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Mühlviertelpur

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BIER | Mühlviertel Magazin<br />

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Fotos: Martin Pröll (1, 2)<br />

(1) Im Rahmen der OÖ Landesausstellung 2013 wurde das gesamte Freistädter Brauhaus restauriert. (2) 100% Region & 100% Natur lautet das gastronomische<br />

Motto des Brauhauses. (3) Ganz biologisch kommt das Bier der Neufeldner Biobrauerei aus dem Zapfhahn.<br />

1<br />

Bierviertel<br />

gion<br />

haben alle ihr ganz spezielles<br />

mück. Die aromatisch-hopfige Note<br />

eine der mächtigsten Burganlagen<br />

Angebot und kooperieren lieber, an-<br />

gibt seinem Gerstensaft den unver-<br />

des Landes. Das Schloss Weinberg im<br />

statt sich zu bekriegen. Die Freistäd-<br />

kennbaren ganz eigenen Charakter.<br />

Blick, im Schatten der Kastanienbäu-<br />

Unser Bier, das sind wir – so könnte es in goldenen Lettern über dem Eintrittstor zum Mühlviertel<br />

stehen. Reich an wunderbar weichem Trinkwasser, gesegnet mit Feldern für Hopfen<br />

und Braugerste, lockt das „Bierviertel“ mit seinem erdigen Gerstensaft.<br />

ter etwa holten sich die Stiftsbrauerei<br />

Schlägl, die Privatbrauerei Hofstetten<br />

in St. Martin und den Bierweltmeister<br />

Karl Schiffner ins Boot, um das Mühl-<br />

Prost der Hopfenkönigin<br />

Mit der jährlichen Wahl der Hopfenkönigin<br />

wird die gute Ernte gefeiert.<br />

me sitzend, soll denn auch das letzte<br />

Seiderl dieser kleinen Bierrundreise<br />

durchs Mühlviertel genossen werden<br />

– „naturbelassen und unfiltriert“, wie<br />

viertel noch stärker als „Bierviertel“<br />

Margit Ehrensperger durfte das Krön-<br />

Brau-Wirtin Waltraud Leitner betont.<br />

zu verankern (www.bierviertel.at).<br />

chen auch eine Saison lang tragen.<br />

in mit Sorgfalt gezapftes Bier<br />

ist ein Stück Kultur, das im<br />

Mühlviertel mit Hingabe gepflegt<br />

wird. Wer im Freistädter Brau-<br />

Tradition zurückblicken kann, fühlt<br />

sich der Pflege der Braukunst umso<br />

mehr verpflichtet. So ist es auch kein<br />

Zufall, dass in Freistadt eine Bieraka-<br />

Braucommune Europas. Eine Gesellschaftsform,<br />

die auf den Zusammenschluss<br />

der Freistädter Bürger im<br />

Jahr 1777 zurückgeht. Damals wurde<br />

100 Prozent Bio<br />

Die lokale Identität im Unternehmenskonzept<br />

festgeschrieben ha-<br />

Die Chefin des Eder-Bräu in der kleinen<br />

Ortschaft Neustadt betreibt eine<br />

Bierbuschenschank. Im gemütlichen<br />

Gastgarten – umringt von Hopfenfel-<br />

AUSGEWÄHLTE<br />

BRAUEREIEN<br />

gasthaus sein schaumgekröntes, golden<br />

schimmerndes Glas an den Mund<br />

setzt und den ersten kühlen Schluck<br />

genießt, der fühlt sich so richtig entspannt<br />

und angekommen. Kaum vorstellbar,<br />

dass unsere Vorfahren ihr<br />

Bier aus schweren Humpen, lauwarm<br />

und ganz und gar ohne Schaum, geleert<br />

haben. Bierkultur war 1363, als<br />

demie entsteht.<br />

Der Sitz der größten Brauerei des<br />

Mühlviertels entwickelt sich zur<br />

Hauptstadt der „Bier-Welt-Region<br />

Mühlviertel-Südböhmen-Niederbayern“.<br />

„Die Bierakademie, in der sich<br />

Bierliebhaber kulinarisch weiterbilden<br />

können, ist der erste Schritt. Eine<br />

die Brauerei in Freistadt errichtet und<br />

die 149 beteiligten Bürger, die den<br />

Bau finanziell unterstützten, erhielten<br />

als Gegenleistung ihre Einlagen in Eimern<br />

(zu je 56 Liter) gesichert (eine<br />

Vereinbarung, die auch heute noch<br />

Gültigkeit hat).<br />

Kooperation statt Konkurrenz<br />

ben die Brüder Alois und Martin<br />

Meir in Neufelden. Die beiden haben<br />

sich dazu entschieden, ihr Bier ausschließlich<br />

mit biologischen Zutaten<br />

zu brauen. „Wir leben in der Bioregion<br />

Mühlviertel, die so reich ist an Schätzen<br />

aus der Natur, dass dieser Schritt<br />

für uns die logische Konsequenz war“,<br />

erklären die Brüder. 100 Prozent Bio,<br />

dern – lassen sich die Gäste nach Feierabend<br />

selbst gebrautes Bier zur<br />

Brettljause schmecken.<br />

Brauen im Gasthaus<br />

Gasthausbrauereien waren früher im<br />

Mühlviertel ja so zahlreich wie die<br />

Kirchen. Heute sticht besonders eine<br />

noch ins Auge – die Schlossbraue-<br />

Freistädter Brauhaus<br />

4240 Freistadt<br />

Brauhausstraße 2<br />

www.freistaedter-brauhaus.at<br />

Neufeldner BioBrauerei<br />

4120 Neufelden<br />

Bräuhausgasse 3<br />

www.biobrauerei.at<br />

Herzog Rudolf IV den Freistädter Bürgern<br />

das Privileg des Bierbrauens<br />

einräumte, wohl noch kein Thema.<br />

internationale Biermesse der nächste<br />

Meilenstein,“ erklärt Brauerei-Geschäftsführer<br />

Ewald Pöschko das<br />

Das Bierbrauen ist im Mühlviertel<br />

so fest verankert, dass sich hier keiner<br />

vor der Konkurrenz fürchtet. Im<br />

zertifiziert und ohne Kompromisse,<br />

sind die Zutaten – überwiegend aus<br />

der Umgebung. Ein Meister seines Fa-<br />

rei Weinberg bei Kefermarkt. In dem<br />

Ort, wo die Zelkinger 1470 die Kirche<br />

mit dem imposanten gotischen Flü-<br />

Das „Ratsherrn Premium“<br />

ist eine von vielen Sorten<br />

der Freistädter Brauerei.<br />

Wer allerdings auf jahrhundertelange<br />

Projekt. Er ist Chef der einzigen<br />

Gegenteil. Die Brauereien in der Re-<br />

ches ist Braumeister Richard Gras-<br />

gelaltar errichten ließen, steht auch<br />

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