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touristische strategie fährübergang für die gemeinden górzyca ...

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TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG<br />

FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE<br />

STRATEGIA TURYSTYCZNA PRZEJŚCIA PROMOWEGO<br />

DLA GMIN GÓRZYCA, LEBUS, SŁUBICE<br />

Sammelarbeit unter Redaktion TOMASZ BUKALSKI<br />

Praca zbiorowa pod redakcją TOMASZA BUKALSKIEGO<br />

Górzyca, 2005


Das Projekt „Być Turystą” wurde mit folgender Unterstützung durchgeführt<br />

EUROREGION „PRO EUROPA VIADRINA”<br />

66-400 Gorzów Wlkp. | ul. Kazimierza Wielkiego 1<br />

tel. +48 95 735 84 47 | fax +48 95 735 84 61<br />

GEMEINDE GÓRZYCA<br />

69-113 Górzyca | Ul. 1 Maja 1<br />

Tel. +48 95 759 12 11 | Fax. +48 95 759 12 15<br />

GEMEINDE SŁUBICE<br />

69-100 Słubice | ul. Akademicka 1<br />

tel. +48 95 758 36 71 | fax. +48 95 758<br />

STADTVERWALTUNG LEBUS<br />

Lebus | Breite Straße 1<br />

Tel. +49 03360444550 | Fax. +49 033604 44513<br />

2 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1.4. Be<strong>die</strong>nungssystem des <strong>touristische</strong>n Produktes 30<br />

Teil I<br />

1. Gemeinde Górzyca 6<br />

2. Gemeinde Lebus 12<br />

3. Gemeinde Słubice 20<br />

Teil II<br />

1.5. Das <strong>touristische</strong> Interesse - Marktanalyse 30<br />

1.6. Formell-rechtliche Bedingungen 30<br />

ANALYSE DER UMGEBUNG<br />

2.1 SWOT-Analyse 31<br />

2.2 Analyse der strategischen "Zuschauer" -<br />

Konzept nach Prof. K. Obłój 31<br />

ÜBERISCHT 25<br />

VORBEREITUNGSARBEITEN 25<br />

2.1. Verwaltungsrechtliche voraussetzungen 25<br />

2.2. Öffnung eines neuen grenzübergangs –<br />

rechtliche grundlagen 25<br />

ZUSAMMENFASSUNG 28<br />

Teil III<br />

EINLEITUNG 29<br />

TEIL – MARKETINGPLAN<br />

ÜBERISCHT<br />

1.1. Werte und <strong>touristische</strong> Attraktivität 29<br />

1.2. Veranstaltungen 30<br />

1.3. Tourismus- und Erholungsinfrastruktur 30<br />

STRATEGIE DER TOURISMUSENTWICKLUNG<br />

3.1. Entwicklungsziele des Tourismus 32<br />

3.2 Touristische Produkte der Gemeinden<br />

Górzyca und Słubice und der Stadt Lebus 32<br />

3.3 Touristen - wer sind sie? – Segmentierung 33<br />

3.4 Be<strong>die</strong>nungssystem des <strong>touristische</strong>n Verkehrs 33<br />

3.5. Vorhaben und <strong>touristische</strong> Investitionen 34<br />

3.6. Touristische Promotion 34<br />

3.7 Voraussichten für Größe des <strong>touristische</strong>n Vekehrs 35<br />

3.8 Tourismus- und Erholungsquantität 35<br />

WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER GEMEINDE GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE<br />

DURCH DIE ENTWICKLUNG VON TOURISMUS<br />

4.1 Voraussichten zu Änderungen in der Wirtschaft 36<br />

4.2 Voraussichten für finanzielle Vorteile vom Tourismus 36<br />

ZUSAMMENFASSUNG 36<br />

BIBLIOGRAPHIE 37<br />

3 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


TEIL I<br />

GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS I SŁUBICE GESTERN, HEUTE I MORGEN<br />

GEMEINDE GÓRZYCA<br />

Die Geschichte von Górzyca (deutsch Göritz) ist mit der Geschichte des<br />

Lebuser Landes verbunden und bildet einen wesentlichen Teil der Geschichte<br />

<strong>die</strong>ser Region. Die heute unscheinbare Ortschaft bildete schon<br />

in der Zeit des früheren Mittelalters eine bedeutsame Gruppe von den<br />

Siedlungen mit einer sehr dynamischen Entwicklung<br />

Górzyca, Gorice, Goriza – <strong>die</strong> Bezeichnung der Ortschaft kommt von<br />

einer Erhebung, <strong>die</strong> sich von der süd- östlichen Seite her erstreckt und<br />

Berg genannt wurde. Diese Bedeutung beinhaltet ist auch der deutsche<br />

Name „Göritz“. Damals war Gorzyca eine Stadt und in den Jahren<br />

1207-1354 sogar der Hauptsitz des Bischofsamtes von Lebus mit dem<br />

Sanktuarium der Maria. Dieser Ort der Verehrung der Maria wurde bis<br />

zum XVIII. Jahrhundert zahlreich von Pilgern aus Großpolen, Schlesien,<br />

Lebuser Land und Brandenburg besucht. In den Jahren 1200-800 v. Ch.<br />

gab es hier eine Lebensgemeinschaft der Lausitzer Kultur. Hier kreuzten<br />

sich auch im prähistorischen Zeitraum <strong>die</strong> Wege aus allen Himmelsrichtungen.<br />

Im XIII. und XIV. Jahrhundert war <strong>die</strong> Geschichte von Górzyca mit der<br />

Geschichte des Bischofsamtes aus Lebus fast identisch. Die Spuren <strong>die</strong>ser<br />

über 100 jährigen Symbiose sind im Wappen von Górzyca wieder<br />

zu finden, das aus dem Anfang des XIX. Jahrhunderts stammte und sich<br />

nach einem Muster des bischöflichen Wappens richtete. Hier wurden lediglich<br />

<strong>die</strong> Feuerhaken durch <strong>die</strong> Hirtenstäbe ersetzt. Die Grundlagen für<br />

<strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung der Ortschaft waren ebenfalls mit dem<br />

Bistums in Lebus verbunden. Im Jahr 1447 hat der Bischof Jan Deher<br />

ein Vorwerk in Górzyca errichten lassen, das bis in das XX. Jahrhundert<br />

überlebte.<br />

Die hiermit dargestellte Skizze über <strong>die</strong> Geschichte <strong>die</strong>ser Ortschaft aus<br />

der Umgebung des Oderflusses ist eine populäre Arbeit. Allerdings wurde<br />

<strong>die</strong>se Arbeit um einen Quellenachtrag ergänzt, in dem <strong>die</strong> Texte der<br />

Unterlagen erwähnt wurden, <strong>die</strong> in Górzyca im XIII. und im XIX. Jahrhundert<br />

ausgestellt wurden. Nur wenige polnische Städte können solche<br />

wunderbaren Traditionen vorweisen. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang ist es<br />

durchaus empfehlenswert, <strong>die</strong>se traditionellen Überlieferungen nicht nur<br />

kennen zu lernen, sondern auch zu pflegen.<br />

Die ersten Erwähnungen Gorzycas sind historischen Überlieferungen im<br />

Jahre 1252, als einer Ortschaft des Lebuser Bischofsamtes zu finden, das<br />

in den Jahren 1123 – 1124 entstanden ist. Durch <strong>die</strong> Politik von Bolesław<br />

Krzywousty mit der Apostelhauptstadt kam es zur Gründung <strong>die</strong>ser Diözese.<br />

Aufgrund der Hilfe des Erzbischofes Willibrandt im Kampf des<br />

Fürsten Rogatka gegen Henryk III. musste im Ergebnis der verlorenen<br />

Schlacht ein Teiles des Lebuser Land, wozu auch Górzyca gehörte, für<br />

sieben Jahrhunderte zunächst an unter <strong>die</strong> Herrschaft von Magdeburg<br />

abgegeben werden.<br />

In einem Dokument aus dem Jahre 1329 wurde Górzyca als oppidium,<br />

also als eine Stadt, genannt.<br />

Das Geheimnis des Sanktuariums in Górzyca<br />

Das erste Geheimnis birgt der Beginn des Sanktuariums. Allgemein wird<br />

<strong>die</strong> Hypothese aufgestellt, <strong>die</strong> wunderbaren Bilder von Maria, <strong>die</strong> früher<br />

in Pamięcin verehrt wurden. Mit der Verlegung der Bilder im XIV. Jahrhundert<br />

nach Górzyca begann mit großer Wahrscheinlichkeit der Aufbau<br />

des Sanktuariums., Diese Annahme wird mit der deutschen Bezeichnung<br />

<strong>die</strong>ser Ortschaft „Frauendorf“ „Wieś Pani” belegt.<br />

Es ist wahrscheinlich, dass <strong>die</strong> Bilder von Maria an den Ort angebracht<br />

wurden, an welchem sich vorher das Sanktuarium für <strong>die</strong> heidischen<br />

Götter befunden hat. Die ethnische Zugehörigkeit ist in der Region von<br />

Lebus schwierig zu bestimmen und <strong>die</strong> Relikten des Heidentums sind<br />

lange, sogar bis zum XIII. Jahrhundert und länger zu finden. Das magische<br />

Viereck mit den geheimnisvollen Symbolen war in der Kirche in<br />

Sachsendorf noch im XVII. Jahrhundert vorhanden.<br />

Das zweite Geheimnis bilden <strong>die</strong> Kunstgegenstände, <strong>die</strong> verehrt wurden.<br />

Entsprechend den geschichtlichen Darstellungen befanden sich zwei<br />

Kunstgegenstände in dem Sanktuarium.<br />

Der erste Gegenstand – ein Relief könnte erst im XIV. Jahrhundert in der<br />

Kapelle von Górzyca angebracht worden sein. Das andere Relief wurde<br />

in Form eines Bildes aus Holz mit unbekannter Herkunft geschaffen.<br />

Die Skulptur der Maria wurde entweder aus Marmor oder aus Alabaster<br />

angefertigt. Gewissen Indizien deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang<br />

zwischen der Darstellung der Gottesmutter in Gorzyca und der<br />

Skulptur in Lvov gibt. Der Bischof aus Lebus, Jan Kietlicz, interessierte<br />

sich während seines Aufenthaltes in Lemberg gerade für <strong>die</strong>se Figur. Es<br />

lohnt sich zu wissen, dass <strong>die</strong> Bischöfe aus Lebus noch im XIII. Jahrhundert<br />

<strong>die</strong> Stadt Lvov als ihren Teil des Erbes betrachtet haben und aus<br />

<strong>die</strong>sem Grunde hat Jan Kietlicz <strong>die</strong> “Zunft der Diener von Maria“ für eine<br />

Kirche aus Lvov gespendet. Ist in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> Figur auch<br />

nach Górzyca gekommen?<br />

Genauso geheimnisvoll sieht <strong>die</strong> ganze Angelegenheit mit einem weiteren<br />

Bild aus. Wir kennen viele Darstellungen der Gottesmutter, <strong>die</strong> in<br />

Form von Skulpturen auf kirchlichen Altären im Territorium der alten<br />

Diözese Lebus zu finden sind. Wir kennen jedoch nur ein Bild, das sich<br />

vorher in der Kirche der Heiligen Maria in Frankfurt Oder befand. Die<br />

Kunsthistoriker bezeichnen das späte Mittelalter als Entstehungszeit des<br />

Bildes, somit konnte es nicht aus dem Sanktuarium von Górzyca stammen<br />

In Anbetracht einer solchen Situation muss man auf andere Indizien aufmerksam<br />

machen:<br />

Die Erscheinung der Gottesmutter als Beschützerin des Bistums in Lebus<br />

ist auf dem Stempeln des Domkapitels und anderer Geistiger zu sehen.<br />

Wir sollten uns auf <strong>die</strong> besondere Art des Stempels für den Dekan aus<br />

Lebus Tomasz interessieren, weil er aus dem Ende des XIII. Jahrhunderts<br />

stammt, als Górzyca <strong>die</strong> Hauptstadt der Diözese war. Wir sehen auf dem<br />

Bild drei Hilfsgeistige. Zwei Gestalten sind über der dritten platziert, <strong>die</strong><br />

sicher Thomas sein soll, der zu den Figuren betet, <strong>die</strong> wir als zwei Hilfsgeistliche<br />

bezeichnet haben. Eine <strong>die</strong>ser Figuren ist sicherlich der heilige<br />

Wojciech, der auch als Beschützer des Bistums in Lebus gilt. Die zweite<br />

Gestalt ist <strong>die</strong> Gottesmutter, wahrscheinlich in der Form, <strong>die</strong> dem Gestalter<br />

des Stempels für das Sanktuariums bekannt war. Im Hintergrund ist<br />

der Umriss der Kirche mit den drei Türmen zu sehen. Es kann sich um<br />

eine Vision der Kathedralekirche handeln, <strong>die</strong> während des Angriffs der<br />

Frankfurter auf Górzyca zerstört wurde.<br />

Es gibt noch eine Spur in <strong>die</strong>ser Angelegenheit. Es gibt noch ein Exemplar<br />

einer Bibel in der Kirchenbibliothek der Kirche vom Heiligen Jacob<br />

in Osno. Diese stammt aus dem XX. Jahrhundert. Auf der Rückseite der<br />

Titelseite ist das Bild der Madonna zu finden. Diese Bibel wurde von<br />

Paul Lutketius - dem Verwalter der Kirche Lebus in Fürstenwalde und<br />

der Kirche in Ośno im Jahre 1453 gewidmet. Ist es möglich, dass das<br />

Bild der Madonna aus dem Sanktuarium in Górzyca auf solche Art und<br />

Weise verewigt wurde?<br />

Die Gründe zur Auflösung des Marien - Sanktuariums in Górzyca sind<br />

bekannt. Der in Küstrin (polnisch Kostrzyn) regierende Markgraf Johannes<br />

ordnete <strong>die</strong> Besichtigung der Kirchen aus der Region Lebus an. Nachdem<br />

er vom Bestehen des Sanktuariums in Górzyca erfahren hatte, veranlasste<br />

er dessen Liqui<strong>die</strong>rung. Allerdings widersetzte sich der Bischof


aus Lebus dem Markgrafen. Deshalb verbot der Markgraf dem Bischof<br />

und dem Domkapitel <strong>die</strong> Betreibung der Mühle in Górzyca, <strong>die</strong> auf dem<br />

Hügel in Targacz stand. Da seinen Anweisungen nicht Folge geleistet<br />

wurde, empfahl er dem Schulzen von Torzym, Hans Minkowicz, mit<br />

Gewalt den Kultort zu beseitigen. Diese Anweisung wurde in der Nacht<br />

zum 25. Juni ausgeführt. Der Schulze ist gegen 3 Uhr morgens mit einer<br />

Gruppe betrunkener Bauern und Knechten zur Kapelle gekommen. Dem<br />

für <strong>die</strong> Überwachung der Kapelle zuständigen Geistlichen wurde der<br />

Schlüssel weggenommen und <strong>die</strong> Betrunkenen zerstörten <strong>die</strong> Räume.<br />

Der Kopf der Marmorfigur wurde abgeschnitten, das Bild wurde zerstört<br />

und <strong>die</strong> wertvollen Gegenstände wurden geraubt. Die Reformation hatte<br />

zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt viele Anhänger in Brandenburg gewonnen. Es wurde<br />

dabei der katholischen Kirche nicht verziehen, dass der erste Rektor<br />

der Frankfurter Universität, Dr. Konrad Koch, ein Anhänger Luthers war<br />

und im Jahre 1532 heftig gegen <strong>die</strong> katholische Kirche polemisierte.<br />

Das Bischofsamt aus Lebus war fast am Ende.<br />

Göritz war damals ein Städtchen, zu dem das vom Bischof Jan Deher<br />

gegründete Vorwerk gehörte. Die Zerstörung des Marien - Sanktuariums<br />

verschlechterte <strong>die</strong> materielle Lage der Bewohner von Górzyca. Viele<br />

Familien haben von der Be<strong>die</strong>nung der Pilgern gelebt. Jetzt blieb nur <strong>die</strong><br />

Landwirtschaft, Handwerk und Fischfang. In <strong>die</strong>ser Zeit stieg <strong>die</strong> Bedeutung<br />

anderer Ortschaften in der Nähe. In Küstrin, dem Sitz des Markgrafen<br />

Johannes, wurden <strong>die</strong> Befestigungsarbeiten gemäß den Grundsätzen<br />

der modernen Kunst und Ingenieurkunst durchgeführt. Ośno hatte zeitweilig<br />

<strong>die</strong> Funktion der Hauptstadt der Region Torzym inne. In Słońsk<br />

hatten <strong>die</strong> Johanniter <strong>die</strong> Erbschaft der Templer erkämpft.<br />

Die Mutter des Markgrafen Joachim I. hat noch im Jahre 1449 ihre Pilgerfahrt<br />

zum Sanktuarium in Göritz absolviert. Einige Jahre später wurde<br />

<strong>die</strong> Tochter Jadwiga mit Zygmunt Stary, verheiratet.<br />

Nach der Zerstörung des Sanktuariums wurden alle Verehrungsgegenstände<br />

in <strong>die</strong> Schatzkammer vom Schloss in Küstrin gebracht. Nach<br />

vielen Versuchen ist es dem Domkapitel der Kathedrale des Lebuser<br />

Bischofsamtes gelungen, einen Teil der Vermögensgegenstände und das<br />

beschädigte Bild der Gottesmutter wieder zu bekommen. Das weitere<br />

Schicksal <strong>die</strong>ser Sehenswürdigkeiten ist allerdings nicht bekannt. Vermutlich<br />

erlitten das selbe Schicksal wie das Archiv des Bischofs, welches<br />

nach der Liqui<strong>die</strong>rung des Bischofsamtes vom Markgrafen übernommen<br />

wurde. Was <strong>die</strong> Eigentumsrechte anbetrifft, so gingen <strong>die</strong>se nach Aufhebung<br />

des Bischofsamtes in Lebus an <strong>die</strong> Markgrafen über, <strong>die</strong> ab <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt einen Richterposten in Gorzyca eingerichtet hatten. Im Jahre<br />

1552 trat der Pfarrer Ringk zum Protestantismus. Ähnlich wie auch sein<br />

Nachfolger Jan Bache haben sich beide Geistliche besonders feindlich<br />

gegenüber der katholischen Kirche verhalten.<br />

In <strong>die</strong>sem Zeitraum entstanden in Brandenburg neue Verwaltungsformen,<br />

so standen fortan z. B. den Gemeinden Gemeindevorsteher vor. Wir<br />

erfahren aus Berichten des Hauptmanns Georg von Rohr aus Lebus über<br />

Probleme, mit denen <strong>die</strong> Bewohner der Stadt Górzyca in der zweiten<br />

Hälfte des XVI. Jahrhunderts zu tun hatten. Im Jahr 1577 brach ein Brand<br />

in der Stadt aus, einen Teil der Kirche einschließlich des Turmes zerstörte.<br />

Ein anderes Unheil bildeten <strong>die</strong> Überschwemmungen. Die Oder trat<br />

oft über <strong>die</strong> Ufer und überschwemmte das Gebiet zwischen Reitwein<br />

und Górzyca. Die Felder standen unter Wasser. Dadurch sind öfter große<br />

Schäden entstanden.W II połowie XVII wieku okolice Górzycy zostały<br />

spustoszone przez Szwedów, później nastąpiła powolna odbudowa miejscowości.<br />

Około roku 1750 w miasteczku mieszkało 680 osób. Kres stabilizacji<br />

położyły wojny prowadzone przez króla pruskiego Fryderyka II.<br />

Wojska walczących państw kwaterowały w Górzycy łupiąc bezlitośnie<br />

jej mieszkańców. W roku 1759, po niefortunnej dla siebie bitwie pod<br />

Kunowicami, król Fryderyk, kompletnie załamany, nocował w stodole<br />

w pobliskich Owczarach.<br />

W roku 1757 wybuchł kolejny wielki pożar, który zniszczył miasto do<br />

tego stopnia, że jego odbudowa odbyła się według zmienionego planu.<br />

Układ przestrzenny wprowadzony w czasie odbudowy przetrwał do<br />

dzisiaj. Trzeba dodać, że zdecydowanie różnił się od układu średniowiecznego.<br />

W wieku XVIII także zdarzały się powodzie, które zagrażały<br />

miastu. W roku 1735, latem, woda przerwała wały chroniące Górzycę od<br />

północy i zalała miejscowość.<br />

Istotne zmiany w ustroju miasta nastąpiły dopiero w XIX wieku. W roku<br />

1808 dotychczasowy ustrój miast uległ likwidacji. Reforma ministra Steina,<br />

przeprowadzona w roku 1810 nadawała miastom szerokie uprawnienia,<br />

co do spraw wewnętrznych, jednakże pozbawiała je uprawnień sądowych.<br />

Gmina miejska stała się osobą prawa publicznego z przywilejem<br />

wybierania rady miasta, która była ciałem rządzącym. Władzę wykonawczą<br />

wykonywał magistrat, na którego czele stał burmistrz. Równocześnie<br />

wprowadzono reformę podatkową oraz wolność uprawiania handlu,<br />

rzemiosła i przemysłu. Ciekawostką informującą o ustroju Górzycy<br />

sprzed reformy był napis wykonany na dzwonie umieszczonym na wieży<br />

odbudowanego po pożarze z roku 1757 kościoła. Świątynia odbudowana<br />

jako zbór protestancki przez Abrahama Lehmana ze Szpandawy w roku<br />

1767, wyposażona została w trzy dzwony ufundowane przez znakomitych<br />

obywateli miasta, odlane w roku 1770 w Berlinie Ich imiona i nazwiska<br />

ludwisarz uwiecznił i dzięki temu wiemy, ze donatorami byli:<br />

Kottwic - urzędnik, prawdopodobnie pochodzący z rodziny Kottwiczów<br />

znanej na Łużycach. Rendl - predykant, Hancke - burmistrz, Bache - sędzia<br />

oraz kantor Niczke. Na jednym z dzwonów umieszczono napis:<br />

„Gott las sein reines Wort zu seinen Wohigefallen und <strong>die</strong>ser Glocken<br />

Klang bis an das End erschailen."<br />

Am 11. Juli 1593 informierte Hauptmann Rohr den Markgrafen darüber,<br />

dass <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Überschwemmung riesiger „Schaden in den Vorwerken<br />

der fürsterlichen Hoheit dadurch entstanden sind“. Es handelte sich<br />

dabei um das Vorwerk in Górzyca, das Schriftstücken zufolge als ein<br />

sehr gewinnträchtiges Unternehmen bezeichnet wurde und <strong>die</strong> Erwirtschaftung<br />

von den riesigen Pachtsummen ermöglichte.<br />

Die Seuche ging in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts an der<br />

Stadt Górzyca nicht vorbei. Im Jahre 1590 hat <strong>die</strong> Choleraepidemie <strong>die</strong><br />

Bewohner der Städte Słońsk, Ośno, Górzyca dezimiert. Ähnlich war es<br />

im Jahre 1613. Insgesamt gehörte das XVII. Jahrhundert zu den schwierigsten<br />

Zeiten in der Geschichte der Stadt.<br />

Während des Dreißigjährigen Krieges waren <strong>die</strong> Truppen von Wallenstein<br />

in Ośno einquartiert. Zwischen 1626 bis 1627 haben <strong>die</strong> Kosaken,<br />

<strong>die</strong> im Sold des Kaisers von Habsburg standen, <strong>die</strong> Gegend in der Nähe<br />

von Górzyca verwüstet. Die in der Stadt verbliebenen Soldaten haben<br />

Feuerausbrüche verursacht.<br />

Die wahre Fügung Gottes kam allerdings im Jahre 1632 auf <strong>die</strong> Stadt.<br />

Aus den Schriften des Pastors Bruchmann geht hervor, dass zwei Landstreicher,<br />

einer davon ein Sattler und der andere ein Schmied gemeinsam<br />

Feuer auf dem Hof von Georg Porwitz gelegt haben, das sich sehr schnell<br />

verbreitete und <strong>die</strong> ganze Ortschaft zerstörte.<br />

Eine kleine Hoffnung zur Wiederherstellung des Lubuser Bischofs<br />

während des Dreißigjährigen Krieges kam im Jahre 1629 auf, als der<br />

Kaiser eine Verordnung zur Restitution erließ. Die weiteren politischen<br />

Ereignisse verhinderten jedoch, dass sich o.g. Verordnung auch auf <strong>die</strong><br />

Bischöfe in Brandenburg durchsetzen konnte.<br />

Das XVII. Jahrhundert war eine sehr wichtige Periode in der brandenburgischen<br />

Geschichte, <strong>die</strong> unter anderem durch bedeutende Verwaltungsreformen<br />

gekennzeichnet war, <strong>die</strong> sich auch auf <strong>die</strong> Stadt Górzyca<br />

auswirkten. Die weit gehenden Reformen wurden im Bereich der Bewirtschaftung<br />

der landesherrlichen Güter durchgesetzt. Während der Legislaturperiode<br />

von Kurfürst Jan Jerzy wurde das kollegiale Amt, d.h. eine<br />

Amtskammer, gegründet, <strong>die</strong> das vorherige Amt des Rentmeisters (eine<br />

Person) ersetzte, welches für <strong>die</strong> Bewirtschaftung der landesherrlichen<br />

Güter zuständig war.<br />

Zu den Effekten des Krieges gehörte ebenfalls <strong>die</strong> sichtbare Verelendung<br />

der Brandenburger. Diese fand ihren Ausdruck in zusätzlichen finanziellen<br />

Belastung der Bevölkerung.<br />

Gemäß dem Beschluss des Amtes von 1653 wurde in der Stadt <strong>die</strong> Akzise<br />

eingeführt und darüber hinaus Kontributionen, <strong>die</strong> den Rest der Gebiete<br />

umfassten. Außerdem wurde ebenfalls das Verbot des Betreibens des<br />

Handwerkes außerhalb der Stadtmauer eingeführt. Die Auferlegung neuer<br />

finanziellen Lasten auf <strong>die</strong> Bevölkerung war notwendig, da im Ergebnis<br />

der Kriegszerstörungen in der Mark 48 Schlösser, 60 Städte und 5000<br />

Dörfer zerstört wurden. Der Krieg hat ebenfalls für eine Entvölkerung<br />

gesorgt, <strong>die</strong> Anzahl der Bewohner sank durchschnittlich um ca. 50%.<br />

Seit der Mitte des XVII. Jahrhunderts gab es Unruhen an der polnischbrandenburgischen<br />

Grenze.<br />

Im Jahre 1656 haben <strong>die</strong> Truppen des adeligen Landsturmes aus Großpolen<br />

<strong>die</strong> Grenze zwischen Zbąszyń und Międzyrzecz betreten und sind bis<br />

auf 15 km ins Land eingedrungen. Die Friedensverhandlungen wurden in<br />

Sulęcin geführt. Über <strong>die</strong>se Stadt wurde geschrieben, dass <strong>die</strong> alte Kirche<br />

im gotischen Stil und das Rathaus zu den einzigen größeren Bauten in<br />

der Stadt gehörten.<br />

Im Jahre 1657 haben <strong>die</strong> Truppen von Stefan Czarniecki <strong>die</strong> Oder in der<br />

6 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Nähe von Górzyca passiert. Das XVII. Jahrhundert war in der Geschichte<br />

von der Stadt Górzyca und deren Umgebung nicht nur <strong>die</strong> Zeit von Kriegen<br />

und Zerstörungen.<br />

Seit der Mitte des Jahrhunderts war der auf der Universität in Königsberg<br />

ausgebildete Eliasz Löckel Superintendant in Górzyca. Dieser Geistliche,<br />

der Historiker war, ist als Verfasser von zwei umfassenden Werken<br />

bekannt, deren Wert in der entsprechenden Ausnutzung des Quellenmaterials<br />

besteht. Er hatte Zugang zum städtischen Archiv, dem Archiv des<br />

Kurfürsten und dem Archiv des Johannnitenordens in Słońsk. In beiden<br />

Werken zitiert er zahlreiche, später verlorengegangene Dokumente, wie<br />

z. B. aus dem alten Archiv der Bischöfe. In dem Werk „Marchia illustrata,<br />

ab initio mundi ab...“ sind auch andere, für <strong>die</strong> Geschichtsforschung<br />

der Region Lebus wichtige mittelalterliche Diplome zu finden. Andere<br />

Geschichtsforscher haben oft <strong>die</strong> Werke von Löckel in Anspruch genommen.<br />

Die Markgrafen besetzten in der Stadt Górzyca das Amt des Richters.<br />

Dieser Zustand blieb bis zum dem Zeitpunkt der Realisierung der Stein-<br />

Hardenbergschen Reformen im Jahr 1810. In der 2. Hälfte des XVIII.<br />

Jahrhunderts wurde <strong>die</strong> Gegend in der Nähe von Górzyca von den<br />

Schweden verwüstet. Der Wiederaufbau erfolgte langsam. Gegen 1750<br />

lebten erst wieder 680 Einwohner in der Stadt. Das Ende der Stabilisierungsphase<br />

kam mit den Kriegen Friedrich II. Seine Soldaten und <strong>die</strong> der<br />

kämpfenden Staaten waren in der Göritz untergebracht und haben <strong>die</strong><br />

Bewohner gnadenlos ausgebeutet. Im Jahr 1759 hat Friedrich II. nach seiner<br />

Niederlage bei Kunesdorf in der Scheune in Owczary übernachtet.<br />

Im Jahre 1757 brach der nächste große Brand aus, der <strong>die</strong> Stadt so weit<br />

zerstörte, dass ein Wiederaufbau nach städtebaulichen Prinzipien geplant<br />

wurde. Die neue räumliche Gestaltung unterschied sich wesentlich von<br />

der mittelalterlichen Stadt und ist bis heute unverändert..<br />

Im XVIII. Jahrhundert gab es auch Überschwemmungen, <strong>die</strong> eine Bedrohung<br />

für <strong>die</strong> Stadt darstellten. Im Sommer des Jahres 1735 brach der<br />

nördliche Deich und überflutete <strong>die</strong> alles.<br />

Erst im XIX. Jahrhundert erfolgten im Zusammenhang mit der Durchsetzung<br />

der Stein- Hardenbergschen Reformen ab dem Jahre 1810 wesentliche<br />

Änderungen in der Verfassung der Stadt.<br />

Den Städten wurden umfangreiche Kompetenzen eingeräumt, auf deren<br />

Grundlage <strong>die</strong> inneren Angelegenheiten selbständig geführt werden<br />

konnten, allerdings ohne richterliche Befugnisse. Die städtische Gemeinde<br />

wurde zur Person des öffentlichen Rechts ernannt. Das Privileg zur<br />

Wahl des Stadtrates wurde der städtischen Gemeinde eingeräumt. Die<br />

vollziehende Gewalt wurde vom Magistrat ausgeübt, der vom Bürgermeister<br />

geleitet wurde. Zugleich wurden eine Steuerreform sowie <strong>die</strong><br />

Handels-und Gewerbefreiheit eingeführt. Interessante Informationen<br />

über <strong>die</strong> Verfassung von Górzyca aus der Zeit vor der Reform wurden<br />

in der Kirchenglocke gefunden. Der Kirchturm musste nach dem Brand<br />

der Kirche im Jahr 1757 neu aufgebaut werden. Dieser Tempel, der mit<br />

Unterstützung der protestantischen Gruppe um Herrn Abraham Lehmann<br />

aus Spandau im Jahr 1776 entstanden ist, wurde mit drei Glocken<br />

ausgerüstet, <strong>die</strong> 1770 in Berlin gegossen und von ehrenhaften Bürgern<br />

der Stadt gespendet wurden. Die Vor- und Nachnamen <strong>die</strong>ser Personen<br />

wurden vom Glockengießer verewigt. Dank <strong>die</strong>ser Tatsache wissen wir,<br />

um welche Personen es sich gehandelt hat: Kottwic - Beamter, stammte<br />

wahrscheinlich aus der Familie Kattowicz, <strong>die</strong> in der Lausitz bekannt<br />

war, Rendel - Prediger, Hancke - Bürgermeister, Bache – Richter und<br />

Niczke - Sänger<br />

Folgende Inschrift wurde an einer <strong>die</strong>ser Glocken angebracht:<br />

„Gott las sein reines Wort zu seinen Wohlgefallen und <strong>die</strong>ser Glocken<br />

Klang an das erschallen“.<br />

Die Kriege von Napoleon bedeuten für <strong>die</strong> Bewohner der Stadt Górzyca<br />

wie für andere brandenburgische Städte weitere finanzielle Lasten.<br />

Die Stadt Górzyca wurde mit 1900 Bewohnern verpflichtet, eine Summe<br />

von 1200 Taler zu entrichten, während <strong>die</strong> Stadt Rzepin mit 3300<br />

Bewohnen 29140 Taler an <strong>die</strong> königliche Schatzkammer abzuführen<br />

hatte. Diese Differenz kann als Nachweis für <strong>die</strong> wesentliche Verarmung<br />

der Stadt Górzyca <strong>die</strong>nen.<br />

Im Jahr 1815 wurde Verwaltungsreform fortgesetzt, der preußische Staat<br />

wurde in Regierungsbezirke und Kreis eingeteilt. Im Zeitraum von<br />

1872 bis 1875 wurde <strong>die</strong> nächste Reform im Bereich der territorialen<br />

Verwaltung und der Selbstverwaltungsorgane eingeführt. Darüber hinaus<br />

wurde in drei Instanzen ebenfalls das Gerichtswesen eingeführt. Die<br />

Jahre nach dem Wiener Kongress haben <strong>die</strong> Stabilisierung für Górzyca<br />

gebracht. Seit 1820 stieg <strong>die</strong> Anzahl der Bewohner. Im Jahre 1821 wurden<br />

1191 Bewohner gezählt und im Jahre 1850-sogar 2020 Personen.<br />

Wirtschaftlich gesehen war Górzyca der Domäne in Pamięcin<br />

untergeordnet, ähnlich wie <strong>die</strong> Stadt Owczary.<br />

Die ersten Jahren des XIX. Jahrhunderts brachten Owczary ebenfalls<br />

zahlreiche Verluste. Der Brand im Jahr 1807 zerstörte <strong>die</strong> Kirche, <strong>die</strong><br />

dann nie wieder aufgebaut wurde. Die Anzahl der Bewohner der Stadt<br />

Owczary betrug in der Hälfte des XIX. Jahrhunderts gerade noch 200.<br />

Im Jahr 1802 wurden in der Nähe von Górzyca <strong>die</strong> Aktivitäten einer<br />

Sekte erkennbar, deren Gründen Filip Rosentahl war. Die Städte Ośno,<br />

Lemierzyce, Witnica und Górzyca wurden von den Anhängern des<br />

„Neuen Messias“ besucht, <strong>die</strong> während Ihrer missionären Wanderung<br />

<strong>die</strong> Auffassungen des Gnostizismus vertraten.<br />

Die adelige Familie Hulewicz stammte aus Wojtun und ist seit dem<br />

XIX. Jahrhundert in Górzyca ansässig. Zu deren Nachkommen gehörte<br />

sicherlich auch Aleksander Gabriel Hulewicz (1696-1772). Er war erster<br />

Lektor der polnischen Sprache an der Universität in Frankfurt(O).<br />

Der Ausbau von Verkehrswegen und -verbindungen ermöglichte eine<br />

Weiterentwicklung von Górzyca. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie im<br />

