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Touristische strategie fährübergang für die gemeinden górzyca

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TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG<br />

FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE<br />

STRATEGIA TURYSTYCZNA PRZEJŚCIA PROMOWEGO<br />

DLA GMIN GÓRZYCA, LEBUS, SŁUBICE<br />

Sammelarbeit unter Redaktion TOMASZ BUKALSKI<br />

Praca zbiorowa pod redakcją TOMASZA BUKALSKIEGO<br />

Górzyca, 2005


Das Projekt „Być Turystą” wurde mit folgender Unterstützung durchgeführt<br />

EUROREGION „PRO EUROPA VIADRINA”<br />

66-400 Gorzów Wlkp. | ul. Kazimierza Wielkiego 1<br />

tel. +48 95 735 84 47 | fax +48 95 735 84 61<br />

GEMEINDE GÓRZYCA<br />

69-113 Górzyca | Ul. 1 Maja 1<br />

Tel. +48 95 759 12 11 | Fax. +48 95 759 12 15<br />

GEMEINDE SŁUBICE<br />

69-100 Słubice | ul. Akademicka 1<br />

tel. +48 95 758 36 71 | fax. +48 95 758<br />

STADTVERWALTUNG LEBUS<br />

Lebus | Breite Straße 1<br />

Tel. +49 03360444550 | Fax. +49 033604 44513<br />

2 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1.4. Be<strong>die</strong>nungssystem des touristischen Produktes 30<br />

1.5. Das touristische Interesse - Marktanalyse 30<br />

1.6. Formell-rechtliche Bedingungen 30<br />

Teil I<br />

ANALYSE DER UMGEBUNG<br />

2.1 SWOT-Analyse 31<br />

2.2 Analyse der strategischen "Zuschauer" -<br />

Konzept nach Prof. K. Obłój 31<br />

1. Gemeinde Górzyca 6<br />

2. Gemeinde Lebus 12<br />

3. Gemeinde Słubice 20<br />

Teil II<br />

STRATEGIE DER TOURISMUSENTWICKLUNG<br />

3.1. Entwicklungsziele des Tourismus 32<br />

3.2 <strong>Touristische</strong> Produkte der Gemeinden<br />

Górzyca und Słubice und der Stadt Lebus 32<br />

3.3 Touristen - wer sind sie? – Segmentierung 33<br />

3.4 Be<strong>die</strong>nungssystem des touristischen Verkehrs 33<br />

3.5. Vorhaben und touristische Investitionen 34<br />

3.6. <strong>Touristische</strong> Promotion 34<br />

3.7 Voraussichten <strong>für</strong> Größe des touristischen Vekehrs 35<br />

3.8 Tourismus- und Erholungsquantität 35<br />

ÜBERISCHT 25<br />

VORBEREITUNGSARBEITEN 25<br />

2.1. Verwaltungsrechtliche voraussetzungen 25<br />

2.2. Öffnung eines neuen grenzübergangs –<br />

rechtliche grundlagen 25<br />

ZUSAMMENFASSUNG 28<br />

Teil III<br />

WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER GEMEINDE GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE<br />

DURCH DIE ENTWICKLUNG VON TOURISMUS<br />

4.1 Voraussichten zu Änderungen in der Wirtschaft 36<br />

4.2 Voraussichten <strong>für</strong> finanzielle Vorteile vom Tourismus 36<br />

EINLEITUNG 29<br />

TEIL – MARKETINGPLAN<br />

ZUSAMMENFASSUNG 36<br />

BIBLIOGRAPHIE 37<br />

ÜBERISCHT<br />

1.1. Werte und touristische Attraktivität 29<br />

1.2. Veranstaltungen 30<br />

1.3. Tourismus- und Erholungsinfrastruktur 30<br />

3 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


TEIL I<br />

GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS I SŁUBICE GESTERN, HEUTE I MORGEN<br />

Kirche aus Lvov gespendet. Ist in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> Figur auch<br />

nach Górzyca gekommen?<br />

Genauso geheimnisvoll sieht <strong>die</strong> ganze Angelegenheit mit einem weiteren<br />

Bild aus. Wir kennen viele Darstellungen der Gottesmutter, <strong>die</strong> in<br />

Form von Skulpturen auf kirchlichen Altären im Territorium der alten<br />

Diözese Lebus zu fi nden sind. Wir kennen jedoch nur ein Bild, das sich<br />

vorher in der Kirche der Heiligen Maria in Frankfurt Oder befand. Die<br />

Kunsthistoriker bezeichnen das späte Mittelalter als Entstehungszeit des<br />

Bildes, somit konnte es nicht aus dem Sanktuarium von Górzyca stammen<br />

In Anbetracht einer solchen Situation muss man auf andere Indizien aufmerksam<br />

machen:<br />

Die Erscheinung der Gottesmutter als Beschützerin des Bistums in Lebus<br />

ist auf dem Stempeln des Domkapitels und anderer Geistiger zu sehen.<br />

Wir sollten uns auf <strong>die</strong> besondere Art des Stempels <strong>für</strong> den Dekan aus<br />

Lebus Tomasz interessieren, weil er aus dem Ende des XIII. Jahrhunderts<br />

stammt, als Górzyca <strong>die</strong> Hauptstadt der Diözese war. Wir sehen auf dem<br />

Bild drei Hilfsgeistige. Zwei Gestalten sind über der dritten platziert, <strong>die</strong><br />

sicher Thomas sein soll, der zu den Figuren betet, <strong>die</strong> wir als zwei Hilfsgeistliche<br />

bezeichnet haben. Eine <strong>die</strong>ser Figuren ist sicherlich der heilige<br />

Wojciech, der auch als Beschützer des Bistums in Lebus gilt. Die zweite<br />

Gestalt ist <strong>die</strong> Gottesmutter, wahrscheinlich in der Form, <strong>die</strong> dem Gestalter<br />

des Stempels <strong>für</strong> das Sanktuariums bekannt war. Im Hintergrund ist<br />

der Umriss der Kirche mit den drei Türmen zu sehen. Es kann sich um<br />

eine Vision der Kathedralekirche handeln, <strong>die</strong> während des Angriffs der<br />

Frankfurter auf Górzyca zerstört wurde.<br />

Es gibt noch eine Spur in <strong>die</strong>ser Angelegenheit. Es gibt noch ein Exemplar<br />

einer Bibel in der Kirchenbibliothek der Kirche vom Heiligen Jacob<br />

in Osno. Diese stammt aus dem XX. Jahrhundert. Auf der Rückseite der<br />

Titelseite ist das Bild der Madonna zu fi nden. Diese Bibel wurde von<br />

Paul Lutketius - dem Verwalter der Kirche Lebus in Fürstenwalde und<br />

der Kirche in Ośno im Jahre 1453 gewidmet. Ist es möglich, dass das<br />

Bild der Madonna aus dem Sanktuarium in Górzyca auf solche Art und<br />

Weise verewigt wurde?<br />

Jahre 1252, als einer Ortschaft des Lebuser Bischofsamtes zu fi nden, das<br />

in den Jahren 1123 – 1124 entstanden ist. Durch <strong>die</strong> Politik von Bolesław<br />

Krzywousty mit der Apostelhauptstadt kam es zur Gründung <strong>die</strong>ser Diözese.<br />

Aufgrund der Hilfe des Erzbischofes Willibrandt im Kampf des<br />

Fürsten Rogatka gegen Henryk III. musste im Ergebnis der verlorenen<br />

Schlacht ein Teiles des Lebuser Land, wozu auch Górzyca gehörte, <strong>für</strong><br />

sieben Jahrhunderte zunächst an unter <strong>die</strong> Herrschaft von Magdeburg<br />

abgegeben werden.<br />

In einem Dokument aus dem Jahre 1329 wurde Górzyca als oppidium,<br />

also als eine Stadt, genannt.<br />

GEMEINDE GÓRZYCA<br />

Die Gründe zur Aufl ösung des Marien - Sanktuariums in Górzyca sind<br />

bekannt. Der in Küstrin (polnisch Kostrzyn) regierende Markgraf Johannes<br />

ordnete <strong>die</strong> Besichtigung der Kirchen aus der Region Lebus an. Nachdem<br />

er vom Bestehen des Sanktuariums in Górzyca erfahren hatte, veranlasste<br />

er dessen Liqui<strong>die</strong>rung. Allerdings widersetzte sich der Bischof<br />

Das Geheimnis des Sanktuariums in Górzyca<br />

Das erste Geheimnis birgt der Beginn des Sanktuariums. Allgemein wird<br />

<strong>die</strong> Hypothese aufgestellt, <strong>die</strong> wunderbaren Bilder von Maria, <strong>die</strong> früher<br />

in Pamięcin verehrt wurden. Mit der Verlegung der Bilder im XIV. Jahrhundert<br />

nach Górzyca begann mit großer Wahrscheinlichkeit der Aufbau<br />

des Sanktuariums., Diese Annahme wird mit der deutschen Bezeichnung<br />

<strong>die</strong>ser Ortschaft „Frauendorf“ „Wieś Pani” belegt.<br />

Es ist wahrscheinlich, dass <strong>die</strong> Bilder von Maria an den Ort angebracht<br />

wurden, an welchem sich vorher das Sanktuarium <strong>für</strong> <strong>die</strong> heidischen<br />

Götter befunden hat. Die ethnische Zugehörigkeit ist in der Region von<br />

Lebus schwierig zu bestimmen und <strong>die</strong> Relikten des Heidentums sind<br />

lange, sogar bis zum XIII. Jahrhundert und länger zu fi nden. Das magische<br />

Viereck mit den geheimnisvollen Symbolen war in der Kirche in<br />

Sachsendorf noch im XVII. Jahrhundert vorhanden.<br />

Das zweite Geheimnis bilden <strong>die</strong> Kunstgegenstände, <strong>die</strong> verehrt wurden.<br />

Entsprechend den geschichtlichen Darstellungen befanden sich zwei<br />

Kunstgegenstände in dem Sanktuarium.<br />

Der erste Gegenstand – ein Relief könnte erst im XIV. Jahrhundert in der<br />

Kapelle von Górzyca angebracht worden sein. Das andere Relief wurde<br />

in Form eines Bildes aus Holz mit unbekannter Herkunft geschaffen.<br />

Die Skulptur der Maria wurde entweder aus Marmor oder aus Alabaster<br />

angefertigt. Gewissen Indizien deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang<br />

zwischen der Darstellung der Gottesmutter in Gorzyca und der<br />

Skulptur in Lvov gibt. Der Bischof aus Lebus, Jan Kietlicz, interessierte<br />

sich während seines Aufenthaltes in Lemberg gerade <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Figur. Es<br />

lohnt sich zu wissen, dass <strong>die</strong> Bischöfe aus Lebus noch im XIII. Jahrhundert<br />

<strong>die</strong> Stadt Lvov als ihren Teil des Erbes betrachtet haben und aus<br />

<strong>die</strong>sem Grunde hat Jan Kietlicz <strong>die</strong> “Zunft der Diener von Maria“ <strong>für</strong> eine<br />

Die Geschichte von Górzyca (deutsch Göritz) ist mit der Geschichte des<br />

Lebuser Landes verbunden und bildet einen wesentlichen Teil der Geschichte<br />

<strong>die</strong>ser Region. Die heute unscheinbare Ortschaft bildete schon<br />

in der Zeit des früheren Mittelalters eine bedeutsame Gruppe von den<br />

Siedlungen mit einer sehr dynamischen Entwicklung<br />

Górzyca, Gorice, Goriza – <strong>die</strong> Bezeichnung der Ortschaft kommt von<br />

einer Erhebung, <strong>die</strong> sich von der süd- östlichen Seite her erstreckt und<br />

Berg genannt wurde. Diese Bedeutung beinhaltet ist auch der deutsche<br />

Name „Göritz“. Damals war Gorzyca eine Stadt und in den Jahren<br />

1207-1354 sogar der Hauptsitz des Bischofsamtes von Lebus mit dem<br />

Sanktuarium der Maria. Dieser Ort der Verehrung der Maria wurde bis<br />

zum XVIII. Jahrhundert zahlreich von Pilgern aus Großpolen, Schlesien,<br />

Lebuser Land und Brandenburg besucht. In den Jahren 1200-800 v. Ch.<br />

gab es hier eine Lebensgemeinschaft der Lausitzer Kultur. Hier kreuzten<br />

sich auch im prähistorischen Zeitraum <strong>die</strong> Wege aus allen Himmelsrichtungen.<br />

Im XIII. und XIV. Jahrhundert war <strong>die</strong> Geschichte von Górzyca mit der<br />

Geschichte des Bischofsamtes aus Lebus fast identisch. Die Spuren <strong>die</strong>ser<br />

über 100 jährigen Symbiose sind im Wappen von Górzyca wieder<br />

zu fi nden, das aus dem Anfang des XIX. Jahrhunderts stammte und sich<br />

nach einem Muster des bischöfl ichen Wappens richtete. Hier wurden lediglich<br />

<strong>die</strong> Feuerhaken durch <strong>die</strong> Hirtenstäbe ersetzt. Die Grundlagen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung der Ortschaft waren ebenfalls mit dem<br />

