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Ausgabe 3/2013 Mai - Juli 2013 - Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Hall

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GLAUBE IN DER ZEIT<br />

ABSCHIED VON HALL<br />

Dekan Aldrighetti geht in Ruhestand<br />

Dass er sich einen Zeitpunkt gesetzt hatte, an dem er in den Ruhestand<br />

gehen wird, war vielen klar. Nur der konkrete Termin war<br />

nicht genau bekannt. In diesem Jahr ist es soweit: Dekan Aldrighetti<br />

verlässt Schwäbisch <strong>Hall</strong>. Nach den Sommerferien wird er einen<br />

neuen Lebensabschnitt beginnen.<br />

Geplant ist, dass die Kirchengemeinden am Sonntag, 6. Oktober<br />

mit einem Gottesdienst und Fest seinen Abschied feiern werden.<br />

Weihbischof Renz wird von der Diözesanleitung anwesend sein. Der<br />

Gottesdienst findet voraussichtlich auf der Comburg statt; das anschließende<br />

Fest in der Max-Kade-<strong>Hall</strong>e. Bis zum nächsten FORUM<br />

steht dann der genaue Ablauf fest.<br />

Wie wird es weitergehen? Zwar wurde die Pfarrstelle von der Diözese<br />

schon im Februar im Amtsblatt ausgeschrieben, doch hatte sich<br />

kein geeigneter Priester gemeldet, um die Stelle adäquat besetzen<br />

zu können. Die nächste Ausschreibung wird im <strong>Mai</strong> sein. Die Stelle<br />

könnte dann voraussichtlich im nächsten Frühjahr besetzt werden,<br />

wie Pfarrer Wolfgang Kessler vom Personalreferat in Rottenburg<br />

versicherte. Daher ist von einer Vakanz, d.h. von einer zeitweise<br />

unbesetzten Stelle auszugehen. Wie die pastorale Arbeit sinnvoll<br />

verteilt werden kann, werden die Hauptamtlichen gemeinsam mit<br />

dem <strong>Gesamtkirchengemeinde</strong>rat auf einer Klausur besprechen. Ein<br />

REGIONALFORUM IN SCHWÄBISCH HALL<br />

Der Dialog muss weitergehen<br />

Unter dem Leitwort „Glaubwürdig Kirche leben“ trafen sich am<br />

Samstag vor Palmsonntag 250 Delegierte aus den Dekanaten Aalen,<br />

Heilbronn, Künzelsau, Bad Mergentheim und Schwäbisch <strong>Hall</strong> in<br />

den Räumen der Bausparkasse. Eingeladen hatte Bischof Gebhard<br />

Fürst. Der Anlass war der diözesane Dialogprozess.<br />

Bischof Gebhard Fürst und die angereisten Verantwortlichen in der<br />

Diözesanleitung hatten sich viel vorgenommen. Sie wollten hinhören,<br />

was den Menschen auf den Nägeln brennt. Das hat seinen konkreten<br />

Grund. Nicht wenige Kirchenmitglieder sind enttäuscht und<br />

trauen der Kirche kaum noch Änderungsbereitschaft zu. Ein stiller<br />

Auszug hat schon längst begonnen. Ihn aufzuhalten und Reformen<br />

in der Kirche anzustoßen, war der Anlass, dass sich die Diözese auf<br />

den Dialogprozess eingelassen hatte.<br />

Das Vorhaben an sich ist schon bemerkenswert und in anderen Diözesen<br />

nicht unumstritten. Der Bischof stellte sich der Herausforderung<br />

in fünf Regionalforen und wollte sich im Dialogprozess auf<br />

die Menschen einlassen. Ihm lag der Rat fern, dass die Menschen<br />

doch evangelisch werden sollten, wenn ihnen die Kirche nicht passe.<br />

Inhaltlich werden sich die Fragen in den einzelnen Treffen wohl<br />

kaum unterschieden haben: die Rolle der Frau, die Ökumene, neue<br />

Formen des Amtes und lebendige Gemeinde. Die Delegierten machen<br />

sich ehrlich Sorgen um ihre Kirche. Und das ist auch gut so, denn<br />

die Alternative wäre Gleichgültigkeit und Resignation.<br />

Die Meinungsbeiträge blieben aber nicht nur bei kirchlichen Paragraphen<br />

stehen, sondern sprachen auch deutlich Verwundungen an,<br />

die die Delegierten selbst erfahren hatten: konfessionsverschiedene<br />

Paare, bei denen der trennende Riss mitten durch die Familie geht,<br />

Engagement, das nicht geschätzt wird und die fehlende Gleichstellung<br />

der Frau in der Kirche.<br />

Schnelle Lösungen konnte der Bischof nicht präsentieren. Sein<br />

Ringen, der Sache gerecht zu werden, war jedoch deutlich zu spüren.<br />

Wenn auch manche Hinweise des Bischofs, z. B. beim Diakonat<br />

der Frau auf die indische Kirche, oder, dass Rottenburg-Stuttgart an<br />

Aushilfspfarrer zur Unterstützung bei den Sakramenten und den<br />

Eucharistiefeiern wurde beantragt. Bis zur Neubesetzung der Stelle<br />

ist Pfarrer Enderle Administrator für alle <strong>Hall</strong>er Kirchengemeinden.<br />

Das Pastoralteam<br />

mehrere andere Diözesen angrenze und daher nicht alle Reformen<br />

möglich seien, nicht gerade hilfreich wirkten.<br />

Dass die gelebte Glaubenspraxis offen und befreiend sein kann,<br />

zeigten nicht nur die Beiträge der Domkapitulare und einer Hauptabteilungsleiterin,<br />

sondern auch die der Ehrenamtlichen. Sie boten<br />

in ihren Wort- und Diskussionsbeiträgen genügend Potential,<br />

Kirche in der heutigen Zeit zu verorten. Dieser Aufgabe sollten sich<br />

im Anschluss an die Redebeiträge verschiedene Kleingruppen stellen.<br />

Doch zeigte sich gerade dort, wie viel Frust sich im Kirchenvolk<br />

angehäuft hat. Nicht wenige hatten den Eindruck, mit ihren Anliegen<br />

bei der Kirchenleitung gegen Wände zu laufen.<br />

Die Zeit, etwas zu ändern, drängt. Das sehen alle Beteiligten. Der<br />

Dialog ist noch nicht zu Ende, aber es müssen deutliche Taten und<br />

Zeichen folgen, die zeigen, dass sich etwas bewegt. Noch kann<br />

die Kirche auf engagierte Ehrenamtliche bauen, die sich ehrliche<br />

Sorgen um die Kirche machen. Dieses kostbare Gut dürfen die<br />

Verantwortlichen nicht verspielen.<br />

Wolfram Rösch<br />

forum | 3

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