Falsch positiver Stabilitätstest der Ligamenta alaria - Mt-omt.de
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130 Nrlanuele Therapie 4 (2000)<br />
keiten. Dieserwur<strong>de</strong> anschließend von einem Fachavt bestätigt,<br />
von einem an<strong><strong>de</strong>r</strong>en wi<strong><strong>de</strong>r</strong>rufen.<br />
Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holte Blutunlemuchungen in Kombination mit einer<br />
auf diel-ym€-Bo|relios€ gezieltenAntibiorikathefapie 10 I\ronate<br />
nach <strong>de</strong>m Ereignis ergaben eine sisnifikante Senkung<br />
entsp.echen<strong><strong>de</strong>r</strong> Blutwerte, sodass eine dürchlaufene Lyme<br />
Boreliose als gesichertgelten kann. Sie kann die üngeklärten<br />
Schne.zen und bilal€ralen Parästhesien in bei<strong>de</strong>n Armer<br />
l Jahr vor <strong>de</strong>n Ereignis erklären. Auch eine diagnostizieft€<br />
Neigung zu väsovagälen Synkopen könnte mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Lyme-Bor<br />
rcliose zusammenhänsen. Dabei han<strong>de</strong>k es sich um einen<br />
kurzzeitigen Bewussrs€insveflust bei plötzlichem Blutdruckund<br />
hrlsfrequenzabfall infolge vesetativ od€r reflektorisch<br />
ausselösler pedphererVasodilatation (Pschyrembel 1994).<br />
Züsätzlich traten Wochen nach <strong>de</strong>ll] Ceschehen lumbal€ RückenschlJlerren<br />
äul die ofiensichtlich durch eine Hypermobi<br />
1irät bedinst waren. sich als lheripieresistent etuiesen und<br />
e.st nach einigen Monaten durch intensives T.aining zurück-<br />
Zustand nach 1 Jahr<br />
Aktuell geht es <strong>de</strong>m damaligen Patienten güt ünd e. hat kei<br />
nerlei Beschwef<strong>de</strong>n mehr.<br />
ls Diskussion<br />
Die meisten Stabilitätstests <strong>de</strong>. oberen HWS sind Pfovokationstests,<br />
d.h. sie versuchen heNorzu.ufen, was befürchtet<br />
wird. Neben einef direkten Kompfessio. Bhrt züführen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
bzw neufalef Strukturen ist aüch eine R€izung vegetativer<br />
Strukturen zu be<strong>de</strong>nken {Kaltenborn 1993). Diese können<br />
wie im beschriebenen Fallbeispiele.schrcckend s€in. Sie sind<br />
jedoch hinsichtlich lansldstiser Folsen weniger geeibrlich als<br />
eine direkte Kompressior <strong>de</strong>s Nervensystems bzw. seiner<br />
Blützüfuhr<br />
Die Kfaft bei <strong>de</strong>. Durchführung <strong><strong>de</strong>r</strong> äuslösen<strong>de</strong>n Testbewe<br />
gung im obigen F:llbeispiel waf äußerst gefing. Nach Auffas<br />
sung eines <strong>de</strong>. <strong>de</strong>n Prcban<strong>de</strong>n untersuchen<strong>de</strong>n Professofen,<br />
än <strong>de</strong>m <strong>de</strong>f Kursleiter di€ Testbewegung wi€<strong><strong>de</strong>r</strong>holte, s€i<br />
diese nicht mit einer di.ekten neuralen Komp.ession in Zusanmenhang<br />
zü bringen. Daher ist die Hypothese einer vä<br />
sovagälen Synkope für wahrscheinlich zu halten, möglicher<br />
weiseinZusammenhangmitd€f inzwischen nachgewiesenen<br />
I-yme-Borfeliose.<br />
Fürdie durchgefühüen Sofortma ßnahmen {Traktion Stufe I II<br />
ünd Schub <strong>de</strong>f ,txis nach vent.al) besleht eine mechanische<br />
Begründung. Eei<strong>de</strong> Maßnahmen reduzieren einen ev€ntuellen<br />
Druck auf das neurale System. De. Schub <strong><strong>de</strong>r</strong> d\is na.h<br />
ventral endastet das Li& tfansversum atlantis, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s in<br />
Rückenlage. Im Falle einer Instabilität o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fraktur <strong>de</strong>f obe<br />
ren HWs ist zü befürchten, dass eine d:mit €inhergeh€n<strong>de</strong><br />
Muskelverspannung sowohl Druck als aüch eine Verschie<br />
bung <strong><strong>de</strong>r</strong> Knochen bewirkt, was möglich€rweise das neurale<br />
SysLern - o<strong><strong>de</strong>r</strong> dre veßorgen<strong>de</strong>n Blutgeldße - tonp mierer<br />
könnt€- Die Tfaktlon Stufe I-11 soll gegen di€sen Druck arbeiten<br />
ünd die HWS in einer aktuellen Ruhestellung bewegungslos<br />