Bistums in Lebus verbunden. Im Jahr 1447 hat der Bischof Jan Deher<br />

ein Vorwerk in Górzyca errichten lassen, das bis in das XX. Jahrhundert<br />

überlebte.<br />

Die hiermit dargestellte Skizze über <strong>die</strong> Geschichte <strong>die</strong>ser Ortschaft aus<br />

der Umgebung des Oderfl usses ist eine populäre Arbeit. Allerdings wurde<br />

<strong>die</strong>se Arbeit um einen Quellenachtrag ergänzt, in dem <strong>die</strong> Texte der<br />

Unterlagen erwähnt wurden, <strong>die</strong> in Górzyca im XIII. und im XIX. Jahrhundert<br />

ausgestellt wurden. Nur wenige polnische Städte können solche<br />

wunderbaren Traditionen vorweisen. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang ist es<br />

durchaus empfehlenswert, <strong>die</strong>se traditionellen Überlieferungen nicht nur<br />

kennen zu lernen, sondern auch zu pfl egen.<br />

Die ersten Erwähnungen Gorzycas sind historischen Überlieferungen im


Stadt Górzyca nicht vorbei. Im Jahre 1590 hat <strong>die</strong> Choleraepidemie <strong>die</strong><br />

Bewohner der Städte Słońsk, Ośno, Górzyca dezimiert. Ähnlich war es<br />

im Jahre 1613. Insgesamt gehörte das XVII. Jahrhundert zu den schwierigsten<br />

Zeiten in der Geschichte der Stadt.<br />

Während des Dreißigjährigen Krieges waren <strong>die</strong> Truppen von Wallenstein<br />

in Ośno einquartiert. Zwischen 1626 bis 1627 haben <strong>die</strong> Kosaken,<br />

<strong>die</strong> im Sold des Kaisers von Habsburg standen, <strong>die</strong> Gegend in der Nähe<br />

von Górzyca verwüstet. Die in der Stadt verbliebenen Soldaten haben<br />

Feuerausbrüche verursacht.<br />

Die wahre Fügung Gottes kam allerdings im Jahre 1632 auf <strong>die</strong> Stadt.<br />

Aus den Schriften des Pastors Bruchmann geht hervor, dass zwei Landstreicher,<br />

einer davon ein Sattler und der andere ein Schmied gemeinsam<br />

Feuer auf dem Hof von Georg Porwitz gelegt haben, das sich sehr schnell<br />

verbreitete und <strong>die</strong> ganze Ortschaft zerstörte.<br />

Eine kleine Hoffnung zur Wiederherstellung des Lubuser Bischofs<br />

während des Dreißigjährigen Krieges kam im Jahre 1629 auf, als der<br />

Kaiser eine Verordnung zur Restitution erließ. Die weiteren politischen<br />

Ereignisse verhinderten jedoch, dass sich o.g. Verordnung auch auf <strong>die</strong><br />

Bischöfe in Brandenburg durchsetzen konnte.<br />

Das XVII. Jahrhundert war eine sehr wichtige Periode in der brandenburgischen<br />

Geschichte, <strong>die</strong> unter anderem durch bedeutende Verwaltungsreformen<br />

gekennzeichnet war, <strong>die</strong> sich auch auf <strong>die</strong> Stadt Górzyca<br />

auswirkten. Die weit gehenden Reformen wurden im Bereich der Bewirtschaftung<br />

der landesherrlichen Güter durchgesetzt. Während der Legislaturperiode<br />

von Kur<strong>für</strong>st Jan Jerzy wurde das kollegiale Amt, d.h. eine<br />

Amtskammer, gegründet, <strong>die</strong> das vorherige Amt des Rentmeisters (eine<br />

Person) ersetzte, welches <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewirtschaftung der landesherrlichen<br />

Güter zuständig war.<br />

Zu den Effekten des Krieges gehörte ebenfalls <strong>die</strong> sichtbare Verelendung<br />

der Brandenburger. Diese fand ihren Ausdruck in zusätzlichen fi nanziellen<br />

Belastung der Bevölkerung.<br />

Gemäß dem Beschluss des Amtes von 1653 wurde in der Stadt <strong>die</strong> Akzise<br />

eingeführt und darüber hinaus Kontributionen, <strong>die</strong> den Rest der Gebiete<br />

umfassten. Außerdem wurde ebenfalls das Verbot des Betreibens des<br />

Handwerkes außerhalb der Stadtmauer eingeführt. Die Auferlegung neuer<br />

fi nanziellen Lasten auf <strong>die</strong> Bevölkerung war notwendig, da im Ergebnis<br />

der Kriegszerstörungen in der Mark 48 Schlösser, 60 Städte und 5000<br />

Dörfer zerstört wurden. Der Krieg hat ebenfalls <strong>für</strong> eine Entvölkerung<br />

gesorgt, <strong>die</strong> Anzahl der Bewohner sank durchschnittlich um ca. 50%.<br />

Seit der Mitte des XVII. Jahrhunderts gab es Unruhen an der polnischbrandenburgischen<br />

Grenze.<br />

Im Jahre 1656 haben <strong>die</strong> Truppen des adeligen Landsturmes aus Großpolen<br />

<strong>die</strong> Grenze zwischen Zbąszyń und Międzyrzecz betreten und sind bis<br />

auf 15 km ins Land eingedrungen. Die Friedensverhandlungen wurden in<br />

Sulęcin geführt. Über <strong>die</strong>se Stadt wurde geschrieben, dass <strong>die</strong> alte Kirche<br />

im gotischen Stil und das Rathaus zu den einzigen größeren Bauten in<br />

der Stadt gehörten.<br />

Im Jahre 1657 haben <strong>die</strong> Truppen von Stefan Czarniecki <strong>die</strong> Oder in der<br />

Hälfte des XVI. Jahrhunderts zu tun hatten. Im Jahr 1577 brach ein Brand<br />

in der Stadt aus, einen Teil der Kirche einschließlich des Turmes zerstörte.<br />

Ein anderes Unheil bildeten <strong>die</strong> Überschwemmungen. Die Oder trat<br />

oft über <strong>die</strong> Ufer und überschwemmte das Gebiet zwischen Reitwein<br />

und Górzyca. Die Felder standen unter Wasser. Dadurch sind öfter große<br />

Schäden entstanden.W II połowie XVII wieku okolice Górzycy zostały<br />

spustoszone przez Szwedów, później nastąpiła powolna odbudowa miejscowości.<br />

Około roku 1750 w miasteczku mieszkało 680 osób. Kres stabilizacji<br />

położyły wojny prowadzone przez króla pruskiego Fryderyka II.<br />

Wojska walczących państw kwaterowały w Górzycy łupiąc bezlitośnie<br />

jej mieszkańców. W roku 1759, po niefortunnej dla siebie bitwie pod<br />

Kunowicami, król Fryderyk, kompletnie załamany, nocował w stodole<br />

w pobliskich Owczarach.<br />

W roku 1757 wybuchł kolejny wielki pożar, który zniszczył miasto do<br />

tego stopnia, że jego odbudowa odbyła się według zmienionego planu.<br />

Układ przestrzenny wprowadzony w czasie odbudowy przetrwał do<br />

dzisiaj. Trzeba dodać, że zdecydowanie różnił się od układu średniowiecznego.<br />

W wieku XVIII także zdarzały się powodzie, które zagrażały<br />

miastu. W roku 1735, latem, woda przerwała wały chroniące Górzycę od<br />

północy i zalała miejscowość.<br />

Istotne zmiany w ustroju miasta nastąpiły dopiero w XIX wieku. W roku<br />

1808 dotychczasowy ustrój miast uległ likwidacji. Reforma ministra Steina,<br />

przeprowadzona w roku 1810 nadawała miastom szerokie uprawnienia,<br />

co do spraw wewnętrznych, jednakże pozbawiała je uprawnień sądowych.<br />

Gmina miejska stała się osobą prawa publicznego z przywilejem<br />

wybierania rady miasta, która była ciałem rządzącym. Władzę wykonawczą<br />

wykonywał magistrat, na którego czele stał burmistrz. Równocześnie<br />

wprowadzono reformę podatkową oraz wolność uprawiania handlu,<br />

rzemiosła i przemysłu. Ciekawostką informującą o ustroju Górzycy<br />

sprzed reformy był napis wykonany na dzwonie umieszczonym na wieży<br />

odbudowanego po pożarze z roku 1757 kościoła. Świątynia odbudowana<br />

jako zbór protestancki przez Abrahama Lehmana ze Szpandawy w roku<br />

1767, wyposażona została w trzy dzwony ufundowane przez znakomitych<br />

obywateli miasta, odlane w roku 1770 w Berlinie Ich imiona i nazwiska<br />

ludwisarz uwiecznił i dzięki temu wiemy, ze donatorami byli:<br />

Kottwic - urzędnik, prawdopodobnie pochodzący z rodziny Kottwiczów<br />

znanej na Łużycach. Rendl - predykant, Hancke - burmistrz, Bache - sędzia<br />

oraz kantor Niczke. Na jednym z dzwonów umieszczono napis:<br />

„Gott las sein reines Wort zu seinen Wohigefallen und <strong>die</strong>ser Glocken<br />

Klang bis an das End erschailen."<br />

aus Lebus dem Markgrafen. Deshalb verbot der Markgraf dem Bischof<br />

und dem Domkapitel <strong>die</strong> Betreibung der Mühle in Górzyca, <strong>die</strong> auf dem<br />

Hügel in Targacz stand. Da seinen Anweisungen nicht Folge geleistet<br />

wurde, empfahl er dem Schulzen von Torzym, Hans Minkowicz, mit<br />

Gewalt den Kultort zu beseitigen. Diese Anweisung wurde in der Nacht<br />

zum 25. Juni ausgeführt. Der Schulze ist gegen 3 Uhr morgens mit einer<br />

Gruppe betrunkener Bauern und Knechten zur Kapelle gekommen. Dem<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Überwachung der Kapelle zuständigen Geistlichen wurde der<br />

Schlüssel weggenommen und <strong>die</strong> Betrunkenen zerstörten <strong>die</strong> Räume.<br />

Der Kopf der Marmorfi gur wurde abgeschnitten, das Bild wurde zerstört<br />

und <strong>die</strong> wertvollen Gegenstände wurden geraubt. Die Reformation hatte<br />

zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt viele Anhänger in Brandenburg gewonnen. Es wurde<br />

dabei der katholischen Kirche nicht verziehen, dass der erste Rektor<br />

der Frankfurter Universität, Dr. Konrad Koch, ein Anhänger Luthers war<br />

und im Jahre 1532 heftig gegen <strong>die</strong> katholische Kirche polemisierte.<br />

Das Bischofsamt aus Lebus war fast am Ende.<br />

Göritz war damals ein Städtchen, zu dem das vom Bischof Jan Deher<br />

gegründete Vorwerk gehörte. Die Zerstörung des Marien - Sanktuariums<br />

verschlechterte <strong>die</strong> materielle Lage der Bewohner von Górzyca. Viele<br />

Familien haben von der Be<strong>die</strong>nung der Pilgern gelebt. Jetzt blieb nur <strong>die</strong><br />

Landwirtschaft, Handwerk und Fischfang. In <strong>die</strong>ser Zeit stieg <strong>die</strong> Bedeutung<br />

anderer Ortschaften in der Nähe. In Küstrin, dem Sitz des Markgrafen<br />

Johannes, wurden <strong>die</strong> Befestigungsarbeiten gemäß den Grundsätzen<br />

der modernen Kunst und Ingenieurkunst durchgeführt. Ośno hatte zeitweilig<br />

<strong>die</strong> Funktion der Hauptstadt der Region Torzym inne. In Słońsk<br />

hatten <strong>die</strong> Johanniter <strong>die</strong> Erbschaft der Templer erkämpft.<br />

Die Mutter des Markgrafen Joachim I. hat noch im Jahre 1449 ihre Pilgerfahrt<br />

zum Sanktuarium in Göritz absolviert. Einige Jahre später wurde<br />

<strong>die</strong> Tochter Jadwiga mit Zygmunt Stary, verheiratet.<br />

Nach der Zerstörung des Sanktuariums wurden alle Verehrungsgegenstände<br />

in <strong>die</strong> Schatzkammer vom Schloss in Küstrin gebracht. Nach<br />

vielen Versuchen ist es dem Domkapitel der Kathedrale des Lebuser<br />

Bischofsamtes gelungen, einen Teil der Vermögensgegenstände und das<br />

beschädigte Bild der Gottesmutter wieder zu bekommen. Das weitere<br />

Schicksal <strong>die</strong>ser Sehenswürdigkeiten ist allerdings nicht bekannt. Vermutlich<br />

erlitten das selbe Schicksal wie das Archiv des Bischofs, welches<br />

nach der Liqui<strong>die</strong>rung des Bischofsamtes vom Markgrafen übernommen<br />

wurde. Was <strong>die</strong> Eigentumsrechte anbetrifft, so gingen <strong>die</strong>se nach Aufhebung<br />

des Bischofsamtes in Lebus an <strong>die</strong> Markgrafen über, <strong>die</strong> ab <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt einen Richterposten in Gorzyca eingerichtet hatten. Im Jahre<br />

1552 trat der Pfarrer Ringk zum Protestantismus. Ähnlich wie auch sein<br />

Nachfolger Jan Bache haben sich beide Geistliche besonders feindlich<br />

gegenüber der katholischen Kirche verhalten.<br />

Am 11. Juli 1593 informierte Hauptmann Rohr den Markgrafen darüber,<br />

dass <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Überschwemmung riesiger „Schaden in den Vorwerken<br />

der <strong>für</strong>sterlichen Hoheit dadurch entstanden sind“. Es handelte sich<br />

dabei um das Vorwerk in Górzyca, das Schriftstücken zufolge als ein<br />

sehr gewinnträchtiges Unternehmen bezeichnet wurde und <strong>die</strong> Erwirtschaftung<br />

von den riesigen Pachtsummen ermöglichte.<br />

Die Seuche ging in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts an der<br />

