br />

Spez. elektr. Elektrizitätsbedarf<br />

in W/(m3 /h)<br />

0.30<br />

0.25<br />

0.20<br />

0.15<br />

0.10<br />

0.05<br />

0.00<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

1.0<br />

0.9<br />

0.8<br />

0.7<br />

0.6<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.3<br />

0.2<br />

0.1<br />

η ex =0.05<br />

Gesamte externe Druckverluste inPa<br />

0.10<br />

0.0<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

Gesamte externe Druckverluste in Pa<br />

Ein an<strong>der</strong>es Forschungsprojekt <strong>der</strong> Hochschule<br />

Luzern (unter an<strong>der</strong>em finanziert vom Bundesamt<br />

für Energie) untersucht Konzepte und<br />

Systeme von Wohnungslüftungen in <strong>der</strong> Gebäudeerneuerung<br />

und beurteilt diese im Kontext<br />

verschiedener Wohnungstypologien. Der<br />

Fokus liegt beim Komfort für Benutzer, bei <strong>der</strong><br />

gestalterischen und technischen Integration<br />

sowie <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit. Ergänzt mit dokumentierten<br />

Fallbeispielen, zeigt das Projekt<br />

exemplarische und innovative Lösungsansätze<br />

für die Wohnungslüftung und definiert Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an neue o<strong>der</strong> zu optimierende Produkte.<br />

Weiter resultiert aus dem Forschungsprojekt<br />

ein Planungsinstrument (Leitfaden) als<br />

umfassende Entscheidungsgrundlage für Planer,<br />

Architektinnen und Immobilienfachleute.<br />

Die Hochschule Luzern hat im Auftrag des<br />

Bundesamtes für Energie zudem untersucht,<br />

wie die Energieeffizienz von Komfortlüftungen<br />

verbessert werden kann. Hierzu sind verbesserte<br />

Kompaktlüftungsgeräte mit deutlich geringeren<br />

internen Druckverlusten und bessere<br />

(kleinere) Ventilatoren mit hohen Wirkungs-<br />

graden erfor<strong>der</strong>lich. Zudem sind die gesamten<br />

externen Druckverluste im Luftverteilnetz<br />

auf 150 Pa zu begrenzen. Die im Projekt untersuchten<br />

Anlagen weisen höhere Druckverluste<br />

auf als geplant und laufen häufig nicht<br />

im optimalen Betriebspunkt (siehe Grafiken<br />

und Foto). Akustische Probleme können zu<br />

Begleiterscheinungen von Anlagen mit hohen<br />

Druckverlusten Problemen werden. Die korrekte<br />

Planung und die sorgfältige Ausführung<br />

sind für eine hohe Energieeffizienz (mit-)entscheidend.<br />

Kurz: Die Komfortlüftung hat sich etabliert.<br />

Sie ist jedoch ein sehr sensibles Element im<br />

Gebäude und muss fachkundig geplant, aber<br />

auch ausgeführt werden. Sind diese Voraussetzungen<br />

erfüllt, sorgt die Komfortlüftung für<br />

eine hohe Wohnqualität bei guter Energieeffizienz<br />

und vermeidet zudem Bauschäden. �<br />

50 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012<br />

0.15<br />

Grenzwert SIA Merkblatt 2023<br />

Minergie Modul Komfortlüftung<br />

0.20<br />

0.30<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

F<br />

G<br />

H<br />

I<br />

J<br />

K<br />

M<br />

O<br />

Q<br />

R<br />

S<br />

T<br />

A B<br />

C D<br />

F G<br />

H I<br />

J M<br />

O Q<br />

R S<br />

T


EgoKiefer AG<br />

Der Gesundheit zuliebe<br />

Die Komfortfenster mit Ego ® Fresh, <strong>der</strong> integrierten<br />

Fensterlüftung mit Wärmerückgewinnung, sorgen für<br />

atmungsaktive Innenräume.<br />

EgoKiefer bietet ein vom Bundesamt für Energie<br />

ausgezeichnetes fensterintegriertes Lüftungssystem<br />

an. Diese Komfortfenster schaffen<br />

ein gesundes Raumklima und helfen, Heizkosten<br />

zu sparen. EgoKiefer Komfortfenster mit<br />

<strong>der</strong> Ego®Fresh Fensterlüftung bieten einen<br />

Luftaustausch mit Wärmerückgewinnung auch<br />

bei geschlossenem Fenster. Der Einbau eignet<br />

sich sowohl bei Neubauten sowie bei Renovationen.<br />

Das Bundesamt für Energie hat das<br />

fensterintegrierte Lüftungssystem Ego®Fresh<br />

letztes Jahr ausgezeichnet. Neben <strong>der</strong> aussergewöhnlich<br />

guten ästhetischen Lösung wurde<br />

vor allem auch die hervorragende Lärmdämmung<br />

positiv bewertet.<br />

Zehn<strong>der</strong> ComfoBox.<br />

Die Energiezentrale für<br />

perfektes Raumklima.<br />

Die kompakte Energie-Alternative.<br />

Die Zehn<strong>der</strong> ComfoBox ist Wärmepumpe<br />

und Lüftungsgerät in einem:<br />

Sie regelt die gesamte notwendige<br />

Haustechnik für eine Wohneinheit –<br />

Heizung, Kühlung, Lüftung und Warmwasseraufbereitung<br />

–und sorgt so<br />

für ein komfortables, gesundes und<br />

energieeffizientes Raumklima. Mehr<br />

Informationen auf www.zehn<strong>der</strong>comfosystems.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 51<br />

Heizung Kühlung Frische Luft Saubere Luft<br />

Publireportage<br />

Die EgoKiefer AG – Schweizer Marktführer<br />

EgoKiefer ist die Nr. 1 im Schweizer Fenster-<br />

und Türenmarkt und gehört zur Division<br />

Fenster und Türen <strong>der</strong> AFG Arbonia-Forster-<br />

Holding AG. In Europa zählt EgoKiefer zu den<br />

führenden Unternehmen <strong>der</strong> Branche und beschäftigt<br />

rund 1000 Mitarbeitende. Der Hauptsitz<br />

befindet sich in Altstätten im St. Galler<br />

Rheintal. Produziert wird zudem in Villeneuve<br />

in <strong>der</strong> Romandie. Das Verkaufsnetz umfasst<br />

acht Nie<strong>der</strong>lassungen, mehrere Verkaufsbüros<br />

und über 350 Fachbetriebe. Für weitere Informationen:<br />

www.egokiefer.ch<br />

EgoKiefer AG, Fenster und Türen<br />

9450 Altstätten<br />

Michel Duff<br />

Teamleiter Direktkunden-Marketing<br />

Telefon 071 757 33 30<br />

m.duff@egokiefer.ch<br />

www.egokiefer.ch


Wohnüberbauung Sonnenprojekt Oberarth<br />

Damit auch<br />

morgen noch die<br />

Sonne scheint!<br />

Am Sonnenweg in Oberarth entstanden<br />

in einer ersten Bauetappe vier Einfamilien­<br />

häuser und vier Zweifamilienhäuser im<br />

Minergie­P Standard in nachhaltiger und<br />

ökologisch vernünftiger Bauweise.<br />

Die Bauherrschaft hat schon früh entschieden,<br />

auf erneuerbare Energien und auf eine hohe<br />

Lebensqualität für die Bewohner des neuen<br />

Quartiers zwischen Zuger- und Lauerzersee<br />

zu setzen.<br />

Die ruhige, sonnige und familienfreundliche<br />

Lage, die grosszügige Planung und Realisierung<br />

<strong>der</strong> Häuser, die Anbindung an den öffentlichen<br />

Verkehr, die Nähe von Kin<strong>der</strong>garten<br />

und Schulen motivierten 12 junge Familien und<br />

Paare, ins Sonnenquartier zu ziehen.<br />

Klare Architektur<br />

In <strong>der</strong> ersten Etappe entstanden Einfamilienhäuser,<br />

sowie 4½- und 5½-Zimmerwohnungen<br />

in Zweifamilienhäusern in schlichter, hochwertiger<br />

Architektur. Die klassischen Kuben<br />

mit begrünten Flachdächern sind so angeordnet,<br />

dass alle Bewohner Privatsphäre und<br />

viel Landschaft geniessen können. Durch die<br />

gemeinsame Parkierung in <strong>der</strong> Tiefgarage<br />

wird erreicht, dass zu jedem Haus grosszügige<br />

Grünflächen als Lebens- und Spielräume genutzt<br />

werden können. Sowohl dem Architekten,<br />

Stefan Hegglin von f-h-c Architekten Zug, wie<br />

auch <strong>der</strong> Bauherrschaft ist eine hohe Lebensqualität<br />

sehr wichtig.<br />

Materialisierung und Farben<br />

Der Geradlinigkeit des Gesamtkonzeptes bleiben<br />

<strong>der</strong> Auftraggeber und <strong>der</strong> Architekt auch<br />

in <strong>der</strong> Materialisierung treu: <strong>der</strong> in verschie-<br />

