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G R A Z - Home - Kulturzentrum bei den Minoriten

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g r a z<br />

g a l e r i e l i t e r a t u r n e u e m u s i k r e l i g i o n j u n g e a u g e n z e i t a n a l y s e t a n z


02<br />

A l E R I E N<br />

PROFAN-SAKRAlE BIlDDISKURSE BEI DEN MINORITEN 2000-2010<br />

VERNISSAGE<br />

SONNTAG, 30. MAI 2010 / 11.00 Uhr<br />

EINTRITT € 3,– / € 2,–<br />

AUSSTEllUNGSDAUER bis 18. JUlI 2010<br />

ÖFFNUNGSZEITEN FR – SO / 11.00 Uhr – 18.00 Uhr,<br />

wochentags nach tel. Voranmeldung 0316 711133-27 oder kathrin.immervoll@kultum.at.<br />

FüHRUNGSANMElDUNGEN für GRUPPEN und SCHUlKlASSEN auf Anfrage<br />

unter 0316/71113327 oder kathrin.immervoll@kultum.at.<br />

Führungspreise für Gruppen inkl. Eintritt € 4,– / für Schulklassen inkl. Eintritt € 2,–<br />

KURATOR Johannes RAUCHENBERGER<br />

AUSSTEllUNGSAUFBAU, -DESIGN Elisabeth KOllER mit Team<br />

KURATORENFÜHRUNGEN Johannes Rauchenberger führt duch die Ausstellung und<br />

bietet Kunstgespräche zu folgen<strong>den</strong> Schwerpunkten an:<br />

SONNTAG, 13. Juni 2010 / 11.00 Uhr: Christliche Bildsprache in zeitgenössischer Kunst<br />

DONNERSTAG, 17. Juni 2010 / 17.00 Uhr: Religionskritik im Bild<br />

MITTWOCH, 30. Juni 2010 / 17.00 Uhr: Bilddiskurse des Sakralen?<br />

MONTAG, 05. Juli 2010 / 17.00 Uhr: Kunst, Religion und Globalisierung<br />

Wie könnte ein Museum für Gegenwart, Kunst und Religion aussehen? Wie eines, das sich nicht der<br />

Bestandssicherung verpflichtet weiß, sondern das Ausschau hält nach Bildern, die sich mit jenen der<br />

Religionen produktiv reiben – sie stärken, kritisieren, womöglich auch verändern? Mit RELIQTE<br />

– einem Spiel der Reste – zeigt man <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Bilddiskurse aus dem ersten Jahrzehnt dieses<br />

Jahrtausends. Weniger als Bilanz, sondern als Programm – mit Beiträgen von rund 50 KünstlerInnen. Es<br />

ist sozusagen ein Innehalten für einen Entwurf, <strong>den</strong> es einmal geben könnte, wenn man die Geschichte<br />

von Religion, Bild und Kunst anders als abgelaufen zu <strong>den</strong>ken beginnt.<br />

Als 2. Eröffnungsausstellung in <strong>den</strong> neuen Räumen<br />

des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> zeigen<br />

wir Relikte aus Ausstellungen des letzten Jahrzehnts:<br />

Als Spurenlese, was wofür zu sehen war<br />

und welche Welten da<strong>bei</strong> eröffnet wur<strong>den</strong>. Was<br />

geblieben ist, sind Verbindungen mit Künstlerinnen<br />

und Künstlern, von <strong>den</strong>en viele „etwas zurückgelassen“<br />

haben, nicht selten einem Gastgeschenk<br />

gleich. Was wir hier mit RELIQTE zeigen, ist<br />

freilich nicht mit einer Sammlung und einem Museum<br />

vergleichbar, <strong>den</strong>n Mittel für Ankäufe hatte<br />

man <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> leider so gut wie nie. Wenn<br />

man „Charme“ nicht abschätzig meint, so trifft<br />

das auf diese kleine Sammlung zu. Dahinter gilt<br />

es allerdings eine Haltung und eine Blickrichtung<br />

zu zeigen, mit der man hier nach Bildern sucht:<br />

Das <strong>Kulturzentrum</strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> ist kein<br />

Museum für Gegenwartskunst, sondern wir zeigen<br />

Ausstellungen mit einem Interessensblick für<br />

Tiefendimensionen von Religion in der Kunst der<br />

Gegenwart. Daraus wird nun im Nachhinein ein<br />

Netz an frei gewor<strong>den</strong>en Intentionen eines ganz<br />

besonderen Blicks. Manches verdichtet sich erst im<br />

Später, manches verknüpft sich neu, anderes siebt<br />

sich durch das Netz der Geschichte wieder durch.<br />

Natürlich heißt das auch, die jeweilige Ursprungs-<br />

Ausstellung selbst im Bildgedächtnis mitzu<strong>den</strong>ken,<br />

wenn man aus <strong>den</strong> Relikten eine Ausstellung baut.<br />

Und damit Orientierungspunkte zu setzen für Bilddiskurse,<br />

die dem Anspruch des Ortes, der zugleich<br />

eine Marke ist, entsprechen: eine ästhetische Kraft<br />

aufzubauen, die zwischen dem Profanen und dem<br />

Heiligen wirksam wer<strong>den</strong> könnte. Das ist, neben<strong>bei</strong><br />

gesagt, aber auch ein Fort- und Mitschreiben<br />

einer Bildgeschichte, von der man behauptet hat,<br />

sie sei längst abgelaufen. Das ist sie nicht. Der Ansatz,<br />

der im letzten Jahrzehnt im <strong>Kulturzentrum</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> verfolgt wurde, nicht selten in sich<br />

als geglückt in Erinnerung haltender kuratorieller<br />

Teamar<strong>bei</strong>t (besonders und immer wieder mit Alois


1 / Marta Deskur, „Visitation“, 1999, leuchtkasten, 185 x 125cm cm (edition 3/5), aus der Serie: „Family“ (1999), aus der Austellung: „Not To Be Touched“. <strong>Minoriten</strong>-Galerien im Priesterseminar, 1.4.-12.5. 2006,<br />

Kuratoren: Adam Budak/Johannes Rauchenberger, Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz<br />

2 / Kurt Straznicky, „Schattenköpfe“, 2003-2006, Höhe: 8-12 cm, Kunstharz / Foto: Rupert Steiner, aus der Ausstellung „Schatten“, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 21.2. - 5.4.2007,<br />

Kuratoren: Johannes Rauchenberger, Roman Grabner<br />

3 / Ruth Anderwald + leonhard Grond, Menschliche Flugversuche, Flug Nr 15, 5/1+2, 2004, Fotografie, 122x75 cm, Sammlung der Diözese Graz-Seckau (Ankauf durch Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari, 2006,<br />

anlässlich der Ausstellung: „This Means You“, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 2006, Kurator: J. Rauchenberger), derzeitiger Standort: <strong>Kulturzentrum</strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong><br />

4 / Ruth Anderwald + leonhard Grond, Goetter 05, C-Print, 2005, Geschenk des Künstlerpaars an Johannes Rauchenberger (2006), anlässlich der Ausstellung:<br />

THIS MEANS YOU, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 18. 01. - 17. 02. 2006 / Privatsammlung<br />

Kölbl, mit Erich Witschke/Köln, Reinhard Hoeps/<br />

Münster +Eleonora louis/MdM Salzburg, Roman<br />

Grabner/Graz) verfolgt wurde, ist vielmehr, das<br />

aus der Biografie von Ausstellungen eine neue Art<br />

eines ganz anders gestalteten Museums für Kunst<br />

& Religion gebaut wird, das sich ständig erweitert.<br />

Der Grad der Potentialität dieser neuen Art eines<br />

Museums, das nicht gefährdetes Kulturgut der<br />

Sakralität sichern und bewahren will, sondern das<br />

sich aus Ausstellungen generiert, ist natürlich aus<br />

der Spärlichkeit der Mittel heraus geboren, die auch<br />

immer wieder eine fruchtbare institutionelle Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

(vor allem mit der KHG-Galerie, dem<br />

steirischen Herbst, dem Projekt „crossing cultures“<br />

des Afro-Asiatischen Instituts, der Theologischen<br />

Fakultät) nach sich gezogen hat. Wenn man diese<br />

geistige Ar<strong>bei</strong>t der Künstlerinnen und Künstler und<br />

der kuratorischen Reflexion materialisieren will:<br />

Das wäre eine Zukunft! In der Sprache heutigen<br />

Managements: Ein solcher Ort des Diskurses und<br />

des Erlebens zugleich gehörte in die großinstitutionelle<br />

Strategieabteilung, <strong>den</strong>n er materialisiert in<br />

Form geistigen Potentials, woran die Religion, die<br />

christliche im speziellen, derzeit ist. Das ist – das<br />

sei der haupttragen<strong>den</strong> Institution dieses <strong>Kulturzentrum</strong>s<br />

ins Herz geschrieben – ziemlich zentral.<br />

Ein Start ist gemacht, viele Spuren sind gelegt.<br />

Die Beharrlichkeit der „corporate i<strong>den</strong>tity“ <strong>bei</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Minoriten</strong>, die bereits die zweite Hälfte des 4. Jahrzehnts<br />

seines Bestehens überschritten hat, gibt<br />

diesem Ort im dauernd sich verändern<strong>den</strong> und<br />

immer üppiger wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Ausstellungsdiskurs<br />

ein Alleinstellungsmerkmal. über die Einschätzung<br />

dieses Blicks ist in <strong>den</strong> letzten vier Jahrzehnten<br />

sehr unterschiedlich geurteilt wor<strong>den</strong>. Und sie<br />

hat sich auch verändert: War es über lange Zeit<br />

die Behauptung eines garstig breiten Grabens, der<br />

mit viel lei<strong>den</strong>schaftlichem Einsatz und oft bitterer<br />

Ignoranz nicht nur auf der anderen, sondern auch<br />

auf der eigenen Uferseite manche sinnvollen Brücken<br />

bauen ließ, war es später die Erkenntnis, dass<br />

eher aus der Distanz, der Ironie, der Negation und<br />

einem ENTGEGEN 1 heraus die Dimensionen von<br />

Religion und Spiritualität gestaltbar sind: „Märtyrer<br />

lei<strong>den</strong> um recht zu haben“; „Glauben bedeutet<br />

keineswegs an etwas zu glauben“ (AB Blume,<br />

„Der Gedanke des Todes ist unannehmbar“, 2004)<br />

oder „Gott ist so lange tot bis wir ihm seine Auferstehung<br />

erlauben“ (G. Brus, Der Selbstmensch,<br />

<strong>bei</strong> „Entgegen“, 1997), waren solch treffende Sätze<br />

mit gezieltem Wahrheitsgehalt, ebenso wie Robert<br />

Rumas’ „betende“ Fingerstellungen vor kitschig<br />

blauem Himmel (Gestures of Infinity 3 , 2007).<br />

Kritik an der Religion ist oft eine klärende und nicht<br />

minder befreiende Sache, die Kunst tut dies mit<br />

Mitteln, die früher unter der Rubrik „Skandal“ abgehandelt<br />

wurde. Sie hat freilich auch viel subtilere,<br />

charmantere und hintergründigere Mittel: Edgar<br />

Honetschlägers Türen etwa mit „Christus vincit,<br />

regnat, imperat?“ und die Vatikan-Zeichnung<br />

mit der Tiberschleife (2001), der brennende Dornbusch<br />

am Sinaikloster vor Fürst Schwarzenberg<br />

aus der Paparazziserie von G.R.A.M. (2003, <strong>bei</strong><br />

EX Graz) oder Klaus Mosettigs Beschimpfung:<br />

„Scheinheiliger Kirchenfuzzi“ (2008) welche eigentlich<br />

vom Dank einer wunderbaren Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

getragen ist, oder Fritz Gansers Giftkreuz mit<br />

<strong>den</strong> lettern Gerhard Roths.<br />

03


04<br />

A l E R I E N<br />

5 / GOR CHAHAl, Sun of Truth, Kindness and Beauty, 2003/2009, C-Print auf leinwand, je 90x30 cm / Geschenk des Künstlers an Johannes Rauchenberger (2009), in Erinnerung an die Ausstellung: Gor Chahal,<br />

