Pfarrblatt Nr. 7/8 - Pfarrei Heitenried

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Thema Bald werde ich 55 Jahre alt. Bin ich da nicht zu alt? Bei manchen Ausbildungen ist 50 Jahre die obere Grenze. Jedoch ist es nach Absprache mit dem Bischofsvikariat und den Ausbildungsleitenden oft machbar, die Ausbildung trotzdem besuchen zu können. Wenn man grundsätzlich geeignet und fähig ist, ist vieles möglich, auch wenn man nicht alle Ausbildungsvoraussetzungen erfüllt. Wenn Gott einem beruft, dann öffnet er Türen. Das ist nicht eine leere Floskel, er tut das tatsächlich. Und wenn ich nicht weiss, ob das etwas für mich ist oder nicht? Hier kann ein Gespräch mit dem Bischofsvikariat weiterhelfen. Einerseits kann dabei die persönliche Situation ausgelotet werden, die Frage nach der Berufung. Andererseits kennt das Bischofsvikariat alle Ausbildungswege. Es kann einen optimal beraten. Falls man nicht sicher ist, kann man auch einfach mal mit der Ausbildung beginnen. Oftmals führt Gott einem unterwegs, Schritt um Schritt. Das Gelernte ist nicht nur Bücherwissen, sondern man lernt viele spannende Dinge über Gott, den Glauben, die Bibel, die Geschichte, die Welt …, die auch für das persönliche Leben bereichernd sind. Das Gelernte bringt einen auch persönlich weiter. Ein guter Weg kann auch sein, die ForModula-Ausbildung zu beginnen. Dies ist der Ausbildungsweg für Katechetinnen, der anschliessend angerechnet werden würde. ForModula – drei Jahre berufsbegleitend 15% Um bei ForModula einsteigen zu können, braucht es ein Aufnahmegespräch und eine Lehre oder Matura. Ausnahmen sind immer möglich! ForModula besteht aus Modulen, quasi Schubladen. Je nachdem, wozu man sich ausbilden lassen möchte, zieht man andere Schubladen. Die meisten Ausbildungen finden in Bern und in St. Antoni statt, manchmal aber auch in anderen Schweizer Kantonen. Mit dem Diplom kann man schweizweit als Katechetin arbeiten, aber auch als Pfarreiseelsorgerin. Weitere Informationen Information Kirchliche Berufe IKB • Abendweg 1 • Postfach • 6000 Luzern 6 • 041 419 48 39 • www.kirchliche-berufe.ch ForModula • Deutschfreiburger Fachstelle Katechese • Judith Furrer • judith.furrer@defka.ch • 026 495 11 14 • www.defka.ch RPI Religionspädagogisches Institut • Theologische Fakultät, Universität Luzern • 6002 Luzern • 041 229 52 53 • www.religionspaedagogik.infowww.unilu.ch/rpi Studiengang Theologie (STh) • Neptunstrasse 38 • Postfach 1558 • 8032 Zürich • 044 261 96 86 • www.theologiekurse.ch Theologische Fakultät der Universität Freiburg • 1700 Freiburg • 026 300 73 30 • www.unifr.ch/theo Was ist meine Berufung – Bestimmung – Lebensaufgabe? Ich bin berufen etwas zu tun oder zu sein, wofür kein anderer berufen ist. Ich habe einen Platz in Gottes Plan auf Gottes Erde, den kein anderer hat. Ob ich reich bin oder arm, verachtet oder geehrt bei den Menschen, Gott kennt mich und ruft mich bei meinem Namen. John Henry Newman So einmalig wie mein Fingerabdruck, so einmalig bin auch ich. Jeder Mensch ist von Gott berufen. Berufung kann etwas mit dem Beruf zu tun haben, muss aber nicht. Auch Mutter- oder Vatersein ist eine Berufung. Oder eine bestimmte Art, wie wir Menschen begegnen oder leben. Die Art und Weise, wie wir unsere Berufung leben, kann sich deshalb mit uns und mit der Welt verändern. Wenn Gott uns zu etwas beruft, dann nicht, weil er ein Problem lösen muss, sondern, weil er uns glücklich machen möchte! Unser Glück ist Gottes Glück! Wenn wir das leben, wozu uns Gott berufen hat, dann leben wir das, wozu wir geschaffen, bestimmt sind, das was uns im Innersten entspricht. Dann sind wir glücklich – erfüllt. Natürlich heisst das nicht, dass wir nie müde oder traurig, erschöpft oder verzweifelt sind. Auch schwierige und schwere Momente gehören dazu – wie sie zu jedem Leben gehören. Aber wir stellen uns nicht die Frage nach dem Sinn des Lebens oder unserem Einsatz. Wir fühlen von innen heraus: Ich bin am richtigen Platz, hier gehöre ich hin. Und hier lohnt es sich zu kämpfen, sich zu engagieren, sich einzusetzen. Das Entdecken der eigenen Berufung kann ein langer Weg sein. Und wenn wir am Ziel angekommen sind, kann es, sein, dass wir nach einigen Jahren wieder auf die Suche geschickt werden. Dieser Weg lohnt sich! Es gibt nichts Erfüllenderes! Aber manchmal ist es schwer, den Durchblick zu haben. Vielleicht hat man sich in jungen Jahren mal mit etwas beschäftigt und dann nach intensivem Abklären sich ande- 14