52 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


denen Sonnentönen gehaltene, mineralische<br />

Putz gewährt Langlebigkeit und ein gesundes<br />

Wohnen. Die aus dem nachwachsenden Material<br />

Holz erbauten Häuser tragen viel zum<br />

harmonischen Wohnambiente bei. Die auf <strong>der</strong><br />

besonnten Seite bis zum Boden reichenden<br />

Fensterflächen mit ihren feinen, kaum sichtbaren<br />

Brüstungen tragen viel zum klaren und<br />

schönen Bild bei. Schmale Lichtbän<strong>der</strong> auf den<br />

Schattenseiten wirken elegant und geben von<br />

innen den Blick auf die umliegenden Berge<br />

frei. Die auch innen verputzten Wände bringen<br />

die grösstenteils in Holz gestalteten Böden und<br />

Decken zur Geltung.<br />

Aus Holz gebaut<br />

Die von <strong>der</strong> Firma Kost Holzbau AG gebauten<br />

Häuser wurden vor Ort mit Zelluloseflocken<br />

ausgedämmt. Dieses dankbare Material lässt<br />

sich gut verarbeiten und ist auch aus bauphysikalischer<br />

Sicht sehr attraktiv: fällt Tauwasser<br />

innerhalb <strong>der</strong> Konstruktion an, nimmt die<br />

Dämmung zwar dieses kurz auf, es trocknet<br />

aber auch sehr schnell wie<strong>der</strong> aus. Innen<br />

wurden die Holzstän<strong>der</strong> mit einer beplankten<br />

und ausgedämmten Installationsschicht ausgestattet.<br />

Zum Aussenraum hin erscheint die<br />

verputzte Trägerplatte. Die Decken sind aus<br />

Holz und Beton konstruiert. Die 12 cm starken<br />

Holzdielen übernehmen dabei Zugkräfte,<br />

ein Überzug aus Beton übernimmt die Druckkräfte.<br />

2.Etappe – Minergie­A Häuser<br />

Momentan ist die 2. Etappe mit sieben Einfamilienhäusern<br />

und vier Wohnungen in Zweifamilienhäusern<br />

in Bau.<br />

Der neue Standard in Minergie-A vermochte<br />

sowohl den Architekten als auch die Bauherrschaft<br />

zu überzeugen. Jedes Haus besitzt eine<br />

eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die<br />

über das ganze Jahr gewonnene Strommenge<br />

ist ausreichend, um die Heizung und die kontrollierte<br />

Wohnungslüftung zu betreiben so-<br />

Mimergie-P<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 53


Wohnüberbauung Sonnenprojekt Oberarth<br />

Bauherrschaft<br />

Josef Amgwerd,<br />

vertreten durch:<br />

Sonja Hürlimann<br />

Sagiweg 5<br />

6403 Küssnacht<br />

Architekt<br />

f-h-c Architekten<br />

Aegeristrasse 38<br />

6300 Zug<br />

Tel. 041 729 40 70<br />

www.f-h-c.ch<br />

Bauingnieur<br />

Hegglin + Tihanov AG<br />

Baslerstrasse 29<br />

4603 Olten<br />

Tel. 062 212 18 81<br />

HLK­Ingenieur<br />

OLOS AG<br />

Mühlegasse 18<br />

6340 Baar<br />

Tel. 041 768 90 30<br />

www.olos.ch<br />

Holzbauingenieur<br />

Pirmin Jung<br />

Ingenieure für Holzbau AG<br />

Grossweid 4<br />

6026 Rain<br />

Tel. 041 459 70 40<br />

www.ideeholz.ch<br />

Montagebau in Holz<br />

Kost Holzbau AG<br />

Industrie Fänn Ost<br />

6403 Küssnacht am Rigi<br />

Tel. 041 854 35 43<br />

www.kost-ag.ch<br />

Mimergie-P<br />

wie das Warmwasser aufzubereiten. Der neue<br />

Energie A Standard darf als zukunftsweisende,<br />

vernünftige Weiterführung des Minergie-P<br />

Standards betrachtet werden.<br />

Fazit<br />

Der Erfolg auch im Verkauf bestätigt die Arbeit<br />

des Architekten und <strong>der</strong> Bauherrschaft: Vielen<br />

Käuferschaften sind Nachhaltigkeit, Oekologie<br />

und erneuerbare Energien ein Mehraufwand<br />

an Kosten und persönlicher Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit den neuen Technologien viel wert.<br />

Diese positive Haltung vieler Eigentümer und<br />

Eigentümerinnen ist wie<strong>der</strong>um Motivation für<br />

alle am Projekt Beteiligten. �<br />

54 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Innovation<br />

in Holz<br />

Im Einklang mit<strong>der</strong> Natur<br />

Wandaufbaumit Ytong ®<br />

Im Einklang mit<strong>der</strong> Natur<br />

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Wir realisieren<br />

Ihre Wohnträume<br />

Kost Holzbau AG Industrie Fänn Ost Fon 041 854 35 43 info@kost-ag.ch<br />

6403 Küssnacht a.R. Fax 041 854 3553 www.kost-ag.ch<br />

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Wandaufbau, <strong>der</strong>den hohenMinergie-P-Eco-Ansprüchen voll undganz gerecht wird.<br />

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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 55<br />

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Rubriktitel MINERGIE-Zertifikat<br />

«Das MINERGIE-<br />

Zertifikat ist eine<br />

Qualitätsgarantie.»<br />

Franz Beyeler, Geschäftsführer MINERGIE<br />

Der Baustandard MINERGIE steht für tiefen<br />

Energieverbrauch, mehr Komfort und<br />

Wirtschaftlichkeit. Aber nur wenn MINER­<br />

GIE dran steht, ist auch MINERGIE drin:<br />

Das Zertifikat ist <strong>der</strong> Qualitätsausweis für<br />

ein Produkt, das genau umschrieben und<br />

definiert ist. Es liefert klare Kenndaten<br />

als Sicherheit für Bauherren und Käufer<br />

und verschafft dem Eigentümer handfeste<br />

Vorteile – zum Beispiel För<strong>der</strong>beiträge,<br />

günstigere Hypotheken o<strong>der</strong> gar eine<br />

höhere Ausnützungsziffer. Seit <strong>der</strong> Lancie­<br />

rung 1998 hat MINERGIE sich kontinuierlich<br />

weiter entwickelt und auf breiter Ebene<br />

etabliert: Für zahlreiche Bauherren, Inves­<br />

toren und Architekten kommt eine konven­<br />

tionelle Bauweise gar nicht mehr in Frage.<br />

Wer nach MINERGIE baut, lässt sein Haus in<br />

<strong>der</strong> Regel auch zertifizieren. Die Kosten für die<br />

Zertifizierung betragen 900 Franken für ein<br />

Einfamilienhaus. Die Zertifizierung lohnt sich<br />

– selbst dann, wenn ein Verkauf des Hauses<br />

in absehbarer Zeit nicht zur Diskussion steht:<br />

«Das MINERGIE-Zertifikat ist für Bauherren<br />

ein Qualitätssiegel», bestätigt Olivier Lyon,<br />

Architekt ETH in Crissier. «Es bescheinigt<br />

ihnen, dass ihr Gebäude punkto Energieverbrauch<br />

und Wohnkomfort höchsten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

entspricht.» Das Zertifikat dokumentiert<br />

also den Wert des Gebäudes sichert dem<br />

Eigentümer zudem handfeste Vorteile: Einzelne<br />

Kantone unterstützen den Bau von MINERGIE-<br />

Häusern finanziell mit För<strong>der</strong>beiträgen, welche<br />

die Bauherrschaft beantragen kann. Zahlreiche<br />

Banken gewähren vergünstigte MINERGIE-Hypotheken,<br />

und in einzelnen Kantonen gilt für<br />

MINERGIE-Bauten eine höhere Ausnützungsziffer<br />

– zum Beispiel im Wallis: Dank <strong>der</strong> um<br />

15 Prozent höheren Ausnützungsziffer kann<br />

dort beispielsweise ein Mehrfamilienhaus mit<br />

11 anstatt mit 10 Wohnungen erstellt werden –<br />

nach MINERGIE, wohlgemerkt.<br />

Das Zertifikat ist bares Geld wert<br />

Zwar ist die Zertifizierung eines MINERGIE-<br />

Gebäudes die Regel, doch es gibt auch Ausnahmen:<br />

Manche Bauherren entscheiden sich<br />

gegen eine Zertifizierung, weil sie überzeugt<br />

sind, dass ihr Haus nie den Besitzer wechseln<br />

werde. Tatsächlich ist <strong>der</strong> höhere Wie<strong>der</strong>verkaufswert<br />

eines <strong>der</strong> Hauptargumente, die für<br />

die Zertifizierung sprechen. Sie ist in jedem Fall<br />

sinnvoll und empfehlenswert, denn: «Es könnte<br />

gut sein, dass man später einmal froh darüber<br />

ist, auch wenn im Moment keine Notwendigkeit<br />

besteht», gibt André R.Ruff, Art Architektur AG<br />

in Visp und Bern, zu bedenken. «Eine Nachzertifizierung<br />

ist in <strong>der</strong> Regel aufwändig und<br />

teuer. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht<br />

allen Bauherren bewusst ist, dass das Zertifikat<br />

eines Tages bares Geld wert sein kann.»<br />

Vorteile für Mieter und Anleger<br />

Auch Roger Baumann, Leiter Business Development<br />

Real Estate Asset Management bei<br />

<strong>der</strong> Credit Suisse AG Zürich, ist vom wirtschaftlichen<br />

Wert von Gebäudelabels überzeugt:<br />

«Ein Gebäudelabel ist eine Qualitätsgarantie.<br />

Es bestätigt, dass das Gebäude bestimmte<br />

Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Ein nachhaltiges<br />

Gebäude wie<strong>der</strong>um verschafft unseren<br />

Anlegern und Mietern zahlreiche Vorteile – unter<br />

an<strong>der</strong>em tiefere Betriebskosten, weil das<br />

Gebäude bezüglich Verbrauch von Energie und<br />

56 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Wasser optimiert ist.» Ein Blick in die Zukunft<br />

lässt ahnen: «Die langfristige Wertentwicklung<br />

ist mit grosser Wahrscheinlichkeit besser als<br />

bei einem konventionellen Gebäude, denn ein<br />

Gebäude, das unsere Kriterien punkto Nachhaltigkeit<br />

erfüllt, ist auch in 20 Jahren noch<br />

ein mo<strong>der</strong>nes Haus und weniger abhängig von<br />

steigenden Energiepreisen o<strong>der</strong> sich verschärfenden<br />

Energievorschriften.» Die Bedeutung<br />

von Gebäudelabels wächst – auch bei uns:<br />

Internationale Baustandards wie LEED (USA),<br />

BREEAM (GB) o<strong>der</strong> DGNB (D) tauchen allmählich<br />

auch in <strong>der</strong> Schweizer Baulandschaft auf,<br />

denn die Nachfrage nach umfassend nachhaltigen<br />

Gebäuden steigt. Derzeit sind Arbeiten<br />

zur Schaffung eines Schweizer Zertifizierungssystems<br />

für nachhaltige Immobilien im Gange,<br />

das nicht nur auf energetische und ökologische<br />

Optimierung fokussiert, son<strong>der</strong>n Energie, Umwelt,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft miteinbezieht.<br />