halten. Sie bil<strong>de</strong>tdaherauch die klassische Maßnahne <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
eßten Hilfe bei Hws-Ve<strong>de</strong>tzunsen.<br />
Da im beschriebenen Fallbeispieletztendlich jedoch keine<br />
Instabilität vodag, wifd die positive wirkung dieser Maßnahmen<br />
aufdas Ruhisstellen und <strong>de</strong>n beruhigen<strong>de</strong>n psychischen<br />
Einfluss (,Je'nand häli meinen Nacken stabil und kümme.t<br />
sich um mich") zurückzoführen sein.<br />
Verschie<strong>de</strong>ne vom Autor nach <strong>de</strong>n bei einem <strong><strong>de</strong>r</strong>a.tigen Zwi<br />
schenfall anzuw€n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Sofortmaßnahmen beffagte Arute<br />
gaben unabhängig voneinan<strong>de</strong>. <strong>de</strong>n Traktionszus und die<br />
Uberprüfung <strong>de</strong>. He.z Kreislauf ünd Atemfünktionen an,<br />
d.h. die klassischen eßte Hilfe-Maßnahmen.<br />
Es ist zü überlegen, ob vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Wie<strong>de</strong>fhohns eines Tesls zuf<br />
stäbilhät <strong><strong>de</strong>r</strong> oberen HWS und A. vertebralis eine längere<br />
Pause eingelegt wer<strong>de</strong>n sollte, um eventuelle Reaktionen ab<br />
zuwarten, die nicht solort auftreten.<br />
Als einzige Sofortmaßnahme <strong>de</strong>s Physiotberapeuten bei positiven<br />
Reaktionen aüf Stäbiljtätstest sind die Ruhigstellung Cf -Aufnabmen sowie negalive ärztliche Untersuchungen. Ein<br />
Der Probänd hatte vor <strong>de</strong>m Ereignis negative Röntgen- und<br />
bei entl:sten<strong>de</strong>m Traktionszug sowie gegebenenfalls die Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
eines NotaEtes zu nennen.<br />
<strong>de</strong>n Tagen vor <strong>de</strong>m Ereignis durchgeführten Test- und Be-<br />
hervorragen<strong>de</strong>. sportlicher AllgemeinzustaDd sowie die in<br />
handlungsbewegungen <strong><strong>de</strong>r</strong> HWS ließen kejne Reaktionen<br />
Die zahlreichen Muskeln beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong><strong>de</strong>r</strong> oberen HWS konDen vo-dLs\et"n. fin Abseten von t(oTplipdLionFn in vo ru.<br />
Bandlaxitäten ver<strong>de</strong>cken. Es ist zu be<strong>de</strong>nken, dass eine grobe scheint daher nicht imirer möglich. Daher ist auch beim<br />
Testdurchführung. bei<strong>de</strong>f <strong><strong>de</strong>r</strong> Patient nicht entspannt, mögli Uben an scheinba. gesün<strong>de</strong>n Kollegen unbedingte Vorsicht<br />
cherweis€wegen<strong><strong>de</strong>r</strong>nichtlockerlassen<strong>de</strong>nMusl(elnweniger und aufmerksanres Vorgehen anaöezeistt No trcatment perfoF<br />
rkikoreich ist äk eine technisch gelungene ALrsführung. Je<br />
besser <strong>de</strong>fThefapeut jst med an o liring subject ß gtarcnteed ta be free oJ nsk ar<br />
undje eher <strong><strong>de</strong>r</strong> Patient locker lassen compli.dtions (Kaltenbom 1993. S.3l).<br />
kann, umso vorsichtiger muss dabei vorgesänsen wef<strong>de</strong>nl<br />
Mehfere Arzte, die <strong>de</strong>n Patienten unteßucht haben, wur<strong>de</strong>n<br />
So warnt beispielsweise auch C eve (1994) vor einer end vom Auto. zu einer Mitarbeit an dieser Veröffentlichung aufgefof<strong>de</strong>ft-<br />
Trotz arlänglicher Zusagen gingen auch nach wie-<br />
gradigen ünd wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holten Austührung <strong>de</strong>f Rotation zur Prüfung<br />
<strong>de</strong>s Durchflusses <strong>de</strong>f Art. vertebralis, da di€ses Manöve. dp l'o re r N,rcl'fragpn c.hlie ?lir f kei )e BeiUdgein.<br />
die Symptome hervorufen kann. die vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n sol<br />
len.<br />
Vo.eilige {nterpretationen seitens verschie<strong>de</strong>ner KollegeD, <strong>de</strong>nen<br />
sowohl <strong><strong>de</strong>r</strong> Autor als auch <strong>de</strong>f Patient selbst <strong>de</strong>n Fall<br />
geschil<strong><strong>de</strong>r</strong>t hatre, reichren von einer abwertend bagatellisie<br />
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