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Zeitschrift Heft 05/08

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aus. Die Mittel, die nach einer Teilprivatisierung bei der Deutschen<br />

Bahn verbleiben, sollten überwiegend in Schieneninfrastruktur<br />

und -fahrzeuge investiert werden.<br />

Nach Berechnungen des VDB, die auf den im Investitionsrahmenplan<br />

des Bundesverkehrsministeriums angeführten<br />

Neu- und Ausbauprojekten basieren, sind die Schienenwege<br />

in Deutschland jährlich in Höhe von mindestens<br />

einer Mrd. Euro unterfinanziert. „Die Mittel, die sich aus<br />

einer Teilprivatisierung der Deutschen Bahn ergeben, sollten<br />

deshalb nicht für die Haushaltskonsolidierung eingesetzt<br />

werden, sondern für den Neu- und Ausbau der<br />

Schieneninfrastruktur. Der Investitionsstau bei der Schie-<br />

ne muss ein Ende haben. Der Gewinner einer Bahnprivatisierung<br />

muss die Schiene und deren Nutzer sein“, fordert<br />

Smaxwil.<br />

Die Bahnindustrie sieht nach den sich hinziehenden Diskussionen<br />

über die Privatisierung der Deutschen Bahn die Politik<br />

in der Pflicht, nun zu einer Entscheidung zugunsten des Holding-Modells<br />

zu kommen. „Eine weitere Verzögerung kann<br />

zu Lasten des gesamten Schienenverkehrs in Deutschland<br />

gehen“, befürchtet Ronald Pörner, Hauptgeschäftsführer des<br />

VDB. Die Schiene sei jedoch eine wichtige Grundlage für die<br />

wirtschaftliche Stärke Deutschlands und zentral für eine klimaverträgliche<br />

Verkehrsordnung der Zukunft.<br />

Die Fürst-Wrede-Kaserne in München wird nun privatwirtschaftlich betrieben<br />

Der Bund und die Hochtief PPP Solutions GmbH schließen 164 Mio Euro Vertrag<br />

über die erste Öffentlich-Private-Partnerschaft des Bundes im Hochbau<br />

Im April 20<strong>08</strong> unterzeichneten der Präsident des Bundesamtes<br />

für Wehrverwaltung, Rainer-Georg Großkraumbach<br />

und der Sprecher der Geschäftsführung der Hochtief PPP<br />

Solutions GmbH, Bernward Kulle, den Vertrag über die<br />

Zusammenarbeit des Bundes mit der Hochtief PPP Solutions<br />

GmbH über Sanierung und Betrieb der Fürst-Wrede-<br />

Kaserne in München. Davon profitieren auch kleine und<br />

mittlere Unternehmen der Münchener Region.<br />

Der von der Leiterin der Abteilung Wehrverwaltung Infrastruktur<br />

und Umweltschutz im Bundesministerium der Verteidigung,<br />

Ministerialdirektorin Alice Greyer-Wieninger als Meilenstein<br />

in mehrfacher Hinsicht bezeichnete Vertrag umfasst<br />

Planungs- und Bauarbeiten, den Betrieb sowie die Finanzierung<br />

der „Fürst-Wrede-Kaserne“ in München. Er hat ein Gesamtvolumen<br />

von rund 164 Millionen Euro über die Laufzeit<br />

von 20 Jahren, davon nahezu 60 Millionen Euro Baukosten.<br />

Greyer-Wieninger betonte: „Die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

weist eine Einsparung von ca. 17% gegenüber der<br />

Eigenlösung der öffentlichen Hand aus.“<br />

„Die Bundeswehr betritt mit der heutigen Vertragsunterzeichnung<br />

Neuland“ stellte auch der Präsident des Bundesamtes<br />

für Wehrverwaltung, Rainer-Georg Großkraumbach, fest.<br />

„Dieses ÖPP-Projekt ist das erste Pilotprojekt des Bundes<br />

im Hochbau. Ziel dieses gemeinsamen Projekts ist die wirtschaftlichste<br />

Bedarfsdeckung durch eine ganzheitlichen Betrachtung<br />

der Kosten für den Bau und Unterhalt einer Immobilie<br />

von Anfang an. Nicht zuletzt wollen wir dabei auch vom<br />

technischen und fi nanziellen knowhow und der besonderen<br />

einschlägigen Expertise der Wirtschaft profitieren“, so Großkraumbach<br />

weiter.<br />

Vertragsgegenstand sind nicht nur der Betrieb und der<br />

Unterhalt der Fürst-Wrede-Kaserne mit ihren rund 31,5 ha<br />

Gesamtfläche und der derzeitigen Nettogrundfläche von ca.<br />

70.000 m 2 , sondern auch umfangreiche Hoch- und Tiefbauarbeiten.<br />

„Bei den Baumaßnahmen werden wir ganz verstärkt darauf<br />

achten, dass kleine und mittlere Unternehmen aus der Region<br />

zum Einsatz kommen.“ hob der Sprecher der Geschäftsführung<br />

der Hochtief PPP Solutions GmbH, Bernward Kulle<br />

hervor.<br />

Insgesamt wollen alle Beteiligten aus der Partnerschaft gemeinsam<br />

profitieren.<br />

VDV fordert Privatisierung der DB AG über Holding-Lösung –<br />

Chance für volkswirtschaftlich sinnvolle Lösung nutzen!<br />

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordert<br />

die Teilprivatisierung der DB AG über die Holding-Lösung<br />

wie von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee vorgeschlagen.<br />

VDV-Präsident Günter Elste: „Die Holding-Lösung<br />

ist der volkswirtschaftlich beste Weg, die notwendige Teilprivatisierung<br />

der DB AG zu erreichen. Der gesamte Infrastrukturbereich<br />

inklusive Netz bleibt im Besitz des Bundes, was<br />

wettbewerbspolitisch geboten ist. Gleichzeitig eröffnet die<br />

Teilprivatisierung der Betriebssparte eine Chance, den notwendigen<br />

Kapitalbedarf in Milliardenhöhe für den weiteren<br />

Ausbau der Schieneninfrastruktur zu decken.“<br />

Elste weiter: „Ein vollständiger Verzicht auf die Teilprivatisierung<br />

der Unternehmen der Personenverkehrssparte oder auch<br />

nur der DB Regio AG mit Verweis auf das Gemeinwohl steht<br />

nicht nur im Widerspruch zu der mit der Bahnreform 1994<br />

geschaffenen Marktordnung im Schienenpersonenverkehr,<br />

sondern sie ist auch mit dem Wettbewerb kaufmännisch agierender<br />

Unternehmen nicht vereinbar.“ Die Daseinsvorsorge<br />

für den Schienenpersonennahverkehr sei eindeutig den Aufgabenträgern<br />

zugeschrieben. Aufgabe der Unternehmen sei<br />

es, die vom Aufgabenträger bestellte Leistung zu erbringen.<br />

Die Holding-Lösung von Bundesverkehrsminister Tiefensee<br />

sieht vor, lediglich die Transportsparten der DB AG, Nah- und<br />

Fernverkehr sowie den Güterverkehr unter dem Dach einer<br />

Zwischenholding an den Kapitalmarkt zu bringen und private<br />

Investoren mit bis zu 49,9 Prozent zu beteiligen. Für die Infrastruktursparten,<br />

zu denen neben dem Schienennetz auch<br />

die Bahnhöfe und die Stromversorgung zählen, bleibt es wie<br />

bisher bei der Zuordnung zu der vollständig im Eigentum des<br />

Bundes stehenden DB AG.<br />

340 Kommunalwirtschaft <strong>05</strong>/20<strong>08</strong>

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