31.03.2015 Aufrufe

Bodenrecht und Bodenordnung in der Entwicklungszusammenarbeit

Bodenrecht und Bodenordnung in der Entwicklungszusammenarbeit

Bodenrecht und Bodenordnung in der Entwicklungszusammenarbeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Angewandte Forschung auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Bodenordnung</strong>/ <strong>Bodenrecht</strong>:<br />

In vielen Partnerlän<strong>der</strong>n bedarf die Fähigkeit zur angewandten Forschung <strong>in</strong><br />

verschiedenen Bereichen immer noch <strong>der</strong> Verbesserung. Diese Län<strong>der</strong> sollten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Stärkung ihrer Forschungsbemühungen, zum Beispiel durch neue Formen <strong>der</strong><br />

Partnerschaft unterstützt werden. Obwohl viele <strong>Bodenrecht</strong>s- <strong>und</strong><br />

<strong>Bodenordnung</strong>sprobleme <strong>und</strong> Streitfragen e<strong>in</strong>malig auf e<strong>in</strong> bestimmtes Land<br />

zutreffen, haben die Partner Hauptproblemfel<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam: weitere Entwicklung<br />

von Konzepten für Landpolitik, staatliche Enteignung, Privatisierung,<br />

Landnutzungskonflikte <strong>und</strong> <strong>in</strong>novative Annäherungen an die Lösung von Konflikten,<br />

Auswirkungen strukturellen Wandels, marktunterstützte Agrarreform,<br />

gen<strong>der</strong>bezogene Landkonflikte, Dezentralisierung, Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />

Institutionen verantwortlich für den Landtransfer.<br />

Überbrückung <strong>der</strong> Kluft zwischen <strong>in</strong>digenem <strong>und</strong> wissenschaftlichem Wissen:<br />

Bis jetzt hat das wissenschaftliche Wissen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf <strong>der</strong> lokalen Ebene nicht<br />

genügend zur nachhaltigen Entwicklung beigetragen, da <strong>in</strong>digenes Wissen<br />

unterschätzt wurde. Die Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> beiden Wissenssysteme bedeutet e<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>beziehen traditioneller Information über primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Rechte <strong>und</strong><br />

Landnutzungserfahrung. Methoden, die entwickelt werden, müssen die<br />

Empf<strong>in</strong>dlichkeit <strong>und</strong> die Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Information, beispielsweise tribale<br />

Landgrenzen, Plätze <strong>der</strong> Ahnen, <strong>in</strong>digene Orte <strong>und</strong> Namen von Plätzen<br />

berücksichtigen.<br />

10. Neue Bereiche <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>und</strong> Ausblick<br />

Multilaterale <strong>und</strong> bilaterale Institutionen können <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit<br />

nationalen Interessenvertretern <strong>in</strong> Landfragen durch vere<strong>in</strong>ten Krafte<strong>in</strong>satz bei <strong>der</strong><br />

Implementierung e<strong>in</strong>er neuen Landpolitik e<strong>in</strong>e aktive Rolle übernehmen, wenn sie<br />

sich an folgende Pr<strong>in</strong>zipien halten: Eigentum des Partnerlandes anerkennen,<br />

Herstellung von Konsens zwischen den Gebern über die Pr<strong>in</strong>zipien e<strong>in</strong>er nationalen<br />

Landpolitik, Teilen von Information, Vernetzung aller Interessenten, Abstimmungen<br />

über Verpflichtungen <strong>und</strong> ergänzende Co-F<strong>in</strong>anzierungsmodelle, Verb<strong>in</strong>dung von<br />

lokalem Sachverständnis <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung von Kooperationsmodellen (Sachverstand,<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>und</strong> Forschungskapazitäten).<br />

Neue Formen <strong>und</strong> Gebiete <strong>der</strong> Zusammenarbeit sollten mit e<strong>in</strong>er verbesserten<br />

Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Geber beg<strong>in</strong>nen. Das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Eigentümerschaft im<br />

Entwicklungsprozeß ist damit direkt verb<strong>und</strong>en. Nachhaltige Reformen s<strong>in</strong>d nur<br />

möglich, wenn sie partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Land durchgeführt<br />

werden. E<strong>in</strong> Land kann sich nur e<strong>in</strong>e umfassende <strong>und</strong> akzeptierte Landpolitik leisten<br />

<strong>und</strong> nicht e<strong>in</strong> Politiksortiment, das von verschiedenen Gebern geför<strong>der</strong>t wird.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Gebergeme<strong>in</strong>schaft ist e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>er abgestimmte Koord<strong>in</strong>ation zwischen<br />

<strong>der</strong> technischen <strong>und</strong> <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellen Kooperation notwendig. Offenheit ist gefragt<br />

gegenüber e<strong>in</strong>er öffentlich-privaten Partnerschaft (?), <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die Kosten e<strong>in</strong>es funktionierenden Landverwaltungssystems, verbesserter<br />

Integration eigener Experten für die <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> zwischen den<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!