Anhang 2 Beschreibung der hydrogeologischen Teilräume im ...
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EG-WRRL Bericht 2005<br />
Flussgebiet: Weser<br />
Großraum Mitteldeutsches Bruchschollenland<br />
Raum Nordwestdeutsches Bergland<br />
Teilraum 05110 Herford-Hamelner Bergland, nie<strong>der</strong>sächsischer Teil<br />
Definition<br />
Der zu Nie<strong>der</strong>sachsen gehörende Teil dieses Teilraumes ist durch die Oberweser-Talaue<br />
(Teilraum 05123) zweigeteilt. Der westliche Teil gehört zum Lippischen Bergland, <strong>der</strong> östliche<br />
erstreckt sich zwischen Deister und Ith und umfasst die Buntsandstein- und Keuperausstriche.<br />
Morphologisch ist <strong>der</strong> bis auf 380 m ansteigende Goldbeck herausragend. Beherrschend<br />
sind die anstehenden Gesteine des Mittleren und Oberen Keuper. Sie sind <strong>im</strong><br />
östlichen und südlichen Bereich mit Löss, <strong>im</strong> nördlichen und westlichen Teil vereinzelt mit<br />
Drenthe-Geschiebelehm unterschiedlicher Mächtigkeit bedeckt. Das Gebiet ist tektonisch<br />
stark zerglie<strong>der</strong>t. An wenigen Stellen kommt es zum kleinräumigen Ausbiss von Schichten<br />
des Unteren Jura (Hettangium).<br />
Hydrogeologisch von beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind die in ihrer Mächtigkeit stark variierenden<br />
Kiese <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>- und Mittelterrasse <strong>der</strong> Weser, die für fast alle Wassergewinnungsanlagen<br />
als Grundwasserspeicher dienen. Sie werden <strong>im</strong> Hangenden von schluffigen Lössen und <strong>im</strong><br />
Liegenden von den Tonen des Lias o<strong>der</strong> des Gipskeuper abgedichtet.<br />
Kennzeichen<br />
Oberflächennah sind die Entnahmebedingungen ungünstig, die vielen Wassergewinnungsanlagen<br />
<strong>im</strong> Teilraum zeigen jedoch, dass es viele tieferliegende Grundwasserleiter gibt. Die<br />
Terrassenkiese <strong>der</strong> Weser sind Poren-, die Gesteine des Keuper sind gute Kluftgrundwasserleiter.<br />
Die bedeckenden Lösse sind Grundwassergeringleiter und haben eine geringe<br />
Durchlässigkeit, weshalb sie ein hohes Schutzpotenzial für das Grundwasser besitzen.<br />
Charakter<br />
Im Teilraum gibt es eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Wassergewinnungsanlagen, die aus<br />
unterschiedlichen Grundwasserleitern Grundwasser för<strong>der</strong>n.<br />
Das Wasserwerk Rumbeck z.B. för<strong>der</strong>t aus den Kiesen <strong>der</strong> Weser-Nie<strong>der</strong>terrasse. Diese<br />
Kiese werden durch die tonigen Schichten des Lias <strong>im</strong> Liegenden abgedichtet. Das Wasser<br />
ist hart und weist keine beson<strong>der</strong>en chemischen Auffälligkeiten auf.<br />
Es gibt auch Wassergewinnungsanlagen, die aus Festgesteinsschichten Grundwasser för<strong>der</strong>n.<br />
So zum Beispiel die Wasserwerke <strong>der</strong> Stadt Rinteln <strong>im</strong> Staatsforst Rinteln, die Wasserwerke<br />
Schwöbber, Hemeringen o<strong>der</strong> Goldbeck gewinnen ihr Wasser aus den quarzitischen<br />
Sandsteinen des Oberen und Mittleren Keuper, die ein relativ hohes Kluftvolumen und<br />
damit eine mittlere bis gute Wasserwegsamkeit besitzen. Die Brunnen <strong>der</strong> Fassungsanlage<br />
Aerzen för<strong>der</strong>n aus dem Oberen Muschelkalk.<br />
Im ganzen Teilraum gilt allgemein, dass <strong>der</strong> Chemismus des Grundwassers vor Eintritt in die<br />
Weser-Terrassen auch von dem des durchströmten Festgesteins abhängt. So kann es z.B.<br />
zu Sulfat-Anreicherungen kommen, wenn <strong>der</strong> Gipskeuper durchströmt wurde.<br />
Das Grundwasser strömt in NE-Richtung oft auf kleinere Vorfluter zu, die dann in <strong>der</strong>selben<br />
Richtung in die Weser entwässern.<br />
Hydrogeologisch von beson<strong>der</strong>er Bedeutung ist die „Extaler Mineralquelle“, die aus dem<br />
Steinmergel- bzw. Gipskeuper ein Mineralwasser schüttet. Es ist ein Kalziumsulfatwasser mit<br />
ca. 1.540 mg/l Mineralgehalt, das als Mineral- o<strong>der</strong> Tafelwasser genutzt wird.<br />
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