Jahr 1880 in Górzyca und weiter bis hin nach Rzepin wurde auch das<br />

Bahnhofsgebäude errichtet. Dieses Gebäude befand sich allerdings nicht<br />

am heutigen dem Ort, sondern ca. zwei Kilometer weiter nördlich von<br />

der Stadt.<br />

Im Jahr 1810 wurde der befestige Weg von Küstrin - Kietz bis hin nach<br />

Górzyca aufgebaut. Das morastige Gebiete zwischen Wegen und dem<br />

Flussbett der Oder wurde trockengelegt und Menschen angesiedelt. So<br />

entstand <strong>die</strong> Siedlung „Göritz-Kolonie“. Diese Siedlung befand sich an<br />

dem Ort, an welchem sich <strong>die</strong> heutige Ługi Górzyckie (Lugow Göritz)<br />

befindet. Ein Teil der Kolonie befand sich auf dem westlichen Ufer der<br />

Oder, wo sich ebenfalls ein Vorwerk befand. Das Deichhaus am östlichen<br />

Ufer der Oder in der Nähe des Dammes gehörte ebenfalls zu Górzyca.<br />

Im Jahr 1855 hat <strong>die</strong> Stadt Górzyca 2616 Einwohner gehabt. Sie war<br />

kleiner als anderen Städtchen in der Umgebung. In Ośno wurden<br />

4633 Bewohner registriert und in Rzepin 4529 Personen erfasst. Der<br />

Geschichtsforscher Weddekind, der <strong>die</strong> Geschichte der Neuen Mark<br />

beschrieben hat, bemerkte in der Mitte des XIX. Jahrhunderts mit dem<br />

Gefühl der leichten Nostalgie, dass <strong>die</strong> Glanzzeit der Stadt Göritz in dem<br />

Zeitraum war, als sie <strong>die</strong> Funktion der Hauptstadt des Bistums von Lebus<br />

hatte.<br />

Die zwanziger und dreißiger Jahre des XX. Jahrhunderts haben in der<br />

Gesichte der Stadt keine wesentlichen Ereignisse gebracht. Die Stadt<br />

Górzyca war eine Ortschaft für den kleinen Handel und das Handwerk.<br />

Es gab hier einen Verlag, in dem das Buch unter dem Teil „Aus der<br />

Geschichte Lubusz“ erschienen ist. Dieses Buch wurde von dem<br />

Regionalforscher Johann Brandt geschrieben.<br />

Eine Zeitung wurde ebenfalls für <strong>die</strong> Stadt herausgegeben. Auf der<br />

Titelseite der Wochenzeitschrift wurde des Wappen von Górzyca mit<br />

der Bischofsmütze angebracht. Dies ist ein Beweis dafür, dass sich<br />

<strong>die</strong> kulturelle Elite für <strong>die</strong> Vergangenheit der Ortschaft interessiert<br />

hat. Im Jahre 1938 gab es ein interessantes Ereignis. Die Gruppen der<br />

katholischen Jugend aus den unterschiedlichen deutschen Städten haben<br />

eine Pilgerfahrt nach Górzyca unternommen, <strong>die</strong> einen nicht offiziellen<br />

Charakter hatte. Die Absicht der Pilger war <strong>die</strong> Ehrung des Ortes, an<br />

welchem sich vor Jahrhunderten das wundersame Bild der Gottesmutter<br />

befand. Der Rosenkranz wurde während der Pilgerfahrt abgebetet.<br />

Während der Kriegsjahre wurde in Górzyca <strong>die</strong> Filiale des Lagers für<br />

Gefangene aus Drzewice errichtet. Die Kriegsgefangenen aus Polen,<br />

Frankreich und aus Italien wurden hier gehalten. Sie wurden zur Arbeit<br />

in <strong>die</strong> hiesigen landwirtschaftlichen Höfe geschickt. Anfang 1945<br />

wurde Gorzyca sowohl Frontstadt als auch für Küstrin. Während der<br />

Kämpfe rund um <strong>die</strong> Festung Küstrin haben <strong>die</strong> sowjetischen Truppen<br />

Górzyca stark zerstört. Wir kennen nicht das Schicksal der Bewohner<br />

<strong>die</strong>ser Stadt nach der Besetzung durch <strong>die</strong> Rote Armee. Die deutschen<br />

Bewohner, welche vorher der Unterdrückung seitens des russischen<br />

Geheim<strong>die</strong>nstes NKWD ausgesetzt waren, wurden bis Ende 1945 aus<br />

Górzyca ausgesiedelt. . Auf einem Grundstück in der Rzepinska Str.<br />

wurden menschlichen Reste gefunden, <strong>die</strong> aus der Zeit nach dem Krieg<br />

stammten. Das sind sicher Spuren verbrecherischer Tätigkeiten von<br />

Sicherheitsorgane in den vierziger Jahren.<br />

7 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Während des Kriegs haben <strong>die</strong> Deutschen in Gorbitsch, in der Nähe von<br />

Górzyca, eine Bibliothek mit den vorher aus den polnischen Bibliotheken<br />

geraubten Büchern eingerichtet. Bohdan Korzeniowski hat interessante<br />

Erinnerungen aus der Zeit der Arbeit in der Expedition, <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />

Rückführung der geraubten Kulturschätze zuständig war, schriftlich<br />

zusammengefasst. Aus seinen Aussagen hervor, dass <strong>die</strong> wichtigen<br />

Entscheidungen von den buchstäblichen „Launen“ der sowjetischen<br />

Soldaten abhängig waren. Die wichtigste Währung und eine Garantie für<br />

<strong>die</strong> Wirksamkeit der Verhandlung war der Alkohol.<br />

Neue polnische Geschichte<br />

Górzyca wurde am 05.02.1945 erobert. Erst am 13.03.1946 wurde <strong>die</strong><br />

Verordnung über <strong>die</strong> Aussiedlung der Deutschen erlassen. Allerdings<br />

begann der Exodus der deutschen Bevölkerung viel früher. Wir kennen<br />

nicht <strong>die</strong> Anzahl der Opfer <strong>die</strong>ser traurigen Prozesse, <strong>die</strong> es sicherlich<br />

gab. Die polnische Bevölkerung kam schon Ende April 1945 in <strong>die</strong><br />

Stadt. Der erste Bürgermeister hat nur 2 Wochen sein Amt begleitet.<br />

Sein Nachfolger Jan Lewandowski war bis Zeitpunkt der Auflösung des<br />

Stadtamtes im Jahre 1946 im Amt. Im Jahre 1945 haben 108 Personen<br />

in der Stadt gewohnt. Der erste Schulze in Górzyca war Mieczysław<br />

Czyż, der erste Dorfvorsteher Jozef Palichleb. Zu den ersten Leitern<br />

des Nationalrates gehörten - Góralczyk, Witkowska, Pomerański. Im<br />

Jahre 1945 wurde der erste Posten der Bürgermiliz eingerichtet. Der<br />

erste Kommandant war Stefan Skowroński. Der erste Leiter der Post<br />

war Ludwig Kwaśniewski. Im Jahre 1946 wurde <strong>die</strong> erste Schule von<br />

Frau Maria Kwaśniewska gegründet. Der Unterricht fand am Anfang<br />

in dem Gebäude der Gemeinde statt. Im Jahr 1962, als <strong>die</strong> Schule von<br />

Frau Maria Bajko geleitet wurde, konnte das neue Gebäude eingeweiht<br />

werden, welches bis Dato <strong>die</strong>nt. Das Jahr 1945 war als das sogenannte<br />

Pionierjahr sehr schwer.<br />

Die Situation hat sich erst etwas nach den Ernten 1946 verbessert. Im<br />

Jahr 1949 wurde das erste landwirtschaftliche Staatsgut gegründet.<br />

Der erste Geschäftsführer war Władyslaw Krawczyk. In den vierziger<br />

und fünfziger Jahren gehörte der Schutz der Bevölkerung vor den<br />

Überschwemmungen zu den wesentlichsten Aufgaben. An der ersten<br />

Stelle mussten <strong>die</strong> während des Krieges zerstörten Deichen gebaut<br />

werden.<br />

Der Aufbau von Górzyca war gleichzeitig mit den Abbauarbeiten<br />

verbunden. In den 70-er und 80-er Jahren wurden 9 neue Wohnblöcke<br />

saniert, <strong>die</strong> als „Wohnsiedlung der 40 Jahre“ bekannt war. Zugleich<br />

wurde sowohl das hiesige Krankenhaus und das Hotel ausgebaut.<br />

Die Kirche wurde (Kriegszerstörungen) im Jahr 1982 aufgebaut. Bis<br />

zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt wurden <strong>die</strong> Gottes<strong>die</strong>nste im alten Gebäude des<br />

Pfarrers durchgeführt, das für <strong>die</strong>se Zwecke angepasst wurde. Die<br />

Pfarrgemeinde in Górzyca wurde im Jahr 1990 gegründet. Der erste<br />

Pfarrer war der Priester Wacław Zaborowski. Der Geistliche, der<br />

einen großen Beitrag zum Kennenlernen und der Beschreibung der<br />

Geschichte von Górzyca geleistet hatte, war der Priester Dr Boleslaw<br />

Dratwa. Dank seiner Bemühungen hat <strong>die</strong> Kirche in Górzyca einen<br />

Rang des hiesigen Sanktuariums für den Marienkultus erlangt. Der<br />

Pfarrer Dratwa ist ebenfalls der Verfasser interessanter Bearbeitungen<br />

zur Geschichte von Górzyca, hinsichtlich des alten Lebuser Landes<br />

und des Lebuser Bistums. Seine Leidenschaft hat er auch an andere<br />

Menschen übertragen. Einer von ihnen ist Herr Jan Radkiewicz, der<br />

Lehrer und Vorsitzende der Friedenswaldgesellschaft in Górzyca, dank<br />

dessen Engagements sich <strong>die</strong> polnisch-deutsche Zusammenarbeit in<br />

der Grenzregion günstig entwickeln konnte. Eine der interresanten<br />

Initiativen der Friedenswaldgesellschaft fand im Oktober 1992 auf dem<br />

Hügel am Schloss statt. Auf dem mittelalterlichen Ort , an welchem mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit der von den Frankfurtern zerstörte Palast der<br />

Bischöfe stand, wurde ein Friedenswald gepflanzt.<br />

Die dynamische wirtschaftliche Entwicklung von Górzyca, <strong>die</strong> sich in<br />

den letzten Jahren abzeichnet, ist ein Ergebnis der schwierigen Arbeit,<br />

<strong>die</strong> vom Schulzen geleistet wurde, welcher <strong>die</strong>se Gemeinde leitet. Es<br />

handelt sich dabei um Tomasz Kowalczyk, dank seines Engagements<br />

hat sich das Image der Ortschaft deutlich verbessert hat. Górzyca ist ein<br />

geschichtsträchtiger Ort und eine Stadt, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Zukunft orientiert ist.<br />

Infolge von unterschiedlichen Interessen wurde das Dorf Gorzyca oftmals<br />

zerstört. Vom 18. Jahrhundert bis zum Jahre 1945 galt für Gorzyca<br />

Stadtrecht. Zerstörungen und Kriegshandlungen ließen <strong>die</strong> Stadt wieder<br />

ein Dorf werden, in dem sich heute der Sitz der Gemeinde befindet und<br />

eine niveauvolle Lebensqualität für <strong>die</strong> Einwohner entwickelt wird.<br />

NATUR DER GEMEINDE GÓRZYCA<br />

Von den wertvollen Besonderheiten der Natur <strong>die</strong>ser Gemeinde zeugen<br />

unter anderem verschieden Umgebungsarten:<br />

- Marschboden an der Oder,<br />

- Wasserumgebung - <strong>die</strong> Oder und der Mündungsteil der Warthe, Racza<br />

Struga, <strong>die</strong> Żabiniec See,<br />

- Erlen - und Eschenwälder an der Warthemündung,<br />

- Dünen in der Nähe der Ortschaft Czarnów,<br />

- armer Biotop der Kieferwälder in der Gegend von Radówek, der mit<br />

Rzepińska Puszcza (Rzepier Heide) in der Nähe des Dorfes Laski verbunden<br />

ist,<br />

- Trockenrasen im NSG Pamięcin.<br />

Die Wälder nehmen 2862 ha (20%) der Gemeindefläche ein. Am Rande<br />

des Lubuski Odertals kann man Ulmenwälder (Fraxino-ulmetum) treffen,<br />

an der Warthemündung kommen Pappelwälder (Circaeo - Alnetum)<br />

und Weiden-Pappelwälder (Salicetum oder fragilis) vor. Die Gegend der<br />

Dörfer Górzyca, Czarnów, Pamięcin und Laski besitzt Eichen-, Hainbuchenwälder<br />

(Galio silvatici - Carpinetum). Eine Gruppe der Kieferwälder,<br />

besonders (Leucobryo – Pinetum) kann man in der Nähe des Dorfes<br />

Radówek antreffen.<br />

Zum Eschen-, Ulmenwald gehören: Gewöhnliche Esche (Fraxinus<br />

exscelsior), Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Ulmen (campestrio und<br />

foliacea), Weißbuche (Carpinus betulus), Schwarz Flieder (Sambucus<br />

nigra), der Riesige Schwingel (Festuca gigantea), <strong>die</strong> Große Brennessel<br />

(Ultrica dioica), Gundram (Glechoma hederacea).<br />

Der Eschen-, Erlenwald besteht aus der Schwarz-Erle, <strong>die</strong> Gewöhnliche<br />

Esche, das Gewöhnliche Hexenkraut (Circaea luttiana), Sumpf-Labkraut<br />

(Galium palustre), Felberich (Lysimachia vulgaris), Bittersüß (Solanum<br />

dulcamara), auch hier trifft man Gattungen der fruchtbaren Laubwälder,<br />

z.B. <strong>die</strong> große Brennessel, das Große Springkraut (Impatiensnoli-tangere),<br />

den Stinkenden Storchschnabel (Geranium Robertianum).<br />

Das Unterholz bilden auch Faulbaum (Frangula alnus, Rhamnus frangula),<br />

der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea), seltener Traubenkirsche (Padus<br />

avium, Prunus padus), Warzenhahnenfuß (Ficaria verna, Ranunculus<br />

verna), das Gold - Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium).<br />

Der mitteleuropäische Eichen-, Hainbuchenwald - in <strong>die</strong>sem Komplex<br />

treten unter anderem der Feldahorn (Acer campestre), Schwingel (Festuca<br />

heterophylla), Hahnenfuß (Ranunculus auricomus), Waldmeister (Galium<br />

silvaticum), Hain - Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum).<br />

Der subozenischer Wald aus der Gruppe von Weißmoss-Kiefernwäldern<br />

ähnelt den subkontinentalen Kiefern-Steppenwäldern. Die charakteristischen<br />

Gattungen des Kieferwaldes (Leucobryo - Pinetum) sind Schlängelschmiele<br />

(Deschampsia flexuosa, Aira flexuosa), Behaarte Hainsimse<br />

(Luzula pilosa), Leucobryum glaucum, Astmoos (Hypnum curpesiforme),<br />

auch Gemeine Kiefer (Pinus silvestris), <strong>die</strong> Rotbuche (Fagus silvatica),<br />

Adlerfarn (Pteridium aguilinum), der Europäische Siebenstern<br />

(Trientalis europaea).<br />

Die Landschaft der Gemeinde ist hauptsächlich durch <strong>die</strong> letzte Weichseleiszeit<br />

geprägt worden. Diese verursachte eine Begrenzung der Flächen<br />

8 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


crium scorodonia, <strong>die</strong> Großblütige Braunelle - Prunella grandiflora, <strong>die</strong><br />

Duftskabiose - Scabiosa canescens, <strong>die</strong> sibirische Glockenblume - Campanula<br />

sibirica, Bologneser Glockenblume – Campanula bononiensis,<br />

das Flecken-Ferkelkraut - Hypochoeris maculata, astlose Graslilie – Anthericum<br />

liliago, Goldhafer - Trisetum flavescens. Man kann sich nicht<br />

nur einzigartige Gräser, aber auch eine Schafherde mit 80 Schafen einer<br />

mit Aussterben drohender Gattung ansehen. Es ist eine primitive Gattung<br />

und gehört zu den alten polnischen Rasse der „Heideschafe“. Auf Rasen<br />

weidet man Schafe, was <strong>die</strong> Pflanzenwelt beeinflusst. Es werden aber<br />

auch <strong>die</strong> wuchernde Robinie und Schlehdorn abgeholzt.<br />

- NSG „Pamięcin“ wurde im Jahre 1972 nach der Anordnung des Forstministers<br />

zum Schutz der xerothermen Flora gegründet. Das NSG hat<br />

eine Fläche von ca. 2,65 ha. Es liegt ca. 1,3 km von der Landesstraße<br />

Słubice – Kostrzyn. Das Ziel ist Beibehaltung der Einzigartigkeit und<br />

Vielfältigkeit von xerothermen Gebieten. Die Hauptgattung mit unterschiedlichen<br />

Arten bildet der Trockenrasen - Potentillo stipetum. Charakteristisch<br />

für <strong>die</strong>se Art ist <strong>die</strong> massenhafte Blüte, was unterschiedliche<br />

Saisonaspekte, <strong>die</strong> schön im Frühling, Sommer und Herbst sind. Im<br />

NSG „Pamięcin“ trifft man außerhalb der Pflanzen, <strong>die</strong> im Schutzgebiet<br />

„Owczary“ zu finden sind, Potentillo avenaria, Zypressen-Wolfsmilch<br />

(Euphorbia cyparissias), das Große Federglas (Stipa pulcherrima), im<br />

Kieferwald gibt es: Cladonia foliacea, Cladonia deformis, Cladonia nucialis,<br />

Cladonia caniocra.<br />

Im Rasen trifft man oft <strong>die</strong> Zauneidechse, merkt man den Schatten von<br />

einem Habicht, ab und zu hört man das Hirschgebrüll oder „Lunte“ eines<br />

Fuchses.<br />

- der Landschaftspark „Warthemündung“ wurde im Jahre 1996 nach<br />

Anordnung Nr. 7 vom 16. Dezember 1996 des Gorzowski Woiewoden<br />

anerkannt. Der Landschaftspark hat <strong>die</strong> Fläche von 28.488,32 ha. Davon<br />

gehört 6.500 ha zu Górzyca. Das Ziel des Landschaftsparks ist <strong>die</strong> Beibehaltung<br />

der Natur- und Landschaftsbesonderheiten mit Bergrücken,<br />

<strong>die</strong> für Täler von großen Flüssen typisch sind. Es heißt, Beibehaltung in<br />

typischer Form der Biovielfältigkeit beim Ausgleich der wirtschaftlichen<br />

und umweltfreundlichen Zielen.<br />

- das Projekt über <strong>die</strong> Gründung eines Nationalparks „Warthemündung“<br />

wurde von dem Ministerrat am 19. Juni 2001 verabschiedet. Dieser Park<br />

liegt in historischer Deltamündung von Warthe in <strong>die</strong> Oder in Lebuser<br />

Land. Die Parkfläche beträgt 8038 ha.<br />

sind. Eine der ersten Aufgaben ist <strong>die</strong> Eintragung des ganzen Gebietes<br />

auf <strong>die</strong> Konventionsliste. Der Nationalpark funktioniert seit dem 1. Juli<br />

2001. Der Hauptfluss ist <strong>die</strong> Warthe. Warthe teilt den Nationalpark in<br />

zwei Teile – südlich im Küstriner Speicherbecken liegt das ehemalige<br />

NSG Słońsk, nördlich s.g. Nordpolder. In dem südlichen Teil kommen<br />

<strong>die</strong> jährliche Wasserstandsschwankungen sogar bis zu 4 m. Der Nationalpark<br />

„Warthemündung“ gehört zu den wichtigsten Brutstandorten<br />

von Wasser- und Sumpfvögeln in Polen – hier gibt es 245 Vogelarten und<br />

160davon haben hier ihre Brutstandorte – unter anderen sind es: 4 Arten<br />

von Haubentauchern, 7-8 Arten von Enten, 5 Arten von Rallen, 9-10 Arten<br />

von Regenpfeifenartigen. Für viele Vogelarten ist der Nationalpark<br />

der wichtigste Brutstandort in Polen. 26 Vogelarten vom Nationalpark<br />

sind mit Aussterben nach der Klassifizierung von BirdLife International<br />

bedroht. Dazu zählen: Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola),<br />

Wachtelkönig (Crex crex), Uferschnepfe (Limosa limosa), Kranich<br />

(Grus grus), Rohrdommel (Botaurus stellaris), Zwergdommel (Ixobychus<br />

minutus), oder sehr oft vorkommende gemeine Trauerseeschwalbe<br />

(Chlidonias niger).<br />

Der Nationalpark "Warthemündung" spielt eine wichtige Rolle für <strong>die</strong><br />

Vögel, auch außerhalb der Brutezeit. Hier mausern sich zahlreiche<br />

Gattungen von Enten - Stockenten (Anas platyrhynchos), Krickenten<br />

(Anas crecca), und Gänsen - Graugänsen (Anser anser) sowie Höckerschwänen<br />

(Cygnus olor), Blässhühnern (Fulica atra). Im Herbstvogelzug<br />

sammeln sich im Nationalpark Wasser- und Sumpfvögel - hauptsächlich<br />

Saatgänse und Blässgänse (Anser fabalis und albifrons) – <strong>die</strong> Zahl der<br />

Vögel, <strong>die</strong> hier <strong>die</strong> Nächte verbringen bis auf 200.000. Der Nationalpark<br />

„Warthemündung gehört zu den größten Überwinterungsstätten in Polen<br />

von Singschwänen (Cygnus cygnus) - bis 2500 und Seeadlern (Haliaeetus<br />

albicilla) - bis 50. Den Vogelschutz hindert das Vorhandensein und<br />

schnelle Entwicklung von Population der Zuchtminks (Mustela vison)<br />

und immer neuere Informationen über Waschbären (Procyon lotor), <strong>die</strong><br />

vom Westen kommen.<br />

Auf dem Gebiet des Nationalparks „Warthemündung” leben auch 34<br />

Arten von Säugetieren aus 13 unterschiedlichen Gattungen. Darunter<br />

auch <strong>die</strong>se Gattungen, <strong>die</strong> im Roten Buch Polens zu finden sind.<br />

für <strong>die</strong> Aufforstung. Der Weichseleiszeit verdanken wir Erhöhungen aus<br />

Sand und Kies verschiedener Fraktionen sowie aus Schiebelehm mit zahlreichen<br />

Felsen bis zu 70 m.<br />

Von Osten und Südosten gibt es Flachgebiete, <strong>die</strong> durch Moränen gebildet<br />

wurden. Das Sandergebiet erstreckt sich auf dem Gebiet von Czarnów,<br />

Żabice, Stańsk, Spudłów, Laski und Radówek. Westlich wurde das<br />

Gebiet durch das Odertal geformt. Es hat zahlreiche Gräben und wird<br />

durch den Kanal Racza Struga durchquert. Es ist ein Sumpfgebiet mit<br />

Flussmarschen und Moorgebieten, <strong>die</strong> insbesondere für <strong>die</strong> Frühlingsund<br />

Herbstarbeiten ungeeignet sind. Der Wasserstand in den Gräben und<br />

dem Kanal ist vom Flusswasserstand abhängig. Die Entfernung zwischen<br />

dem Wohngebiet und der Oder beträgt ca. 1,2 km. Die Schwankungen<br />

im Grundwasserstand und vorübergehende Überschwemmungen<br />

machen <strong>die</strong> Verstädterung <strong>die</strong>ser Gebiete unmöglich.<br />

Zu den besonderen Naturgebieten gehören:<br />

- selten vorkommende Standorte in Polen mit spezifischen mikroklimatischen<br />

Bedingungen – periodisch hohe Boden- sowie Lufttemperaturen<br />

bei der Oberfläche. Der Boden ist verhältnismäßig fruchtbar und reich an<br />

Calciumkarbonat. Der Rasen bei Górzyca, Pamięcin und Owczary ist in<br />

relativ gutem Zustand geblieben. Insbesondere eine Strecke südlich von<br />

Owczary wird als „eine der besterhaltenen xerothermen Grasdecken in<br />

Polen“ bewertet.<br />

Dort wurde ein Schutzgebiet der Naturfreunde „Owczary“ gebildet. Dieses<br />

Schutzgebiet liegt ca. 0,2 km südlich von der Ortschaft und hat eine<br />

Fläche von 18 ha. Das Hauptziel ist der Schutz von xerothermen Federgräsern<br />

und Waldhängen. Hier trifft man 270 Pflanzarten von 57 Gattungen<br />

wie: Federgräser - grauschneidiges Federgras Stipa joannis, Haar-<br />

Federgras Stipa capilata, Segge - Carex humilis, Steppen-Segge - Carex<br />

supina, Thesium ebractaetum, Große Sommerwurz - Orobanche elatior,<br />

Gelbe Sommerwurz -Orobanche lutea, Zottige Fahnenwicke - Oxytropis<br />

pilosa, Feld-Mannstreu - Eryngium campestre, Salbeigamander -Teu-<br />

Der Nationalpark „Warthemündung“ wurde anstelle eines bestehenden<br />

Naturschutzgebietes Słońsk und als ein Teil des Landschaftsparks „Warthemündung“<br />

gegründet. Aufgrund der Bedeutung <strong>die</strong>ses Gebietes, insbesondere<br />

für Wasser- und Sumpfvögel, unterliegt das NSG Słońsk seit<br />

1984 der Ramsar Konvention. Das Ziel <strong>die</strong>ser Konvention ist der Schutz<br />

von Sumpfgebieten, <strong>die</strong> von Bedeutung für den Lebensraum der Vögel<br />

9 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


TOURISTISCHE BASIS<br />

Unterkunft:<br />

Das Zentrum für deutsch-polnische Begegnungen in<br />

Górzyca<br />

befindet sich in der Polna Straße. Es bietet für <strong>die</strong> Gäste 2-Bett-Zimmer,<br />

Sauna, Solarium, Fitnesscenter, Konferenzsäle.<br />

Polna 8/1, 69 113 Górzyca,<br />

gorzyca@sekretarz.zg.pl, www.cspn.gorzyca.pl<br />

Tel: 04895 759 12 36 Fax: 04895 759 12 15<br />

Das Wiesenmuseum in Owczary<br />

Es liegt im südlichen Teil der Gemeinde, in einer kleinen Ortschaft<br />

Owczary(Ötscher).<br />

Im Wiesenmuseum gibt es Grasökosysteme der Welt, Polens, des Gebietes<br />

„Warthemündung“ und der Gegend von Owczary, insbesondere den<br />

xerothermen Rasen. Das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt natürlich<br />

auf den Trockenrasen. Die Ausstellung kann man täglich von 10.00 bis<br />

16.00 Uhr besuchen (Montags geschlossen). Hinter dem Museumsgebäude<br />

befindet sich ein kleiner botanischer Garten, in welchem Gräser<br />

verschiedener Wiesentypen vertreten sind und in der Nähe gibt es auch<br />

zwei Naturlehrpfade.<br />

Das Museumsgebäude bietet zudem auch Übernachtungsmöglichkeiten<br />

(für Mitglieder – 5 PLN, andere 10 PLN – mit eigenem Schlafsack;<br />

Übernachtung mit Bettwäschen des Wiesenmuseums 15 PLN). Insgesamt<br />

gibt es ca. 20 Schlafplätzen (2-, 4-, 6- und 8-Bett-Zimmer). Im<br />

Museum finden auch eine Reihe von Veranstaltungen statt, darunter<br />

beispielsweise: naturbildender Unterricht (mit Tageslichtprojektor, Dias<br />

und Videos) oder Zusammenkünfte von Naturliebhabern.<br />

Das Dorf Owczary liegt auf dem Weg von Kostrzyn nach Słubice, 1 km<br />

südlich von Górzyca. Es gibt auch direkte Busverbindungen mit Kostrzyn<br />

und Słubice, aber auch mit Gorzów und Dębno. Das Wiesenmuseum<br />

liegt ca. 30 m von der Bushaltestelle entfernt.<br />

Owczary 17, 69-113 Górzyca; owczary@lkp.org.pl<br />

Tel: 04895 759 12 20 Fax: 04868 382 82 36<br />

Nationalpark „Warthemündung” in Chyrzyno,<br />

Hotelzimmer, Konferenz- und Schulungssäle, Blick auf Nationalpark<br />

„Warthemündung”.<br />

Chyrzyno 1,69-113 Górzyca<br />

Tel: 04895 752 40 26..28, Fax: 04895 752 41 53<br />

Erholungszentrum Żabiniec tel. +48 95 759 12 36<br />

4-Betten im Camping mit Bad, Zeltplatz, Tischtennis, Sandvolleyball,<br />

Wigwam<br />

Gastronomie:<br />

Polna 8/1, 69 113 Górzyca<br />

gorzyca@sekretarz.zg.pl, www.cspn.gorzyca.pl<br />

Tel: 04895 759 12 36 Fax: 04895 759 12 15<br />

Bar mit kleiner Gastronomie in Owczary,<br />

Restaurant „Słoneczna” Górzyca, ul. Słoneczna 1a,<br />

Bar mit kleiner Gastronomie, Górzyca, ul. Wolności 1<br />

Bar „Małe Co Nieco” Górzyca ul. Świerczewskiego,<br />

Bar „Kasablanka” Górzyca, ul. Kostrzyńska 1,<br />

Bild Janusz Mazurek<br />

Bild Robert Stolarski<br />

Bild Piotr Tatarynowicz<br />

Veranstaltungen:<br />

Das Wiesenmuseum in Owczary:<br />

- Begegnungen mit Wiese im Frühling, Sommer und Herbst,<br />

- Begegnungen mit Obstgarten<br />

Górzyca - Tennisplatz:<br />

- Turnier um den Pokal des Landrates,<br />

- Ryszard Domagała - Turnier,<br />

Górzyca - Sandvolleyballplatz<br />

- Jan Radkiewicz - Sandvolleyballturnier,<br />

Gemeinde Górzyca<br />

- Erntefest,<br />

Górzyca Zentrum für deutsch-polnische Begegnungen<br />

- alljährliches Volleyballturnier.<br />

Stańsk<br />

- Sandvolleyballturnier um Pokal des Vorsitzenden vom Polnischen<br />

Rundfunkrates<br />

Górzyca – Fußballplatz – Fußballverein ODRA Górzyca<br />

- Odra CUP<br />

- Spiele der IV. Liga – Lebuser Fußballverein<br />

SEHENSWERTES<br />

Die Naturbesonderheiten, <strong>die</strong> eine <strong>touristische</strong> Attraktion darstellen:<br />

Auf dem Gebiet der Gemeinde Górzyca gibt es acht Kirchen mit historischen<br />

Kirchenplätzen:<br />

- in Górzyca befindet sich <strong>die</strong> restaurierte Marienkirche, ehemaliger Sitz<br />

der Bischöfe aus Lebus - 16. Jahrhundert,<br />

- Kirche mit Kirchenplatz (16. Jahrhundert) in Radówek<br />

10 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


- Kirche mit Kirchenplatz (18. Jahrhundert) in Laski Lubuskie<br />

- Kirche mit Kirchenplatz (1742) in Pamięcin<br />

- Kirche mit Kirchenplatz (19. Jahrhundert) in Żabice und Czarnów (15.<br />

Jahrhundert),<br />

- Kirchenruine (Kirchenturm, Mauerreste und Kirchenzaun aus dem 15.<br />

Jahrhundert) in Spudłów,<br />

- Kirche mit Kirchenplatz (14. Jahrhundert) in Stańsk,<br />

- zwischen Górzyca und Owczary gibt es Überreste von archäologischen<br />

Ausgrabungen – das ehemalige Kloster,<br />

- Gebäude der Gemeindeverwaltung in Górzyca (Wende des 19. Jahrhunderts),<br />

- Befestigungsanlage aus dem 19. Jahrhundert mit einer Nutzungsfläche<br />

von 822m3. Die Befestigungsanlage liegt ca. 100 m von der Straße Nr.<br />

11-411 in Richtung Górzyca – Czarnów.<br />

Wichtige Rufnummern und Anschriften:<br />

GEMEINDEVERWALTUNG, ul. 1 Maja 1, 69-113 Górzyca, Tel. +48<br />

95 759 12 11<br />

POLIZEI, ul. Polna 8/1, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759 12 23<br />

RETTUNGSDIENST, ul. Kostrzyńska. 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 59<br />

12 96<br />

FEUERWHER, ul. 1 Maja, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759 12 04<br />

SOZIALAMT, ul. Wolności 15, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759 15 27<br />

BANK - GÓRZYCA, ul. 1 Maja 1, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 750<br />

83 12<br />

GRUNDSCHULE, ul. Wolności 17, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759<br />

12 73<br />

POSTAMT, ul. Kostrzyńska, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759 12 50<br />

11 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Gemeinde Lebus<br />

Aus der Geschichte des Lebuser Landes<br />

und der Stadt Lebus<br />

Wenn man heute von der Geschichte des Lebuser Landes spricht, muss<br />

man eigentlich einschränkend hinzufügen, dass <strong>die</strong>ses Land in seiner ursprünglichen<br />

Form schon lange “ Geschichte “ ist.<br />

Die lebendigsten Zeugnisse <strong>die</strong>ser Geschichte sind heute das deutsche<br />

Städtchen Lebus sowie <strong>die</strong> polnische Wojewodschaft Lubuskie. Kaum<br />

ein Tourist der sich in unseren Tagen dem rechts und links der Oder liegenden<br />

Landstrich nähert, weiß um <strong>die</strong> Bedeutung des Ortes und des<br />

Landes Lebus in historischer Zeit. Selbst den meisten jetzt hier Lebenden<br />

ist noch einiges von der Dramatik und Tragik, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Geschichte der<br />

vergangenen Jahrhunderte mit sich brachte, verborgen. Die Bedeutung<br />

für <strong>die</strong> deutsche und polnische, ja sogar für <strong>die</strong> europäische Geschichte<br />

ist noch nicht ausreichend bekannt gemacht worden.<br />

Auf Grund seiner bewegten Geschichte, darin eingebunden verwirrende<br />

Wechsel der Macht- und Besitzverhältnisse, <strong>die</strong> ihre Begründung oft in<br />

wechselnden lehnrechtlichen Bindungen, politischen Koalitionen und<br />

familiärer Bande hatten, ist es zugegebener Maßen auch nicht einfach,<br />

sich einen Überblick zu verschaffen. Wer es trotzdem wagt, muss bis zum<br />

Ende des ersten Jahrtausend und den Beginn des zweiten Jahrtausend<br />

zurückblicken. In <strong>die</strong> Zeit, als sich im ehemaligen Lebuser Land <strong>die</strong> hier<br />

gesiedelten slawischen Stämme, wie <strong>die</strong> Leubuzzi, mit deutschen und<br />

polnischen Stämmen hart um <strong>die</strong> Vorherrschaft stritten.<br />

Die genannten verworrenen Verhältnisse sowie der Verlust an geschichtlichen<br />