GRACE MAJOR, <strong>Minoriten</strong> Galerien im Priesterseminar, 1.6. - 7.7. 2007 / Sammlung Johannes Rauchenberger, Graz<br />

Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz, (Ankauf 2010)<br />

6 / Danica Dakić, Detail aus: „Surround“, 2003, 7 C-Prints (Diasec) im Format je 50 x 42 cm, Sammlung des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz<br />

7 / Gyula Fodor, noosphere, 2006-07, Fotografien / Etwa mannshoher, leerer Weintank aus Kunststoff. C-Print auf Aluminium, Aufl.6+1, 90 x 120 cm, 2005 / Ausstellung: „WIE DU MIR. Gegenbilder für transkulturelles<br />

Denken und Handeln“ (steirischer herbst 08), <strong>Minoriten</strong> Galerien im Priesterseminar, 4.10.-9.11.2008, Kuratoren: J. Rauchenberger/A. Kölbl/R. Grabner / Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz<br />

Aber auch die Negativitätsübungen sind vor dem<br />

Prozess des Alterns nicht gefeit: Vom Graben zwischen<br />

Kunst und Kirche kann in unseren Breiten<br />

nämlich längst keine Rede mehr sein: Das hat zwar<br />

etwas mit einer gebündelten Kompetenz vor Ort<br />

zu tun, es ist aber schlicht auch eine Indifferenz<br />

der Zeit und eine Frucht tief greifender Säkularisierung,<br />

die eine Grabenbekundung schlicht langweilig<br />

erscheinen lässt. Weil man einander schon<br />

so fremd gewor<strong>den</strong> ist, ist die Verwendung des<br />

Zeichenvokabulars des jeweils anderen längst en<br />

vogue – manchmal peinlich, manchmal noch mit<br />

dem Pathos der Bestreitung, aber kaum mehr mit<br />

dem Tabubruch von einst belegt. Und Profil vorgebende<br />

Orte sind im Durchschnitt interessanter<br />

als White-Cube-manierartige locations. Die Reduzierung<br />

der Zeichen, (auch der mit religiösem Anspruch<br />

bela<strong>den</strong>en), in Zeiten digitalen Datenstroms<br />

auf ein bloßes Datenmaterial lässt freilich manche<br />

Tiefe des ehemals benannten Abgrunds, die eher in<br />

der Abneigung beklagt, <strong>den</strong>n in der Anziehung gepriesen<br />

wurde, als flach erscheinen. So mussten wir<br />

– während wir noch mit der Dialektik von Attraktivität,<br />

Abstoßung und Negativität beschäftigt waren<br />

– zur Kenntnis nehmen, dass Kunsthallen Ausstellungstitel<br />

wie „Gott sehen“, „God and Goods“ 2 ,<br />

„Medium Religion“ etwas ungebrochener in der<br />

Medienwelt gepostet haben, als uns dies eingefallen<br />

wäre. Schließlich tat ein neues Datum seine Wirkungsgeschichte<br />

auch in der Kunst: 9/11 hat Religion<br />

zurück ins Debattenfeld geschleudert, allerdings<br />

mit Vorzeichen, die dem christlichen Bildgedanken<br />

schon längst fremd gewor<strong>den</strong> war: der Brechung<br />

derselben in der Codierung von Gewalt. Hannes<br />

Priesch’s „Ich als Moses als Gottvater“ hat die<br />

biblisch monotheistischen Alleingottbehauptungen<br />

auch auf ihre Ambivalenz hin befühlt – in diese wie<br />

in jene Richtung. Wilfried Gerstels „Marienerscheinung“<br />

über <strong>den</strong> Wolken zeigt je<strong>den</strong>falls eine<br />

tränende Madonna aus dem Flugzeugfenster, eine<br />

visuelle Begegnung mit dem himmlischen Personal<br />

vor möglichen Attentatsflügen oder etwaigen<br />

Vulkanausbrüchen. Ausstellungen wie „Gestures<br />

of Infinity“ waren hingegen nicht selten subtil<br />

hintergründige und WIE DU MIR. Gegenbilder<br />

für transkulturelles Denken und<br />

Handeln 4 homöopathische Gegenbilder zu einer<br />

solchen Sicht auf Religion. Die „Surround-Serie“<br />

der aus Sarajewo stammen<strong>den</strong> und in Düsseldorf<br />

leben<strong>den</strong> Künstlerin Danica Dakić mit<br />

<strong>den</strong> abgebildeten Hän<strong>den</strong> (nackter Menschen),<br />

die vor <strong>den</strong> heiligen Büchern der Weltreligionen<br />

mit der Geste der Behutsamkeit schweben, gehören<br />

zu <strong>den</strong> kostbarsten Stücken dieser speziellen<br />

RELIQTE-Sammlung: Die „christliche Seite“ der<br />

heiligen Bücher, ist bezeichnender Weise jene mit<br />

„Ad Corinthos I, Kap XIII“: „… und hätte aber die<br />

liebe nicht“. Dieser Vers beschreibt schlicht jene<br />

christliche Gegenwelt, entnommen aus der Schönheit<br />

heiliger Texte, die einer einseitigen Monotheismusthese<br />

<strong>den</strong> Stachel zieht. Aber auch die eindrückliche<br />

Knieperformance (K9) des Zagreber Künstlers<br />

Zlatko Kopljar in <strong>den</strong> Straßen New Yorks ist<br />

eine Apotheose der Ohnmacht, die das Gegenüber<br />

– seien es die Vorübergehen<strong>den</strong>, seien es, wie<br />

in <strong>den</strong> anderen Bildern, die Tempel der Wirtschaft,<br />

der politischen Macht und der Kunst dieser Stadt<br />

– entlarvt. Die Dialektik von Schwäche als Stärke<br />

ist das eigentlich Provozierende für jedes scheinbar<br />

funktionierende System. Der Brückengang mit ver-


8 / Klaus G. Gaida / ABENDMAHl, 2005, 140 x 180 cm, Naturfarben auf leinwand, auf Holzrahmen gespannt, Sammlung der Diözese Graz-Seckau, Ankauf durch Bischof Egon Kapellari, 2007 / Dauerleihgabe an die<br />

Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Graz<br />

9 / Fritz Ganser, Oder Silberfarben, 2003, Öl auf Holplatte 55x55 cm | Text: Gerhard Roth, landläufiger Tod / Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz / aus der Ausstellung: „Fritz<br />

Ganser: Sprachbilder“, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 3. Juni - 10. Juli 2009 / Kurator: J. Rauchenberger, Schenkung des Künstlers<br />

10 / Klaus Mosettig, „Scheinheiliger Kirchenfuzzi“, aus der Serie: „Denn so lässt man sich einfach nicht gehen“, 2008, 88x120 cm, Grafit, Ölkreide, Deckweiß aus Papier, auf der Rückseite signiert: „für Johannes<br />

Rauchenberger & die <strong>Minoriten</strong>-‘Galerien in Erinnerung an eine sowohl angenehme wie auch unkomplizierte Zusammenar<strong>bei</strong>t, Herzlichst Klaus Mosettig, 2008“; Ausstellung „Controlling“, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz,<br />

20.09.-27.10.2006, Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz<br />

schie<strong>den</strong> codierten Denkfiguren – Dreieck, Quadrat,<br />

Kreis (dies nur als Beispiel) – wie es die libanesische<br />

Künstlerin Taline Kechichian vorschlägt, ist<br />

letztlich wohl die einzige Alternative zum Gesetz<br />

des „… so ich dir.“ Hartwig Bischofs „westlichöstlicher<br />

Diwan“ (2010) versetzt auf der scheinbaren<br />

Oberfläche der Ornamentalität westliche<br />

und östliche Muster und lädt buchstäblich zum<br />

Verweilen ein. Das Ornament bildet auch die Brücke<br />

zur Bildlosigkeit Gottes, entsprungen aus dem<br />

Bilderverbot, das die jüdische und islamische Tradition<br />

stärker bestimmt als die christliche. AllAH –<br />

der Klang (die Frequenz), die Zeit und die Intensität<br />

der (computergenerierten) Sprache geben jene drei<br />

Koordinaten ab, die das Grazer Künstlerduo 0512<br />

zum Ausgangspunkt seiner plastischen Darstellung<br />

macht: Ein verblüffend neuer Versuch, der Bildlosigkeit<br />

Gottes unter globalisierten Bedingungen<br />

mit neuen medialen Mitteln näher zu kommen.<br />

Die Religionsdebatten hatten sich vor dieser Epoche<br />

der Blickverengung auf Fundamentalismus<br />

und Gewalt eher im Meer der Diffusion bewegt:<br />

Wohin hat sich die Energie und Bildwelt der Religion<br />

verlagert? Wohin ist sie diffundiert? In die<br />

Werbung? In <strong>den</strong> Markt? In <strong>den</strong> Sport? DIVINE<br />

HEROES 5 (2004) – hier vertreten mit dem japanischen<br />

Künstler Daisuke Nakajama – hat<br />

diesen Blick auf die religiöse Transformationsgestalt<br />

des Sports, seiner Hel<strong>den</strong>, seiner Gesten und<br />

seiner dogmatisch akzeptierten und exekutierten<br />

Regeln geworfen. Man kann das freilich auch Religionskritik<br />

von der anderen Seite her nennen: Die<br />

Demaskierung jener Strategien, die man zu Recht<br />

der Religion einst angekreidet hat, wäre somit auf<br />

all jene Bereiche zu übertragen, die strukturelle<br />

Ähnlichkeiten pflegen oder eine Ersatzkultur behaupten.<br />

Umgekehrt aber ist eine der schönsten<br />

Dimensionen der Religion, ihr utopischer Charakter,<br />

zu einer der best bespielten Spielflächen der<br />

Kunst gewor<strong>den</strong>. Klaus Schaflers bildschweres<br />

Belüftungsrohr aus einer Performance in Priština,<br />

das <strong>den</strong> Kopf des „Schneidersitzers“ überdeckt, ist<br />

das eindrücklichste Beispiel dieser Art gezeigter<br />

Kunst, die die Utopien an <strong>den</strong> Unorten von Städten<br />

und ländern im Weiter<strong>den</strong>ken der „Heterotopien“<br />

im Sinne Foucaults entwirft.<br />

Diffusion und Verschiebung aber sind nur eine<br />

Form der Transformationsgestalt von Religion. Die<br />

Verlagerung nicht so sehr des Zeichenhaushalts,<br />

wohl aber der Inhalte, mit <strong>den</strong>en sich Religionen<br />

beschäftigen, in die Säkularität ist in ihren besten<br />

Formen im Milieu wirklich autonomer Gegenwartskunst<br />

anzutreffen. Nur deshalb macht es letztlich<br />

Sinn, auf der Basis eines kirchlichen Kontextes die<br />

Schwelle der Sakralität in der Kunst zu überschreiten,<br />

ja sie vordergründig sogar auszublen<strong>den</strong>, und<br />

jenen Bereich anders zu <strong>den</strong>ken: nämlich Dimensionen<br />

der Religion vornehmlich im profanen Bereich<br />

zu erkun<strong>den</strong>. Denn Sakralkunst ist das, was <strong>bei</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Minoriten</strong> gezeigt wurde, eigentlich nie. Und <strong>den</strong>noch<br />

stelle ich die Behauptung auf, dass das Oszillieren<br />

zwischen <strong>bei</strong><strong>den</strong> Begriffen das eigentlich<br />

Spannende in unseren Ausstellungen war, ist und<br />

sein wird. Dem Verlust des sakralen Gefühls, dem<br />

sich ausgerechnet die Kirche immer mehr ausgesetzt<br />

sieht, steht ein gesteigertes Interesse an jenen<br />

Grenzmarkierungen, Transzen<strong>den</strong>zbekundungen,<br />

entgrenzen<strong>den</strong> Raumerfahrungen, die Sinne überwältigen<strong>den</strong><br />

ästhetischen Erfahrungen gegenüber,<br />

05


06<br />

A l E R I E N<br />

11 / Marta Deskur, Na Ziemi (Pilgrimage) 2007, lightbox, 35cm x 50cm, aus der Ausstellung: „GESTURES OF INFINITY. Religion und Emotion in einer globalisierten Welt“, <strong>Minoriten</strong> Galerien im Priesterseminar, 22. 09. -<br />

