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Dorfentwicklungskonzept Lette 2020

Integriertes Dorfentwicklungskonzept Lette 2020 Ein Handlungs- und Entwicklungskonzept für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung

Integriertes Dorfentwicklungskonzept Lette 2020
Ein Handlungs- und Entwicklungskonzept für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung

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Integriertes <strong>Dorfentwicklungskonzept</strong> DEK <strong>Lette</strong> <strong>2020</strong><br />

Selbstverständlich gibt es Rahmenbedingungen, an denen nichts zu ändern ist. Die naturräumliche<br />

Einbettung, Strukturwandel und demographischer Wandel, die geographische und anthropogene<br />

Raumstruktur, in die <strong>Lette</strong> eingebunden ist – all das muss der Ort so hinnehmen. Darüber hinaus hat<br />

<strong>Lette</strong> es aber in vielen Bereichen selbst in der Hand, wie mit den Herausforderungen der Zukunft umgegangen<br />

werden kann.<br />

Denn Handlungsbedarf besteht durchaus. Das fängt bei „kleinen Baustellen“ mit eher alltäglichen Herausforderungen<br />

an, denen oftmals unkompliziert und zeitnah begegnet werden kann, geht aber weiter<br />

auf die berühmten „dicken Bretter“, die sich nur langsam bohren lassen.<br />

Dabei ist es in <strong>Lette</strong> weniger die gegenwärtige Situation, die – so zeigt die Stärken-Schwächen-Analyse<br />

– in vielerlei Hinsicht durchaus gut ist, auch im Vergleich zu anderen Ortschaften mit ähnlichen Parametern.<br />

Es ist die zukünftige Entwicklung der Rahmenbedingungen, die <strong>Lette</strong> vor große Aufgaben<br />

stellen wird. Eine zentrale Rolle wird dabei die demographische Veränderung der Bewohnerschaft<br />

<strong>Lette</strong>s einnehmen. Die prognostizierte Überalterung bringt Auswirkungen mit sich, auf die frühzeitig<br />

und so rasch wie möglich reagiert werden muss, um den anstehenden Problemdruck gar nicht erst zu<br />

groß werden zu lassen. <strong>Lette</strong> muss sich auf eine älter werdende Bevölkerung einrichten und entsprechende<br />

Vorkehrungen in Sachen Versorgung, Infrastruktur und z.B. sozialer Angebote treffen. Grundzüge<br />

im Bestand gibt es, allerdings werden diese, wie z.B. die 15 Plätze im betreuten Wohnen, die<br />

Umwälzungen in der Altersstruktur in der jetzigen Form nicht auffangen können. Gleichzeitig darf nicht<br />

vergessen werden, dass der vielleicht wichtigste Faktor zur Reaktion auf Überalterung auch die Attraktivitätssteigerung<br />

für junge Menschen und Familien mit Kindern liegt, die langfristig in <strong>Lette</strong> wohnen<br />

bleiben oder neu hinzuziehen. Auch hierfür müssen entsprechende Infrastrukturanpassungen stattfinden.<br />

Für die Lücken im Bestand, angefangen bei der Einzelhandelssituation über die ärztliche Versorgung<br />

hin zu Betreuungs- und Freizeitangeboten, sollten kreative und bedarfsangepasste, gleichermaßen<br />

aber auch realistische und verhältnismäßige Individuallösungen gefunden werden.<br />

In diesem Zusammenhang kann zum Beispiel auch die Frage der Bauplätze stehen, die von vielen Bürgerinnen<br />

und Bürgern in der offenen Stärken-Schwächen-Abfrage immer wieder thematisiert wurde.<br />

Natürlich ist es erfreulich, dass Neubaugebiete wachsen und schnell volllaufen – aber was passiert<br />

andererseits mit dem Wohnraumbestand, der derzeit von älteren Mitbürgern bewohnt wird und in<br />

absehbarer Zeit leer stehen könnte? Besteht nicht auch die Gefahr, dass zentrale Ortsbereiche verwaisen,<br />

während sich die Bestandsbevölkerung in den oft peripher gelegenen Neubaugebieten konzentriert?<br />

Welche Auswirkungen hat das auf die Ortsstruktur? Bereits jetzt wird angemerkt, dass <strong>Lette</strong><br />

ein Ortskern im eigentlichen Sinne fehlt. Gibt es Möglichkeiten, eine solche Kern-Rand-Struktur in <strong>Lette</strong><br />

zu steuern? Hier sind langfristig gedachte Lösungsstrategien gefragt, die auch die Wiederbelebung des<br />

innerörtlichen Wohnungsbestandes einbeziehen müssen. Vielleicht kann bei einem Ort von der Größe<br />

<strong>Lette</strong>s die Zielsetzung aber auch heißen, den gesamten Ort zu einer Art „Mitte“ zu machen, eben weil<br />

die klaren Differenzierungen zwischen „Kern“ und „Randbereich“ hier fehlen und sich sicherlich auch<br />

nicht auf die Schnelle planerisch erzwingen lassen. Die Ansiedlung eines wie auch immer gearteten<br />

Anlaufpunktes an zentraler Stelle im Ort könnte hier ein Weg sein, die Bevölkerung wieder regelmäßig<br />

in die Mitte zu lotsen.<br />

Mobilität ist im Zusammenhang mit der zunehmend älter werdenden Bevölkerung ebenfalls ein wichtiges<br />

Zukunftsthema. <strong>Lette</strong> liegt außerhalb des Oelder Kernstadtgebietes und ist von der Kernstadt<br />

ähnlich weit entfernt wie von den benachbarten Orten Beelen und Clarholz. Wer ein Auto besitzt –<br />

und das dürfte nahezu jeder Haushalt im Ort sein, viele davon sicherlich auch mehr als eins – kommt<br />

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