82 Augsbürger Augsbürger In unserer Serie »Augsbürger« stellt der Fotograf Fabian Schreyer Menschen aus unserer Stadt vor, deren Gesichter zwar bekannt, deren Geschichten aber nicht allen vertraut sind. Gerhard „General“ Seckler Es gibt zwei Dauerbaustellen im Leben von Gerhard Seckler, besser bekannt als „The General“: Musik und Fußball. Der gebürtige Inninger gibt seit Jahrzehnten in der <strong>Augsburg</strong>er Punkrockszene den Ton an und ist zudem Gründer der Faninitiative „<strong>Augsburg</strong> Calling“. Aber von Anfang an: Bis zur A-Jugend spielt Seckler noch selbst beim FSV Inningen. Mit mäßigem Erfolg, wie er heute unumwunden zugibt: „Scheiße, ich bin einfach net zum Haller geworden! Und das, obwohl ich den 8er auf dem Trikot hatte und halbrechter Stürmer war – wie der Helmut.“ Zu viel Ablenkung bietet damals die Vinylsammlung der älteren Schwester. Durch sie wird er schon als Zehnjähriger mit dem Glamrock-Virus infiziert und zum Slade-Fan. Bald investiert er sein Taschengeld in Schallplatten und feilt, parallel zur Ausbildung als Blechschlosser, an eigenen Bandprojekten. Den größten musikalischen Erfolg verhindert 1987 ein Missgeschick: „Ich hatte hingezaubert, dass wir mit Generation N als Vorband der von uns verehrten Ramones in der Münchener Alabamahalle spielen können. Am Konzerttag ist unser Gitarrist nicht gekommen, sodass wir absagen mussten. Heute würde ich das auch ohne Gitarrist durchziehen!“ Die Enttäuschung ist groß, aber das Kontaktnetzwerk wächst und verheißungsvolle Angebote aus dem Ausland – wie vom ehemaligen Chef der Punk-Pilgerstätte CBGB – folgen: „Fahrt zu uns nach New York rüber, dann könnt ihr hier spielen!“ Anfang der 90er betritt Seckler auch beruflich Neuland. In Kooperation mit einer US-Firma entwickelt er am PC Virtual- Reality-Produkte, darunter einen per Joystick gesteuerten fliegenden Teppich, der auf Cyberspaceshows präsentiert wird. „Es treibt mich an, wenn einer sagt: Seckler, wie willst du das schaffen?“ Diese Einstellung zeigt sich auch beim jüngsten Volltreffer des Generals: Durch das FCA-Projekt „<strong>Augsburg</strong> Calling“ wird der oft angefeindete Gästefan erst wirklich zum Gast in <strong>Augsburg</strong>. Rund um den Heimspieltag entsteht ein Vereinsgrenzen überbrückendes Gemeinschaftsevent, bei dem Anhänger des Auswärtsteams und Heimfans ein wechselndes Rahmenprogramm aus Frühschoppen, Stadtund Stadionbesichtigung, Kunstausstellungen, Livemusik und Party geboten bekommen – eine in der Zweitliga-Aufstiegssaison 2006/2007 ins Leben gerufene, von Verein, Stadt und DFL geförderte Idee, die inzwischen auch in anderen Fanlagern Schule macht. „Am Anfang muss man die Kugel den Berg hochschieben, irgendwann wird es vielleicht etwas leichter, aber dann muss man dran bleiben. Die Leute sind gerne aufgerufen sich hier zu beteiligen.“ Seckler will etwas bewegen und hält es mit dem ehemaligen FCA-Präsidenten Walther Seinsch, der „Selbstbewusstsein in die <strong>Augsburg</strong>er reingepflanzt hat“. „Es gibt immer welche, die die Stadt schlecht reden. Bei mir hat sich das gewandelt. Ich bin positiv gestimmt, was <strong>Augsburg</strong> anbelangt. Ich fühl mich sauwohl hier. Ich liebe unsere „Fuckercity!“
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