20. 10. 2007 (steirischer Herbst 2007) / Kuratoren: J. Rauchenberger/A. Kölbl; Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz<br />

12 / Zlatko Kopljar, K9, SW-Print, 2003/2009, aus der Ausstellung: „GESTURES OF INFINITY. Religion und Emotion in einer globalisierten Welt“, <strong>Minoriten</strong> Galerien im Priesterseminar, 22. 09 - 20. 10. 2007 (steirischer<br />

Herbst 2007) / Kuratoren: J. Rauchenberger/A. Kölbl, Geschenk des Künstlers an Johannes Rauchenberger anlässlich der Ausstellung „Zlatko Kopljar. lIGHT TOWER“, steirischer herbst 2009<br />

13 / Alois Neuhold, Gesteintes lei<strong>den</strong>sabdrucktuch, 2009, 40x25x5 cm, Acryl auf Karton, aus der Serie: „Denn meine Augen haben geschaut“, Bildserie in 4 Strophen, 2008/2009,<br />

aus der Ausstellung lICHTMESZ, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 02. 02 - 06. 03. 2009 / Kurator: J. Rauchenberger / Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> in Graz<br />

die eigentlich die Dimensionen der Sakralität ausgemacht<br />

haben. Esther Stockers Rasterbilder,<br />

lotte lyons destabilisierende Objekte (Kunstpreisträgerin<br />

der Diözese Graz-Seckau 2007),<br />

Fritz Hartlauers Urzellenmotive, Wendelin<br />

Pressls Feld-Strukturen, Wilhelm Scherübls<br />

Schatten der Sonnenblume, Richard Frankenbergers<br />

lebensbeete, david oelz’s, serielle Plastilinsäulen,<br />

Gyula Fodors Planeten aus seiner<br />

„Noosphäre“ und Kurt Straznickys Vexierbilder<br />

in Kunstharz wären demnach mit der Brille einer<br />

anderen Form von Sakralität zu lesen, gerade deshalb,<br />

weil sie zu sein vorgeben, was sie eben zeigen:<br />

Aufgebrochene Raster, verschobene Raumformen,<br />

Zellen als Kreuze, Gitterstäbe im Pantheon, Silber<br />

aussparende Schattenbilder auf Glas, lebende (und<br />

nicht Tote) am Acker, Säulen aus Plastilin, einen<br />

Weinfassbo<strong>den</strong> als Planet, Spuren, Schatten und<br />

Negativitätsformen des Erinnerten. Es ist ein herber<br />

Verlust anzumel<strong>den</strong>, wenn Religion derzeit fast<br />

nur mehr auf der Projektionsfläche religiöser Führergestalten,<br />

der medialen (fundamentalistischen)<br />

Brechung und in ihrem hässlichsten Unterhemd,<br />

der sexuellen Verfehlung, thematisiert wird.<br />

Aber der Begriff der Autonomie, sofern man ihn<br />

vor allem frei von Fremdbestimmungen <strong>den</strong>kt (gibt<br />

es das?) inkludiert auch die Bedingungen zu reflektieren,<br />

unter <strong>den</strong>en ein Bild überhaupt ein Bild ist<br />

oder ein Bild zum Bild wird. Das ist gerade in einem<br />

Metier, das an Inhaltlichkeit interessiert sein sollte<br />

(was es unbestreitbar nicht immer ist), von einer<br />

besonderen Brisanz, weshalb Thematisierungen der<br />

Bildlichkeit ein wiederkehrendes Motiv der Ausstellungen<br />

des letzten Jahrzehnts gewesen sind. Macht<br />

es Sinn, nach einer Bedeutung zu suchen, dort, wo<br />

es vielleicht gar keine gibt? Könnte es nicht viel-<br />

mehr sein, dass ein Inhalt unbeabsichtigt hereinschneit,<br />

jenseits des Ehrgeizes gezielter Suche oder<br />

definierter Ziele? Ruth Schnells Wortfetzen aus<br />

traditionellen Bildern, die man nur sieht, wenn<br />

man wegsieht, eignen sich besonders gut nach<br />

Metaphern der Absichtslosigkeit zu suchen. Aber<br />

auch jene Grenze künstlerisch zu gestalten, wo die<br />

Materialisierung der Zeichen eben vor ihrer möglichen<br />

Gehaltfunktion zu zeigen ist, in allen nur<br />

er<strong>den</strong>klichen Elementarteilchen. So wie Joseph<br />

Marsteurers archivierbare Farb- und Pinselstriche,<br />

die aus einem genau bemessenen Archiv<br />

entstammen: sie treiben jene vorstellbare Grenze<br />

auf die Spitze. Christian Eders Schraffuren auf<br />

ovalen Formen, mit dem Spiel der Oberflächen,<br />

entstan<strong>den</strong> aus der Auseinandersetzung mit mittelalterlicher<br />

Tafelmalerei. Barbara Geyers Ordnungssysteme<br />

wer<strong>den</strong> vielmehr zu Membranen für<br />

die Imagination. Das Unsichtbare, das eine Medialisierung<br />

im Bereich des Sichtbaren erfährt, ist freilich<br />

in der Gestaltung des Bildlichen selbst ein mögliches<br />

Thema, so wie in Hanns Kunitzbergers<br />

scheinbar monochrom durchwehten Farbflächen,<br />

die aber – sieht man lange, sehr lange hin – ein<br />

Gesicht frei geben, ein „Bildnis“, wie seine monatelang<br />

gemalten Farbschichten auf leinwand lauten:<br />

Ihm geht es, wie Hans Belting über ihn geschrieben<br />

hat, um <strong>den</strong> Ort der Bilder. Dass Gesichter in der<br />

täglichen medialen Bildwahrnehmung der überbordung<br />

ihre künstlerische Entfaltung im Gegenlicht<br />

viel berührender entwickeln können, hat der<br />

französische Fotokünstler Eric Aupol in einem<br />

unserer Mehrspartenprojekte, „Schatten“ (2007),<br />

berührend gezeigt: In einem aufwändigen Ablichtungsverfahren<br />

mit der lochkamera lud er an <strong>den</strong>


14 / Muntean/Rosenblum, Ohne Titel, 1998, Foto auf Aluminium, 100x120 cm, (Kunstpreis der Diözese Graz-Seckau 1999 / Ausstellung: „WHY DIE?“, <strong>Minoriten</strong> Galerien im Priesterseminar, steirischer Herbst 2000),<br />

Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz<br />

15 / lotte lyon, vorne: ohne Titel, 2007, Sperrholz, lack, 125 x 125 x 17 cm, Kunstpreisträgerin der Diözese Graz-Seckau für zeitgenössische bil<strong>den</strong>de Kunst 2007, 03.12.-20.12.2007, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz im<br />

Priesterseminar / Sammlung des Priesterseminars der Diözese Graz-Seckau<br />

16 / Wilhelm Scherübl, Vanishing Work - Verschwin<strong>den</strong> durch licht: aus der Ausstellung im Stiegenaufgang zum <strong>Minoriten</strong>saal, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 05. 06 - 15. 07. 2007, Privatsammlung, Foto: W. Scherübl<br />

sozialen Rand Gedrängte aus dem Grazer Griesviertel<br />

ein, sich porträtieren zu lassen – im Gegenlicht.<br />

Die behutsame Annäherung der Betrachterinnen<br />

und Betrachter gibt erst die Physiognomie frei, ein<br />

Gleichnis für Kommunikationsvorgänge von enormer<br />

sozialer Brisanz.<br />

Und <strong>den</strong>noch bleibt am Ende ein Rest bestehen, der<br />

nach der Möglichkeit und dem Bedeutungsgehalt<br />

religiöser Zeichen fragt. Mehr noch: der nach jenen<br />

Gesten, Zeichen, Formen sucht, die die Kunst<br />

einmal als „christlich“ i<strong>den</strong>tifiziert haben und die<br />

– im akademischen Diskurs gebetsmühlenartig und<br />

völlig unhinterfragt wiederholt – das Ablaufdatum<br />

um 1800 tragen. 210 Jahre später solche Dogmen<br />

wenigstens anzupatzen mag ein hintergründiger<br />

Antriebsmotor der Ausstellungsar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong><br />

sein, schon allein deshalb, weil dogmatistisches<br />

Denken grundsätzlich eine Destruktion<br />

verdient, aus welcher Ecke auch immer sie kommt.<br />

Aber damals setzte die Romantik ein, mit ihr das<br />

Sammeln des in der Zeit der Aufklärung Verlorenen<br />

(man <strong>den</strong>ke an Brentano, Eichendorff, Har<strong>den</strong>berg),<br />

nicht zufällig ist demnach letzterer, der sich Novalis<br />

nannte, mit Neuvalis verwandt. Alois Neuhold<br />

ist einer der besonders herausragen<strong>den</strong> Künstlernoma<strong>den</strong>,<br />

der um Grund und Abgrund christlicher<br />

Ikonografie Bescheid und sie kreativ umzusetzen<br />

weiß. Zunächst genuin christlich codierte Themen<br />

wie Verkündigung, Maria, Heimsuchung, lichtmesz,<br />

Abendmahl, Vera Icon, Kreuz, Blut, Verklärung,<br />

Himmelfahrt, Eucharistie, Anbetung, Deesis,<br />

Marienkrönung versammeln zudem in der Ausstellung<br />

<strong>den</strong> steirischen Maler Bruno Wildbach,<br />

<strong>den</strong> Berliner Medienkünstler Tobias Trutwin,<br />

<strong>den</strong> in Belgien leben<strong>den</strong> Maler Klaus G. Gaida,<br />

<strong>den</strong> steirischen Maler Alois Neuhold, <strong>den</strong><br />

Kärntner Maler Johanes Zechner, das Grazer<br />

Medienkünstlerpaar Nestler-Rebeau, <strong>den</strong><br />

Moskauer Computerkünstler Gor Chahal, <strong>den</strong><br />

steirischen Maler luis Sammer, die Krakauer<br />

Foto- und Videokünstlerin Marta Deskur, <strong>den</strong><br />

in Wien leben<strong>den</strong> und aus Graz stammen<strong>den</strong><br />

Bildhauer Manfred Erjautz, <strong>den</strong> Thaler Maler<br />

Günter Gutjahr und <strong>den</strong> Kärntner Künstler<br />

Werner Hofmeister. Was auch immer diesen<br />

Werken entgegengestellt wird, eine kreisrunde, zur<br />

Schau gestellte Schokola<strong>den</strong>torte von Manuel<br />

Gorkiewicz, ein lichthäkeldeckerl von Alfred<br />

Resch, eine Kreuz-Brand-Serie Christian Eisenbergers,<br />

ein an die Passionsikonografie<br />

krass anlehnendes künstliches Wun<strong>den</strong>bild des<br />

Künstlerpaars Muntean/Rosenblum (Kunstpreisträger<br />

der Diözese Graz-Seckau 1999), die<br />

„Blut-Serie“ aus der Serie der Karfreitagsillustrationen<br />

der letzten Jahre in der Kleinen Zeitung des<br />

Grazer Medienkünstlers Richard Kriesche, ein<br />

assistierender Kautschukengel (einmal nächtlich<br />

abgenommen vom <strong>Minoriten</strong>-Stiegenaufgang) des<br />

Dres<strong>den</strong>er Kunstakademie-Rektors Sery C., ein<br />

verpacktes Altarbild Gertrud Weiss-Richters,<br />

einer der zahlreichen „Flugversuche“ des Künstlerpaares<br />

Anderwald/Grond, ein Omega-Bett<br />

von Markus Wilfling (Kunstpreisträger der Diözese<br />

Graz-Seckau 2003): Die Auseinandersetzung<br />

mit christlicher Religion, die wie keine andere Religion<br />

die Kunst stimuliert hat, geht weiter, muss<br />

weiter gehen, weil es sie erstens gibt und selbst,<br />

wenn es sie nicht mehr gäbe, oder, in Zeiten solcher<br />

produktiv-ästhetischer Schwäche wie der<br />

07


08<br />

17 / Marta Deskur, „Coronation“, Detail aus „<strong>Home</strong>“ (2004), aus der Ausstellung: „Not To Be Touched“ <strong>Minoriten</strong>-Galerien im Priesterseminar / Kuratoren: Adam Budak/Johannes Rauchenberger, 1.4.-12.5. 2006<br />

