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MARKETING<br />

MANAGEMENT<br />

Erfolgsfaktor Höchstleistung<br />

Wie Unternehmen das Können der<br />

Besten nutzen!<br />

Interview mit Dr. Gerhard Wohland,<br />

Leiter des Instituts für Höchstleistungen<br />

an der Benmark University. Benmark ist<br />

ein internationales Beratungshaus für<br />

Management- und IT-Consulting mit<br />

Niederlassungen in Österreich, Deutschland<br />

und der Schweiz. Zum Kerngeschäft<br />

der Benmark gehören Systemintegrationen<br />

von konzernweiten Applikationen<br />

und Content Management Systemen,<br />

Testing und Training ebenso wie die Erstellung<br />

von Systemarchitekturen und<br />

Mobile Content Lösungen. Mit der Benmark<br />

University wurde im letzten Jahr<br />

eine Plattform geschaffen, die es sich als<br />

Ziel gesetzt hat, Wissen, Methoden und<br />

Ideen zur professionellen Bewältigung<br />

des Berufsalltags zu vermitteln und ihre<br />

Besucher zu Könnern auszubilden.<br />

MOUNTAINMANAGER 5/2008<br />

48<br />

Interviewpartner Dr. Gerhard<br />

Wohland, ein promovierter<br />

Physiker, war über<br />

fünfzehn Jahre erfolgreich<br />

im Consulting und leitenden<br />

Management von Beratungshäusern<br />

tätig und<br />

leitet jetzt in der Benmark<br />

das Institut für „Dynamikrobuste<br />

Höchstleister“.<br />

Foto: benmark.net<br />

MM-FRAGE: „Herr Dr. Wohland,<br />

traditionelles Projektmanagement ist<br />

Ihrer Meinung nach überholt. Wie sehen<br />

die Konzepte der Zukunft aus?“<br />

Dr. Gerhard Wohland:<br />

„Die traditionellen Konzepte des<br />

Projektmanagements sind nicht<br />

generell überholt. Sie sind nur zu<br />

empfindlich für die modernen<br />

dynamischen Problemanteile. Dynamik<br />

heißt Überraschung. Bei<br />

Überraschungen helfen keine Methoden,<br />

sondern nur Ideen und die<br />

einzige Quelle für Ideen sind talen-<br />

tierte Menschen, die auf der Basis<br />

ihres Könnens bestimmte Werkzeuge<br />

richtig benutzen. Bei uns heißt<br />

diese Ergänzung des methodischen<br />

Projektmanagements: ,Transmethodische<br />

Projektmanagement’ (TPM).<br />

Es ist eine Sammlung von Werkzeugen,<br />

mit denen auch die dynamischen<br />

Anteile von Projekten erfolgreich<br />

bearbeitet werden können.“<br />

MM-FRAGE: „Kostensenkung mittels<br />

Outsourcing ist für viele Unternehmen<br />

der einzige Weg, um die Effizienz<br />

und Produktivität zu erhöhen.<br />

Inwiefern gilt dies auch für dynamische<br />

Märkte?“<br />

Wohland:<br />

„Das kommt darauf an, was mit<br />

Outsourcing gemeint ist. Konventionell<br />

ist Outsourcing die externe<br />

Zulieferung einer Leistung, die zuvor<br />

von einer internen Funktion erbracht<br />

wurde. Bei niedriger Dynamik<br />

kann dies die Kosten senken.<br />

Bei zunehmender Dynamik kann es<br />

jedoch gefährlich werden, denn je<br />

höher die Dynamik, umso mehr<br />

unterscheiden sich die Anforderungen.<br />

Es entsteht eine dynamische<br />

Vielfalt, der ein externer Zulieferer<br />

nicht mehr folgen kann.“<br />

MM-FRAGE: „… und was machen<br />

die Höchstleister nun anders?“<br />

Wohland:<br />

„Höchstleister zerlegen die interne<br />

Kompetenz in zwei Anteile. Der erste<br />

Anteil besteht aus allen Kompetenzen,<br />

die über einen echten<br />

Markt bezogen werden können.<br />

Markt heißt: Eine Leistung wird von<br />

mehreren angeboten und von<br />

mehreren nachgefragt. Nur wenn<br />

der Zukauf auf die Schalenkompetenz<br />

beschränkt bleibt, kann die<br />

Selbstorganisation des Marktes genutzt<br />

werden. Nur dann sinken die<br />

Preise und die Qualität steigt. Nur<br />

diese Form des Outsourcings ist ein<br />

Element von Höchstleistung. Die<br />

Wertschöpfungstiefe wird reduziert.<br />

Die Steuerung wird entlastet.<br />

Die dynamikrobuste Selbstorganisation<br />

des Marktes wird genutzt.“<br />

MM-FRAGE: „ … und der zweite<br />

Anteil?“<br />

Wohland:<br />

„Der zweite Anteil ist die so genannte<br />

Kernkompetenz. Dieser<br />

,Rest’ darf auf keinen Fall zugekauft<br />

werden. Sie wandelt eine Marktbeziehung<br />

früher oder später in eine<br />

teure Abhängigkeit. Bei hoher Dynamik<br />

führt schon die geringste<br />

,Verunreinigung’ durch Kernkompetenz<br />

zum Scheitern der Outsourcing-Projekte.“<br />

MM-FRAGE: „Was sind die Kriterien<br />

für Höchstleistung? Haben sich<br />

diese verändert?“<br />

Wohland:<br />

„Während der tayloristischen Industrialisierung<br />

waren die Merkmale<br />

der Höchstleister eine starre Massenproduktion<br />

bei geringen Kosten<br />

und hoher Qualität. Erreicht wurden<br />

diese durch technische Innovation,<br />

gesteuerte Prozesse und Größe.<br />

In den heutigen dynamischen<br />

Märkten haben sich diese Kriterien<br />

tatsächlich verändert.“<br />

MM-FRAGE: „ … inwiefern?“<br />

Wohland:<br />

„Heute dominiert Dynamik. Sie entsteht<br />

durch die Enge der globalen<br />

Märkte. In dieser Enge beginnt<br />

der Konkurrenzkampf nicht erst mit<br />

einem Produkt in einem Markt.<br />

Schon die Produktidee wird beobachtet<br />

und, wenn irgend möglich,<br />

mit einer Gegenidee gestört. Hier<br />

helfen weder Prozesse noch sorgfäl-

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