Spuren durch kriegerische Ein- und Auswirkungen sind auch Grund<br />

dafür, dass eine gesicherte Beschreibung der einstigen Ausdehnung des<br />

Lebuser Landes bis heute nicht möglich ist. Als Bezugsgröße wird heute<br />

noch mit der relativ ungenauen Beschreibung der Grenzen wie sie im<br />

„Liegnitzer Vertrag“ von 1249 festgehalten sind, operiert. Zieht man in<br />

Betracht, dass bis ins 13.Jh. Grenzen an Wasserläufen festgemacht wurden,<br />

könnte sich das Lebuser Land zwischen den Fließgewässern Warthe,<br />

Netze, Oder – Neißemündung, Dorche, Schlaube, Oelse, Spree, Löcknitz<br />

und Stobber ausgebreitet haben. In etwa <strong>die</strong>sen Grenzen befand sich auch<br />

zwischen dem 12. und 16. Jh. <strong>die</strong> Diözese Lebus.<br />

Lebus wird als Ort erstmals 1109 im Zusammenhang mit einem Heereszug<br />

von König Heinrich V. genannt. Für <strong>die</strong> weitere Entwicklung des<br />

Lebuser Landes war auch <strong>die</strong> Gründung des Bistums Lebus, welche<br />

unter der Herrschaft von Boleslaw III. Krzywousty in den Jahren 1124<br />

– 1133 vollzogen wurde, von Bedeutung.<br />

In einer vom polnischen Herzog Wladislaw II. ausgestellten Urkunde<br />

wird das Lebuser Land erstmals erwähnt. Boleslaw II. tritt im Jahre 1249<br />

(Vertrag von Liegnitz) zur Hälfte Burg, Stadt und Land Lebus an den<br />

Magdeburger Erzbischof Wilbrand ab. Die andere Hälfte nimmt er als<br />

Lehen. Diesen Anteil gibt er aber schon in den Jahren 1250 – 52 an <strong>die</strong><br />

brandenburgischen Markgrafen ab.<br />

Weitere wichtige Daten aus der Geschichte sind mit 1385 (Verlegung des<br />

Bischofssitzes nach Fürstenwalde – Schloss blieb noch eine der Hauptresidenzen<br />

der Bischöfe), 1555 (Säkularisation des Bistums Lebus), 1589<br />

(Schlossbrand und endgültige Aufgabe des Bischofssitzes). Mit <strong>die</strong>sem<br />

Werdegang verloren Stadt und Land Lebus zunehmend an Bedeutung.<br />

Immer mehr an Bedeutung gewann dagegen in <strong>die</strong>ser Zeit das nur wenige<br />

Kilometer von Lebus entfernt liegende Frankfurt/Oder. Was ganz sicher<br />

auch der, durch den Bischof von Lebus Dietrich von Bülow, im Jahr<br />

1506 veranlasste Gründung der Universität Viadrina zuzuschreiben ist.<br />

Das Land Lebus war in den folgenden Jahren nur noch auf der westlichen<br />

Seite der Oder auf Landkarten präsent. Östlich war es im Sternberger<br />

Land aufgegangen.<br />

Mit den preußischen Staatsreformen im 19. Jh. verschwanden dann<br />

auch <strong>die</strong> Länderbegriffe. Über das ehemalige Lebuser Land zog sich <strong>die</strong><br />

preußische Verwaltungseinheit Regierungsbezirk Frankfurt/O mit seinen<br />

Kreisen Lebus und Sternberg. Lebus war in <strong>die</strong>ser Zeit so unbedeutend<br />

geworden, dass sich der Sitz der Kreisverwaltung in Seelow befand.<br />

Einen noch schärferen Schnitt durch <strong>die</strong> Geschichte des einstigen Lebuser<br />

Landes gab es in Folge der Auswirkungen des 2. Weltkrieges. Der<br />

ehemalige östliche Teil des Lebuser Landes wurde polnisches Staatsgebiet.<br />

Der westliche Teil lebte noch bis 1952 im Kreis Lebus fort. Durch<br />

eine Gebietsreform in der ehemaligen<br />

DDR verschwand auch <strong>die</strong>ses letzte Erinnerungsstück<br />

von der Landkarte.<br />

Nachdrücklich in Erinnerung gerufen<br />

wurde der Begriff Lebuser Land wieder<br />

durch Gründung der polnischen Grenz -<br />

Wojewodschaft Lubuskie im Jahre 1999.<br />

Seit dem befinden sich Teilstücke des<br />

historischen Lebuser Landes in den Kreisgrenzen<br />

der polnischen Kreise Slubice,<br />

Sulecin, Gorzow Land und Swiebodzin<br />

sowie in den deutschen Kreisen Märkisch<br />

Oderland, Oder Spree und der kreisfreien<br />

Stadt Frankfurt/O.<br />

Im Dezember des Jahres 1999 fand in<br />

Lebus eine Konferenz zur „Kulturlandschaft Lebuser Land/Ziemia<br />

Lubuska“ statt. In seiner Begrüßung stellte Dr. Gerd Gebhardt von der<br />

Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin/Brandenburg fest: „Der<br />

Tagungsort ist mit Bedacht gewählt worden, weil sich hier in besonderem<br />

Maße Anknüpfungspunkte für <strong>die</strong> Frage finden lassen, wie weit sich aus<br />

der Historie gemeinsame Wurzeln und Interessen zur Gestaltung der Gegenwart<br />

und zur Gewinnung der Zukunft in <strong>die</strong>ser Region beiderseits der<br />

Oder und damit beiderseits der Landesgrenzen zwischen Deutschland<br />

und Polen ableiten lassen.“ Seit <strong>die</strong>ser Konferenz sind auf kommunaler<br />

Ebene viele Aktivitäten entwickelt worden, um Licht in <strong>die</strong> gemeinsame<br />

Geschichte zu bringen. An der Gestaltung der Gegenwart und Zukunft<br />

wird durch <strong>die</strong> unterstützende Euroregion “Pro Europa Viadrina “mittels<br />

vieler kleiner Projekte (Von Mensch zu Mensch) aber auch größerer intensiv<br />

gearbeitet.<br />

Ein solches Projekt ist zum Beispiel das Projekt der Naturfreunde Internationale<br />

„Europäische Landschaft des Jahres“. Auf Antrag des Landesverbandes<br />

der brandenburgischen NaturFreunde und des polnischen<br />

Partnerverbandes PTTK wurde das „Lebuser Land“ zur europäischen<br />

12 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Landschaft des Jahres 2003/2004 deklariert. Ziel <strong>die</strong>ses Projektes ist eine<br />

nachhaltige Tourismusentwicklung der jeweiligen Region. Das Gebiet<br />

des ehemaligen Lebuser Landes verfügt dazu über ein hervorragendes<br />

natürliches Potential.<br />

Mit dem Projekt ist es gelungen, den Bekanntheitsgrad <strong>die</strong>ser Region zu<br />

steigern und den Namen „Lebuser Land“ als grenzübergreifendes Bindeglied<br />

wieder stärker ins Gespräch zu bringen. In gemeinsamer Arbeit<br />

mit Vertretern von Kommunen, Kreisverwaltungen, Vereinen, Verbänden<br />

und anderen Institutionen ist ein Forderungskatalog entstanden, der Tourismusentwicklung<br />

<strong>die</strong>nen soll. Eine zentrale Forderung betrifft hierbei<br />

<strong>die</strong> Entwicklung von Fährverbindungen, insbesondere an der Oder.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Projekt heraus hat sich auch ein konkretes Tourismusprojekt<br />

entwickelt. Es heißt „Natur- und Kulturwege im Lebuser Land“. Ziel<br />

<strong>die</strong>ses mit Mitteln der EU geförderten Projektes ist <strong>die</strong> Entwicklung<br />

von zwölf thematischen <strong>touristische</strong>n Natur- und Kulturrouten quer<br />

durch das Lebuser Land. Jede <strong>die</strong>ser acht Radwander-, drei Wanderrouten<br />

und einen Wasserwanderroute ist grenzüberschreitend. Die ersten<br />

sechs Routen werden anlässlich der Messe „Caravan & Touristik“ vom<br />

21. – 23.01. 2005 in Frankfurt/O vorgestellt. Das es nur drei Wanderund<br />

eine Wasserwanderroute sind, hängt u.a. damit zusammen, dass <strong>die</strong><br />

Querungs-möglichkeiten der Oder für <strong>die</strong>se Touristengruppen noch sehr<br />

bescheiden sind.<br />

Hier wird unser nächstes gemeinsames Projekt “ Tourist sein mit den<br />

Gemeinden Gorzyca und Slubice anknüpfen.“<br />

Es müssen neue Möglichkeiten der Vernetzung <strong>touristische</strong>r Angebote<br />

im Kerngebiet des Lebuser Landes geschaffen werden.<br />

Die Baumaßnahmen am Oder-Neiße Radweg im Gebiet des Landeskreises<br />

Märkisch-Oderland sind beendet. Finanziert wurde das Bauvorhaben<br />

im Rahmen der GI Interreg II und IIIA unter Beteiligung der anliegenden<br />

deutschen Gemeinden und des Landkreises.<br />

Gegenwärtig wird ein <strong>touristische</strong>s Leitsystem für den Oder-Neiße-Radweg<br />

im Gebiet des Landkreises Märkisch-Oderland als Pilotprojekt<br />

erarbeitet, das von der Hauptstrecke Kurzrouten zur Erschließung des<br />

Hinterlandes mit seinen Sehenswürdigkeiten mit dem Ziel ermöglicht,<br />

<strong>die</strong> Aufenthaltsdauer von Radtouristen so attraktiv und so lange wie<br />

möglich zu gestalten. Diese Ausschilderung wird von der Quelle bis<br />

zur Mündung von Oder und Neiße einheitlich in tschechisch, polnisch,<br />

deutsch und englisch erfolgen, so dass der Radweg insgesamt als ein<br />

<strong>touristische</strong>s Produkt, möglichst auf beiden Seiten der Oder, vermarktet<br />

werden kann<br />

Der Oder- Neiße-Radweg gehört bereits jetzt zu den beliebtesten Radrouten<br />

in ganz Deutschland und bringt somit zahlreiche Radtouristen in<br />

unser Gebiet. Die Chancen für ein interessantes grenzübergreifendes Angebot<br />

ist insbesondere im Betrachtungsraum durch <strong>die</strong> bereits vorhandenen<br />

Grenzübergänge Frankfurt (O)/Slubice und Küstrin/Kietz/Kostrzyn<br />

bereits jetzt schon gegeben.<br />

Der Radweg auf polnischer Seite zwischen Slubice und Nowy Lebus<br />

könnte durch das beabsichtigte Fährprojekt zwischen Lebus und Nowy<br />

Lebus hervorragend erweitert und eingebunden werden.<br />

Ab Anfang 2005 wird der Tourismusverband Märkisch-Oderland e. V.<br />

ein weiteres Interregprojekt umsetzen, das sich mit der grenzübergreifenden<br />

<strong>touristische</strong>n Vermarktung beschäftigt. Ziel <strong>die</strong>ses Projektes ist es,<br />

neben <strong>touristische</strong>n Basisinformationen grenzübergreifende <strong>touristische</strong><br />

Produkte zu entwickeln und in einer einheitlichen Internetpräsentation<br />

mit buchbaren Angeboten zu vermarkten.<br />

Da <strong>die</strong> Auslastung <strong>touristische</strong>r Einrichtungen deren Wirtschaftlichkeit<br />

wider spiegeln, genießt <strong>die</strong>ses Projekt einen hohen Anspruch und ermöglicht<br />

auch <strong>die</strong> Einbeziehung der polnischen Seite.<br />

Voraussetzungen für <strong>die</strong> Entwicklung buchbarer Angebote gibt es<br />

mannigfaltig. Einige werden über ein bereits laufendes Interregprojekt<br />

„Kultur- und Naturwege im Lebuser Land“ durch <strong>die</strong> Naturfreunde des<br />

Landes Brandenburg erarbeitet.<br />

Partner:<br />

Im Bereich des Amtes Lebus<br />

Amt Lebus, Breite Straße 1, 15306 Lebus<br />

Tel: +49 33604 445 0<br />

Fax: +49 33604 44513<br />

e mail: buerodesamtsdirektors@amt-lebus.de<br />

Tourist-Information, Frankfurter Straße, 15326 Lebus<br />

Tel : +49 33604 63758<br />

Fax : +49 33604 63780<br />

e mail: info-punkt@amt-lebus.de<br />

Tourist-Information «Oderbruch» E. V.<br />

Mittelstraße 10, 15306 Seelow,<br />

Tel: +49 3346 849808<br />

Fax: +49 3346 849807<br />

e-mail: seelow-tours@t-online.de<br />

Projektbüro<br />

Natur- und Kulturwege im Lebuser Land<br />

Mallnower Dorfstraße 21, OT Mallnow<br />

15326 Lebus<br />

Im Bereich des Landkreises Märkisch Oderland<br />

Tourismusverband Märkisch-Oderland e.V.<br />

Postfach 28, 15301 Seelow<br />

Tel. : +49 3346 150701<br />

Fax: +49 3346 150701<br />

e-mail: tmol@reisen-maerkisch-oderland.de<br />

Internet: www.mol-t.de lub www.mol-t.pl<br />

Auf der Ebene des Landes Brandenburg<br />

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg Gmbh, Am Neuen Markt 1,<br />

14467 Potsdam<br />

Tel:+49 331-298730<br />

Fax +49 331-2987373<br />

e-mail: tmb@reiseland-brandenburg.de<br />

Internet: www.reiseland-brandenburg.de<br />

Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg<br />

www.wirtschaft.brandenburg.de<br />

Lage<br />

Die Gemeinden im Amtsbereich Lebus befindet sich an der Grenze zu<br />

Polen<br />

ca. 80 km östlich von Berlin im Landkreis Märkisch Oderland des Bundeslandes<br />

Brandenburg. Die Amtsstadt Lebus ist verkehrstechnisch sehr<br />

gut zu erreichen. Mit dem PKW nehme man <strong>die</strong> A12 bis Frankfurt (Oder)<br />

und folge dann der B112 weitere ca. 15<br />

km nach Norden.<br />

Auch mit dem öffentlichen Personennahverkehr<br />

gibt es keine größeren Probleme.<br />

Züge zwischen Berlin und Frankfurt<br />

(Oder) verkehren alle 30 Minuten. Die<br />

Weiterfahrt mit dem Bus muss gut geplant<br />

werden, da <strong>die</strong> Busse zwar mehrmals<br />

täglich Lebus ansteuern, aber <strong>die</strong> Abstände<br />

recht groß sind.<br />

Die Gemeinden des Amtes ordnen sich<br />

13 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


strahlenartig nördlich und westlich um <strong>die</strong> Amtsstadt, sodass alle über<br />

relativ kurze Strecken erreichbar sind.<br />

Landschaft<br />

Die Landschaft ist sanft hügelig. In den Niederungen reihen sich Seen<br />

wie an einer Perlenkette aneinander. Die Landschaft der Lebuser Platte<br />

bildet beiderseits der Oder eine Einheit. Der Grund für <strong>die</strong>se Ähnlichkeit<br />

ist in der gleichzeitigen Entstehung zu finden. Während des letzten großen<br />

Vorstoßes der Gletscher der Eiszeit vor rund 90'000 bis 100'000 Jahren,<br />

der sogenannten Weichselvereisung , formten <strong>die</strong> schweren Eismassen<br />

<strong>die</strong>se Landschaft. Eine Grundmoräne entstand, <strong>die</strong> Höhen zwischen<br />

50 und 65 Meter über NN aufweist. Im Süden und im Norden begrenzen<br />

<strong>die</strong> durch Schmelzwasser geformten Urstromtäler (das Warschau-Berliner-Urstromtal<br />

im Süden und das Thorn-Eberswalder-Urstromtal im<br />

Norden) <strong>die</strong> Lebuser Platte.<br />

Die Oder grub sich ihren Weg erst nach der Eiszeit durch <strong>die</strong> Landschaft.<br />

Sie hinterließ ein schmales Tal in der Lebuser Platte, welches am Reitweiner<br />

Sporn in das breite Urstromtal, das südliche Oderbruch, übergeht.<br />

Weiterhin hat <strong>die</strong> Nutzung das Landschaftsbild stark geprägt. Hier sind<br />

ein Großteil der Flächen agrarisch genutzt. Sogar <strong>die</strong> steilen Oderhänge<br />

<strong>die</strong>nten als Viehweiden. Diese Nutzungsform ließ <strong>die</strong> einzigartigen pontischen<br />

Hänge an der Oder entstehen.<br />

Natur<br />

Die Oder mit ihrem noch relativ naturnahem Flussverlauf und ihren<br />

Oderhängen stellt Extremstandorte dar, <strong>die</strong> in Deutschland nur selten<br />

anzutreffen sind. Die Gegensätze extrem trocken und extrem feucht treffen<br />

dort unmittelbar aufeinander. Auf den nach Ost-Südost exponierten<br />

Hängen erhitzt sich <strong>die</strong> Luft in Bodennähe häufig auf über 35°C. Dieser<br />

Umstand und <strong>die</strong> Weidenutzung führten zur Ausbildung von Trockenstandorten<br />

mit wärmeliebenden und trockenresistentem Arten. Eine<br />

Besonderheit ist <strong>die</strong> Zusammensetzung der Fauna und Flora. Über den<br />

Fluss gelangten mediterrane Tier- und Pflanzenarten über <strong>die</strong> ungarische<br />

Tiefebene und dem Wiener Becken ins Odertal. Weitere Arten stammen<br />

aus den Steppen und Waldsteppen der heutigen Ukraine entlang der<br />

Karpaten. Eine <strong>die</strong>ser sog. (sub-) pontischen Pflanzenarten zieht jedes<br />

Jahr im Frühjahr viel Besucher an <strong>die</strong> Oderhänge: das Adonisröschen (<br />

Adoni`s vernalis )<br />

Klima<br />

Die Lebuser Platte wird vom ostdeutschen Binnenlandklima mit stark<br />

kontinentalem Einfluss geprägt. Starke Temperaturschwankungen zwischen<br />

Sommer und Winter und zwischen Tag und Nacht sind <strong>die</strong> Folge.<br />

Die Jahresmitteltemperatur beträgt 8,5°C. Die mittlere jährliche Niederschlagssumme<br />

liegt bei ca 450 mm, was im gesamtdeutschen Vergleich<br />

als äußerst gering einzuschätzen ist.<br />

Flandern über Magdeburg, Brandenburg, Köpenick durch Lebus nach<br />

Posen, Kiew und weiter nach Osten. Die Oder wurde bei Niedrigwasser<br />

über eine Furt überquert oder bei Hochwasser mit der Fähre befahren.<br />

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 tobten an den Oderhängen um<br />

Lebus erbitterte Kämpfe, <strong>die</strong> drei Monate anhielten. Lebus und seine<br />

umliegenden Gemeinden wurden dabei fast völlig zerstört.<br />

Der Wiederaufbau dauert bis heute an.<br />

Als Amtsstadt ist Lebus seit 1991 wie in der Vergangenheit wieder Zentrum<br />

der Region.<br />

Für Besucher der Region verfügt Sie über eine Touristinformation.<br />

Sehenswertes<br />

• Altstadt mit Pfarrkirche St. Marien und Amtsgarten<br />

• Kriegerdenkmale<br />

• Oderhänge mit Naturschutzgebiet „Oderberge“<br />

Das Amt Lebus und seine Gemeinden<br />

Lebus ist eine Amtsstadt, mit fünf Gemeinden .Die Stadt Lebus mit den<br />

drei weiteren Ortsteilen Wulkow, Mallnow und Schönfließ, <strong>die</strong> Gemeinde<br />

Zeschdorf bestehend aus den Ortsteilen Alt Zeschdorf, Petershagen<br />

und Döbberin und <strong>die</strong> Orte Reitwein, Podelzig und Treplin als eigenständige<br />

Gemeinden. Die genaue Lage der Orte ist auf der Karte 1 zu sehen.<br />

• „Landeslehrstätte für Naturschutz und Landschaftspflege“<br />

Lebus – Die Stadt – „Die Burg an der Furt“<br />

Die Stadt Lebus, an der Abbruchkante der Lebuser Platte zur Oder sehr<br />

romantisch gelegen, blickt auf eine lange Siedlungsgeschichte zurück.<br />

Bereits in der jüngeren Bronzezeit um 1000 v. Chr. stand auf den Lebuser<br />

Bergen eine Volksburg. Den um 800 n. Chr. eingewanderten Slawenstamm<br />

der Leubuzzi verdankt <strong>die</strong> Stadt und das Land Lebus seinen<br />

Namen. Seit dem frühen Mittelalter führte <strong>die</strong> alte Handelsstraße von<br />

Übernachtung<br />

Zimmervermietung<br />

Herr Begau | Frankfurter Str. 36 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-396<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Gahr | Schlossberg 19 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5567<br />

14 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Zimmervermietung<br />

Frau Pirke | Kietzer Ch. 16 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-7129<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Quitz | Kietzer Chaussee 9 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5632<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Schmidt | Am Elisenberg 1 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5375<br />

Zimmervermietung<br />

Familie Uckrow | Breitestraße 18 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-380<br />

Zimmervermietung, Ferienwohnung,<br />

Schlafen im Heu und Fahrradverleih<br />

Familie Müller | Frankfurter Straße 2 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-221<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Begau | Kietzer Chaussee 35 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5254<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Finke | Mühlenstraße 15 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-229<br />

Ferienhaus Lindenblüte<br />

Frau Goik | Lindenstraße 19d | 15326 Lebus | Tel.: 0160-8439155<br />

Ferienhaus Bungalows<br />

Herberge Mückenbusch | Busch 1 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-282<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Wurdinger | Kietzer Straße 10 | 15326 Lebus<br />

Tel.: 033604-5096 | www.lebuser-land.de<br />

Gastronomie<br />

Ausflugsgaststätte „Anglerheim“<br />

Inh. Herr Neufert | Oderstraße 16 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5691<br />

„Cafe Müller“<br />

Inh. Frau Müller | Frankfurter Straße 2 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-221<br />

Gaststätte „Oderblick“<br />

Inh. Frau Mehnert | Kietzer Straße 22 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-205<br />

Speisegaststätte „Schützenhaus“<br />

Inh. Herr Uckrow | Kietzer Chaussee 1 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-382<br />

für Tagesausflügler.<br />

Sehenswertes<br />

• Kirchenruine mit Friedhof<br />

• Manufaktur mit Heimatstube<br />

• Heimattiergarten<br />

• Naturscheune mit heimischer Flora und Fauna<br />

• Oderhänge mit Naturschutzgebiet „Oderhänge Mallnow<br />

Unterkünfte<br />

Zimmervermietung<br />

Familie Schreier | Schönfließer Str. 9a<br />

OT Mallnow | 15326 Lebus | Tel.: 033602-2787<br />

Zimmervermietung<br />

Familie Schütz | Dorfstraße 3<br />

OT Mallnow | 15326 Lebus | Tel.: 033602-3083<br />

Ferienhäuser „Adonisröschen“ |<br />

Frau Gutsmann | Bruchweg 8 | OT Mallnow |<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-2644<br />

Ferienbungalow<br />

Familie Fleer | Kirschallee 40 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-6003<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Kreppke | Kietzer Straße 13 | 15326 Lebus<br />

Tel.: 033604-238 | www.mol-t.de<br />

Lebus – Ortsteil Mallnow<br />

„Das Dorf der Adonisröschen“<br />

Das kleine Dorf Mallnow, an den Oderhängen gelegen, entstand wahrscheinlich<br />

zu Beginn des 13. Jahrhunderts.<br />

Es wurde von den Wenden<br />

besiedelt. Das Dorf hatte zu<br />

Beginn Wasserprobleme, da wegen<br />

der Lage an der Abbruchkante zur<br />

Oderniederung Brunnen von 10<br />

– 40 Meter Tiefe gegraben werden<br />

mussten.<br />

1505 erwarb der Lebuser Bischof<br />

das Dorf. Nach der Reformation<br />

ging der Besitz in das Kurfürstentum<br />

Brandenburg über.<br />

Auch Mallnow wurde während<br />

der letzten Kampfhandlungen zum<br />

Ende des Zweiten Weltkrieges 1945<br />

stark zerstört. Heute ist der Ort wegen<br />

der dort reich blühenden Adonisröschen<br />

ein bekannter Anlaufpunkt<br />

Ferienhaus<br />

Frau Tretner | Bruchweg 1a | OT Mallnow<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-2862<br />

Landherberge<br />

„Der lustige Strohsack“<br />

Frau Gutsmann | Bruchweg 8 | OT Mallnow<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-2644<br />

Gastronomie<br />

Gaststätte „Adonisröschen“<br />

Inh. Familie Gutsmann<br />

Bruchweg 8 | OT Mallnow | 15326 Lebus | Tel.: 033602-2644<br />

Lebus – Ortsteil Schönfließ<br />

Das kurze Straßendorf wurde nach dem reizvollen Mühlenfließ benannt,<br />

welches den Ort durchquert. Es befindet sich auf der Lebuser Platte. Gegründet<br />

wurde der Ort Mitte des 13. Jahrhunderts. Von 1354 bis 1598 war<br />

der Bischof von Lebus Lehnsherr von Schönfließ. 1877 erhielt der Ort<br />

eine eigene Bahnstation.<br />

Während der Kriegshandlungen 1945 sprengten <strong>die</strong> deutschen Truppen<br />

15 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


wie vielerorts den Turm der Kirche,<br />

<strong>die</strong> erst 1878 erneuert worden war.<br />

Übrig geblieben ist ein stark beschädigtes<br />

Kirchenschiff, dass noch<br />

heute erhalten ist.<br />

Sehenswertes<br />

• Kirchenruine mit Kriegsgräberstätte<br />

• hundertjähriger Backofen<br />

Unterkünfte<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Babe und Herr Grabow<br />

Schönfließer Dorfstraße 23<br />

OT Schönfließ<br />

15326 Lebus<br />

Tel.: 033602-45848<br />

Lebus – Ortsteil Wulkow – Das Ökodorf<br />

Der auf der Lebuser Platte gelegene Ort Wulkow stammt aus dem 13.<br />

Jahrhundert. Er ist wendischen Ursprungs. Vorher von mehreren Familien<br />

besessen, ging das Dorf 1577 in den Besitz der Familie von Burgsdorff<br />

über. Im 17. Jahrhundert war das Gut Rittersitz des Adelgeschlechts<br />

„von Burgsdorff“ mit einem Schloss und Schlosspark. In der Wende vom<br />

19. zum 20. Jahrhundert konnte Wulkow durch <strong>die</strong> unermüdlichen Tätigkeiten<br />

des damaligen Gutsbesitzers Dr. Richard Schulz-Wulkow einen<br />

Aufschwung vollziehen. Mit seiner Unterstützung kam es beispielsweise<br />

zum Bau einer Chaussee durch den Ort zur Errichtung einer Schule und<br />

zur Anlage noch heute vorhandener Alleen.<br />

Nach der politischen Wende beschloss <strong>die</strong> Gemeindevertretung 1990,<br />

eine nachhaltige ökologisch ausgerichtete Entwicklung der Gemeinde<br />

aufzubauen. Die darauf folgenden Aktionen trugen bereits 1994 Früchte.<br />

Wulkow wurde mit dem deutschen Umweltpreis ausgezeichnet und trägt<br />

seither den Namen „Ökodorf“.<br />

Pension Wilhelmshof<br />

Frau Schmidt | Wilhelmshof 6 | OT Wulkow<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-5202 | www.novasol.de<br />

Ferienhaus und Zeltlager<br />

Ökospeicher e.V.<br />

Am Ufo 1 | OT Wulkow | 15326 Lebus<br />

Tel.: 033602-4690 | www.oekospeicher.de<br />

Ferienwohnung<br />

Frau Baranek | Dorfstraße 44 | OT Wulkow<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-5178 | www.gastgeberNet.de<br />

Podelzig – Das Tor zum Oderbruch<br />

Podelzig, am Übergang von der Lebuser Platte zur Oderniederung gelegen,<br />

ist ein Zusammenschluss aus den Gemeinden Alt- und Neu Podelzig,<br />

Klessin und Wuhden. Erste urkundliche Erwähnungen der Ortsteile<br />

geschahen im 13. und 14. Jahrhundert. 1354 bis 1598 war der Bischof<br />

von Lebus Lehnsherr der Gemarkung. Danach ging <strong>die</strong>se Herrschaft an<br />

den Kurfürsten bzw. König.<br />

Um 1400 gehörte das Gut Podelzig der Familie von Burgsdorff. Die Familie<br />

prägte lange Zeit das Geschehen auf dem Rittergut bis es im 17.<br />

Jahrhundert Teile an den Kurfürst verkaufte, <strong>die</strong> dann zum Domänenamt<br />

Lebus gehörten.<br />

Mit der Urbarmachung des Oderbruchs wurde 1775/1776 das Kolonistendorf<br />

Neu Podelzig gegründet. Die früheste Besiedlung des Oderbruchs<br />

durch <strong>die</strong> Wenden ist heute noch nahe Podelzig an den Wallbergen<br />

zu erkennen.<br />

Bereits 1250 befand sich Podelzig an dem Nord-Süd- Handelsweg entlang<br />

der Oder. 1826 wurde eine Chaussee, 1856 eine Bahnlinie nach<br />

Küstrin-Kietz gebaut.<br />

Während der letzten Schlachten im Zweiten Weltkriegs 1945 wurden 85<br />

% der Bebauung des Ortes zerstört.<br />

Sehenswertes<br />

• wiederrichtete Kirchenruine<br />

• Kriegsgräberstätten<br />

• Oderhänge mit dem Naturschutzgebiet „Zeisigberge“<br />

• Überreste slawischer Burgwallanlagen<br />

Unterkunft<br />

Pension „Am Anger“<br />

Familie Gerhardt | Hauptstraße 38 | 15326 Podelzig | Tel.: 033601-209<br />

Sehenswertes<br />

• Das „Ökodorf“ Wulkow à Ufo „Domespace“, Speichergebäude mit traditionellen<br />

Märkten und umweltfreundlicher Holzpelletheizung, Kräutergarten,<br />

Pflanzenkläranlage<br />

• Schlossruine mit Gutshof, Schlosspark und Kriegsgräberstätte<br />

Ferienwohnung „Wuhdener Bergpension“<br />

Familie Tietz | Wuhden 9a | 15326 Podelzig | Tel.: 033601-224<br />

Gastronomie<br />

Gasthaus „Am Anger“<br />

Inh. Herr Gerhardt | Hauptstraße 38 | 15326 Podelzig | Tel.: 033601-209<br />

Unterkünfte<br />

Reitwein – Die Perle des Oderbruchs<br />

16 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Sehenswertes<br />

• Stüler-Kirche<br />

• Reitweiner Sporn mit Blick in südliche Oderbruch<br />

• Shukow-Bunker<br />

• Heiratsmarkt am Wochenende nach Pfingsten<br />

Unterkünfte<br />

Pension<br />

„Zur alten Scheune“<br />

Familie Lindow | Fischerstraße 10 | 15328 Reitwein | Tel.: 033601-547<br />

Ferienhaus<br />

„Zum weißen Hirsch“<br />

Frau Bäcker | Birkenweg 7 | 15328 Reitwein | Tel.: 033601-5830<br />

Sehenswertes<br />

• Kirchenruine mit Storchennest<br />

• Naherholung am Kleinen und Großen Trepliner See<br />

• Wanderungen an der ehemaligen Mühle im Naturschutzgebiet „Treplin-<br />

Alt Zeschdorfer Fließtal“<br />

Unterkünfte<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Strehl | Siedlerweg 7<br />

15326 Treplin | Tel.: 033602-2972<br />

Gastronomie<br />

Gaststätte „Glück Auf“<br />

Frankfurter Straße 2 | 15326 Treplin | Tel.: 033602-244<br />

Im 4. Jahrhundert noch von den Germanen besiedelt, wanderten seit dem<br />

6. Jahrhundert <strong>die</strong> Slawen in das Gebiet bei Reitwein ein. Die Slawen<br />

errichten einen Burgwall, der jedoch im Zuge der polnischen Eroberung<br />

im 10. Jahrhundert zerstört wurde.<br />

1666 kaufte <strong>die</strong> Familie Burgsdorff den bereits in der Oderbruchniederung<br />

liegenden Ort Reitwein. In ihren Händen blieb er bis zum Jahr<br />

1849.<br />

Wegen der mittlerweile zu klein und marode gewordenen Kirche beauftragte<br />

1855 der damalige Besitzer Reitweins Graf Finck von Finckenstein<br />

den berühmten Baumeister Friedrich August Stüler am Hang des<br />

Reitweiner Sporns eine Backsteinkirche zu bauen. Stüler war ein Schüler<br />

von Karl Friedrich Schinkel.<br />

Auch ein Schloss war in Reitwein zu finden. Es wurde Ende des 17.<br />

Jahrhunderts erbaut, und selbst <strong>die</strong> Kampfhandlungen 1945 ließen es fast<br />

unversehrt. Unglücklicherweise ließ man das Gebäude 1962 abreißen.<br />

Mit der Anbindung an das Schienennetz erwies sich Reitwein bereits<br />

zum Ende des 19. Jahrhundert als ein beliebtes Ausflugsziel für <strong>die</strong><br />

Frankfurter und Küstriner Bewohner.<br />

Die letzten Schlachten des Zweiten Weltkrieges trafen <strong>die</strong> Gegend um<br />

Reitwein besonders schwer. Zur besseren Übersicht wurde z.B. der gesamte<br />

Reitweiner Sporn gerodet.<br />

Ein Überbleibsel <strong>die</strong>ser Zeit ist der Bunker des sowjetischen Marschalls<br />

Shukow und seiner Armee. Er steht heute zur Besichtigung offen.<br />

Rüstzeitenheim<br />

Evangelische Kirchengemeinde Podelzig<br />

Hathenower Weg 4 | 15328 Reitwein | Tel.: 033601-5835<br />

Gastronomie<br />

Gaststätte „Am Reitweiner Sporn“<br />

Inh.: Herr Dietrich | Wuhdener Weg 4<br />

15328 Reitwein | Tel.: 033601-46843<br />

Ausflugsgaststätte „Zum Heiratsmarkt“<br />

Inh.: Herr Polers | Triftweg 3<br />

15328 Reitwein | Tel.: 033601-3174<br />

Treplin<br />

Der auf der Lebuser Platte gelegene Ort Treplin wurde erstmals 1341<br />

urkundlich erwähnt. Der Bischof von Lebus war sein Lehnsherr.<br />

1524-1944 gehörte das Gut der Familie von Burgsdorff. Der Bau der Kirche<br />

begann 1873, <strong>die</strong> im Turm befindliche Glocke ist jedoch wesentlich<br />

