11.03.2015 Aufrufe

Journal - Allianz

Journal - Allianz

Journal - Allianz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Allianz</strong> <strong>Journal</strong> 2/2013 | Seite 46<br />

GESELL-<br />

SCHAFT<br />

In den Soliya-Seminaren kommen<br />

Menschen miteinander in Kontakt, die<br />

sich normalerweise tunlichst aus dem<br />

Wege gehen. Die Bandbreite reicht von<br />

der Atheistin aus Amsterdam über den<br />

bibeltreuen Christen aus Kentucky bis<br />

hin zum Muslimbruder aus Kairo. Und<br />

vielleicht ist das die größte Leistung,<br />

die Soliya zuwege bringt: Sie reden<br />

miteinander über Gott und die Welt,<br />

sie diskutieren, sie streiten – aber sie<br />

schlagen sich nicht die Schädel ein.<br />

In Zeiten, da Fundamentalisten auf<br />

beiden Seiten Feindseligkeit und Hass<br />

schüren und das Internet als Verstärker<br />

nutzen, setzt Soliya die Technologie<br />

dazu ein, junge Menschen dagegen<br />

zu immunisieren. Ausgestattet<br />

mit interkultureller Erfahrung, mit der Fähigkeit, andere Meinungen zu respektieren und die eigenen<br />

Auffassungen zu hinterfragen, sollen sie in die Lage versetzt werden, die Spaltung der Welt zu überwinden. Der Weg<br />

dahin führt nach Überzeugung von Shamil Idriss über die Schule und die Universitäten.<br />

Wenn der Austausch über weltanschauliche und kulturelle Gräben hinweg als fester Bestandteil universitärer<br />

Bildung verankert wäre, wenn eine möglichst große Zahl junger Menschen in westlichen und muslimischen Ländern<br />

derart geschult heranwachsen würde, eine kritische Masse, die ihre Differenzen als Aufgabe ansieht und nicht als<br />

Kriegsgrund, dann, so Idriss, könnte ein Pastor mit der Verbrennung eines Korans in Zukunft kaum mehr Aufruhr<br />

stiften, und verblendete junge Männer würden keine Flugzeuge in Gebäude lenken. »Könnten wir schon heute mit<br />

einer Million Studenten pro Jahr arbeiten«, setzt er hinzu, »dann würden sie bereits jetzt die Welt verändern.«<br />

»Anfangs wollte ich nicht ins Connect-<br />

Programm. Mein Professor hat mich<br />

dazu gedrängt. Und ehrlich, im<br />

Nachhinein bin ich froh darüber.«<br />

Palästinensischer Student

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!