In <strong>die</strong>sem Zeitraum entstanden in Brandenburg neue Verwaltungsformen,<br />

so standen fortan z. B. den Gemeinden Gemeindevorsteher vor. Wir<br />

erfahren aus Berichten des Hauptmanns Georg von Rohr aus Lebus über<br />

Probleme, mit denen <strong>die</strong> Bewohner der Stadt Górzyca in der zweiten<br />

6 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


der Stadt.<br />

Im Jahr 1810 wurde der befestige Weg von Küstrin - Kietz bis hin nach<br />

Górzyca aufgebaut. Das morastige Gebiete zwischen Wegen und dem<br />

Flussbett der Oder wurde trockengelegt und Menschen angesiedelt. So<br />

entstand <strong>die</strong> Siedlung „Göritz-Kolonie“. Diese Siedlung befand sich an<br />

dem Ort, an welchem sich <strong>die</strong> heutige Ługi Górzyckie (Lugow Göritz)<br />

befi ndet. Ein Teil der Kolonie befand sich auf dem westlichen Ufer der<br />

Oder, wo sich ebenfalls ein Vorwerk befand. Das Deichhaus am östlichen<br />

Ufer der Oder in der Nähe des Dammes gehörte ebenfalls zu Górzyca.<br />

Im Jahr 1855 hat <strong>die</strong> Stadt Górzyca 2616 Einwohner gehabt. Sie war<br />

kleiner als anderen Städtchen in der Umgebung. In Ośno wurden<br />

4633 Bewohner registriert und in Rzepin 4529 Personen erfasst. Der<br />

Geschichtsforscher Weddekind, der <strong>die</strong> Geschichte der Neuen Mark<br />

beschrieben hat, bemerkte in der Mitte des XIX. Jahrhunderts mit dem<br />

Gefühl der leichten Nostalgie, dass <strong>die</strong> Glanzzeit der Stadt Göritz in dem<br />

Zeitraum war, als sie <strong>die</strong> Funktion der Hauptstadt des Bistums von Lebus<br />

hatte.<br />

Unterstützung der protestantischen Gruppe um Herrn Abraham Lehmann<br />

aus Spandau im Jahr 1776 entstanden ist, wurde mit drei Glocken<br />

ausgerüstet, <strong>die</strong> 1770 in Berlin gegossen und von ehrenhaften Bürgern<br />

der Stadt gespendet wurden. Die Vor- und Nachnamen <strong>die</strong>ser Personen<br />

wurden vom Glockengießer verewigt. Dank <strong>die</strong>ser Tatsache wissen wir,<br />

um welche Personen es sich gehandelt hat: Kottwic - Beamter, stammte<br />

wahrscheinlich aus der Familie Kattowicz, <strong>die</strong> in der Lausitz bekannt<br />

war, Rendel - Prediger, Hancke - Bürgermeister, Bache – Richter und<br />

Niczke - Sänger<br />

Nähe von Górzyca passiert. Das XVII. Jahrhundert war in der Geschichte<br />

von der Stadt Górzyca und deren Umgebung nicht nur <strong>die</strong> Zeit von Kriegen<br />

und Zerstörungen.<br />

Seit der Mitte des Jahrhunderts war der auf der Universität in Königsberg<br />

ausgebildete Eliasz Löckel Superintendant in Górzyca. Dieser Geistliche,<br />

der Historiker war, ist als Verfasser von zwei umfassenden Werken<br />

bekannt, deren Wert in der entsprechenden Ausnutzung des Quellenmaterials<br />

besteht. Er hatte Zugang zum städtischen Archiv, dem Archiv des<br />

Kur<strong>für</strong>sten und dem Archiv des Johannnitenordens in Słońsk. In beiden<br />

Werken zitiert er zahlreiche, später verlorengegangene Dokumente, wie<br />

z. B. aus dem alten Archiv der Bischöfe. In dem Werk „Marchia illustrata,<br />

ab initio mundi ab...“ sind auch andere, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Geschichtsforschung<br />

der Region Lebus wichtige mittelalterliche Diplome zu fi nden. Andere<br />

Geschichtsforscher haben oft <strong>die</strong> Werke von Löckel in Anspruch genommen.<br />

Die zwanziger und dreißiger Jahre des XX. Jahrhunderts haben in der<br />

Gesichte der Stadt keine wesentlichen Ereignisse gebracht. Die Stadt<br />

Górzyca war eine Ortschaft <strong>für</strong> den kleinen Handel und das Handwerk.<br />

Es gab hier einen Verlag, in dem das Buch unter dem Teil „Aus der<br />

Geschichte Lubusz“ erschienen ist. Dieses Buch wurde von dem<br />

Regionalforscher Johann Brandt geschrieben.<br />

Eine Zeitung wurde ebenfalls <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stadt herausgegeben. Auf der<br />

Titelseite der Wochenzeitschrift wurde des Wappen von Górzyca mit<br />

der Bischofsmütze angebracht. Dies ist ein Beweis da<strong>für</strong>, dass sich<br />

<strong>die</strong> kulturelle Elite <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vergangenheit der Ortschaft interessiert<br />

hat. Im Jahre 1938 gab es ein interessantes Ereignis. Die Gruppen der<br />

katholischen Jugend aus den unterschiedlichen deutschen Städten haben<br />

eine Pilgerfahrt nach Górzyca unternommen, <strong>die</strong> einen nicht offi ziellen<br />

Charakter hatte. Die Absicht der Pilger war <strong>die</strong> Ehrung des Ortes, an<br />

welchem sich vor Jahrhunderten das wundersame Bild der Gottesmutter<br />

befand. Der Rosenkranz wurde während der Pilgerfahrt abgebetet.<br />

Während der Kriegsjahre wurde in Górzyca <strong>die</strong> Filiale des Lagers <strong>für</strong><br />

Gefangene aus Drzewice errichtet. Die Kriegsgefangenen aus Polen,<br />

Frankreich und aus Italien wurden hier gehalten. Sie wurden zur Arbeit<br />

in <strong>die</strong> hiesigen landwirtschaftlichen Höfe geschickt. Anfang 1945<br />

wurde Gorzyca sowohl Frontstadt als auch <strong>für</strong> Küstrin. Während der<br />

Kämpfe rund um <strong>die</strong> Festung Küstrin haben <strong>die</strong> sowjetischen Truppen<br />

Górzyca stark zerstört. Wir kennen nicht das Schicksal der Bewohner<br />

<strong>die</strong>ser Stadt nach der Besetzung durch <strong>die</strong> Rote Armee. Die deutschen<br />

Bewohner, welche vorher der Unterdrückung seitens des russischen<br />

Geheim<strong>die</strong>nstes NKWD ausgesetzt waren, wurden bis Ende 1945 aus<br />

Górzyca ausgesiedelt. . Auf einem Grundstück in der Rzepinska Str.<br />

wurden menschlichen Reste gefunden, <strong>die</strong> aus der Zeit nach dem Krieg<br />

stammten. Das sind sicher Spuren verbrecherischer Tätigkeiten von<br />

Sicherheitsorgane in den vierziger Jahren.<br />

Folgende Inschrift wurde an einer <strong>die</strong>ser Glocken angebracht:<br />

„Gott las sein reines Wort zu seinen Wohlgefallen und <strong>die</strong>ser Glocken<br />

Klang an das erschallen“.<br />

Die Kriege von Napoleon bedeuten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewohner der Stadt Górzyca<br />

wie <strong>für</strong> andere brandenburgische Städte weitere fi nanzielle Lasten.<br />

Die Stadt Górzyca wurde mit 1900 Bewohnern verpfl ichtet, eine Summe<br />

von 1200 Taler zu entrichten, während <strong>die</strong> Stadt Rzepin mit 3300<br />

Bewohnen 29140 Taler an <strong>die</strong> königliche Schatzkammer abzuführen<br />

hatte. Diese Differenz kann als Nachweis <strong>für</strong> <strong>die</strong> wesentliche Verarmung<br />

der Stadt Górzyca <strong>die</strong>nen.<br />

Im Jahr 1815 wurde Verwaltungsreform fortgesetzt, der preußische Staat<br />

wurde in Regierungsbezirke und Kreis eingeteilt. Im Zeitraum von<br />

1872 bis 1875 wurde <strong>die</strong> nächste Reform im Bereich der territorialen<br />

Verwaltung und der Selbstverwaltungsorgane eingeführt. Darüber hinaus<br />

wurde in drei Instanzen ebenfalls das Gerichtswesen eingeführt. Die<br />

Jahre nach dem Wiener Kongress haben <strong>die</strong> Stabilisierung <strong>für</strong> Górzyca<br />

gebracht. Seit 1820 stieg <strong>die</strong> Anzahl der Bewohner. Im Jahre 1821 wurden<br />

1191 Bewohner gezählt und im Jahre 1850-sogar 2020 Personen.<br />

Wirtschaftlich gesehen war Górzyca der Domäne in Pamięcin<br />

untergeordnet, ähnlich wie <strong>die</strong> Stadt Owczary.<br />

Die ersten Jahren des XIX. Jahrhunderts brachten Owczary ebenfalls<br />

zahlreiche Verluste. Der Brand im Jahr 1807 zerstörte <strong>die</strong> Kirche, <strong>die</strong><br />

dann nie wieder aufgebaut wurde. Die Anzahl der Bewohner der Stadt<br />

Owczary betrug in der Hälfte des XIX. Jahrhunderts gerade noch 200.<br />

Im Jahr 1802 wurden in der Nähe von Górzyca <strong>die</strong> Aktivitäten einer<br />

Sekte erkennbar, deren Gründen Filip Rosentahl war. Die Städte Ośno,<br />

Lemierzyce, Witnica und Górzyca wurden von den Anhängern des<br />

„Neuen Messias“ besucht, <strong>die</strong> während Ihrer missionären Wanderung<br />

<strong>die</strong> Auffassungen des Gnostizismus vertraten.<br />

Die adelige Familie Hulewicz stammte aus Wojtun und ist seit dem<br />

XIX. Jahrhundert in Górzyca ansässig. Zu deren Nachkommen gehörte<br />

sicherlich auch Aleksander Gabriel Hulewicz (1696-1772). Er war erster<br />

Lektor der polnischen Sprache an der Universität in Frankfurt(O).<br />

Der Ausbau von Verkehrswegen und -verbindungen ermöglichte eine<br />

Weiterentwicklung von Górzyca. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie im<br />

Jahr 1880 in Górzyca und weiter bis hin nach Rzepin wurde auch das<br />

Bahnhofsgebäude errichtet. Dieses Gebäude befand sich allerdings nicht<br />

am heutigen dem Ort, sondern ca. zwei Kilometer weiter nördlich von<br />

Die Markgrafen besetzten in der Stadt Górzyca das Amt des Richters.<br />

Dieser Zustand blieb bis zum dem Zeitpunkt der Realisierung der Stein-<br />

Hardenbergschen Reformen im Jahr 1810. In der 2. Hälfte des XVIII.<br />

Jahrhunderts wurde <strong>die</strong> Gegend in der Nähe von Górzyca von den<br />

Schweden verwüstet. Der Wiederaufbau erfolgte langsam. Gegen 1750<br />

lebten erst wieder 680 Einwohner in der Stadt. Das Ende der Stabilisierungsphase<br />

kam mit den Kriegen Friedrich II. Seine Soldaten und <strong>die</strong> der<br />

kämpfenden Staaten waren in der Göritz untergebracht und haben <strong>die</strong><br />

Bewohner gnadenlos ausgebeutet. Im Jahr 1759 hat Friedrich II. nach seiner<br />

Niederlage bei Kunesdorf in der Scheune in Owczary übernachtet.<br />

Im Jahre 1757 brach der nächste große Brand aus, der <strong>die</strong> Stadt so weit<br />

zerstörte, dass ein Wiederaufbau nach städtebaulichen Prinzipien geplant<br />

wurde. Die neue räumliche Gestaltung unterschied sich wesentlich von<br />

der mittelalterlichen Stadt und ist bis heute unverändert..<br />

Im XVIII. Jahrhundert gab es auch Überschwemmungen, <strong>die</strong> eine Bedrohung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Stadt darstellten. Im Sommer des Jahres 1735 brach der<br />

nördliche Deich und überfl utete <strong>die</strong> alles.<br />

Erst im XIX. Jahrhundert erfolgten im Zusammenhang mit der Durchsetzung<br />

der Stein- Hardenbergschen Reformen ab dem Jahre 1810 wesentliche<br />

Änderungen in der Verfassung der Stadt.<br />

Den Städten wurden umfangreiche Kompetenzen eingeräumt, auf deren<br />

Grundlage <strong>die</strong> inneren Angelegenheiten selbständig geführt werden<br />

konnten, allerdings ohne richterliche Befugnisse. Die städtische Gemeinde<br />

wurde zur Person des öffentlichen Rechts ernannt. Das Privileg zur<br />

Wahl des Stadtrates wurde der städtischen Gemeinde eingeräumt. Die<br />

vollziehende Gewalt wurde vom Magistrat ausgeübt, der vom Bürgermeister<br />

geleitet wurde. Zugleich wurden eine Steuerreform sowie <strong>die</strong><br />

