Personalentwicklung im Lehramtsbereich an ... - Susanne Hennig
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Thüringer THÜRINGER L<strong>an</strong>dtag LANDTAG - 4. Wahlperiode Drucksache 4/1553<br />
4. Wahlperiode 10.01.2006<br />
K l e i n e A n f r a g e<br />
der Abgeordneten <strong>Hennig</strong> (Die Linkspartei.PDS)<br />
und<br />
A n t w o r t<br />
des Thüringer Kultusministeriums<br />
<strong>Personalentwicklung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lehramtsbereich</strong> <strong>an</strong> Thüringer Schulen<br />
Die Kleine Anfrage 596 vom 25. November 2005 hat folgenden Wortlaut:<br />
Es besteht über alle fachpolitischen Gremien Konsens, dass in den nächsten zehn Jahren ein Lehrerm<strong>an</strong>gel<br />
für Deutschl<strong>an</strong>d zu erwarten ist. Auch Thüringen wirbt für die Aufnahme des Lehrerberufes. Fragen der<br />
Qualität der Ausbildung als auch der Blick für Lehrerinnen und Lehrer mit spezifischen Fachrichtungen<br />
können nicht außer Acht gelassen werden.<br />
Ich frage die L<strong>an</strong>desregierung:<br />
1. Wie viele Lehramts<strong>an</strong>wärter und -<strong>an</strong>wärterinnen der Staatlichen Studienseminare in Thüringen best<strong>an</strong>den<br />
die Prüfung zum Zweiten Staatsexamen in den einzelnen Schularten mit welchen Fachrichtungen<br />
seit dem Jahr 2000 (bitte getrennt in Jahresscheiben)?<br />
2. Wie viele Lehramts<strong>an</strong>wärter und -<strong>an</strong>wärterinnen best<strong>an</strong>den die entsprechenden Prüfungen in den einzelnen<br />
Schularten mit welchen Fachrichtungen seit dem Jahr 2000 aus Frage 1 nicht? Wie sind die<br />
Prüfungsergebnisse qualitativ einzuschätzen (bitte getrennt in Jahresscheiben)?<br />
3. Wie schätzt die L<strong>an</strong>desregierung die Qualität der Lehrerausbildung in Thüringen aufgrund der erreichten<br />
Prüfungsergebnisse ein?<br />
4. Aus meiner Anfrage 4/1054 ist zu entnehmen, dass sich unter Lehramtsstudierenden ein Ungleichgewicht<br />
in der Belegung von Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften hin zu den Geisteswissenschaften<br />
entwickelt. Welche Ursachen sieht die L<strong>an</strong>desregierung hierfür? Wie wurden die Ursachen<br />
ermittelt? Auf welcher Grundlage erfolgt diese Einschätzung?<br />
5. Welche Steuerungsmech<strong>an</strong>ismen sollen wirksam werden bzw. werden bereits praktiziert, um in der ersten<br />
als auch der zweiten Ausbildungsphase von Lehrerinnen und Lehrern dem beschriebenen Ungleichgewicht<br />
entgegenzuwirken bzw. mehr Studierende für Lehrämter mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung<br />
zu gewinnen?<br />
Das Thüringer Kultusministerium hat die Kleine Anfrage namens der L<strong>an</strong>desregierung mit Schreiben<br />
vom 9. J<strong>an</strong>uar 2006 wie folgt be<strong>an</strong>twortet:<br />
Zu 1. und 2.:<br />
Eine entsprechende Aufstellung ist in den Anlagen 1 bis 5 dargestellt.<br />
Druck: Thüringer L<strong>an</strong>dtag, 19. J<strong>an</strong>uar 2006<br />
1
Drucksache 4/1553<br />
