Dorfentwicklungskonzept Lette 2020
Integriertes Dorfentwicklungskonzept Lette 2020 Ein Handlungs- und Entwicklungskonzept für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Integriertes Dorfentwicklungskonzept Lette 2020
Ein Handlungs- und Entwicklungskonzept für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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Integriertes <strong>Dorfentwicklungskonzept</strong> DEK <strong>Lette</strong> <strong>2020</strong><br />
Fotos: <strong>Lette</strong>r Ortsansichten (Fotos: Helmig (obere Reihe), Tegelkämper (untere Reihe))<br />
2.4.3 Innenentwicklungspotenziale<br />
Fläche ist ein kostbares Gut, dessen Verfügbarkeit immer weiter zurückgeht. Vor allem in ländlichen<br />
Räumen – in denen trotz der geringen Bevölkerungsdichte etwa die Hälfte des gesamten Flächenverbrauchs<br />
stattfindet – ist die Konkurrenz besonders groß. Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Rohstoffabbau<br />
und Energieerzeugung beanspruchen große Mengen an Flächen für sich. Gleichzeitig weisen<br />
Kommunen häufig Bauland und Gewerbeflächen in großem Umfang aus, um im Wettbewerb um<br />
zuziehende Einwohner und sich niederlassende Wirtschaftsunternehmen bestehen zu können.<br />
Die Bundesregierung hat auf den zunehmenden Flächenverbrauch reagiert und die Zielvorgabe gemacht,<br />
den Flächenverbrauch bis <strong>2020</strong> auf 30 Hektar täglich zu verringern. Aktuelle Zahlen belegen<br />
jedoch, dass dieses Ziel kaum erreicht werden wird (vgl. Abb. 23). In 2009 etwa betrug der tägliche<br />
Flächenverbrauch noch 80 Hektar; aufs Jahr hochgerechnet ergibt sich somit ein Flächenverbrauch,<br />
der der Größe von über 40.000 Fußballfeldern entspricht.<br />
Die allgemeine Notwendigkeit, den Flächenverbrauch einzudämmen, liegt auf der Hand. Doch auch<br />
jede einzelne Kommune profitiert von flächensparenden Maßnahmen. Die häufig anzutreffende Vorgehensweise,<br />
dass innerörtliche Frei- und Brachflächen und leer stehende Gebäude ungenutzt bleiben<br />
und dafür Wohn- und Gewerbegebiete in den Außenbereichen neu angelegt werden, hat zahlreiche<br />
negative Folgen: Zum einen kommt es zu einer Zersiedlung der Ortschaft, wodurch das Ortsbild beeinträchtigt<br />
wird. Leer stehende – teils historisch wertvolle – Gebäude im Ortskern verfallen und lassen<br />
diesen nach und nach veröden und immer unattraktiver werden. Gleichzeitig werden am Ortsrand<br />
neue Gebäude errichtet, häufig ohne Berücksichtigung gewachsener Strukturen und vorherrschender<br />
Baustile, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung des historisch gewachsenen dörflichen Charakters<br />
führt. Durch das Ausfransen der Ortsränder werden zudem die Wege – beispielsweise zu Versorgungseinrichtungen<br />
– immer länger, so dass die Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung<br />
immer schwieriger und vor allem teurer wird. Vor allem langfristig bürden sich die Kommunen<br />
hohe Folgekosten auf, da infrastrukturelle Einrichtungen (beispielsweise die Ver- und Entsorgung der<br />
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