Handels-und Gewerbefreiheit eingeführt. Interessante Informationen<br />

über <strong>die</strong> Verfassung von Górzyca aus der Zeit vor der Reform wurden<br />

in der Kirchenglocke gefunden. Der Kirchturm musste nach dem Brand<br />

der Kirche im Jahr 1757 neu aufgebaut werden. Dieser Tempel, der mit<br />

7 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


der, besonders (Leucobryo – Pinetum) kann man in der Nähe des Dorfes<br />

Radówek antreffen.<br />

Zum Eschen-, Ulmenwald gehören: Gewöhnliche Esche (Fraxinus<br />

exscelsior), Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Ulmen (campestrio und<br />

foliacea), Weißbuche (Carpinus betulus), Schwarz Flieder (Sambucus<br />

nigra), der Riesige Schwingel (Festuca gigantea), <strong>die</strong> Große Brennessel<br />

(Ultrica dioica), Gundram (Glechoma hederacea).<br />

Der Eschen-, Erlenwald besteht aus der Schwarz-Erle, <strong>die</strong> Gewöhnliche<br />

Esche, das Gewöhnliche Hexenkraut (Circaea luttiana), Sumpf-Labkraut<br />

(Galium palustre), Felberich (Lysimachia vulgaris), Bittersüß (Solanum<br />

dulcamara), auch hier trifft man Gattungen der fruchtbaren Laubwälder,<br />

z.B. <strong>die</strong> große Brennessel, das Große Springkraut (Impatiensnoli-tangere),<br />

den Stinkenden Storchschnabel (Geranium Robertianum).<br />

einen großen Beitrag zum Kennenlernen und der Beschreibung der<br />

Geschichte von Górzyca geleistet hatte, war der Priester Dr Boleslaw<br />

Dratwa. Dank seiner Bemühungen hat <strong>die</strong> Kirche in Górzyca einen<br />

Rang des hiesigen Sanktuariums <strong>für</strong> den Marienkultus erlangt. Der<br />

Pfarrer Dratwa ist ebenfalls der Verfasser interessanter Bearbeitungen<br />

zur Geschichte von Górzyca, hinsichtlich des alten Lebuser Landes<br />

und des Lebuser Bistums. Seine Leidenschaft hat er auch an andere<br />

Menschen übertragen. Einer von ihnen ist Herr Jan Radkiewicz, der<br />

Lehrer und Vorsitzende der Friedenswaldgesellschaft in Górzyca, dank<br />

dessen Engagements sich <strong>die</strong> polnisch-deutsche Zusammenarbeit in<br />

der Grenzregion günstig entwickeln konnte. Eine der interresanten<br />

Initiativen der Friedenswaldgesellschaft fand im Oktober 1992 auf dem<br />

Hügel am Schloss statt. Auf dem mittelalterlichen Ort , an welchem mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit der von den Frankfurtern zerstörte Palast der<br />

Bischöfe stand, wurde ein Friedenswald gepfl anzt.<br />

Die dynamische wirtschaftliche Entwicklung von Górzyca, <strong>die</strong> sich in<br />

den letzten Jahren abzeichnet, ist ein Ergebnis der schwierigen Arbeit,<br />

<strong>die</strong> vom Schulzen geleistet wurde, welcher <strong>die</strong>se Gemeinde leitet. Es<br />

handelt sich dabei um Tomasz Kowalczyk, dank seines Engagements<br />

hat sich das Image der Ortschaft deutlich verbessert hat. Górzyca ist ein<br />

geschichtsträchtiger Ort und eine Stadt, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Zukunft orientiert ist.<br />

Infolge von unterschiedlichen Interessen wurde das Dorf Gorzyca oftmals<br />

zerstört. Vom 18. Jahrhundert bis zum Jahre 1945 galt <strong>für</strong> Gorzyca<br />

Stadtrecht. Zerstörungen und Kriegshandlungen ließen <strong>die</strong> Stadt wieder<br />

ein Dorf werden, in dem sich heute der Sitz der Gemeinde befi ndet und<br />

eine niveauvolle Lebensqualität <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einwohner entwickelt wird.<br />

Während des Kriegs haben <strong>die</strong> Deutschen in Gorbitsch, in der Nähe von<br />

Górzyca, eine Bibliothek mit den vorher aus den polnischen Bibliotheken<br />

geraubten Büchern eingerichtet. Bohdan Korzeniowski hat interessante<br />

Erinnerungen aus der Zeit der Arbeit in der Expedition, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Rückführung der geraubten Kulturschätze zuständig war, schriftlich<br />

zusammengefasst. Aus seinen Aussagen hervor, dass <strong>die</strong> wichtigen<br />

Entscheidungen von den buchstäblichen „Launen“ der sowjetischen<br />

Soldaten abhängig waren. Die wichtigste Währung und eine Garantie <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Wirksamkeit der Verhandlung war der Alkohol.<br />

Neue polnische Geschichte<br />

NATUR DER GEMEINDE GÓRZYCA<br />

Das Unterholz bilden auch Faulbaum (Frangula alnus, Rhamnus frangula),<br />

der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea), seltener Traubenkirsche (Padus<br />

avium, Prunus padus), Warzenhahnenfuß (Ficaria verna, Ranunculus<br />

verna), das Gold - Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium).<br />

Der mitteleuropäische Eichen-, Hainbuchenwald - in <strong>die</strong>sem Komplex<br />

treten unter anderem der Feldahorn (Acer campestre), Schwingel (Festuca<br />

heterophylla), Hahnenfuß (Ranunculus auricomus), Waldmeister (Galium<br />

silvaticum), Hain - Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum).<br />

Der subozenischer Wald aus der Gruppe von Weißmoss-Kiefernwäldern<br />

ähnelt den subkontinentalen Kiefern-Steppenwäldern. Die charakteristischen<br />

Gattungen des Kieferwaldes (Leucobryo - Pinetum) sind Schlängelschmiele<br />

(Deschampsia fl exuosa, Aira fl exuosa), Behaarte Hainsimse<br />

(Luzula pilosa), Leucobryum glaucum, Astmoos (Hypnum curpesiforme),<br />

auch Gemeine Kiefer (Pinus silvestris), <strong>die</strong> Rotbuche (Fagus silvatica),<br />

Adlerfarn (Pteridium aguilinum), der Europäische Siebenstern<br />

(Trientalis europaea).<br />

Die Landschaft der Gemeinde ist hauptsächlich durch <strong>die</strong> letzte Weichseleiszeit<br />

geprägt worden. Diese verursachte eine Begrenzung der Flächen<br />

Von den wertvollen Besonderheiten der Natur <strong>die</strong>ser Gemeinde zeugen<br />

unter anderem verschieden Umgebungsarten:<br />

- Marschboden an der Oder,<br />

- Wasserumgebung - <strong>die</strong> Oder und der Mündungsteil der Warthe, Racza<br />

Struga, <strong>die</strong> Żabiniec See,<br />

- Erlen - und Eschenwälder an der Warthemündung,<br />

- Dünen in der Nähe der Ortschaft Czarnów,<br />

- armer Biotop der Kieferwälder in der Gegend von Radówek, der mit<br />

Rzepińska Puszcza (Rzepier Heide) in der Nähe des Dorfes Laski verbunden<br />

ist,<br />

- Trockenrasen im NSG Pamięcin.<br />

Die Wälder nehmen 2862 ha (20%) der Gemeindefl äche ein. Am Rande<br />

des Lubuski Odertals kann man Ulmenwälder (Fraxino-ulmetum) treffen,<br />

an der Warthemündung kommen Pappelwälder (Circaeo - Alnetum)<br />

und Weiden-Pappelwälder (Salicetum oder fragilis) vor. Die Gegend der<br />

Dörfer Górzyca, Czarnów, Pamięcin und Laski besitzt Eichen-, Hainbuchenwälder<br />

(Galio silvatici - Carpinetum). Eine Gruppe der Kieferwäl-<br />

Górzyca wurde am 05.02.1945 erobert. Erst am 13.03.1946 wurde <strong>die</strong><br />

Verordnung über <strong>die</strong> Aussiedlung der Deutschen erlassen. Allerdings<br />

begann der Exodus der deutschen Bevölkerung viel früher. Wir kennen<br />

nicht <strong>die</strong> Anzahl der Opfer <strong>die</strong>ser traurigen Prozesse, <strong>die</strong> es sicherlich<br />

gab. Die polnische Bevölkerung kam schon Ende April 1945 in <strong>die</strong><br />

Stadt. Der erste Bürgermeister hat nur 2 Wochen sein Amt begleitet.<br />

Sein Nachfolger Jan Lewandowski war bis Zeitpunkt der Aufl ösung des<br />

Stadtamtes im Jahre 1946 im Amt. Im Jahre 1945 haben 108 Personen<br />

in der Stadt gewohnt. Der erste Schulze in Górzyca war Mieczysław<br />

Czyż, der erste Dorfvorsteher Jozef Palichleb. Zu den ersten Leitern<br />

des Nationalrates gehörten - Góralczyk, Witkowska, Pomerański. Im<br />

Jahre 1945 wurde der erste Posten der Bürgermiliz eingerichtet. Der<br />

erste Kommandant war Stefan Skowroński. Der erste Leiter der Post<br />

war Ludwig Kwaśniewski. Im Jahre 1946 wurde <strong>die</strong> erste Schule von<br />

Frau Maria Kwaśniewska gegründet. Der Unterricht fand am Anfang<br />

in dem Gebäude der Gemeinde statt. Im Jahr 1962, als <strong>die</strong> Schule von<br />

Frau Maria Bajko geleitet wurde, konnte das neue Gebäude eingeweiht<br />

werden, welches bis Dato <strong>die</strong>nt. Das Jahr 1945 war als das sogenannte<br />

Pionierjahr sehr schwer.<br />

Die Situation hat sich erst etwas nach den Ernten 1946 verbessert. Im<br />

Jahr 1949 wurde das erste landwirtschaftliche Staatsgut gegründet.<br />

Der erste Geschäftsführer war Władyslaw Krawczyk. In den vierziger<br />

und fünfziger Jahren gehörte der Schutz der Bevölkerung vor den<br />

Überschwemmungen zu den wesentlichsten Aufgaben. An der ersten<br />

Stelle mussten <strong>die</strong> während des Krieges zerstörten Deichen gebaut<br />

werden.<br />

Der Aufbau von Górzyca war gleichzeitig mit den Abbauarbeiten<br />

verbunden. In den 70-er und 80-er Jahren wurden 9 neue Wohnblöcke<br />

saniert, <strong>die</strong> als „Wohnsiedlung der 40 Jahre“ bekannt war. Zugleich<br />

wurde sowohl das hiesige Krankenhaus und das Hotel ausgebaut.<br />

Die Kirche wurde (Kriegszerstörungen) im Jahr 1982 aufgebaut. Bis<br />

zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt wurden <strong>die</strong> Gottes<strong>die</strong>nste im alten Gebäude des<br />

Pfarrers durchgeführt, das <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Zwecke angepasst wurde. Die<br />

Pfarrgemeinde in Górzyca wurde im Jahr 1990 gegründet. Der erste<br />

Pfarrer war der Priester Wacław Zaborowski. Der Geistliche, der<br />

8 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


sind. Eine der ersten Aufgaben ist <strong>die</strong> Eintragung des ganzen Gebietes<br />

auf <strong>die</strong> Konventionsliste. Der Nationalpark funktioniert seit dem 1. Juli<br />

2001. Der Hauptfl uss ist <strong>die</strong> Warthe. Warthe teilt den Nationalpark in<br />

zwei Teile – südlich im Küstriner Speicherbecken liegt das ehemalige<br />

NSG Słońsk, nördlich s.g. Nordpolder. In dem südlichen Teil kommen<br />

<strong>die</strong> jährliche Wasserstandsschwankungen sogar bis zu 4 m. Der Nationalpark<br />

„Warthemündung“ gehört zu den wichtigsten Brutstandorten<br />

von Wasser- und Sumpfvögeln in Polen – hier gibt es 245 Vogelarten und<br />

160davon haben hier ihre Brutstandorte – unter anderen sind es: 4 Arten<br />

von Haubentauchern, 7-8 Arten von Enten, 5 Arten von Rallen, 9-10 Arten<br />

von Regenpfeifenartigen. Für viele Vogelarten ist der Nationalpark<br />

der wichtigste Brutstandort in Polen. 26 Vogelarten vom Nationalpark<br />

sind mit Aussterben nach der Klassifi zierung von BirdLife International<br />

bedroht. Dazu zählen: Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola),<br />

Wachtelkönig (Crex crex), Uferschnepfe (Limosa limosa), Kranich<br />

(Grus grus), Rohrdommel (Botaurus stellaris), Zwergdommel (Ixobychus<br />

minutus), oder sehr oft vorkommende gemeine Trauerseeschwalbe<br />

(Chlidonias niger).<br />

crium scorodonia, <strong>die</strong> Großblütige Braunelle - Prunella grandifl ora, <strong>die</strong><br />

