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MARKETING<br />

MANAGEMENT<br />

derareal. Auf diese Weise finden Familien mit Mitgliedern<br />

jeder Altersstufe ein Angebot, das sie individuell für sich<br />

nutzen können und die passende Betreuung. Auch die<br />

Nachtschwärmer kommen bei uns nicht zu kurz.<br />

Im Sommer setzen wir auf Berg-Wellness und Wandern.<br />

Wir haben einen Reitbetrieb im Ort und bieten Möglichkeiten<br />

zum Mountainbiken, Canyoning, Klettern im Hochseilgarten<br />

und Rafting. Auch im Sommer versuchen wir<br />

also, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen. Die<br />

Hotellerie investiert in letzter Zeit ebenfalls sehr viel in den<br />

Sommer, sodass wir auch auf diesem Sektor gute Qualität<br />

bieten können.“<br />

MM-FRAGE: „Welche Gäste sprechen Sie jeweils an, gibt es<br />

Unterschiede?“<br />

Hörl:<br />

„Im Winter kommen rund 35 % der Gäste aus Deutschland,<br />

45 % aus Holland. Die weiteren 20 % verteilen sich<br />

auf Schweizer, Österreicher, Dänen, Russen, Gäste aus osteuropäischen<br />

Ländern und Großbritannien. Im Sommer<br />

kommt der Großteil der Gäste ebenfalls aus Deutschland<br />

und Holland, weil wir dort einen sehr guten Ruf haben.<br />

Steigend ist die Anzahl der Gäste, die aus den jüngsten EU-<br />

Beitrittsländern kommen.“<br />

„Wir wollen uns nicht nur auf ein oder<br />

zwei große Events konzentrieren“<br />

MM-FRAGE: „Welchen Stellenwert hat der Sommer im Skiliftzentrum<br />

Gerlos und in der touristischen Region – sehen<br />

Sie hier noch Handlungsbedarf?“<br />

Hörl:<br />

„Der Sommer bringt bei uns im Ort rund ein Drittel des<br />

Jahresumsatzes, der Winter zwei Drittel. Natürlich ist der<br />

Winter unsere Basis, die wir ständig weiterentwickeln müssen.<br />

Unsere verstärkten Bemühungen setzen wir aber in<br />

den Sommer, wobei wir hier sicherlich noch einiges an Investitionen<br />

zu tätigen haben. Anfänge sind schon gemacht,<br />

so hat die Gemeinde das Anlegen von Wander-<br />

MOUNTAINMANAGER 5/2008<br />

44<br />

Nordic Walking auf der Rosenalm.<br />

wegen und Mountainbikestrecken<br />

gefördert. Ein interessantes Projekt<br />

bietet sich auf 2 000 m Seehöhe.<br />

Hier könnte man zwischen Ißkogel<br />

und der Rosenalm rund ums Kreuzjoch<br />

ein 30 km langes bestehendes<br />

landwirtschaftliches Wegenetz zum<br />

Mountainbiken nutzbar machen.<br />

Das wäre dann natürlich ein besonders<br />

attraktives Angebot."<br />

MM-FRAGE: „Welchen Stellenwert<br />

haben Events/Veranstaltungen im<br />

Gesamtangebot, worauf legen Sie<br />

dabei Wert?“<br />

Hörl:<br />

„Events haben bei uns einen hohen<br />

Stellenwert, wobei wir uns nicht<br />

auf ein oder zwei große Events konzentrieren.<br />

Wir wollen nicht nur<br />

einmal zu Beginn, zur Mitte oder<br />

zum Schluss der Saison eine Veranstaltung<br />

haben, sondern dem Gast<br />

flächendeckend etwas bieten. Deshalb<br />

gibt es ,Schnee Juchhee’ und<br />

verteilt in der Saison immer wieder<br />

unterschiedliche Events. Wir legen<br />