18 / Diözesanpreis 2003 für „Moderne Bil<strong>den</strong>de Kunst“ / Ausstellung „Wo alles wahr ist, auch das Gegenteil“, Objekt von Markus Wilfling / 15.10.2003 <strong>Minoriten</strong> / © Fotoatelier Gert Heide<br />

19 / Ruth Schnell, PlOP, 2004, MDF-Platte, Epoxydharz, orange, leuchtstab mit 32 weissen lED´s, Platine, Eprom mit 100 Wörtern, Transformator, 68x68cm / (Ausstellung: ANTECHAMBER - Vor der Scheidung,<br />

<strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 06. 10 - 07. 11. 2004, / Kuratoren: Johannes Rauchenberger/Alois Kölbl) / Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz<br />

derzeitigen der Schatten der Vergangenheit so<br />

groß wäre, dass er nicht bloß verdunkelt, sondern<br />

vielmehr „erleuchtet“, nicht bloß eine Last<br />

ist, sondern viel mehr „beflügelt“: „Die Werke der<br />

Vergangenheit sind nur in dem Maße vorhan<strong>den</strong><br />

und mächtig, als dass sie uns überschatten uns<br />

erleuchten, und statt eine Last zu sein, uns beflügeln“<br />

(Philippe Jaccottet).<br />

So bleibt abschließend ein Blick auf die Vergangenheit<br />

auch der Räume, in <strong>den</strong>en diese Ausstellungen<br />

gezeigt wur<strong>den</strong>. Dort Kunst zu zeigen war immer<br />

auch eine bildnerische Reflexion auf Geschichte<br />

und Gestalt der Räume: Der barocke Stiegenaufgang<br />

zum <strong>Minoriten</strong>saal (Klaus Schuster hat<br />

aus ihm schon vor fast 10 Jahren ein Schwimmbad<br />

gemacht, und Wilhelm Scherübls Schatten<br />

des lusters ist nur der Vorgriff auf das „Verschwin<strong>den</strong><br />

durch licht“), das ehem. Jesuitenkollegium/<br />

Priesterseminar (geblieben ist nicht nur Antony<br />

Gormleys „Critical Mass“ <strong>bei</strong> HIMMElSCHWER<br />

als Erinnerung für das Bildgedächtnis dieser Stadt,<br />

sondern auch noch ein Fetzen der Raummalerei<br />

Christian Serys), das Mausoleum Ferdinands II.<br />

(mit Anish Kapoor, Maaria Wirkkala oder<br />

Fritz Hartlauer) – in all diesen Orten wur<strong>den</strong><br />

mitunter famose Werke und Ausstellungen gezeigt,<br />

die einen gemeinsamen Nenner hatten: Kunst der<br />

Gegenwart wurde eingelassen, um einen tot gewor<strong>den</strong>en<br />

Raum zu beleben. Kunst „reagierte“ auf Geschichte,<br />

entstan<strong>den</strong> sind Interferenzen mit meist<br />

außer Gebrauch gestellten Räumen, (buchstäblich)<br />

verstaubtem Inhalt und längst vergangenem Anspruch<br />

von Macht und Herrschaft. Diese temporären<br />

Kunstinterventionen waren so lange möglich,<br />

als ihre liegenschaftsverwalter dies zuließen. All<br />

dies ist mittlerweile großteils Geschichte, bedingt<br />

durch die Korrektur inhaltlicher Ausrichtungen,<br />

durch ökonomischere Raumnutzungskonzepte<br />

oder durch überstan<strong>den</strong>e Restaurierungen: So<br />

manche Nischen der Wirkkraft zeitgenössischer<br />

Kunst im alten Gemäuer der Kirche sind somit geschlossen,<br />

verschlossen, restauratorisch leer gefegt<br />

oder mit Symbolfiguren neoliberaler Gegenwart<br />

(z.B. der Museums-Kassa unter dem IHS-Monogramm!)<br />

verbaut. Das entbindet freilich nicht von<br />

der Verantwortung, über ihre ästhetische leistung<br />

nachzu<strong>den</strong>ken. Denn sie sagt auch etwas über <strong>den</strong><br />

jeweiligen Zustand der Religion aus, ihrer entlarven<strong>den</strong>,<br />

produktiven oder poetischen Kraft. In<br />

<strong>den</strong> neu gestalteten Räumen des <strong>Kulturzentrum</strong>s<br />

<strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> wird in dieser Ausstellung der<br />

RELIQTE der letzten 10 Jahre diese Geschichte<br />

in die Zukunft mitgenommen: RELIQUIEN funktionieren<br />

nämlich pars pro toto, nach dem Motto:<br />

eine/r für alle.<br />

Johannes Rauchenberger<br />

1 ENTGEGEN. ReligionGedächtnisKörper in Gegenwartskunst, Ausstellung<br />

anlässlich der II. Europäischen Ökumenischen Versammlung, Kulturhaus<br />

Graz, Priesterseminar und Kirchen der Grazer Innenstadt, 1997. (Kuratiert<br />

von J. Rauchenberger/A.Kölbl/E.Witschke).<br />

2 Ausstellung GOD & GOODS, SPIRITUAlITà E CONFUSIONE DI MASSA,<br />

20.4. - 28.9.2008: Villa Manin, Codroipo <strong>bei</strong> Udine<br />

3 GESTURES OF INFINITY. Vom Zuviel und Zuwenig von Religion und<br />

Emotion in einer globalisierten Welt (steirischer Herbst 2007), <strong>Minoriten</strong><br />

Galerien im Priesterseminar, 22.09.-20.10. 2007, Kuratoren: Johannes<br />

Rauchenberger, Alois Kölbl<br />

4 WIE DU MIR. Gegenbilder für transkulturelles Denken und Handeln“:<br />

<strong>Minoriten</strong> Galerien im Priesterseminar, steirischer herbst 2008, 04.10.-<br />

0911.2008, Kuratoren: Johannes Rauchenberger, Alois Kölbl, Roman<br />

Grabner, Kooperationsprojekt mit AAI und <br />

5 DIVINE HEROES - Sport und Kult, <strong>Minoriten</strong> Galerien im Priesterseminar,<br />

05. 06 - 30.8. 2004, Kuratoren: Alois Kölbl , Johannes Rauchenberger


20 / 0512, Sonagramm des Wortes „Allah“, Projektart: Skulptur / Kooperation: Islamforscher Ibric Almir / Islamische Religionsgemeinde Graz / Islamisches Zentrum Graz, 2008-2010, Kunststoff gefräst, beschichtet<br />

140 x 87,5 x 8 cm / Publikation: www.zerofivetwelve.net / Sammlung des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz<br />

21 / Hannes Priesch, ICH AlS MOSES AlS GOTTVATER, Text: Deuteronomium 32, 39-42 (Moseslied), 2006, Acrylfarbe auf leinwand, lautsprecher, Kabeln, CD, Installation im Stiegenaufgang zum <strong>Minoriten</strong>saal,<br />

05. Mai - 30. 06 2006, anlässlich des Symposiums „KUNST ZU GlAUBEN“, mit freundlicher Genehmiugung des Künstlers<br />

22 / Edgar Honetschläger, „Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat?“, 2001, Grafit und Fettstift auf Papier, 70x100 cm / Geschenk des Künstlers an Johannes Rauchenberger anlässlich der Ausstellung:<br />

Edgar Honetschläger: „In times of emergency“ steirisc[:her:]bst 2001, <strong>Minoriten</strong>-Galerien im Priesterseminar, 06.10.-05-11.2001, Kuratoren: Johannes Rauchenberger/Alois Kölbl / Sammlung Johannes Rauchenberger, Graz<br />

09


24<br />

IOGRAPHIEN<br />

23 / Wilffried Gerstel, „Maria“, 2006, 5-teilige digitale Collage, ausbelichtet auf Folie, kaschiert hinter Acrylglasplatten (Diasec) in Flugzeugfensterform, H/B = je 32/23cm<br />

Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz, (Ankauf 2010)<br />

24 / Esther Stocker, o.T., 2005, 61x70 cm, Öl auf leinwand, Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> in Graz, Geschenk der Künstlerin anlässlich der Ausstellung „Esther Stocker“,<br />

<strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 16.04.-21.05.2005, Kurator: Johannes Rauchenberger<br />

25 / Klaus Schafler, 2050 p, stageshot / lambdaprint auf Dibond, 2009, aus der Ausstellung „Schubumkehr“, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 17.04. - 22.05. 2009, (Kurator: J. Rauchenberger), Schenkung des Künstlers,<br />

Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> in Graz<br />

ANdERwAld/GRONd,<br />

Ruth Anderwald, geboren 1976 in Graz, studierte an der Akademie der<br />

Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste Wien. Leonhard Grond, geboren 1977 in Graz, absolvierte<br />

nach seinem Architekturstudium die Schule für künstlerische<br />

Fotografie Wien. Seit 1999 ar<strong>bei</strong>ten sie als Künstlerpaar. Es zeigte seine<br />

Werke unter anderem an der Kunsthalle Wien, dem Herzliya Museum<br />

of Contemporary Art, Israel und dem Centre Pompidou. In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong><br />

Galerien waren sie 2007 mit ihrer Einzelausstellung „THIS MEANS<br />

YOU“ zu sehen.<br />

Eric AUpOl,<br />

wurde 1969 in Charlieu geboren und lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Paris. Er lehrt<br />

Fotografie an der École Nationale Supérieure de Création Industrielle<br />

in Paris und an der Ecole Supérieure des Arts et de la Communication<br />

in Pau. Eric Aupol hat seine Fotoar<strong>bei</strong>ten in zahlreichen Einzelausstellungen<br />

gezeigt. Im Herbst 2006 wurde er vom <strong>Kulturzentrum</strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Minoriten</strong> nach Graz eingela<strong>den</strong>, um für seine Fotoserie „Schatten“ zu<br />

ar<strong>bei</strong>ten, die 2007 <strong>bei</strong>m Aschermittwochprojekt gezeigt wurde.<br />

Jörg AUZINGER,<br />

geboren 1972 in Linz, absolvierte die Abteilung für Audiovisuelle Medien<br />

an der Höheren technischen Bundeslehranstalt für Kunst und Design<br />

in Graz, studierte Filmregie an der Hochschule für Musik und Darstellende<br />

Kunst in Wien <strong>bei</strong> Axel Corti, und Visuelle Mediengestaltung<br />

an der Universität für angewandte Kunst in Wien <strong>bei</strong> Peter Weibel. Die<br />

<strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten ihn mit der Einzelausstellung „publicum,“<br />

im Jahr 2008. Jörg Auzinger lebt in Wien und in Graz.<br />

Hartwig BISCHOF,<br />

wurde 1964 in Graz geboren. Nach dem Studium der Theologie und<br />

Philosophie studierte er Malerei an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste<br />

in Wien <strong>bei</strong> Wolfgang Hollegha. Studienaufenthalte führten ihn nach<br />

Frankreich, Indien, Sri Lanka und in die USA. Er lebt und ar<strong>bei</strong>tet nahe<br />

Wien. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten seine Bilder im Jahr 2004 in der<br />

Einzelausstellung „Obliterationen“.<br />

Gor CHAHAl,<br />

geboren 1961 in Moskau, studierte Grafik und Mathematik. Aus der<br />

Off-Szene Moskaus stammend war er einer der ersten Multimediakünstler<br />

Russlands. Sein Interesse gilt <strong>den</strong> Neuen Medien, verbun<strong>den</strong><br />

mit altkirchlichen Bildkonzepten. Chahal stellte unter anderem in Moskau,<br />

Wien, New York und Rotterdam aus und war auch 2009 mit der<br />

Stella Art Foundation <strong>bei</strong> der 53. Biennale in Venedig vertreten. Die <strong>Minoriten</strong><br />

Galerien zeigten im Jahr 2007 seine Einzelausstellung „Grace<br />

Major“ im Priesterseminar.<br />

danica dAKIĆ,<br />

geboren 1962 in Sarajevo, lebt in Düsseldorf und Sarajevo. Dakićs Installationen<br />

und Videowerke, die Fragen der I<strong>den</strong>tität, Migration und<br />

der Transkulturalität behandeln, waren zwischen Düsseldorf, Wien,<br />

Amsterdam, Chicago, Mexiko City, Zagreb in zahlreichen Einzel- und<br />

Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem 2007 <strong>bei</strong> der DOCU-<br />