Duftskabiose - Scabiosa canescens, <strong>die</strong> sibirische Glockenblume - Campanula<br />

sibirica, Bologneser Glockenblume – Campanula bononiensis,<br />

das Flecken-Ferkelkraut - Hypochoeris maculata, astlose Graslilie – Anthericum<br />

liliago, Goldhafer - Trisetum fl avescens. Man kann sich nicht<br />

nur einzigartige Gräser, aber auch eine Schafherde mit 80 Schafen einer<br />

mit Aussterben drohender Gattung ansehen. Es ist eine primitive Gattung<br />

und gehört zu den alten polnischen Rasse der „Heideschafe“. Auf Rasen<br />

weidet man Schafe, was <strong>die</strong> Pfl anzenwelt beeinfl usst. Es werden aber<br />

auch <strong>die</strong> wuchernde Robinie und Schlehdorn abgeholzt.<br />

- NSG „Pamięcin“ wurde im Jahre 1972 nach der Anordnung des Forstministers<br />

zum Schutz der xerothermen Flora gegründet. Das NSG hat<br />

eine Fläche von ca. 2,65 ha. Es liegt ca. 1,3 km von der Landesstraße<br />

Słubice – Kostrzyn. Das Ziel ist Beibehaltung der Einzigartigkeit und<br />

Vielfältigkeit von xerothermen Gebieten. Die Hauptgattung mit unterschiedlichen<br />

Arten bildet der Trockenrasen - Potentillo stipetum. Charakteristisch<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Art ist <strong>die</strong> massenhafte Blüte, was unterschiedliche<br />

Saisonaspekte, <strong>die</strong> schön im Frühling, Sommer und Herbst sind. Im<br />

NSG „Pamięcin“ trifft man außerhalb der Pfl anzen, <strong>die</strong> im Schutzgebiet<br />

„Owczary“ zu fi nden sind, Potentillo avenaria, Zypressen-Wolfsmilch<br />

(Euphorbia cyparissias), das Große Federglas (Stipa pulcherrima), im<br />

Kieferwald gibt es: Cladonia foliacea, Cladonia deformis, Cladonia nucialis,<br />

Cladonia caniocra.<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufforstung. Der Weichseleiszeit verdanken wir Erhöhungen aus<br />

Sand und Kies verschiedener Fraktionen sowie aus Schiebelehm mit zahlreichen<br />

Felsen bis zu 70 m.<br />

Von Osten und Südosten gibt es Flachgebiete, <strong>die</strong> durch Moränen gebildet<br />

wurden. Das Sandergebiet erstreckt sich auf dem Gebiet von Czarnów,<br />

Żabice, Stańsk, Spudłów, Laski und Radówek. Westlich wurde das<br />

Gebiet durch das Odertal geformt. Es hat zahlreiche Gräben und wird<br />

durch den Kanal Racza Struga durchquert. Es ist ein Sumpfgebiet mit<br />

Flussmarschen und Moorgebieten, <strong>die</strong> insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Frühlingsund<br />

Herbstarbeiten ungeeignet sind. Der Wasserstand in den Gräben und<br />

dem Kanal ist vom Flusswasserstand abhängig. Die Entfernung zwischen<br />

dem Wohngebiet und der Oder beträgt ca. 1,2 km. Die Schwankungen<br />

im Grundwasserstand und vorübergehende Überschwemmungen<br />

machen <strong>die</strong> Verstädterung <strong>die</strong>ser Gebiete unmöglich.<br />

Zu den besonderen Naturgebieten gehören:<br />

- selten vorkommende Standorte in Polen mit spezifi schen mikroklimatischen<br />

Bedingungen – periodisch hohe Boden- sowie Lufttemperaturen<br />

bei der Oberfl äche. Der Boden ist verhältnismäßig fruchtbar und reich an<br />

Calciumkarbonat. Der Rasen bei Górzyca, Pamięcin und Owczary ist in<br />

relativ gutem Zustand geblieben. Insbesondere eine Strecke südlich von<br />

Owczary wird als „eine der besterhaltenen xerothermen Grasdecken in<br />

Polen“ bewertet.<br />

Dort wurde ein Schutzgebiet der Naturfreunde „Owczary“ gebildet. Dieses<br />

Schutzgebiet liegt ca. 0,2 km südlich von der Ortschaft und hat eine<br />

Fläche von 18 ha. Das Hauptziel ist der Schutz von xerothermen Federgräsern<br />

und Waldhängen. Hier trifft man 270 Pfl anzarten von 57 Gattun-<br />

Der Nationalpark "Warthemündung" spielt eine wichtige Rolle <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Vögel, auch außerhalb der Brutezeit. Hier mausern sich zahlreiche<br />

Gattungen von Enten - Stockenten (Anas platyrhynchos), Krickenten<br />

(Anas crecca), und Gänsen - Graugänsen (Anser anser) sowie Höckerschwänen<br />

(Cygnus olor), Blässhühnern (Fulica atra). Im Herbstvogelzug<br />

sammeln sich im Nationalpark Wasser- und Sumpfvögel - hauptsächlich<br />

Saatgänse und Blässgänse (Anser fabalis und albifrons) – <strong>die</strong> Zahl der<br />

Vögel, <strong>die</strong> hier <strong>die</strong> Nächte verbringen bis auf 200.000. Der Nationalpark<br />

„Warthemündung gehört zu den größten Überwinterungsstätten in Polen<br />

von Singschwänen (Cygnus cygnus) - bis 2500 und Seeadlern (Haliaeetus<br />

albicilla) - bis 50. Den Vogelschutz hindert das Vorhandensein und<br />

schnelle Entwicklung von Population der Zuchtminks (Mustela vison)<br />

und immer neuere Informationen über Waschbären (Procyon lotor), <strong>die</strong><br />

vom Westen kommen.<br />

Im Rasen trifft man oft <strong>die</strong> Zauneidechse, merkt man den Schatten von<br />

einem Habicht, ab und zu hört man das Hirschgebrüll oder „Lunte“ eines<br />

Fuchses.<br />

Auf dem Gebiet des Nationalparks „Warthemündung” leben auch 34<br />

Arten von Säugetieren aus 13 unterschiedlichen Gattungen. Darunter<br />

auch <strong>die</strong>se Gattungen, <strong>die</strong> im Roten Buch Polens zu fi nden sind.<br />

- der Landschaftspark „Warthemündung“ wurde im Jahre 1996 nach<br />

Anordnung Nr. 7 vom 16. Dezember 1996 des Gorzowski Woiewoden<br />

anerkannt. Der Landschaftspark hat <strong>die</strong> Fläche von 28.488,32 ha. Davon<br />

gehört 6.500 ha zu Górzyca. Das Ziel des Landschaftsparks ist <strong>die</strong> Beibehaltung<br />

der Natur- und Landschaftsbesonderheiten mit Bergrücken,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> Täler von großen Flüssen typisch sind. Es heißt, Beibehaltung in<br />

typischer Form der Biovielfältigkeit beim Ausgleich der wirtschaftlichen<br />

und umweltfreundlichen Zielen.<br />

- das Projekt über <strong>die</strong> Gründung eines Nationalparks „Warthemündung“<br />

wurde von dem Ministerrat am 19. Juni 2001 verabschiedet. Dieser Park<br />

liegt in historischer Deltamündung von Warthe in <strong>die</strong> Oder in Lebuser<br />

Land. Die Parkfl äche beträgt 8038 ha.<br />

Der Nationalpark „Warthemündung“ wurde anstelle eines bestehenden<br />

Naturschutzgebietes Słońsk und als ein Teil des Landschaftsparks „Warthemündung“<br />

gegründet. Aufgrund der Bedeutung <strong>die</strong>ses Gebietes, insbesondere<br />

<strong>für</strong> Wasser- und Sumpfvögel, unterliegt das NSG Słońsk seit<br />

1984 der Ramsar Konvention. Das Ziel <strong>die</strong>ser Konvention ist der Schutz<br />

von Sumpfgebieten, <strong>die</strong> von Bedeutung <strong>für</strong> den Lebensraum der Vögel<br />

gen wie: Federgräser - grauschneidiges Federgras Stipa joannis, Haar-<br />

Federgras Stipa capilata, Segge - Carex humilis, Steppen-Segge - Carex<br />

supina, Thesium ebractaetum, Große Sommerwurz - Orobanche elatior,<br />

Gelbe Sommerwurz -Orobanche lutea, Zottige Fahnenwicke - Oxytropis<br />

pilosa, Feld-Mannstreu - Eryngium campestre, Salbeigamander -Teu-<br />

9 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Tel: 04895 752 40 26..28, Fax: 04895 752 41 53<br />

TOURISTISCHE BASIS<br />

Erholungszentrum Żabiniec tel. +48 95 759 12 36<br />

4-Betten im Camping mit Bad, Zeltplatz, Tischtennis, Sandvolleyball,<br />

Wigwam<br />

Unterkunft:<br />

Polna 8/1, 69 113 Górzyca<br />

gorzyca@sekretarz.zg.pl, www.cspn.gorzyca.pl<br />

Tel: 04895 759 12 36 Fax: 04895 759 12 15<br />

Das Zentrum <strong>für</strong> deutsch-polnische Begegnungen in<br />

Górzyca<br />

befi ndet sich in der Polna Straße. Es bietet <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gäste 2-Bett-Zimmer,<br />

Sauna, Solarium, Fitnesscenter, Konferenzsäle.<br />

Gastronomie:<br />

Bar mit kleiner Gastronomie in Owczary,<br />

Restaurant „Słoneczna” Górzyca, ul. Słoneczna 1a,<br />

Bar mit kleiner Gastronomie, Górzyca, ul. Wolności 1<br />

Bar „Małe Co Nieco” Górzyca ul. Świerczewskiego,<br />

Bar „Kasablanka” Górzyca, ul. Kostrzyńska 1,<br />

Bild Piotr Tatarynowicz<br />

Veranstaltungen:<br />

Das Wiesenmuseum in Owczary:<br />

- Begegnungen mit Wiese im Frühling, Sommer und Herbst,<br />

- Begegnungen mit Obstgarten<br />

Górzyca - Tennisplatz:<br />

- Turnier um den Pokal des Landrates,<br />

- Ryszard Domagała - Turnier,<br />

Górzyca - Sandvolleyballplatz<br />

- Jan Radkiewicz - Sandvolleyballturnier,<br />

Gemeinde Górzyca<br />

- Erntefest,<br />

Górzyca Zentrum <strong>für</strong> deutsch-polnische Begegnungen<br />

- alljährliches Volleyballturnier.<br />

Stańsk<br />

- Sandvolleyballturnier um Pokal des Vorsitzenden vom Polnischen<br />

Rundfunkrates<br />

Górzyca – Fußballplatz – Fußballverein ODRA Górzyca<br />

- Odra CUP<br />

- Spiele der IV. Liga – Lebuser Fußballverein<br />

beispielsweise: naturbildender Unterricht (mit Tageslichtprojektor, Dias<br />

und Videos) oder Zusammenkünfte von Naturliebhabern.<br />

Das Dorf Owczary liegt auf dem Weg von Kostrzyn nach Słubice, 1 km<br />

südlich von Górzyca. Es gibt auch direkte Busverbindungen mit Kostrzyn<br />

und Słubice, aber auch mit Gorzów und Dębno. Das Wiesenmuseum<br />

liegt ca. 30 m von der Bushaltestelle entfernt.<br />

Owczary 17, 69-113 Górzyca; owczary@lkp.org.pl<br />

Tel: 04895 759 12 20 Fax: 04868 382 82 36<br />

Bild Robert Stolarski<br />

Nationalpark „Warthemündung” in Chyrzyno,<br />

Hotelzimmer, Konferenz- und Schulungssäle, Blick auf Nationalpark<br />

„Warthemündung”.<br />

Polna 8/1, 69 113 Górzyca,<br />

gorzyca@sekretarz.zg.pl, www.cspn.gorzyca.pl<br />

Tel: 04895 759 12 36 Fax: 04895 759 12 15<br />

Chyrzyno 1,69-113 Górzyca<br />

SEHENSWERTES<br />

Die Naturbesonderheiten, <strong>die</strong> eine touristische Attraktion darstellen:<br />

Auf dem Gebiet der Gemeinde Górzyca gibt es acht Kirchen mit historischen<br />

Kirchenplätzen:<br />

- in Górzyca befi ndet sich <strong>die</strong> restaurierte Marienkirche, ehemaliger Sitz<br />

der Bischöfe aus Lebus - 16. Jahrhundert,<br />

- Kirche mit Kirchenplatz (16. Jahrhundert) in Radówek<br />

Bild Janusz Mazurek<br />

Das Wiesenmuseum in Owczary<br />

Es liegt im südlichen Teil der Gemeinde, in einer kleinen Ortschaft<br />

Owczary(Ötscher).<br />

Im Wiesenmuseum gibt es Grasökosysteme der Welt, Polens, des Gebietes<br />

„Warthemündung“ und der Gegend von Owczary, insbesondere den<br />

xerothermen Rasen. Das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt natürlich<br />

auf den Trockenrasen. Die Ausstellung kann man täglich von 10.00 bis<br />

16.00 Uhr besuchen (Montags geschlossen). Hinter dem Museumsgebäude<br />

befi ndet sich ein kleiner botanischer Garten, in welchem Gräser<br />

verschiedener Wiesentypen vertreten sind und in der Nähe gibt es auch<br />

zwei Naturlehrpfade.<br />

Das Museumsgebäude bietet zudem auch Übernachtungsmöglichkeiten<br />

(<strong>für</strong> Mitglieder – 5 PLN, andere 10 PLN – mit eigenem Schlafsack;<br />