aber Wert darauf, dass diese zur Region<br />

passen und wir uns damit<br />

identifizieren können.“<br />

MM-FRAGE: „Welche Investitionen<br />

stehen in nächster Zeit an, wird es<br />

für die nächste Saison Neuerungen<br />

geben?“<br />

Hörl:<br />

„Wir investieren heuer für den<br />

kommenden Winter rund 2,5 Mio.<br />

Euro. Der Großteil davon entfällt<br />

auf die Beschneiung, wir bauen<br />

aber auch ein neues Kinderrestaurant.<br />

Dazu soll der Übungsbereich<br />

mit einem Förderband ausgerüstet<br />

werden, sodass wir auch in diesem<br />

Sektor mit den Spitzenangeboten<br />

in der Branche Schritt halten können.<br />

Heuer baut Zell am Ziller eine<br />

Kabinenbahn. Wir in Gerlos ersetzen<br />

nächstes Jahr den Vierersessellift<br />

Falschbach durch eine moderne<br />

Kabinenbahn. Da wir bei der Beschneiung<br />

mittlerweile recht gut<br />

aufgestellt sind, werden sich die Investitionen<br />

mittelfristig also wieder<br />

auf den Seilbahnbereich konzentrieren.<br />

Der Komfort wird sich mit<br />

Bubbles, beheizten Kabinenbah-<br />

nen etc. weiter erhöhen. Vielleicht<br />

wird es auch zu geringfügigen Erweiterungen<br />

im Skigebiet kommen,<br />

wobei Erweiterungen nicht<br />

unser Hauptziel sind – vorrangig<br />

geht es um Optimierung, Qualität,<br />

Abrundung und größtmöglichen<br />

Komfort.“<br />

„Wir sind ökologisch nur<br />

so gut, weil wir wirtschaftlich<br />

so stark sind“<br />

MM-FRAGE: „Das Zillertal hat in<br />

letzter Zeit mit der Aktion ,5 Sterne<br />

für Regionen’ Aufmerksamkeit erregt.<br />

Welchen Nutzen sehen Sie dabei<br />

für das Zillertal?“<br />

Hörl:<br />

„Ich bin gemeinsam mit unserem<br />

Planungsverbandsobmann Josef<br />

Geisler einer der Initiatoren der ,5<br />

Sterne für Regionen’. Ausgangsbasis<br />

für dieses Projekt waren Zahlen<br />

und Daten, die wir im Zillertal zur<br />

Verfügung haben und uns belegen,<br />

dass wir auch in punkto Ökologie<br />

den Vergleich nicht scheuen müssen.<br />

Als Idee hinter dem Projekt ,5 Sterne<br />

für Regionen’ steht, diese Spitzenergebnisse<br />

als Qualitätsmerkmal<br />

zu nutzen und uns in Bezug auf<br />

die Nachhaltigkeit mit anderen Anbietern<br />

und Regionen zu vergleichen.<br />

Ein solcher Vergleich würde<br />

dann sicher zu unserem Vorteil ausfallen.<br />

,5 Sterne für Regionen’ ist<br />

ein Arbeitstitel, den wir von der Hotellerie<br />

übernommen haben. Es<br />

geht aber nicht um eine Kategorisierung<br />

,5 Sterne’ oder ,4 Sterne’,<br />

sondern um den Beweis, dass wir<br />

trotz Tourismus in einer völlig intakten<br />

Umwelt leben. Natürlich gibt<br />

es noch Verbesserungspotenzial<br />

wie z. B. bei der Verkehrsinfrastruktur,<br />

das ist uns bewusst. Wir wollen<br />

aber trotzdem eine Diskussion über<br />

das Thema Nachhaltigkeit anregen,<br />

zusätzlich zu Umsätzen und<br />

Nächtigungszahlen.“<br />

MM-FRAGE: „Wie soll nachhaltiges<br />

Wirtschaften im Alpenraum<br />

aussehen?“

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