MENTA in Kassel. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten „ZID/WALL“ und die<br />

Fotoserie „Surround“ <strong>bei</strong> der Ausstellung „WIE DU MIR“ im Jahr 2008.<br />

Marta dESKUR,<br />

wurde 1962 in Krakau geboren und erhielt ihre Ausbildung an der École<br />

des Beaux Arts in Aix-en-Provence. Sie lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Krakau.<br />

Deskurs Foto- und Videoar<strong>bei</strong>ten wur<strong>den</strong> in zahlreichen Ausstellungen,<br />

unter anderem <strong>bei</strong> der Biennale Prag, im Künstlerhaus Bethanien in<br />

Berlin und <strong>bei</strong> Art Basel gezeigt. Im Jahr 2006 widmeten ihr die <strong>Minoriten</strong><br />

Galerien die Einzelausstellung „NOT TO BE TOUCHED“; 2007 zeigten<br />

wir ihre Leuchtkästen „Do Nieba (Polish Landscape)“ und „Na Ziemi<br />

(Pilgrimage)“ im Rahmen der Ausstellung „GESTURES OF INFINITY“.<br />

Madeleine dIETZ,<br />

wurde 1953 in Mannheim geboren, wo sie an der Werkkunstschule<br />

Buchgrafik und Buchillustration studierte. Ende der 80er Jahre begann<br />

sie ihre künstlerische Ar<strong>bei</strong>t mit Videoar<strong>bei</strong>ten und Rauminstallationen.<br />

Eine Afrika-Reise inspirierte sie zum Ar<strong>bei</strong>ten mit Erde, die sie in<br />

ihren Werken oft mit Stahl kontrastiert. Madeleine Dietz erhielt 2003<br />

<strong>den</strong> Ernst Barlach-Preis. Ihre Objekte waren an namhaften Ausstellungsorten<br />

zu sehen. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten ihre Ar<strong>bei</strong>ten 2006<br />

<strong>bei</strong> der Aschermittwoch-Ausstellung „Viele Menschen fürchten sich<br />

vor dem Tod wie die Kinder vor dem Wauwau“.<br />

Christian EdER,<br />

wurde 1964 in Bregenz geboren. Studien- und Ar<strong>bei</strong>tsaufenthalte<br />

führten ihn nach Mexiko und Guatemala sowie als Stipendiat des<br />

Bundesministerium für Unterricht und Kunst nach London. Seine Fotografien,<br />

Objekte und Malereien waren in zahlreichen Ausstellungen<br />

in Österreich und der Slowakei zu sehen. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten<br />

seine Ar<strong>bei</strong>ten im Jahr 2008 in der Ausstellung „Vibrationen und<br />

Spaliere“. Christian Eder lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Wien und Bregenz.<br />

Christian EISENBERGER,<br />

geboren 1978 in Graz, studierte an der Universität für angewandte<br />

Kunst in Wien. Seine künstlerischen Inszenierungen und Interventionen<br />

entstehen aus ärmlichen, oftmals vor Ort gefun<strong>den</strong>en Materialien,<br />

die er nicht selten archaisch bear<strong>bei</strong>tet. Eisenberger war 2007 im Stiegenaufgang<br />

zum <strong>Minoriten</strong>saal am Projekt „Schatten“ beteiligt, ebenso<br />

<strong>bei</strong> „Wie du mir“ (2008) und <strong>bei</strong> „Prometheus“ (2010). Eisenberger<br />

lebt in Wien.<br />

Manfred ERJAUTZ,<br />

geboren 1966 in Graz, studierte an der Akademie der bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste<br />

in Wien und ist Mitglied des Forum Stadtpark und der Wiener Sezession.<br />

Erjautz war erstmals in <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>-Galerien (im Priesterseminar)<br />

mit „Ex Graz“ (2003) mit der Serie der „Shelter-Babies“ vertreten,<br />

später mit <strong>den</strong> „fliegen<strong>den</strong> Teppichen“ <strong>bei</strong> „Gestures of Infinity“ (2007)<br />

und <strong>bei</strong> „Prometheus“ (2010). Der Künstler lebt in Wien.<br />

Gyula FOdOR,<br />

wurde in Dorog in Ungarn geboren, lebt seit seiner Flucht 1981 in Wien<br />

und ist seit 2000 als Künstler tätig. Seine Fotoar<strong>bei</strong>ten wur<strong>den</strong> in zahlreichen<br />

Ausstellungen in europäischen Städten gezeigt. In Graz war er<br />

2008 mit seiner Fotoserie „Noosphere“ sowie mit seinem Foto-Cubus<br />

„no door“ an der Ausstellung „WIE DU MIR“ 2008 der <strong>Minoriten</strong> Galerien<br />

im steirischen herbst beteiligt.<br />

Richard FRANKENBERGER,<br />

geboren 1947 in Hochenegg, studierte an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Künste in Wien. Als Initiator und künstlerische Leitfigur von K.U.L.M.<br />

hat Richard Frankenberger in Pischelsdorf gemeinsam mit seinen<br />

Künstlerkollegen und Mitstreitern der Kunst im öffentlichen Raum abseits<br />

urbaner Strukturen lokales Gehör und internationale Sichtbarkeit


26 / david oelz, Serie lines moving | lamdaprint auf Aluminium | 60 x 143 cm | 2010, Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz, Schenkung des Künstlers<br />

27 / Detail (Aufnäher) aus Manfred Erjautz, Adorote (Devote latens*) Deitas Quaesub His Figuris Vere latitas. (aus der Serie Shelter), aus der Ausstellung: EX Graz, Jänner/Februar 2003, Graz 2003 - Kulturhauptstadt<br />

Europas, <strong>Minoriten</strong> Galerien im Priesterseminar, Privatsammlung<br />

28 / SERY C., „Engel-Face“, 2004, temporäre Raummalerei in <strong>den</strong> Kellerräumen des Grazer Priesterseminars, Ausstellung: ANTECHAMBER - Vor der Scheidung, <strong>Minoriten</strong> Galerien Graz, 06. 10 - 07. 11. 2004 (steirischer<br />

herbst 2004), Sammlung für Gegenwartskunst des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>, Graz<br />

verschafft. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien widmeten ihm eine große Respektive<br />

anlässlich seines 60. Geburtstages 2007 mit „TOO FAR. Positionen<br />

aus der Vorstadt“.<br />

Klaus G. GAIdA,<br />

geboren 1950 in Brandleben/Elbe, studierte Malerei in Hamburg und<br />

Wien. Seine Malerei geht meist von historischem Bildmaterial verschie<strong>den</strong>er<br />

Themen aus und setzt diese in Werkgruppen bildnerisch<br />

um. Gaida behandelt Themen, die häufig Randbereichen der Aufmerksamkeit<br />

entstammen. Er publizierte zahlreiche Bücher. Die <strong>Minoriten</strong>-<br />

Galerien zeigten ihn 2007 mit „Es fünf aber die“ im Priesterseminar.<br />

2010/11 gestaltet er die Kirche des Augustinums in Graz.<br />

Fritz GANSER,<br />

wurde 1962 in St. Sebastian geboren und lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Frohnleiten.<br />

Seine Malereien, Skulpturen und Drucke wur<strong>den</strong> in Graz, Wien und<br />

Klagenfurt ausgestellt. Im Jahr 2008 hat die Steirische Kulturinitiative<br />

eine Monografie mit Texten und zahlreichen Illustrationen zu Fritz<br />

Gansers Werk herausgegeben. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten ihn 2009<br />

in der Ausstellung „Sprachbilder“.<br />

wilfried GERSTEl,<br />

wurde 1966 in Graz geboren und lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Berlin. Er erhielt<br />

unter anderem <strong>den</strong> Salzburger Keramikpreises 2001 und des Salzburger<br />

Keramikpreises des Bundeskanzleramtes 2007. Seine Keramikar<strong>bei</strong>ten<br />

wur<strong>den</strong> in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> waren<br />

seine Werke im Jahr 2003 in der Ausstellung „Das Haus des Herrn hat<br />

viele Wohnungen“ zu sehen.<br />

Barbara E. GEYER,<br />

1968 in Bruck an der Mur geboren, studierte an der Hochschule für<br />

künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. Ihre Ausdrucksmittel<br />

sind Objektkunst, Video und Installation. Sie unterrichtet Plastisches<br />

Gestalten an der Hochschule Liechtenstein. Sie war 2007 mit Susanne<br />

Windelen in „Anatomien des Alltags“ in <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>-Galerien zu sehen.<br />

Barbara Geyer lebt in Fürstentum Liechtestein.<br />

Manuel GORKIEwICZ,<br />

wurde 1976 in Graz geboren und lebt und ar<strong>bei</strong>tet derzeit in Wien. Seit<br />

2002 wur<strong>den</strong> seine Skulpturen, Installationen und Videoar<strong>bei</strong>ten in Einzel-<br />

und Gruppenausstellungen gezeigt, so zum Beispiel in Kopenhagen,<br />

Moskau, Shanghai und in zahlreichen mitteleuropäischen Städten. Im<br />

Jahr 2006 war Manuel Gorkiewicz an der Förderungspreisausstellung<br />

des Landes Steiermark beteiligt, sowie 2007 in die Jury-Auswahl für <strong>den</strong><br />

Preis der Diözese Graz-Seckau für zeitgenössische Bil<strong>den</strong>de Kunst aufgenommen.<br />

G.R.A.M.,<br />

1987 gegründet, besteht seit mehr als zehn Jahren als Duo von Günter<br />

Holler-Schuster und Martin Behr. Bekannt ist ihr humorvoll-subversives<br />

Spiel mit Bildkategorien wie Aura, Berühmtheit, Heroismus und<br />

Pathos. Sie erhielten 1995 <strong>den</strong> Kunstpreis der Diözese Graz-Seckau. Bei<br />

„Ex Graz“ (2003) zeigten sie in <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>-Galerien <strong>den</strong> „brennen<strong>den</strong><br />

Dornbusch mit Fürst Schwarzenberg“, auch <strong>bei</strong> „DIVINE HEROES“<br />

(2004) und „PROMETHEUS“ (2010) waren sie vertreten. Das Künstlerduo<br />

lebt in Graz.<br />

werner HOFMEISTER,<br />

wurde 1951 in Klein St. Paul/Kärnten geboren und studierte Grafik und<br />

Design in Darmstadt und Serigraphie in Trier. Er lebt und ar<strong>bei</strong>tet in<br />

Klein St. Paul, wo er <strong>den</strong> „Q nstort / Museum für Quellenkultur“ gründete.<br />

Viele Ar<strong>bei</strong>ten Werner Hofmeisters sind im öffentlichen Raum zu sehen.<br />

2009 erhielt er <strong>den</strong> Kärntner Landesbaupreis für sein „Kunsthaus<br />

Kärnten: Mitte“. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien widmeten ihm 2001 die Einzelausstellung<br />

„Der große Q“. Die für die Ausstellung HIMMELSCHWER<br />

im Jahr 2003 geschaffene Installation „Tabula saltandi“ ist seither auf<br />

dem Grazer Kalvarienberg zu sehen.<br />

Taline KECHICHIAN,<br />

wurde 1969 in Bikfaya im Libanon geboren. Nach Studienaufenthalten<br />

der Kunstgeschichte, des Gesangs und der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Kunst in Rom und<br />

Paris nahm sie 2002 ihr Studium an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Kunst<br />

in Wien auf, ihr Diplom absolvierte sie <strong>bei</strong> Günter Damisch. 2009 stellte<br />

sie ihre Werke in der Galerie Aida Cherfan in Beirut aus. Ihre Ar<strong>bei</strong>ten<br />

wur<strong>den</strong> 2008 im Rahmen der Ausstellung „WIE DU MIR“ im Priesterseminar<br />

gezeigt. Taline Kechichian lebt und ar<strong>bei</strong>tet derzeit in Beirut.<br />