Übernachtung mit Bettwäschen des Wiesenmuseums 15 PLN). Insgesamt<br />

gibt es ca. 20 Schlafplätzen (2-, 4-, 6- und 8-Bett-Zimmer). Im<br />

Museum fi nden auch eine Reihe von Veranstaltungen statt, darunter<br />

10 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


- Kirche mit Kirchenplatz (18. Jahrhundert) in Laski Lubuskie<br />

- Kirche mit Kirchenplatz (1742) in Pamięcin<br />

- Kirche mit Kirchenplatz (19. Jahrhundert) in Żabice und Czarnów (15.<br />

Jahrhundert),<br />

- Kirchenruine (Kirchenturm, Mauerreste und Kirchenzaun aus dem 15.<br />

Jahrhundert) in Spudłów,<br />

- Kirche mit Kirchenplatz (14. Jahrhundert) in Stańsk,<br />

- zwischen Górzyca und Owczary gibt es Überreste von archäologischen<br />

Ausgrabungen – das ehemalige Kloster,<br />

- Gebäude der Gemeindeverwaltung in Górzyca (Wende des 19. Jahrhunderts),<br />

- Befestigungsanlage aus dem 19. Jahrhundert mit einer Nutzungsfl äche<br />

von 822m3. Die Befestigungsanlage liegt ca. 100 m von der Straße Nr.<br />

11-411 in Richtung Górzyca – Czarnów.<br />

Wichtige Rufnummern und Anschriften:<br />

GEMEINDEVERWALTUNG, ul. 1 Maja 1, 69-113 Górzyca, Tel. +48<br />

95 759 12 11<br />

POLIZEI, ul. Polna 8/1, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759 12 23<br />

RETTUNGSDIENST, ul. Kostrzyńska. 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 59<br />

12 96<br />

FEUERWHER, ul. 1 Maja, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759 12 04<br />

SOZIALAMT, ul. Wolności 15, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759 15 27<br />

BANK - GÓRZYCA, ul. 1 Maja 1, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 750<br />

83 12<br />

GRUNDSCHULE, ul. Wolności 17, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759<br />

12 73<br />

POSTAMT, ul. Kostrzyńska, 69-113 Górzyca, Tel. +48 95 759 12 50<br />

11 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


eine Gebietsreform in der ehemaligen<br />

DDR verschwand auch <strong>die</strong>ses letzte Erinnerungsstück<br />

von der Landkarte.<br />

Nachdrücklich in Erinnerung gerufen<br />

wurde der Begriff Lebuser Land wieder<br />

durch Gründung der polnischen Grenz -<br />

Wojewodschaft Lubuskie im Jahre 1999.<br />

Seit dem befi nden sich Teilstücke des<br />

historischen Lebuser Landes in den Kreisgrenzen<br />

der polnischen Kreise Slubice,<br />

Sulecin, Gorzow Land und Swiebodzin<br />

sowie in den deutschen Kreisen Märkisch<br />

Oderland, Oder Spree und der kreisfreien<br />

Stadt Frankfurt/O.<br />

Im Dezember des Jahres 1999 fand in<br />

Lebus eine Konferenz zur „Kulturlandschaft Lebuser Land/Ziemia<br />

Lubuska“ statt. In seiner Begrüßung stellte Dr. Gerd Gebhardt von der<br />

Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin/Brandenburg fest: „Der<br />

Tagungsort ist mit Bedacht gewählt worden, weil sich hier in besonderem<br />

Maße Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Frage fi nden lassen, wie weit sich aus<br />

der Historie gemeinsame Wurzeln und Interessen zur Gestaltung der Gegenwart<br />

und zur Gewinnung der Zukunft in <strong>die</strong>ser Region beiderseits der<br />

Oder und damit beiderseits der Landesgrenzen zwischen Deutschland<br />

Magdeburger Erzbischof Wilbrand ab. Die andere Hälfte nimmt er als<br />

Lehen. Diesen Anteil gibt er aber schon in den Jahren 1250 – 52 an <strong>die</strong><br />

brandenburgischen Markgrafen ab.<br />

Weitere wichtige Daten aus der Geschichte sind mit 1385 (Verlegung des<br />

Bischofssitzes nach Fürstenwalde – Schloss blieb noch eine der Hauptresidenzen<br />

der Bischöfe), 1555 (Säkularisation des Bistums Lebus), 1589<br />

(Schlossbrand und endgültige Aufgabe des Bischofssitzes). Mit <strong>die</strong>sem<br />

Werdegang verloren Stadt und Land Lebus zunehmend an Bedeutung.<br />

Gemeinde Lebus<br />

Aus der Geschichte des Lebuser Landes<br />

und der Stadt Lebus<br />

Immer mehr an Bedeutung gewann dagegen in <strong>die</strong>ser Zeit das nur wenige<br />

Kilometer von Lebus entfernt liegende Frankfurt/Oder. Was ganz sicher<br />

auch der, durch den Bischof von Lebus Dietrich von Bülow, im Jahr<br />

1506 veranlasste Gründung der Universität Viadrina zuzuschreiben ist.<br />

Das Land Lebus war in den folgenden Jahren nur noch auf der westlichen<br />

Seite der Oder auf Landkarten präsent. Östlich war es im Sternberger<br />

Land aufgegangen.<br />

Mit den preußischen Staatsreformen im 19. Jh. verschwanden dann<br />

auch <strong>die</strong> Länderbegriffe. Über das ehemalige Lebuser Land zog sich <strong>die</strong><br />

preußische Verwaltungseinheit Regierungsbezirk Frankfurt/O mit seinen<br />

Kreisen Lebus und Sternberg. Lebus war in <strong>die</strong>ser Zeit so unbedeutend<br />

geworden, dass sich der Sitz der Kreisverwaltung in Seelow befand.<br />

Einen noch schärferen Schnitt durch <strong>die</strong> Geschichte des einstigen Lebuser<br />

Landes gab es in Folge der Auswirkungen des 2. Weltkrieges. Der<br />

ehemalige östliche Teil des Lebuser Landes wurde polnisches Staatsgebiet.<br />

Der westliche Teil lebte noch bis 1952 im Kreis Lebus fort. Durch<br />

und Polen ableiten lassen.“ Seit <strong>die</strong>ser Konferenz sind auf kommunaler<br />

Ebene viele Aktivitäten entwickelt worden, um Licht in <strong>die</strong> gemeinsame<br />

Geschichte zu bringen. An der Gestaltung der Gegenwart und Zukunft<br />

wird durch <strong>die</strong> unterstützende Euroregion “Pro Europa Viadrina “mittels<br />

vieler kleiner Projekte (Von Mensch zu Mensch) aber auch größerer intensiv<br />

gearbeitet.<br />

Ein solches Projekt ist zum Beispiel das Projekt der Naturfreunde Internationale<br />

„Europäische Landschaft des Jahres“. Auf Antrag des Landesverbandes<br />

der brandenburgischen NaturFreunde und des polnischen<br />

Partnerverbandes PTTK wurde das „Lebuser Land“ zur europäischen<br />

Wenn man heute von der Geschichte des Lebuser Landes spricht, muss<br />

man eigentlich einschränkend hinzufügen, dass <strong>die</strong>ses Land in seiner ursprünglichen<br />

Form schon lange “ Geschichte “ ist.<br />

Die lebendigsten Zeugnisse <strong>die</strong>ser Geschichte sind heute das deutsche<br />

Städtchen Lebus sowie <strong>die</strong> polnische Wojewodschaft Lubuskie. Kaum<br />

ein Tourist der sich in unseren Tagen dem rechts und links der Oder liegenden<br />

Landstrich nähert, weiß um <strong>die</strong> Bedeutung des Ortes und des<br />

Landes Lebus in historischer Zeit. Selbst den meisten jetzt hier Lebenden<br />

ist noch einiges von der Dramatik und Tragik, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Geschichte der<br />

vergangenen Jahrhunderte mit sich brachte, verborgen. Die Bedeutung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> deutsche und polnische, ja sogar <strong>für</strong> <strong>die</strong> europäische Geschichte<br />

ist noch nicht ausreichend bekannt gemacht worden.<br />

Auf Grund seiner bewegten Geschichte, darin eingebunden verwirrende<br />

Wechsel der Macht- und Besitzverhältnisse, <strong>die</strong> ihre Begründung oft in<br />

wechselnden lehnrechtlichen Bindungen, politischen Koalitionen und<br />

familiärer Bande hatten, ist es zugegebener Maßen auch nicht einfach,<br />

sich einen Überblick zu verschaffen. Wer es trotzdem wagt, muss bis zum<br />

Ende des ersten Jahrtausend und den Beginn des zweiten Jahrtausend<br />

zurückblicken. In <strong>die</strong> Zeit, als sich im ehemaligen Lebuser Land <strong>die</strong> hier<br />

gesiedelten slawischen Stämme, wie <strong>die</strong> Leubuzzi, mit deutschen und<br />

polnischen Stämmen hart um <strong>die</strong> Vorherrschaft stritten.<br />

Die genannten verworrenen Verhältnisse sowie der Verlust an geschichtlichen<br />

Spuren durch kriegerische Ein- und Auswirkungen sind auch Grund<br />

da<strong>für</strong>, dass eine gesicherte Beschreibung der einstigen Ausdehnung des<br />

Lebuser Landes bis heute nicht möglich ist. Als Bezugsgröße wird heute<br />

noch mit der relativ ungenauen Beschreibung der Grenzen wie sie im<br />

„Liegnitzer Vertrag“ von 1249 festgehalten sind, operiert. Zieht man in<br />

Betracht, dass bis ins 13.Jh. Grenzen an Wasserläufen festgemacht wurden,<br />

könnte sich das Lebuser Land zwischen den Fließgewässern Warthe,<br />

Netze, Oder – Neißemündung, Dorche, Schlaube, Oelse, Spree, Löcknitz<br />

und Stobber ausgebreitet haben. In etwa <strong>die</strong>sen Grenzen befand sich auch<br />

zwischen dem 12. und 16. Jh. <strong>die</strong> Diözese Lebus.<br />

Lebus wird als Ort erstmals 1109 im Zusammenhang mit einem Heereszug<br />

von König Heinrich V. genannt. Für <strong>die</strong> weitere Entwicklung des<br />

Lebuser Landes war auch <strong>die</strong> Gründung des Bistums Lebus, welche<br />

unter der Herrschaft von Boleslaw III. Krzywousty in den Jahren 1124<br />

– 1133 vollzogen wurde, von Bedeutung.<br />

In einer vom polnischen Herzog Wladislaw II. ausgestellten Urkunde<br />

wird das Lebuser Land erstmals erwähnt. Boleslaw II. tritt im Jahre 1249<br />

(Vertrag von Liegnitz) zur Hälfte Burg, Stadt und Land Lebus an den<br />

12 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Mittelstraße 10, 15306 Seelow,<br />

Tel: +49 3346 849808<br />

Fax: +49 3346 849807<br />

e-mail: seelow-tours@t-online.de<br />

Projektbüro<br />

Natur- und Kulturwege im Lebuser Land<br />

Mallnower Dorfstraße 21, OT Mallnow<br />

15326 Lebus<br />

Im Bereich des Landkreises Märkisch Oderland<br />

Tourismusverband Märkisch-Oderland e.V.<br />

Postfach 28, 15301 Seelow<br />

Tel. : +49 3346 150701<br />

Fax: +49 3346 150701<br />

e-mail: tmol@reisen-maerkisch-oderland.de<br />

Internet: www.mol-t.de lub www.mol-t.pl<br />

deutschen Gemeinden und des Landkreises.<br />

Gegenwärtig wird ein touristisches Leitsystem <strong>für</strong> den Oder-Neiße-Radweg<br />

im Gebiet des Landkreises Märkisch-Oderland als Pilotprojekt<br />

erarbeitet, das von der Hauptstrecke Kurzrouten zur Erschließung des<br />

Hinterlandes mit seinen Sehenswürdigkeiten mit dem Ziel ermöglicht,<br />

<strong>die</strong> Aufenthaltsdauer von Radtouristen so attraktiv und so lange wie<br />

möglich zu gestalten. Diese Ausschilderung wird von der Quelle bis<br />

zur Mündung von Oder und Neiße einheitlich in tschechisch, polnisch,<br />

deutsch und englisch erfolgen, so dass der Radweg insgesamt als ein<br />

touristisches Produkt, möglichst auf beiden Seiten der Oder, vermarktet<br />

werden kann<br />

Der Oder- Neiße-Radweg gehört bereits jetzt zu den beliebtesten Radrouten<br />

in ganz Deutschland und bringt somit zahlreiche Radtouristen in<br />

unser Gebiet. Die Chancen <strong>für</strong> ein interessantes grenzübergreifendes Angebot<br />

ist insbesondere im Betrachtungsraum durch <strong>die</strong> bereits vorhandenen<br />

