Wege zu den Gesundheitsberufen - Gesundheitsberufe Bern
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Mein Alltag als Rettungssanitäterin<br />
Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />
Um Rettungssanitäterin/Rettungssanitäter<br />
<strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, sollten Sie….<br />
abgeschlossene Berufslehre mit<br />
eidg. Fähigkeitszeugnis, einen<br />
Fachmittelschulabschluss oder eine<br />
gymnasiale Matur mitbringen.<br />
Grundkenntnisse in Physik,<br />
Chemie und Biologie verfügen.<br />
Freude am Umgang mit Menschen<br />
haben.<br />
körperlich und psychisch belastbar<br />
sein. Als Rettungssanitäter/in sind<br />
Sie mit Situationen konfrontiert, die<br />
belastend sein können.<br />
gut konzentrieren können,<br />
geistig fit und flexibel sein. Sie<br />
müssen sicher und präzise auf<br />
rasch wechselnde und komplexe<br />
Situationen reagieren können.<br />
naturwissenschaftlichen und<br />
technischen Zusammenhängen<br />
interessiert sein.<br />
gute Deutsch- und Englischkenntnisse<br />
mitbringen.<br />
Führerausweis der Kategorie<br />
B verfügen.<br />
Aufnahmeverfahren erfolgreich<br />
absolvieren.<br />
«Zu Beginn der Schicht kommt die Equipe <strong>zu</strong>sammen. Sie besteht aus zwei<br />
Rettungssanitätern oder einem Rettungssanitäter und einem Notarzt. Wenn Menschenleben<br />
bedroht sind, fahren wir <strong>zu</strong> dritt aus. Als Erstes kontrollieren wir das<br />
Material: Haben die Sauerstoffflaschen genügend Druck, sind die Akkus der Überwachungsgeräte<br />
gela<strong>den</strong>, die Medikamente aufgefüllt, die Notfallkoffer vorhan<strong>den</strong>?<br />
Dann erhalten wir die erste Meldung: ein Mann in einem Büro, mit Druck auf der<br />
Brust und Atemnot, Verdacht auf Herzinfarkt. Innert 60 Sekun<strong>den</strong> müssen wir ausgerückt<br />
sein.<br />
Vor Ort verschaffen wir uns <strong>den</strong> Überblick, erkundigen uns beim Patienten nach<br />
seinen Beschwer<strong>den</strong> und untersuchen ihn. Wir messen <strong>den</strong> Blutdruck, geben Sauerstoff<br />
und überprüfen mit dem Monitor die Herzaktivität. Wir legen eine Infusion<br />
und verabreichen wenn nötig Medikamente. Dafür brauchen wir in der Regel<br />
20-25 Minuten.<br />
Unser Ziel ist, dem Patienten die Schmerzen <strong>zu</strong> lindern und ihn mit einem möglichst<br />
stabilen Kreislauf ins Spital <strong>zu</strong> bringen. Liegen schwere Verlet<strong>zu</strong>ngen oder auch<br />
innere Blutungen vor, <strong>zu</strong>m Beispiel bei einem schweren Verkehrsunfall, verlieren wir<br />
möglichst wenig Zeit vor Ort, da wir in diesen Situationen nur wenig helfen können<br />
und der Patient möglichst schnell operiert wer<strong>den</strong> muss.<br />
Oft arbeiten wir mit der Feuerwehr oder der Polizei <strong>zu</strong>sammen. Vor kurzem ist ein<br />
Bauarbeiter fünf Meter tief in einen Schacht gestürzt. Wir haben die Wun<strong>den</strong> verbun<strong>den</strong><br />
und <strong>den</strong> ganzen Patienten mit einer Vakuummatratze fixiert. Über eine Infusion<br />
bekam der Patient starke Schmerzmittel und wurde dann mit Hilfe der Feuerwehr<br />
und eines Krans aus dem Schacht geborgen.<br />
Wir wer<strong>den</strong> täglich mit <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>sten Situationen konfrontiert. Oft müssen<br />
wir unsere eigenen Emotionen <strong>zu</strong>rückstellen, wenn wir mit besonders tragischen und<br />
belasten<strong>den</strong> Situationen konfrontiert wer<strong>den</strong>. Besonders traurig sind Unfälle, bei<br />
<strong>den</strong>en Kinder involviert sind. Darüber sprechen wir nach dem Einsatz im Team. Wir<br />
haben auch die Möglichkeit, bei Bedarf mit psychologisch geschulten Fachpersonen<br />
die Einsätze <strong>zu</strong> besprechen und so <strong>zu</strong> verarbeiten.<br />
Angst davor, Fehler <strong>zu</strong> machen, habe ich nicht, aber Respekt vor der Aufgabe. Wir<br />
arbeiten immer als Team und treffen Entscheidungen gemeinsam. Mein Beruf ist<br />
wunderschön, so seltsam das tönen mag. Ich kann für Menschen arbeiten, die sich<br />
in einer Notsituation befin<strong>den</strong>.»<br />
8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />
Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch