Die Rassen im Ãœberblick! - Wild und Hund
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AUSRÜSTUNG<br />
nicht dämmerungs tauglich sind, was die<br />
Praxis bestätigt: Schaut man bei fortgeschrittener<br />
Dämmerung durch ein<br />
15x56er Glas mit einer AP von 3,7 Mill<strong>im</strong>etern,<br />
verdunkelt sich das Bild gegenüber<br />
dem Blick mit bloßem Auge. Ein Jäger<br />
mit einem 8x50er-Glas hingegen<br />
nutzt dessen Leistung nur dann voll aus,<br />
wenn sich seine Pupille bis zur Größe der<br />
Autrittspupille des Glases – nämlich bis<br />
6,3 Mill<strong>im</strong>etern – öffnet.<br />
Aus den bisherigen Überlegungen<br />
kann man schlussfolgern, dass die Austrittspupille<br />
möglichst groß sein <strong>und</strong> mit<br />
dem Durchmesser der Augenpupille übereinst<strong>im</strong>men<br />
sollte. Wählt man allerdings<br />
eine gegenüber der Augenpupille größere<br />
Austrittspupille, dann bringt das den<br />
Vorteil, dass sich bei unruhiger Hand die<br />
Augenpupille nicht so leicht außerhalb<br />
der Austrittspupille bewegt. Das kommt<br />
einem ruhigeren Bild <strong>und</strong> dem Sehfeld<br />
zugute.<br />
Zur objektiven Best<strong>im</strong>mung der<br />
Dämmerungsleistung von Jagdoptik <strong>und</strong><br />
zu ihrem Vergleich ist ein Rechenwert<br />
unerlässlich: Ein solcher ist die „Dämmerungszahl“<br />
(DZ), die sich aus der Wurzel<br />
der Vergrößerung mal dem Objektiv-<br />
Durchmesser ergibt (√V x O ø). Sie ist aber<br />
nur brauchbar, wenn sie in das Zusammenspiel<br />
von Austritts-<br />
<strong>und</strong> Augenpupille eingeb<strong>und</strong>en<br />
wird, wie es<br />
mit den Formeln<br />
34 WILD UND HUND JUNGJÄGER DEZEMBER 2010<br />
von Wolf Wehran geschieht: Man rechnet<br />
Dämmerungszahl mal Austrittspupille<br />
(DZ x AP), wenn die Austrittspupille<br />
der Optik kleiner oder genau so groß wie<br />
die Augenpupillenweite ist. Ist umgekehrt<br />
die Augenpupillenweite kleiner<br />
oder ebenso groß wie die Austrittspupille,<br />
rechnet man Dämmerungszahl mal<br />
max<strong>im</strong>aler Pupillenweite (DZ x P max).<br />
Der aus diesen Formeln errechnete Wert<br />
ist der so genannte Dämmerungsindex<br />
(DI) einer Optik. Er ist als Wert für die<br />
Dämmerungsleistung aussagekräftiger<br />
als die Dämmerungszahl.<br />
In der Tabelle rechts finden Sie an<br />
Hand von Dämmerungsindizes einen<br />
Vergleich gebräuchlicher Jagdoptiken.<br />
Sieht man sich die Indizes von jeweils<br />
nur einer Optik in ihrer Abhängigkeit<br />
von verschiedenen Augenpupillenweiten<br />
an, stellt man fest: Solange letztere<br />
genauso groß oder größer sind als die<br />
Austrittspupille des Glases, bleibt der<br />
Dämmerungsindex konstant. Denn der<br />
Lichtdurchlass wird durch die Austrittspupille,<br />
die gewissermaßen das „Nadelöhr“<br />
ist, best<strong>im</strong>mt: Ein Beobachter mit<br />
einer sieben Mill<strong>im</strong>eter großen, max<strong>im</strong>alen<br />
Pupillenweite sieht nicht mehr als<br />
<strong>Die</strong> Austrittspupille: Einer der<br />
Faktoren, die die<br />
Dämmerungsleistung des Glases<br />
wesentlich mitbest<strong>im</strong>mt.<br />
einer mit fünf Mill<strong>im</strong>etern, wenn beide<br />
zum Beispiel ein 10x50er-Glas benutzen.<br />
<strong>Die</strong> Indizes verringern sich, sobald die<br />
max<strong>im</strong>ale Pupillenweite die Größe der<br />
Austrittspupille unterschreitet, denn<br />
jetzt ist das Nadelöhr die kleinere Augenpupille.<br />
<strong>Die</strong> bisherigen Überlegungen erleichtern<br />
dem Jäger nur dann die Wahl<br />
seiner Optik, wenn er die Größe der eigenen<br />
max<strong>im</strong>alen Pupillenweite kennt.<br />
Nur so kommt er zu dem auf ihn persönlich<br />
abgest<strong>im</strong>mten Dämmerungsindex<br />
<strong>und</strong> damit zur „passenden“ Optik. Es<br />
wird wohl eher die Ausnahme sein, dass<br />
man deshalb den Augenarzt oder Optiker<br />
aufsucht, der einem nach längerem<br />
Aufenthalt in einem abgedunkelten<br />
Raum die dann max<strong>im</strong>al erweiterte Augenpupille<br />
zum Beispiel durch Vergleich<br />
mit Pupillensymbolen auf einer Schablone<br />
best<strong>im</strong>mt. Einfacher geht das über eine<br />
mathematische Funktion, die die max<strong>im</strong>ale<br />
Pupillenweite in Abhängigkeit<br />
vom Alter darstellt. Bei einem jungen Jäger<br />
kommen meistens Pupillenweiten<br />
etwa zwischen acht <strong>und</strong> sechs Mill<strong>im</strong>etern<br />
in Betracht. Für ihn ist ein 8x56er<br />
Glas konkurrenzlos geeignet, denn es<br />
bietet ihm hohe Indizes zwischen 148,2<br />
<strong>und</strong> 127 (siehe Tabelle). Dagegen wird<br />
be<strong>im</strong> über 60-Jährigen mit vermutlich<br />
fünf bis vier Mill<strong>im</strong>eter max<strong>im</strong>aler Pupillenweite<br />
die Überlegenheit eines 10x56<br />
mit Indizes zwischen 118,3 <strong>und</strong><br />
FOTO: BURKHARD FISCHER