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Afrika

St. Gallen Business Review Sommer 2011

St. Gallen Business Review
Sommer 2011

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Die Importeure profitieren vom<br />

Schutz der Ressourcen durch<br />

den sicheren Zugang zu qualitativ<br />

hochwertigen Kaffeebohnen und<br />

sichern sich gleichzeitig einen<br />

guten Ruf bei Kaffeeliebhabern.<br />

Weiter südlich, in Tansania, haben<br />

wir durch eine Entwicklungspartnerschaft<br />

den Erhalt<br />

der Artenvielfalt im Viktoriasee<br />

unterstützt. Dessen Vielfalt an<br />

Süsswasserfischen ist einzigartig<br />

und macht den grössten See <strong>Afrika</strong>s<br />

zur Einkommensquelle für<br />

tausende Fischer in der Region.<br />

Aufgrund der weltweit steigenden<br />

Nachfrage nach Speisefisch<br />

wurde der Nilbarsch zur Zucht<br />

in den Viktoriasee eingesetzt.<br />

Nach einer Zeit des Aufschwungs<br />

für die lokale Fischerei ist der<br />

Nilbarsch heute überfischt.<br />

In einer Entwicklungspartnerschaft<br />

mit einer lokalen Fischverarbeitungsfabrik<br />

und einem<br />

niederländischen Importeur haben<br />

wir Fischer am Viktoriasee<br />

in Fischereimanagement ausgebildet<br />

und EU-Richtlinien zur<br />

Qualitätssicherung etabliert. Der<br />

deutsche Naturland-Verband unterstützte<br />

beratend und so konnte<br />

der ostafrikanische Fisch mittels<br />

Einhalten von Ökostandards<br />

attraktiver für den internationalen<br />

Markt gemacht werden. Den<br />

Fischern wird damit ein höheres<br />

Grundeinkommen gesichert.<br />

Quotengerechte Fischerei wird<br />

gefördert, damit der Viktoriasee<br />

gesund bleibt und der Fischfang<br />

Mein Ministerium unterstützt Unternehmen,<br />

die sich auf den Märkten in Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern engagieren wollen.<br />

in Tansanias Seengebiet auch die<br />

nächsten Generationen ernähren<br />

wird.<br />

Diese beiden Beispiele aus <strong>Afrika</strong><br />

zeigen anschaulich die Potenziale<br />

der Kooperationen. Die klare<br />

Botschaft ist: Mein Ministerium<br />

unterstützt Unternehmen, die<br />

sich auf den Märkten in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern engagieren<br />

wollen. Wir entsenden<br />

sogenannte Entwicklungsscouts<br />

in verschiedene Wirtschaftsverbände<br />

und Industrie- und Handelskammern,<br />

aber auch in die<br />

Aussenhandelskammern, die<br />

dort zur Beratung zur Verfügung<br />

stehen. Und wir haben im Ministerium<br />

eine Servicestelle für die<br />

Wirtschaft eingerichtet, die als<br />

einheitlicher Ansprechpartner<br />

mit «one face to the costumer»<br />

zur Verfügung steht, um für Unternehmen<br />

- gerade für Mittelständler!<br />

- die richtigen Kontakte<br />

zu knüpfen.<br />

Ich bin überzeugt: Der afrikanische<br />

Löwe hat zur Aufholjagd auf<br />

den asiatischen Tiger angesetzt.<br />

Mit gemeinsamen Engagement<br />

tragen wir dazu bei, dass dieser<br />

Aufschwung den Menschen in<br />

<strong>Afrika</strong> nützt, die Entwicklung in<br />

unseren Partnerländern voranbringt<br />

und zugleich die heimische<br />

Wirtschaft stärkt. So gewinnen<br />

am Ende alle.<br />

Dirk Niebel<br />

Dirk Niebel ist seit 2009 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Er diente von 1984 bis 1991 als Zeitsoldat bei der deutschen Bundeswehr, zuletzt<br />

als Zugführer bei den Fallschirmjägern. Anschließend absolvierte er ein<br />

Studium der Verwaltungswissenschaften, welches er 1993 als Diplomverwaltungswirt<br />

(FH) abschloss.<br />

1990 trat er der FDP bei, zugleich ist er Gründungsmitglied der Jungen Liberalen<br />

in Heidelberg. Seit 1998 ist er Mitglied des Bundestages, 2003 wurde er in den<br />

FDP Bundesvorstand bestellt. Er war FDP-Generalsekretär von 2005 bis 2009.<br />

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