älter (15./16 Jahrhundert). Die Kirche erlitt durch <strong>die</strong> Kriegshandlungen<br />

im Zweiten Weltkrieg starke Schäden. Nach langwierigen Spendenaktionen<br />

aktiver Bürger konnte das Dach in den letzten Jahren erneuert<br />

werden.<br />

Nahe bei Treplin gab es Braunkohlevorkommen, <strong>die</strong> im 19 Jahrhundert<br />

bis Mittel des 20 Jahrhunderts noch Kohle förderten. Für <strong>die</strong> Arbeiter<br />

legte man eigens ein Wohnhaus, das Grubenhaus , an. Dies steht heute<br />

wegen seiner besonderen Bauart unter Denkmalschutz.<br />

Zeschdorf - OT Alt Zeschdorf – Das Dorf der drei Seen<br />

Das auf der Lebuser Platte gelegene Alt Zeschdorf bestand ursprünglich<br />

aus zwei Gemeinden. Während das Angerdorf Hohenjesar bereits 1308<br />

schriftlich erwähnt wurde, geschah <strong>die</strong>s bei dem Gassendorf Alt Zeschdorf<br />

erst 1424. 1928 kam es zur Eingemeindung Hohenjesars in <strong>die</strong><br />

Gemeinde Alt Zeschdorf.<br />

1523 erwarb Kurt von Burgsdorff das Rittergut und <strong>die</strong> Wassermühle.<br />

Es waren auch <strong>die</strong> Burgsdorff’s, <strong>die</strong> 1721 <strong>die</strong> Kirche aus Backstein und<br />

ein Herrenhaus mit Park Ende 17. Anfang 18. Jahrhundert errichten ließen.<br />

Heute sind vom ehemaligen Schloss nur einzelne Kellergewölbe<br />

geblieben. Es brannte 1945 während der Kampfhandlungen bis auf <strong>die</strong><br />

Grundmauern nieder. Die Gewölbe nutzen heute Fledermäuse als Winterquartier.<br />

Sehenswertes<br />

• Kirchenruine mit Pfarrhaus und altem Grabmal der Familie Burgsdorff<br />

• Naherholung an den Seen<br />

• Wanderungen im Naturschutzgebiet „Treplin-Alt Zeschdorfer Fließtal“<br />

• Freizeit und Tourismuszentrum mit Reitmöglichkeiten<br />

Unterkünfte<br />

Zimmervermietung<br />

Reit- und Fuhrbetrieb | Familie Blumrich | Falkenhagener Weg 11<br />

OT Alt Zeschdorf | 15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-5220 | www.cowboyonline.de<br />

17 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Zimmervermietung<br />

Frau Schlender | Gartenweg 27 | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-5177<br />

Zimmervermietung und Ferienwohnung<br />

Frau Friedrich | Hauptstraße 66 | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-5240<br />

Ferienwohnung<br />

Frau Lietsch | Gartenweg 3 | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-2776<br />

Campingplatz<br />

Herr Wolff | Neue Siedlung 18 | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-247<br />

Gastronomie<br />

Restaurant und Cafe „Am Seeberg“<br />

Seeberg 1 | OT Alt Zeschdorf | 15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-4539009<br />

Zeschdorf – Ortsteil Petershagen<br />

Petershagen, im13 Jahrhundert entstanden, war mehr als dreihundert Jahre<br />

im Besitz der Familie von Strantz bis zum Jahr 1766. Eine alte Grabplatte<br />

von 1594 befindet sich heute noch in der Kirche vor dem Altar.<br />

Ab 1800 wurden <strong>die</strong> Poststraßen vermessen und mit Kies und Schotter<br />

befestigt. Auch Petershagen befindet sich an einer solchen Chaussee, <strong>die</strong><br />

nach Berlin führt. Ein Ľ Meilenstein zeigt jetzt noch <strong>die</strong> Entfernung nach<br />

Berlin an; 9 Ľ Meilen.<br />

1756 wurden auf dem Petershagener Gutsgebiet Spuren von Braunkohle<br />

gefunden. Es begann <strong>die</strong> Zeit der Braunkohleförderung in Petershagen,<br />

<strong>die</strong> über zwei Jahrhunderte anhielt.<br />

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich im nahegelegenen Falkenhagener<br />

Wald eine Fabrik mit Bunkeranlagen in der Tabun und Sarin<br />

hergestellt wurde. Die Bunkeranlagen sind bis heute erhalten geblieben<br />

und zu besichtigen.<br />

Sehenswertes<br />

• Kirche mit alter Sauer-Orgel<br />

• Kriegerdenkmäler vom Ersten und Zweiten Weltkrieg<br />

• Kriegsgräberstätte<br />

• Feriengut Madlitzer See<br />

• Gutsgelände mit Herrenhaus und Gutspark<br />

Bunkeranlagenbesichtigung nach Anmeldung<br />

Unterkünfte<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Ludwig | Hauptstraße 24 | OT Petershagen<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033603-296<br />

Zeschdorf – Ortsteil Döbberin<br />

Döbberin, entstand als Strassendorf, urkundlich erstmals 1405 erwähnt.<br />

Die Kirche ist ein romantischer Backsteinbau mit quadratischem Westturm.<br />

Der spitze Westturm aus dem Jahr 1779 ragt weit über das Dorf hinaus.<br />

Die heutige Gestaltung der Kirche ist aus dem Jahr 1905. Sie ist umgeben<br />

von<br />

einem alten Friedhof, auf dem noch Grabsteine aus dem 17. Jahrhundert<br />

zu finden sind. Typisch für Döbberin sind Feld – und Backsteinbauten.<br />

Die hüglige Landschaft , der Wald und <strong>die</strong> Seen unterstreichen <strong>die</strong> malerische<br />

Landschaft <strong>die</strong>ses hübschen Bauerndorfes mit seiner reichhaltigen<br />

Flora und Fauna. Das “ Söllegebiet “ in der westlichen Gemarkung ist ein<br />

Naturdenkmal, ebenso der Wachholderhang am großen Krebssee. Auch<br />

Döbberin ist geeignet für sanften Tourismus. Überregionale Berühmtheit<br />

hat Döbberin durch den “ Ameisenhighway “ , der Verbindungsstrasse<br />

von Döbberin nach Falkenhagen, erlangt .Beim Bau <strong>die</strong>ser Strasse<br />

mussten mehrere Hügel der unter Schutz stehenden Roten Waldameise<br />

umgesetzt werden.<br />

Sehenswertes<br />

• Sölle<br />

• Wachholderhang<br />

• Reitwege<br />

Tourismus<br />

Das Amt Lebus ist bestrebt, den Natur- und Kulturtourismus in der Region<br />

zu etablieren. Wegen der schwach hügeligen Landschaft bietet sich<br />

vor allen Dingen der Fahrradtourismus an. Mit dem Rad sind <strong>die</strong> relativ<br />

weiten Entfernungen des für Deutschland dünn besiedelten Landes gut<br />

zu überwinden. Karte 1 enthält alle bedeutenden Radwege, <strong>die</strong> das Amt<br />

Lebus queren. Darunter befinden sich zwei Fernradwanderwege; der<br />

Oder-Neiße-Radweg und der Europaradweg R1. Ein wichtiger regionaler<br />

Radweg ist der Theodor-Fontane-Radweg. Er durchzieht das Land auf<br />

den Spuren Theodor Fontanes und seinem Werk „Wanderungen durch<br />

<strong>die</strong> Mark Brandenburg“. Weitere Routen, <strong>die</strong> das ehemalige Lebuser<br />

Land beiderseits der Oder zum Inhalt haben, werden demnächst fertiggestellt.<br />

Sie entsehen im Namen der „Landschaft des Jahres 2003/2004<br />

– „Das Lebuser Land“ von den Naturfreunden e.V. mit Unterstützung der<br />

Europäischen Union.<br />

Traditionelle Veranstaltungen im Amtsbereich<br />

• Fliederblütenfest in Lebus zur Fliederblüte<br />

• Heiratsmarkt in Reitwein am ersten Wochenende nach Pfingsten<br />

• Oldtimertreffen in Treplin im Sommer<br />

• Bauernmärkte in Ökospeicher Wulkow zu Ostern, Erntedank und Weihnachten<br />

• Adventsbasar in der Trepliner Kirche<br />

Adoniswanderungen<br />

Sie finden im Frühjahr in Lebus, im OT Mallnow und in Podelzig alljährlich<br />

statt.<br />

• In Lebus bieten wir zur Zeit der Adonisblüte eine Wanderung in Richtung<br />

Landeslehrstätte an<br />

Von der Schiffsanlegestelle beginnt unsere Wanderung durch <strong>die</strong> Oderstraße<br />

an der alten Fähre durch <strong>die</strong> Kietzer Straße, Kietzer Berg an der<br />

alten Oder entlang. An der Badestelle angekommen, besteigen wir das<br />

höher gelegene Plateau. Dort haben wir einen herrlichen Blick über <strong>die</strong><br />

schöne Oderlandschaft. Der Steilhang am Wasserwerk ist ein beliebter<br />

Platz, wo sich hin und wieder der Eisvogel zeigt . Hinter dem Wasserwerk<br />

führt uns unser Wanderweg durch <strong>die</strong> Wiesen am Fluss vorbei, wo<br />

sich rechts von uns <strong>die</strong> Pontischen Hänge erheben. Verschiedene Steppenpflanzen<br />

, sie sind in der Lebensweise und Wuchsform an sehr trockene<br />

Standorte angepasst und verleihen unserer näheren Umgebung besonderes<br />

Gepräge. Diese Wuchsgebiete nennen wir Trockenrasenstandorte.<br />

Sie werden Ihnen als Besonderheit hier auffallen. Über <strong>die</strong> Stufen an der<br />

Landeslehrstätte gelangen wir über den Bergrücken zum Birkenhof . Hier<br />

freut sich Familie Krämer , als Eigentümer des Pferdehofes, über einen<br />

Besuch. Weiter in Richtung Lebus führt uns der Weg über den Kietzer<br />

Berg zur Schiffsanlegestelle in der Nähe der Gaststätte Anglerheim. Dauer:<br />

ca. 3 Stunden<br />

Abstecher zu den Mallnower Adonisröschen<br />

Wer <strong>die</strong> Sonne auf Erden erleben möchte, sollte Ende April/Anfang Mai<br />

<strong>die</strong> Oderhänge Mallnow besuchen, nordwestlich von Lebus gelegen,<br />

dort wo <strong>die</strong> Lebuser Hochfläche steil ins Oderbruch abfällt . Um <strong>die</strong>se<br />

Zeit blühen dort auf den Pontischen Hängen Adonisröschen. Sie bilden<br />

stellenweise einen gelben Blütenteppich. Das Frühlingsadonisröschen ist<br />

eine schon in der Vergangenheit stark beachtete Blume gewesen. Sumer,<br />

Hethiter, Germanen, Slawen und nordamerikanische Indianer sahen in<br />

ihr das Symbol des kommenden Frühlings. So verwundert es nicht, dass<br />

sich um das Adonisröschen eine Reihe von Sagen ranken. Die bekannteste<br />

unter ihnen ist <strong>die</strong> griechische Sage von Adonis und Aphrodite.<br />

Zeit : ca 2 Stunden<br />

18 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Adoniswanderung nach Podelzig<br />

Von Manschnow in Richtung Podelzig kommend erstreckt sich vor dem<br />

Ortseingang an der alten Bahnstation <strong>die</strong> Priesterschlucht . Dort , am Zeisigberg<br />

und im unteren Teil des Ortsteiles Wuhden sowie im oberen Ortsteil<br />

Wuhden / Wuhdener Bank finden Sie <strong>die</strong> Adonisblüte, <strong>die</strong> reizvoll<br />

anzusehen ist. Dauer: ca. 2 Stunden<br />

Historische Wanderung in Lebus<br />

Lebus, <strong>die</strong> alte Bischofsstadt liegt inmitten einer malerischen Landschaft.<br />

Der Fluss, seine günstige Furt und das direkt benachbarte Plateau boten<br />

für <strong>die</strong> Menschen ideale Siedlungsbedingungen. So können wir an Hand<br />

von Ausgrabungen nachweisen, dass unser Gebiet schon vor 3000 Jahren<br />

besiedelt war.<br />

Unser Spaziergang beginnt an der Gaststätte „Anglerheim“, wo Sie einiges<br />

über <strong>die</strong><br />

775 jährige Geschichte der Stadt Lebus, das Bistum und über das Lebuser<br />

Land erfahren.<br />

Die Route führt uns durch <strong>die</strong> Oderstraße, links <strong>die</strong> Oder und rechts der<br />

steil ansteigende Bergrücken (der Burgberg 55 m hoch). Wir kommen an<br />

der Oderfurt vorbei, wo sich einst <strong>die</strong> Handelswege kreuzten. In der Kietzer<br />

Straße befindet sich das älteste erhaltene Fachwerkhaus von Lebus.<br />

Im Fischerkietz lebten einst <strong>die</strong> wendischen Fischer.<br />

Vorbei der St. Marien Kirche (mit ihrer spannenden Geschichte ) führt<br />

uns unsere Wanderroute den alten Bischofsweg zum Turmberg hinauf.<br />

Hier hat im 10. Jahrhundert eine Kastelan-Burg gestanden. Nach der<br />

Gründung des Bistums Lebus hatte der Bischof seinen Sitz auf der Burg.<br />

Die Mauerreste und eine Schautafel lassen den Besucher <strong>die</strong> einstige<br />

Burganlage erahnen. Vom Turmberg haben wir eine herrliche Aussicht<br />

auf <strong>die</strong> untere Stadt und über <strong>die</strong> Flusslandschaft in Richtung Frankfurt.<br />

Der Weg führt uns weiter über den Schlossberg, wo einst <strong>die</strong> Kathedrale<br />

(1236) gestanden hat. Nach 1523 ließ sich Bischof Blumenthal ein<br />

prächtiges Schloss erbauen, dass aber schon 1589 ein Raub der Flammen<br />

wurde. Auf Höhe des Poetensteiges bietet sich ein schöner Ausblick<br />

auf <strong>die</strong> Oderlandschaft und ins polnische Nachbarland. Abwärts geht’s<br />

vorbei am Amtsgarten mit seinen alten Baumbeständen (Platanen) und<br />

Neuanpflanzungen in Richtung Förstergasse. Rechts erhebt sich <strong>die</strong> Silhouette<br />

des Pletschenberges mit seiner imposanten Steintreppe, <strong>die</strong> es<br />

sich lohnt zu besteigen, um unseren Blick über <strong>die</strong> Flusswiesen und den<br />

Höhenrücken der einstigen Neumark in Richtung Küstrin wandern zu<br />

lassen. Auf der linken Seite, wo sich heute <strong>die</strong> Stufen zum Friedhof befinden,<br />

stand einst <strong>die</strong> älteste Kirche von Ostbrandenburg, <strong>die</strong> Petri-Kirche,<br />

in der Piasten Fürst Mieszko mit seiner Frau bestattet sind. Durch den<br />

Hohlweg gelangen wir wieder zur Gaststätte „Anglerheim“, zurück .<br />

Hier empfehlen wir Ihnen einen angenehmen Aufenthalt und <strong>die</strong> regionale<br />

ausgezeichnete Küche . Dauer : ca. 1 Stunde Entfernung : 2,5 km<br />

Wanderungen in und um Reitwein<br />

“ Die Perle des Oderbruchs “nennen <strong>die</strong> Reitweiner ihren Ort.<br />

Es können vier geführte Wanderung vereinbart werden<br />

„Oderroute“<br />

Dauer: Ca. 2 Stunden Bus / Fahrrad / teilweise zu Fuß<br />

- Sehr schöne Ausblicke auf <strong>die</strong> naturbelassene Flußauenlandschaft<br />

- Fahrt entlang des Meyer-Damm’s mit Erläuterungen zur Entstehung,<br />

Sinn und Probleme<br />

des Bauwerkes<br />

- Besuch der Diplomatentreppe und Blick auf das natürliche Umfeld<br />

der Oder , Wanderung unter der letzten erhaltenen Baumreihe auf dem<br />

Oderdamm<br />

-Spaziergang zum ehemaligen Dammeisterhaus oder Fahrt dorthin;<br />

Gang zur Oder.<br />

Informationen zum Hochwasser 1997 und zum Dammbruch 1947<br />

„Kriegsroute“<br />

Dauer: ca. 3 Stunden zu Fuss / teilweise Bus / Fahrrad<br />

- Besuch der Diplomatentreppe an der Oder, hier überwand <strong>die</strong> Rote<br />

Armee <strong>die</strong> Oder<br />

am 2. Februar 1945<br />

- Blick von der „Schönen Aussicht“ auf das umkämpfte Gebiet<br />

- Shukow-Befehlsstand auf dem Reitweiner Sporn; von hier befehligte<br />

Marschall Shukow am<br />

16. April 1945 den Sturm auf <strong>die</strong> Seelower Höhen<br />

- Besichtigung der durch Kriegseinwirkungen beschädigten Kirche in<br />

den Reitweiner Bergen<br />

- Russische Kriegsgräberstätte mit ca. 3.000 Gefallenen<br />

„Geschichtsroute“<br />

Dauer: Ca. 3 Stunden zu Fuss<br />

- Besichtigung der Stüler-Kirche aus dem 19. Jahrhundert – eine neogotische<br />

Backsteinkirche idyllisch am Berghang gelegen<br />

- „Schöne Aussicht“ mit Blick auf das im 18. Jahrhundert trockengelegte<br />

Oderbruch<br />

- Begehung der Wallberge, <strong>die</strong> heue noch eindrucksvoll zeigen, wo <strong>die</strong><br />

Slawen im 8. und 9. Jahrhundert lebten<br />

- Der Shukow- Befehlsstand ist eines der vielen Zeugnisse des 2. Weltkriege<br />

auf dem Reitweiner Sporn<br />

„Naturroute“<br />

Dauer: Ca. 3 – 4 Stunden<br />

Sie laufen den großen Rundweg „Unter den Bergen“ mit den Stationen<br />

restauriertes Gutsarbeiterhaus, Baggerstelle, NSG Zeisigberg, alter Handelsweg<br />

„Frankfurter Straße“, Schöne Aussicht. Auf <strong>die</strong>sem Weg wird<br />

besonders <strong>die</strong> Vielfältigkeit der „Reitweiner Nase“ erlebbar.<br />

Im März empfehlen wir einen Abstecher zu dem Schneeglöckchenhang<br />

im Nachtigallengrund.<br />

Im April blühen <strong>die</strong> Adonisröschen in der Priesterschlucht.<br />

Die beschriebenen vier Programme können gekoppelt werden mit:<br />

- Einem Besuch der Reitweiner Wiesenkeramik,<br />

- einem Besuch der Gedenkstätte „Seelower Höhen“<br />

Voranmeldung :Tel. (03 36 01) 31 74 oder 59 20.<br />

Reiterhöf Pferdepension Birkenhof<br />

Inh. Frau Krämer | 15326 Lebus | Tel.: 033604-376<br />

Pferdehof Mallnow<br />

Inh. Frau Krüger | OT Mallnow | 15326 Lebus | Tel.: 033602-2653<br />

Tourismus- und Freizeitzentrum<br />

Inh. : Freizeit u. Tourismus GmbH<br />

OT Alt Zeschdorf | 15326 Zeschdorf | Tel.: 033602 214<br />

Amerikanistikverein Alt Zeschdorf<br />

Inh. Herr Blumrich | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-5220<br />

19 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Gemeinde Słubice<br />

Nach heutigem Wissensstand gehen <strong>die</strong> Anfänge von Siedlungen auf<br />

dem Gemeindegebiet auf <strong>die</strong> Steinzeit zurück. Die ältesten Spuren aus<br />

der Altstein- und Mittelsteinzeit sind in den Ortschaften Golice, Lisów,<br />

Rybocice und Pławidła bekannt. Hier wurden Standorte entdeckt, wo <strong>die</strong><br />

Urmenschen ihre Werkzeuge aus Feuerstein herstellten. Sie waren Jäger<br />

und Sammler.<br />

Die ersten Landwirte und Kaufleute gab es in <strong>die</strong>ser Region ca. 3500<br />

– 3000 v.Ch. Die Siedlungen Drzecin, Golice, Lisów, Kunice, Rybocice<br />

und Świecko entwickelten sich dank erfolgreicher Landwirtschaft vor<br />

allem im Anbau von Getreide. Erste Werkzeuge wurden aus Ton hergestellt.<br />

In der Bronzezeit stand <strong>die</strong> Region von Słubice unter dem Einfluss der<br />

Lausitzer Kultur. Charakteristisch für <strong>die</strong>se Kultur war <strong>die</strong> Zeremonie der<br />

Leichenverbrennung.<br />

In der Zeit gibt es immer mehr Erzeugnisse aus Metall. In Kunowice<br />

wurden Bronzegegenstände gefunden. In <strong>die</strong>ser Zeit gibt es schon mehrere<br />

Siedlungen (Rybocice, Świecko, Dziecin, Golice, Lisów, Kunowice)<br />

und Friedhöfe (Golice, Kunice, Nowy Lubusz). Aus dem 5. Jahrhundert<br />

stammt der Schatz aus Słubice. In einem Tongefäß fand man mehrere<br />

Schmuckstücke aus Bronze. Bis heute ist das ein spektakulärer archäologischer<br />

Fund. Bei archäologischen Ausgrabungen an der Ecke der<br />

Mickiewcza und Jedności Robotniczej Straße wurden auch Scherben der<br />

Lausitzer Keramik gefunden.<br />

Nach historischen Überlieferungen befand sich auf dem Gebiet des heutigen<br />

Słubice im frühen Mittelalter eine slawische Siedlung, <strong>die</strong> einen<br />

Teil des historischen Lebuser Landes bildete, das der Piastenstaat 1250<br />

an Brandenburg verlor. Dieses Gebiet bekam Polen nun nach fast sieben<br />

Jahrhunderten vom deutschen Staat zurück.<br />

Im früheren Mittelalter, im 5. und 6. Jahrhundert, kamen aus Osten <strong>die</strong><br />

slawischen Stämme. Aus <strong>die</strong>ser Zeit stammen <strong>die</strong> Siedlungen Nowy Lubusz<br />

und Pławida. Hier wurden Kiesgruben und geschmolzenes Eisen als<br />

Zeugnis der Eisenherstellung gefunden. In Lisów wurden im Jahre 1894<br />

ca. 10 kg Silbernmünzen und Schmuckstücke in einem Tonkrug gefunden.<br />

Dieser Schatz war eine Grabbeigabe aus dem Jahr 1015.<br />

In Kunowice wurden ebenfalls Münzen, 450 Brakteaten aus dem 15.<br />

Jahrhundert, gefunden.<br />

Słubice ist <strong>die</strong> jüngste Stadt in der Woiewodschaft Lubuskie. Als selbstständige<br />

Stadt besteht sie erst seit 1945, als <strong>die</strong> durch Frankfurt (O) fließende<br />

Oder zum Grenzfluss wurde. Die östliche Vorstadt der deutschen<br />

Stadt Frankfurt (Oder), <strong>die</strong> sogenannte Dammvorstadt, wurde an Polen<br />

zurückgegeben.<br />

Bis heute ist nicht eindeutig überliefert, wann <strong>die</strong> erste Brücke zwischen<br />

Frankfurt (O) und der Vorstadt – Dammvorstadt gebaut worden ist. Die<br />

ersten historischen Erwähnungen über eine Brücke in Frankfurt (O) gibt<br />

es in der Urkunde des damaligen Stadtbesitzers und Landesherrn, des<br />

bayerischen Kaisers Ludwig, vom 27. Juni 1324.<br />

Der Name „Słubice“ wurde der einstigen „Dammvorstadt“ erst nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg mit der Zugehörigkeit <strong>die</strong>ses Stadtteiles zur Republik<br />

Polen verliehen.<br />

Im Jahre 1939 gab es hier 15.600 Einwohner. Infolge der Kriegshandlungen<br />

im Frühjahr 1945 wurden 30% aller Gebäude zerstört. Deshalb gibt<br />

es in Słubice wenige historische Gebäude. Es überwiegen Bauten aus<br />

dem 19. und 20. Jahrhundert.<br />

Nach dem Kriegsende wurde in Slubice <strong>die</strong> Verwaltung für den Kreis<br />

Rzepin aufgebaut. Somit wurde eine im Aufbau befindliche Stadt zur<br />

Kreisstadt. Das Rzepiner Kreisamt existierte bis zum Jahre 1975. Danach<br />

wurde für <strong>die</strong> Stadt Słubice und für <strong>die</strong> anliegenden Gemeinden ein<br />

gemeinsamer Stadtrat gegründet.<br />

Nach den Änderungen in der Gesellschaftsordnung 1990 begann sich<br />

Słubice vortrefflich zu entwickeln. Nach dem 1. Januar 1999, als <strong>die</strong><br />

Verwaltungs- und Wirtschaftslandkarte erneut geändert wurde, gelangte<br />

Słubice in <strong>die</strong> heutige Wojewodschaft Lubuskie. Słubice ist eine der 11<br />

Kreisstädte und eine der 83 Gemeinden in <strong>die</strong>ser Wojewodschaft. An <strong>die</strong><br />

polnisch – deutsche Vergangenheit <strong>die</strong>ser Länder erinnert heutzutage das<br />

Wappen von Słubice, das nach langen Diskussionen und Untersuchungen<br />

erst um Ende 1975 genehmigt wurde. Neben dem <strong>die</strong> Piastenwurzeln<br />

symbolisierenden Adler befindet sich ein Frankfurter Hahn.<br />

Viele Jahre lang war <strong>die</strong> Grenzbrücke an der Oder eine unüberwindbare<br />

Barriere für <strong>die</strong> Einwohner von Słubice und Frankfurt (Ode). Erst <strong>die</strong> Öffnung<br />

der Grenze im Januar 1972 ermöglichte Polen und Deutschen, das<br />

gegenüberliegende Ufer zu betreten. Im Jahre 1980 wurde der visafreis<br />

Verkehr durch einen einseitigen Entschluss des ostdeutschen Nachbarn<br />

gestoppt.<br />

Mit dem Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der Grenzen zur Europäischen<br />

Gemeinschaft erhielten auch <strong>die</strong> offiziellen Kontakte zwischen<br />

Słubice und Frankfurt eine neue Dimension. Einige Tage nach<br />

der Öffnung der Oderbrücke für polnische Touristen unterzeichneten <strong>die</strong><br />

Bürgermeister von beiden Städten eine Willenserklärung über <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

u.a. im Bereich der Bildung, der Gesundheiltsfürsorge, des<br />

Umweltschutzes, der Städtebauplanung und der Wirtschaft. Seit November<br />

1993 treffen sich <strong>die</strong> Stadtverordneten beider Städte zu gemeinsamen<br />

Sitzungen, wo verbindliche Entschlüsse für Słubice und Frankfurt (Oder)<br />

gefasst werden.<br />

Noch vor dem EU-Beitritt Polens haben sich <strong>die</strong> beiden Städte für <strong>die</strong><br />

Durchführung des grenzübergreifenden Programms ,,Strategie Słubice<br />

- Frankfurt (O) 2003” entschlossen. Der Słubicer Teil des Projektes hat<br />

neben der nachhaltigen Entwicklung des Stadtraumes und der Sanierung<br />

der Stadtteile, <strong>die</strong> Entwicklung der Infrastruktur der Gemeinde zum Inhalt.<br />

Außerdem wurden Veranstaltungen im Zusammenhang mit den 23.<br />

Hansetagen der Neuzeit und der 750 Jahrfeier der Partnerschaft von Słubice<br />

– Frankfurt (Oder) organisiert.<br />

Die Umsetzung des gesamten Programmes vollzieht sich in 2 Phasen: <strong>die</strong><br />

erste von 2000 – 2003 und <strong>die</strong> zweite von 2003 – 2005. Das Programm<br />

stellt also <strong>die</strong> Modernisierung des Stadtraumes, der Plätze, Straßen, Parks<br />

und Stadtviertel dar.<br />

Nach dem EU-Beitritt Polens ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit von beiden Städten<br />

auf allen Ebenen noch mehr transparent.<br />

• 1945 Wiederaufbau der Stadt und Schaffung der Verwaltung nach<br />

Kriegszerstörungen, Organisation des Wirtschaftslebens in Słubice. Auf<br />

<strong>die</strong>sem Gebiet gab es schon in früherem Mittelalter slawische Siedlungen,<br />

<strong>die</strong> einen Bestandteil der Geschichte des Lebuser Landes bildet.<br />

Diese slawische Siedlung umfasste bis zum Jahre 1250 Gebiete sowohl<br />

auf dem östlichen als auch auf dem westlichen Oderufer. das zum Bischofsamt<br />

in Gniezno gehörte. Nach 1250 gingen <strong>die</strong>se Gebiete in den<br />

Besitz der Kurfürsten von Brandenburg über<br />

• 1950 Słubice wird zur Kreisstadt,<br />

• 1972 Öffnung der Grenze, Zusammenarbeit zwischen den Städten<br />

Słubice und Frankfurt (Oder), gemeinsame kulturelle und sportliche<br />

Veranstaltungen, Jugendaustausch, Anstellung Słubicer Bürger in deutschen<br />

Betrieben,<br />

• 1975 Auflösung des Kreises, Gründung der Stadtverwaltung in Słubice,<br />

• 1975 Willenserklärung über Zusammenarbeit zwischen Słubice und<br />

Frankfurt (Oder), 1980 Schließung der Grenze zwischen Polen (Volksre-<br />

20 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


publik Polen) und Deutschland (Deutsche Demokratische Republik),<br />

• 1981 Gründung einer Galerie in SMOK (heute Galerie "OKNO"),<br />

• 1987 <strong>die</strong> Stadt und Gemeinde Słubice wurde mit dem Titel „Mister der<br />

Wirtschaftlichkeit" gekrönt,<br />

• 1991 Beschlussfassung über <strong>die</strong> Gründung des Collegium Polonicum<br />

in Słubice,<br />

• 1993 Słubice gehört zu den Gemeinden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Euroregion Pro Europa<br />

Viadrina bilden,<br />

• 1993 erste gemeinsame Sitzung der Stadträte von Słubice und Frankfurt<br />

(Oder), Festlegung der Programme,<br />

• 1993 Krönung mit dem ersten europäischen Preis – Europäische Diplome<br />

für Partnerschaftsstädte Słubice und Frankfurt (Oder),<br />

• 1993 Stadt Słubice unternimmt ökologische Tätigkeiten – Deponie für<br />

Kommunalabfälle,<br />

• 1994 Słubice tritt in den Verein der Hansestädte ein,<br />

• 1994 zweiter Preis für Słubice und Frankfurt (O) – <strong>die</strong> Europäische<br />

Ehrenfahne,<br />

• 1994 Bau des ersten Studentenheimes "Amicus" in Słubice (insgesamt<br />

gibt es 5)<br />

• 1995 Bau des Hauptgebäudes vom Collegium Polonicum,<br />

• 1995 Słubice tritt in den Verein der Polnischen Städte ein,<br />

• 1996 neue Kläranlage - eine große Investition <strong>die</strong>nt den Bürgern,<br />

• 1997 <strong>die</strong> ersten Webseiten von Słubice,<br />

• 1997 Gründung der Sonderwirtschaftszone Kostrzyn - Słubice,<br />

• 1997 Słubice und Frankfurt (O) kämpfen gegen das Hochwasser,<br />

• 1998 Wasseraufbereitungsanlage ,<br />

• 1998 Inauguration des Jahres im neuen Gebäude des Collegium Polonicums,<br />

• 1998 Partnerschaft mit der deutschen Stadt Heilbronn,<br />

• 1998 Vertragsabschluss über <strong>die</strong> Korrespondenzpartnerschaft mit der<br />

Stadt Tijuana in Mexico,<br />

• 1999 I. Lebuser Wirtschaftsforum in Słubice,<br />

• 1999 Modell einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen<br />

Słubice und Frankfurt (O) wurde mit Plaketten des Europarates gekrönt,<br />

• 1999 Gründung des Kreises in Słubice,<br />

• 2000 Treffen des polnischen Präsidenten Aleksander Kwaśniewski<br />

und des deutschen Präsidenten Johannes Rau auf der Oderbrücke,<br />

• 2000 II. Lebuser Wirtschaftsforum in Słubice,<br />

• 2000 neuer Sitz der Stadtverwaltung in Słubice,<br />

• 2000 Słubice feiert das I. Fest der Woiewodschaft Lubuskie,<br />

• 2000 Unterzeichnung der Proklamation über Zusammenarbeit der<br />

"Schwesterstädte" mit Yuma (USA),<br />

• 2000 Eröffnung der Bibliothek von Collegium Polonicum,<br />

• 2000 Beschlussfassung des Stadtrates von Słubice über das integrierte<br />

Programm "Strategie Słubice - Frankfurt (O) 2003": "Europagarten, 23.<br />

Internationale Hansetage der Neuzeit, <strong>die</strong> 750 Jahrfeier von Frankfurt<br />

(O)<br />

Die Natur von Słubice hat sich im Laufe der menschlichen Tätigkeit,<br />

insbesondere vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, sehr<br />

verändert.<br />

Dieses betrifft insbesondere den Umbau von Waldkomplexen östlich<br />

von Słubice, wo <strong>die</strong> Mischwälder (mit Eichen, Weichbuchen, Buchen<br />

und Kiefern) zu monokulturellen Kiefernwäldern geändert wurden. Der<br />

Buchenwald blieb im südöstlichen Teil von Słubice. Dort findet man eine<br />

besondere Pflanzenwelt, u.a. das Knabenkraut.<br />

Kennzeichnend für das Odertal sind zwar wesentliche Sumpfgebiete,<br />

<strong>die</strong> jedoch wegen Meliorationsarbeiten ihren ursprünglichen Charakter<br />

verloren haben. Daraus wurden Wiesen und Weiden, <strong>die</strong> ursprüngliche<br />

Pflanzenwelt der Flusswälder wurde aufgehoben.<br />

Słubice liegt 52 20’ nördlicher Breite und 14 32’ östlicher Länge zwischen<br />

dem Warschau – Berliner und dem Thon - Eberswalder Urstromtal auf<br />

der Lebuser Seenplatte im mittleren Odertal. Das Gebiet ist sehr abwechslungsreich.<br />

Die Nachbardörfer Lisów, Golice und Biskupice liegen auf<br />

Hügeln, wogegen Drzecin, Stare Biskupice, Kunowice, Rybocice und<br />

Świecko in einem flachen Gebiet liegen, in dem <strong>die</strong> Kiefernwälder des<br />

Rzepiner Urwaldes überwiegen. Das Flusstal der Oder befindet sich im<br />

westlichen Teil der Gemeinde, in dem auch <strong>die</strong> Stadt Słubice liegt.<br />

In und um Słubice gibt es viele Naturschönheiten und Grünanlagen, <strong>die</strong><br />

für Touristen besonders attraktiv sind. Von Słubice aus kann man interessante<br />

Fahrten in <strong>die</strong> Umgebung unternehmen. Besonders reizvoll sind<br />

Ausflüge für Angler, Jäger sowie Fahrrad- und Wassersportliebhaber und<br />

Wanderer.<br />

Die Gemeinde Słubice ist von großen Wäldern umgeben, <strong>die</strong> im Herbst<br />

Pilzsammler aus ganz Polen anziehen. Auch <strong>die</strong> Jäger aus dem In- und<br />

