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OÖ. SCHULMUSEUM | Mühlviertel Magazin<br />
OÖ. SCHULMUSEUM | Mühlviertel Magazin<br />
Läuse, Lebertran<br />
und streenge Lehrer<br />
aus so minderwertigem Papier, dass<br />
die Schrift – um die man sich so bemühen<br />
musste – binnen kürzester Zeit zerrann“,<br />
plaudert der Schulmann aus<br />
seinem Erfahrungsschatz.<br />
Infos Museen<br />
Lustige Schulstunden<br />
Mit einem verschmitzten Lächeln und leuchtenden Augen sitzt er hinter dem Lehrerpult.<br />
Wenn Kustos Norbert Frühmann von „seinem“ Schulmuseum in Bad Leonfelden erzählt,<br />
dann werden längst vergangene Zeiten lebendig und seine eigenen Erinnerungen verweben<br />
sich mit der Schul- und Zeitgeschichte von vier Jahrhunderten.<br />
TEXT Christa Oberfichtner<br />
m ehemaligen Pfarrschulhaus<br />
rungen befragt. Von 1946 bis 1950<br />
Schule ein. Ab diesem Zeitpunkt gab<br />
Den unterschiedlichen Unterrichtsmethoden<br />
und der Didaktik im Schulalltag<br />
ist ein Schwerpunkt in den<br />
Präsentationen des Schulmuseums<br />
gewidmet. Auch die Themen<br />
„Schulbibliothek“, „Schulfilm“ oder<br />
„Leistungsbeurteilung“ wurden dokumentiert<br />
und anschaulich dargestellt.<br />
„Am beliebtesten aber sind die lustigen<br />
Schulstunden“, weiß Norbert Frühmann<br />
von seinen eigenen Führungen,<br />
die er mit Gruppen im Schulmuseum<br />
erlebt. Da wird mit den Besuchern in<br />
den alten Holzbänken das gemeinsame<br />
Grüßen geübt, da werden Lehrsätze<br />
auswendig gelernt und Vokabel<br />
abgefragt – alles mit einem Funken<br />
Schalk versteht sich und garniert mit<br />
kleinen Überraschungen.<br />
15 Mitarbeiter halten das Schulmuseum<br />
und seine vielen Exponate ehrenamtlich<br />
in Schwung, acht stehen für<br />
Hirschbacher Bauernmöbelmuseum<br />
4242 Hirschbach im Mühlkreis<br />
Museumsweg 7<br />
Tel. +43 (0) 79 48/541 oder<br />
Tel. +43 (0) 79 48/55 895<br />
www.museum-hirschbach.at<br />
OÖ. Schulmuseum<br />
4190 Bad Leonfelden<br />
Böhmerstraße 1<br />
Tel. +43 (0) 72 13/63 97<br />
www.ooeschulmuseum.at<br />
Museum Mechanische Klangfabrik<br />
4170 Haslach an der Mühl<br />
TuK-Vonwiller, Stelzen 15<br />
Tel. +43 (0) 72 89/72 300<br />
www.mechanischeklangfabrik.at<br />
Pferdeeisenbahn-Museum<br />
4261 Rainbach im Mühlkreis<br />
Kerschbaum 61<br />
Tel. +43 (0) 79 49/68 00<br />
www.pferdeeisenbahn.at<br />
Burgmuseum Clam<br />
4352 Klam, Sperken 1<br />
Tel. +43 (0) 72 69/72 17 - 0<br />
www.burgclam.com<br />
OÖ. Burgenmuseum Reichenstein<br />
4230 Tragwein, Reichenstein 1<br />
Tel. +43 (0) 72 36/314 00<br />
www.burg-reichenstein.at<br />
Puppenhausmuseum<br />
4364 St. Thomas am Bl., Marktplatz 11<br />
Tel. +43 (0) 72 65/55 825<br />
www.puppenhausmuseum.at<br />
Keltendorf Mitterkirchen<br />
4343 Mitterkirchen, Lehen 12<br />
Tel. +43 (0) 72 69/66 11<br />
