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Afrika

St. Gallen Business Review Sommer 2011

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Sommer 2011

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Es ist allerdings ausserordentlich<br />

schwierig, die wahre Dimension<br />

des Waffenhandels statistisch zu<br />

erfassen. Der weltweite Waffenhandel<br />

ist von besonderer Geheimhaltung<br />

geprägt. Die wenigen<br />

Statistiken, beispielsweise<br />

die aus öffentlich zugänglichen<br />

Quellen erstellten des schwedischen<br />

Friedensforschungsinstituts<br />

SIPRI 2 , können daher nur<br />

grob einen Trend darstellen und<br />

erlauben nur eine näherungsweise<br />

Einschätzung, zumal sie sich<br />

vorwiegend auf so genannte konventionelle<br />

Grosswaffen (Panzer,<br />

gepanzerte Fahrzeuge, Flugzeuge,<br />

Hubschrauber, Kriegsschiffe,<br />

Raketensysteme) beziehen.<br />

Der Handel mit Kleinwaffen und<br />

leichten Waffen, aber auch Lieferungen<br />

von so genannten dual<br />

use-Gütern (militärisch oder zivil<br />

nutzbare Güter), Bereitstellung<br />

von know how oder Produktionslizenzen,<br />

Ausbildungshilfen und<br />

andere Aspekte der Rüstungszusammenarbeit<br />

und militärischen<br />

Unterstützung bleiben weitgehend<br />

verborgen. Dennoch liefern<br />

die Zahlen des SIPRI einen ersten<br />

Anhaltspunkt, welche Bedeutung<br />

<strong>Afrika</strong> für den offiziellen weltweiten<br />

Waffenhandel derzeit hat.<br />

Nach einer aktuellen Publikation<br />

von SIPRI über internationale<br />

Rüstungstransfers 3 ist der Anteil<br />

der Grosswaffenlieferungen nach<br />

<strong>Afrika</strong> am gesamten weltweiten<br />

Waffenhandel im Fünfjahreszeitraum<br />

2006 bis 2010 gegenüber<br />

dem Zeitraum 2001 bis 2005 um<br />

2% auf 7% gestiegen. Allerdings<br />

ging der Grossteil mit drei Viertel<br />

aller entsprechenden Rüstungstransfers<br />

an nur zwei afrikanische<br />

Staaten: Algerien und<br />

Südafrika. Weit abgeschlagen mit<br />

einem Anteil von rund 4% am<br />

Gesamtrüstungsimport für <strong>Afrika</strong><br />

folgt der Sudan. Grosse Lieferanten<br />

für viele Empfängerstaaten<br />

südlich der Sahara waren China<br />

(Lieferungen an 16 Staaten) und<br />

die Ukraine (Lieferungen an 8<br />

Staaten). Obwohl afrikanische<br />

Staaten nur einen sehr geringen<br />

Libyscher Kampfpanzer aus russischer Produktion<br />

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