Berlin - Prag - Wien - Graz - Köln 29
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TITELSTORY<br />
week 32<br />
Week-Testfahrt: Ein Bildsteiner<br />
Bauer wusste besser<br />
bescheid als drei Satelliten<br />
im Weltall.<br />
NAVICORE vs. ROUTE 66<br />
NAVIGATOREN Die Handy-Navigation der neueren Generation verspricht<br />
punktgenaue Landung aufs Ziel – dank mindestens dreier Satelliten, aktueller<br />
Karten und freundlicher Damenstimmen. Week machte den Test.<br />
Wir nehmen ein Smart-<br />
Phone (deutsch: intelligentes<br />
Telefon, neueste<br />
Handygeneration), schieben eine<br />
kleine Chipkarte in einen Schlitz<br />
und werden ans Ziel gebracht.<br />
Gute Idee. Doch ganz so einfach<br />
funktionieren Handy-Navigatoren<br />
nicht. Und je intelligenter<br />
das System, desto länger dessen<br />
Anlaufphase.<br />
NAVICORE – ROUTE 66. TomTom<br />
und Route 66 sind weitgehend<br />
Marktführer der Handy-Navigations-Branche<br />
– die Finnen von<br />
Navicore eher kleinere Anbieter.<br />
All diese Systeme bieten „Onboard-Navigation“<br />
im Kontrast<br />
zur „Offboard-Navigation“. Das<br />
heißt, dass die Straßenkarten auf<br />
dem Chip gespeichert werden<br />
und nicht auf jede Routenberechnung<br />
eine fette Rechnung folgt.<br />
DAVID GEGEN GOLIATH. Wir<br />
wählten David gegen Goliath: die<br />
fi nnischen Navigatoren Navicore<br />
und den Riesen Route 66 aus<br />
den Niederlanden. Ein Navigationspaket<br />
ohne Handy kostet<br />
bei Route 66 um die 379 Euro, bei<br />
Navicore cirka <strong>29</strong>9 Euro. Doch<br />
das Handy ist entscheidend. Für<br />
jedes Handymodell gibt es Versionen,<br />
doch die Modelle verändern<br />
sich so schnell wie die Straßenführung.<br />
Ein großer Nachteil der<br />
„Onboard-Navigation“ ist somit<br />
die kurze Halbwertzeit. Zwar<br />
sind bei der „Offboard-Navigation“<br />
die Informationen teurer,<br />
aber sie sind aktuell und kommen<br />
inklusive Verkehrsinformationen<br />
vom Zentralrechner.<br />
EINSTECKEN UND LOS. Wer die<br />
Begleit-CDs jedoch nicht ernst<br />
nimmt, das GPS-Gerät am Zigarettenanzünder<br />
komplett aufgeladen<br />
und den Schlitz für die<br />
Chipkarte gefunden hat, muss<br />
tatsächlich nur noch ein Ziel<br />
im System fi nden und hört eine<br />
Damenstimme, die „Bitte wenden!“<br />
rät. Nach Bregenz wussten<br />
die Damen zu führen. Doch Ort<br />
„Bildstein“, Straße „Sack“ – das<br />
war zuviel für drei Satelliten im<br />
All. Ein Bauer wusste den Weg.<br />
FOTOS: YVO