Zlatko KOplJAR,<br />

geboren 1962 in Zenica in Bosnien, studierte Malerei in Zagreb und<br />

Venedig. Seine Ar<strong>bei</strong>ten waren unter anderem auf der São Paulo Biennale,<br />

im Museum of Contemporary Art in Zagreb, dem Museum of<br />

Modern and Contemporary Art Rijeka, im The Kitchen - New York und<br />

in der Gallery Manes in Prag zu sehen. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten<br />

2007 seine Fotoserie „K9“ in der Ausstellung „Gestures Of Infinity“ und<br />

widmeten ihm im Herbst 2009 die Einzelausstellung „Light Tower“ mit<br />

„K12“ und „K13“.<br />

Richard KRIESCHE,<br />

geboren 1940 in Wien, studierte an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste.<br />

Als Medienkünstler, Medientheoretiker und Kurator bear<strong>bei</strong>tete er<br />

ab <strong>den</strong> späten 60er Jahren <strong>den</strong> Themenbereich der audiovisuellen Medien<br />

und gehört zu <strong>den</strong> Nestoren der internationalen Videokunst. 1996<br />

erhielt er als erster österreichischer Künstler <strong>den</strong> Preis der Biennale von<br />

Venedig „Menzione d‘onore“. Er gestaltete in <strong>den</strong> letzten Jahren die Karfreitagsausgaben<br />

der Kleinen Zeitung.<br />

Hanns KUNITZBERGER,<br />

wurde 1955 in Salzburg geboren und studierte am Mozarteum Bühnenbild,<br />

Kostüm, Theatermalerei, Theater- und Filmregie. Seit 1991 beschäftigt<br />

er sich vor allem mit Malerei, doch erst 1997 war er erstmals<br />

mit der Ausstellung seiner malerischen Ar<strong>bei</strong>ten einverstan<strong>den</strong>. Seine<br />

<strong>bei</strong>nahe monochrom wirken<strong>den</strong> Malereien weisen viele Farbschichten<br />

auf. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten 2005 seine Bilder in der Ausstellung<br />

„Abbild und Bildnis“. Er lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Berlin.<br />

lotte lYON,<br />

geboren 1970 in Graz, studierte von 1992-1997 Bildhauerei <strong>bei</strong> Michelangelo<br />

Pistoletti an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste Wien und an<br />

der Hochschule der Künste Berlin. Sie lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Wien. Lotte<br />

Lyon erhielt 2007 <strong>den</strong> Kunstförderungspreis der Stadt Graz und <strong>den</strong><br />

Preis für zeitgenössische Bil<strong>den</strong>de Kunst der Diözese Graz-Seckau sowie<br />

zwischen 1997 und 2005 Ar<strong>bei</strong>tsstipendien in Paris, New York und<br />

Rom. Lyon stellte zuletzt in der Landesgalerie Linz, im Kunstraum NOE<br />

sowie im Künstlerhaus Wien aus.<br />

25


IOGRAPHIE<br />

26<br />

Günther GUTJAHR,<br />

geboren 1955 in Deutschlandsberg lebt in Graz. Nach längeren Aufenthalten<br />

in Asien in <strong>den</strong> 70er Jahren und seiner Konzerttätigkeit mit<br />

diversen Musikgruppen widmet er sich seit 1985 ausschließlich der<br />

Malerei. Seit 1997 wiederholt er in seiner Ölmalerei kontinuierlich das<br />

Ave Maria. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten ihn 2005 in einer Einzelausstellung<br />

mit „Gegrüßet seist du Maria“. Zwei Jahre später hat Gutjahr<br />

ein Fastentuch für die Grazer Leechkirche gestaltet.<br />

Constantin lUSER,<br />

wurde 1976 in Graz geboren und studierte an der FH Joanneum Industrial<br />

Design, Konzeptuelle Kunst an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste<br />

in Wien und Visuelle Medien an der Universität für Angewandte Kunst<br />

in Wien. Constantin Luser ist Preisträger des Kunstpreises der Diözese<br />

Graz-Seckau 2005 und seine Ar<strong>bei</strong>ten wur<strong>den</strong> in zahlreichen europäischen<br />

Städten ausgestellt. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten ihn im Jahr<br />

2000 in der Ausstellung „transpacking“, 2003 <strong>bei</strong> „Wo alles wahr ist,<br />

auch das Gegenteil“ sowie 2006 <strong>bei</strong> „Controlling“.<br />

Michael MAIER,<br />

wurde 1975 in Graz geboren und studierte hier Jus und Philosophie.<br />

1997 begann er zu malen, unter anderem in Studienaufenthalten in<br />

Bologna und Paris. Er lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Graz. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien<br />

stellten Michael Maiers Bilder und Skulpturen mit Friederike Schwab in<br />

der Ausstellung „Unbekannte Bekannte“ im Dezember 2008 aus, 2010<br />

war er in der KHG-Galerie in der Ausstellung „Peccata mortifera“ zu<br />

sehen.<br />

Joseph MARSTEURER,<br />

geboren 1963, studierte Experimentelle Musik sowie Kunstgeschichte<br />

und Philosophie in Wien. Seit 1992 ist er als freischaffender Künstler<br />

tätig. Marsteurer erhielt zwischen 1996 und 2002 Atelierstipendien in<br />

Krakau, Paris und Rom. Er stellte unter anderem in der Sammlung Essl,<br />

in der Galerie Schweins in Köln, im Museumsquartier Wien und der<br />

Kunsthalle Krems aus. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten seine Ar<strong>bei</strong>ten<br />

2007 in der Ausstellung „Bildbegehungen“, woraus auch eine Publikation<br />

entstand.<br />

Klaus MOSETTIG,<br />

wurde 1975 in Graz geboren. Nach der Meisterschule für Malerei in<br />

Graz studierte er Bildhauerei an der Akademie der bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste<br />

in Wien sowie an der Gerrit Rietveld Academie Amsterdam. Er lebt in<br />

Wien. Klaus Mosettig ist Preisträger des Walter Koschatzky Kunstpreises.<br />

Kürzlich hat er in der Wiener Sezession und der Simon Preston<br />

Gallery in New York ausgestellt. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten seine<br />

Zeichnungen 2006 in „Niemals Genuss ohne Bitterkeit“. Im heurigen<br />

Jahr war seine Ar<strong>bei</strong>t „Pradolux4“ in der Ausstellung „Prometheus“ zu<br />

sehen.<br />

MUNTEAN/ROSENBlUM,<br />

Markus Muntean wurde 1962 in Graz geboren, Adi Rosenblum im gleichen<br />

Jahr in Haifa, Israel. Seit dem Jahr 1992 ar<strong>bei</strong>ten sie als Muntean/<br />

Rosenblum zusammen. Das Künstlerpaar begann 2000 seine Lehrtätigkeit<br />

an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in Wien. Ihre Bilder, Fotografien,<br />

Video- und Installationswerke waren u.a. <strong>bei</strong> der Biennale in<br />

Berlin, in Sao Paolo sowie in New York, San Francisco, Miami und Tel<br />

Aviv zu sehen. In der Ausstellung „Why die?“ im Rahmen des steirischen<br />

Herbst 2000 sowie 2003 in der Ausstellung „EXGraz“ waren einige Werke<br />

in <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien zu sehen.<br />

daisuke NAKAYAMA,<br />

wurde 1968 in Kgawa, Japan, geboren und studierte an der Musashino<br />

Fine Art University in Tokio. Studienaufenthalte führten ihn nach<br />

New York, seit 2003 lebt und ar<strong>bei</strong>tet er in Tokio. Seine Fotografien,<br />

Installationen und Malereien zeigte er in zahlreichen Ausstellungen,<br />

unter anderem in New York, Deutschland, Korea, Brasilien und Taiwan.<br />

In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien war seine Fotoserie „FULL CONTACT White<br />

Distance“ im Jahr 2004 in der Ausstellung „Divine Heroes“ zu sehen.<br />

Friederike J. NESTlER-REBEAU und<br />

Norbert NESTlER,<br />

Friederike Jeanne Nestler-Rebau wurde 1938 in Oberschlesien, Norbert<br />

Nestler 1942 in Wien geboren. Nach dem Studium an der Akademie der<br />

Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in Wien ließen sie sich in Graz nieder. Beide waren<br />

Mitglieder des Forum Stadtpark. Ihre teils gemeinsamen Projekte wur<strong>den</strong><br />

im In- und Ausland gezeigt. Das Künstlerduo lebt und ar<strong>bei</strong>tet in<br />

Graz. Im Jahr 2006 haben sie dem Leiter des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Minoriten</strong> Johannes Rauchenberger ein „<strong>Minoriten</strong>-Kreuz“ geschenkt<br />

– eine Aufnahme einer Mauerausblühung von der Ende der 1970er<br />

Jahre völlig verwitterten Parkplatzmauer im Innenhof des <strong>Minoriten</strong>klosters,<br />

das dem damaligen Logo des <strong>Kulturzentrum</strong>s (des Leonardo-<br />

Menschen) verblüffend ähnlich ist.<br />

Alois NEUHOld,<br />

wurde 1951 in Eggersdorf <strong>bei</strong> Graz geboren, studierte Theologie in Graz<br />

und diplomierte 1982 an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in Wien.<br />

Neuhold gehört zur Generation der Neuen Malerei in Österreich. 1986<br />

erhielt er <strong>den</strong> Kunstförderungspreis der Stadt Graz und wurde Mitglied<br />

in der Gruppe 77, deren Präsi<strong>den</strong>t er derzeit ist. Seine Bilder und Objekte<br />

wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>-Galerien zuletzt in <strong>den</strong> Jahren 2000<br />

(Himmlisches Jerusalem), 2005 (Wenn dir die Welt einsteint) und 2009<br />

(„lichtmesz“) gezeigt.<br />

david OElZ,<br />

wurde 1977 in Lustenau/Vorarlberg geboren und studierte an der<br />

Akademie der bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste Wien und an der Universität für Angewandte<br />

Kunst Wien. Er lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Wien. Seit 2002 bil<strong>den</strong> fotografische<br />

Ar<strong>bei</strong>ten, temporäre und permanente Rauminstallationen<br />

<strong>den</strong> Schwerpunkt seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Er hat<br />

unter anderem Projekte in Berlin, Krakau, Fürstentum Liechtenstein,<br />

Wien und Innsbruck realisiert. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten im Jahr<br />

2002 seine Bildinstallation im Stiegenaufgang zu <strong>Minoriten</strong>saal in der<br />

Ausstellung „digital.real“.<br />

wendelin pRESSl,<br />

wurde 1971 in Graz geboren und studierte an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Künste in Wien. Er gehört zu <strong>den</strong> vielseitigsten und experimentierfreudigsten<br />

jungen österreichischen Künstlern. Pressl erkundet<br />

und vermisst die Welt mit seiner pseudowissenschaftlichen Methode<br />

der „Feldforschung“, in der er mit einfachen Formen und bestimmten<br />

Grundmustern auf intelligent-humorvolle Weise Gewohnheiten<br />

perpetuiert und Sinnzusammenhänge unterminiert. 2009 hat er <strong>den</strong><br />

Kunstförderungspreis der Stadt Graz erhalten. Pressl lebt in Wien.<br />

Hannes pRIESCH,<br />

geboren 1954 in Volkersdorf, studierte an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Künste Wien. Er war 1983 an der Gründung der Künstlergruppe<br />

REM beteiligt. 1990 ar<strong>bei</strong>tete er als artist in resi<strong>den</strong>ce in Chikago und<br />

lebt seit 1995 in New York und Semriach. 2001 gründete er b-environments.<br />

Er ist Preisträger des Kunstpreises des Landes Steiermark<br />

(1979) und des Kunstpreises der Diözese Graz-Seckau (1985). In <strong>den</strong><br />

<strong>Minoriten</strong> Galerien war er 2006 in der Ausstellung „ICH ALS MOSES ALS<br />

GOTTVATER“ zu sehen.<br />

Arnold REINISCH,<br />

wurde 1962 in Graz geboren, wo er auch derzeit lebt. Seine Fotografien,<br />

Installationen, Plastiken und Videoar<strong>bei</strong>ten wur<strong>den</strong> in zahlreichen<br />

Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien<br />

waren die Ar<strong>bei</strong>ten von Arnold Reinisch im Vorjahr <strong>bei</strong> der Ausstellung<br />

„Schubumkehr“ zu sehen.<br />

Alfred RESCH,<br />

geboren 1962 in Graz. Er absolvierte die HTL für Elektronik und Nachrichtentechnik<br />

und studierte Architektur an der TU Graz. Seit 1981<br />

ist er freischaffender Künstler im Grenzbereich Malerei, Fotografie,<br />

Objektkunst, Nachrichtentechnik, Installationen. Er hat zahlreiche<br />

Ausstellungen im In- und Ausland vorzuweisen. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien<br />

zeigten ihn 2001 (mit Karin Frank) in der Ausstellung „Transmedial<br />

Exercices“ und 2009 <strong>bei</strong> „lichtmesz“.


