08.03.2015 Aufrufe

Afrika

St. Gallen Business Review Sommer 2011

St. Gallen Business Review
Sommer 2011

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WM-Stadion in Kapstadt<br />

50<br />

sind in den Vertrieb und die Installation<br />

von solarthermischen<br />

Warmwasseranlagen eingebunden.<br />

In dem ca. 90 km nordwestlich<br />

von Kapstadt gelegenen Hafen<br />

Saldanha soll ein bisher unter<br />

russischer Führung stehendes<br />

Konsortium an der Errichtung<br />

eines Betriebes ( zur Weiterverarbeitung<br />

von seltenen Erden (u.<br />

a. eine Titaniumschmelze) interessiert<br />

sein. Niederländische<br />

Investoren wollen eine „Solarstadt“<br />

schaffen. Die Regierung<br />

des Westkaps denkt dort über<br />

die Errichtung einer zollfreien<br />

Industriezone nach, was jedoch<br />

letztlich in die Zuständigkeit der<br />

Zentralregierung fällt.<br />

Abschliessend ist anzumerken,<br />

dass es einerseits eine ganze Reihe<br />

von Energiebedarfsträgern<br />

gibt, die für netzunabhängigen<br />

„Insellösungen“ in Frage kommen<br />

(z. B. die Desalinierungsanlagen<br />

im Südkap bei Mossel Bay,<br />

Plettenberg und Sedgefield ebenso<br />

wie für industrielle Nutzer im<br />

Grossraum Kapstadt/Saldanha).<br />

Andererseits gibt es gegenwärtig<br />

noch mengenmässige Beschränkungen<br />

bei der Festlegung der<br />

Ankaufsquoten durch ESKOM,<br />

eine Verunsicherung beim Einspeisetarif<br />

sowie unzureichenden<br />

Kapazitäten im Stromnetz. Vieles<br />

spricht dafür, dass die Westkap-<br />

Provinz sich zum „green hub“<br />

von Subsahara <strong>Afrika</strong> sowohl bei<br />

der Nutzung erneuerbarer Energie<br />

wie bei der Herstellung dafür<br />

notwendiger Anlagen entwickelt,<br />

wofür wiederum Saudi Arabien<br />

und die Vereinigten Arabischen<br />

Emirate ihre Mitfinanzierung angeboten<br />

haben.<br />

Ostkap<br />

Das Ostkap kann mit Fug und<br />

Recht als das „Herzland des African<br />

National Congress“ bezeichnet<br />

werden: Nelson Mandela,<br />

Oliver Tambo, Govan Mbeki (der<br />

Vater des zweiten Präsidenten<br />

Thabo Mbeki) und viele andere<br />

ANC Granden stammen aus<br />

dieser Region. Wirtschaftlich<br />

ist das Landesinnere von hoher<br />

Arbeitslosigkeit und daraus resultierend<br />

steigenden Abwanderungszahlen<br />

gekennzeichnet, da<br />

es keine nennenswerte Industrieansiedlung<br />

und kommerzielle<br />

Landwirtschaft gibt.. Eine Ausnahme<br />

bildet der weltweit operierende<br />

Möbelhersteller Steinhoff,<br />

der grosse Waldplantagen<br />

und Sägewerke in der Nähe von<br />

Queenstown betreibt und ca.<br />

2.000 Arbeitnehmer beschäftigt.<br />

Das Brutto Inlands Produkt<br />

des Ostkaps wird bisher im Wesentlichen<br />

durch Kfz-Hersteller<br />

erzeugt, welche im Grossraum<br />

Port Elizabeth und East London<br />

produzieren (VW, Daimler-Benz,<br />

Toyota, General Motors). Vor allem<br />

die deutschen Hersteller haben<br />

inzwischen eine Vielzahl von<br />

Zulieferer-Betrieben nachgezogen<br />

(u. a. Continental, Läpple).<br />

Alle zusammen produzieren<br />

nicht nur für den lokalen Markt,<br />

sondern exportieren weltweit,<br />

vor allem in Märkte mit Linksverkehr,<br />

von Grossbritannien bis<br />

Japan, Neuseeland und Australien.<br />

Darüber hinaus liefern sie in<br />

grossem Umfang Fahrzeugteile<br />

nach Europa (von Kabelbäumen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!