Basis dieses Systems sind die Stärken<br />

<strong>der</strong> Marke MINERGIE als Qualitätsstandard.<br />

MINERGIE­Module: Bauteile und Systeme<br />

in MINERGIE­Qualität<br />

MINERGIE ist eine eingetragene Marke und als<br />

solche ohne Einschränkungen geschützt. Die<br />

Bezeichnung «MINERGIE-Haus» basiert also<br />

keineswegs auf einer subjektiven Einschätzung,<br />

son<strong>der</strong>n darf ausschliesslich für Gebäude verwendet<br />

werden, die einen MINERGIE-Standard<br />

tatsächlich erfüllen. Aber nicht nur Gebäude,<br />

son<strong>der</strong>n auch Bauteile und Systeme in <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten<br />

Qualität können als MINERGIE-Module<br />

ausgezeichnet werden. Neben ausgezeichneten<br />

energetischen Eigenschaften erfüllen sie<br />

weitere wichtige Kriterien wie Funktionalität,<br />

Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit.<br />

Macht Sinn: MINERGIE­Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

in Teilschritten<br />

Die MINERGIE-Module gibt es für die Gebäudehülle<br />

(Wand und Dach, Fenster, Türen,<br />

Sonnenschutz) und für die Gebäudetechnik<br />

(Komfortlüftung, Leuchten, Raumkomfort sowie<br />

neu Holzfeuerstätten und Thermische<br />

Solaranlagen). Sie eignen sich sowohl für den<br />

Einsatz im Neubau wie auch für eine Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

in Etappen. Letztere ist für viele Eigentümer,<br />

die ihr Haus umfassend und nachhaltig<br />

mo<strong>der</strong>nisieren wollen, <strong>der</strong> ideale Weg zum<br />

MINERGIE-Gebäude. Durch die Etappierung<br />

einer Gesamterneuerung verteilen sich <strong>der</strong>en<br />

Kosten auf verschiedene Jahre und werden<br />

dadurch besser tragbar. Auch die Beeinträchtigung<br />

des Wohnkomforts durch Bauarbeiten<br />

hält sich in Grenzen, wenn die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

gut geplant und in Teilschritten durchgeführt<br />

wird. Das lohnt sich: «Es ist wichtig, dass man<br />

voraus denkt», weiss Monika Wyss, Architektin<br />

FH und Baubiologin. «Deshalb macht es auch<br />

Sinn, ein Gesamtkonzept zu erstellen, bevor<br />

man mit den Bauarbeiten anfängt.» Sie plä-<br />

SZ­001­P­ECO<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 57


MINERGIE-Zertifikat<br />

diert für eine Fachperson, welche die Fäden<br />

in <strong>der</strong> Hand und den Überblick behält: «Wenn<br />

es um eine Mo<strong>der</strong>nisierung geht, empfehle<br />

ich Hausbesitzern, sich zunächst mit einem<br />

Architekten o<strong>der</strong> Planer in Verbindung zu setzen.<br />

Es lohnt sich auch, für einen Vorgehensvorschlag<br />

Geld zu investieren.» Ein Beispiel:<br />

Bevor die Heizung ersetzt wird, kann eine<br />

Prüfung <strong>der</strong> Gebäudehülle sinnvoll sein – insbeson<strong>der</strong>e,<br />

wenn es sich um ein älteres Gebäude<br />

handelt. Ist nämlich die Gebäudehülle<br />

dicht, kann die Heizung kleiner dimensioniert<br />

werden, was sich natürlich auch finanziell<br />

auswirkt.<br />

Vom exotischen Baustandard<br />

zum «State of the art»<br />

Seit seiner Lancierung 1998 hat MINERGIE<br />

sich kontinuierlich weiter entwickelt und auf<br />

breiter Ebene etabliert. Ganz zu Anfang noch<br />

von vielen als «exotischer Baustandard» beargwöhnt,<br />

gilt MINERGIE heute als das wichtigste<br />

Standbein <strong>der</strong> Energiepolitik des Bundes<br />

im Gebäudebereich. Tatsächlich entfallen rund<br />

50 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in<br />

<strong>der</strong> Schweiz auf den Gebäudebereich, und <strong>der</strong><br />

Sanierungsbedarf in unserem Land ist hoch.<br />

Ein Gebäude, Baujahr älter als 1990, das nach<br />

MINERGIE mo<strong>der</strong>nisiert wird, braucht bis zu 60<br />

Prozent weniger Energie. Noch mehr Energieeffizienz<br />

garantieren die Standards MINERGIE-<br />

P und MINERGIE-A. Letzterer zeichnet Häuser<br />

aus, die sogar mehr Energie produzieren, als<br />

sie verbrauchen (siehe auch Artikel auf Seite<br />

60, EFH von Otmar Spescha).<br />

Mehr als 25 000 Gebäude in <strong>der</strong> Schweiz sind<br />

nach einem MINERGIE-Standard zertifiziert –<br />

Wohnbauten je<strong>der</strong> Grösse ebenso wie Industrie-,<br />

Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude.<br />

Für viele Bauherren und Investoren kommt<br />

etwas an<strong>der</strong>es als MINERGIE gar nicht mehr<br />

in Frage. Auch die Zünd Systemtechnik AG in<br />

Altstätten liess ihr neues Produktionsgebäude<br />

2009 im MINERGIE-P-Standard erstellen. Karl<br />

Zünd, VR-Präsident und Inhaber: «Ich persönlich<br />

schätze die lange Lebensdauer, die gute<br />

Werterhaltung und die hohe Wirtschaftlichkeit<br />

des Baus.» Die Mehrkosten von 3,5 Prozent<br />

hält <strong>der</strong> innovative Unternehmer für mehr als<br />

gerechtfertigt: «Die Energiekosten betragen<br />

nur 20 Prozent <strong>der</strong>jenigen eines konventionell<br />

erstellten Gebäudes. Auss<strong>der</strong>dem stossen wir<br />

hier im selben Vergleich 80 Prozent weniger<br />

CO2 aus. Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat.»<br />

�<br />

Der Weg zum MINERGIE­Haus<br />

_Wählen Sie für die Planung und Realisierung<br />

eines Neubaus o<strong>der</strong> einer Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

einen MINERGIE-Fachpartner. Sie finden ihn<br />

samt Referenzen im Adressportal unter www.<br />

minergie.ch/adressportal.<br />

_Sprechen Sie mit Ihrem Fachplaner o<strong>der</strong> Architekten<br />

ganz zu Anfang über Ihre Wünsche<br />

und Bedürfnisse. Überlegen Sie sich, was<br />

Sie am Schluss haben möchten und setzen<br />

Sie gemeinsam Prioritäten, auch aus finanziellen<br />

Gründen. Wenn man nicht vom (Bau-)<br />

Fach ist, ist es schwierig, sich vorzustellen,<br />

was alles unternommen werden muss und<br />

wie man es angeht.<br />

_Prüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Architekten/Fachplaner,<br />

ob Sie in den Genuss von<br />

För<strong>der</strong>beiträgen kommen. Unter www.energiefranken.ch<br />

o<strong>der</strong> www.baufoer<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>.ch<br />

finden Sie mittels Eingabe Ihrer Postleitzahl<br />

alle Energieprogramme, mit denen Neubauten<br />

und Mo<strong>der</strong>nisierungen geför<strong>der</strong>t werden.<br />

_Besichtigen Sie an<strong>der</strong>e MINERGIE-Häuser<br />

und sprechen Sie mit den Eigentümern/Bewohnern.<br />

Sie finden sämtliche MINERGIE-<br />

Gebäude und Kontaktdaten auf <strong>der</strong> Gebäudeliste<br />

unter www.minergie.ch/gebaeudeliste.<br />

_Informieren Sie sich an Messen und Veranstaltungen<br />

(z.B. Minergie Expo in Luzern<br />

vom 7. bis 10. März 2013) über MINERGIE und<br />

nachhaltiges Bauen.<br />

Nächste Veranstaltungen<br />

_Voranzeige: Minergie Expo: Luzern, 7. bis 10. März 2013<br />

Alle Veranstaltungen: www.minergie.ch/veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />

Für weitere Informationen:<br />

Geschäftsstelle MINERGIE, Steinerstrasse 37, CH-3006 Bern<br />

Telefon +41 31 350 40 60, Fax +41 31 350 40 51<br />

info@minergie.ch, www.minergie.ch<br />

58 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


1a hunkeler<br />

TOP-WIN ® –<br />

Das sicherste Fenster<br />

<strong>der</strong> Schweiz<br />

Erfolg für die Fensterbauer von<br />

1a hunkeler in Ebikon. Das TOP­WIN ® hat<br />

als erstes zweiflügliges Schweizer Holz–<br />

Metall Fenster am Institut für Fenster­<br />

technik in Rosenheim (D) die Prüfung für<br />

die Wi<strong>der</strong>standsklasse 2 bestanden.<br />

1a hunkeler AG<br />

Bahnhofstrasse 20, 6030 Ebikon<br />

Telefon 041 444 04 40, info@1a-hunkeler.ch<br />

www.1a-hunkeler.ch<br />

Publireportage<br />

Bis heute verfügten in <strong>der</strong> Schweiz zweiflüglige<br />

Holz-Metall-Fenster über Beschläge, welche<br />

nur nach den Vorschriften <strong>der</strong> Beschlägehersteller<br />

geprüft und eingebaut werden. Damit<br />

konnte die Einhaltung <strong>der</strong> Einbruch-Normen<br />

an den gelieferten Fenstern we<strong>der</strong> nachgewiesen<br />

noch garantiert werden.<br />

Mit dem vom Institut für Fenstertechnik geprüften<br />

TOP-WIN ® Holz Metall Fenster von<br />

1a hunkeler än<strong>der</strong>t sich das und beweist, dass<br />

1a hunkeler immer ein Schritt voraus ist.<br />

Die Prüfung garantiert maximalen Einbruchschutz<br />

dank zusätzlicher einbruchhemmen<strong>der</strong><br />

Eigenschaften und bietet grössere Sicherheit<br />

gegen Aufhebeln, Bewegen des Verschlusses<br />

und Einschlagen o<strong>der</strong> Aufschneiden von Scheiben.<br />

TOP­WIN ® für Renovationen und Neubauten<br />

TOP-WIN ® ist für Renovationen und Neubauten<br />

die perfekte Lösung.<br />

Im Gegensatz zu handelsüblichen Renovationsfenstern<br />

kann TOP-WIN ® bei Fenstersanierungen<br />

sogar Licht gewinnen. In Kombination mit<br />

den sehr schlanken Rahmen- und Mittelpartien<br />

kann das bis zu 30% mehr Lichtausbeute und<br />

damit mehr Komfort bedeutet.<br />

TOP­WIN ® auch im Passivhaus<br />

Lichtgewinn bedeutet auch Energiegewinn.<br />

TOP-WIN ® ist eines <strong>der</strong> best dämmenden<br />

Fenstern auf dem Markt (siehe www.topfenster.ch)<br />

und wird laufend an hoch gedämmten<br />

Gebäuden und Passivhäusern eingesetzt. �<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 59