www.keltendorf-mitterkirchen.at<br />
Mühlviertler Waldhaus<br />
4263 Windhaag bei Freistadt, Markt 11<br />
Tel. +43 (0) 79 43/61 11 - 14<br />
www.muehlviertler-waldhaus.at<br />
gleich hinter dem Stadtamt von<br />
Bad Leonfelden befindet sich<br />
Oberösterreichs älteste, noch erhaltene<br />
Pfarrschule. Als „domus disciplinae“<br />
wurde die Institution 1577<br />
gegründet. Heute wird es als Muse-<br />
drückte der spätere Lehrer, Direktor<br />
und Schulinspektor die Schulbank<br />
einer typischen Landvolksschule.<br />
„60 Kinder in einer Klasse und für jeden<br />
kleinen Fehler gab es körperliche<br />
Züchtigungen“, erzählt Frühmann mit<br />
es keine Stockschläge mehr und alle<br />
waren Hals über Kopf verliebt in das<br />
neue „Fräulein“.<br />
Dafür musste der kleine Norbert andere<br />
Unannehmlichkeiten über sich<br />
Führungen zur Verfügung. Wer Norbert<br />
Frühmanns persönliche Schulgeschichten<br />
hören möchte, der sollte<br />
also bei der Buchung im Tourismusbüro<br />
Bad Leonfelden extra darauf<br />
hinweisen. Besucht werden kann das<br />
Färbermuseum Gutau<br />
4293 Gutau<br />
St. Leonharder Straße 3<br />
Tel. +43 (0) 676/68 54 983 oder<br />
Tel. +43 (0) 79 46/62 55 - 30 (Gemeindeamt)<br />
www.faerbermuseum.at<br />
Schlossmuseum Freistadt<br />
4240 Freistadt, Schlosshof 2<br />
Tel. +43 (0) 79 42/72 274<br />
www.museum-freistadt.at<br />
um geführt, das einen eintauchen<br />
lässt in das mitunter gar nicht erfreuliche<br />
Schülerdasein.<br />
Die „Rohrstaberlpädagogik“ ist das<br />
erste Stichwort, das Norbert Früh-<br />
Schaudern. Dabei war er nicht einmal<br />
unter den Hauptleidtragenden. Er<br />
war ein „Braver“, durfte in der ersten<br />
Reihe sitzen und bekam das Rohrstaberl<br />
nur ganz selten zu spüren. Erst<br />
in der dritten Klasse, so erinnert sich<br />
ergehen lassen. Die Läuseplage etwa<br />
oder den täglichen Löffel Lebertran,<br />
den der schmächtige Bub vor<br />
den Augen seines „Fräuleins“ schlucken<br />
musste. Anstatt der Schulhefte<br />
gab es für Norbert den Schüler in<br />
mehrfach ausgezeichnete Museum<br />
von Gruppen jederzeit nach Voranmeldung<br />
(07213/6397), von Einzelbesuchern<br />
zusätzlich in der Zeit<br />
zwischen April und November an<br />
Dienstagen, Samstagen, sowie Sonn-<br />
Herzoglicher Kunstbesitz<br />
Sachsen-Coburg und Gotha &<br />
OÖ. Schifffahrtsmuseum<br />
4360 Grein, Greinburg 1<br />
Tel. +43 (0) 72 68/70 07 - 18<br />
www.schloss-greinburg.at<br />
mann auch einfällt, wenn man ihn<br />
Frühmann, zog mit einer neuen, jun-<br />
den ersten Jahren noch die Schieferta-<br />
und Feiertagen (Führungen um 16:00<br />
nach seinen eigenen Schulerfah-<br />
gen Lehrerin ein neuer Geist in seine<br />
fel. „Und die ersten Hefte waren dann<br />
und 17:15 Uhr).<br />
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