Ausland kommen hier auf ihre Kosten. In der Umgebung der Stadt sind<br />

viele Seen, ein Para<strong>die</strong>s nicht nur für Angler, auch Segler, Windsurfer<br />

und Paddler finden hier hervorragende Bedingungen, um ihren Hobby<br />

nachzugehen.<br />

Auf dem Gebiet von Słubice und Umgebung findet man keine bedeutenden<br />

Bodenschätze. Es gibt lediglich einige noch nicht untersuchte<br />

Braunkohlelager, deren Förderung jedoch unrentabel ist. Bis heute werden<br />

in der Nähe der Stadt Sand und Kies für Bau- und Straßenbauzwecke<br />

abgebaut.<br />

Die Oder, an der Słubice liegt, ist 854,3 km lang und entspringt in den<br />

Ostsudeten. Bei Słubice ist der Fluss schiffbar und das Wasser hat <strong>die</strong><br />

Reinheitsklasse III. Durch den südlichen Stadtteil fließt der Bach Ilanka<br />

mit 54,5 km Länge, der bei Rybicice in <strong>die</strong> Oder mündet. Im Odertal,<br />

nördlich von Słubice, gibt es viele Meliorationskanäle – der größte davon<br />

heißt der „Rote Kanal“ oder „Racza Struga“. Racza Struga ist 25,2 km<br />

lang und mündet in Kostrzyn in <strong>die</strong> Warthe.<br />

Im östlichen Teil der Gemeinde gibt es folgende Seen: Błędno (4,2 ha),<br />

Kunowice (4 ha), Gnilec (2,7 ha), Biskupice (10 ha), bei Biskupice ( 2<br />

ha), bei Golice (1,2 ha ) und Jasne (1,7 ha), Sułek (5 ha).<br />

Insgesamt beträgt <strong>die</strong> Seenfläche 34,2 ha. Die Seen sind in der Mehrheit<br />

reich an Fischen.<br />

In der Nähe der Mündung der Ilanka findet man alljährlich Nester von<br />

Regenpfeifern. Bei Rybocice kann man oft Sumpfschildkröten beobachten.<br />

An der Pliszkamündung nisten Säger. Hierbei handelt es sich um<br />

eine der am weitesten im Süden gelegenen Standorte <strong>die</strong>ser Gattung in<br />

Polen.<br />

Am Rande des Odertals nisten mehrere Gattungen von Raubtieren, wie<br />

z.B.: Habicht, Mäusebussard, Weiher. Das Odertal ist auch ein Gebiet des<br />

Vogelzuges, insbesondere von Regenpfeifern. Im Frühlingsvogelzug gibt<br />

es Schwärme von Rotschenkeln. Die Fauna <strong>die</strong>ser Region weist keine<br />

größeren Unterschiede zu den Nachbargebieten auf. Zu den größten Säugetieren<br />

auf <strong>die</strong>sem Gebiet zählen: Hirsche, Rehe und Wildschweine, oft<br />

trifft man Füchse, manchmal einen Dachs oder Baummarder, sehr selten<br />

kommt ein Elch oder ein Wolf vor.<br />

Rar sind hier Vertreter von Schutzgattungen wie: Spitzmaus, Steinmarder,<br />

Wiesel, Hermelin. Die Zahl an Feldtieren, wie Hasen, ist gesunken.<br />

Zu den neuen Gattungen zählen <strong>die</strong> Bisamtratte und der Zuchtminks. Der<br />

Biber kam zurück.<br />

Als neue Gattung von Lurchen und Krichtieren sind Supmfschildkröten,<br />

Kreuzottern, manchmal auch Ringelnattern zu finden. In den Seen gibt<br />

es folgende Fischarten: Barsch, Karpfen, Plötze, Aal, Hecht oder Brasse.<br />

Als Seltenheit kommt eine Art der Spinne aus der Region des Mittelmeers.<br />

Das Flusstal der Oder ist ein Para<strong>die</strong>s für Vogel. Hier nisten Wasser- und<br />

Sumpfvögel. Es sind viele seltene, gefährdete und vom Aussterben be-<br />

21 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


drohte Vogelarten anzutreffen, wie z. B. der Schwarzhalstaucher, <strong>die</strong><br />

schwarze Seeschwalbe, der Regenpfeifer, der Kiebitz, <strong>die</strong> Lachmöve, <strong>die</strong><br />

Löffelente und viele andere. Die größte Ansammlung von Wasser- und<br />

Sumpfvogelnistplätzen befindet sich in der breiten Oderniederung, ca. 2<br />

km von der Stadtbrücke entfernt. Eine andere Stelle, an der sich ebenfalls<br />

viele Wasservögel niedergelassen haben, ist das Mündungsgebiet der<br />

Ilanka und der Pliszka in der Gemeinde Cybinka.<br />

Die Lebuser Seenplatte, zu der <strong>die</strong> Gemeinde Słubice gehört, ist reich<br />

an Wäldern. Es sind vorwiegend Kiefernwäldern auf Sandböden,<br />

auf denen sich keine Landwirtschaft entwickeln kann. Man findet hier<br />

auch Laubwälder mit Buchen, Eichen und Weißbuchen. Den größten<br />

Am Rande des Odertales zwischen Świecko und Słubice wachsen seltene<br />

Baumarten wie Flatterulmen, Sommereichen, Spitzahorn und Linden.<br />

Im Stadtgebiet findet man einige Naturdenkmäler wie z.B. vier Sommereichen<br />

mit einem Umfang von 3,5 bis 4 m und einer Höhe von 15 – 22<br />

m (Kopernikus Straße, Freiheitsplatz und auf dem Gebiet des Sportgeländes<br />

von OSiR).<br />

Ein wichtiges Element der Stadt bilden <strong>die</strong> Grünanlagen, Grünflächen<br />

und Parks. Im Stadtzentrum gibt es fünf Plätze unterschiedlicher Größe<br />

mit Grünanlagen. Es sind folgende Plätze: der Frankfurter Platz, der Deportiertenplatz<br />

nach Sibirien, Platz der Freundschaft, Platz der Freiheit<br />

und der Heldenplatz. Im Zentrum gibt es auch einige Grünanlagen als<br />

Erholungsgebiete.<br />

Hinter der Kirche (<strong>die</strong> Straße des 1. Mai) liegt ein Park mit einer Fläche<br />

von ca. 2 ha. Er hat den Charakter eines Waldparks. Interessant sind auch<br />

<strong>die</strong> Baumbeständen von Sportgeländen, d.h. des Sportplatzen von OSiR<br />

mit dem Stadion.<br />

Stadtparks wurden saniert. Die Stadt wird immer schöner dank neuer<br />

Grünanlagen und dem Umbau von Sportgeländen. Aus den wilden<br />

Grünanlagen entstand ein Erholungsgebiet, auf dem man grillen, zelten<br />

und rodeln kann. Weitere Investitionen <strong>die</strong>ser Art werden in folgenden<br />

Jahren durchgeführt.<br />

Das moderne Sportgelände OSiR hat einen Sportplatz für Leichtathletik,<br />

Schwimmbäder, einen Tennisspielplatz, ein Hotel mit Gastronomie und<br />

biologischer Körperbehandlung. Die aktive Erholung wird nicht nur den<br />

Sportlern angeboten.<br />

Słubice ist hauptsächlich mit dem Grenzübergang assoziiert. An <strong>die</strong><br />

Waldkomplex bildet der Rzepiner Urwald mit einem sehr interessanten<br />

Pflanzenwuchs.<br />

Die Pflanzenwelt von Słubice und Umgebung wurde teilweise durch das<br />

Ozeanische Klima geprägt. Deswegen findet man hier einige westliche<br />

Pflanzenarten wie: Perlgraupe, Sauerklee, Waldmeister und seltene Orchideen.<br />

In der Fachliteratur wurden auch einige atlantische Sumpfpflanzen wie<br />

Jelängerjelieber oder <strong>die</strong> Sumpfheide erwähnt. Es gibt auch Standorte<br />

mit den Schutzgattungen von Sperben oder gemeinen Eiben.<br />

Die Steppenpflanzen sind durch Pflanzenarten wie Graslilie, Pfrimengras,<br />

Federgräser oder Feld-Mannstreu vertreten.<br />

Die Bedeutung von Grünanlagen liegt nicht im Alter von Gehölzen<br />

oder besonderer biologischer Merkmale, sondern auch in ihrer räumlichen<br />

Gestaltung und Flächennutzung. Sie bilden Grünzäune um <strong>die</strong><br />

Sportplätze und schützen <strong>die</strong> Wanderwege. Es sind Linden-Eichen- und<br />

Platanealleen sowie einzeln oder in Reihen wachsende Pappeln, Eichen<br />

und Ahorne.<br />

Im Jahre 2003 wurde im Rahmen „Europagarden 2003” der ,,Park bei<br />

OSiR” eröffnet. Dort gibt es etwa 5 km Wander- und Radwege. Bemerkenswert<br />

ist auch <strong>die</strong> Konfiguration und Art von Grünanlagen in<br />

der Agrarschule in der Unabhängigkeitsallee. Auf kleiner Fläche wurde<br />

der natürliche Charakter von Baumbeständen wiedergegeben. Den<br />

Schwerpunkt bildet jedoch <strong>die</strong> Vielzahl von Gattungen, hauptsächlich<br />

von Buchen.<br />

Das zweite Objekt mit grünen Hochpflanzen und noch reicheren Charakter<br />

weist der Baumbestand im Krankenhausgarten auf.<br />

Die Grünpflanzen in Wohnsiedlungen sind noch sehr jung und noch nicht<br />

artenreich.<br />

Zwischen Wohngebäuden in der Jagiełły und Staszica Straße wachsen 8ß<br />

bis 90jährige Pappeln.<br />

An immer größerer Verkehrsbedeutung gewinnt <strong>die</strong> Oder, <strong>die</strong> auf der<br />

Höhe von Słubice das ganze Jahr lang schiffbar ist. Słubice besitzt keinen<br />

eigenen Binnenhafen, der als Umschlaghafen genutzt werden könnte.<br />

Man arbeitet auch an einem Projekt für den Fährübergang zwischen<br />

Lebus und Nowy Lubusz. Die Fähre gab es schon vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg.<br />

Beide Vorhaben sollen mehr Touristen in <strong>die</strong> Gemeinde ziehen. Somit<br />

könnten auch alle Naturbesonderheiten richtig genutzten werden. Man<br />

könnte den lokalen Tourismus als einen wichtigen Wirtschaftszweig<br />

beleben. Der Tourismus soll sich zukünftig dynamisch entwickeln. Die<br />

Nutzung von <strong>touristische</strong>n Besonderheiten senkt auch <strong>die</strong> Zahl von Arbeitlosen<br />

in der Gemeinde. Die Gemeindebehörde legt großen Wert auf<br />

<strong>die</strong> Entwicklung des Tourismus. In der Stadt setzt man viele Vorhaben<br />

um. Es sind mehrere Kilometern von Radwegen entstanden und drei<br />

Grenze ziehen Touristen nicht nur zum Einkauf. Dank der Zusammenarbeit<br />

zwischen Słubice und Frankfurt (O) seit den 90-er Jahren wurde <strong>die</strong><br />

gemeinsame deutsch-polnische Hochschule gegründet. Das Collegium<br />

Polonicum ist ein Kind der Europäischen Universität Viadrina und der<br />

Adam Mickiewicz Universität von Posen. Hier werden einige Tausende<br />

von Studenten aus Polen und ganz Europa ausgebildet.<br />

Durch das Studentenleben gewann <strong>die</strong> Stadt eine neue Bedeutung. Die<br />

Studenten organisieren viele kulturelle Veranstaltungen, an denen nicht<br />

nur sie selbst, sondern auch <strong>die</strong> Einwohner von Słubice teilnehmen. Hier<br />

konzentriert sich das wissenschaftliche Leben. Das Collegium Polonicum<br />

organisiert zahlreiche Konferenzen, wissenschaftliche Tagungen<br />

sowie Schulungen.<br />

In Słubice und der Umgebung gibt es Wohn- und Dienstleistungsgebäude<br />

aus der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts.<br />

Die Gemeinde Słubice ist reich an historischen Denkmalen wie beispiel-<br />

22 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


weise:<br />

- Świecko – ein Denkmal für Opfer des faschistischen Arbeitslagers<br />

- Rybocice – Kirche aus dem 15. Jahrhundert, umgebaut im Jahre 1774<br />

im Barockstil, Kirchenfriedhof (15. und Mitte des 19. Jahrhunderts)<br />

- Drzecin - Kirchenruine – Mauerreste (16., 18. und 20. Jahrhundert)<br />

- Pławidło – Gutshof Nr. 28<br />

- Kunowice - Denkmal (Panzer mit Schild)<br />

- Golice – spätgotische Kirche (Mitte des 15. Jahrhunderts); Friedhof (18.<br />

Jahrhundert)<br />

- Lisów – Kirche (15. Jahrhundert)<br />

- Nowy Lubusz – Friedhof aus der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

- Stare Biskupice – Backsteinkirche (19. Jahrhundert) mit Friedhof (Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts)<br />

- seit einigen Jahren weiß man, dass der Waldkomplex bei Słubice und<br />

auf der anderen Oderseite zu den wertvollsten Gebieten <strong>die</strong>ser Art zählt.<br />

Das Schutzgebiet umfasst zwei Waldkomplexe – im Norden und im<br />

Süden. Im Süden liegt der Waldkomplex ca. 1 km südlich von der Stadt<br />

Słubice entfernt und umfasst das ganze Flusstal mit einer Fläche von<br />

etwa 120 ha.<br />

Der nördliche Waldkomplex ist länger. Er erstreckt sich zwischen Słubice<br />

und Nowy Lubusz und besteht aus drei Teilen. Der erste Teil – der<br />

südliche Teil – liegt im Zwischendamm, nordwestlich von Słubice und<br />

grenzt an <strong>die</strong> Stadt.<br />

Den mittleren Teil bilden <strong>die</strong> Bäume hinter dem Hochwasserdamm und<br />

der letzte Teil – der nördliche Teil – besteht aus einem Waldkomplexen<br />

und Weiden.<br />

Dieser Teil liegt südwestlich von Nowy Lubusz. Seine Gesamtlänge beträgt<br />

über 5 km, <strong>die</strong> Breite ca. 300-400m, manchmal 500 m. Die Gesamtfläche<br />

beträgt über 290 ha.<br />

Der Südkomplex bildet ein Mosaik von Bruchwäldern überwiegend<br />

mit Eichen, Wiesen, Waldwiesen und Altwasser. Der Nordkomplex ist<br />

abwechslungsreicher . Auf den Flussauen mit Altwasser überwiegen zwar<br />

Eichenwälder, eine große Fläche nehmen jedoch Sumpfweiden ein. Hier<br />

gibt es auch Weiden- und Pappelwälder. Hinter dem Damm überwiegen<br />

Eichenwälder mit Buchen und Kiefern. Es wurden hier über 120 Gefäßpflanzgattungen<br />

beschrieben, es gibt aber viel mehr. Bemerkenswert sind<br />

einige Gattungen wie Sumpfwurzen, Teichrosen und noch viele weniger<br />

bekannte Arten, <strong>die</strong> reich am Altwasser vorkommen. Zwischen der Zeit<br />

der Überschwemmungen erscheint am Altwasser Schwimmfarn. Unter<br />

den Gattungen von Samenflora im NSG erscheint eine wertvolle Gattung<br />

des Pilzes, der Erd-Ritterling. Dieser Pilz kommt selten vor und steht in<br />

Polen unter Schutz.<br />

Im NSG wurden 21 Standorte von Pflanzengattungen identifiziert, <strong>die</strong> im<br />

Komplex für das natürliche Odertal von großen Flüssen typisch sind. Die<br />

Mehrheit von ihnen sind geschützte Gattungen der EU.<br />

Die Fauna der Vögel ist zahlreich. Hier gibt es 70 Brutgattungen. Viele<br />

Mittelspechte sind hier zu finden. Diese Gattung ist mit Eichenbeständen<br />

verbunden, weil sie bestimmte Lebensräume benötigen. Im geplanten<br />

Naturschutzgebiet gibt es insgesamt 70 bis 100 Vögel <strong>die</strong>ser Art. Somit<br />

ist das <strong>die</strong> größte Population im Lebuser Land.<br />

Nach enthomologischen Untersuchungen im Jahre 2001 hat man hier<br />

über 100 Arten von Käfern und Schmetterlingen, darunter viele im Wald<br />

lebende Arten registriert. Einige davon gibt es nur noch an einigen wenigen<br />

Standorten in Polen. Das neu gegründete Schutzgebiet wird zum<br />

größten Naturschutzgebiet in Westpolen, das <strong>die</strong>se Ökosysteme schützt.<br />

Es wurde auch zum Programm Natura 2000 angemeldet<br />

Die Słubicer Höhen im südwestlichen Stadtteil zwischen ul. Sportowa<br />

(im Norden) und Rzepiner Chausse (im Süden) und ul. Obozowa<br />

(im Osten) und ul. 1 Maja (im Westen), <strong>die</strong> Fläche beträgt ca. 62 ha.<br />

Der Schutz des Landschaftsbildes ist das Hauptziel. Es ist das Gebiet<br />

von der Oderterasse mit Altwasser, steilen Höhen und Schluchten.<br />

Die Topographie des Odertales mit seinen Hügeln und Tälern und<br />

seiner stufenartig angepassten Pflanzenwelt macht <strong>die</strong> Attraktivität<br />

des Gebietes aus. Auf einer kleinen Fläche findet sich eine große<br />

Gattungsverschiedenheit an Wasser-, Wiesen- und Waldpflanzen mit<br />

zahlreichen Schutzarten.<br />

Der Słubicer Oderbruchwald im nordwestlichen Stadtteil zwischen Oder<br />

und Oderdamm hat eine Fläche von 27,65 ha. Das ökologische Nutzungsgebiet<br />

ist von einer flachen natürlichen Flussbahn und zahlreichen<br />

Altwassern durchzogen, das ideale Lebensbedingenen für Wasser- und<br />

Sumpfvögeln, darunter des Höckerschwanes oder für Süßwasserfische<br />

bietet. Hier wächst <strong>die</strong> gelbe Teichrose und der Schwimmfarn. Reiche<br />

Wälder fungieren als Schutzbarrieren gegen wilde Tiergattungen – Wildschweine<br />

und Rehe - und als Erosionsschutz. Weil <strong>die</strong>ses Objekt in den<br />

Stadtgrenzen liegt, sollte es auch <strong>die</strong> Bildungsfunktion erfüllen.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass man sich selbst <strong>die</strong> Natur- sowie<br />

<strong>touristische</strong> Besonderheiten ansehen sollte. Das Grenzgebiet Polens<br />

ist außergewöhnlich nicht nur wegen der Pflanzen- und Tierwelt.<br />

Übernachtung<br />

Hotel "Amer"<br />

ul. Kościuszki 3 | 69-100 Słubice | tel./fax 00 48 95 758 27 54<br />

Im Zentrum gelegen, ca. 700 m vom Grenzübergang Słubice – Frankfurt<br />

(Oder)<br />

„Hotel "Baranowski" | ul. Transportowa 4c |<br />

69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 21 02 | hotelbaranowski@slubice.net<br />

Das Hotel „Baranowski“ liegt in Richtung Świecko – Słubice gelegen;<br />

1,5 km vom Grenzübergang in Świecko. Insgesamt gibt es 70 Betten in<br />

1-, 2-, 3-, und 4-Bett–Zimmern und Appartements.<br />

Hotel "Cargo"<br />

ul. Transportowa 8, 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 06 64,<br />

fax 00 48 95 758 29 61 | e-mail slubice@pekaes.com.pl<br />

Das Hotel „Cargo“ liegt in der Nähe vom Grenzübergang in Świecko<br />

und Słubice. Es bietet Übernachtung in 2- und 3–Bett–Zimmern und<br />

Appartements mit kompletter Sanitärausstattung. Das Hotel hat Konferenzsäle<br />

für unterschiedliche Gruppen.<br />

Hotel "Holidays"<br />

ul. Wojska Polskiego 77 | 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 05 76<br />

Das Hotel „Holidays” liegt an der Strecke nach Stettin in stiller und<br />

ruhiger Umgebung. Übernachtung in 2-Bett-Zimmern mit hohem Standard.<br />

Hotel "Korona"<br />

ul. Powstańców Wlkp. 8 | 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 22 00,<br />

fax 00 48 95 758 20 63 | www.korona.travel.pl |<br />

e-mail korona@travel.pl<br />

Das Hotel „Korona” liegt in stiller und ruhiger Umgebung beim Grenzübergang<br />

- Słubice 2 km – Świecko 3 km, es gibt 20 Betten in 1- und<br />

2-Bett-Zimmern mit hohem Standard.<br />

Hotel "Polonia"<br />

ul. Daszyńskiego 1, 69-100 Słubice | tel./fax 00 48 95 758 25 30<br />

www.hotelpolonia.profit.pl | e-mail hotelpolonia@profit.pl<br />

Das Hotel „Polonia” liegt im Stadtzentrum, 200 metrów vom Grenzüber-<br />

23 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


gang Słubice – Frankfurt (Oder) entfernt. Übernachtung in 1-, 2-, 3- und<br />

4-Bett-Zimmern mit kompletter Sanitärausstattung und TV.<br />

Hotel "Sportowy" Ośrodku Sportu i Rekreacji,<br />

ul. Sportowa 1, 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 20 49,<br />

fax 00 48 95 758 47 78 | www.osirslubice.of.pl<br />

e-mail osirslubice@pnet.pl<br />

Das Hotel „Sportowy” liegt in einem Park- und Waldkomplex mit hervorragenden<br />

Bedingungen zur aktiven Erholung, insbesondere werden<br />

empfohlen: Leichtathletik und Fußball. Übernachtung in komfortablen<br />

2- und 3-Bett-Zimmern, Verpflegung – Experten für gesunde Ernährung,<br />

Vorbereitung und Be<strong>die</strong>nung von Banketten.<br />

Das Hotel „Sportowy” bietet an:<br />

• komplexe Organisation von sportlichen Treffen,<br />

• Rehabilitation und Erholung,<br />

• Organisation von Kursen, Konferenzen, Besprechungen,<br />

• Dienstleistungen im Bereich biologischer Körperbehandlung,<br />

• Service bei Sport- und Erholungs- sowie Tourismusveranstaltungen.<br />

• Organisation von Grünen Schulen<br />

Hotelik "Marion",<br />

Buksa Barbara | Al. Niepodległości 1c |<br />

69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 05 50<br />

Im Stadtzentrum gelegen, 16 Betten in 1-, 2-, und 3-Bett-Zimmern,<br />

insgesamt gibt es 8 Zimmer.<br />

Hotel A.B. "Relax"<br />

ul. Asnyka 16 | 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 07 65,<br />

fax 00 48 95 758 07 66 | www.hotel-relax.slubice.net<br />

Das Hotel „Relax” hat 38 Betten. Es gibt 1-, 2-, 3- und 4-Bett-Zimmer<br />

mit Bad, Telefon und TV.<br />

Studentenstädtchen<br />

ul. Piłsudskiego 14, 69-100 Słubice<br />

Tel. 00 48 95 758 40 88,<br />

ul. Szamarzewskiego 6, 69-100 Słubice<br />

Tel. 00 48 95 758 40 11,<br />

Fax-Büro ul. Piłsudskiego 00 48 95 759 22 30<br />

Studentenwohnheime liegen im Stadtzentrum. Insgesamt gibt es 1125<br />

Betten für Studenten und 49 Betten in Gästezimmern.<br />

RESTAURANTS<br />

„Cargo”<br />

ul. Transportowa 8, całodobowo<br />

Tel. (0 95) 758 47 50<br />

Das Restaurant „Cargo” bietet für 80 Gäste nich nur traditionelle polnische<br />

Küche, sondernr auch andere Spezialitäten.<strong>die</strong> Organisation von<br />

Banketten, Hochzeitsfeiern, und Familienfeiern.<br />

„Baranowski",<br />

ul. Transportowa 4c,<br />

Tel. (0 95) 758 21 02<br />

Das Restauranthat Platz für 120 Gäste. Bietet <strong>die</strong> Organisation von Banketten,<br />

Heiratsfeiern und anderen Veranstaltungen<br />

„Polonia”<br />

ul. Daszyńskiego 1, 69-100 Słubice<br />

Tel./Fax 00 48 95 758 25 30<br />

www.hotelpolonia.profit.pl<br />

E-mail: hotelpolonia@profit.pl<br />

Angebot: Organisation von Hochzeitsfeiern, Banketten,<br />

Veranstaltungen<br />

„Amer",<br />

ul. Kościuszki,<br />

Tel. (0 95) 758 67 49<br />

Das Restaurant „Amer” liegt im Stadtzentrum ca. 400 m vom Grenzübergang<br />

in der Nähe der Anlegestelle, unterschiedliche Küche.<br />

„Lubuszanin"<br />

ul. Mickiewicza 11,<br />

Tel. (0 95) 758 08 12, 758 08 13<br />

Das Restaurant „Lubuszanin” liegt beim Grenzübergang (ca. 200 m).<br />

Organisation von Hochzeitsfeiern, Banketten, Veranstaltungen<br />

„Odra"<br />

Pl. Przyjaźni 3, Öffnungszeit 9 - 5<br />

Tel. (0 95) 758 26 21<br />

Das Restaurant „Odra” liegt im Stadtzentrum, ca. 600 m vom Grenzübergang<br />

Słubice / Frankfurt (Oder).<br />

Angebot: Organisation von Hochzeitsfeiern, Banketten, Veranstaltungen<br />

„Euro”<br />

ul. Jedności robotniczej 13<br />

Tel. (095) 758 37 35<br />

Das Restaurant „Euro” liegt ca. 300 m vom Grenzübergang, es bietet<br />

Platz für 50 Gäste, internationale Küche<br />

BARS UND CAFES<br />

Patrol Pizza | ul. Żeromskiego 3b, g. 11-23 (poniedziałek nieczynne)<br />

tel. (0 95) 758 88 88 | e-mail: patrolpizza@usa.net<br />

Pizzeria "Giorgio" | al. Młodzieży Polskiej, godz. 10°° - 23°°<br />

Cafe Club Rock - Szczerbiński | ul. Żeromskiego 3a, godz. 8°° - 23°°<br />

Cafe Bistro Kurt | ul. Kopernika 35, g. 9-23 | tel. (0 95) 758 39 70<br />

Casino Lubuszanin | ul. Mickiewicz 11 | tel. (095)758 0812-13<br />

Bar "U Gawdy" | ul. Nocznickiego 6, g.12-24<br />

London PUB | ul. Plac Przyjaźni 23a, g. 14-24<br />

"Fidada" - SMOK | ul 1-go Maja 1, g.12-3<br />

"Oberża"- lokal gastronomiczny | ul. Mickiewicza 2, g.10-22<br />

"Kuchnia chińska" | ul. Al.. Młodzieży Polskiej, g. 9-22<br />

tel.(095) 758 8800<br />

"Anka" - lokal gastronomiczny | Plac Przyjaźni 7 | Tel. (095)758 2336<br />

Klub studencki "Witkacy" | ul. Piłsudskiego 14 | tel. (095) 758 2605<br />

Bar "Warszawianka" | ul. 1-go Maja, całodobowo | tel. (095) 758 2589<br />

Drink Bar "U Starosty" | ul. Daszyńskiego 1 | tel. (095)758 2041<br />

Drink Bar "Lubusz" | ul. Dąbrówki 16, g. 20-7<br />

"MENCEL"- lokal gastronomiczny | ul. Wojska Polskiego 170<br />

tel. (095)7587171<br />

"U Jarka"- lokal gastronomiczny | ul. Wojska Polskiego, g. 10-24<br />

tel. (095) 7584780<br />

Bar "Antek" | ul. Plac Wolności | tel. (095) 758 0471<br />

"Pensjonacik u Roberta"- lokal gastronomiczny | ul. Witosa 9j, g. 18- 6<br />

Bar "Deko" | ul. Kościuszki 8, g. 8-21<br />

Restauracja "ANKA" | ul. Wojska Polskiego 71, całodobowo<br />

24 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


TEIL II<br />

PLAN DER REALISIERUNG EINES GRENZÜBERGREIFENDEN PROJEKTES -<br />

FÄHRVERBINDUNG LEBUS – NOWY LUBUSZ, LEBUS – GÓRZYCA – SŁUBICE<br />

Einleitung<br />

Das Projekt ist ein Effekt der Vereinbarungen zwischen den Behörden<br />

der Lebuser Altstadt und den polnischen Nachbar<strong>gemeinden</strong> Górzyca<br />

und Nowy Lubusz, aufgrund eines ernsthaften Interesses an der <strong>touristische</strong>n<br />

Fährverbindung.<br />

Die Gespräche zur Umsetzung <strong>die</strong>ses grenzübergreifenden Projektes hat<br />

man im Jahre 2001 während des 775-jährigen Jubiläums der Stadt Lebus<br />

begonnen.<br />

Gem. dem Beschluss des Słubicer Stadtrates vom 28. Oktober 2003 hat<br />

Polen seinen Willen zur Durchführung <strong>die</strong>ses Projektes, d.h. zur Schaffung<br />

der lokalen und öffentlichen Kommunikationsverbindung in grenzübergreifendem<br />

Fährverkehr zwischen Lebus/Nowy Lubusz, erklärt.<br />

Einen ähnlichen Beschluss hat der Stadtrat in Lebus verabschiedet. Die<br />

Ausführung der o.g. Beschlüsse gehört zu den Aufgaben der Bürgermeister<br />

von der Stadt Lebus und Słubice.<br />

Das Arbeitsteam des grenzübergreifenden Projektes – Fährverbindung<br />

Lebus/Nowy Lubusz -hat am Anfang 2003 seine Arbeit begonnen. An<br />

<strong>die</strong>sen Arbeiten haben <strong>die</strong> Vertreter der kommunalen Selbstverwaltung<br />

der Gemeinde Słubice und Górzyca und <strong>die</strong> Behörde der Stadt Lebus<br />

teilgenommen. An alle wurden Aufgaben zur Umsetzung des Projektes<br />

verteilt.<br />

Neue Fährverbindung zwischen der Stadt Lebus und Nowy Lubusz ist<br />

der Wiederaufbau einer ehemaligen Fährverbindung und Anlegestelle,<br />

<strong>die</strong> noch vor dem Zweiten Krieg funktionierten.<br />

In weiteren Baustufen ist der Bau einer Anlegestelle in Gemeinde Górzyca<br />

und eines Binnenhafens in Słubice geplant. Das Ziel <strong>die</strong>ses Vorhabens<br />

ist <strong>die</strong> Einschließung der Fährverbindung in <strong>die</strong> <strong>touristische</strong> Angebote<br />

der Region. Als Folge davon steigt <strong>die</strong> <strong>touristische</strong> Bedeutung, nicht nur<br />

einzelner Standorte aber auch der ganzen Grenzregion.<br />

VORBEREITUNGSARBEITEN<br />

Die Vorstufe des Projektes soll zwei wesentliche Elemente umfassen.<br />

Erstens: es müssen alle verwaltungsrechtliche Voraussetzungen für <strong>die</strong><br />

Vertrag zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik<br />

weitere Stufe der Projektrealisierung erfüllt werden. Zweitens: es sind Deutschland über den Kleinen Grenzverkehr aus Bonn vom 6.11.1992<br />

infrastrukturelle Vorhaben mit technischem Charakter zur Öffnung des Grenzübergans und der Fähre selbst vorzunehmen.<br />

– Polnischer Staatsanzeiger, Nr. 37, Ziff. 524. Die Ingangsetzung der<br />

Fährverbindung über <strong>die</strong> Oder für Fußgänger und Radfahrer ist <strong>die</strong> Realisierung<br />

des Vertrages über den Kleinen Grenzverkehr zwischen RP und<br />

BRD. Nach <strong>die</strong>sem Vertrag ist <strong>die</strong> Öffnung von neuen Grenzübergangsstellen<br />

und Schaffung für sie entsprechender Bedingungen vorgesehen.<br />

VERWALTUNGSRECHTLICHE VORAUSSETZUNGEN<br />

Vertrag zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland<br />

Mit der Inbetriebnahme der Fährverbindung ist <strong>die</strong> Öffnung von neuen Grenzübergängen an der Oder zwischen der Republik Polen und Bundesrepublik<br />

Deutschland verbunden. Neue Grenzübergänge werden in Nowy Lubusz und Górzyca auf der polnischen Seite und in Lebus auf der deutschen Seite lokalisiert. Dieser Übergang soll nur zum Wander- und Radtourismus <strong>die</strong>nen.<br />

Man sieht Perspektiven zur Unterzeichnung durch <strong>die</strong> Republik Polen des Schengen-Abkommens, um <strong>die</strong> Grenzkontrollmaßnahmen auf dem<br />

Gebiet der Mitgliedländer – zu denen auch BRD gehört - abschaffen zu können. Bis zur Unterzeichnung sind <strong>die</strong> Grenzpunkte und Kontrollen über <strong>die</strong> Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft an den<br />

Öffnung der Fährverbindung sind alle Vertragsbestimmungen zu berück-<br />

Grenzgewässern vom 19. Mai 1992– Amtsblatt Nr. 11, Ziff. 56 Bei der<br />

sichtigen. Gem. den Rechtsakten ist <strong>die</strong> Öffnung der Fährverbindung<br />

mit der Ausgabe der Zustimmung von den Behörden der RP und BRD<br />

in Form von Vereinbarung zwischen beiden Staaten verbunden. Die<br />

Schaffung entsprechender Bedingungen zur Ingangsetzung der Fährverbindung<br />

ist vom Innenminister abhängig, der <strong>die</strong> Arbeiten an Flächennut-<br />

zung der Staatsgrenze verwaltet. Der Innenminister bestimmt zugleich<br />

<strong>die</strong> Art des Grenzübergangs und seine Öffnungszeiten.<br />

des Grenzverkehrs gem. den geltenden Vorschriften erforderlich.<br />

DIE BESCHILDERUNG UND ERHALTUNG DER<br />

ÖFFNUNG EINES NEUEN GRENZÜBERGANGS<br />

GRENZSTRASSE – RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />

UND GRENZZONE<br />

Die Grenzstraße und Grenzzone unterliegt einem speziellen, bezeichneten<br />

Das Grenzschutzgesetz (Amtsblatt Nr. 78, Ziff. 461)<br />

Nach Art. 16 des Grenzschutzgesetzes sind <strong>die</strong> Straßen-, Bahn- und Wassergrenzübergänge<br />

und alle Vorschriften in den internationalen Abkom-<br />

men geregelt. Diese Vorschriften gehen auf das Abkommen zwischen beiden Staaten zurück.<br />

in dem Grenzschutzgesetz des Staates und anderen Akten, Regime<br />

mit Art. 9 <strong>die</strong>ses Gesetzes bildet <strong>die</strong> Grenzstraße eine Fläche mit Breite<br />

zur ihrer Bezeichnung und zu ihrem Unterhalten. In Übereinstimmung<br />

von 15 Meter, landeinwärts von der Linie der Staatsgrenze oder vom<br />

Rand der Grenzwässer. Auf den Flächen der Grenzstraße ist ihre angemessene<br />

Vertrag zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik<br />

Kennzeichnung notwendig und der Grenzschutz wird über den<br />

Deutschland überGrenzübergänge und Arten des Grenzverkehrs aus Bonn vom 6.11.1992 – Polnischer Staatsanzeiger, Nr. 37, Ziff. 524. Dieser Vertrag ist ein der wichtigsten Rechtsakte zwischen beiden Staaten.<br />