Grenzübergänge Frankfurt (O)/Slubice und Küstrin/Kietz/Kostrzyn<br />

bereits jetzt schon gegeben.<br />

Der Radweg auf polnischer Seite zwischen Slubice und Nowy Lebus<br />

könnte durch das beabsichtigte Fährprojekt zwischen Lebus und Nowy<br />

Lebus hervorragend erweitert und eingebunden werden.<br />

Ab Anfang 2005 wird der Tourismusverband Märkisch-Oderland e. V.<br />

ein weiteres Interregprojekt umsetzen, das sich mit der grenzübergreifenden<br />

touristischen Vermarktung beschäftigt. Ziel <strong>die</strong>ses Projektes ist es,<br />

neben touristischen Basisinformationen grenzübergreifende touristische<br />

Produkte zu entwickeln und in einer einheitlichen Internetpräsentation<br />

mit buchbaren Angeboten zu vermarkten.<br />

Da <strong>die</strong> Auslastung touristischer Einrichtungen deren Wirtschaftlichkeit<br />

wider spiegeln, genießt <strong>die</strong>ses Projekt einen hohen Anspruch und ermöglicht<br />

auch <strong>die</strong> Einbeziehung der polnischen Seite.<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung buchbarer Angebote gibt es<br />

mannigfaltig. Einige werden über ein bereits laufendes Interregprojekt<br />

„Kultur- und Naturwege im Lebuser Land“ durch <strong>die</strong> Naturfreunde des<br />

Landes Brandenburg erarbeitet.<br />

Landschaft des Jahres 2003/2004 deklariert. Ziel <strong>die</strong>ses Projektes ist eine<br />

nachhaltige Tourismusentwicklung der jeweiligen Region. Das Gebiet<br />

des ehemaligen Lebuser Landes verfügt dazu über ein hervorragendes<br />

natürliches Potential.<br />

Mit dem Projekt ist es gelungen, den Bekanntheitsgrad <strong>die</strong>ser Region zu<br />

steigern und den Namen „Lebuser Land“ als grenzübergreifendes Bindeglied<br />

wieder stärker ins Gespräch zu bringen. In gemeinsamer Arbeit<br />

mit Vertretern von Kommunen, Kreisverwaltungen, Vereinen, Verbänden<br />

und anderen Institutionen ist ein Forderungskatalog entstanden, der Tourismusentwicklung<br />

<strong>die</strong>nen soll. Eine zentrale Forderung betrifft hierbei<br />

<strong>die</strong> Entwicklung von Fährverbindungen, insbesondere an der Oder.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Projekt heraus hat sich auch ein konkretes Tourismusprojekt<br />

entwickelt. Es heißt „Natur- und Kulturwege im Lebuser Land“. Ziel<br />

<strong>die</strong>ses mit Mitteln der EU geförderten Projektes ist <strong>die</strong> Entwicklung<br />

von zwölf thematischen touristischen Natur- und Kulturrouten quer<br />

durch das Lebuser Land. Jede <strong>die</strong>ser acht Radwander-, drei Wanderro-<br />

Auf der Ebene des Landes Brandenburg<br />

TMB Tourismus-Marketing Brandenburg Gmbh, Am Neuen Markt 1,<br />

14467 Potsdam<br />

Tel:+49 331-298730<br />

Fax +49 331-2987373<br />

e-mail: tmb@reiseland-brandenburg.de<br />

Internet: www.reiseland-brandenburg.de<br />

Ministerium <strong>für</strong> Wirtschaft des Landes Brandenburg<br />

www.wirtschaft.brandenburg.de<br />

Lage<br />

Die Gemeinden im Amtsbereich Lebus befi ndet sich an der Grenze zu<br />

Polen<br />

ca. 80 km östlich von Berlin im Landkreis Märkisch Oderland des Bundeslandes<br />

Brandenburg. Die Amtsstadt Lebus ist verkehrstechnisch sehr<br />

gut zu erreichen. Mit dem PKW nehme man <strong>die</strong> A12 bis Frankfurt (Oder)<br />

und folge dann der B112 weitere ca. 15<br />

km nach Norden.<br />

Auch mit dem öffentlichen Personennahverkehr<br />

gibt es keine größeren Probleme.<br />

Züge zwischen Berlin und Frankfurt<br />

(Oder) verkehren alle 30 Minuten. Die<br />

Weiterfahrt mit dem Bus muss gut geplant<br />

werden, da <strong>die</strong> Busse zwar mehrmals<br />

täglich Lebus ansteuern, aber <strong>die</strong> Abstände<br />

recht groß sind.<br />

Die Gemeinden des Amtes ordnen sich<br />

Partner:<br />

Im Bereich des Amtes Lebus<br />

Amt Lebus, Breite Straße 1, 15306 Lebus<br />

Tel: +49 33604 445 0<br />

Fax: +49 33604 44513<br />

e mail: buerodesamtsdirektors@amt-lebus.de<br />

Tourist-Information, Frankfurter Straße, 15326 Lebus<br />

Tel : +49 33604 63758<br />

Fax : +49 33604 63780<br />

e mail: info-punkt@amt-lebus.de<br />

Tourist-Information «Oderbruch» E. V.<br />

uten und einen Wasserwanderroute ist grenzüberschreitend. Die ersten<br />

sechs Routen werden anlässlich der Messe „Caravan & Touristik“ vom<br />

21. – 23.01. 2005 in Frankfurt/O vorgestellt. Das es nur drei Wanderund<br />

eine Wasserwanderroute sind, hängt u.a. damit zusammen, dass <strong>die</strong><br />

Querungs-möglichkeiten der Oder <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Touristengruppen noch sehr<br />

bescheiden sind.<br />

Hier wird unser nächstes gemeinsames Projekt “ Tourist sein mit den<br />

Gemeinden Gorzyca und Slubice anknüpfen.“<br />

Es müssen neue Möglichkeiten der Vernetzung touristischer Angebote<br />

im Kerngebiet des Lebuser Landes geschaffen werden.<br />

Die Baumaßnahmen am Oder-Neiße Radweg im Gebiet des Landeskreises<br />

Märkisch-Oderland sind beendet. Finanziert wurde das Bauvorhaben<br />

im Rahmen der GI Interreg II und IIIA unter Beteiligung der anliegenden<br />

13 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Flandern über Magdeburg, Brandenburg, Köpenick durch Lebus nach<br />

Posen, Kiew und weiter nach Osten. Die Oder wurde bei Niedrigwasser<br />

über eine Furt überquert oder bei Hochwasser mit der Fähre befahren.<br />

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 tobten an den Oderhängen um<br />

Lebus erbitterte Kämpfe, <strong>die</strong> drei Monate anhielten. Lebus und seine<br />

umliegenden Gemeinden wurden dabei fast völlig zerstört.<br />

Der Wiederaufbau dauert bis heute an.<br />

Als Amtsstadt ist Lebus seit 1991 wie in der Vergangenheit wieder Zentrum<br />

der Region.<br />

Für Besucher der Region verfügt Sie über eine Touristinformation.<br />

standorten mit wärmeliebenden und trockenresistentem Arten. Eine<br />

Besonderheit ist <strong>die</strong> Zusammensetzung der Fauna und Flora. Über den<br />

Fluss gelangten mediterrane Tier- und Pfl anzenarten über <strong>die</strong> ungarische<br />

Tiefebene und dem Wiener Becken ins Odertal. Weitere Arten stammen<br />

aus den Steppen und Waldsteppen der heutigen Ukraine entlang der<br />

Karpaten. Eine <strong>die</strong>ser sog. (sub-) pontischen Pfl anzenarten zieht jedes<br />

Jahr im Frühjahr viel Besucher an <strong>die</strong> Oderhänge: das Adonisröschen (<br />

Adoni`s vernalis )<br />

strahlenartig nördlich und westlich um <strong>die</strong> Amtsstadt, sodass alle über<br />

relativ kurze Strecken erreichbar sind.<br />

Sehenswertes<br />

• Altstadt mit Pfarrkirche St. Marien und Amtsgarten<br />

• Kriegerdenkmale<br />

• Oderhänge mit Naturschutzgebiet „Oderberge“<br />

Klima<br />

Die Lebuser Platte wird vom ostdeutschen Binnenlandklima mit stark<br />

kontinentalem Einfl uss geprägt. Starke Temperaturschwankungen zwischen<br />

Sommer und Winter und zwischen Tag und Nacht sind <strong>die</strong> Folge.<br />

Die Jahresmitteltemperatur beträgt 8,5°C. Die mittlere jährliche Niederschlagssumme<br />

liegt bei ca 450 mm, was im gesamtdeutschen Vergleich<br />

als äußerst gering einzuschätzen ist.<br />

Das Amt Lebus und seine Gemeinden<br />

Lebus ist eine Amtsstadt, mit fünf Gemeinden .Die Stadt Lebus mit den<br />

drei weiteren Ortsteilen Wulkow, Mallnow und Schönfl ieß, <strong>die</strong> Gemeinde<br />

Zeschdorf bestehend aus den Ortsteilen Alt Zeschdorf, Petershagen<br />

und Döbberin und <strong>die</strong> Orte Reitwein, Podelzig und Treplin als eigenstän-<br />

Landschaft<br />

Die Landschaft ist sanft hügelig. In den Niederungen reihen sich Seen<br />

wie an einer Perlenkette aneinander. Die Landschaft der Lebuser Platte<br />

bildet beiderseits der Oder eine Einheit. Der Grund <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Ähnlichkeit<br />

ist in der gleichzeitigen Entstehung zu fi nden. Während des letzten großen<br />

Vorstoßes der Gletscher der Eiszeit vor rund 90'000 bis 100'000 Jahren,<br />

der sogenannten Weichselvereisung , formten <strong>die</strong> schweren Eismassen<br />

<strong>die</strong>se Landschaft. Eine Grundmoräne entstand, <strong>die</strong> Höhen zwischen<br />

50 und 65 Meter über NN aufweist. Im Süden und im Norden begrenzen<br />

<strong>die</strong> durch Schmelzwasser geformten Urstromtäler (das Warschau-Berliner-Urstromtal<br />

im Süden und das Thorn-Eberswalder-Urstromtal im<br />

Norden) <strong>die</strong> Lebuser Platte.<br />

Die Oder grub sich ihren Weg erst nach der Eiszeit durch <strong>die</strong> Landschaft.<br />

Sie hinterließ ein schmales Tal in der Lebuser Platte, welches am Reitweiner<br />

Sporn in das breite Urstromtal, das südliche Oderbruch, übergeht.<br />

Weiterhin hat <strong>die</strong> Nutzung das Landschaftsbild stark geprägt. Hier sind<br />

ein Großteil der Flächen agrarisch genutzt. Sogar <strong>die</strong> steilen Oderhänge<br />

<strong>die</strong>nten als Viehweiden. Diese Nutzungsform ließ <strong>die</strong> einzigartigen pontischen<br />

Hänge an der Oder entstehen.<br />

Natur<br />

Die Oder mit ihrem noch relativ naturnahem Flussverlauf und ihren<br />

Oderhängen stellt Extremstandorte dar, <strong>die</strong> in Deutschland nur selten<br />

anzutreffen sind. Die Gegensätze extrem trocken und extrem feucht treffen<br />

dort unmittelbar aufeinander. Auf den nach Ost-Südost exponierten<br />

Hängen erhitzt sich <strong>die</strong> Luft in Bodennähe häufi g auf über 35°C. Dieser<br />

Umstand und <strong>die</strong> Weidenutzung führten zur Ausbildung von Trocken-<br />

• „Landeslehrstätte <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspfl ege“<br />

dige Gemeinden. Die genaue Lage der Orte ist auf der Karte 1 zu sehen.<br />

Übernachtung<br />

Zimmervermietung<br />

Herr Begau | Frankfurter Str. 36 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-396<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Gahr | Schlossberg 19 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5567<br />

Lebus – Die Stadt – „Die Burg an der Furt“<br />

Die Stadt Lebus, an der Abbruchkante der Lebuser Platte zur Oder sehr<br />

romantisch gelegen, blickt auf eine lange Siedlungsgeschichte zurück.<br />

Bereits in der jüngeren Bronzezeit um 1000 v. Chr. stand auf den Lebuser<br />

Bergen eine Volksburg. Den um 800 n. Chr. eingewanderten Slawenstamm<br />

der Leubuzzi verdankt <strong>die</strong> Stadt und das Land Lebus seinen<br />

Namen. Seit dem frühen Mittelalter führte <strong>die</strong> alte Handelsstraße von<br />

14 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


<strong>für</strong> Tagesausfl ügler.<br />

Ferienhaus Lindenblüte<br />

Frau Goik | Lindenstraße 19d | 15326 Lebus | Tel.: 0160-8439155<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Pirke | Kietzer Ch. 16 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-7129<br />

Sehenswertes<br />

• Kirchenruine mit Friedhof<br />

• Manufaktur mit Heimatstube<br />

• Heimattiergarten<br />

• Naturscheune mit heimischer Flora und Fauna<br />

• Oderhänge mit Naturschutzgebiet „Oderhänge Mallnow<br />

Ferienhaus Bungalows<br />

Herberge Mückenbusch | Busch 1 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-282<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Quitz | Kietzer Chaussee 9 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5632<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Wurdinger | Kietzer Straße 10 | 15326 Lebus<br />

Tel.: 033604-5096 | www.lebuser-land.de<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Schmidt | Am Elisenberg 1 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5375<br />

Zimmervermietung<br />

Familie Uckrow | Breitestraße 18 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-380<br />

Unterkünfte<br />

Gastronomie<br />

Zimmervermietung<br />

Familie Schreier | Schönfl ießer Str. 9a<br />

OT Mallnow | 15326 Lebus | Tel.: 033602-2787<br />

Ausfl ugsgaststätte „Anglerheim“<br />

Inh. Herr Neufert | Oderstraße 16 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5691<br />

Zimmervermietung, Ferienwohnung,<br />

Schlafen im Heu und Fahrradverleih<br />

Familie Müller | Frankfurter Straße 2 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-221<br />

