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Wege zu den Gesundheitsberufen - Gesundheitsberufe Bern

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Mein Alltag als Fachfrau für Medizinisch-Technische<br />

Radiologie<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Fachfrau/Fachmann für Medizinisch-Technische<br />

Radiologie <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>,<br />

sollten Sie…<br />

eine abgeschlossene Berufslehre<br />

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen<br />

Fachmittelschulabschluss oder eine<br />

gymnasiale Matur mitbringen.<br />

gute Grundlagen in Physik,<br />

Chemie, Biologie, Mathematik und<br />

Informatik verfügen.<br />

sehr gute Deutsch- und gute<br />

Englischkenntnisse mitbringen.<br />

genau und geschickt mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />

arbeiten können. Als Fachfrau/<br />

Fachmann für Medizinisch-Technische<br />

Radiologie arbeiten Sie mit<br />

hochkomplexer Spitzentechnologie.<br />

Sie stellen die Geräte präzise ein und<br />

halten Vorschriften ein.<br />

gutes räumliches Vorstellungsvermögen<br />

mitbringen.<br />

einfühlsam sein. Sie begleiten und<br />

betreuen Patientinnen und Patienten<br />

in oft schwierigen Situationen.<br />

selbstständig, verantwortungsbewusst<br />

und <strong>zu</strong>verlässig arbeiten<br />

können. Ihre Arbeit ist zentral für<br />

Diagnosen und die Durchführung<br />

von Therapien.<br />

teamfähig sein. Gute Zusammenarbeit<br />

mit anderen Gesundheitsfachleuten<br />

und offene, adäquate Kommunikation<br />

sind zentral in Ihrem<br />

Arbeitsalltag.<br />

Aufnahmeverfahren erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Am Morgen nehme ich am Rapport der diagnostischen Radiologie teil, dann<br />

schaue ich die Unterlagen der mir <strong>zu</strong>geteilten Patienten an. Bei vielen besteht Verdacht<br />

auf Krebs oder auf eine andere Krankheit. Oder ein bekannter Tumor könnte<br />

gewachsen sein. Verständlich, dass sie verunsichert, sogar verängstigt sind, wenn<br />

sie <strong>zu</strong> uns kommen. Ausserdem kennen sie in der Regel weder mich noch <strong>den</strong><br />

Radiologie-Arzt. Auch Hightech-Geräte können einschüchternd wirken. Schnell entsteht<br />

so der Eindruck, einer unpersönlichen Maschinerie ausgeliefert <strong>zu</strong> sein. Vom<br />

ersten Moment an versuche ich deshalb, ihnen ein gutes Gefühl <strong>zu</strong> geben. Ich hole<br />

<strong>den</strong> Patienten jeweils im Wartezimmer ab und führe ihn in <strong>den</strong> Raum mit dem Gerät,<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel mit dem Computertomographen. Ich frage ihn, ob er schon Erfahrung<br />

mit Röntgen habe, und beginne, <strong>den</strong> Ablauf der Untersuchung <strong>zu</strong> erklären. Ich<br />

zeige ihm <strong>den</strong> Tomographen, <strong>den</strong> Ring, durch <strong>den</strong> er gefahren wird.<br />

Wenn der Patient auf dem Tisch liegt, stecke ich ähnlich wie bei einer Infusion<br />

einen dünnen Plastikschlauch in eine Vene am Arm. Den Schlauch schliesse ich an<br />

eine Druckspritze an, die ein Kontrastmittel enthält. Dann positioniere ich ihn mit<br />

Hilfe des Lasers genau so, wie es für die Tomographie, beispielsweise der Lunge,<br />

erforderlich ist.<br />

Während der Untersuchung befinde ich mich mit dem Radiologen in einem Nebenraum.<br />

Löse ich eine Aufnahme aus, fährt der Tisch mit dem Patienten durch <strong>den</strong><br />

Ring, der Röntgenstrahlen sendet und empfängt. Je nach Fragestellung wiederholen<br />

wir die Aufnahme bis <strong>zu</strong> drei Mal. Wenn nötig, wird das Kontrastmittel gespritzt,<br />

das Blutgefässe und Organe deutlicher hervortreten lässt. Dies geschieht auf Anordnung<br />

des Radiologen.<br />

Ein Durchgang dauert 7 bis 20 Sekun<strong>den</strong>. Sobald die letzte Aufnahme beendet<br />

ist, gehe ich in <strong>den</strong> Raum und frage <strong>den</strong> Patienten, wie er sich fühlt. In seltenen<br />

Fällen kann das Kontrastmittel allergische Reaktionen auslösen. Der Computer<br />

erstellt aus <strong>den</strong> Aufnahmedaten zweidimensionale Bilder, die ich am Bildschirm bearbeite.<br />

Zum Beispiel verändere ich <strong>den</strong> Blickwinkel oder rekonstruiere dreidimensionale<br />

Ansichten. Der Radiologe beurteilt die Bilder und verfasst <strong>den</strong> Befund, der<br />

an <strong>den</strong> Stationsarzt oder Hausarzt geschickt wird. Mehrmals täglich, und natürlich<br />

in der Nacht und am Wochenende, röntge ich Notfallpatienten: Opfer von Verkehrsunfällen,<br />

Sportler mit Knieverlet<strong>zu</strong>ngen, Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten<br />

haben. Dafür setze ich entweder das konventionelle Röntgengerät, <strong>den</strong> Computertomographen<br />

oder <strong>den</strong> Magnetresonanztomographen ein.<br />

Mein Beruf ist eine ideale Kombination: Ich arbeite mit modernster Technik und<br />

Computersoftware und habe <strong>zu</strong>gleich mit Menschen <strong>zu</strong> tun.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch

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