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Die Rassen im Ãœberblick! - Wild und Hund

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Zuerst der Nachtansitz an Kirrung<br />

oder Luderplatz, dann die Morgenpirsch<br />

auf weibliches Rehwild,<br />

anschließend die Stippvisite zu<br />

den Enten <strong>im</strong> Bach, gefolgt vom Taubenansitz<br />

in der Flur oder am Rande<br />

eines Feldgehölzes <strong>und</strong> schließlich der<br />

Abstecher zum Elsterndomizil in der<br />

Hoffnung, den einen oder anderen der<br />

schwarzweißen Nest- <strong>und</strong> Gelegeplünderer<br />

zu überraschen. So oder so ähnlich<br />

kompr<strong>im</strong>ieren sich die Jungjägerwünsche<br />

zumindest <strong>im</strong> Traum auf einen<br />

Tag. Keine Frage, dass hier Kugel<br />

<strong>und</strong> Schrot mit von der Partie sein<br />

müssen.<br />

Doch auch Einschränkungen in den<br />

Freigaben mindern die Attraktivität einer<br />

Kombinierten kaum: Frischlinge<br />

sind <strong>im</strong>mer <strong>und</strong> überall frei, den Fuchs<br />

möchte jeder Beständer <strong>im</strong> Niederwildrevier<br />

kurzgehalten sehen, <strong>und</strong><br />

wenn mal Iltis oder Marder, Waschbär<br />

oder Enok in den Bereich der tödlichen<br />

Schrotgarbe wechseln sollten, dann<br />

freuen sich nach aller Erfahrung die<br />

Jagdherrn über ein Waidmannsheil<br />

ihres Mitjägers.<br />

Mit einer hochwildtauglichen Laborierung<br />

<strong>im</strong> Kugellauf lässt sich alles in<br />

Deutschland vorkommende Schalenwild<br />

auf die Decke legen, <strong>und</strong> falls die<br />

Schrotgarbe mal kein Betätigungsfeld<br />

findet, dann muss der betreffende Lauf<br />

nicht zwangsläufig Ballast sein, schließlich<br />

können ja auch ein Flintenlaufgeschoss<br />

oder ein Einstecklauf den Einsatzbereich<br />

erweitern.<br />

Für unsere Altvorderen <strong>und</strong> die<br />

Generation, die nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg wieder in eigenen Gefilden<br />

jagen durfte, waren zwei Schrotläufe<br />

über dem Kugellauf das Selbstverständlichste<br />

der Welt. Wer sich ihn leisten<br />

konnte, kaufte sich schnellstmöglich<br />

einen Drilling <strong>im</strong> Kaliber 16/70 <strong>und</strong><br />

jagte das ganze Jahr über ausschließlich<br />

damit. In unserer Gegend beispielsweise<br />

gab es bis zum Beginn der<br />

siebziger Jahre keine aufgeräumte <strong>und</strong><br />

ausgeräumte Flur, nur wenige geteerte<br />

Straßen <strong>und</strong> ein bescheidenes Verkehrsaufkommen.<br />

<strong>Die</strong> Äcker waren<br />

kleinparzelliert <strong>und</strong> abwechslungsreich<br />

angebaut. Hasen <strong>und</strong> Hühner kamen<br />

in so reichem Maße vor, dass alljähr-<br />

lich des Preisvorteils wegen Sammelbestellungen<br />

für Schrotpatronen aufgegeben<br />

wurden, <strong>und</strong> wenn bei der Hühnerjagd<br />

ein passendes Stück Rehwild<br />

vor die Läufe wechselte, dann trat die<br />

Kugel in Aktion. Auch be<strong>im</strong> Fuchssprengen<br />

<strong>und</strong> be<strong>im</strong> Entenstrich regierte<br />

das Dreirohr. Vom Ansitz wiederum<br />

brachten die nach heutigen Maßstäben<br />

beneidenswerten Waidgenossen nicht<br />

selten zwei, gelegentlich sogar drei<br />

Stück Rehwild mit. Ich kann mich übrigens<br />

nicht entsinnen, dass be<strong>im</strong><br />

Stammtischtreff große Debatten über<br />

Treffpunktverlagerungen der Kugel bei<br />

Folgeschüssen geführt wurden. Eher<br />

schon darüber, dass der Drilling mal<br />

wieder gedoppelt habe, nachgedichtet<br />

werden müsse oder was zu tun sei,<br />

wenn die Laufwandungen an der Mündung<br />

die Stärke einer Spielkarte unterschritten<br />

hätten.<br />

<strong>Die</strong>se Verhältnisse sind uns heute<br />

um jagdliche Lichtjahre entrückt, so<br />

dass sich die Frage nach Sinn <strong>und</strong><br />

Zweck eines zweiten Schrotlaufes bei<br />

einer Kombinierten zu Recht aufwirft.<br />

Zweifelsfrei haben sich Stellenwert<br />

<strong>und</strong> Status des Drillings gewandelt:<br />

Aus dem schrotdominanten Allro<strong>und</strong>er<br />

wurde ein kugeldominanter Begleiter<br />

für den Ansitz, <strong>und</strong> das Gebrauchsgerät<br />

für jedermann mutierte, zumindest<br />

was Neuwaffen angeht, zum exklusiven<br />

Stück für Individualisten. So<br />

blättert man für den preiswertesten<br />

Drilling traditioneller Bauart auf dem<br />

Markt, den aus dem Hause Zoli, inzwischen<br />

komplett montiert wenigstens<br />

3 700 Euro auf den Ladentisch. Merkel<br />

will für seinen 96 K 4 579, Heyms<br />

Seitenschloss drilling 37 schlägt „nackt“<br />

bereits mit r<strong>und</strong> 10 000 Euro zu Buche,<br />

<strong>und</strong> auch Krieghoffs Klassiker „Trumpf“<br />

<strong>und</strong> „Neptun“ sind fabrikneu längst<br />

der Reichweite des Normalverdieners<br />

entrückt.<br />

Interessanterweise offerieren allein<br />

noch die Firmen Heym <strong>und</strong> Krieghoff<br />

das ehedem marktbeherrschende<br />

Schrotkaliber 16/70. Zoli baut nur <strong>im</strong><br />

Kaliber 12/70, Merkel wiederum liefert<br />

sein Modell 96 K in 12/76 <strong>und</strong> 20/76<br />

aus. Noch etwas scheint mir erwähnenswert:<br />

Unsere Lehrmeister erlernten<br />

<strong>und</strong> praktizierten das Schrot-<br />

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