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Mühlviertelpur

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SPIRITUELLES WANDERN IM MÜHLVIERTEL | Mühlviertel Magazin<br />

WIRTSCHAFTSLANDESRAT DR. MICHAEL STRUGL | Mühlviertel Magazin<br />

Weitere Infos zu<br />

Pilgerwegen im<br />

Mühlviertel<br />

finden Sie auf:<br />

www.muehlviertel-pur.at<br />

Wanderbares<br />

Mühlviertel<br />

„Über Hügel und Wälder und do net im Tal…“ so beginnt ein Mühlviertler Heimatlied. Für<br />

Wanderer liegt darin die ideale Wegbeschreibung – keine allzu steilen Anstiege, schattige<br />

Platzerl zum Rasten. Über den Reiz der sanften Mühlviertler Hügellandschaft sprach Mühlviertel<br />

pur mit einem, der selber gerne die Wanderschuhe schnürt – Wirtschafts- und Tourismuslandesrat<br />

Michael Strugl.<br />

Die 4. Station am Johannesweg: „Werde großzügig und strebe nicht nach noch mehr.“<br />

Es sind Geschwister. Vielleicht ist<br />

Ferdinand Kaineder<br />

Der Theologe, Kommunikationslotse,<br />

Coach und Local Detectiv<br />

leitet das Medienbüro der Ordensgemeinschaften<br />

Österreichs und<br />

geht seit Jahren auf den Pilgerwegen<br />

dieser Welt.<br />

www.kaineder.at<br />

beim Pilgern die Erwartung und Haltung<br />

ausgeprägt, sich selbst zu finden,<br />

ein Anliegen zu einem Pilgerort<br />

zu bringen und einem Heiligen anzuvertrauen.<br />

Es ist die Haltung, die einen<br />

Weg zum Pilgerweg macht. Wir<br />

tragen nicht nur etwas mit, sondern<br />

das Gehen und Pilgern leert den Menschen,<br />

den Kof und fokussiert auf das<br />

Wesentliche.<br />

Fast automatisch geschieht eine spirituelle<br />

Öffnung. Die Wahrnehmung<br />

für das mir Entgegenkommende wird<br />

stärker. Ein Marterl, ein Spruch am<br />

Haus, der Blick in die Landschaft hat<br />

mit meinem Leben zu tun. Das umso<br />

mehr, je länger ich mich „leergegangen“<br />

habe. Das Mühlviertel ist voll<br />

solcher wunderbarer Wege zum „Innewerden“.<br />

Nährende Begegnung<br />

mit Menschen am Weg<br />

Viel Inspiration und Kraft schöpfe ich<br />

aus der unmittelbaren Begegnung<br />

mit Menschen am Weg. Ich empfinde<br />

es als nährend, von den Lebensumständen<br />

der Menschen am Weg zu<br />

erfahren. Wer offenen Herzens unterwegs<br />

ist, ein Stück Neugierde mitträgt<br />

und Überraschungen mag, wird<br />

das Gehen oder Pilgern auch mit einem<br />

„ganz offenen Ohr“ gestalten.<br />

Ich habe eine Karte dabei, frage aber<br />

lieber nach dem Weg, nach einer Unterkunft,<br />

nach einer Gaststätte. Diese<br />

Begegnungen aus einer empathischen<br />

Neugierde heraus haben mich immer<br />

genährt, haben mein Weltbild erweitert.<br />

Am Weg selber sind mir interessantere<br />

Geschichten begegnet als in<br />

jedem Wander- oder Pilgerführer stehen.<br />

Weltanschauen nenne ich das.<br />

Wie viel Gehen ist gut?<br />

Oft rate ich Menschen, zumindest<br />

drei Wochen lang sieben Stunden am<br />

Tag in einem Stück zu gehen. Eine<br />

Kur dauert auch drei Wochen und früher<br />

hat man drei Wochen Urlaub gemacht.<br />

Das war aus meiner Erfahrung<br />

sehr klug. In diesen drei Wochen<br />

wirst du ein neuer Mensch, körperlich,<br />

mental und spirituell.<br />

Nicht jede und jeder kann wochenlang<br />

unterwegs sein. Auch kurze Strecken<br />

über drei Stunden, drei oder<br />

sieben Tage im Mühlviertel sind heilsam.<br />

Die Seele geht. Ganz bestimmt.<br />

Entgeltliche Einschaltung.<br />

Als Tourismus-Landesrat kennen Sie natürlich die<br />

Vorzüge aller oberösterreichischen Regionen, aber Ihren<br />

Wohnsitz haben Sie im Mühlviertel. Sieht man da<br />

die Schönheit vor der eigenen Haustüre noch?<br />

Auf jeden Fall, auch wenn man es sich manchmal wieder<br />

bewusst machen muss. Ich schätze die wunderschöne<br />

Landschaft, die ich täglich vor Augen habe, sehr und nutze<br />

sie auch so oft wie möglich.<br />

Sie sind bekannt dafür, dass Sie gerne die Wanderschuhe<br />

schnüren und los gehen. Auch den Johannesweg<br />

im Unteren Mühlviertel haben Sie schon<br />

erkundet. Machen Sie einen Unterschied zwischen<br />

dem Pilgern und dem Wandern ohne spirituellen Hintergrund?<br />

Natürlich gibt es einen Unterschied, das habe ich zum Beispiel<br />

2010 selbst erlebt, als ich Landeshauptmann Josef<br />

Pühringer auf seiner Wallfahrt nach Mariazell begleitet<br />

habe. Anlass dafür war die sehr erfolgreiche Landtagswahl<br />

2009. Beim Pilgern hat man meistens eine andere Motivation,<br />

es hat einen tieferen Hintergrund im Gegensatz zum<br />

sportlichen Wandern. Der Johannesweg ist aber ein gutes<br />

Beispiel, wie sich „normales“ Wandern mit spirituellen<br />

Elementen sehr angenehm verbinden lässt.<br />

Welchen Weg werden Sie als nächstes gehen?<br />

Ich habe zwar schon die eine oder andere Etappe<br />

des Donausteigs erkundet, einige fehlen aber trotzdem –<br />

die stehen noch auf dem Programm.<br />

Wenn Sie im Mühlviertel den Rucksack packen –<br />

was haben Sie auf jeden Fall mit dabei?<br />

Da unterscheide ich mich wahrscheinlich<br />

nicht von jedem anderen<br />

Wanderer: Getränke, Jause,<br />

Regenschutz.<br />

Herr Landesrat,<br />

vielen Dank für<br />

das Interview!<br />

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