DEFH Familie Spescha Schwyz<br />

Das Haus<br />

als Kraftwerk<br />

Am 24. August 2011 wurde in Schwyz das<br />

erste Minergie­A Haus in <strong>der</strong> Zentralschweiz<br />

zertifiziert. Das Wohn­ und Bürogebäude<br />

von Otmar Spescha, einem <strong>der</strong> Pioniere im<br />

energieeffizienten Bauen, wurde bereits<br />

1998 als Passivhaus erbaut. Durch die zu­<br />

sätzliche Montage einer Photovoltaikanlage<br />

erfüllt das Haus nun die Kriterien eines<br />

Plusenergiehauses, ein Gebäude, das mehr<br />

Energie produziert, als es verbraucht.<br />

«Wir waren neugierig, ob unser zwölfjähriges<br />

Haus die Anfor<strong>der</strong>ungen an den Minergie-A<br />

Standard so ohne weiteres erfüllen würde»,<br />

sagt Otmar Spescha. Wie sich heraus stellte,<br />

ergaben sich absolut keine Probleme. Das<br />

Grundkonzept <strong>der</strong> Haustechnik blieb unverän<strong>der</strong>t:<br />

Thermische Solaranlagen für Warmwasser<br />

und als Heizungsunterstützung. Die Restdeckung<br />

liefert ein Pelletsofen im Wohnraum<br />

sowie die Komfortlüftung mit Wärmerückge-<br />

winnung und vorgeschaltetem Erdreichwärmetauscher.<br />

Von <strong>der</strong> Photovoltaikanlage kommt<br />

die Energie (Strom), damit aus dem Minergie-P<br />

Haus ein Plusenergiehaus wird.<br />

Das Plusenergiehaus definiert sich durch seine<br />

Energiebilanz. Im vorliegenden Fall dokumentiert<br />

durch den effektiven Energieverbrauch<br />

sowie den effektiven solaren Ertrag aus <strong>der</strong><br />

Photovoltaikanlage für das Jahr 2011 (siehe<br />

Grafik).<br />

Der gesamte Stromverbrauch (Haushalt und<br />

Büro) von 6300 kWh beinhaltet den benötigten<br />

Strom für die Beleuchtung, die Haushalt- und<br />

Bürogeräte für das ganze Einfamilienhaus sowie<br />

den kompletten Bürobetrieb mit 4 Arbeitsplätzen.<br />

Die Energiebilanz (Verbrauch/Ertrag) eines<br />

durchschnittlichen Jahres ergibt 153%. Die<br />

Jahresbilanz 2011 ist mit 182% beson<strong>der</strong>s<br />

hoch ausgefallen, weil für Heizung und Warmwasser<br />

weniger als durchschnittlich benötigt<br />

wurde. Zudem hat uns die Sonne einen überdurchschnittlichen<br />

Ertrag aus <strong>der</strong> Photovoltaikanlage<br />

generiert. Normalerweise können<br />

wir mit 950 kWh pro Kilowatt Peak rechnen.<br />

Im 2011 waren es sagenhafte 1097 kWh pro<br />

Kilowatt Peak.<br />

60 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Den Minergie-A Standard hätten wir auch erreicht,<br />

ohne den Strom <strong>der</strong> Photovoltaikanlage<br />

in den Berechnungen zu berücksichtigen. Wir<br />

sind stolz, dass unser nun bereits 13-jähriges<br />

Haus die strengsten Energie-Labels immer<br />

noch locker erreicht. Das beweist, was grundsätzlich<br />

schon seit langem möglich ist. �<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Jahresbilanz PEB Spescha 2011<br />

Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez<br />

Strom Haushalt /<br />

Büro [kWh]<br />

Ventilatorstrom<br />

[kWh]<br />

Warmwasser [kWh]<br />

Heizung [kWh]<br />

Prognose Ertrag aus<br />

PV-Anlage [kWh]<br />

Effektiver Ertrag aus<br />

PV-Anlage 2011<br />

[kWh]<br />

Minergie-A<br />

Bauherrschaft<br />

Christina und<br />

Otmar Spescha<br />

Untere Mangelegg 3<br />

6430 Schwyz<br />

Energieplaner<br />

Otmar Spescha<br />

Ingenieurbüro AG<br />

für energieeffizientes<br />

Bauen<br />

Untere Mangelegg 3<br />

6430 Schwyz<br />

Tel. 041 811 40 70<br />

www.passivhaus.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 61


Flumroc AG<br />

Brand- und Schallschutz<br />

im Jugendstil-Hotel<br />

Das denkmalgeschützte<br />

Hotel Paxmontana ist dank<br />

einer Innendämmung<br />

aus Flumroc-Steinwolle<br />

ökologisch vorbildlich<br />

ausgerüstet.<br />

Nach fast an<strong>der</strong>thalb Jahren Gesamt­<br />

erneuerung hat das Hotel Paxmontana in<br />

Flüeli­Ranft kürzlich seine Türen wie<strong>der</strong><br />

geöffnet. Die Gäste geniessen nach dem<br />

Umbau mehr Komfort und mehr Ruhe –<br />

auch dank dem mit Flumroc­Steinwolle<br />

erzielten Schall­ und Brandschutz.<br />

Hotel Paxmontana<br />

Baujahr: 1896/1906<br />

Umbau: 2010–2011<br />

Bauherrschaft: Ruedi Riebli Treuhand AG, Sarnen<br />

Architektur: Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG,<br />

Zürich<br />

Bauleitung: Kiser Stini Bauplanungs GmbH, Alpnach Dorf<br />

Von aussen sieht das Hotel Paxmontana in<br />

Flüeli-Ranft heute fast so aus wie im Jahr<br />

1906. Damals erweiterten die Besitzer das<br />

1896 erbaute Haus auf die heutige Grösse.<br />

Dass das Hotel kürzlich rundum erneuert<br />

wurde, wird erst im Innern sichtbar. Vor den<br />

Wänden mit rekonstruierter Tapete stehen mo<strong>der</strong>ne<br />

Designerstücke und liebevoll restaurierte<br />

Jugendstilmöbel. Vier <strong>der</strong> 83 Zimmer – vor<br />

dem Umbau waren es noch 103, aber kleinere<br />

Räume – sind ausschliesslich mit historischem<br />

Mobiliar ausgestattet. Sie ermöglichen<br />

dem Gast eine Reise in die Vergangenheit,<br />

selbstverständlich mit dem heute gewohnten<br />

Hotelkomfort. An Weihnachten letztes Jahr<br />

übernachteten die ersten Gäste im frisch erneuerten<br />

Paxmontana.<br />

Grossbaustelle<br />

Der aufwendige Umbau des Hotels dauerte<br />

knapp an<strong>der</strong>thalb Jahre und kostete 26 Millionen<br />

Franken. Tag für Tag waren bis zu 120<br />

Personen auf <strong>der</strong> Baustelle im Einsatz. Gleich<br />

zu Beginn <strong>der</strong> Gesamterneuerung im Sommer<br />

2010 entfernten Arbeiter das ganze Hotelmobiliar<br />

und verstauten es in einem eigens dafür<br />

gemieteten Lager. Wertvolle Inneneinrichtung,<br />

die nicht abtransportiert werden konnte, wurde<br />

zum Schutz sorgfältig eingepackt, von den<br />

Deckenspiegeln bis zu den Holz- und Steingutböden.<br />

Sogar den Turm montierten die Spezialisten<br />

ab, um ihn zu sanieren und wie<strong>der</strong> auf<br />

das Dach zu setzen.<br />

Denkmalschutz<br />

Weil das Paxmontana unter Denkmalschutz<br />

steht, durften die Architekten das äussere<br />

Erscheinungsbild nicht antasten. Sie konnten<br />

die Wärmedämmung nicht an <strong>der</strong> Fassade,<br />

son<strong>der</strong>n nur innen anbringen, was bauphysikalisch<br />

sehr anspruchsvoll ist. Während Planung<br />

und Bau waren deshalb entsprechende<br />

Experten im Einsatz. Als Dämmstoff wählten<br />

sie Flumroc-Steinwolle. Diese wird bei <strong>der</strong><br />

Herstellung speziell behandelt, sodass sie<br />

wasserabweisend wird. Würde nämlich Feuchtigkeit<br />

in die Dämmung eindringen, könnten<br />

die Holzkonstruktionen in den Wänden des<br />

62 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Paxmontana Schaden nehmen und <strong>der</strong> Dämmwert<br />

