typisch evangelisch - Kirchenbezirk Geislingen
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Aus Kirche und Gesellschaft<br />
ähnlich. Fusionen von Kirchenkreisen und Gemeinden<br />
fanden und finden statt.<br />
In drei Punkten fasst Superintendentin Voigt die Trostbotschaft<br />
zusammen, die von Lübben nach <strong>Geislingen</strong><br />
gesandt werden kann angesichts der augenblicklichen<br />
Situation:<br />
1. Die Kirche lebt nicht davon, dass sie viele bezahlte<br />
MitarbeiterInnen hat.<br />
2. Es ist schmerzhaft, von vielem Abschied nehmen zu<br />
müssen. Doch Abschied ermöglicht<br />
Neubeginn und Neubesinnung. Man<br />
bekommt die Hände frei für Neues.<br />
3. Wenn Gott möchte, dass Kirche da<br />
ist, wird Kirche da sein, unabhängig<br />
von den Ressourcen.<br />
Das Gespräch mit Ulrike Voigt<br />
führte Dekanin Gerlinde Hühn<br />
Was sagt Ulrike Voigt zu . . .<br />
Freikirchen<br />
Wenn wir auch mal so wären – gut, dass wir<br />
nicht so sind.<br />
Martin Luther<br />
Gut, dass er so eine starke Frau hatte.<br />
Was ist Ihre Stärke?<br />
Ich kann gut andere Menschen einbeziehen<br />
und für etwas begeistern.<br />
Was ist Ihre Schwäche?<br />
Ich nehme mir mehr vor, als ich schaffen kann.<br />
Was ist Ihr Traum von Kirche?<br />
Ich halte in einem Dorf an, betrete die offene<br />
Kirche, treffe dort Gemeindeglieder, die<br />
gemeinsam den nächsten Gottesdienst vorbereiten<br />
und mit Freude dazu einladen.<br />
Gibt es ein Vorbild?<br />
Meine Großmutter, Annemarie Schönherr.<br />
Das ärgert Ulrike Voigt:<br />
Menschen, die an allem immer nur das<br />
Schlechte sehen können – und schlecht vorbereitete<br />
Gottesdienste.<br />
Was würden Sie mit einem Lottogewinn<br />
machen?<br />
Ein Schulhaus für die Evangelische Grundschule<br />
Lübben bauen.<br />
Was ist Ihr Lieblingsbuch?<br />
Thomas Mann: Joseph und seine Brüder<br />
Ihr Lieblingsessen?<br />
Spreewälder Spargel mit neuen Kartoffeln<br />
Lieblingsstelle in der Bibel?<br />
Johannes 4, Jesu Gespräch mit der samaritanischen<br />
Frau am Jakobsbrunnen;<br />
Deuterojesaja, es hat einen schönen Anfang:<br />
„Tröstet, tröstet mein Volk“. Ein biblisches<br />
Buch, das nahe bei den Menschen ist, die<br />
Menschenfreundlichkeit Gottes verkündet und<br />
seelsorgerlich mit den Menschen umgeht.<br />
10 EVANG. KIRCHENBEZIRKSZEITUNG<br />
A U S D E R<br />
Ich will in meinem Teil<br />
dafür Sorge tragen<br />
ANITA GRÖH<br />
„Willst du dir das wirklich antun?“ Dies hörte ich nicht nur<br />
einmal, als die Anfrage kam, ob ich bei der Kirchenwahl im<br />
November 2007 für die Landessynode kandidieren würde.<br />
In der Entscheidung, ob Ja oder Nein, ließ mich dieses<br />
„Willst du dir das wirklich antun?“ schon nachdenklich<br />
werden. Es ist ja nicht nur eine Frage, sondern auch eine<br />
Wertung mit einer doch recht negativen Vorstellung von<br />
einem Wahl-Amt.<br />
Was letztendlich meine Entscheidung zum „Ja“ beeinflusste,<br />
ist meine Überzeugung, dass wir weiterhin eine<br />
Volkskirche brauchen. Eine Volkskirche, die vor Ort präsent<br />
ist. Eine Volkskirche, die Menschen zur Seite steht in<br />
der Verkündigung, der Seelsorge, der Bildung, der Beratung<br />
und der Hilfe in Nöten aller Art. Eine Volkskirche,<br />
die sich als starke Institution für Menschen einsetzt. Eine<br />
Volkskirche, die gewählte Gremien hat, in denen die<br />
Entscheidungen über die inhaltlichen Schwerpunkte, die<br />
Strukturen und Finanzen demokratisch getroffen werden.<br />
Eine Volkskirche, die Kirche für alle ist und nicht nur für<br />
bestimmte Zielgruppen. Eine Volkskirche, die sich ihrer<br />
<strong>evangelisch</strong>en Tradition bewusst ist, und die ihren Auftrag<br />
kennt und voran bringt.<br />
Alle Landessynodalen wurden bei der konstituierenden<br />
Sitzung der Landessynode am 23. Februar 2008 von<br />
Landesbischof Frank Otfried July mit folgendem Gelübde<br />
verpflichtet:<br />
„Ich gelobe vor Gott, mein Amt als Mitglied der Landessynode<br />
im Aufsehen auf Jesus Christus, den alleinigen<br />
Herrn der Kirche, zu führen. Ich will in meinem Teil dafür<br />
Sorge tragen, dass die Kirche in Verkündigung, Ordnung<br />
und Leben auf den Grund des Evangeliums gebaut werde,<br />
wie es in der Heiligen Schrift gegeben und in den<br />
Bekenntnissen der Reformation bezeugt ist, ich will die