hund im Backofen - Wiener Tierschutzverein
hund im Backofen - Wiener Tierschutzverein
hund im Backofen - Wiener Tierschutzverein
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Tierfreund 07|2012<br />
WTV-sTellungnahme<br />
zum Thema<br />
Der <strong>Wiener</strong> <strong>Tierschutzverein</strong> ist zwar<br />
eine alte Organisation, er ist aber<br />
trotzdem flexibel und geht mit der<br />
Zeit. Auch uns ist es klar ersichtlich,<br />
dass die Entwicklung nicht stehen<br />
bleibt. Es ist nachvollziehbar, dass <strong>im</strong><br />
Interesse der besseren Lebensqualität<br />
es oft notwendig ist Altbaubestand zu<br />
erneuern, moderne Wohnungen zu<br />
errichten.<br />
Der <strong>Wiener</strong> <strong>Tierschutzverein</strong> will<br />
nicht als Verhinderer eines Projektes<br />
dargestellt werden. Wir sehen uns<br />
viel eher als Partner – als Partner in<br />
der Lösungsfindung für die Natur, <strong>im</strong><br />
Interesse der Tiere sowie <strong>im</strong> Interesse<br />
der <strong>Wiener</strong> Bürger und Bürgerinnen.<br />
Hier geht es nicht bloß um eine Kleinigkeit,<br />
um einige Tiere, die man<br />
nicht einmal bemerkt. Vielmehr geht<br />
es hier um Prinzip, um Verantwor-<br />
tung, die wir alle gemeinsam tragen<br />
und um Gesetzte, die man gerade zu<br />
missachten versucht.<br />
So komisch das auch auch klingen<br />
mag, unterstützt der WTV dieses Projekt<br />
nicht nur den Zieseln sondern<br />
auch den Bauträgern zuliebe. Unser<br />
Verein kann als Betroffene aus eigener<br />
Erfahrung berichten wie schwierig<br />
es ist nach Fertigstellung eines<br />
Gebäudes, eines Areals Flexibilität zu<br />
zeigen und nach opt<strong>im</strong>alen Lösungen<br />
zu suchen! In was für einer Klemme<br />
sich jemand –egal, ob eine Organisa-<br />
tion, ein Bauträger, Privatperson- befinden<br />
kann, der in ein Projekt schon<br />
finanzielle Mittel investiert hat und<br />
dann gezwungen ist nach neuen Lösungen<br />
zu suchen, Kompromisse einzugehen.<br />
Da ist noch nichts verbaut, hier kann<br />
man noch einen Weg finden. In diesem<br />
Fall sind noch keine Kosten und<br />
noch keine nie wieder gutmachbare<br />
Schäden entstanden - hier sind Sie<br />
noch rechtzeitig dran! Unser Apell an<br />
Sie: Lernen Sie aus unserem Beispiel<br />
und suchen Sie gemeinsam nach ei-<br />
ner Lösung!<br />
An einem runden Tisch können die<br />
Anrainer, Tierschützer, die Stadt Wien<br />
und die Grundstückseigentümer mit<br />
Sicherheit auf ein befriedigendes Ergebnis<br />
kommen. Gerade jenseits der<br />
Donau gibt es zahlreiche Baugründe.<br />
Die Stadt Wien verfügt hier über genügend<br />
Liegenschaftsreserven. Vielleicht<br />
kann das Grundstück einfach,<br />
ohne Zusatzkosten mit einer anderen<br />
geeigneten Liegenschaft getauscht<br />
werden. Davon würde nicht nur der<br />
Bauträger profitieren –weil er sich<br />
aus dem <strong>Wiener</strong> TierschuTzVerein | 17<br />
jede Menge Kosten und Ärger erspart<br />
hat, sondern auch die Stadt Wien!<br />
Es gibt ja nicht viele Städte auf dieser<br />
Welt, die ein Stück Naturparadies,<br />
eine kleine Oase in dem Wohnhaus-<br />
Jungle eigen nennen können. Wien<br />
soll stolz darauf sein und es würdigen<br />
können!<br />
Geben wir zu: die Situation ist irgendwie<br />
skurill. In Schönbrunn werden<br />
Pandabären gehegt, gepflegt und international<br />
mit Stolz präsentiert. „Die<br />
seien streng geschützt, vom Aussterben<br />
bedroht, es seien nunmehr einige<br />
<strong>hund</strong>ert Exemplare erhalten. Man<br />
solle sie schützen und ihnen be<strong>im</strong><br />
Überleben helfen“-heißt es von der<br />
Expertenseite.<br />
Wie sieht es dann mit den Zieseln<br />
aus? Sie sind ebenfalls geschützt<br />
und vom Aussterben bedroht –und<br />
noch dazu dies alles vor unserer<br />
Haustür! Wir wissen ja alle, sobald<br />
die ersten Bagger hier zu arbeiten<br />
beginnen, können wir uns von den<br />
Tieren verabschieden. Wir alle hoffen,<br />
dass es diesmal nicht zu spät<br />
sein wird, dass dieser verborgene<br />
Schatz rechtzeitig erkannt, geschätzt<br />
und geschützt wird.<br />
Wir alle hoffen, dass auch die Stadt<br />
Wien erkennt, was auf internationaler<br />
Ebene bereits längst erkannt wurde<br />
– das einzigartige Zieselvorkommen<br />
auf ihrem Gebiet! Es geht nicht um<br />
das Vertragsverletzungsverfahren, das<br />
Österreich aufgrund der Verletzung<br />
der „Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie“<br />
drohen würde. Es geht bloß um ein<br />
friedliches Miteinander, um Verantwortung<br />
anderen Lebewesen gegenüber<br />
und um Menschlichkeit – denn<br />
genau das macht eine Stadt lebbar …<br />
Hier und da ist die Chance gegeben,<br />
es vor der ganzen Welt zu beweisen!