Alois NEUHOld,<br />

wurde 1951 in Eggersdorf <strong>bei</strong> Graz geboren, studierte Theologie in Graz<br />

und diplomierte 1982 an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in Wien.<br />

Neuhold gehört zur Generation der Neuen Malerei in Österreich. 1986<br />

erhielt er <strong>den</strong> Kunstförderungspreis der Stadt Graz und wurde Mitglied<br />

in der Gruppe 77, deren Präsi<strong>den</strong>t er derzeit ist. Seine Bilder und Objekte<br />

wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>-Galerien zuletzt in <strong>den</strong> Jahren 2000 (Himmlisches<br />

Jerusalem), 2005 (Wenn dir die Welt einsteint) und 2009 („lichtmesz“)<br />

gezeigt.<br />

david OElZ,<br />

wurde 1977 in Lustenau/Vorarlberg geboren und studierte an der Akademie<br />

der bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste Wien und an der Universität für Angewandte<br />

Kunst Wien. Er lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Wien. Seit 2002 bil<strong>den</strong> fotografische<br />

Ar<strong>bei</strong>ten, temporäre und permanente Rauminstallationen <strong>den</strong><br />

Schwerpunkt seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Er hat unter<br />

anderem Projekte in Berlin, Krakau, Fürstentum Liechtenstein, Wien und<br />

Innsbruck realisiert. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten im Jahr 2002 seine<br />

Bildinstallation im Stiegenaufgang zu <strong>Minoriten</strong>saal in der Ausstellung<br />

„digital.real“.<br />

wendelin pRESSl,<br />

wurde 1971 in Graz geboren und studierte an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Künste in Wien. Er gehört zu <strong>den</strong> vielseitigsten und experimentierfreudigsten<br />

jungen österreichischen Künstlern. Pressl erkundet<br />

und vermisst die Welt mit seiner pseudowissenschaftlichen Methode<br />

der „Feldforschung“, in der er mit einfachen Formen und bestimmten<br />

Grundmustern auf intelligent-humorvolle Weise Gewohnheiten perpetuiert<br />

und Sinnzusammenhänge unterminiert. 2009 hat er <strong>den</strong> Kunstförderungspreis<br />

der Stadt Graz erhalten. Pressl lebt in Wien.<br />

Hannes pRIESCH,<br />

geboren 1954 in Volkersdorf, studierte an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Künste Wien. Er war 1983 an der Gründung der Künstlergruppe REM<br />

beteiligt. 1990 ar<strong>bei</strong>tete er als artist in resi<strong>den</strong>ce in Chikago und lebt<br />

seit 1995 in New York und Semriach. 2001 gründete er b-environments.<br />

Er ist Preisträger des Kunstpreises des Landes Steiermark (1979) und des<br />

Kunstpreises der Diözese Graz-Seckau (1985). In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien<br />

war er 2006 in der Ausstellung „ICH ALS MOSES ALS GOTTVATER“ zu<br />

sehen.<br />

Arnold REINISCH,<br />

wurde 1962 in Graz geboren, wo er auch derzeit lebt. Seine Fotografien,<br />

Installationen, Plastiken und Videoar<strong>bei</strong>ten wur<strong>den</strong> in zahlreichen<br />

Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien<br />

waren die Ar<strong>bei</strong>ten von Arnold Reinisch im Vorjahr <strong>bei</strong> der Ausstellung<br />

„Schubumkehr“ zu sehen.<br />

Alfred RESCH,<br />

geboren 1962 in Graz. Er absolvierte die HTL für Elektronik und Nachrichtentechnik<br />

und studierte Architektur an der TU Graz. Seit 1981 ist<br />

er freischaffender Künstler im Grenzbereich Malerei, Fotografie, Objektkunst,<br />

Nachrichtentechnik, Installationen. Er hat zahlreiche Ausstellungen<br />

im In- und Ausland vorzuweisen. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten ihn<br />

2001 (mit Karin Frank) in der Ausstellung „Transmedial Exercices“ und<br />

2009 <strong>bei</strong> „lichtmesz“.<br />

luis SAMMER,<br />

wurde 1936 in Stainz <strong>bei</strong> Stra<strong>den</strong> geboren und studierte an der Akademie<br />

der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in Wien <strong>bei</strong> R.C.Andersen und H. Boeckl.<br />

Er war von 1965-1989 Kunsterzieher am Bischöflichen Gymnasium.<br />

Sammer wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem<br />

Würdigungspreis des Landes Steiermark für bil<strong>den</strong>de Kunst (1992).<br />

Seine Ar<strong>bei</strong>ten wur<strong>den</strong> vielerorts in Einzelausstellungen gezeigt, so z.B.<br />

in Zagreb, Berlin, München, Venedig, Rom und Brüssel. Die <strong>Minoriten</strong><br />

Galerien widmeten ihm im Jahr 2006 in der Ausstellung „SAMMER-<br />

TIME“ eine große Personale, zu der auch ein umfassendes Katalogbuch<br />

erschien.<br />

BIOGRAPHIE<br />

Michael MAIER,<br />

wurde 1975 in Graz geboren und studierte hier Jus und Philosophie.<br />

1997 begann er zu malen, unter anderem in Studienaufenthalten in<br />

Bologna und Paris. Er lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Graz. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien<br />

stellten Michael Maiers Bilder und Skulpturen mit Friederike Schwab in<br />

der Ausstellung „Unbekannte Bekannte“ im Dezember 2008 aus, 2010<br />

war er in der KHG-Galerie in der Ausstellung „Peccata mortifera“ zu<br />

sehen.<br />

Joseph MARSTEURER,<br />

geboren 1963, studierte Experimentelle Musik sowie Kunstgeschichte<br />

und Philosophie in Wien. Seit 1992 ist er als freischaffender Künstler<br />

tätig. Marsteurer erhielt zwischen 1996 und 2002 Atelierstipendien in<br />

Krakau, Paris und Rom. Er stellte unter anderem in der Sammlung Essl,<br />

in der Galerie Schweins in Köln, im Museumsquartier Wien und der<br />

Kunsthalle Krems aus. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten seine Ar<strong>bei</strong>ten<br />

2007 in der Ausstellung „Bildbegehungen“, woraus auch eine Publikation<br />

entstand.<br />

Klaus MOSETTIG,<br />

wurde 1975 in Graz geboren. Nach der Meisterschule für Malerei in<br />

Graz studierte er Bildhauerei an der Akademie der bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste<br />

in Wien sowie an der Gerrit Rietveld Academie Amsterdam. Er lebt in<br />

Wien. Klaus Mosettig ist Preisträger des Walter Koschatzky Kunstpreises.<br />

Kürzlich hat er in der Wiener Sezession und der Simon Preston<br />

Gallery in New York ausgestellt. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten seine<br />

Zeichnungen 2006 in „Niemals Genuss ohne Bitterkeit“. Im heurigen<br />

Jahr war seine Ar<strong>bei</strong>t „Pradolux4“ in der Ausstellung „Prometheus“ zu<br />

sehen.<br />

MUNTEAN/ROSENBlUM,<br />

Markus Muntean wurde 1962 in Graz geboren, Adi Rosenblum im gleichen<br />

Jahr in Haifa, Israel. Seit dem Jahr 1992 ar<strong>bei</strong>ten sie als Muntean/<br />

Rosenblum zusammen. Das Künstlerpaar begann 2000 seine Lehrtätigkeit<br />

an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in Wien. Ihre Bilder, Fotografien,<br />

Video- und Installationswerke waren u.a. <strong>bei</strong> der Biennale in<br />

Berlin, in Sao Paolo sowie in New York, San Francisco, Miami und Tel<br />

Aviv zu sehen. In der Ausstellung „Why die?“ im Rahmen des steirischen<br />

Herbst 2000 sowie 2003 in der Ausstellung „EXGraz“ waren einige Werke<br />

in <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien zu sehen.<br />

daisuke NAKAYAMA,<br />

wurde 1968 in Kgawa, Japan, geboren und studierte an der Musashino<br />

Fine Art University in Tokio. Studienaufenthalte führten ihn nach<br />

New York, seit 2003 lebt und ar<strong>bei</strong>tet er in Tokio. Seine Fotografien,<br />

Installationen und Malereien zeigte er in zahlreichen Ausstellungen,<br />

unter anderem in New York, Deutschland, Korea, Brasilien und Taiwan.<br />

In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien war seine Fotoserie „FULL CONTACT White<br />

Distance“ im Jahr 2004 in der Ausstellung „Divine Heroes“ zu sehen.<br />

Friederike J. NESTlER-REBEAU und<br />

Norbert NESTlER,<br />

Friederike Jeanne Nestler-Rebau wurde 1938 in Oberschlesien, Norbert<br />

Nestler 1942 in Wien geboren. Nach dem Studium an der Akademie der<br />

Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in Wien ließen sie sich in Graz nieder. Beide waren<br />

Mitglieder des Forum Stadtpark. Ihre teils gemeinsamen Projekte wur<strong>den</strong><br />

im In- und Ausland gezeigt. Das Künstlerduo lebt und ar<strong>bei</strong>tet in<br />

Graz. Im Jahr 2006 haben sie dem Leiter des <strong>Kulturzentrum</strong>s <strong>bei</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Minoriten</strong> Johannes Rauchenberger ein „<strong>Minoriten</strong>-Kreuz“ geschenkt<br />

– eine Aufnahme einer Mauerausblühung von der Ende der 1970er<br />

Jahre völlig verwitterten Parkplatzmauer im Innenhof des <strong>Minoriten</strong>klosters,<br />

das dem damaligen Logo des <strong>Kulturzentrum</strong>s (des Leonardo-<br />

Menschen) verblüffend ähnlich ist.<br />

27


IOGRAPHIE<br />

28<br />

Klaus SCHAFlER,<br />

wurde 1966 in Graz geboren, studierte Kunst an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Künste Wien und Wirtschaft an der Universität Graz. Schafler erhielt<br />

2004 <strong>den</strong> Förderungspreis des Landes Steiermark. Stipendien führten ihn<br />

nach Messina und New York. Er ist Mitglied und Co-Kurator von K.U.L.M.<br />

Seine Fotografien, Videos und Installationen wur<strong>den</strong> in zahlreichen Städten<br />

in Europa, Asien und <strong>den</strong> USA gezeigt. In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien war<br />

er 2009 zusammen mit Arnold Reinisch in der Ausstellung „Schubumkehr“<br />

zu sehen.<br />

wilhelm SCHERÜBl,<br />

geboren 1961 in Radstadt, studierte an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste<br />

Wien. Nach dem Diplom <strong>bei</strong> Bruno Gironcoli im Jahr 1990 folgten Ar<strong>bei</strong>tsaufenthalte<br />

in Paris, Budapest, Glenfiddich (Schottland) und Krumau.<br />

Scherübl ist Preisträger des Kunstpreises der Bauholding (1997) sowie des<br />

Großen Salzburger Kunstpreises (2005). In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien waren<br />

seine Ar<strong>bei</strong>ten 2007 in der Ausstellung „Vanishing work – Verschwin<strong>den</strong><br />

durch Licht“ und 2009 <strong>bei</strong> „lichtmesz“ zu sehen.<br />

Bernd SCHIlCHER,<br />

geboren 1940, studierte Medizin und Rechtswissenschaften an der Universität<br />