stark sinken.<br />

Brandschutz<br />

Ein wichtiges Ziel <strong>der</strong> Gesamterneuerung war<br />

die Verbesserung des Brandschutzes. Auch<br />

hier kommen die hervorragenden Eigenschaften<br />

<strong>der</strong> Steinwolle zum Tragen. Die Planer<br />

verwendeten den Dämmstoff aus Flums nicht<br />

nur an den Aussen-, son<strong>der</strong>n auch in den Zwischenwänden<br />

und in den Decken. Die nicht<br />

brennbare Steinwolle wird hier zum grossen<br />

Sicherheitsplus für Gäste und Hotelangestellte.<br />

Schallschutz<br />

Die Steinwolle verhin<strong>der</strong>t auch die Übertragung<br />

von störendem Schall im Hotel. Schliesslich<br />

versteht sich das Paxmontana als «Haus<br />

<strong>der</strong> Stille» und will nach dem Umbau vermehrt<br />

gestresste Städter ansprechen, die sich hier in<br />

Ruhe erholen möchten. Die Zimmer sind deshalb<br />

auch nicht mit Radios ausgerüstet – und<br />

die «Fern-Seher» sind Feldstecher, mit denen<br />

die Gäste die Aussicht auf den Sarnersee und<br />

die Obwaldner Bergwelt noch besser geniessen<br />

können. �<br />

Publireportage<br />

Das Hotel Paxmontana<br />

steht auf einem Hügel<br />

über Flüeli-Ranft, wo im<br />

15.Jahrhun<strong>der</strong>t Bru<strong>der</strong><br />

Klaus lebte.<br />

Die Flumroc AG in Kürze<br />

Flumroc stellt seit über 60 Jahren Dämmprodukte<br />

aus Steinwolle her. Anwendungsgebiete<br />

sind die Wärmedämmung sowie <strong>der</strong><br />

Schall- und Brandschutz. Die landesweit<br />

führende Mineralwolleherstellerin gehört zu<br />

den grössten Arbeitgebern im Sarganserland.<br />

Die Flumroc AG ist Leading Partner<br />

des Vereins Minergie.<br />

Flumroc AG<br />

Postfach<br />

8890 Flums<br />

Tel. 081 734 11 11<br />

Fax 081 734 12 13<br />

info@flumroc.ch<br />

www.flumroc.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 63


EFH Giswil<br />

Vorbild und Ansporn<br />

Im Kanton Obwalden besteht noch ein<br />

markanter Nachholbedarf, was den Bau und<br />

die Realisierung von Passivhäusern betrifft.<br />

So entstand oberhalb von Giswil das nach<br />

Minergie­P zertifizierte Holzhaus auch<br />

eher zufällig.<br />

Beim ersten Treffen mit <strong>der</strong> Bauherrschaft<br />

hat Bruno Waser erfahren, dass diese plante,<br />

an prächtiger Lage mit Blick auf den Sarnersee<br />

und die umliegenden Berge, ein Rundholzblockhaus<br />

zu errichten. Mit Überzeugung<br />

gelang es dem Architekten schliesslich, die<br />

heute notwendige energieeffiziente Bauweise<br />

im Minergie-Standard zu realisieren. Es gelang<br />

sogar, das für Passivhäuser vorgegebene<br />

Minergie-P Label zu erreichen.<br />

Von allem Anfang an war klar, dass es ein<br />

Holzhaus werden würde. Holz ist ein multifunktioneller<br />

Baustoff, welcher Hightech Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

erfüllt. Gleichzeitig lässt er viel<br />

Spielraum bei <strong>der</strong> Planung und Realisierung<br />

und ermöglicht so den Raum für die individuellen<br />

Bedürfnisse und Wünsche <strong>der</strong> Bauwilligen.<br />

Der Gipfel all dieser Bestrebungen ist das hier<br />

gebaute Klimaholzhaus. Das Klimaholzhaus<br />

übertrifft alle Erwartungen, welche in den<br />

Baustoff Holz gesetzt werden. Es regelt im<br />

Sommer das Raumklima, indem es die überschüssige<br />

Feuchtigkeit aus <strong>der</strong> Luft entzieht<br />

und im Holz speichert. Im Winter wird diese<br />

dann in den Wohnraum zurückgeführt. So<br />

entsteht über das ganze Jahr ein angenehm<br />

gesundes Raumklima, ohne den Einsatz eines<br />

Luftbefeuchters.<br />

Die grösste bauliche Herausfor<strong>der</strong>ung war die<br />

Topografie des Geländes mit <strong>der</strong> relativ steilen<br />

Hanglage. Die Zufahrt zum Gebäude ist auf<br />

<strong>der</strong> oberen Hangseite. Das Gelände weist vom<br />

oberen Eingangsbereich zum unten liegenden<br />

Wohnbereich eine beträchtliche Höhendifferenz<br />

aus. Diese wurde mit einer eleganten<br />

Treppe überbrückt. Dies ergibt eine spezielle<br />

Innenarchitektur mit angenehmer Atmosphäre<br />

und einem grossen Raum. Die Grosszügigkeit<br />

und die loftähnliche Gestaltung waren wichtige<br />

Anliegen <strong>der</strong> Bauherrschaft.<br />

64 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Geheizt wird das Gebäude mittels einer Erdsonden-Wärmepumpe.<br />