Thüringer L<strong>an</strong>dtag - 4. Wahlperiode<br />
Zu 3.:<br />
Turnusgemäß wurde <strong>im</strong> Jahr 2002 der Bericht des Unterausschusses "Lehrerbildung" der Kultusministerkonferenz<br />
zur "Benotungspraxis in den Staatsprüfungen für die Lehrämter" letztmalig veröffentlicht. D<strong>an</strong>ach<br />
liegt die Durchschnittsnote für best<strong>an</strong>dene Prüfungen <strong>im</strong> Rahmen der Ersten Staatsprüfung für Lehrämter<br />
<strong>im</strong> erfassten Zeitraum 1998 bis 2001 für Thüringen bei 2,25 und damit leicht über dem Mittelwert in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
(2,11).<br />
Hinsichtlich der Ergebnisse für die best<strong>an</strong>denen Prüfungen <strong>im</strong> Rahmen der Zweiten Staatsprüfung für die<br />
Lehrämter zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Die Durchschnittsnote hierfür lag <strong>im</strong> gen<strong>an</strong>nten Zeitraum in<br />
Thüringen bei 2,29. Der Mittelwert der Länder der Bundesrepublik lag bei 2,02.<br />
Die Qualität der Ausbildung k<strong>an</strong>n aufgrund dieser Prüfungsergebnisse als gut eingeschätzt werden.<br />
Zu 4.:<br />
Es gibt kein Ungleichgewicht.<br />
Zu 5.:<br />
Unbeschadet der Antwort auf Frage 4 ist es der L<strong>an</strong>desregierung wichtig, auch künftig möglichst zahlreiche<br />
Studierende für Lehrämter mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung zu gewinnen.<br />
In der Initiative "denk!DARAN" des Thüringer Kultusministeriums hinsichtlich zukünftiger Lehrkräfte für Regelschulen<br />
wird z.B. auf die besten Zukunftsch<strong>an</strong>cen in ausgewählten Bedarfsfächern hingewiesen.<br />
Im Rahmen der Werbeaktion zur Gewinnung von Regelschullehrern wurden die am Lehrerberuf interessierten<br />
Schülerinnen und Schüler zu gemeinsamen Ver<strong>an</strong>staltungen in die Staatlichen Schulämter eingeladen,<br />
um Informationen durch die Universitäten, Staatlichen Studienseminare sowie Arbeitsämter zum Lehrerberuf<br />
aus erster H<strong>an</strong>d zu erhalten.<br />
Außerdem informieren Vertreter der naturwissenschaftlichen Fächer der Friedrich-Schiller-Universität (FSU)<br />
Jena gezielt Schülerinnen und Schüler <strong>an</strong> Gymnasien und öffnen, wie zum Beispiel die Arbeitsgruppe Chemiedidaktik<br />
der FSU Jena, <strong>an</strong> Wochenenden ihre Laboratorien, um Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung<br />
in diesem Fach zu begeistern und damit potenzielle Studierende zu gewinnen.<br />
Wie die folgende Übersicht verdeutlicht, zeichnen sich bereits Erfolge der oben gen<strong>an</strong>nten Maßnahmen ab.<br />
So ist die Gesamtzahl der <strong>im</strong>matrikulierten Studenten in Lehramtsstudiengängen (ohne BA-/MA-Studiengänge)<br />
in den naturwissenschaftlichen Fächern vom Wintersemester 2004/2005 zum Wintersemester 2005/<br />
2006 zum Teil deutlich <strong>an</strong>gestiegen, das bedeutet einen verstärkten Zuwachs in den Erstsemestern <strong>an</strong> der<br />
FSU Jena:<br />
Fach Lehramt Regelschule Lehramt Gymnasium<br />