Graz. Bernd Schilcher war Mitar<strong>bei</strong>ter am Salzburger Programm<br />

der ÖVP und am Modell Steiermark und ist seit 1976 in zahlreichen Vertretungs-<br />

und Aufsichtsratsfunktionen und tätig. Von 1989 – 1996 war<br />

Schilcher Amtsführender Präsi<strong>den</strong>t des Landes schul rates für Steiermark<br />

und von 2007 – 2009 Vorsitzender der Expertenkommission von Frau BM<br />

Claudia Schmied.<br />

Ruth SCHNEll,<br />

wurde 1956 in Feldkirch geboren und begann 1987 ihre Lehrtätigkeit für<br />

visuelle Mediengestaltung an der Universität für angewandte Kunst Wien.<br />

Ihre Ar<strong>bei</strong>ten wur<strong>den</strong> <strong>bei</strong> der Biennale in Venedig (1995), in Karlsruhe, Madrid,<br />

Los Angeles, Peking und zahlreichen anderen Städten ausgestellt. Sie ist<br />

Trägerin des Würdigungspreises für Medienkunst der Republik Österreich.<br />

In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien war Schnell <strong>bei</strong> der Ausstellung „Antechamber -<br />

Vor der Scheidung“ (steirischer herbst 2004) zu sehen.<br />

Klaus SCHUSTER,<br />

wurde 1964 in Voitsberg geboren und studierte an der Hochschule für Angewandte<br />

Kunst in Wien. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, unter<br />

anderem <strong>den</strong> Steirischen Foto- und Medienkunstpreis1997. Seine Ar<strong>bei</strong>ten<br />

wur<strong>den</strong> im In- und Ausland gezeigt. In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien war er im<br />

Jahr 2001 in der Ausstellung „barock:virtuell“ sowie 2003 in der Ausstellung<br />

zum Diözesanen Kunstpreis „Wo alles wahr ist, auch das Gegenteil“<br />

zu sehen.<br />

Sery C.,<br />

wurde 1959 in Linz geboren, studierte Malerei an der dortigen Hochschule<br />

für künstlerische und industrielle Gestaltung und begann anschließend<br />

seine künstlerische Tätigkeit in Düsseldorf. Seit 2003 ist er Professor für interdisziplinäre<br />

und experimentelle Malerei an der Hochschule für Bil<strong>den</strong>de<br />

Kunst in Dres<strong>den</strong>, seit 2005 Rektor. Seine Ar<strong>bei</strong>ten wur<strong>den</strong> in zahlreichen<br />

Städten Europas ausgestellt, die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten seine „Wandhäute“<br />

2004 <strong>bei</strong> der Ausstellung „Antechamber - Vor der Scheidung“ im<br />

Rahmen des steirischen herbst.<br />

Esther STOCKER,<br />

geboren 1974 in Südtirol, studierte an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste<br />

Wien. Es folgten Studienaufenthalte in Mailand, Pasa<strong>den</strong>a/Kalifornien und<br />

Chicago. Ihre Ar<strong>bei</strong>ten umfassen Malerei, Fotografien, Videowerke, Rauminstallationen<br />

und Fassa<strong>den</strong>gestaltung und wur<strong>den</strong> in zahlreichen europäischen<br />

Städten und in <strong>den</strong> USA ausgestellt. Stocker wurde unter anderem<br />

2004 mit dem Monsignore Otto Mauer-Preis und 2009 mit dem Preis der<br />

Stadt Wien ausgezeichnet. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien haben ihre Ar<strong>bei</strong>ten in<br />

ihrer Einzelausstellung 2005 gezeigt.<br />

Kurt STRAZNICKY,<br />

wurde 1959 in Graz geboren und studierte Medizin in Graz sowie Bildhauerei<br />

an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in Wien, wo er seit 1999 Anatomie und<br />

Anatomisches Zeichnen lehrt. Der Künstler lebt in Wien. Seine Skulpturen und<br />

Objekte, vorwiegend aus Kunstharz, wur<strong>den</strong> in zahlreichen Ausstellungen gezeigt<br />

bzw. sind im öffentlichen Raum zu sehen. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien haben<br />

Kurt Straznickys Ar<strong>bei</strong>ten erstmals im Jahr 1990 sowie in einer Einzelausstellung<br />

2002 gezeigt, nahm auch <strong>bei</strong>m Aschermittwochprojekt „Schatten“ 2007<br />

teil.<br />

Tobias TRUTwIN,<br />

wurde 1964 in Bonn geboren und studierte Kommunikationsdesign an der<br />

Universität Essen sowie freie Kunst an der Hochschule für Graphik und Buchkunst<br />

Leipzig. Nach einem 15jährigen Aufenthalt in Paris kehrte er 2005 nach<br />

Deutschland zurück und lebt seither in Berlin. Seine Ar<strong>bei</strong>ten wur<strong>den</strong> in zahlreichen<br />

Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, in <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> Galerien<br />

<strong>bei</strong> der Ausstellung „lichtmesz“ 2006.<br />

Gertrud wEISS-RICHTER,<br />

geboren 1942 in Linz/Donau, aufgewachsen in Kärnten, studierte von 1960-<br />

65 Grafik und Malerei an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in Wien. Sie lebt<br />

seit 1978 in Klagenfurt, seit 1966 stellte sie regelmäßig aus. Sie ar<strong>bei</strong>tet im<br />

Grenzbereich Fotografie und Malerei. Im Stiegenaufgang zum <strong>Minoriten</strong>saal<br />

zeigte sie 2008 ihre Grossprints der „Aufstiegshilfen“.<br />

Bruno wIldBACH,<br />

geboren 1964 in Eibiswald, studierte Kunstgeschichte und Architektur in<br />

Graz. Abstrakte und figürliche Malerei überlagern und durchdringen sich <strong>bei</strong><br />

Bruno Wildbach und führen zu enigmatischen Darstellungen von Menschen<br />

inmitten von Farbschlieren und Strichgewirr. Die <strong>Minoriten</strong> Galerien zeigten<br />

Wildbach 2006 in einer Installation im Stiegenaufgang zum <strong>Minoriten</strong>saal<br />

mit „FAR FROM ME“, <strong>bei</strong> „Prometheus“ (2010) war er ebenso vertreten. Wildbach<br />

lebt in Schwanberg.<br />

Markus wIlFlING,<br />

wurde 1966 in Innsbruck geboren. Nach der Meisterschule der Malerei <strong>bei</strong><br />

Gerhard Lojen studierte er Bildhauerei <strong>bei</strong> Bruno Gironcoli an der Akademie<br />

der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste Wien. Für seine Ar<strong>bei</strong>ten wurde er unter anderem mit<br />

dem Förderungspreis der Stadt Graz für Bil<strong>den</strong>de Kunst sowie dem Kunstpreis<br />

der Diözese Graz-Seckau ausgezeichnet. In <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong>-Galerien wur<strong>den</strong><br />

seine Ar<strong>bei</strong>ten 2003 in der Ausstellung „Wo alles wahr ist, auch das Gegenteil“<br />

zum Kunstpreis der Diözese Graz-Seckau und 2004 in „Antechamber“<br />

sowie seine Akustik-installation „Himmel“ im Jahr 2007 gezeigt.<br />

Johanes ZECHNER,<br />

geboren 1953 in Klagenfurt, studierte Malerei an der Akademie der Bil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Künste Wien. Er erhielt unter anderem <strong>den</strong> Anton-Faistauer-Preis für<br />

Malerei des Landes Salzburg. Er gehört zu <strong>den</strong> Vertretern der „Neuen Malerei“<br />

in Österreich. Zechner lebt in Wien und Mieger, Kärnten. Seine Ar<strong>bei</strong>ten<br />

waren in zahlreichen internationalen Ausstellungen zu sehen. 2008 zeigten<br />

die <strong>Minoriten</strong>-Galerien seine 99 Zeichnungen nach Texten der dänischen<br />

Lyrikerin Inger Christensen in der Ausstellung „Diese weiße Ekstase“.<br />

0512 / zerofivetwelve,<br />

Martin Mathy wurde 1976 in Wagna geboren und studierte Industrial Design<br />

am Technikum Joanneum. Steffen Strassinger, geboren 1969 ebenfalls<br />

in Wagna, studierte an der TU Graz Technische Chemie, Mikrobiologie und<br />

Bio- und Radiochemie. Als Künstlerkollektiv ar<strong>bei</strong>ten sie im Bereich Fotografie<br />

und Konzeptkunst und analysieren natürliche wie artifizielle Umgebungen<br />

sowie ihr jeweiliges Mit- und Nebeneinander. Im <strong>Kulturzentrum</strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong><br />

sind sie erstmals in der Ausstellung „Reliqte“ zu sehen.


dAS pROGRAMM wIRd UNTERSTÜTZT VON DIÖZESE GRAZ-SECKAU, BUNDESMINISTERIUM FüR UNTERRICHT,<br />

KUNST UND KUlTUR, KUlTUR STEIERMARK, lAND STEIERMARK WISSENSCHAFTSABTEIlUNG, STADT GRAZ KUlTUR.<br />

UNSERE KOOpERATIONSpARTNER IM MAI/JUNI 2010: DIE ANDERE SAITE, ISOP, IHAG, KUlTURVERMITTlUNG STEIERMARK,<br />

MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT GRAZ, KARl FRANZENS UNIVERSITÄT GRAZ, INSTITUT FüR AMERIKANISTIK GRAZ, KATHOlISCH-<br />

THEOlOGISCHE FAKUlTÄT GRAZ, FIGURENTHEATER KlATT, ETC GRAZ, HUNGER AUF KUNST UND KUlTUR, Ö1<br />

29


E l I Q T E<br />

SO, 30. Mai 2010 / 11.00 Uhr<br />

RELIQTE<br />

Profan-sakrale Bilddiskurse <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Minoriten</strong> 2000-2010<br />

VERNISSAGE 30. MAI 2010 / 11.00 Uhr<br />

EINTRITT € 3,– / € 2,–<br />

AUSSTEllUNGSDAUER bis 18. JUlI 2010<br />

ÖFFNUNGSZEITEN FR – SO / 11.00 Uhr – 18.00 Uhr,<br />

wochentags nach tel. Voranmeldung 0316 711133-27 oder<br />

kathrin.immervoll@kultum.at.<br />

FüHRUNGSANMElDUNGEN für GRUPPEN und<br />

SCHUlKlASSEN auf Anfrage<br />

unter 0316/71113327 oder kathrin.immervoll@kultum.at.<br />

Führungspreise für Gruppen inkl. Eintritt € 4,– / für<br />

Schulklassen inkl. Eintritt € 2,–<br />

KURATOR Johannes RAUCHENBERGER<br />

AUSSTEllUNGSAUFBAU, -DESIGN Elisabeth KOllER mit<br />

Team<br />

KURATORENFÜHRUNGEN Johannes Rauchenberger führt<br />

duch die Ausstellung und<br />

bietet Kunstgespräche zu folgen<strong>den</strong> Schwerpunkten an:<br />

SONNTAG, 13. Juni 2010 / 11.00 Uhr: Christliche<br />

Bildsprache in zeitgenössischer Kunst<br />

DONNERSTAG, 17. Juni 2010 / 17.00 Uhr: Religionskritik<br />

im Bild<br />

MITTWOCH, 30. Juni 2010 / 17.00 Uhr: Bilddiskurse des<br />

Sakralen?<br />

MONTAG, 05. Juli 2010 / 17.00 Uhr: Kunst, Religion und<br />

Globalisierung<br />

Pbb., GZ 02Z032870 M. Nr. 3 / Verlagspostamt 8020 Graz<br />

kurzinfo<br />

Liebe Mitar<strong>bei</strong>terinnen und Mitar<strong>bei</strong>ter!<br />

gen das Wort „missionarisch“,<br />

die nicht leichtfertig vom Tisch<br />

gefegt wer<strong>den</strong> sollen, ist dieser<br />

Begriff unverzichtbar: Er gibt<br />

an, wozu es Kirche überhaupt<br />

gibt, was ihr Sinn, ihr Auftrag,<br />

ihre Sendung – eben ihre<br />

„Mission“ ist. Das Konzil, das<br />

dass er Gott kennen und lieben<br />

lernt, und die Formung seines<br />

Lebensraumes.<br />

Diese Ausgabe von kirche:konkret<br />

wendet sich einem Anliegen<br />

zu, das in der kommen<strong>den</strong><br />

Zeit diözesaner Schwerpunkt<br />

sein soll: „Die Sonntagskultur

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