Gemäß dem Inhalt geschehen alle Handlungen anhand der Vereinbarungen<br />

der Staaten. Dieser Vertrag verpflichtet zugleich beide Staaten zur Schaffung entsprechender Bedingungen bei der Öffnung eines Grenzübergangs<br />

(Art. 3 des Vertrages).<br />

Bau der Anlagen zum Grenzschutz entscheiden. Die Eigentümer <strong>die</strong>ser<br />

Grundstücke sind zur Ausführung entsprechender Tätigkeiten verpflichtet.<br />

und Unterhalten der Grenzflussränder, welches <strong>die</strong> Sichtweite der Staats-<br />

Über<strong>die</strong>s fordert Art. 11 des Grenzschutzgesetzes solches Vorbereiten<br />

Die Grenzzone umfasst das ganze Gebiet anliegender Gemeinden bis zu<br />

grenzenlinien und der Grenzschilder sichern wird.<br />

der Staatsgrenze, doch nicht weniger als 15 km (Art. 12 Passus 1 des<br />

25 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Grenzschutzgesetzes).<br />

Sowohl <strong>die</strong> Grenzstraße als auch <strong>die</strong> Grenzzone müssen entsprechend<br />

beschildert werden, gem. den Richtlinien (u.a. gem. der Verordnung<br />

des Innenministers und der Verwaltung vom 29.08.2001, zum Verzeichnis<br />

der Gemeinden, <strong>die</strong> in der Grenzzone gelegen sind und gem. den<br />

Tafelnmustern in <strong>die</strong>ser Zone sowie den Prinzipien ihres Unterhaltens<br />

durch den Grenzschutz (Amtsblatt Nr. 93, Ziff. 1031). Über<strong>die</strong>s, gem.<br />

§ 5 der Verordnung des Innenministers vom 5.12.1991, zur Landesreichweite<br />

der Grenzübergangsstellen und der Art und der Konditionen des<br />

Überschreitens der Staatsgrenzen (Amtsblatt Nr. 117, Ziff. 510), ist <strong>die</strong><br />

detaillierte Beschilderung des Gebietes notwendig. Die Beschilderung<br />

macht der Direktor der Bezirksdirektion für Wasserwirtschaft in Stettin,<br />

im Einverständnis mit dem Kommendanten der Lebuser Abteilung des<br />

Grenzschutzes in Krosno Odrzańskie und mit dem Direktor des Zollamtes<br />

in Rzepin. Man beschildert insbesondere <strong>die</strong> Uferflächen, <strong>die</strong> Anlegestellen<br />

oder Halteplätze von Schwimmeinheiten.<br />

DER GRENZÜBERGANGSSCHUTZ<br />

Das Grenzschutzgesetz überlässt <strong>die</strong> Pflicht ihres Schutzes und <strong>die</strong> Kontrolle<br />

des Grenzverkehrs dem Innenminister. Diese Aufgabe in seinem<br />

Namen führt der Kommandant des Grenzschutzes aus (Art. 7 des Gesetzes).<br />

Darüber hinaus muss <strong>die</strong> Grenzübergangsstelle den Anforderungen des<br />

Gesetzes entsprechen, d. h. notwendig ist <strong>die</strong> Sicherung der Konditionen<br />

zur Realisierung einer wirksamen Grenzkontrolle. Gem. Art. 17 <strong>die</strong>ses<br />

Gesetzes wird <strong>die</strong> Pflicht des laufenden Unterhaltens von Grenzübergängen<br />

gem. den Vorschriften, im Bezug auf Grenzübergängen mit kleinem<br />

Grenzverkehr sowie auf <strong>touristische</strong> Grenzübergänge dem Lebuser Woiwoden<br />

überlassen. Der Umweltschutzminister ist das verpflichtete Organ<br />

im Bezug auf <strong>die</strong> Flussübergänge und auf <strong>die</strong> Punkte des Nachthaltes<br />

an den Grenzflüssen (Art. 17 des Gesetzes). Je nach der Feststellung des<br />

Innenministers zur Art des Grenzverkehrs wird <strong>die</strong>se Aufgaben der Lebuser<br />

Woiwode oder der Umweltschutzminister ausführen.<br />

TOURISMUS IN DER GRENZREGION<br />

Auch der Tourismus, darunter auch alle <strong>touristische</strong> Unternehmen in der<br />

Grenzzone, unterliegen dem Regime angemessener Akte. Es handelt sich<br />

um u.a. <strong>die</strong> Verordnung des Innenministers vom 7. Oktober 1991 zur<br />

Prinzipien der Nutzung von Grenzgewässern und Tourismus in der<br />

Grenzzone (Amtsblatt Nr. 93, Ziff. 416).<br />

Gem. den Vorschriften <strong>die</strong>ses Aktes sind alle <strong>touristische</strong> Vorhaben,<br />

darunter <strong>die</strong> Beschilderung der <strong>touristische</strong>n Wege vorher mit dem<br />

Kommendanten des Grenzschutzes oder der Grenzschutzabteilung abzustimmen.<br />

FÄHRVERBINDUNG – VERWALTUNGSRECHTLICHE<br />

BEDINGUNGEN<br />

Nach Erfüllung aller Formalitäten zur Fährverbindung zwischen Lebus<br />

uns Górzyca und Lebus und Nowy Lubusz, insbesondere nach Erhalt der<br />

Zustimmung von der Regierung der RP und BRD, sind weitere verwaltungsrechtliche<br />

Bedingungen zu erfüllen.<br />

Erstens ist es notwendig, <strong>die</strong> Rechte auf Immobilien zum <strong>touristische</strong>n<br />

Verkehr sowie Grenzverkehr zu erwerben (langjährige Pacht, Nießbrauch<br />

oder andere Form). Es sind auch entsprechende Änderungen im<br />

Flächennutzungsplan von Słubice und Górzyca durchzuführen.<br />

Beim aktuellen Flächennutzungsplan der Gemeinden ist das Bauprojekt<br />

des Vorhabens, nach Absprache mit mehreren Ämtern (Marschallsamt,<br />

Lebuser Wojewode, Verwaltung für Melioration und Wasseranlagen, Regionalsamt<br />

für Wasserwirtschaft und Kreisstraßen), anzufertigen.<br />

Notwendig ist natürlich auch ein Umweltschutzbericht, um eventuelle<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Umwelt vorlegen zu können.<br />

Endlich, nach Annahme des Bauentwurfes durch das Kreisamt, ist der<br />

Antrag auf Baugenehmigung zu stellen.<br />

INFRASTRUKTURELLE VORHABEN<br />

Die geplanten Fährverbindungen benötigen den Bau von neuen oder<br />

<strong>die</strong> Modernisierung von bestehenden Anlegestellen in der Stadt Lebus,<br />

Gemeinde Górzyca und dem Dorf Nowy Lubusz. Wegen eines unterschiedlichen<br />

technischen Zustandes der beschriebenen Objekte und<br />

keiner einheitlichen Bewirtschaftung der am Fluss gelegener Flächen<br />

und Zufahrtstraßen ist es erforderlich, viele Investitionsvorhaben zu<br />

unternehmen.<br />

VORHABEN ZUR REALISIERUNG IN DER GEMEINDE<br />

GÓRZYCA<br />

Zur Realisierung des Projektes sind mehrere Änderungen im Flächenutzungsplan<br />

der Gemeinde Górzyca erforderlich.<br />

Die unten aufgeführte Analyse charakterisiert <strong>die</strong> Nachbargründstücke<br />

mit der Fährverbindung, zeigt <strong>die</strong> Bewirtschaftungsmöglichkeiten und<br />

nennt ihre Inhaber.<br />

Straße Nr. F 1315<br />

Zu der geplanten Anlegestelle führt <strong>die</strong> Kreisstraße Nr. F 1315 mit einer<br />

Länge von 990 m. Sie verbindet sich mit der Landstraße Nr. 31 Kostrzyn<br />

26 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE<br />

– Słubice im Osten und direkt auf Wassersporn und Hochwasserdamm<br />

im Westen. Diese Kreisstraße liegt auf dem Grundstück Nr. 329, sie hat<br />

<strong>die</strong> Klasse L und verfügt über <strong>die</strong> Fahrbahnbreite von 6,0 m und Straßenkrone<br />

von 8,5 m. Es ist eine Straße mit bituminöser Oberfläche (Asphalt)<br />

und mit teilweise beschädigtem Zustand. Die aktuelle Tragfähigkeit der<br />

Oberfläche beträgt 80 kN. Der Randstreifen ist beiderseits mit alten Bäumen<br />

bewachsen. Wegen der Schadhaftigkeit der Straßenoberfläche und<br />

der voraussichtlichen Steigerung des Personenverkehres zur Fährverbindung,<br />

ist es notwendig, <strong>die</strong> bituminöse Oberfläche aufzubauen. Die Modernisierungen<br />

sollen nach dem Kostenvoranschlag des Departements<br />

der Wirtschaft im Marschallsamt der Lebuser Woiwodschaft ca. 120.000<br />

PLN betragen und <strong>die</strong> Realisierungsfrist wurde auf 2006 festgelegt.<br />

Grundstück Nr. 328<br />

Im Norden zu der Kreisstraße Nr. F 1315 liegt das Grundstück Nr. 328<br />

mit einer Fläche von 4,42 ha. Das Grundstück unterliegt der Verwaltung<br />

des Regionalen Vorstandes der Wasserwirtschaft in Stettin. Auf dem<br />

Grundstück befinden sich unbenutzte Garagen und ein mit Betonplatten<br />

befestigtes Gelände mit einer Fläche von ca. 400 m2. Es wurde teilweise<br />

mit dem Stahlnetz eingezäunt und hat zwei Einfahrten seitens der Kreisstraße<br />

und einen Eingang für Fußgänger über <strong>die</strong> Treppe. Die Garagen<br />

sind im guten technischen Zustand, gemauert, betüncht, oben mit<br />

Dachpappe bedeckt. Aufgrund der Nachbarschaft <strong>die</strong>ses Geländes mit<br />

der Fährverbindung und einfacher Zufahrtmöglichkeiten mit dem Auto<br />

oder mit dem Fahrrad ist <strong>die</strong>ses Gelände ein hervorragender Standort für<br />

<strong>die</strong> Lokalisierung vieler Erholungs- und Gastronomieobjekte, wie: Bar,<br />

Kaffeehaus, Imbiss, Grill, Lagerfeuer. Für <strong>die</strong> Durchführung <strong>die</strong>ses Vorhabens<br />

sind folgende Rechte durch <strong>die</strong> Gemeinde Górzyca zu erwerben:<br />

langjährige Pacht oder Eigentumsrecht. Ein privater Investor oder ein<br />

anderes Subjekt könnte natürlich auch als Disponent <strong>die</strong> Flächen nutzen.<br />

Die Bewirtschaftung benötigt näher unbestimmte Finanzaufwände.<br />

Grundstück Nr. 361<br />

Es liegt entlang des Hochwasserdamms und kreuzt <strong>die</strong> Kreisstraße F<br />

1315. Das Grundstück Nr. 361 gehört zu der Gemeinde. Hier gibt es eine<br />

nicht befestigte Grundstraße imt schlechten technischen Zustand. Die<br />

Straße befindet sich am Dammfuß. In Zukunft, während der Modernisierung<br />

der Dämme, ist der Bau von einem Radweg geplant, der als ein<br />

Element der Tourismusentwicklung <strong>die</strong> Ortschaften Słubice, Górzyca<br />

und Kostrzyn verbinden sollte. Der Bau von Radwegen benötigt keine<br />

Änderungen im Flächennutzungsplan. Es ist nur <strong>die</strong> Entscheidung über<br />

Bebauungsbedingungen zu erlangen. Die Kosten <strong>die</strong>ses Vorhaben sind<br />

noch nicht eingeschätzt worden. Das Gelände entlang der Straße ist mit<br />

alten Bäumen (Eichen und Linden) bewachsen. Dies wird gewiss <strong>die</strong> Anziehungskraft<br />

der Gegend für den Radtourismus erhöhen.


Grundstück Nr. 567/1 und Nr. 567/2<br />

Südlich zu der Kreisstraße Nr. F 1315 liegen <strong>die</strong> Grundstücke Nr. 567/1<br />

und 567/2 mit einer Fläche von 2,69 und 7,64 ha. Diese Flächen gehören<br />

der Oberförsterei Ośno Lubuskie. Unter Berücksichtigung der Naturwerte<br />

(alte Bäume) ist <strong>die</strong> Bewirtschaftung <strong>die</strong>ses Gebietes unmöglich, es<br />

sei denn, <strong>die</strong>s erfolgt nach Änderung des Flächennutzungsplanes nach<br />

Einverständnis mit dem Starosten (Gesetz zum Umweltschutz vom 16.<br />

Oktober 1991, Amtsblatt Nr. 99, Ziff. 1079).<br />

Nowy Lubusz<br />

Für <strong>die</strong> Fährverbindung sind Änderungen im Flächennutzungsplan der<br />

Gemeinde Słubice erforderlich.<br />

Die unten aufgeführte Analyse charakterisiert <strong>die</strong> Nachbargründstücke<br />

mit der Fährverbindung, zeigt <strong>die</strong> Bewirtschaftungsmöglichkeiten und<br />

nennt ihre Inhaber.<br />

Straße Nr. F 1300<br />

Słubice<br />

Damit zukünftig <strong>die</strong> Fährverbindung in der Stadt Słubice im Nordhafen<br />

entstehen könnte, sind <strong>die</strong> notwendige Straßenarbeiten durchzuführen.<br />

Für Słubice ist der Bau eines Elementes der Ringstraße mit einer<br />

Länge von ca. 1200 m geplant. Diese Ringstraße führt dann bis zu der<br />

Landstraße Nr. 31. Die Investitionskosten wurden auf ca. 600.000 PLN<br />

abgeschätzt und <strong>die</strong> Durchführungsfrist wurde auf das Jahr 2010 Jahr<br />

festgelegt.<br />

Bis zur Eröffnung der Fährverbindung in Słubice wäre auch möglich, <strong>die</strong><br />

Anlegestelle in Frankfurt (O) zu nutzen.<br />

Grundstück Nr. 362<br />

Etwaige Tätigkeiten zur Nutzung oder Bewirtschaftung des<br />

Hochwasserdamms, der <strong>die</strong> bis zur Anlegestelle führende Kreisstraße F<br />

1315 kreuzt, sind mit der Regionalen Verwaltung für Wasserwirtschaft in<br />

Stettin abzustimmen. Der Hochwasserdamm liegt auf dem Grundstück<br />

Nr. 362 und hat eine Fläche von 4,87 ha.<br />

Grundstück Nr. 326 und Nr. 334<br />

Im Norden und Süden von der Kreisstraße Nr. 1315, von der Seite des<br />

Hochwasserdamms und hinter den Grundstücken Nr. 328 und 567/1, liegen<br />

zwei weitere Privatgrundstücke Nr. 326 (im Norden) und Nr. 334.<br />

Sie haben entsprechend eine Fläche von 0,50 ha und 0,40 ha. Es sind<br />

landwirtschaftliche Grundstücke, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Fährverbindung durch <strong>die</strong><br />

Gemeinde von den Grundstückeigentümer sollten abgekauft werden. Zugleich<br />

sollte ihre Bestimmung an <strong>die</strong> Investitionsziele angepasst werden.<br />

Weitere Nutzung (z.B. ein Parkplatz) wird durch zivilrechtliche Verträge<br />

geregelt.<br />

Von der Dammkrone bis zum Sporn des Fluss gibt es eine Asphaltstraße<br />

mit einer Breite von 5,5 m. Die Strecke beim Sporn ist aus Betonplatten<br />

gebaut. Der technische Zustand ist gut aber teilweise schlecht. Die Straße<br />

ist zu befestigen und zu modernisieren. Sie unterliegt der Stettiner Verwaltung.<br />

Weil es in Górzyca keine Anlegestelle gibt, ist <strong>die</strong> ganze hydrotechnische<br />

Infrastruktur von Anfang an aufzubauen. Beim Bau der Anlegestelle sind<br />

alle technischen und technologischen Richtlinien, gem. der Verordnung<br />

des Ministers für Umweltschutz, Naturvorräte und Försterei vom 20.<br />

Dezember 1996 (Amtsblatt Nr. 21, Ziff. 111) einzuhalten.<br />

Bis zur Ratifizierung des Schengen-Abkommens sind neue Objekte für<br />

den Grenzschutz und <strong>die</strong> Zollbeamten zu errichten. Die Abteilungen des<br />

Grenzschutzes mit ihren Regeln wurden in Ziff. 2.1. beschrieben.<br />

Bis zur geplanten Anlegestelle führt <strong>die</strong> Kreisstraße Nr. F 1300 mit einer<br />

Länge von 3,9 km. Diese Straße verbindet das Dorf Kolonia Nowy Lubusz<br />

mit der Oder beim Odersporn und Hochwasserdamm. Die Straße<br />

gehört dem Kreisamt in Słubice und hat <strong>die</strong> Klasse L. Ihre Breite beträgt<br />

6,0 m und Krone 9,0 m. Die Straße hat bituminöse Oberfläche (Asphalt)<br />

und ist im guten technischen Zustand. Die aktuelle Tragfähigkeit der<br />

Oberfläche beträgt 80 kN. Wegen der voraussichtlichen Steigerung des<br />

Personenverkehres zur Fährverbindung, ist es notwendig, <strong>die</strong> bituminöse<br />

Oberfläche aufzubauen. Die Modernisierungen sollen nach dem<br />

Kostenvoranschlag des Departements für Wirtschaft im Marschallsamt<br />

der Lebuser Woiwodschaft ca. 450.000 PLN betragen und <strong>die</strong> Realisierungsfrist<br />

wurde auf 2006 festgelegt.<br />

Straße Nr. F 1299<br />

Zu der geplanten Anlegestelle führt auch <strong>die</strong> Kreisstraße Nr. F 1299 mit<br />

einer Länge von 17,4 km. Sie verbindet Słubice, Nowy Lubusz, Pławidła<br />

mit der Oder auf Odersporn und Hochwasserdamm. Die Straße gehört<br />

dem Kreisamt in Słubice, sie hat <strong>die</strong> Klasse L, ihre Breite beträgt 5,5,<br />

m und ihre Krone 8,0 m. Sie hat eine bituminöse Teer-Oberfläche im<br />

schlechten Zustand. Der Aufbau der bituminösen Oberfläche ist erforderlich.<br />

Die Modernisierungen sollen nach dem Kostenvoranschlag des<br />

Departements für Wirtschaft im Marschallsamt der Lebuser Woiwodschaft<br />

ca. 450.000 PLN betragen und <strong>die</strong> Realisierungsfrist wurde auf<br />

2006 festgelegt.<br />

Aufgrund des Charakters der Fährverbindung in Nowy Lubusz ist <strong>die</strong><br />

Errichtung von <strong>touristische</strong>n Objekten nicht geplant. Es sind auch keine<br />

Objekte zur Grenzkontrolle geplant, über <strong>die</strong> <strong>die</strong> Rede in der Verordnung<br />

des Innenministers vom 25. Juni 2002 zur Grenzkontrolle ist (§21. Ziff.<br />

1). Der Grenzkontrolle beim Grenzübertritt von Personen mittels der<br />

Binnenschifffahrteinheiten und ihrer Besatzungen wird an den Flussgrenzübergängen<br />

am Bord <strong>die</strong>ser Einheiten vollbracht. (Amtsblatt Nr.<br />

96, Ziff. 862).<br />

Lebus<br />

In Lebus, in dem mittleren Teil der Stadt, befindet sich <strong>die</strong> Anlegestelle.<br />

Diese Infrastruktur besteht aus einem Stahlsteg mit der Plattform zum<br />

Festland, einer schwimmenden Stahlplattform, einen Parkplatz mit<br />

Asphaltdecke für ca. 70 Wagen und einen Pfad vom Parkplatz bis zur<br />

Anlegestelle. Dieser Pfad wurde aus Betonpflastersteinen gebaut. Die bewegliche<br />

Plattform sowie der beweglicher Steg erlaubt das Benutzen bei<br />

verschiedenen Niveaus des Wasserspiegels. Sie haben zugleich Stahlgitterschutz.<br />

Der technische Zustand <strong>die</strong>ser Anlagen ist sehr gut. Man kann<br />

sie ab sofort benutzen.<br />

Bei der Anlegestelle gibt es eine Gaststätte und weitere Gebäude für <strong>touristische</strong><br />

Zwecke oder für Stellen zur Grenzkontrolle. Wegen der Art<br />

von Antrieb der Fähre ist <strong>die</strong> Errichtung einer Stelle zur Ladung von Akkumulatoren<br />

der Fähre notwendig. Ein Ankerplatz ist eben notwendig.<br />

In Lebus, ca. 300 m südlich von der Anlegestelle, führt <strong>die</strong> Gemeindestraße<br />

bis zum Odersporn. Diese Stelle soll als Fährübergang mit Nowy<br />

Lubusz <strong>die</strong>nen. Die Straße ist teilweise aus Betonplatten gebaut, teilweise<br />

ist es eine Grundstraße - der aktuelle technische Zustand ist schlecht.<br />

Wegen der voraussichtlichen Verkehrssteigerung ist ihre Modernisierung<br />

notwendig. Von der Seite der Stadt Lebus gibt es einen bituminösen Platz<br />

mit gutem technischen Zustand – den man als einen Parkplatz benutzen<br />

könnte. Bis zur Ratifizierung des Schengen-Abkommens durch Polen<br />

ist es notwendig, Grenzobjekte für den deutschen Grenzschutz sicherzustellen,<br />

es sei denn, <strong>die</strong> Grenzkontrolle wird am Bord durchgeführt.<br />

Wichtig wären auch Pflegearbeiten in der Nachbarschaft des genutzten<br />

Flussspornes.<br />

27 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


ZUSAMMENFASSUNG<br />

Wegen des komplizierten Charakters <strong>die</strong>ses Vorhabens ist <strong>die</strong> Kooperation<br />

von kommunalen Selbstverwaltungen und anderen Subjekten im<br />

Bereich der Wasserwirtschaft, Flächennutzung, des Grenzschutzes und<br />

Umweltschutzes erforderlich.<br />

Wegen der großen Aufwänden ist auch <strong>die</strong> Kooperation mit privaten<br />

Unternehmen erforderlich. Dies bezieht sich sowohl auf Polen als auch<br />

auf Deutschland. In <strong>die</strong>sem Fall wird das Gesetz über öffentlich-private<br />

Partnerschaft behilflich.<br />

Das Hauptzweck <strong>die</strong>ses Gesetzes ist <strong>die</strong> Anregung des öffentlichen Sektors<br />

zur infrastrukturellen Investitionen. Das Gesetz berechtigt öffentliche<br />

Subjekte und private Partner zur Schließung der öffentlich-privaten<br />

Partnerschaft zwecks Realisierung öffentlicher Aufgaben.<br />

Zur Realisierung <strong>die</strong>ser Vorhaben sind folgende Handlungen durchzuführen:<br />

- nach dem Erlangen der Zustimmung der Regierung von RP und BRD,<br />

auf Grund der internationalen Verständigung, neuen Punkt der Grenzkontrolle<br />

zwischen Polen und Deutschland in den Ortschaften Lebus,<br />

Nowy Lubusz und Górzyca zu schaffen<br />

- in Lebus zu modernisieren und in Górzyca und Nowy Lubusz <strong>die</strong> Anlegestellen<br />

mit der ganzen Infrastruktur zu errichten, gem. der Verordnung<br />

des Infrastrukturministers vom 28. April 2003 zur Binnenfahrtvorschriften<br />

(Amtsblatt. Nr. 212, Ziff. 2072)<br />

- <strong>die</strong> Wasserstrecke zu vertiefen, insbesondere auf der Trasse der Fährverbindung<br />

Lebus - Nowy Lubusz<br />

- hohe Sicherheit auf der Wasserbahn der Fähre zu sichern, insbesondere<br />

durch Beschilderung und schwimmende Navigationszeichen<br />

- wegen der Verkehrssteigerung <strong>die</strong> Zufahrtstraßen zu modernisieren:<br />

Kreisstraße F 1315 bis zur Fährverbindung in Górzyca, F 1299 und F<br />

1300 bis zur Fährverbindung in Nowy Lubusz (Eigentum des Kreisamtes<br />

in Słubice)<br />

- neue Strecke der Gemeindestraße zwischen dem Nordhafen in Słubice<br />

mit der Landstraße Nr. 31 (Stadtverwaltung Słubice) zu bauen, zu kaufen<br />

oder zu pachten und <strong>die</strong> Bestimmung der Grundstücke bei der geplanten<br />

Anlegestellen zwecks <strong>touristische</strong>n Bewirtschaftung zu ändern<br />

Von der Notwendigkeit der Fährverbindung zeugt das Interesse an Tourismus<br />

und besonders solche Form, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Organisatoren des Festes<br />

zur Proklamation von Nowy Lubusz und der Stadt Lebus mit dem Titel<br />

- Europäische Landschaft des Jahres 2003/2004 - erlebt haben. Zu der<br />

Flussverbindung, <strong>die</strong> durch den Grenzschutz und WOPR (polnischer<br />

Wasser<strong>die</strong>nst) organisiert wurde, gab es Schlangen von Deutschen und<br />

Polen, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> andere Oderufer wollten.<br />

28 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


TEIL III<br />

EINLEITUNG<br />

Nach der Staatsreform ist der Kompetenzumfang und Haftung von Verwaltungsbehörden<br />

viel größer. Die kommunale Selbstverwaltung trägt<br />

<strong>die</strong> Verantwortung für <strong>die</strong> Formulierung und Umsetzung von regionalen<br />

und lokalen Stu<strong>die</strong>n zur Entwicklung, welche dauerhafte wirtschaftliche<br />

Entwicklung jeweiliger Organisationseinheit und hohe Qualität ihrer<br />

Einwohner sichern sollten.<br />

Mit der Entscheidung über <strong>die</strong> Zukunft eines Gebietes – insbesondere:<br />

zur Flächennutzung, Investitionensrichtungen der zur technischen und<br />

gesellschaftlichen Infrastruktur, Umweltnutzung, zu den Finanzen, zum<br />

Vermögen einer Gemeinde und Schulwesen – können <strong>die</strong> Veraltungsbehörde<br />

bewusst erfolgreiche und rationelle Nutzung von Natur- und Kulturwerten<br />

sowie Menschentätigkeit injizieren und gestalten. Eine dauerhafte<br />

Strategie ist ein wesentliches Element, welches leistungsfähige<br />

Verwaltung von menschlichen und lokalen Rohstoffen ermöglicht. Diese<br />

Strategie soll sowohl allgemeine als auch detaillierte Entwicklungssphären<br />

einer Verwaltungseinheit berücksichtigen.<br />

Die Strategie zur Entwicklung vom Tourismus ist eins <strong>die</strong>ser Elemente.<br />

Sie ermöglicht dauerhafte Wirtschaftlichkeit und ist ein Beweis für<br />

Handelnsrationalität bei Entwicklungsaufgaben, <strong>die</strong> früher als uneffektiv<br />

gesehen wurden. Die Hauptregel für augegliechenen Tourismus ist solche<br />

gesellschaftlich gewünschte Tätigkeit, <strong>die</strong> auch wirtschaftlich kann<br />

nachgewiesen werden und umweltfreundlich ist.<br />

Die Überlegenheit von <strong>touristische</strong>n Funktionen entscheidet darüber, ob<br />

<strong>die</strong> Gemeinden Górzyca, Lebus und Słubice als eine <strong>touristische</strong> Region<br />

bezeichnet und gesehen werden. Es heißt <strong>die</strong> Fähigkeit zur Aufnahme<br />

und zur Erfüllung von Bedürfnissen bestimmter Touristengruppen.<br />

Darüber hinaus stimmt <strong>die</strong>se Strategie zur Entwicklung vom Tourismus<br />

der Gemeinden Górzyca und Słubice und in der Stadt Lebus mit den<br />

Hauptzielen früher bearbeiteten und verabschiedeten Entwicklungsplänen<br />

<strong>die</strong>ser Gemeinden sowie sonstiger kommunalen Organisationen<br />

überein:<br />

- „Entwicklungs<strong>strategie</strong> der Gemeinde” Słubice, Übereinstimmung mit<br />

der Vision einer umweltfreundlichen Entwicklung der Gemeinde und mit<br />

den Hauptzielen der umweltfreundlichen Entwicklung<br />

- „Entwicklungs<strong>strategie</strong> der Gemeinde Górzyca”, Übereinstimmung mit<br />

der Gemeindemission und den Hauptzielen<br />

- „Entwicklungs<strong>strategie</strong> der Wojewodschaft Lubuskie” im Rahmen des<br />

Programms „Programm der Wojewodschaft 2004 Wojewodschaft Lubuskie”,<br />

Übereinstimmung mit den Hauptzielen<br />

- Handlungskonzept „VIADRINA 2000” verabschiedet im November<br />

1999, Übereinstimmung mit dem Tourismuskonzept<br />

- „Konzept für den grenzübergreifenden Tourismus in der Euroregion<br />

„Pro Europa Viadrina” für Ostbrandenburg und <strong>die</strong> Wojewodschaft Lubuskie,<br />

Übereinstimmung mit den Hauptzielen<br />

- „Entwicklungs<strong>strategie</strong> von Tourismus in den Jahren 2001-2006” bearbeitet<br />

von Abteilung für Tourismus bei Wirtschaftsministerium der Republik<br />

Polen, Übereinstimmung mit den Haupt- und Zwischenzielen<br />

- „Das integrierte Operationsprogramm zur lokalen Entwicklung”<br />

Übereinstimmung mit den Hauptzielen <strong>die</strong>ses Programms<br />

- Programm „INTERREG IIIA 2004-2006 POLEN (Wojewodschaft<br />

Lubuskie) - BRANDENBURG”, Übereinstimmung mit den Hauptzielen<br />

<strong>die</strong>ses Programms<br />

- „Plan der lokalen Entwicklung des Kreises Słubice” 2004<br />

Übereinstimmung mit den Hauptzielen<br />

TEIL – MARKETINGPLAN<br />

Wegen der Konkurrenz an <strong>touristische</strong>n Angeboten von Gemeinden,<br />

Gebieten und anderen <strong>touristische</strong>n Regionen ist <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />

Denkweise und Einführung von Marketing mit allen seinen Ideen (nicht<br />

nur Werbung) erforderlich. Wichtig sind auch <strong>die</strong> Handlungen der kommunalen<br />

Verwaltung im Bezug auf den Tourismus, nicht nur in eigenem<br />

Bereich aber auch nach Absprache mit den benachbarten Gemeinden mit<br />

ähnlichen Naturwerten.<br />

Alle <strong>die</strong>se Handlungen erhöhen <strong>die</strong> Möglichkeiten der Gewinnung stärker<br />

Marktposition und geben den gewünschten Synergieeffekt.<br />

Das Konzept für umweltfreundliche Entwicklung im Bezug auf Tourismus<br />

wurde erweitert und ergänzt. Es umfasst zugleich <strong>die</strong> Integration<br />

des Tourismus mit der lokalen Gesellschaft und dem gesellschafts-wirtschaftlichen<br />

Leben.<br />

Somit ist <strong>die</strong>ses Konzept ausgegliechen. Die Idee ist <strong>die</strong> Integration von<br />

<strong>touristische</strong>n Handlungen mit den Umweltschutzzielen und <strong>die</strong> Gestaltung<br />

neuer Verhaltensweisen von Touristen und <strong>touristische</strong>n Veranstaltern.<br />

Nach <strong>die</strong>sem Konzept setzt <strong>die</strong> Entwicklungs<strong>strategie</strong> von Tourismus der<br />

Gemeinden Górzyca und Słubice und der Stadt Lebus voraus:<br />

- Tourismusentwicklung ist an <strong>die</strong> Art und Qualität von Naturwerten angepasst<br />

und wird <strong>die</strong>se nicht beeinträchtigen<br />

- <strong>die</strong> lokale Bevölkerung hat einen Anteil an allen <strong>touristische</strong>n Vorhaben<br />

auf den von ihnen bewohnten Gebieten<br />

- das <strong>touristische</strong> Angebot stützt sich auf lokale Naturwerte sowie menschliche<br />

und stoffliche Werte; entstehende Objekte werden an <strong>die</strong> Umgebung<br />

angepasst<br />

- <strong>die</strong> Entwicklung von Tourismus wird mit der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

der Region integriert und wird für <strong>die</strong> lokale Bevölkerung im Bezug<br />

auf <strong>die</strong> Ethik, das Gesellschafts- und Wirtschaftsleben vorteilhaft<br />

ÜBERSICHT<br />

Die Gemeinden Słubice und Górzyca liegen auf der rechten Oderufer, im<br />

westlichen Teil der Wojewodschaft Lubuskie, bei der Rzepiner Heide, bei<br />

dem Nationalpark Warthemündung und dem Vogelschutzgebiet Słońsk.<br />

Dieser Lagevorteil der Gemeinden Słubice und Górzyca wurde bisher<br />

noch nicht richtig genutzt, insbesondere durch <strong>die</strong> Touristen der benachbarten<br />

Gemeinden in Deutschland, darunter auch der Stadt Lebus.<br />

Die Gemeinden sind verkehrstechnisch sehr gut gelegen. Sie liegen bei<br />

der internationalen Straße E30 von Berlin nach Warschau und Landesstraße<br />

Nr. 29 von Grünberg nach Stettin. Die erste ermöglicht Verbindungen<br />

zwischen dem zentralen Teil Deutschlands und Polens, <strong>die</strong> zweite<br />

zwischen Oberschlesien und Pommern. Das Straßennetz gibt den Zugang<br />

zu allen <strong>touristische</strong>n Gebieten in den Gemeinden.<br />

Die Stadt Lebus liegt auf der östlichen Oderufer in Brandenburg. Sie<br />

liegt auf der Seenplatte und grenzt an Polen. Bei Lebus gibt es Naturschutzgebiete,<br />

z.B. in Mallow und Podelzig. Das Land Brandenburg mit<br />

Berlin und Westpommern hat das größte Wassersystem in Europa. Die<br />

Stadt Lebus ist als <strong>touristische</strong> Zielstadt – aber eher für <strong>die</strong> deutschen<br />

Touristen. Die Erkennung <strong>die</strong>ses Marktes durch <strong>die</strong> polnischen Touristen<br />

ist sehr gering. Die Stadt Lebus wurde zum „Landschaft des Jahres 2003/<br />

2004”. Die Stadt liegt bei der Autobahn E30, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Städte Berlin und<br />

Warschau verbindet, und liegt ca. 100 km von Berlin entfernt. Durch Lebus<br />

führt <strong>die</strong> Bundesstraße 112 und 167. Bei Eisenhüttenstadt, ca. 30 km<br />

von Lebus, gibt es einen Flughafen für regionalen Flugverkehr, welcher<br />

<strong>die</strong> Kommunikation mit Brandenburg verbessert.<br />

Die Lage der Stadt und das Straßennetz ermöglicht unkomplizierte Zufahrt<br />

zu den <strong>touristische</strong>n Gebieten.<br />

Durch <strong>die</strong> Region führt <strong>die</strong> Bahnverbindung zwischen Berlin, Warschau<br />