WS 2004/2005 WS 2005/2006 WS 2004/2005 WS 2005/2006<br />
Biologie 34 48 174 248<br />
Chemie 4 17 38 117<br />
Physik 2 8 23 85<br />
Mathematik 32 62 141 294<br />
Gesamt 72 127 376 744<br />
Prof. Dr. Goebel<br />
Minister<br />
Anlagen<br />
2
Anlage 1<br />
Frage 1:<br />
Lehramt <strong>an</strong><br />
Gymnasien<br />
Anzahl der<br />
best<strong>an</strong>denen Zweiten<br />
Staatsprüfungen<br />
Fachrichtungen<br />
2000 unvollständige<br />
Fächer<strong>an</strong>gabe<br />
2001 unvollständige<br />
Fächer<strong>an</strong>gabe<br />
2002 unvollständige<br />
Fächer<strong>an</strong>gabe<br />
Bi Ch De En Eth Frz Ge Gg Ku Ma Mu Ph Sp Sk KR EVR Grie Lat W/R Sp<strong>an</strong> Inf Ru<br />
99 13 8 20 23 1 4 16 6 2 6 5 4 13 3 0 3 1 5 0 0 0 5<br />
79 12 6 22 12 4 4 11 4 6 9 3 4 9 6 2 4 0 5 1 0 0 0<br />
74 11 7 17 17 4 5 16 8 3 6 12 3 13 4 0 3 0 5 0 0 0 2<br />
2003 56 7 2 23 13 2 3 17 4 4 3 6 2 8 8 0 1 2 4 0 1 1 2<br />
2004 65 8 5 21 18 9 6 13 0 5 6 5 2 13 8 1 8 0 3 0 0 0 0<br />
2005 55 8 2 13 15 3 3 7 4 5 8 8 2 13 5 0 4 0 6 0 0 1 3<br />
2000-2005 428 59 30 116 98 23 25 80 26 25 38 39 17 69 34 3 23 3 28 1 1 2 12<br />
Frage 2:<br />
Alle Lehramts<strong>an</strong>wärterinnen und Lehramts<strong>an</strong>wärter für das Lehramt <strong>an</strong> Gymnasien der Ausbildungsjahrgänge 2001, 2002, 2004 und<br />
2005 best<strong>an</strong>den die Zweite Staatsprüfung.<br />
Anzahl der nicht best<strong>an</strong>denen Zweiten Staatsprüfungen (Fächer) für das Lehramt <strong>an</strong> Gymnasien<br />
2000 : 1 Lehramts<strong>an</strong>wärter/Lehramts<strong>an</strong>wärterin Bi/Sp<br />
2003 : 1 Lehramts<strong>an</strong>wärter/Lehramts<strong>an</strong>wärterin En/Frz
Anlage 2<br />
Frage 1:<br />
Lehramt <strong>an</strong><br />
Regelschulen<br />
Anzahl der best<strong>an</strong>denen<br />
Zweiten<br />
Staatsprüfungen<br />
Fachrichtungen<br />
Bi Ch De En Eth Frz Ge Gg Ku Ma Mu Ph Sp Sk KR EVR Ru Technik<br />
2000 17 2 1 6 2 0 0 5 2 2 3 0 2 3 3 0 2 0 0<br />
2001 16 3 1 5 0 1 1 2 2 5 3 2 2 2 3 0 1 0 0<br />
2002 19 0 1 3 3 2 3 4 4 1 2 0 2 8 4 1 0 0 0<br />
2003 17 3 1 5 1 0 0 4 2 6 2 2 0 4 2 0 1 0 1<br />
2004 15 1 0 8 1 1 0 7 4 3 0 0 0 3 1 0 1 0 0<br />
2005 18 2 0 6 4 0 1 5 3 2 3 1 2 5 2 0 0 0 0<br />
2000-2005 102 11 4 33 11 4 5 27 17 19 13 5 8 25 15 1 5 0 1<br />
Frage 2:<br />
Alle Lehramts<strong>an</strong>wärterinnen und Lehramts<strong>an</strong>wärter für das Lehramt <strong>an</strong> Regelschulen best<strong>an</strong>den <strong>im</strong> gen<strong>an</strong>nten Zeitraum<br />
die Zweite Staatsprüfung.
Frage 1:<br />
Anlage 3<br />
Lehramt<br />
der<br />
Anzahl<br />
<strong>an</strong> bbS best<strong>an</strong>d.<br />
Zweiten<br />
Staatsprüfungen<br />
Fachrichtungen<br />
Aw Bt Mt Dt BVB Et Gh E/H Ft/Rg BuK BAP Pf P Kl Sop W/V St IHB It Tt Sk Wl En Sp Ma De Ch* Inf Ph Bi Eth<br />
2000 22 0 2 1 0 1 1 1 0 0 0 0 0 1 0 0 5 0 3 0 1 2 1 0 1 2 0 0 0 0 0 0<br />
2001 20 1 0 1 0 1 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 7 0 4 1 0 1 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0<br />
