Neue Szene Augsburg 2015-04
Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info und Veranstaltungskalender unter www.neue-szene.de
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52 Gerilltes<br />
LOVE A<br />
JAGD UND HUND<br />
(Rookie Records)<br />
Allein für den Plattentitel gebührt<br />
dem Indie-Deutschpunk-Quartett aus<br />
Trier ein Preis und wer sie mal live<br />
gesehen hat, weiß, dass es in Sachen<br />
Energie, Engagement und Enthusiasmus<br />
kaum etwas Besseres gibt. Da<br />
gehört es fast schon zum guten Ton,<br />
dass vermutlich kein Studio der Welt<br />
dieses Phänomen adäquat einfangen<br />
kann und die Songs bisweilen<br />
wie Fußballspieler beim Aufwärmen<br />
wirken – konzentriert und motiviert,<br />
aber halt noch in langen Hosen, mit<br />
Mützen und Handschuhen. Mindestens<br />
einen soliden Hit haben Love<br />
A aber wieder mitgebracht und die<br />
beste Nachricht ist sowieso, dass<br />
Jörkk, Dominik, Karl und Stefan am<br />
29. Mai in der Kantine spielen. Wenn<br />
ihr dieses Jahr nur eine Band ansehen<br />
wollt: Nehmt diese! (flo)<br />
(VÖ: 27.03.)<br />
HHHHHI<br />
LOWER DENS<br />
ESCAPE FROM EVIL<br />
(Domino Records)<br />
Hier flackert aber das 80er-Jahre<br />
Neonlicht und ein Déjà-vu-Erlebnis<br />
nach dem anderen zieht an mir<br />
vorbei! Die Band aus Baltimore<br />
präsentiert mit „Escape from Evil“<br />
ihr drittes Album. Drone-Pop steht<br />
da geschrieben, jedenfalls ist ihr<br />
Sound sehr stark an den Eighties<br />
angelehnt. Verhallte Gitarren, ein<br />
bisschen Echo & Bunnymen, etwas<br />
The Smiths oder Joy Division.<br />
Die charismatische Frontfrau Jana<br />
Hunter bewegt sich sehr souverän<br />
auf ihrem Parkett und drückt ihrer<br />
Band einen dicken Stempel auf.<br />
Düsterer und melancholischer Pop,<br />
der immer wieder mit netten Melodien<br />
aufgepimpt ist. Schöne Platte,<br />
auch wenn es zum Schluss hin etwas<br />
langatmig wird. (ws)<br />
(VÖ 27.03.)<br />
HHHHII<br />
THE LILAC TIME<br />
NO SAD SONGS<br />
(Tapete Records/Indigo)<br />
Stephen Duffy ist sowas wie der<br />
fünfte Beatle, bereits 1979 stieg das<br />
Gründungsmitglied von Duran Duran<br />
aus, also noch bevor Sänger Simon<br />
Le Bon sein Entree bei der späteren<br />
Popikone hatte. Seitdem schreibt<br />
Duffy einen schöneren Song nach<br />
dem anderen, u.a. ein ganzes Album<br />
für Robbie Williams, und bringt<br />
hin und wieder seine Band The Lilac<br />
Time zusammen. Das geht auch diesmal<br />
relativ bezaubernd auf, inklusive<br />
der Veröffentlichung auf Tapete mit<br />
einem kleinen Zusatztext des Künstlers<br />
und dem Empfehlungsschreiben<br />
von Eisenbahner Francesco Wilking.<br />
Wenn da nur dieses Quäntchen zu<br />
viel Altersmilde und Lebensglück<br />
nicht wäre, die nicht traurigen Songs<br />
sind schon sehr nicht traurig… Na ja,<br />
sei’s ihm vergönnt. Tin, Tin! (flo)<br />
(VÖ: 03.<strong>04</strong>.)<br />
HHHHII<br />
SOPHIE HUNGER<br />
SUPERMOON<br />
(Caroline/Universal)<br />
Noch so ein Live-Phänomen: Das<br />
Konzert im Ostwerk im November<br />
2013 war eine sehr bewegende<br />
Geschichte einer sehr charismatischen<br />
Künstlerin mit hochprofessionellen<br />
Musikern, die man sonst<br />
eher an der Seite von Größen wie<br />
Sting oder anderen Großverdienern<br />
vermuten würde. Was die Schweizerin<br />
allerdings aufs Band bringt,<br />
ist allenfalls Durchschnitt, man<br />
kann’s kaum anders formulieren.<br />
Und wenn noch so viele internationale<br />
Einflüsse rumschwirren, vom<br />
Studio in San Francisco bis zum<br />
Song auf Schwyzerdütsch, der „Supermoon“<br />
ist allenfalls der gerngesehene<br />
Begleiter der Nacht, die<br />
ihre Kicks ganz woanders herholt.<br />
Pardon. (flo)<br />
(VÖ: 24.<strong>04</strong>.)<br />
HHHIII<br />
Album des Monats<br />
dEICHKIND<br />
MODEST MOUSE<br />
NIVEAU STRANGERS WESHALB TO OURSELVES WARUM<br />
(Sultan (Epic/Sony Günther Music) Music/Universal Music)<br />
Da ist sie wieder, die vielleicht größte Indieband der vergangenen<br />
Dekade, die sich für das neue Werk satte acht Jahre Zeit<br />
gelassen hat. Das Wiederhören mit so einer alten Bekannten ist,<br />
wie so Sachen eben sind: etwas befremdlich zunächst, aber doch<br />
vertraut wie der Geruch im Siedlerhof, wahlweise der Exfreundin.<br />
Ob einer so prägenden Formation überhaupt der Sprung aus der<br />
Zeit gelingen kann, die ja auch so war, weil es genau diese Band<br />
gab? Der Titel „Strangers To Ourselves“ ist auf jeden Fall ziemlich<br />
gut gewählt und dürfte ebenfalls auf viele Fans von Modest Mouse<br />
zutreffen. Den jüngeren Ego-FM-Kids ist das vermutlich egol, die<br />
Single lief dort bereits einige Zeit vor dem Album recht häufig -<br />
und wer sind wir, sich darüber zu beschweren, dass eine Band mit<br />
Songs wie „God is an indian and you’re an asshole“ Stadien füllt?<br />
Genau. Float on! (flo) (VÖ: 13.03.)<br />
HHHHHI<br />
Lieblings-CDs<br />
COURTNEY BARNETT – Sometimes I sit... (cs)<br />
LOVE A – Jagd und Hund (flo)<br />
ALOA INPUT – Mars etc. (mw)<br />
COURTNEY BARNETT – Sometimes I sit… (ws)<br />
TIPP<br />
DER<br />
REDAKTION