Die damit gewonnene<br />

Wärme wird durch die Bodenheizung im ganzen<br />

Haus verteilt. Für konstante Frischluft<br />

sorgt die Komfortlüftung, eine unabdingbare<br />

Voraussetzung für den Minergie-P Standard.<br />

Abgerundet wird das Konzept mit einem Regenwassertank<br />

für das Brauchwasser.<br />

Die Bauherrschaft äussert sich zufrieden mit<br />

dem erreichten Resultat: Man fühlt sich wohl<br />

und würde sofort wie<strong>der</strong> ein Klimaholzhaus<br />

im Passivhausstandard bauen. Auch viele Besucher<br />

reagieren positiv auf die spannende<br />

Architektur sowie das angenehme Wohnklima.<br />

Das Haus soll deshalb auch Vorbild und<br />

Ansporn für potentielle Bauherrschaften sein,<br />

einen Beitrag zu einer energieeffizienten und<br />

nachhaltigen Zukunft zu leisten. �<br />

Architekt/Holzbau<br />

Waser Holzbau AG<br />

Allmendstrasse 18<br />

6387 Oberrickenbach<br />

Tel. 041 628 20 60<br />

www.waserholzbau.ch<br />

HLK­Ingenieur<br />

Zurfluh Lottenbach GmbH<br />

Hertensteinstrasse 44<br />

6004 Luzern<br />

Tel. 041 367 00 60<br />

www.zurfluhlottenbach.ch<br />

Minergie-P<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 65


EFH Amstad Beckenried<br />

Ein Haus mit Ecken<br />

und Kanten<br />

Von Marianne und Daniel Amstad-Muff<br />

Wo sich früher einmal ein Stall befand,<br />

erstellte die Bauherrschaft Marianne und<br />

Daniel Amstad­Muff ein Familienhaus<br />

für die Zukunft.<br />

Das Haus steht an einer wun<strong>der</strong>schönen Lage<br />

oberhalb des Vierwaldstättersees, umgeben<br />

von einer faszinierenden Bergwelt.<br />

Lange Zeit träumten wir vom eigenen Minergie-P<br />

Haus. Dank einem überraschenden Arbeitsplatzwechsel<br />

und dem glücklichen Finden<br />

eines geeigneten Bauplatzes wurde <strong>der</strong> Traum<br />

plötzlich sehr schnell zur Realität.<br />

Das Wissen über Minergie-P haben wir uns aus<br />

Fachliteratur angeeignet. Gestärkt in unserem<br />

Vorhaben wurden wir auch durch die Tatsache,<br />

dass Freunde von uns bereits ein Minergie-P<br />

Haus gebaut haben und sich darin sehr wohl<br />

fühlen. Die Grobplanung des Familienhauses<br />

haben wir selber vorgenommen. Der Architekt,<br />

Norbert Aregger aus Buttisholz, übernahm die<br />

geplanten Entwürfe und verfeinerte diese nach<br />

Absprache mit uns. Entstanden ist ein schlichtes<br />

Bauwerk, realisiert ganz nach unseren<br />

Wünschen.<br />

Wie <strong>der</strong> damalige Holzstall wurde auch das<br />

neue Einfamilienhaus aus Holz gebaut. Nur<br />

das teilweise im Erdreich liegende Untergeschoss<br />

ist betoniert. Ab <strong>der</strong> Kellerdecke wurde<br />

nur einheimisches Holz eingesetzt. Mit <strong>der</strong><br />

Firma Zisag AG aus Eschenbach SG haben wir<br />

einerseits einen guten Kollegen und an<strong>der</strong>erseits<br />

einen Fachbetrieb engagieren können,<br />

welcher das Haus in tadelloser Qualität termingerecht<br />

erstellte. Die übrigen Handwerker<br />

wurden bewusst aus dem Dorf o<strong>der</strong> dem<br />

Kanton Nidwalden ausgewählt. Dies hat sich in<br />

doppelter Hinsicht bewährt: Einerseits haben<br />

wir keinerlei Garantiearbeiten zu verzeichnen,<br />

was für die ausgezeichnete Qualität <strong>der</strong> ausgesuchten<br />

Handwerker spricht. An<strong>der</strong>seits<br />

sind die Handwerker bei einem Problem sehr<br />

schnell vor Ort.<br />

Von Aussen ist nicht erkennbar, dass es sich<br />

beim Gebäude um ein mit Holz gebautes Objekt<br />

handelt. Die Fassade ist mit einem mineralischen<br />

Putz versehen und wurde mit einer<br />

speziellen Maltechnik behandelt. Die Oberfläche<br />

präsentiert sich wie das Fell eines «Giraffen»,<br />

was im eher landwirtschaftlich geprägten<br />

Beckenried doch sehr augenfällig erscheint.<br />

Das Familienhaus verfügt über eine kontrollierte<br />

Wohnungslüftung mit hochwertigen Filtern,<br />

hocheffizienter Wärmerückgewinnung<br />

und niedrigem Stromverbrauch. Dadurch<br />

werden eine hohe Innenluftqualität und zugleich<br />

ein niedriger Energieverbrauch erreicht.<br />

Sämtliche Haushaltgeräte verfügen über die<br />

Effizienzklasse A/AA+.<br />

Sonnenkollektoren für das Warmwasser<br />

Das Warmwasser wurde anfänglich mit einer<br />

Sonnenkollektoranlage aufgewärmt. Die Absorberfläche<br />

beträgt 4.6 m 2 . Die windexponierte<br />

Lage des Familienhauses hat bereits beim Bezug<br />

im Jahre 2008 zu einem Totalschaden <strong>der</strong><br />

Anlage geführt. Trotz <strong>der</strong> massiv verbesserten<br />

Gewichtsbelastung <strong>der</strong> einzelnen Flachkollektoren<br />

hat <strong>der</strong> Sturm von Anfang Januar 2012<br />

erneut zu einem Totalschaden <strong>der</strong> Sonnenkollektoranlage<br />

geführt. Dieser zweite Schadenfall<br />

veranlasste uns zu einem Wechsel auf Vakuumröhren-Kollektormodulen<br />

<strong>der</strong> Helvetic Energy<br />

in Flurlingen. Die Vakuumröhren-Kollektormodule<br />

werden ohne Aufstän<strong>der</strong>ung und Gewichte<br />

auf dem begrünten Flachdach montiert.<br />

Heizen nur mit Holz<br />

Das Familienhaus wird nur mit dem mo<strong>der</strong>nen<br />

Naturofen <strong>der</strong> Tiro AG St.Gallen geheizt.<br />

Der Speicherofen gibt etwas zeitverzögert eine<br />

natürliche, wohlige Wärme ab. Dank dem er-<br />

66 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


eichten Minergie-P Standard brauchen wir im<br />

Durchschnitt nur rund 1.5 Ster Holz pro Jahr.<br />

Wir nutzen die Sonneneinstrahlung konsequent<br />

aus. Das ganze Haus ist nach Süden mit grossen<br />

Fensterfronten geöffnet, gegen Norden hingegen<br />

sind die Fensteröffnungen kleiner. Dies<br />

ist <strong>der</strong> einzige «Nachteil» unseres Minergie-P-<br />

Hauses, befindet sich doch <strong>der</strong> See nördlich unseres<br />

Grundstücks. Aber mit diesem Kompromiss<br />

können wir sehr gut leben. Uns war <strong>der</strong><br />

ökologische Aspekt wichtiger als die uneingeschränkte<br />

Aussicht auf den Vierwaldstättersee.<br />

Gründach und Regenwassernutzung<br />

Damit das Wohnklima auch bei heissen Temperaturen<br />

im Sommer angenehm bleibt, haben<br />

wir uns für ein begrüntes Dach entschieden.<br />

Dieses «Gründach» dient auch dem Rückbehalt<br />

von Regenwasser. Von <strong>der</strong> zusätzlichen<br />

Nutzung des Regenwassers profitiert auch die<br />

Waschmaschine, welche an das System angeschlossen<br />

ist. Diese Massnahmen führen zu<br />

einem sehr niedrigen Frischwasserverbrauch<br />

und dementsprechend zu tieferen Betriebskosten.<br />

Wir können alles anfallende Regenwasser<br />

auf <strong>der</strong> eigenen Parzelle «verarbeiten», ohne<br />

eine öffentliche Regenwasserleitung in Anspruch<br />

nehmen zu müssen.<br />

Minergie-P<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 67


EFH Amstad Beckenried Mimergie-P<br />

Bauherrschaft<br />

Marianne und Daniel<br />

Amstad-Muff<br />

Lehmatt 4<br />

6375 Beckenried<br />

Architekt<br />

Aregger Architekten AG<br />

Oberdorf 22<br />

6018 Buttisholz<br />

Tel. 041 928 00 30<br />

www.aregger-architekten.ch<br />

Haustechnik­Ingenieur<br />

Grüter Hans AG<br />

Zellgut 7<br />

6214 Schenkon<br />

Tel. 041 952 81 41<br />

www.grueterag.ch<br />

Holzbauingenieur<br />

Pirmin Jung<br />

Ingenieure für Holzbau AG<br />

Grossweid 4<br />

6026 Rain<br />

Tel. 041 459 70 40<br />

www.ideeholz.ch<br />

Zukunft: Null­Energiehaus<br />

Das Träumen haben wir noch nicht verlernt.<br />

Bereits bei <strong>der</strong> Planung haben wir an die<br />

Weiterentwicklung gedacht. Es sind sämtliche<br />

Vorkehrungen getroffen worden, damit in näherer<br />

Zukunft aus dem Minergie-P Haus ein<br />

Nullenergie-Haus (Minergie-A) realisiert werden<br />

kann.<br />

Sämtliche Installationen für eine Photovoltaikanlage<br />

sind vorhanden. Auch die Anmeldung<br />

für die kostendeckende Einspeisevergütung<br />

wurde schon vor längerer Zeit eingereicht.<br />

Lei<strong>der</strong> ist die Warteliste sehr lang. Wir stehen<br />

zurzeit irgendwo auf Position 8000.<br />

Fazit<br />

Für uns war <strong>der</strong> Bau im Minergie-P Standard<br />

eher eine Selbstverständlichkeit als eine<br />

Wahl. Wir haben zu keinem Zeitpunkt daran<br />

gezweifelt, das Richtige zu tun, auch wenn wir<br />

anfänglich von <strong>der</strong> breiten Öffentlichkeit eher<br />

belächelt wurden. Es wäre uns gar nicht in den<br />

Sinn gekommen, auf eine an<strong>der</strong>e Art zu bauen.<br />

Die Kriterien, nach denen wir uns leiten liessen<br />

sind Ökologie, Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit.<br />

Beson<strong>der</strong>s stolz sind wir, dass es uns<br />

gelungen ist, Energieeffizienz, natürliche Baustoffe<br />

und zeitgemässes Design in Einklang zu<br />

bringen. Unsere Erwartungen punkto Wohnkomfort<br />

und Energiesparen haben sich zu 100<br />

Prozent erfüllt. Könnten wir noch einmal von<br />

vorne anfangen, würden wir alles wie<strong>der</strong> genau<br />

gleich machen. �<br />

Kenndaten:<br />

_Energiebezugsfläche o<strong>der</strong><br />

Nettogeschossfläche: 251 m 2<br />

_Bruttogeschossfläche: 430 m 2<br />

_Volumen SIA 416: 1310 m 3<br />

_U-Werte: Aussenwand 0.08 (W/lm 2 K)<br />

Dach 0.06 (W/lm 2 K)<br />

Boden 0.10 (W/lm 2 K)<br />

_Wärmedämmung: Gutex-Dämmplatten und<br />

Flumroc-Dämmplatten<br />

_Wärmeerzeugung: Holz (Speicherofen)<br />

_Warmwasser: Vakuumröhren-Kollektormodule<br />

_Jährlicher Holzverbrauch: rund 1.5 Ster Hartholz aus den<br />

Waldungen von Beckenried<br />

_Jährlicher Stromverbrauch: rund 4000 kWh<br />

68 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Xella Porenbeton Schweiz AG<br />

Ytong Multipor ®<br />

Mineraldämmplatten<br />

Das optimale System zur Innenund<br />

Aussendämmung<br />

Die Raumcharakteristik<br />

bleibt perfekt bestehen.<br />

Für die nachhaltige Gebäudesanierung<br />

Multipor Mineraldämmplatten bieten gerade<br />

bei <strong>der</strong> Altbausanierung und im Neubau massive<br />

Vorteile. Sie eignen sich für die Dämmung<br />

von Aussenwänden innen o<strong>der</strong> aussen, ohne<br />

zusätzliche Dampfsperre, und sind deshalb<br />

ideal für die nachhaltige energietechnische<br />

Sanierung von Altbauten.<br />

Tiefere Heizkosten<br />

Durch die Innendämmung von Aussenwänden<br />

mit Multipor kann <strong>der</strong> Wärmeschutz und somit<br />

die Behaglichkeit innerhalb von Gebäuden erheblich<br />

verbessert werden.<br />

Multipor sichert und verbessert als nicht brennbare<br />

mineralische Dämmplatte den Brandschutz,<br />

zugleich werden durch die hervorragende<br />

Wärmedämmung die Energiekosten<br />

reduziert.<br />

Das Zertifikat «natureplus» gilt als europaweit<br />

strengstes Prüfzeichen im Bereich ökologisches,<br />

hochwertiges und wohngesundes<br />

Bauen. Ytong Multipor erfüllt sämtliche<br />

Kriterien und trägt diese Auszeichnung mit<br />

Stolz!<br />

Weitere Informationen<br />

zur Aussen- und Innendämmung:<br />

www.multipor.ch<br />

Xella Porenbeton Schweiz AG<br />

Kernstrasse 37, 8004 Zürich<br />

Telefon 043 388 35 35<br />

E-Mail: tec@xella.com<br />

Publireportage<br />

Kleber vollflächig auf Mineraldämmplatte auftragen.<br />

Einfaches Zuschneiden.<br />

Überzeugende Argumente<br />

_Innen- und Aussendämmung ohne Dampfsperre<br />

_Gute Wärmedämmung schon bei geringen<br />

Dicken<br />

_Optimal auch bei denkmalgeschützten Fassaden<br />

in <strong>der</strong> Innendämmung<br />

_Ökologisch einwandfrei mit Zertifikat<br />

_Feuchteschutz durch diffusionsoffenes Material<br />

_Nicht brennbar/Brandschutzklasse A1<br />

_Schimmelpilzvermeidung<br />

_Hervorragende Wärmespeicherfähigkeit<br />

Grosse Wirkung, leichte Ausführung<br />

Die aussergewöhnlichen Materialeigenschaften<br />

und die einfache Verarbeitung machen<br />

Ytong Multipor zur optimalen Innendämmung<br />

von Aussenwänden. Für grossflächige Dämmarbeiten,<br />

aber auch bei winkligen und stark<br />

geglie<strong>der</strong>ten Wänden ist das mineralische<br />

Multipor-Dämmsystem beson<strong>der</strong>s geeignet.<br />

Pass-Stücke und Aussparungen lassen sich<br />

leicht und genau zuschneiden.<br />

Abhilfe bei Schimmelpilzen<br />

Häufig wird die Innendämmung gezielt zur<br />

Behebung von Feuchte- und Schimmelschäden<br />

eingesetzt. Durch die Dämmung wird die<br />

Oberflächentemperatur auf <strong>der</strong> Aussenwand-<br />

Innenseite soweit erhöht, dass kein Feuchtigkeitsausfall<br />

an den vormals kalten Flächen<br />

mehr entsteht. �<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 69


EFH Planzer-Zberg Flüelen<br />

Mit Weitsicht an die<br />

nächste Generation<br />

Das 1962 erbaute Einfamilienhaus in Flüelen<br />

wurde 1990 von Ida Planzer, <strong>der</strong> verantwort­<br />

lichen Architektin und Bauleiterin, und ihrem<br />

Ehemann Othmar Planzer, übernommen.<br />

Die «Weitsicht» im Titel beschränkt sich nicht<br />

nur auf die wun<strong>der</strong>volle Aussicht auf See und<br />

Berge, son<strong>der</strong>n auch an die anspruchsvolle<br />

Erneuerung im MINERGIE ® ­Standard und<br />

damit die Weitergabe eines energetisch vor­<br />

bildlich erneuerten Gebäudes an die nächste<br />

Generation (Sohn und Schwiegertochter).<br />

1995 realisierte Ida Planzer als Domizil für Ihr<br />

Atelier einen Aufbau auf’s Dachgeschoss als<br />

kreativen Mittelpunkt ihrer Tätigkeit als Architektin,<br />

bis sie sich 2007 entschloss, ins Q4 nach<br />

Altdorf umzuziehen. 2010 hatten ihr Sohn und<br />

ihre Schwiegertochter Interesse, das Haus zu<br />

übernehmen, damit sie mit ihrer Familienplanung<br />

voranschreiten konnten. Das Ziel war, das<br />

Gebäude im MINERGIE ® -Standard zu erneuern<br />

und damit die Voraussetzungen zu schaffen für<br />

eine Zukunft ohne fossile Energien.<br />

Idealerweise konnte das ganze Projekt von<br />

<strong>der</strong> Planung und während <strong>der</strong> Ausführung von<br />