Thema Mutter Teresa war schon zwanzig Jahre in einem Kloster, als sie merkte, dass Gott sie zu einer neuen Aufgabe beruft. rem zugewendet. Manches hat man zu Recht abgehakt. Bei anderem war vielleicht der Zeitpunkt noch nicht reif oder das Umfeld? Bei manchem lohnt es sich, sich einer alten Sehnsucht ganz neu zuzuwenden: als der Mensch, der man heute ist und in dem Umfeld, in dem man heute lebt. Ist Gott darauf angewiesen, dass wir unsere Berufung leben? Ich weiss es nicht. Einerseits denke ich: Nein! Gott braucht letztlich uns Menschen nicht. Er kann jederzeit für alles eine Lösung finden. Andererseits – und ich tendiere in diese Richtung – glaube ich: Ja! Wie will Gott in unserer Welt wirken, wenn wir – seine Menschen – nicht seine Hände sind und seine Füsse, seine Augen und seine Ohren – sein Herz? Gott braucht dich! Ein Ort, an dem Gott uns garantiert braucht, sind die Pfarreien in Deutschfreiburg. Es hat schon begonnen und wird in den nächsten 10 Jahren noch zunehmen, dass uns das Seelsorgepersonal fehlt. Nicht nur Priester, auch gute Laienseelsorger sind kaum zu finden. Dabei gehören diese Berufe zu den schönsten, die es gibt! Manchmal hört man, es fehle an Berufungen. Stimmt das? Gott macht keine Fehler. Aber offenbar fällt es uns schwer, seine Berufung zu hören und darauf zu antworten. Vielleicht auch, weil wir lange Zeit zu sehr damit beschäftigt waren zu hoffen, dass es immer so weitergeht wie bisher. Wir waren nicht bereit, das Vergangene loszulassen und neue Berufungswege anzunehmen. Doch jetzt sind wir es! Früher führte der Weg zum Priester und zum Pastoralassistent fast immer über ein Diplom oder ein Lizentiat an der Universität. Heute gibt es viele zusätzliche Bildungswege, die nebenberuflich sind, für die es keine Matura braucht und keine Uni und die es auch 30jährigen, 40jährigen und 50jährigen ermöglicht, sich für einen Beruf in der Kirche auszubilden! Jeder Ausbildungsweg hat seine Vor- und Nachteile. Wer an der Uni ausgebildet wurde, ist geübt im kritischen Denken und hat viel philosophischen, dogmatischen usw. Hintergrund. Das kann manchmal sehr hilfreich sein. Andererseits vermitteln andere Ausbildungswege besonders das praktische Know- How, das im Alltag der Pfarrei sehr wichtig ist. Ideal ist es deshalb, wenn in einer Pfarrei Personen mit unterschiedlichen Ausbildungswegen arbeiten. Je vielfältiger die Lebenswege und die Ausbildungswege der Seelsorger in einer Pfarrei und einer Seelsorgeeinheit sind, umso mehr entsprechen sie dem, was es vor Ort braucht und umso besser ist das für die Pfarrei! Kennen Sie Personen, von denen Sie denken, Gott könnte sie zum Pfarreiseelsorger berufen haben? Warum nicht sie mal drauf ansprechen? Haben Sie schon mal daran gedacht, dass Gott vielleicht auch gerade Sie selber für eine Pfarrei in Deutschfreiburg berufen hat? Warum nehmen Sie sich nicht einmal einen Moment Zeit und fragen ihn einfach … Und falls Sie nicht sicher sind, wenden Sie sich an einen Seelsorger oder an das Bischofsvikariat für ein Gespräch. Das kann der erste Schritte auf einem spannenden und erfüllenden Weg sein! Kontaktadresse: Bischofsvikariat Deutschfreiburg marianne.pohl@kath-fr.ch; Tel. 026 495 21 72 Schwerpunkt Berufe in der Kirche Im Laufe dieses Jahres werden im Pfarrblatt SE Sense Mitte verschiedene kirchliche Berufe vorgestellt. Bereits erschienen: Ausgabe April 04-2013 Sakristan/Sigrist Ausgabe Mai 05-2013 Pfarramtsekretärin Ausgabe Juni 06-2013 Priesterberuf 15
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