Mühlviertelpur
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DAS GRÜNE BAND | Mühlviertel Magazin<br />
DAS GRÜNE BAND | Mühlviertel Magazin<br />
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Am Grenzlandweg im tschechischen Cetviny liegt die<br />
gotische Kirche „Zu Unserer Lieben Frau Geburt“<br />
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Besuch in Cetviny<br />
(1) Ein seltener Vogel, der seinen Nistplatz am Grünen Band hat: die Bekassine; (2) Grenzfluss und zauberhaftes Naturparadies: die Maltsch<br />
(3) Früher unheimlich, heute idyllisch: ein österreichisches Grenzhäuschen am Übergang zu Tschechien<br />
Fotos: W. Rolfes/NABU Hessen (1), OÖ. Tourismus (2), Petr Hnilicka (4)<br />
Wie sich die Natur sogar eine Ortschaft<br />
wieder zurückholt, wenn diese von den<br />
Menschen aufgegeben wird, ist am Beispiel<br />
von Cetviny (deutsch Zettwing) eindrucksvoll<br />
zu sehen. Cetviny liegt in der Gemeinde<br />
Dolní Dvoristeěan der Maltsch und direkt an<br />
Das Grüne Band zwischen<br />
Tschechien und Oberösterreich<br />
In Österreich schlängelt sich das<br />
Grüne Band vom „Dreiländereck“<br />
Böhmen-Bayern-Oberösterreich fast<br />
1.300 km entlang der ehemaligen<br />
onen Menschen die damalige Tschechoslowakei<br />
verlassen) war dieser<br />
breite Streifen in Südböhmen seiner<br />
Grenznähe wegen nur dünn besiedelt<br />
worden und blieb dadurch vom Eingriff<br />
des Menschen weitgehend ver-<br />
auch die Schutzgüter und die Pflegemaßnahmen<br />
auf den Feuchtwiesen<br />
vorgestellt.<br />
Thema einer empfehlenswerten Führung<br />
ist das Frühlingserwachen an<br />
zu bewahren. Die Erhaltung des<br />
„Wildflusses“ Maltsch samt angrenzenden<br />
Feuchtgebieten und der darin<br />
lebenden bedrohten Arten sind<br />
primäres Ziel. Die offene Kulturlandschaft<br />
existiert hier in enger Verzah-<br />
Fischotter, Hirsch, Wildschwein, Reh,<br />
Fuchs und vielen anderen Tierarten<br />
zu entdecken gibt. Anhand der im<br />
Schnee und Schlamm zurückgelassenen<br />
Spuren wird die Lebensweise<br />
der Wildtiere und ihr Verhalten vor-<br />
der Grenze zu Österreich. 1945 verloren die<br />
Sudetendeutschen die tschechoslowakische<br />
Staatsangehörigkeit und ihr Vermögen.<br />
1946 wurde fast die gesamte deutschsprachige<br />
Bevölkerung ausgewiesen.<br />
Ostblockgrenze bis in die Steiermark,<br />
wo es in Richtung Balkan weiter verläuft<br />
– und nach Kärnten, wo es Österreich<br />
in Richtung Adria verlässt.<br />
Besonders interessant ist dieser der<br />
Natur überlassene Korridor im Mühlviertel<br />
zwischen Oberösterreich und<br />
Tschechien. Hier war der Grenzstreifen<br />
zwischen fünf und zwölf Kilometer<br />
breit. Nach der – durch die<br />
Benes-Dekrete geregelten – Vertreibung<br />
der deutschsprachigen Bevöl-<br />
schont.<br />
Besondere Fauna und Flora<br />
an der Maltsch<br />
Die Maltsch, Grenzfluss zu Tschechien,<br />
weist eine Reihe von naturkundlichen<br />
Besonderheiten auf. In den<br />
Feucht- und Überschwemmungswiesen<br />
brüten die Bekassine (ein langschnäbeliger<br />
Schnepfenvogel) und<br />
der Wachtelkönig. Auch das Birkhuhn<br />
und der Neuntöter finden hier am<br />
Grünen Band einen Lebensraum. Bei<br />
der Maltsch. Wenn die ersten milden<br />
Winde wehen, zarte Knospen<br />
an den Zweigen erscheinen, die Vögel<br />
fröhlich singen und zwitschern,<br />
dann zieht es selbst die hartnäckigsten<br />
Stubenhocker nach draußen. Nun<br />
erwacht die Natur auch in den weiter<br />
nördlich gelegenen Landschaften um<br />
die Maltsch wieder zu neuem Leben.<br />
Nicht minder interessant sind die<br />
Führungen zum Thema naturnahe<br />
Fließgewässer. Naturnahe Fließge-<br />
nung mit dem Gewässernetz.<br />
Und nicht zuletzt gibt es da – vielleicht<br />
ja schon zum Vormerken im<br />
Kalender – die Führungen zum Thema<br />
Wildtiere im Winter. Viele Tiere<br />
sind auch im tiefsten Winter aktiv<br />
und hinterlassen ihre Spuren und<br />
Fährten im Schnee. Bei dieser Exkursion<br />
bekommen die Teilnehmer<br />
einen Einblick in die Aktivitäten unserer<br />
heimischen Wildtiere. „Auf<br />
Spurensuche“ geht es durch die reiz-<br />
gestellt.<br />
Spannende Initiativen im<br />
Mühlviertler Waldhaus<br />
Mag. Christoph H. Benedikter vom<br />
Grazer Ludwig Boltzmann Institut für<br />
Kriegsfolgen-Forschung ist wissenschaftlicher<br />
Leiter für den kulturgeschichtlichen<br />
Teil jener Präsentation<br />
im Windhaager Waldhaus bei Freistadt.<br />
Hier werden ab Frühjahr 2015<br />
die Besucher über das Grüne Band in<br />
Europa und speziell in Oberösterreich<br />
1951 mussten der Pfarrer und alle noch verbliebenen<br />
Bewohner Cetviny verlassen. Die<br />
Region wurde zur „verbotenen Grenzzone“<br />
erklärt. In den Jahren 1955/56 wurden die<br />
rund 120 Häuser des Ortes auf Anordnung<br />
des Innenministeriums mit Bulldozern dem<br />
Erdboden gleich gemacht. Übrig blieben<br />
lediglich vier Häuser und die gotische Kirche,<br />
die mittlerweile restauriert und 2003 neu<br />
geweiht wurde. Sie liegt auf dem Grenzlandweg,<br />
der von Windhaag bei Freistadt aus ins<br />
Nachbarland Tschechien führt.<br />
kerung nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
(bis Herbst 1946 mussten 2,6 Milli-<br />
den Führungen des Infozentrums Leopoldschlag<br />
werden den Teilnehmern<br />
wässer sind selten geworden, des–<br />
halb gilt es die noch vorhandenen<br />
volle Landschaft des Europaschutzgebiets<br />
Maltsch, wo es Trittsiegel von<br />
informiert. Die Ortschaft soll ein „Tor<br />
zum Grünen Band“ werden.<br />
Infos finden Sie in der Rubrik Wandern:<br />
www.muehlviertler-waldhaus.at<br />
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