Ida Planzer begleitet werden. So konnten die<br />

laufenden Arbeiten überwacht und wenn nötig<br />

optimiert werden. Grösste Aufmerksamkeit erhielt<br />

die Dichtigkeit <strong>der</strong> Gebäudehülle.<br />

70 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Um zusätzliche Wärmebrücken zu vermeiden,<br />

wurde die Dämmstärke von 12 auf 30 cm erhöht.<br />

Daraus resultierten grössenteils bessere<br />

U-Werte als gegenüber den projektierten Vorgaben<br />

(siehe Tabelle U-Werte Ausführung).<br />

Beheizt wird das Gebäude durch eine Luft-<br />

Wasser Wärmepumpe, <strong>der</strong>en Wärmepumpenaggregat<br />

mangels genügend Platz im Technikraum,<br />

im Freien aufgestellt ist. Im Erdgeschoss<br />

sorgt eine Bodenheizung für die Verteilung <strong>der</strong><br />

Wärme. Im Obergeschoss übernehmen neu erstellte<br />

Heizkörper diese Funktion. Sie werden<br />

mit einer Vorlauftemperatur von 35°C wie die<br />

Bodenheizung betrieben. Dadurch konnte ein<br />

zweiter Heizungskreislauf umgangen werden.<br />

Bei schönem Wetter unterstützen Sonnenkollektoren<br />

die Heizleistung und dienen gleichzeitig<br />

zur Erwärmung des Brauchwassers. Eine<br />

Komfortlüftung sorgt für gleichmässig frische<br />

Luft und ein angenehmes Wohnklima. Dank<br />

<strong>der</strong> Anwendung von flachen Flexrohren in den<br />

Decken konnte die Raumhöhe in einem vertretbaren<br />

Rahmen gehalten werden.<br />

Am 1. November konnten die neuen Besitzer<br />

ins neu renovierte Haus einziehen. Ein freudiger<br />

Tag für alle Beteiligten. Man darf von einem<br />

gelungenen Werk sprechen und hoffen,<br />

dass sich viele potentielle Bauherrschaften<br />

vom Gesamtkonzept anregen lassen und als<br />

Vorbild für die eigenen Bauvorhaben nutzen<br />

werden. �<br />

U­Werte Ausführung:<br />

Bauherrschaft<br />

Pius und Angela<br />

Planzer-Zberg<br />

Höhenstrasse 8<br />

6454 Flüelen<br />

Architekt<br />

ATELIER PI GMBH<br />

ARCHITEKTUR<br />

Q4 Altdorf Ost<br />

Hellgasse 23<br />

6460 Altdorf<br />

Tel. 041 500 47 87<br />

www.atelier-pi.ch<br />

Gebäudetechnik<br />

Fäh & Zurfluh AG<br />

Bahnhofstrasse 11<br />

6460 Altdorf<br />

Tel. 041 874 04 90<br />

www.fz-ag.ch<br />

Fenster<br />

EgoKiefer AG<br />

Obernauerstrasse 6<br />

6010 Kriens / Luzern<br />

Tel. 041 329 20 50<br />

www.egokiefer.ch<br />

U­Werte (W/m²K) eingereicht ausgeführt<br />

Dach 0.15 0.14<br />

Boden gegen aussen 0.15 0.14<br />

Fassaden 0.15 0.12<br />

Fenster (U-Wert Glas) 0.70 0.60<br />

Boden Balkon DG 0.15 0.13<br />

Boden Anbau Dusche im OG 0.15 0.14<br />

Boden gegen Erdreich 0.15 0.15<br />

Boden gegen unbeheizt 0.15 0.15<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung Minergie<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 71


MFH Bohlstrasse Zug<br />

Sinnvoll eingepackt<br />

Von Anita Bucher<br />

80% weniger Energieverbrauch als vorher:<br />

So lautet die neue Bilanz dieses sanierten<br />

Mehrfamilienhauses in Zug. Nebst ökono­<br />

mischer und ökologischer Optimierung ging<br />

es aber auch um Menschen, die ihr Zuhause<br />

nicht verlieren sollten.<br />

«Der grösste Wunsch meiner Bauherrn war<br />

nebst einer nachhaltig ökonomischen Lösung<br />

auch <strong>der</strong> soziale Gedanke», erzählt Architekt<br />

Reto Miloni. Die Mieter <strong>der</strong> alten Liegenschaft<br />

aus <strong>der</strong> Nachkriegszeit sollten nämlich ihr Zuhause<br />

behalten und sich dieses finanziell auch<br />

weiterhin leisten können. Keine leichte Aufgabe,<br />

standen doch grosse Investitionen an.<br />

Da man die Bauphase für die Mieter so kurz<br />

wie möglich halten wollte, war ein Neubau<br />

kein Thema. Eine erste Analyse ergab, dass<br />

das Grundstück noch gar nicht ausgenutzt war.<br />

Somit war klar, dass nebst <strong>der</strong> Renovation ein<br />

seitlicher Anbau und eine Aufstockung zielführend<br />

sein würden.<br />

4 von 5 Mietern zurückgekehrt<br />

Etwas mehr als drei Monate, solange mussten<br />

sich die Mieter eine Zwischenlösung suchen.<br />

«Einer ging auf Weltreise, an<strong>der</strong>e wohnten für<br />

ein paar Monate auf dem Zeltplatz o<strong>der</strong> bei Bekannten<br />

und einer zog ins Altersheim», erzählt<br />

Miloni. Vier von fünf Mietern kehrten nach <strong>der</strong><br />

Bauzeit in eine frisch renovierte Wohnung mit<br />

zeitgemässer Küche und Bad zurück.<br />

Während die Gebäudestruktur von 1946 erhalten<br />

blieb, entstanden im Osten zusätzlich zwei<br />

mo<strong>der</strong>ne Wohnungen mit Wintergarten. Das<br />

alte Steildach wurde abgetragen und durch<br />

eine lichtdurchflutete Attikawohnung mit Sicht<br />

auf den Zugersee ersetzt.<br />

Gebäude rundum eingepackt<br />

Das ganze alte Gebäude wurde rundherum mit<br />

einer High-tech-Isolationsschicht eingepackt.<br />

Die anbetonierten Kleinbalkone im Norden<br />

waren dabei eine zu grosse Hypothek. Da über<br />

72 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


Bauherrschaft<br />

Catherine und<br />

Patrik Ducret<br />

Grabenstrasse 57<br />

4814 Bottenwil<br />

Architekt<br />

Miloni & Partner<br />

Jurastrasse 58<br />

5430 Wettingen<br />

Tel. 056 210 11 28<br />

www.miloni.ch<br />

HLK­Ingenieur<br />

Zurfluh Lottenbach GmbH<br />

Hertensteinstrasse 44<br />

6004 Luzern<br />

Tel. 041 367 00 60<br />

www.zurfluhlottenbach.ch<br />

diese Wärmebrücken permanent viel Energie<br />

verloren ging, mussten sie weichen. Dafür hat<br />

das Gebäude jetzt schönere und grössere Balkone<br />

im Süden. «Auf <strong>der</strong> Schokoladenseite des<br />

Gebäudes», wie Miloni betont.<br />

Die Sanierung lohnte sich bei diesem Mehrfamilienhaus<br />

aus <strong>der</strong> Nachkriegszeit gleich<br />

mehrfach. Aus dem alten 5-Familienhaus entstand<br />

ein mo<strong>der</strong>n anzuschauen<strong>der</strong> Bau mit<br />

neu insgesamt 8 Wohnungen im MINERGIE-P-<br />

Standard.<br />

Energie sparen und gewinnen<br />

Mit <strong>der</strong> neuen Gebäudehülle und dem überarbeiteten<br />

Energiekonzept mittels Erdsonde und<br />

Wärmepumpe verbraucht das Mehrfamilienhaus<br />

heute rund 80% weniger Energie gegenüber<br />

seiner früheren, «fossilen Aera». Besser<br />

noch: Mit Thermal- und Photovoltaikkollektoren<br />

auf dem Attika-Dach werden Brauchwarmwasser<br />

aufbereitet und Solarstrom produziert.<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung Minergie-P<br />

In etwas mehr als zwei Jahren konnten so über<br />

24000 Kilowattstunden Strom ins lokale Netz<br />

eingespeist werden, welcher dank KEV (Kosten<br />

decken<strong>der</strong> Energieeinspeisevergütung) mit 75<br />

Rappen pro Kilowattstunde vergütet wird.<br />

Ökonomisch, ökologisch und sozial<br />

Es ist eine schöne und sinnvolle Gesamtlösung,<br />

die das erfahrene Architekturbüro hier<br />

in Zug realisiert hat. Dass er nebst finanziellen<br />

und ökologischen Zielen den sozialen Wunsch<br />

seines Bauherrn erfüllen konnte, das freut Miloni<br />

ganz beson<strong>der</strong>s. So zahlt etwa eine allein<br />

erziehende Mutter heute gerade mal 300 Franken<br />

mehr Mietzins, als vor dem Umbau. Und<br />

das Wichtigste: Die Menschen können immer<br />

noch da wohnen, wo sie sich zu Hause fühlen.<br />

«Mir war vorher nicht klar, wie wichtig, diese<br />

Verwurzelung ist», gibt Miloni zu. «Jetzt weiss<br />

ich, dass zum gesunden Heim auch ein Wohlfühlklima<br />

in <strong>der</strong> vertrauten Heimat gehört.» �<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 73