29 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


und Moskau mit Bahnhaltestellen in Rzepin und Frankfurt (Oder), durch<br />

<strong>die</strong> Gemeinde Górzyca <strong>die</strong> Bahnverbindung Breslau – Stettin und in der<br />

Stadt Lebus gibt es <strong>die</strong> Busverbindungen mit Frankfurt (Oder) und Seelow.<br />

Werte und <strong>touristische</strong> Attraktivität<br />

Für <strong>die</strong> Entwicklung vom Tourismus in den Gemeinden Górzyca, Lebus<br />

und Słubice sind <strong>die</strong> Werte der Umwelt sehr wichtig. Diese wurden<br />

umfangreich in anderen Teilen <strong>die</strong>ser Strategie aufgeführt. Um nun <strong>die</strong><br />

wichtigsten zu nennen, sollte man den Nationalpark „Warthemündung”,<br />

das Wiesenmuseum in Owczary (einzigartig in Westpolen) und das NSG<br />

Oderhänge erwähnen.<br />

Veranstaltungen<br />

Von der <strong>touristische</strong>n Anziehungskraft zeugen verschiedenartige Veranstaltungen<br />

in den Gemeinden. Die Auswahl ist zur Zeit groß. Es gibt jedoch<br />

immer noch wenig Veranstaltungen, <strong>die</strong> gemeinsam von Górzyca,<br />

Lebus und Słubice – als einheitliche Region – auf der lokalen, regionalen<br />

und internationalen Ebene (deutsch – polnischer) organisiert werden.<br />

Zu den wichtigsten zählen:<br />

- kulturelle Veranstaltungen und Feste, z.B. Beitritt Polens in <strong>die</strong> EU in<br />

(Mai 2005)<br />

- <strong>touristische</strong> Veranstaltungen – Treffen der Wanderer und Radfahrer,<br />

Wettbewerbe, Turniere, z.B. Radsportmeisterschaften<br />

- Sport- und Erholungsveranstaltungen auf nationaler und internationaler<br />

Ebene, z.B. Fußballturnier, Straßenläufe um den Słubicer Pokal<br />

Tourismus- und Erholungsinfrastruktur<br />

Es gibt folgende Infrastruktur in den Gemeinden:<br />

- Unterkunft: Hotels, Pensionen, Gasthäuser, Gästezimmer, Jugendherberge,<br />

Agro<strong>touristische</strong> Bauernhöfe:<br />

Słubice – 690 Unterkunftsplätze das ganze Jahr lang und 1125 Unterkunftsplätze<br />

+ 49 Gästezimmer in dem Studentenstädtchen Collegium<br />

Polonicum. Der Standard ist mittel oder niedrig.<br />

Górzyca – 58 Unterkunftsplätze das ganze Jahr lang, 4 Saisonunterkunftsplätze,<br />

Camping für ca. 50 Gäste. Der Standard ist mittel oder niedrig.<br />

Die Stadt Lebus – Unterkunftsplätze das ganze Jahr lang, hauptsächlich<br />

Privatunterkünfte. Der Standard ist mittel oder hoch.<br />

- Gastronomie – insgesamt über 100 Gaststätten für ca. 2800 Gäste: Restaurants,<br />

Cafes, Bars, Pizzerien, Casino, Pubs und Saisongastronomie<br />

- Wander- und Radwege,<br />

- Sport- und Erholungsgelände: Stadions, Tennisspielplätze, Sporthallen,<br />

Spielplätze bei Schulen, Sportvereine, Schwimmhallen<br />

- Objekte zur <strong>touristische</strong>n Be<strong>die</strong>nung<br />

- Grünanlagen: Hochwasserdamm an der Oder, Parkanlagen, Siedlungsgrünanlagen<br />

Be<strong>die</strong>nungssystem des <strong>touristische</strong>n Produktes<br />

In der Umgebung von Górzyca, Lebus und Słubice hat sich das Be<strong>die</strong>nungssystem<br />

des <strong>touristische</strong>n Produktes nicht einheitlich entwickelt.<br />

Jede Gemeinde realisiert <strong>die</strong>ses System in eigenem Bereich. Nur selten<br />

werden <strong>die</strong> Nachbar<strong>gemeinden</strong> empfohlen. Das beste System hat <strong>die</strong><br />

Stadt Lebus (Tourist-Information, Webseite), <strong>die</strong> Gemeinden Słubice<br />

und Górzyca haben leider bisher <strong>die</strong>ses System nicht entwickelt.<br />

Das <strong>touristische</strong> Interesse - Marktanalyse<br />

Eine Analyse des <strong>touristische</strong>n Interesses gibt direkte Informationen über<br />

seine Größe und Merkmale und bestimmt detailliert <strong>die</strong> Bedürfnisse von<br />

Touristen. Diese sind vor allem für <strong>die</strong> Gemeindebehörde von Bedeutung,<br />

in denen der Tourismus immer größere Rolle als neuer Faktor der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung spielt. Die Erfüllung <strong>die</strong>ser Bedürfnisse<br />

wird den finanziellen Zufluss in <strong>die</strong> kommunale Selbstverwaltung widerspiegeln.<br />

Durch das <strong>touristische</strong> Interesse steigt <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />

Tätigkeit (Multiplikatoreffekt). Dadurch erhöht sich der Lebensstandard<br />

der Bevölkerung und es kommt zur allgemeinen Entwicklung.<br />

Zur Zeit verfügt keine der Gemeinden über zuverlässige und regelmäßige<br />

Informationen zum <strong>touristische</strong>n Verkehr. Der Verfasser der Diplomarbeit<br />

Perspektiven verkehrlicher Infrastruktur für <strong>die</strong> deutsch/polnische<br />

Personenschifffahrt mit Fähren auf dem regionalen Wasserstraßennetz<br />

der Oder am Beispiel einer Fährverbindung bei Lebus (2003) Thomas<br />

Mühle meinte, dass „das <strong>touristische</strong> Interesse Deutscher an der Wojewodschaft<br />

Lubuskie noch sehr gering ist. Eine Auswertung der Anfragen<br />

deutscher Poleninteressierter an das Polnische Fremdenverkehrsamt in<br />

Berlin zeigt, dass <strong>die</strong> überwiegende Anzahl der Anfragen Informationen<br />

zu Polen generell betreffen (45%). An zweiter Stelle erfolgten gezielte<br />

Anfragen nach der Region Ermland-Masuren / Podlachien (24%) und an<br />

dritter Stelle nach der Region Westpommern / Pommern. Auf das Gebiet<br />

der Wojewodschaften Lebus / Großpolen / Kujawien – Pommern bezogen<br />

sich bisher 1% der Auskünfte. Dies zeigt, dass <strong>die</strong> Wojewodschaft<br />

Lubuskie bisher touristisch noch kaum bekannt und profiliert ist.<br />

Die wichtigsten und potentiellen Zielgruppen für <strong>die</strong> Wojewodschaft<br />

Lubuskie sind deutsche Gäste, vor allem aus dem Ballungsgebiet Berlin<br />

und aus den grenznahen Regionen, daneben polnische Gäste aus Niederund<br />

Oberschlesien sowie aus dem Ballungsgebiet Posen. [...] Die meisten<br />

Gäste haben ein durchschnittliches Alter von 29 bis 39 Jahren, besuchen<br />

vor allem Verwandte und Bekannte, verbringen ihre Freizeit aktiv oder<br />

passiv in attraktiver Umgebung und besuchen Veranstaltungen. Sie<br />

kommen meistens mit eigenem Pkw, organisieren ihren Urlaub selbst<br />

und nutzen dabei keine Reisenveranstalter. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />

liegt zwischen 1 und 3 Tagen. Am liebsten übernachten Gäste<br />

der Wojewodschaft Lubuskie in Hotels, gefolgt von Übernachtungen bei<br />

Verwandten und Bekannten, in privaten Zimmern, in agro<strong>touristische</strong>n<br />

Einrichtungen sowie in Pensionen.”<br />

Die Bestimmung des <strong>touristische</strong>n Potentials in der Zukunft und Beobachtungen<br />

von Trends im <strong>touristische</strong>n Verkehr lassen <strong>die</strong> Zielgenauigkeit<br />

bewerten. Die Mittel und Methoden zur Bewertung des <strong>touristische</strong>n<br />

Verkehrs wurden in Ziffer 3.7 beschrieben.<br />

Es kann auch ein nichtregistrierter Verkehr funktionieren. Darunter sind<br />

Personen gemeint, <strong>die</strong> disee Region ohne Reiseveranstalter, ohne Unterkunft<br />

und ohne Hilfe von Reiseführer und ohne Besuch in einer Tourist-<br />

Information besichtigen oder Touristen, <strong>die</strong> neue Fähreverbindung nicht<br />

nutzen. Die Mittel und Methoden zur Bewertung wurden auch in Ziffer<br />

3.7 beschrieben.<br />

Formell-rechtliche Bedingungen<br />

Wesentliche Bedeutung für <strong>die</strong> Tourismusentwicklung in der Region haben<br />

folgende formel-rechtliche Bedingungen:<br />

- Gesetzgebungsakte: Gesetze, Beschlüsse, Anordnungen usw.<br />

- Entscheidungsträger<br />

- Verfahren nach Rechtsakten und nach für ihre Umsetzung befügten<br />

staatlichen Einrichtungen<br />

Zu den wichtigsten Gesetzgebungsakten und Versfahrenweisen, <strong>die</strong> für<br />

<strong>die</strong> Entwicklung von Tourismus bedeutend sind, gehören:<br />

A. Gesetz über <strong>die</strong> Flächennutzung vom 7. Juli 1994<br />

B. Gesetz über <strong>die</strong> Regel zur Unterstützung der regionalen Entwicklung<br />

vom 12. Mai 2000<br />

Es werden unter anderen berücksichtigt:<br />

- Entwicklung des Unternehmergeistes, insbesondere bei kleinen und<br />

mittleren Unternehmen<br />

- Restruktierung bestimmter Bereiche von Dienstleistungen<br />

C. Gesetz des Ministerrates zur Annahme der Nationalen Entwicklungs<strong>strategie</strong><br />

der Regionen in Jahren 2001 – 2006; Nr. 105<br />

D. Verordnung des Ministers für Landwirtschaft und Ernährung zum<br />

Ökotourismus, Agrotourismus, zu ihrer Promotion und zum landwirtschaftlichen<br />

Umweltschutz<br />

Verordnung des Ministers für Umweltschutz Naturvorrätze und Forstwirtschaft<br />

über National- und Landschaftsparks, etc.<br />

Bei Schaffung entsprechender Infrastruktur spielen natürlich der Staat<br />

und regionale und lokale Behörde eine wesentliche Rolle. Alle Investitionen<br />

und ihre Stimulierung wäre aber ohne Privatsektor nicht möglich.<br />

Diese Möglichkeit bietet sich mit Beschlussfassung des neuen Gesetzes<br />

30 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


über <strong>die</strong> öffentlich-private Partnerschaft. Dies hat noch im Jahre 2005 zu<br />

erfolgen.<br />

ANALYSE DER UMGEBUNG<br />

Die Gemeinden Górzyca, Słubice und <strong>die</strong> Stadt Lebus befinden sich<br />

in bestimmter Umgebung und bestimmter Umwelt, in denen diverse<br />

Verbindungen und Reaktionen unter den Teilnehmern herrschen. Die<br />

Umgebung ist sowohl kompliziert als auch dynamisch. Viele Faktoren<br />

haben Einfluss auf den Wert des <strong>touristische</strong>n Produktes <strong>die</strong>ser Gemeinden,<br />

auch Zufallfaktoren (z.B. eine ökologische Katastrophe, <strong>die</strong> eine<br />

bestimmte Region aus dem Tourismusmarkt ausschließt). Die wichtigste<br />

Eigenschaft ist jedoch <strong>die</strong> Fähigkeit zur Schaffung eines einzigartigen<br />

<strong>touristische</strong>n Produktes und dauerhafter Überlegenheit der Konkurrenz<br />

von Nachbar<strong>gemeinden</strong> und Konkurrenzregionen gegenüber. Zum besseren<br />

Verständnis der Umgebung von Górzyca, Słubice und der Stadt<br />

Lebus wurden komplementären Analysen - eine SWOT-Analyse sowie<br />

eine Analyse von strategischen „Zuschauern” – angefertigt.<br />

SWOT-ANALYSE<br />

Eine SWOT-Analyse erleichtert <strong>die</strong> Auswertung der geprüftem Ereignises<br />

– Potential der Tourismusentwicklung – in der Region nach ihrer<br />

Stärken und Schwächen (d.h. internen Faktoren, auf <strong>die</strong> Gemeinden oder<br />

Städte Einfluss haben) sowie Chancen und Risiken (d.h. externen Faktoren,<br />

unabhängig von Handlungen der Gemeinden oder Städten).<br />

Stärken<br />

- neue Bedeutung für den Tourismus nach Schaffung neuer Fähreverbindungen<br />

- anziehende Umgebung<br />

- Naturbesonderheiten und zahlreiche kulturelle sowie <strong>touristische</strong> Veranstaltungen<br />

- sich ständig entwickelnde grenzübergreifende Zusammenarbeit auf der<br />

Gemeindeebene<br />

- Modernisierung der para<strong>touristische</strong>n Infrastruktur und Revitalisierung<br />

des Słubicer Stadtzentrums<br />

Schwächen<br />

- schwach entwickelte <strong>touristische</strong> Infrastruktur: niedrige Standards der<br />

<strong>touristische</strong>n Basis, schwach entwickelte <strong>touristische</strong> Information<br />

- schwach entwickelte <strong>touristische</strong> Produkte, <strong>die</strong> in der Wojewodschaft<br />

Lubuskie und Brandenburg einzigartig vorkommen<br />

- fehlende Infrastruktur für Agrotourismus<br />

- fehlende gemeinsame Handlungen, <strong>die</strong> für den Tourismus in der Region<br />

werben könnten<br />

- fehlendes Bild einer <strong>touristische</strong>n Marke in der Region<br />

- keine Beschilderung für <strong>touristische</strong> Sehenswürdigkeiten in deutscher<br />

und polnischer Sprache<br />

- fehlende öffentliche Finanzmittel für <strong>die</strong> Entwicklung der <strong>touristische</strong>n<br />

Infrastruktur<br />

- fehlende Fähigkeit kreativer Nutzung des Tourismuspotentials in <strong>die</strong>ser<br />

Region<br />

Chancen<br />

- wachsendes Interesse an aktivem Tourismus und „grünem Tourismus”<br />

bei den deutschen und polnischen Touristen<br />

- keine Konkurrenz in der Nähe im Bereich Fähreverbindung, welche<br />

selbst eine <strong>touristische</strong> Attraktion ist<br />

- gute Lage an der deutsch-polnischer Grenze – Entwicklung des grenzübergreifenden<br />

Tourismus<br />

- gute Lage der Gemeinden gegenüber der Berliner Agglomeration<br />

- gute Straßen- und Bahnverbindungen<br />

- gemeinsame Geschichte und Kultur der Gemeinden Górzyca und Słubice<br />

und der Stadt Lebus<br />

- Zugehörigkeit der Gemeinden und der Stadt an <strong>die</strong> Euroregion Pro<br />

Europa Viadrina<br />

- Möglichkeit der Beschlussfassung über <strong>die</strong> öffentlich-private Partnerschaft<br />

Risiken<br />

- wachsende <strong>touristische</strong> Konkurrenz der Nachbar<strong>gemeinden</strong>: Łagów,<br />

Ośno Lubuskie, Słońsk, Kostrzyn, <strong>die</strong> Region Niederlausitz<br />

- schlechte technische Infrastruktur im Bereich des Umweltschutzes<br />

- Verarmen einiger gesellschaftlichen Gruppen<br />

- Verschmutzung von Flüssen und Wasserreservoiren<br />

- politisches Risiko seitens Staatsverwaltungsorganen<br />

- niedriges Sicherheitsgefühl unter den Touristen<br />

ZUSAMMENFASSUNG DER SWOT-ANALYSE<br />

Nach der Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der<br />

Region in den Gemeinden Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus hat<br />

sich ergeben, dass es keine besonders gut entwickelte Region ist (Lebus<br />

ausgenommen). Diese Region hat aber viele Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und –chancen. Diese sieht auch <strong>die</strong> Selbstverwaltungsbehörde, <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />

Schaffung einer einheitlichen Zukunftsvision des <strong>touristische</strong>n Marktes<br />

<strong>die</strong> Verantwortung trägt. Aufgrund der hohen Kosten, <strong>die</strong> mit dem Vorhaben<br />

verbunden sind, der reorganisatorischen Handlungen und immer<br />

größerer Konkurrenz von Nachbarnregionen besteht <strong>die</strong> Gefahr, dass <strong>die</strong><br />

erwarteten Ergebnisse nicht realisiert werden, nachdem nur ein Teil der<br />

Strategieaufgaben durchgeführt wurde.<br />

ANALYSE DER STRATEGISCHEN „ZUSCHAUER” – KONZEPT<br />

NACH PROF. K. OBŁÓJ<br />

Die Analyse von strategischen „Zuschauern“ ist eine der Methoden zur<br />

Bewertung der Umgebung nach Prof. Krzysztof Obłój, einem theoretischen<br />

und praktischen Experten für Management.<br />

„Die strategischen Zuschauern“ sind: Personen, Unternehmen, Institutionen,<br />

<strong>die</strong> direkt und indirekt (durch Einfluss an andere „Zuschauer“) <strong>die</strong><br />

Tätigkeiten jeder Organisation beeinflussen.<br />

„Die Zuschauer“ können in der näheren Umgebung tätig sein. In <strong>die</strong>ser<br />

Nahumgebung haben sie größeren Einfluss, der sich auch besser identifizieren<br />

lässt. Die Tätigkeiten von „Zuschauern“ beziehen sich auch auf<br />

<strong>die</strong> weitere Umgebung. In <strong>die</strong>sem Fall ist <strong>die</strong>se Analyse weder einfach<br />

noch eindeutig. Analogisch, der Einfluss von Unternehmen auf <strong>die</strong> „Zuschauer“<br />

aus der näheren Umgebung ist mehr realistisch als der aus der<br />

weiteren Umgebung. Deswegen ist eine präzise Analyse <strong>die</strong>ser Unternehmen<br />

und ihre Auswirkungskraft nötig.<br />

Die Region der Gemeinden Górzyca, Słubice und Lebus ist ein Objekt<br />

(so wird sie betrachtet), das in Westpolen in der Wojewodschaft Lubuskie<br />

und Ostdeutschland in Brandenburg tätig ist. Aufgrund seines Charakters<br />

– kommunale Selbstverwaltung – haben auf das Objekt großen Einfluss<br />

<strong>die</strong> lokalen Zuschauer aus der näheren Umgbung, <strong>die</strong> in Brandenburg<br />

und der Wojewodschaft Lubuskie tätig sind. Großen Einfluss haben auch<br />

andere Verwaltungsorgane mit Gesetzgebungs- und Kontrollfunktionen.<br />

Aufgrund der Herkunft von ihren Kunden – Touristen hauptsächlich aus<br />

der Region von Ostdeutschland und Westpolen - haben einen Einfluss auf<br />

sie <strong>die</strong> gesamtstaatlichen Träger und <strong>die</strong> Konkurrenz von Nachbar<strong>gemeinden</strong>.<br />

Darüber hinaus, aufgrund ihrer Lage, kooperieren <strong>die</strong> Gemeinden<br />

mit ausländischen Personen und Organisationen.<br />

Deswegen sollen <strong>die</strong> Gemeinden auf drei Ebenen wirken: lokal, national<br />

und international. In <strong>die</strong>ser Analyse ist <strong>die</strong> geographische Lage des<br />

„Zuschauers“ mit seiner Tätigkeit nicht eindeutig. Es gibt „Zuschauer“ in<br />

der lokalen Umgebung mit indirektem Einfluss und „Zuschauer“ auf der<br />

internationalen Ebene mit messbaren Einflüssen.<br />

Die Analyse von „Zuschauern“ der Gemeinden Górzyca, Słubice und der<br />

Stadt Lebus möchte ich als Beschreibung und mittels einem Schema darstellen.<br />

Diese Analyse wurde nur und ausschließlich unter dem Aspekt<br />

der Entwicklung von Tourismus in der Region angefertigt.<br />

„Zuschauer” aus der näheren Umgebung<br />

Die „Zuschauer” aus der näheren Umgebung sind Träger, auf <strong>die</strong> direkten<br />

Einfluss <strong>die</strong> Gemeinden und Städte haben. Umgekehrt haben auch<br />

<strong>die</strong>se Träger direkten und transparenten Einfluss auf <strong>die</strong> Tätigkeit der<br />

Gemeinden und der Stadt. Dazu zählen:<br />

- Touristen – direkte Kunden – Benutzer der <strong>touristische</strong>n Infrastruktur<br />

31 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


in der Region, sie entscheiden über ihre Aufenthaltsdauer und wie <strong>die</strong>ser<br />

Aufenthalt verläuft; abhängig von anderen „Zuschauern”: Meinungsträger<br />

der Verbraucherorganisationen, nationale und regionale Presse,<br />

Touristische Verbände und das Wichtigste – Angebote der Konkurrenz;<br />

nur <strong>die</strong>se Gruppe bringt Gewinn.<br />

- Subjekte zur <strong>touristische</strong>n Be<strong>die</strong>nung – sehr wichtiges Element des <strong>touristische</strong>n<br />

Produktes der Gemeinden. Die Bildung <strong>die</strong>ses Segments ist<br />

von den Be<strong>die</strong>ngungen in den Gemeinden abhängig. Diese Subjekte sind<br />

im ständigen Kontakt mit den Touristen, bilden das Bild der Region und<br />

beeinflussen direkt <strong>die</strong> Empfindungen der Kunden - Touristen.<br />

- Einwohner – haben Einfluss auf das Bild der Gemeinde und des <strong>touristische</strong>n<br />

Produktes.<br />

- Touristische Organisationen – hauptsächlich Subjekte in der Tourismusbranche,<br />

sie können einen Einfluss auf das <strong>touristische</strong> Angebot haben<br />

- lokale Me<strong>die</strong>n bilden das Bild einer <strong>touristische</strong>n Gemeinde, sie liefern<br />

positive oder negative Informationen über das <strong>touristische</strong> Angebot. Die<br />

Kooperation soll ausgegliechen werden; evtl. „kostenlose” Promotion<br />

- Euroregion Pro Europa Viadrina als überregionaler und internationaler<br />

Träger hilft bei der Gemeindeentwicklung in der Region, Möglichkeiten<br />

der Beschaffung von Fördermittel<br />

- Marschall und Lebuser Wojewode und andere öffentliche Verwaltungsbehörde<br />

– als Unterstützungs- und Kontrollorgane gegenüber der<br />

kommunalen Selbstverwaltung,. Diese Kooperation ist mit politischem<br />

Risiko belastet.<br />

„Zuschauer” aus der weiteren Umgebung<br />

Die „Zuschauer” aus der weiteren Umgebung sind Träger, <strong>die</strong> begrenzt<br />

von den Gemeinden beeinflusst werden. Sie haben auch indirekten Einfluss<br />

auf <strong>die</strong> Gemeinden. Dazu zählen:<br />

- Konkurrenzregionen – <strong>touristische</strong> Angebote der Nachbarregionen aus<br />

Polen und Deutschland, Kampf um Zeit und Geld der Kunden – Touristen;<br />

einige Gemeinden haben gut entwickelte <strong>touristische</strong> Produkte (z.B.<br />

Gemeinde Łagów, <strong>die</strong> Region Niederlausitz), zukünftig werden <strong>die</strong>se<br />

Produkte mittels Förderungsmöglichkeiten verbessert<br />

- Europäische Kommission und Europäisches Parlament – Gesetzgebungs-<br />

und Durchführungsorganen der EU; sie haben direkten Einfluss<br />

auf staatliche Organe in Polen und Deutschland<br />

- Einwohner – sie befinden sich im ständigen Kontakt mit den Touristen<br />

- Touristen beeinflussen <strong>die</strong> „Gemeindeeinwohner” durch Interaktion<br />

und positive sowie negative Auswirkungen<br />

- Bundesregierung, Regierung der RP, Das Deutsche und Polnische<br />

Parlament – Gesetzgebung- und Durchführungsorgane beeinflussen <strong>die</strong><br />

politisch-rechtliche Umgebung<br />

- Landesregierung und Landtag – deutsche Gesetzgebungsorgane beeinflussen<br />

<strong>die</strong> politisch-rechtliche Umgebung der Gemeinde Lebus<br />

Schema der „Zuschauer” von Gemeinden Górzyca, Lebus, Słubice. Je<br />

weiter vom Zentrum <strong>die</strong>ses Schemas (Gemeinden) desto weitere Umgebung<br />

„der Zuschauer” repräsentiert. Die Pfeilerdicke bestimmt ihre<br />

Einflusskraft, <strong>die</strong> diskontinuierlichen Pfeiler bestimmen den indirekten<br />

Einfluss.<br />

Zusammenfassung von strategischen „Zuschauern“<br />

Die wichtigsten strategischen „Zuschauer” für Tourismusentwicklung<br />

in den Gemeinden Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus sind Kunden<br />

– Touristen, <strong>die</strong> eindeutig und direkt <strong>die</strong> allgemeine Bewertung des <strong>touristische</strong>n<br />

Produktes beeinflussen. Sie bringen direkten und indirekten<br />

Gewinn im Gemeindebudget.<br />

Die Touristen befinden sich zugleich unter dem Einfluss anderer Träger<br />

– „Zuschauer“, <strong>die</strong> wichtigsten sind: Konkurrenzregionen mit immer<br />

besseren Produkten, lokale Me<strong>die</strong>n und Tourismus- und Verbraucherorganisationen.<br />

Die letzten beeinflussen <strong>die</strong> Entscheidungen der Touristen.<br />

Richtiges und gutes Management durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Tourismusorganisationen<br />

in den Gemeinden spielt auch sehr wichtige Rolle.<br />

Man muss auch betonen, dass <strong>die</strong>se Kooperation im Rahmen der Partnerschaft<br />

erfolgen soll. Andere Gruppe von „Zuschauern“ bilden <strong>die</strong><br />

öffentlichen Verwaltungsorgane. Ihr Einfluss ist von dem Buchstaben<br />

des Gesetzes abhängig.<br />

Die auf Partnerschaft bezogene Kooperation ist durch entsprechende<br />

Lobbing-Aktivitäten möglich. Die Kooperation ist auch mit politischem<br />

Risiko belastet.<br />

STRATEGIE DER TOURISMUSENTWICKLUNG<br />

Die Konkurrenzüberlegung, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> Dynamik der Entwicklung entscheidet,<br />

ist immer öfter von nicht materiellen Faktoren (Human Ressources),<br />

von dem institutionellen Charakter der Umgebung und anderen<br />

Faktoren, <strong>die</strong> man heute als innovatives System bezeichnet , abhängig.<br />

Als Beweis für <strong>die</strong>se Innovativität gilt <strong>die</strong> gemeinsame Bearbeitung von<br />

Strategie der Tourismusentwicklung im Rahmen der grenzübergreifenden<br />

Zusammenarbeit nach dem Programm des Projektes VIADRINA<br />

2000 Euroregion Pro Europa Viadrina.<br />

Entwicklungsziele des Tourismus<br />

Die Tätigkeiten zur Belebung des lokalen Unternehmergeistes und zunehmender<br />

Kapitalzufluss und Zufluss der externen Investoren sollen in<br />

<strong>die</strong>sen Bedingungen den Gegenstand des Marketings sein.<br />

Es gibt folgende strategische Hauptziele der Tourismusentwicklung in<br />

den Gemeinden Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus:<br />

- Anstieg des Tourismus und Grenztourismus<br />

- Steigerung der Gemeindeeinkommen<br />

- Steigerung der Einkommen von <strong>touristische</strong>n Unternehmen<br />

- Verlängerung der <strong>touristische</strong>n Saison in der Gemeinderegion<br />

- Verstärkung des Bewusstseins zum Wert der gemeinsamen Kulturerbe<br />

von Grenzregionen<br />

- Verbesserung des Bildes von Polen und polnischer Bevölkerung in Europa,<br />

insbesondere aber unter Deutschen<br />

Strategische Mittel zur Zielerlangung sind:<br />

- Bau der Fähreverbindung zwischen Lebus und Nowy Lubusz<br />

- Schaffung der Fähre zwischen Lebus und Górzyca<br />

- Flächennutzung des Flussdeiches an der Oder und den Nachbarflächen<br />

- Ausbau sonstiger Infrastruktur, insbesondere <strong>touristische</strong>r und agro<strong>touristische</strong>r<br />

Infrastruktur<br />

- Ausbau der sanitären Infrastruktur<br />

Das Entwicklungsprogramm des Tourismus in den Gemeinden Górzyca,<br />

Lebus und Słubice umfasst ganzheitlich <strong>die</strong> Problematik der Flächennutzung,<br />

insbesondere für <strong>die</strong> Problematik des Tourismus. Dieses Programm<br />

hat einen anregenden Charakter, was zukünftig weitere Entwicklung der<br />

Region durch den Tourismus ermöglicht.<br />

Das vorgeschlagene Programm der Tourismusentwicklung ergibt sich<br />

aus bestehenden Bedingungen, sowie aus der angenommenen Teilung<br />

und zukünftiger Organisation der <strong>touristische</strong>n Flächennutzung und Be<strong>die</strong>nung.<br />

Touristische Produkte der Gemeinden Górzyca und<br />

Słubice und der Stadt Lebus<br />

Die Kulturerbe, Attraktivität und Flächennutzung bieten folgende <strong>touristische</strong><br />

Produkte an:<br />

- Erholungsprodukte<br />

- Spezialisierte Produkte<br />

- Mischprodukte<br />

Erholungstyp geht auf Naturwerte der Umwelt ein. Es ist ein Produkt<br />

hauptsächlich mit aktiver Erholung verbunden – Wander-, Rad- und Reitausflüge,<br />

Erholung in agro<strong>touristische</strong>n Bauernhöfen z.B. in Drzecin<br />

und Nowe Biskupice.<br />

Spezialtyp ist vor allem mit der Schulungsmöglichkeit von Schulkindern<br />

und Jugend verbunden. Dieser Typ wird <strong>die</strong> Naturwerte von Nationalpark<br />

„Warthemündung”, Vogelschutzgebiet Słońsk und Rzepiner Heide<br />

und Werte von bestehenden historischen Denkmälern und Museen nutzen.<br />

Mischtyp ist als Verbindungsmöglichkeit von früheren Typen gemeint.<br />

Es werden sog. Pakete angeboten, wie z.B. Oderfahrt, Wanderung durch<br />

o.g. Parks und Besuch einer Veranstaltung oder mehrtägige Reitausflüge<br />

32 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


mit Besuch in einem Bauernhof etc.<br />

Wesentlich für <strong>die</strong> <strong>touristische</strong> Entwicklung von Górzyca, Lebus, Słubice<br />

ist <strong>die</strong> Verlängerung der Saison. Diese Möglichkeiten sind vor allem mit<br />

aktiver Erholung verbunden, <strong>die</strong> das ganze Jahr lang können angeboten<br />

werden. Dazu ist <strong>die</strong> Vorbereitung von Unterkünften, entsprechender<br />

<strong>touristische</strong>n Attraktionen und Sportgeräten erforderlich. Beispielweise<br />

könnten es auch <strong>die</strong> herbstliche Pilzesammlerei mit Besuch in einem<br />

Bauernhof sein, etc. Wichtig wäre auch der Ökotourismus auf den Gemeindegebieten.<br />

Dies bezieht sich insbesondere auf <strong>die</strong> Naturschutzgebiete.<br />

Es ist zu betonen, dass <strong>die</strong> Nutzung und Bewirtschaftung der Natur- und<br />

Kulturwerte auf solche Weise erfolgen soll, damit auch Gleichgewicht in<br />

Ökosystemen beibehalten wird und keine Beeinträchtigung <strong>die</strong>ser Werte<br />

vorhanden ist. Deswegen werden nur Vorhaben bevorzugt, welche alle<br />

Natur- und Kulturwerte beibehalten.<br />

Wie es schon angedeutet wurde, sollten im Bezug auf <strong>die</strong> <strong>touristische</strong><br />

Nutzung und Bewirtschaftung ökologischen Tätigkeiten unternommen<br />

werden. Eine wichtige Rolle spielt in <strong>die</strong>sem Prozess <strong>die</strong> Beseitigung von<br />

aggressiven Formen von Tourismus für <strong>die</strong> Umwelt. Wichtig ist dabei der<br />

Bau von Kläranlagen und Entwässerungsstationen in den bestehenden<br />

<strong>touristische</strong>n Objekten oder Anschluss <strong>die</strong>ser Objekte an entsprechende<br />

Einrichtungen, etc.<br />

Alle Handlungen in den Gemeinden Górzyca, Słubice und Lebus sollen<br />

zur Schaffung stärker und attraktiver <strong>touristische</strong>n Produkte führen. Sie<br />

solle eine Anregung zur Tourismusentwicklung in <strong>die</strong>sen Gemeinden<br />

schaffen.<br />

Touristen – wer sind sie? – Segmentierung<br />

Aufgrund der Differenzierung von <strong>touristische</strong>n Bedürfnissen sind <strong>die</strong><br />

<strong>touristische</strong>n Produkte kreativ zu gestalten und man sollte richtig für sie<br />

Werbung machen. Die unterschiedliche Gruppen von Touristen könnte<br />

man nach Alterskriterium teilen: Schulkinder, Jugend, junge Leute interessierte<br />

an aktiver Erholung, Familien mit Schulkindern, Rentner. Es<br />

gibt auch ein spezifisches Segment, das noch in den Gemeinden nicht<br />

bekannt ist - der Business-Tourismus.<br />

Schulkinder. Es kann das zahlreichste Segment mit vielen Perspektiven<br />

sein. Zu <strong>die</strong>ser Gruppe zählen: Kindergarten- und Schulkinder. Die Stunden<br />

aus Natur, Biologie und Ökologie kann man auf dem Gelände des<br />

Steppennaturschutzgebietes „Pamięcin“, Nationalparks „Warthemündung“<br />

oder Wiesenmuseums „Owczary“ durchführen. Dafür sind <strong>die</strong> didaktischen<br />

Richtungen zu bearbeiten. Diese Stunden sind durch Schulen<br />

zu organisieren, weil sie hauptsächlich am Werktagen stattfinden sollten.<br />

Dadurch könnte sich das nächste Segment von Touristen entwickeln<br />

– Familien mit Schulkindern. Diese Kindern empfehlen ihren Eltern <strong>die</strong><br />

Nutzung von geplanter Fähre und <strong>touristische</strong>n Infrastruktur.<br />