2002 38 0 1 3 0 0 1 0 3 0 0 0 0 0 0 0 10 0 7 0 0 3 2 3 1 0 0 1 0 0 2 1<br />
2003 43 2 1 1 1 1 1 2 1 0 0 4 3 1 0 0 10 0 4 0 0 4 3 2 0 0 1 0 1 0 0 0<br />
2004 26 1 0 1 1 0 2 2 1 0 0 0 2 0 2 0 3 0 3 0 0 0 2 2 0 0 1 0 0 2 1 0<br />
2005 41 0 3 1 0 0 3 0 1 2 2 1 1 0 1 1 7 1 6 1 0 2 1 1 0 3 1 0 2 0 0 0<br />
190 4 7 8 2 3 8 5 6 2 2 6 7 2 3 1 42 1 27 2 1 12 9 9 2 5 3 1 4 2 3 1<br />
Legende:<br />
Ch* Chemie<br />
Schwerpunkt: Gesundheit<br />
Et Elektrotechnik BuK Bau-und Kunstgeschichte<br />
Aw Agrarwirtschaft BVB B<strong>an</strong>ken/Versicherungen/Büroberufe<br />
Mt Metalltechnik E/H Ernährung/Hauswirtschaft<br />
Dt Drucktechnik Ft/Rg Farbtechnik/Raumgestaltung<br />
Bt Bautechnik Gh Gesundheit<br />
St Steuern IHB Industrie/H<strong>an</strong>del/Büroberufe<br />
P Psychologie Kl Kr<strong>an</strong>kheitslehre<br />
BAP Biologie/Anatomie/Physiologie Pf Pflege<br />
I Informationstechnik Tt Textiltechnik<br />
Sop Sozialpädagogik W/V Wirtschaft/Verwaltung<br />
Frage 2:<br />
Alle Lehramts<strong>an</strong>wärterinnen und Lehramts<strong>an</strong>wärter für das Lehramt <strong>an</strong> berufsbildenden Schulen best<strong>an</strong>den <strong>im</strong> gen<strong>an</strong>nten Zeitraum die Zweite Staatsprüfung.
Anlage 4<br />
Frage 1:<br />
Lehramt <strong>an</strong><br />
Förderschulen<br />
Anzahl der best<strong>an</strong>denen<br />
Zweiten Staatsprüfungen<br />
Fachrichtungen<br />
Gb V Spr. Lb Hö Kö<br />
2000 3 1 0 2 0 0 3<br />
2001 13 5 7 5 7 1 1<br />
2002 16 5 4 10 7 1 5<br />
2003 6 3 3 2 2 0 2<br />
2004 12 5 6 5 3 1 4<br />
2005 6 2 1 4 4 0 1<br />
2000-2005 56 21 21 28 23 3 16<br />
Legende:<br />
Lb Pädagogik bei Lernbeeinträchtigung<br />
Hö Pädagogik bei Hörbeeinträchtigung<br />
Gb Pädagogik bei geistiger Behinderung<br />
Kö Pädagogik bei Beeinträchtigung in der körperlichen und motorischen Entwicklung<br />
Spr Pädagogik bei Beeinträchtigung in Sprache und Kommunikation<br />
V Pädagogik bei Beeinträchtigung <strong>im</strong> Verhalten<br />
Frage 2:<br />
Alle Lehramts<strong>an</strong>wärterinnen und Lehramts<strong>an</strong>wärter für das Lehramt <strong>an</strong> Förderschulen best<strong>an</strong>den <strong>im</strong> gen<strong>an</strong>nten Zeitraum die Zweite<br />
Staatsprüfung.
Anlage 5<br />
Frage 1:<br />
Lehramt <strong>an</strong><br />
Grundschulen<br />
Anzahl der<br />
best<strong>an</strong>denen<br />
Zweiten<br />
Staatsprüfungen<br />
Fachrichtungen<br />
De Ma HSK Ku We Mu Eth KR En Sp Schulg EVR Frz<br />
2000 48 48 48 48 7 6 9 10 1 2 8 1 4 0<br />
2001 27 27 27 27 5 3 4 6 2 0 5 0 2 0<br />
2002 32 32 32 32 6 2 8 5 3 1 4 1 2 0<br />
2003 48 48 48 48 3 7 12 9 5 0 9 2 1 0<br />
2004 44 44 44 44 6 2 7 9 1 6 9 1 3 0<br />
2005 48 48 48 48 6 3 6 10 3 8 4 3 4 1<br />
2000-2005 247 247 247 247 33 23 46 49 15 17 39 8 16 1<br />
Frage 2:<br />
Alle Lehramts<strong>an</strong>wärterinnen und Lehramts<strong>an</strong>wärter für das Lehramt <strong>an</strong> Grundschulen best<strong>an</strong>den <strong>im</strong> gen<strong>an</strong>nten Zeitraum die Zweite<br />
Staatsprüfung.