I N N O V ATI O N E N<br />

Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen<br />

Sicher bauen mit Steinwolle<br />

In <strong>der</strong> Schweiz brennt<br />

es mehr als 50-mal<br />

pro Tag; daraus ergeben<br />

sich gemäss VKF,<br />

<strong>der</strong> Vereinigung KantonalerFeuerversicherungen,<br />

fast zwanzigtausend<br />

Schadenfälle<br />

im Jahr. Zumindest ein<br />

Teil <strong>der</strong> resultierenden<br />

Schadensumme von 7<br />

Mia. Franken liessen sich durch den Einsatz<br />

von nicht brennbaren Baumaterialien verhin<strong>der</strong>n.<br />

Nach Einschätzung von Fachleuten<br />

<strong>der</strong> Feuerwehr und des Brandschutzes stoppen<br />

nicht brennbare Stoffe den Brandverlauf.<br />

Dadurch lässt sich sehr oft ein Übergriff von<br />

Flammen auf benachbarte Trakte o<strong>der</strong> Häuser<br />

vermeiden.<br />

Bezüglich Brandschutz ist die Wärmedämmung<br />

ein überaus wichtiger Bauteil, weil diese<br />

Schicht das ganze Gebäude umfasst. Die Materialisierung<br />

dieser Bauteilschicht ist deshalb<br />

beson<strong>der</strong>s relevant. Mit Steinwolle sind Planer<br />

und Bauherrschaften auf <strong>der</strong> sicheren Seite.<br />

Denn Dämmstoffe aus Steinwolle sind nicht<br />

brennbar; bis weit über tausend Grad bleibt<br />

Steinwolle formstabil.<br />

In <strong>der</strong> neuen Broschüre «Brennt nicht!» sind<br />

die vorteilhaften Eigenschaften von Steinwolle<br />

für den baulichen Brandschutz dargestellt,<br />

neben baukonstruktiven Lösungen für den<br />

Einsatz dieses Baustoffes in Wohnungs- und<br />

Zweckbauten. Weitere Informationen finden<br />

sich unter http://brandschutz.flumroc.ch Bestellung<br />

<strong>der</strong> Broschüre: info@flumroc.ch o<strong>der</strong><br />

081 734 11 11.<br />

Auskunft:<br />

Rolf Messer, Flumroc AG<br />

Telefon 081 734 13 04<br />

r.messer@flumroc.ch<br />

Aerosmart x 2 plus: Passivhaustechnik<br />

für Minergie- und grosse Passivhäuser<br />

Exklusivvertrieb Schweiz:<br />

Gasser Passivhaustechnik<br />

Steigstrasse 10, 8637 Laupen ZH<br />

Telefon 055 256 50 40<br />

passivhaustechnik@gasser.ch, www.gasser.ch<br />

Mit dem neuen x² plus ergänzt drexel und weiss energieeffiziente<br />

haustechniksysteme seine x²­Geräteserie um eine weitere hocheffiziente<br />

Haustechniklösung, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Bewohner eingeht.<br />

Heizleistung für grosse Passivhäuser<br />

Vom x² unterscheidet sich das x² plus in <strong>der</strong> Heizleistung. Mit bis zu<br />

5,5 kW Heizleistung eignet es sich für sehr grosse Passivhäuser (bis<br />

zu 300 Quadratmeter), Minergie- und sanierte Einfamilienhäuser.<br />

Neben Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung ermöglicht das<br />

x² plus zudem eine passive Kühlung des Wohnbereichs im Sommer<br />

und eine vom restlichen Haus unabhängige Badbeheizung.<br />

Intelligente zentrale Steuerung<br />

Im x² plus übernimmt eine einzige Steuerung das Zusammenspiel<br />

des kompletten Systems. Im Steuerungskonzept ist die Steuerung<br />

einer thermischen Solaranlage o<strong>der</strong> einer teilsolaren Raumheizung<br />

ebenso enthalten wie die patentierte Badheizung. Das Badezimmer<br />

ist ganzjährig unabhängig vom Rest des Hauses beheizbar. Außerhalb<br />

<strong>der</strong> Heizperiode wird das über die Fussbodenheizung erreicht,<br />

die die Wärme dem Warmwasserspeicher entzieht. Das x² plus ist<br />

mit drei Speichervarianten – 300, 560 und 820 Liter – erhältlich.<br />

74 Nachhaltig Bauen | 1 | 2012


I N N O V ATI O N E N<br />

Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen<br />

Ökologisch und nachhaltig Dämmen:<br />

Die neue SAGLAN (032) SBR Vgl<br />

Redaktionelle Partner<br />

Umwelt und Energie (uwe)<br />

Kanton Luzern<br />

Libellenrain 15<br />

6002 Luzern<br />

www.uwe.lu.ch<br />

aardeplan ag Architekten ETH SIA<br />

Mühlegasse 18e<br />

6340 Baar<br />

www.aardeplan.ch<br />

Aregger Architekten AG<br />

Oberdorf 22<br />

6018 Buttisholz<br />

www.aregger-architekten.ch<br />

ATELIER PI GMBH ARCHITEKTUR<br />

Q4 Altdorf Ost<br />

Hellgasse 23<br />

6460 Altdorf<br />

www.atelier-pi.ch<br />

Die neue SAGLAN SBR<br />

Vgl Selbstklemmrolle,<br />

mit gelben Vlies<br />

auf <strong>der</strong> Sichtseite gibt<br />

es in den Dicken 60 bis<br />

200 mm. Die vielseitig einsetzbare<br />

Sparrenrolle mit<br />

dem guten λ­Wert von 0,032 W/mK<br />

gibt es natürlich in <strong>der</strong> neuen «feel the<br />

difference­Qualität»!<br />

Sowohl Klemmkraft wie auch die Verarbeitung<br />

und Massgenauigkeit ist sehr gut bei<br />

den neuen SAGLAN (032) SBR Vgl Rollen. Geschätzt<br />

wird die Dämmrolle vor allem im Holzelementbau.<br />

Die Sparrenrollen sind zudem<br />

leicht komprimiert. Die SAGLAN (032) SBR<br />

BAUREAG Architekten AG<br />

Bruggmatt 1<br />

6130 Willisau<br />

www.baureag.ch<br />

f­h­c Architekten<br />

Aegeristrasse 38<br />

6300 Zug<br />

www.f-h-c.ch<br />

Hochschule Luzern<br />

Technik & Architektur<br />

Prof. Urs-Peter Menti<br />

Technikumsstrasse 21<br />

6048 Horw<br />

www.hslu.ch<br />

Meyer Burger Technology AG<br />

Dr. Patrick Hofer Noser<br />

Allmendstrasse 86<br />

3600 Thun<br />

www.meyerburger.com<br />

Vgl Sparrenrollen gibt es auch Zugeschnitten<br />

in den Breiten 300–700 mm. Die technischen<br />

Werte und die gute Qualität ist gleich wie bei<br />

<strong>der</strong> alten Glaswolle. Die neue SAGLAN Glaswolle<br />

ist <strong>der</strong> perfekte Dämmstoff bezüglich<br />

ökologischer Aspekte und dadurch ideal für<br />

nachhaltige Minergie-P-Eco o<strong>der</strong> Minergie-A-<br />

Eco Bauten.<br />

Weiter Informationen:<br />

Sager AG<br />

Dornhügelstrasse 10<br />

CH-5724 Dürrenäsch<br />

Tel. 062 767 87 87<br />

Fax 062 767 87 80<br />

www.sager.ch<br />

MMJS JAUCH­STOLZ<br />

ARCHITEKTEN AG<br />

Inselquai 10<br />

6005 Luzern<br />

www.jauch-stolz.ch<br />

Geschäftsstelle MINERGIE<br />

Franz Beyeler<br />

Steinerstrasse 37<br />

3006 Bern<br />

www.minergie.ch<br />

Miloni & Partner<br />

Jurastrasse 58<br />

5430 Wettingen<br />

www.miloni.ch<br />

Nachhaltig Bauen | 1 | 2012 75


vbox: die weltneuheit für den<br />

mehrgeschossigen wohnungsbau<br />

Die vbox istdie perfekteErgänzung zu den semizentralen Systemen von drexel und weiss und ermöglicht<br />

hocheffizientes Lüften, auchvon Kleinstwohnungen –ganz ohne Wartungsaufwand und ohne Vordruck.<br />

Das energieeffizienteGesamtsystem für den Mehrgeschosswohnbau passt sichautomatischden<br />

Gegebenheiten und dem Nutzerverhalten an. So kann die Luftmenge individuell an die Anzahl Bewohner<br />

angepasstwerden. WeitereVorteile:<br />

– Einsatz bereits ab Luftmengen von30m 3 /h – Geringe Kosten durch integrierte Technik –<br />

– Hervorragende Akustikwerte standardisierte Komplettlösung mit Zentralgerät,<br />

– Präzise Regelung <strong>der</strong> eingestellten Volumenströme Wohnungsgerät und zugehöriger Steuerung<br />

– Kein Wartungsaufwand, kein Filterwechsel in <strong>der</strong> Wohnung inkl. Raumbediengerät<br />

Sämtliche energieeffizienteHaustechniksysteme von drexel und weiss werden in <strong>der</strong> Schweiz exklusiv<br />

durch Gasser Passivhaustechnik vertrieben. Erfahren Sie mehr über uns unter www.gasser.ch.<br />

Gasser Passivhaustechnik,Steigstrasse 10, 8637Laupen ZH<br />

Tel. 055 256 50 40, Fax055 256 50 49, passivhaustechnik@gasser.ch, www.gasser.ch<br />

neu


0.021<br />

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<strong>swissporPUR</strong> <strong>Premium</strong> –<strong>der</strong> <strong>goldrichtige</strong> Superdämmstoff<br />

Lifecycle von Dämmstoffen<br />

Der ganze Lebenszyklus eines Dämmstoffes ist entscheidend. Von <strong>der</strong> Bereitstellung <strong>der</strong> Rohstoffe<br />

und Energieträger, über die Produktion und Verarbeitung eines Produktes, sowie <strong>der</strong> Rückbau und das<br />

Recycling. Wie ökologisch ein Dämmstoff ist, wird durch die Betrachtung des ganzen Lifecycles bestimmt.<br />

www.dämmstoff-spi<strong>der</strong>.ch<br />

swisspor AG Bahnhofstrasse 50·CH-6312 Steinhausen ·Tel.+41 56 678 9898·www.swisspor.ch<br />

Produkte und Leistungen <strong>der</strong> swisspor-Gruppe<br />

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