49,95 - WIR in Hille

Verwurzelt in Südhemmern
Martin Birkners Lieblingsplatz ist die
Terrasse hinter seinem Haus in Südhemmern.
Hier sitzt er gern auf der Bank umgeben
von üppig rankenden Weinpflanzen
an der Hauswand. Hier kann er entspannen
und die Natur um sich herum genießen.
„Draußen sein hat für mich eine besondere
Bedeutung“, erklärt er, „ich liebe
das Landleben.“ Seit 30 Jahren lebt der 53
jährige schon mit seiner Frau in Südhemmern.
Ihn stillsitzen zu sehen, ist schon
eine interessante Beobachtung, denn der
ehemalige Bundesliga Handballtorwart
liebt die sportliche Bewegung. Daran hat
auch seine Erkrankung nichts geändert.
Birkner leidet seit 15 Jahren an Uveitis,
einer Autoimmunerkrankung, die nach
und nach die Sehkraft verringert.
Handballspielen geht natürlich nicht
mehr, aber es gibt genug andere Sportmöglichkeiten,
die auch mit diesem
Handicap ausgeführt werden können.
Martin Birkner läuft heute seine Runden
im Hiller Moor - vor kurzem startete er
sogar beim Porta Marathon - immer mit
dabei ist dann sein Freund Jürgen
„Frosch“ Froböse. Er geht ebenfalls gern
mit dem Tandem auf Tour. Entweder ist er
unterwegs mit Freunden oder mit seiner
Frau. So stehen auch zwei Tandems in der
Diele Birkners, eines eher die Hollandradversion,
das andere im Outfit eines Rennrades.
Laufen und Fahrrad fahren reichen
ihm aber noch nicht aus, regelmäßig geht
es auch in die Turngruppe „Krummer
Rücken“ vom Sachsenroß Hille. „Wer so
viele Jahre Leistungssport betrieben hat,
der kommt ohne Sport nicht aus“, resümiert
der sportliche Hiller.
Nach dem Auftreten seiner Erkrankung
musste er schwer an sich arbeiten, um die
heutigen Aktivitäten bewältigen zu können.
Mit Disziplin und einem starken
Willen schaffte er es, viele Hindernisse
aus dem Weg zu räumen.
Der Handballsport und seine Einsätze
in den Mannschaften von Grün Weiß
Dankersen, dem TuS Nettelstedt, dem
VFL Hameln, aber auch im Sachsenroß
Hille sind bleibende Erinnerungen. Natürlich
haben sich in diesen Jahren auch gute
Freundschaften zu Mannschaftskameraden
entwickelt, die bis heute bestehen.
Neben dem Sportbegeisterten gibt es
aber auch noch den Lehrer Martin Birkner.
Er absolvierte in Bielefeld ein Lehramtsstudium
mit den Fächern Sport und
Biologie. Nach dem ersten Staatsexamen
ging es als Referendar an das Söderblom
Gymnasium in Espelkamp. Im Anschluss
an das Referendariat war aber erst einmal
Schluss mit der Schullaufbahn. Zu viele
Lehrer verhinderten seine sofortige Übernahme
in den Schuldienst. So waren vom
Arbeitsamt geförderte Stellen in den Gemeinden
Hüllhorst und Hille willkommene
Zwischenlösungen. Hier war er jeweils
als Sportfachkraft angestellt. Ein Zusatzstudium
der Behindertenpädagogik in
Bremen schloss dann doch noch die Türen
zum Schuldienst auf. Birkner lehrt an der
Schule am Buschkamp in Lübbecke, einer
Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige
Entwicklung. Wenn Martin Birkner
über seinen Beruf spricht, merkt man ihm
sein besonderes Engagement als