Wirtschaftsfaktor Tourismus - IHK Fulda
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Chancen-Kontinent: Afrika boomt<br />
Wirtschaft Region <strong>Fulda</strong> 06/2010<br />
Deutschland kann nicht nur beim Fußball gewinnen<br />
Die realwirtschaftlichen Folgen der Weltwirtschaftskrise hat auch Afrika südlich der Sahara<br />
zu spüren bekommen. Doch bereits für 2010 wird schon wieder mit einem kräftigen<br />
Wirtschaftswachstum von rund vier Prozent gerechnet.<br />
Nun wirken sich die Investitionen in<br />
Rahmenbedingungen der vergangenen<br />
Jahre aus: Modernisierungen der Verkehrsinfrastruktur,<br />
eine zuverlässigere Energieversorgung<br />
sowie politische und wirtschaftliche<br />
Reformen haben viele afrikanische<br />
Länder zu einem lukrativen Standort für deutsche<br />
Unternehmen werden lassen.<br />
Krisen, Kriege und Katastrophen bestimmen<br />
noch immer die öffentliche Wahrnehmung<br />
des afrikanischen Kontinents. Zu Unrecht. Mit<br />
der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika<br />
(11. Juni bis 11. Juli 2010) kann das angeschlagene<br />
Image einen fulminanten Wandel<br />
erfahren. Denn das Großevent, das höchstes<br />
technisches Niveau und Organisationstalent<br />
voraussetzt, ist nicht nur ein südafrikanisches<br />
Ereignis. Vielmehr symbolisiert das zweitgrößte<br />
Sport- und Medienereignis der Welt<br />
den Aufbruch, den man auf dem ganzen<br />
Kontinent spüren kann: eine wachsende,<br />
dynamische Mittelschicht von Unternehmern;<br />
eine zunehmend selbstbewusstere Zivilgesellschaft,<br />
die ihre Regierungen immer erfolgreicher<br />
kontrolliert und antreibt. Einige große<br />
Vorhaben, die den Trend Afrikas hin zu einer<br />
Region der Wirtschaftschancen widerspiegeln,<br />
stammen direkt aus der deutschen Wirtschaft:<br />
Anfang Februar 2010 nahm Bundesentwicklungsminister<br />
Dirk Niebel am Richtfest für das<br />
Ohorongo-Zementwerk in Namibia teil. Die<br />
Gesamtinvestition in Höhe von 254 Millionen<br />
Euro beschert Namibia nicht nur 300 direkte<br />
und 2.000 indirekte Arbeitsplätze. Bei einer<br />
angestrebten Jahresproduktion von 700.000<br />
Tonnen wird Namibia auch eine regionale Vormachtstellung<br />
in der für die Entwicklung von<br />
Infrastruktur so zentralen Zementindustrie einnehmen<br />
können. Bundesminister Niebel wies<br />
zu Recht darauf hin, dass Armutsbekämpfung<br />
und wirtschaftliche Chancen nicht im Widerspruch<br />
stehen müssen.