Jugend im Schulalter, <strong>die</strong> aktiv lebt, interessiert am Radfahren, Reiten<br />

und Skate Bords. Diese Gruppe verfügt über Taschengeld oder Geld aus<br />

Nebenbeschäftigung, was ihnen immer größere finanzielle Unabhängigkeit<br />

sichert. Diese Gruppe wäre an Werktagen, nachmittags und am<br />

Wochenende aktiv.<br />

Junge Leute interessiert an aktiver Erholung, im Alter über 20 Jahre,<br />

hauptsächlich finanziell unabhängig, sie betrachten Sport als Freizeitbeschäftigung,<br />

aktiv nachmittags oder am Wochenende.<br />

Familien mit Schulkindern, <strong>die</strong> Familientouristik bevorzugen, junge<br />

Eheleute mit Kleinkindern, interessiert an Erholung im Grünen als Alternative<br />

zur passiver Erholung, finanziell unabhängig. Das beschriebene<br />

Segment würde <strong>die</strong> Fähre und neugegründete Infrastruktur in seiner<br />

Freizeit nutzen.<br />

Rentner nach demographischen Prognosen immer größere werdende<br />

Gruppe, mit stabilen Einkommen, viel Freizeit, interessiert an Wandern,<br />

<strong>die</strong>se Gruppe könnte <strong>die</strong> Fähre alltäglich nutzen.<br />

In der allgemeinen Charakteristik potentieller Benutzer der Fähre und<br />

Touristen kann man behaupten, dass <strong>die</strong> neue Fähre und ausgebaute <strong>touristische</strong><br />

Infrastruktur durch <strong>die</strong> Gemeindenbevölkerung von Górzyca,<br />

Lebus und Słubice genutzt werden könnte. Es sind ca. 70.000 Einwohner.<br />

Dazu kommen Touristen, schätzungsweise sind das einige Millionen<br />

(Berliner Agglomeration).<br />

Es ist anzumerken, dass über <strong>die</strong> Nutzungshäufigkeit der Fähre und der<br />

neugeplanten Infrastruktur der Preis entscheidet. Der Preis wird nach<br />

Marketinganalysen oder Analysen des Interesses an Fähre festgelegt.<br />

Nach Schaffung der <strong>touristische</strong>n Infrastruktur mittels entsprechender<br />

Promotion wäre auch möglich, ein neues Segment – Business-Tourismus<br />

- zu gewinnen. Darunter sind Firmenbesprechungen jeder Art (Firmen<br />

aus der Gegend und Berlin) gemeint.<br />

Be<strong>die</strong>nungssystem des <strong>touristische</strong>n Verkehrs<br />

In den Gemeinden gibt es jetzt ein Be<strong>die</strong>nungssystem des <strong>touristische</strong>n<br />

Verkehr, das aus <strong>touristische</strong>n Ortschaften, Objekten und Be<strong>die</strong>nungssystem<br />

von Touristen sowie <strong>touristische</strong>n Wegen besteht. Eine der wichtigsten<br />

Bedingungen für <strong>die</strong> Entwicklung von Tourismus ist <strong>die</strong> Schaffung<br />

von modernen Managementessformen <strong>die</strong>ser Systemsbe<strong>die</strong>nung.<br />

In den Gemeinden gibt es auch viele Subjekte, welche sich mit dem<br />

Tourismus und aktiver Erholung (Hotels, Gastronomie, Reisebüros,<br />

Tourist-Information in Lebus) befassen. Teilweise spielen <strong>die</strong>se Rolle<br />

<strong>die</strong> Gemeindeämter. Es sollte trotzdem ein wirtschaftliches Subjekt zur<br />

vollständiger, integrierter Be<strong>die</strong>nung des <strong>touristische</strong>n Verkehrs und Leitung<br />

aller Entwicklungshandlungen gegründet werden. Dieses Subjekt<br />

sollte auch mit allen Dienstleistern zusammenarbeiten. Wichtig ist auch,<br />

dass es das Interesse von allen berücksichtigt, sowohl den öffentlichen<br />

als auch privaten Unternehmen. Es würde sich von Anfang an mit den<br />

stimulierenden Ideen befassen, durch <strong>die</strong> Übernahme der Entwicklungs<strong>strategie</strong><br />

bis zu ihrer Leitung und Umsetzung.<br />

Die organisatorischen Subjekte <strong>die</strong>ser neuen Einheit würden: kommunale<br />

Selbstverwaltung, Gaststäten, Veranstalter, Reisebüros, regionale Firmen<br />

und natürliche Personen sein Die Gründung <strong>die</strong>ser Einheit, <strong>die</strong> alle<br />

Handlungen von einigen Gemeinden koordinieren könnte, braucht Zeit,<br />

insbesondere wenn es um grenzübergreifende Kooperation geht.<br />

Eine Lösung für heute wäre <strong>die</strong> Berufung einer Gruppe von Fachleuten<br />

aus Górzyca, Lebus und Słubice (Fachtouristen, Tourismusspezialisten)<br />

für Koordinierung, Be<strong>die</strong>nung und Entwicklung von Tourismus in <strong>die</strong>sen<br />

Gemeinden. Im Rahmen der grenzübergreifenden Kooperation empfiehlt<br />

man <strong>die</strong> Berufung einer Kommission oder Gruppe zur Problematik des<br />

Tourismus, in der alle Gemeinden ihren Vertreter haben.<br />

Zu den Aufgaben <strong>die</strong>se Gruppe wären wie folgt:<br />

- Be<strong>die</strong>nung des <strong>touristische</strong>n Verkehrs in der Gemeinde Górzyca, Lebus<br />

und Słubice<br />

- Schaffung der Datenbank mit ausführlichen Informationen und Bestellungsmöglichkeiten<br />

- Marktanalysen, insbesondere Messung des <strong>touristische</strong>n Verkehrs<br />

- Monitorring von <strong>touristische</strong>n Ereignissen<br />

- Beratung und Schulung im Bereich des Tourismus (z.B. Fremdsprachenerwerb),<br />

Bildung professioneller Tourismuskräfte<br />

- Promotion der Region, Veröffentlichung von Informations- und Promotionshefte<br />

mit aktuellen kulturellen Veranstaltungen, Unterkünften,<br />

detaillierten Daten zu Objekten mit ihren Öffnungszeiten<br />

- Schaffung der Datenbank zum Agrotourismus mit: Daten zur Bestellung<br />

von agro<strong>touristische</strong>n Bauernhöfen (Anschriften, Rufnummer,<br />

Beschreibung des Standards, Lage und Bilder, Nutzfläche, Möglichkeit<br />

der Teilname an täglichen Tätigkeiten, evtl. Bootverleih, Reitmöglichkeiten,<br />

Beschreibung des Inventars und Spezialisierung des Bauers, z.B.<br />

Binnenstand, Reithof oder Fischteich, Möglichkeiten zum Angeln, etc.),<br />

Daten zu geplanten Veranstaltungen und Festen, Liste der Handwerker<br />

und ihre Werke.<br />

- mehr Besichtigungmöglichkeiten (Museen, Besichtigungsmöglichkeit<br />

von historischen Objekten, Naturbesonderheiten, etc.), mehr Veranstaltungen<br />

- Verbesserung der Besichtigungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten im<br />

Bezug auf Sicherheit, Parkplätze, Zugang zur Information<br />

- Planung und Einführung von Vertriebssystem der <strong>touristische</strong>n Dienstleistungen<br />

in der Region<br />

- Anziehen von nationalen und internationalen Investoren für <strong>touristische</strong><br />

Infrastruktur<br />

33 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


- Hilfe bei Gründung von <strong>touristische</strong>n Unternehmen<br />

- Kooperation mit allen <strong>touristische</strong>n Unternehmen<br />

Ein weiteres Element für <strong>touristische</strong> Be<strong>die</strong>nung ist <strong>die</strong> Organisation von<br />

Informationszentren in Górzyca, Lebus, Słubice und Nowy Lubusz (bei<br />

Anlegestelle). Die Öffnungszeiten werden an <strong>die</strong> Bedürfnisse und Erwartungen<br />

von Touristen angepasst.<br />

Wesentlich würden auch einzelne Informationspunkte für <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung<br />

des Radtourismus, Reitwege, Schwimmbäder und Stege.<br />

Wesentliche Rolle in <strong>die</strong>sem System spielen auch Schildinformationen<br />

bei den Straßen Nr. 2, Nr. 2, Nr. 29, Nr. 31, Nr. 137, Nr. 139 – in Polen<br />

und Nr. 1, Nr. 5, Nr. 112, Nr. 167 – in Deutschland, dann in der Gemeinde<br />

Górzyca, Lebus, Nowy Lubusz, Słubice und den Dörfern Drzecin,<br />

Pamięcin und Owczary. Die Zufahrtstraßen zum Grenzübergang in Słubice<br />

und Kostrzyna sollen auch beschildert werden. Dazu zählen: Informationsschilder<br />

und Wegweiser.<br />

Vorhaben und <strong>touristische</strong> Investitionen<br />

Die Entwicklung von Tourismus in der Gemeinde Górzyca, Lebus, Słubice<br />

verbindet man mit der Durchführung von darunter aufgeführten<br />

Handlungen und Investitionen. Sie beziehen sich auf <strong>die</strong> Einführung<br />

von neuen Elementen zur <strong>touristische</strong>n Bewirtschaftung und Erholungsmöglichkeiten,<br />

Rekultivierung und umweltfreundlichen Handlungen<br />

bestehender Flächennutzung. Darunter werden folgende Vorhaben gemeint:<br />

C. Gründung eines wirtschaftlichen Subjektes zur vollständiger und integrierter<br />

Be<strong>die</strong>nung des <strong>touristische</strong>n Verkehrs, der Umfang und Kompetenzen<br />

<strong>die</strong>ses Subjektes wurden in Ziff. 3.4 des II. Teiles <strong>die</strong>ser Strategie<br />

aufgeführt<br />

D. Bau der Fähreverbindung Lebus – Nowy Lubusz und Lebus – Górzyca<br />

– Słubice, aufgeführt in Teil I der Strategie<br />

E. Komplexe Bewirtschaftung des Flussdeiches an der Oder – <strong>die</strong> Strecke<br />

Słubice, Górzyca und Kostrzyn<br />

- Verbesserung und Einführung von neuen Elementen in <strong>die</strong> bestehende<br />

kleine Architektur, Wander-, Rad- (Słubice – Górzyca – Kostrzyn), Reitund<br />

Skaterwege, neue Bänke, Beleuchtung, Mülleimer, Parkplätze für<br />

Radfahrer<br />

- neue sanitäre Infrastruktur auf bestehenden und geplanten Wegen – Toilleten<br />

und Wasserquellen<br />

- neue Elemente bei Grünanlagen – Schutz des Flussdeiches vor Degradation<br />

- in der Zukunft, Bau eines Jachthafens in der Nähe der Fähreverbindung<br />

oder in Górzyca oder Lebus<br />

- in der Zukunft, Bau einer Anlegestelle – Stege und Stapellaufstellen,<br />

Plätze für Paddelboote in Górzyca oder Lebus<br />

F. Komplexe Bewirtschaftung der Erholungsgebiete in Górzyca und Słubice<br />

zur Be<strong>die</strong>nung von Touristen<br />

- Verbindung des Fähreübergangs mit Landstraße und Radwegen Owczary<br />

– Górzyca, Górzyca – Żabice – Czarnów, Kostrzyn – Żabczyn – Czarnów<br />

– Słońsk<br />

- Verbindung von deutschen (mit Hilfe von ADAC, Naturfreunde) und<br />

polnischen Rad- und Wanderwege<br />

- Verbesserung und Einführung von neuen Elementen in <strong>die</strong> bestehende<br />

kleine Architektur, Wander-, Rad- (Słubice – Górzyca – Kostrzyn), Reitund<br />

Skateswege, neue Bänke, Beleuchtung, Mülleimer, Parkplätze für<br />

Radfahrer (zur Sicherheit)<br />

- Errichtung oder Modernisierung von Erholungsstandorten (Elemente<br />

der kleinen Architektur, Sanitäranlagen, Rastplätze)<br />

- Errichtung von Sanitäranlagen (Sanitärkabinen, Waschbecken) und<br />

Trinkwasserstellen (Wasseranlage mit Hydrofor)<br />

- neue Elemente bei Grünanlagen<br />

- Lagerfeuerplätze<br />

- Bebauung mit <strong>touristische</strong>r Funktion z.B. Radausleihe (Laufskien im<br />

Winter)<br />

- sichere Autoparkplätze bei geplanten Fährverbindungen und Landstraßen,<br />

insbesondere bei der Straße Nr. 31<br />

- Bau und Inbetriebnahme neuer agro<strong>touristische</strong>n Bauernhöfen<br />

- steuerliche Vergünstigungen für Bauer – für <strong>touristische</strong> Dienstleistungen<br />

- Datenbank im Bereich Agrotourismus (Umfang Ziff. 3.4)<br />

- Subventionen für Schulung der Mitarbeiter und Inhaber der <strong>touristische</strong>n<br />

Objekte, insbesondere von agro<strong>touristische</strong>n Bauernhöfen, z.B.<br />

Deutschstunden<br />

- Standarderhöhung der bestehenden Unterkünften, insbesondere in Wiesenmuseum<br />

in Owczary, Erholungszentrum in Żabiniec<br />

- Anpassung der Objekte an Behinderte!<br />

- Systematische Verbesserung der Wasserqualität, insbesondere von<br />

öffentlichen Bädern und Errichtung der Wasserinfrastruktur – Strände,<br />

Wasserstege, etc.<br />

- neue Formen von Tourismus und Erholung: weitere Zusammenarbeit<br />

mit z.B. Reithof in Drzecin (Pferdekutschen, Reiten, Hypotherapie)<br />

- Entwicklung von Anglerei und Jägerei<br />

- Erhöhung von Standarden der Gastronomie und Errichtung neuer Gastronomiepunkten,<br />

beispielweise Saisongaststätten bei der Fähreverbindung<br />

und in bestimmten Teilen von Wander- und Radwegen<br />

- weitere Nutzung von Objekten und Anlagen zur Organisation von Veranstaltungen,<br />

z.B. Stadtstadion<br />

- Aufmunterung zur Herstellung von regionalen Andenken – Bekanntgabe<br />

über den Wettbewerb<br />

- Beschreibung von Wander-, Rad-, Reiter und Skaterwege und <strong>touristische</strong>n<br />

Attraktionen auf beiden Oderseiten in zwei Sprachen<br />

- Beschreibung der Ausstellung in Wiesenmuseum Owczary in deutscher<br />

Sprache sowie in Heimatstube in Lebus in polnischer Sprache<br />

- Organisation von wissenschaftlichen Veranstaltungen zur gemeinsamen<br />

Geschichte, um interkulturelle Beziehungen zu stärken<br />

- Organisation von Künstlertreffen im Friedenswald<br />

- Organisation von Fotowettbewerbe zu Naturbesonderheiten der Gemeinde<br />

– Ausstellungen in jeder Gemeinde<br />

- Beschilderung bei <strong>touristische</strong>n Transitstraßen (Beschreibung in Ziff.<br />

3.4.)<br />

G. Sonstige Tätigkeiten in Region:<br />

- Nutzung des Flughafens bei Eisenhüttenstadt (ca. 35 km von Lebus)<br />

H. Bildung von professionellen Arbeitern zur Be<strong>die</strong>nung des <strong>touristische</strong>n<br />

Verkehrs – zur Sicherung höher Qualität <strong>die</strong>ser Leistung in den<br />

Gemeinden. Solche Schulungen bietet u.a. Tourismusakademie Brandenburg<br />

und Brandenburgisches Tourismus Institut Bad Saarow in Berlin.<br />

Aufgrund der Bedeutung von Radtourismus in Region werden Schulungen<br />

im Rahmen des Programms EQUAL, in Form von Fahrradworkshops,<br />

angeboten.<br />

Touristische Promotion<br />

Die Schaffung des Gemeindebildes als eines <strong>touristische</strong>n Gebietes ist<br />

nicht einfach. Es ist auch nicht einfach, <strong>die</strong> Zahl der <strong>touristische</strong>n Dienstleistungen<br />

zu erhöhen. Für <strong>die</strong> Gemeinden, in denen Tourismus bisher<br />

keine große Rolle spielte, ist es wichtig, dass sie erst auf dem <strong>touristische</strong>n<br />

Markt erscheinen. Die Information, dass <strong>die</strong>se Gemeinden etwas<br />

Außergewöhnliches und Einzigartiges anzubieten haben, ist <strong>die</strong> Bedingung<br />

für das Interessewecken bei Touristen. Zu den Mitteln <strong>touristische</strong>r<br />

Promotion gehören folgende Maßnahmen und Methoden:<br />

A. Nutzung von Internet, als Kommunikationsmedium und Wissens- und<br />

Informationsquelle mit immer größeren Zahl der Benutzer (einfacher und<br />

billiger Zugang zur <strong>touristische</strong>n Angeboten). Eine gemeinsame Webseite<br />

für drei Gemeinden in zwei Sprachen erleichtert Modifikationen, Aktualisierungen<br />

und Gestaltung.<br />

Eine Teilnahme an der Erarbeitung einer grenzübergreifenden touritischen<br />

Internetpräsentation durch den Tourismusverband Märkisch-Oderland<br />

sollte genutzt werden.<br />

B. Newsletters an Businesspartner, 6-12 mal im Jahr. Newsletter soll alle<br />

aktuelle Informationen aus der Tourismusbranche in der Region, wichtige<br />

Termine und Angebote beinhalten.<br />

C. Zweisprachige Veröffentlichungen mit Informationen, Angeboten,<br />

<strong>touristische</strong>n Attraktionen der Gemeinde Górzyca, Lebus, Słubice mit<br />

Berücksichtigung der Angebote für Kinder und Jugend. Diese Veröffentlichungen<br />

sollen in Form von Katalogen kostenlos an <strong>touristische</strong><br />

Informationen oder Fähreverbindung, an öffentliche Institutionen, wie<br />

34 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Schulen und Kindergärten, geliefert werden.<br />

Man könnte auch das <strong>touristische</strong> Angebot der Gemeinden in den Ausgaben<br />

von Tourismus Marketing Brandenburg GmbH, wie beispielweise<br />

Kinder- und Jugendreisen 2005/2006, Broschüre Winterliches Brandenburg<br />

oder Reisejournal 2006 veröffentlichen lassen.<br />

D. Teilnahme an Veranstaltungen von Tourismus Marketing Brandenburg<br />

GmbH (TMB) im Rahmen:<br />

- Brandenburg radelt an (23/24 April 2005) Cottbus<br />

- Brandenburgischer Reisemarkt (9 kwietnia 2005, 8 października 2005)<br />

Berlin<br />

- Laufende Promotion in RegioPUNKT – Berlin, Bahnhof Friedrichstrasse.<br />

- Sommerpromotion in der Stadtbibliothek Berlin-Mitte (Juli – August<br />

2005).<br />

E. Teilnahme an sonstigen Messen in Polen und Deutschland. Dadurch<br />

schließt man Kontakte mit potentiellen Touristen und Unternehmen aus<br />

der Tourismusbranche – Reisebüros und Touroperatoren. Gemeinsame<br />

Handlungen ermöglichen Promotion aller Gemeinden an <strong>touristische</strong>n<br />

Veranstaltungen in Polen und umgekehrt, wie z.B.:<br />

- Messe Market-Tour in Stettin (April),<br />

- Tour Salon in Posen (Oktober),<br />

- Veranstaltungen organisiert durch den Marschall der Wojewodschaft<br />

Lubuskie, gemeinsame Promotion von Gemeinden Górzyca und Słubice<br />

an der deutschen Messe:<br />

- ITB – Internationale TourismusBörse in Berlin (März)<br />

- Spandauer Reisemesse Berlin-Spandau (Mercedes-Center) (September)<br />

F. Kooperation mit Reisebüros. Sie verbinden potentielle Touristen mit<br />

entsprechenden Produkten und verkaufen <strong>die</strong> Angebote der Gemeinden,<br />

insbesondere für Personen außerhalb der Region<br />

G. Kooperation mit <strong>touristische</strong>n Verlagen, <strong>die</strong>ser Kontakt ermöglich<br />

Aktualisierung der <strong>touristische</strong>n Produkten in neuen Auflagen: in Reiseführern<br />

und Karten, sowie monatlichen Zeitschriften z.B. Bikeboard,<br />

Radmagazin (Magazyn Rowerowy), Trekkingbike, Aktiv Radfahren.<br />

H. Kooperation mit polnischen Tourismusverbänden. Dazu zählen insbesondere:<br />

- Polskie Towarzystwo Turystyczno-Krajoznawcze (PTTK) – aufgrund<br />

fehlender Touristenwege unter dem Patronat über PTTK auf dem Gebiet<br />

der Gemeinde Górzyca und Słubice und keiner Regionabteilung <strong>die</strong>ses<br />

Verbandes schlägt man <strong>die</strong> Planung, gemeinsam mit PTTK, oder Anerkennung<br />

bestehender Touristenwege vor. Wichtig wäre <strong>die</strong> Gründung<br />

einer Abteilung von PTTK für <strong>die</strong> Gemeinde Górzyca und Słubice. Die<br />

neuen oder bestehenden Touristenwege könnte man auch als diaktische<br />

Touristenwege nennen.<br />

- Klub Przyrodnikó- (ehemaliger Lebuser Naturfreundenverband,<br />

heute Klub der Naturfreunde) – hier werden <strong>die</strong> Formen von aktivem<br />

Tourismus in der Wojewodschaft Lubuskie promoten und <strong>die</strong> Ökologieproblematik<br />

wird im Bewußtsein befestigt. Diese Kooperation wäre im<br />

Rahmen der Station von Naturfreunden in Owczary möglich. Klub der<br />

Naturfreunde hat seine Webseite mit ausführlicher Beschreibung von<br />

Touristenwegen in der Region, er gibt aus wissenschaftlich-<strong>touristische</strong><br />

Publikationen in der Wojewodschaft Lubuskie.<br />

I. Schließung der Kooperation mit anderen Organisationen, <strong>die</strong> durch<br />

Nebenbeschäftigung für den Tourismus werben:<br />

- Kooperation mit Lubuski Oddział Doradztwa Rolniczego (Lebuser Abteilung<br />

für Landwirtschaftsberatung) zur Herausgabe von Tagesberichte<br />

mit Informationen zum Agrotourismus mit Bild und Beschreibung. Diese<br />

Tagesberichte werden laufend aktualisiert.<br />

- Kooperation mit Schulen und Kindergärten in Górzyca, Lebus und Słubice,<br />

damit <strong>die</strong>se im Rahmen der Natur-, Biologie- und Ökologiestunden<br />

sowie „Grünen Schulen” für den Tourismus promoten. Diese könnten<br />

auch interkulturelle Kontakte von Schülern entwickeln.<br />

- Kooperation mit Słubicer Filiale der Adam-Mickiewicz-Universität und<br />

Universität Viadrina Collegium Polonicum, mit Abteilung für Umweltschutz,<br />

im Bereich der Entwicklung lokalen Projekte zum Umweltschutz<br />

- Kooperation mit Oberförsterei in Rzepin und Oberförsterei in Ośno Lubuskie,<br />

<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Forstpolitik in der Gemeinde Górzyca und Słubice <strong>die</strong><br />

Verantwortung tragen, zwecks Bearbeitung neuer Konzepte zur Bewirtschaftung<br />

der Waldkomplexe (Rzepiner Heide).<br />

- Kooperation mit Verwaltung des Landschaftsparkes „Warthemündung”<br />

zur Entwicklung von Ökotourismus.<br />

J. Kooperation mit lokalen Massenme<strong>die</strong>n, z.B.:<br />

- Mediatour – organisierte individuelle oder Gruppenausflüge für Journalisten,<br />

welche <strong>die</strong> Natur der Region darstellen. Sehr oft kann man <strong>die</strong>se<br />

Ausflüge mit kostenlosem Buffet verbinden. Dadurch könnte man Publikationen<br />

zum <strong>touristische</strong>n Produkt erzielen.<br />

- Gründung eines Fotoarchivs mit Bildern von Natursehenswürdigkeiten<br />

der Gemeinden. Die Aktualisierung <strong>die</strong>ses Archivs wäre erforderlich.<br />

Die Journalisten und Touristische Verbände hätten kostenlosen Zugang<br />

zu dem Archiv, <strong>die</strong> anderen daran interessierten nach Entrichtung einer<br />

Gebühr. Diese Handlungen hätten längere positive Beziehungen geschafft,<br />

insbesondere mit Me<strong>die</strong>n<br />

- Vorbereitung von fertigen Informationen für <strong>die</strong> Presse und das Fernsehen<br />

zur <strong>touristische</strong>n Veranstaltungen in der Region<br />

Voraussichten für Größe des <strong>touristische</strong>n Vekehrs<br />

Es fehlen etwaige Annahmen und Ausgangsdaten zur Bestimmung mit<br />

genauen Zahlen der Voraussichten der Größe vom <strong>touristische</strong>n Verkehr.<br />

Als Mittel zur Auswertung könnten <strong>die</strong>nen:<br />

- Anzahl der verkauften Tickets für Fähre,<br />

- Monitoring der Unterkünfte,<br />

- Anzahl der Touristen nach Eintrittskarten,<br />

- Besucherzahl bei Veranstaltungen.<br />

Nicht registrierter Verkehr kann man anhand Untersuchungsforschung<br />

unter den Touristen, Beobachtungen des <strong>touristische</strong>n Verkehrs und Interview<br />

mit Reiseführern und Mitarbeitern von touristsichen Objekten sowie<br />

Veranstaltern auswerten. Diese Forschung kann man mittels Umfrage<br />

zur Art und Dauer des Aufenthaltes, zu den Kommunikationsmitteln,<br />

sonstigen Spesen und positiven oder negativen Empfindungen bewerten.<br />

Ein Beispiel für <strong>die</strong>se Umfrage befindet sich in Anlage 1.<br />

Die Zahl von den Interessierten kann man auch nach Benutzerzahl von<br />

Webseiten zur Region der Gemeinden Górzyca, Słubice und der Stadt<br />

Lebus festlegen. Dafür ist ein Zähler für einzelne Seitenaufrufe innerhalb<br />

einer Webseite einzubauen. Dieser Zähler könnte alle Benuzter<br />

z.B. nach dem Herkunftsland, der Besuchhäufigkeit, Besuchdauer etc.<br />

registrieren.<br />

Obwohl <strong>die</strong> realen Daten fehlen, kann man annehmen, dass neue Fähre<br />

in bisher unzugänglichen Stellen und neue <strong>touristische</strong> Infrastruktur den<br />

<strong>touristische</strong>n Verkehr in Region wesentlich belbt.<br />

Tourismus- und Erholungsquantität<br />

Die Tourismusquantität ist eine Eigenschaft jeweiliger Region aufgrung<br />

ihrer Nauturbesonderheiten und Funktionen. Diese ist mit entsprechender<br />

Bewirtschaftung und <strong>touristische</strong>r Nutzung verbunden. Die Tourismusqantität<br />

bestimmt <strong>die</strong> maximale Zahl von Touristen, <strong>die</strong> gleichzeitig<br />

ihre <strong>touristische</strong> Ziele umsetzen können, ohne <strong>die</strong> Elemente der Naturwerte<br />

und langjährige Vorteile vom Tourismus zu beeinträchtigen.<br />

Touristische Quantität in de Gemeinde Górzyca, Lebus und Słubice bildet<br />

<strong>die</strong> Gesamtheit der Quantität von:<br />

- bestehenden Unterkünften<br />

- bestehenden und geplanten Erholungsbasis<br />

- Objekten und historischen Denkmälern der Städte und Gemeinden<br />

- Aufnahmefähigkeit der Wälder und Wasserbecken<br />

Insgesamt beträgt <strong>die</strong> Tourismusqantität in den Gemeinden ca. 3.000.<br />

35 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER GEMEINDE GÓRZYCA,<br />

LEBUS UND SŁUBICE DURCH DIE ENTWICKLUNG VON<br />

TOURISMUS<br />

Voraussichten zu Änderungen in der Wirtschaft<br />

Die Entwicklung des Tourismus stimuliert wirtschaftliche Änderungen.<br />

Zu <strong>die</strong>sen Änderungen zählen: Entwicklung der Gastronomie, Dienstleistungen<br />

und öffentlicher Sicherheit. Es werden sich auch kleine Betriebe<br />

zur Herstellung von Andenken, Faltprospekten, Karten, Reiseführern und<br />

Ansichtskarten entwickeln. Größerer Verkehr in der <strong>touristische</strong>n Saison<br />

trägt zur Herstellung größeren Mengen von Lebensmitteln bei. Die Enwicklung<br />

von Tourismus verursacht auch Änderungen im Transport und<br />

öffentlichen und privaten Kommunikatonsmitteln. Die Einkommen von<br />

Transportfirmen steigen. Dieses bringt mit sich zukünftig den Bau und<br />

Verbesserung der bestehenden Straßen.<br />

Voraussichten für finanzielle Vorteile vom Tourismus<br />

Dieses Programm zur Entwicklung von Tourismus in den Gemeinden<br />

Górzyca, Lebus und Słubice sieht <strong>die</strong> Steigerung des <strong>touristische</strong>n Verkehrs<br />

voraus.<br />

Durch <strong>die</strong> Entwicklung von Tourismus in den Gemeinden steigen:<br />

- Verbrauchspotential von Tourismus,<br />

- Gemeindeeinkommen,<br />

- Einkommen wirtschaftlicher Subjekte, <strong>die</strong> direkt und indirekt mit Tourismus<br />

verbunden sind.<br />

Durch <strong>die</strong> Kaufhandlungen der Touristen erzielt man einen bestimten<br />

Kapitalzufluss in <strong>die</strong> Gemeinde. Dieser Kapitalzufluss wurde als Verbrauchspotential<br />

von Tourismus genannt.<br />

Die Einkommen vom Tourismus könnte man wie folgt unterteilen:<br />

- direkte – von Immobilien- und Grundsteuern sowie Pacht der Gemeindeflächen<br />

für Tourismus<br />

- indirekte – Steuer aus der gewerblichen Tätigkeit<br />

Die Einkommen von gewerblichen Subjekten ist schwer einzuschätzen,<br />

man nimmt aber an, dass <strong>die</strong>se Größe zwischen 15 und 20% des Verbrauchspotentials<br />

von Tourismus liegt.<br />

Weil es keine Basisdaten zum tatsächlichen <strong>touristische</strong>n Verkehr<br />

(ohne Transittourismus) und zum laufenden Einkommen aus der<br />

<strong>touristische</strong>n Tätigkeit vorliegen, ist es unmöglich, in bestimmten Werten<br />

<strong>die</strong> finanziellen Vorteile einzuschätzen. In der Zukunft werden <strong>die</strong>se<br />

Werte kalkulierbar, nachdem regelmäßige Marktuntersuchungen mit<br />

Statistikmethoden sind durchgeführt worden.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Nach Analyse der gemeinsamen Tourismusentwicklung in den Gemeinden<br />

Górzyca, Słubice und in der Stadt Lebus durch Fähre hat sich ergeben,<br />

dass <strong>die</strong> Fähre sich zur weiteren Tourismusentwicklung beiträgt. Die<br />

Fähre könnte einen wichtigen Wirtschaftszweig in den Gemeinden bilden.<br />

Trotzt unbestreibarer Naturwerte müssen stimulierende Handlungen<br />

unternommen werden. Die Entwicklung von Tourismus ohne Investitionen<br />

ist nicht möglich. Diese müssen nicht nur von den Gemeinden selbst<br />

aber auch durch private Unternehmen durchgeführt werden.<br />

Neue Fähreverbindung, <strong>die</strong> wieder Gebiete mit gemeinsamen kulturellen<br />

Wurzeln zusammenlegt, bildet neue Dimension fü den Tourismus in<br />

der Region. Es werden dadurch <strong>touristische</strong> Wege Europas verbunden.<br />

Diesen Zugang gewinnen nicht nur <strong>die</strong> Einwohner, wie es bisher der Fall<br />

war, aber auch alle Transittouristen.<br />

Zu den Vorteilen für <strong>die</strong> Gemeinde Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus<br />

zählen:<br />

• wirtschaftliche Belebung der Region und dadurch höhere Einkommen<br />

im Gemeindenbudget (direkt und indirekte) von kommunalen Selbstverwaltungen,<br />

höhere Einkommen von Privatunternehmen, <strong>die</strong> für den Tourismus<br />

etwas leisten,<br />

• Senkung, im längeren Zeitraum, der Zahl von Arbeitlosen, mehr Angestellte<br />

im Tourismus, kleiner Ausgaben der Gemeinden für Sozialhilfe<br />

– nach längerem Zeitabschnitt<br />

• ständige Verbesserung von Infrastruktur der Gemeinden, insbesodere<br />

im Bereich Umweltschutz<br />

Die gesellschaftlich-wirtschaftliche Belebung setzt in Bewegung unterschiedliche<br />

Prozesse in den Gemeinden (Wirtschafts-, Investitions- und<br />

Gesellschaftsprozesse), <strong>die</strong> verursachen, dass <strong>die</strong> Gemeinden selbst, <strong>die</strong><br />

Bevölkerung und Unternehmen auf dem Gebiet aktiv wirken werden. Zu<br />

den wichtigsten Handlungen gehören:<br />

• Eröffnung der Fährverbindung Lebus – Nowy Lubusz und Lebus – Górzyca<br />

- Słubice<br />

• Gründung eines gemeinsamen Subjektes zur Koordinierung der Arbeiten<br />

im Bereich Tourismus<br />

• komplexe Bewirtschaftung der <strong>touristische</strong>n Flächen in der Gemeinde<br />

Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus – Wander-, Rad-, Reit- und Skateswege,<br />

Erholungsplätze, kleine Gastronomie<br />

• Anpassung der Infrastruktur an ausländische Touristen (zweisprachig)<br />

• Anpassung der Infrastruktur an Behinderte<br />

• Entwicklung von Agrotourismus und Ökotourismus mittels Begünstigungen<br />

und Erleichterungen gegenüber den für Tourismus interessierten<br />

Personen<br />

• gemeinsame Promotion der Gemeinde Górzyca, Słubice und der Stadt<br />

Lebus als <strong>touristische</strong>s Ziel<br />

• Entwicklung neuer <strong>touristische</strong>n Formen, z.B. Jägerei, Kanusport<br />

• Verlängerung der <strong>touristische</strong>n Saison, z.B. Promotion durch Pilzsammlerei<br />

im Herbst<br />

Die Offenheit <strong>die</strong>ser Strategie bildet einen Ausgangspunkt füt weitere<br />

gemeinsame Projekte und Vorhaben der Grenz<strong>gemeinden</strong> und verstärkt<br />

das grenzübergreifende Bild der Region Górzyca und Słubice und der<br />

Stadt Lebus.<br />

36 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


BIBLIOGRAPHIE<br />

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3. Plan Rozwoju Lokalnego Gminy Górzyca. 2004<br />

4. Lijewski T., Mikułowski B., Wyrzykowski J.: Geografia turystyki Polski. Warszawa PWE 2002<br />

5. Poskrobko B., Kiryluk H.: Metodologia budowy strategii rozwoju turystyki na obszarach przyrodniczo cennych. Zeszyt Naukowy WSE 2001<br />

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7. Kornak A.: Vademecum strategii i działań operacyjnych w turystyce i uzdrowiskach. Wyższa Szkoła Zarządzania. Wrocław 2002<br />

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12. Monografia historyczno – przyrodnicza gminy Górzyca<br />

37 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


38 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


39 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE

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