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Afrika

St. Gallen Business Review Sommer 2011

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Sommer 2011

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fällen betroffen: 2009 waren dies<br />

64 Schiffe im deutschen Eigentum,<br />

gefolgt von 59 griechischen<br />

und 45 aus Singapur und 20 aus<br />

Hong Kong; 2008 betraf es 41<br />

deutsche Schiffe, 31 aus Singapur,<br />

23 aus Griechenland und 12<br />

aus China, Norwegen und Grossbritannien.<br />

2010 wurden sogar<br />

69 deutsche Schiffe überfallen.<br />

Das Verhältnis von angegriffenen<br />

zu gekaperten Schiffen hat sich<br />

deutlich verschoben – ein klarere<br />

Erfolg der Selbstschutzmassnahmen<br />

der Reedereien. Zugleich<br />

aber rüsten auch die Piraten auf.<br />

Mit immer grösseren Waffen,<br />

ausgefeilter Navigationstechnik<br />

und vor allem mit hochseetauglichen<br />

„Mutterschiffe“ ist die Piraterie<br />

mittlerweile eine akute Gefahr<br />

auf dem gesamten Indischen<br />

Ozean geworden.<br />

Sorgen bereitet seit Jahresbeginn<br />

2009 die erhebliche Ausweitung<br />

jenes Gebietes, in dem Piratenüberfälle<br />

stattfinden. Offensichtlich<br />

erkennen die Piraten an, dass<br />

der Sicherheitskorridor, den die<br />

internationalen Marinen nördlich<br />

von Somalia eingerichtet<br />

haben, wirkungsvoll ist. Zunehmend<br />

wird durch den Einsatz von<br />

Mutterschiffen der Aktionsradius<br />

seitdem vor die Ostküste <strong>Afrika</strong>s<br />

verlegt. Hier besteht bislang kein<br />

entsprechender Korridor. Vor<br />

allem Nord-Süd-Verkehre sind<br />

damit weiterhin weitgehend ungeschützt.<br />

Der VDR begrüsst daher<br />

die geografische Ausweitung<br />

des Atalanta-Mandates ab Ende<br />

2010.<br />

Für die Handelsschifffahrt ist es<br />

zudem wichtig festzuhalten, dass<br />

Seeleute wochen- und monatelang<br />

unter schwierigsten Bedingungen<br />

festgehalten werden. Die<br />

Schäden, die durch lange Geiselhaft<br />

entstehen, sind noch nicht<br />

abzumessen. Sie zu vermeiden<br />

und zu minimieren ist der vordringliche<br />

Auftrag der internationalen<br />

Staatengemeinschaft.<br />

Für wirtschaftliche Schäden, die<br />

aufgrund von Piraterie entstehen,<br />

lassen sich konkrete Felder<br />

benennen. Zunächst ist dabei<br />

zwischen jenen wirtschaftlichen<br />

Schäden zu unterscheiden, die<br />

durch zusätzliche präventive<br />

Massnahmen und jenen, die nach<br />

Alternative Seewege (Quelle: VDR)<br />

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