Zimmervermietung<br />

Familie Schütz | Dorfstraße 3<br />

OT Mallnow | 15326 Lebus | Tel.: 033602-3083<br />

„Cafe Müller“<br />

Inh. Frau Müller | Frankfurter Straße 2 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-221<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Begau | Kietzer Chaussee 35 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-5254<br />

Gaststätte „Oderblick“<br />

Inh. Frau Mehnert | Kietzer Straße 22 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-205<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Finke | Mühlenstraße 15 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-229<br />

Ferienhäuser „Adonisröschen“ |<br />

Frau Gutsmann | Bruchweg 8 | OT Mallnow |<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-2644<br />

Speisegaststätte „Schützenhaus“<br />

Inh. Herr Uckrow | Kietzer Chaussee 1 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-382<br />

Ferienhaus<br />

Frau Tretner | Bruchweg 1a | OT Mallnow<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-2862<br />

Lebus – Ortsteil Mallnow<br />

„Das Dorf der Adonisröschen“<br />

Landherberge<br />

„Der lustige Strohsack“<br />

Frau Gutsmann | Bruchweg 8 | OT Mallnow<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-2644<br />

Gastronomie<br />

Gaststätte „Adonisröschen“<br />

Inh. Familie Gutsmann<br />

Bruchweg 8 | OT Mallnow | 15326 Lebus | Tel.: 033602-2644<br />

Lebus – Ortsteil Schönfließ<br />

Das kurze Straßendorf wurde nach dem reizvollen Mühlenfl ieß benannt,<br />

welches den Ort durchquert. Es befi ndet sich auf der Lebuser Platte. Gegründet<br />

wurde der Ort Mitte des 13. Jahrhunderts. Von 1354 bis 1598 war<br />

der Bischof von Lebus Lehnsherr von Schönfl ieß. 1877 erhielt der Ort<br />

eine eigene Bahnstation.<br />

Während der Kriegshandlungen 1945 sprengten <strong>die</strong> deutschen Truppen<br />

Das kleine Dorf Mallnow, an den Oderhängen gelegen, entstand wahrscheinlich<br />

zu Beginn des 13. Jahrhunderts.<br />

Es wurde von den Wenden<br />

besiedelt. Das Dorf hatte zu<br />

Beginn Wasserprobleme, da wegen<br />

der Lage an der Abbruchkante zur<br />

Oderniederung Brunnen von 10<br />

– 40 Meter Tiefe gegraben werden<br />

mussten.<br />

1505 erwarb der Lebuser Bischof<br />

das Dorf. Nach der Reformation<br />

ging der Besitz in das Kur<strong>für</strong>stentum<br />

Brandenburg über.<br />

Auch Mallnow wurde während<br />

der letzten Kampfhandlungen zum<br />

Ende des Zweiten Weltkrieges 1945<br />

stark zerstört. Heute ist der Ort wegen<br />

der dort reich blühenden Adonisröschen<br />

ein bekannter Anlaufpunkt<br />

Ferienbungalow<br />

Familie Fleer | Kirschallee 40 | 15326 Lebus | Tel.: 033604-6003<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Kreppke | Kietzer Straße 13 | 15326 Lebus<br />

Tel.: 033604-238 | www.mol-t.de<br />

15 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


nistendorf Neu Podelzig gegründet. Die früheste Besiedlung des Oderbruchs<br />

durch <strong>die</strong> Wenden ist heute noch nahe Podelzig an den Wallbergen<br />

zu erkennen.<br />

Bereits 1250 befand sich Podelzig an dem Nord-Süd- Handelsweg entlang<br />

der Oder. 1826 wurde eine Chaussee, 1856 eine Bahnlinie nach<br />

Pension Wilhelmshof<br />

Frau Schmidt | Wilhelmshof 6 | OT Wulkow<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-5202 | www.novasol.de<br />

wie vielerorts den Turm der Kirche,<br />

<strong>die</strong> erst 1878 erneuert worden war.<br />

Übrig geblieben ist ein stark beschädigtes<br />

Kirchenschiff, dass noch<br />

heute erhalten ist.<br />

Ferienhaus und Zeltlager<br />

Ökospeicher e.V.<br />

Am Ufo 1 | OT Wulkow | 15326 Lebus<br />

Tel.: 033602-4690 | www.oekospeicher.de<br />

Ferienwohnung<br />

Frau Baranek | Dorfstraße 44 | OT Wulkow<br />

15326 Lebus | Tel.: 033602-5178 | www.gastgeberNet.de<br />

Sehenswertes<br />

• Kirchenruine mit Kriegsgräberstätte<br />

• hundertjähriger Backofen<br />

Unterkünfte<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Babe und Herr Grabow<br />

Schönfl ießer Dorfstraße 23<br />

OT Schönfl ieß<br />

15326 Lebus<br />

Tel.: 033602-45848<br />

Küstrin-Kietz gebaut.<br />

Während der letzten Schlachten im Zweiten Weltkriegs 1945 wurden 85<br />

% der Bebauung des Ortes zerstört.<br />

Podelzig – Das Tor zum Oderbruch<br />

Podelzig, am Übergang von der Lebuser Platte zur Oderniederung gelegen,<br />

ist ein Zusammenschluss aus den Gemeinden Alt- und Neu Podelzig,<br />

Klessin und Wuhden. Erste urkundliche Erwähnungen der Ortsteile<br />

geschahen im 13. und 14. Jahrhundert. 1354 bis 1598 war der Bischof<br />

von Lebus Lehnsherr der Gemarkung. Danach ging <strong>die</strong>se Herrschaft an<br />

den Kur<strong>für</strong>sten bzw. König.<br />

Um 1400 gehörte das Gut Podelzig der Familie von Burgsdorff. Die Familie<br />

prägte lange Zeit das Geschehen auf dem Rittergut bis es im 17.<br />

Jahrhundert Teile an den Kur<strong>für</strong>st verkaufte, <strong>die</strong> dann zum Domänenamt<br />

Lebus gehörten.<br />

Mit der Urbarmachung des Oderbruchs wurde 1775/1776 das Kolo-<br />

Sehenswertes<br />

• wiederrichtete Kirchenruine<br />

• Kriegsgräberstätten<br />

• Oderhänge mit dem Naturschutzgebiet „Zeisigberge“<br />

• Überreste slawischer Burgwallanlagen<br />

Unterkunft<br />

Pension „Am Anger“<br />

Familie Gerhardt | Hauptstraße 38 | 15326 Podelzig | Tel.: 033601-209<br />

Lebus – Ortsteil Wulkow – Das Ökodorf<br />

Der auf der Lebuser Platte gelegene Ort Wulkow stammt aus dem 13.<br />

Jahrhundert. Er ist wendischen Ursprungs. Vorher von mehreren Familien<br />

besessen, ging das Dorf 1577 in den Besitz der Familie von Burgsdorff<br />

über. Im 17. Jahrhundert war das Gut Rittersitz des Adelgeschlechts<br />

„von Burgsdorff“ mit einem Schloss und Schlosspark. In der Wende vom<br />

19. zum 20. Jahrhundert konnte Wulkow durch <strong>die</strong> unermüdlichen Tätigkeiten<br />

des damaligen Gutsbesitzers Dr. Richard Schulz-Wulkow einen<br />

Aufschwung vollziehen. Mit seiner Unterstützung kam es beispielsweise<br />

zum Bau einer Chaussee durch den Ort zur Errichtung einer Schule und<br />

zur Anlage noch heute vorhandener Alleen.<br />

Nach der politischen Wende beschloss <strong>die</strong> Gemeindevertretung 1990,<br />

eine nachhaltige ökologisch ausgerichtete Entwicklung der Gemeinde<br />

aufzubauen. Die darauf folgenden Aktionen trugen bereits 1994 Früchte.<br />

Wulkow wurde mit dem deutschen Umweltpreis ausgezeichnet und trägt<br />

seither den Namen „Ökodorf“.<br />

Ferienwohnung „Wuhdener Bergpension“<br />

Familie Tietz | Wuhden 9a | 15326 Podelzig | Tel.: 033601-224<br />

Gastronomie<br />

Gasthaus „Am Anger“<br />

Inh. Herr Gerhardt | Hauptstraße 38 | 15326 Podelzig | Tel.: 033601-209<br />

Sehenswertes<br />

• Das „Ökodorf“ Wulkow à Ufo „Domespace“, Speichergebäude mit traditionellen<br />

Märkten und umweltfreundlicher Holzpelletheizung, Kräutergarten,<br />

Pfl anzenkläranlage<br />

• Schlossruine mit Gutshof, Schlosspark und Kriegsgräberstätte<br />

Reitwein – Die Perle des Oderbruchs<br />

Unterkünfte<br />

16 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Sehenswertes<br />

• Kirchenruine mit Storchennest<br />

• Naherholung am Kleinen und Großen Trepliner See<br />

• Wanderungen an der ehemaligen Mühle im Naturschutzgebiet „Treplin-<br />

Alt Zeschdorfer Fließtal“<br />

Sehenswertes<br />

• Stüler-Kirche<br />

• Reitweiner Sporn mit Blick in südliche Oderbruch<br />

• Shukow-Bunker<br />

• Heiratsmarkt am Wochenende nach Pfi ngsten<br />

Unterkünfte<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Strehl | Siedlerweg 7<br />

15326 Treplin | Tel.: 033602-2972<br />

Unterkünfte<br />

Pension<br />

„Zur alten Scheune“<br />

Familie Lindow | Fischerstraße 10 | 15328 Reitwein | Tel.: 033601-547<br />

Gastronomie<br />

Gaststätte „Glück Auf“<br />

Frankfurter Straße 2 | 15326 Treplin | Tel.: 033602-244<br />

Ferienhaus<br />

„Zum weißen Hirsch“<br />

Frau Bäcker | Birkenweg 7 | 15328 Reitwein | Tel.: 033601-5830<br />

Zeschdorf - OT Alt Zeschdorf – Das Dorf der drei Seen<br />

Das auf der Lebuser Platte gelegene Alt Zeschdorf bestand ursprünglich<br />

aus zwei Gemeinden. Während das Angerdorf Hohenjesar bereits 1308<br />

schriftlich erwähnt wurde, geschah <strong>die</strong>s bei dem Gassendorf Alt Zeschdorf<br />

erst 1424. 1928 kam es zur Eingemeindung Hohenjesars in <strong>die</strong><br />

Gemeinde Alt Zeschdorf.<br />

1523 erwarb Kurt von Burgsdorff das Rittergut und <strong>die</strong> Wassermühle.<br />

Es waren auch <strong>die</strong> Burgsdorff’s, <strong>die</strong> 1721 <strong>die</strong> Kirche aus Backstein und<br />

ein Herrenhaus mit Park Ende 17. Anfang 18. Jahrhundert errichten ließen.<br />

Heute sind vom ehemaligen Schloss nur einzelne Kellergewölbe<br />

geblieben. Es brannte 1945 während der Kampfhandlungen bis auf <strong>die</strong><br />

Grundmauern nieder. Die Gewölbe nutzen heute Fledermäuse als Winterquartier.<br />

Rüstzeitenheim<br />

Evangelische Kirchengemeinde Podelzig<br />

Hathenower Weg 4 | 15328 Reitwein | Tel.: 033601-5835<br />

Gastronomie<br />

Gaststätte „Am Reitweiner Sporn“<br />

Inh.: Herr Dietrich | Wuhdener Weg 4<br />

15328 Reitwein | Tel.: 033601-46843<br />

Ausfl ugsgaststätte „Zum Heiratsmarkt“<br />

Inh.: Herr Polers | Triftweg 3<br />

15328 Reitwein | Tel.: 033601-3174<br />

Sehenswertes<br />

• Kirchenruine mit Pfarrhaus und altem Grabmal der Familie Burgsdorff<br />

• Naherholung an den Seen<br />

• Wanderungen im Naturschutzgebiet „Treplin-Alt Zeschdorfer Fließtal“<br />

• Freizeit und Tourismuszentrum mit Reitmöglichkeiten<br />

Unterkünfte<br />

Zimmervermietung<br />

Reit- und Fuhrbetrieb | Familie Blumrich | Falkenhagener Weg 11<br />

OT Alt Zeschdorf | 15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-5220 | www.cowboyonline.de<br />

Treplin<br />

Der auf der Lebuser Platte gelegene Ort Treplin wurde erstmals 1341<br />

urkundlich erwähnt. Der Bischof von Lebus war sein Lehnsherr.<br />

1524-1944 gehörte das Gut der Familie von Burgsdorff. Der Bau der Kirche<br />

begann 1873, <strong>die</strong> im Turm befi ndliche Glocke ist jedoch wesentlich<br />

älter (15./16 Jahrhundert). Die Kirche erlitt durch <strong>die</strong> Kriegshandlungen<br />

im Zweiten Weltkrieg starke Schäden. Nach langwierigen Spendenaktionen<br />

aktiver Bürger konnte das Dach in den letzten Jahren erneuert<br />

werden.<br />

Nahe bei Treplin gab es Braunkohlevorkommen, <strong>die</strong> im 19 Jahrhundert<br />

bis Mittel des 20 Jahrhunderts noch Kohle förderten. Für <strong>die</strong> Arbeiter<br />

legte man eigens ein Wohnhaus, das Grubenhaus , an. Dies steht heute<br />

wegen seiner besonderen Bauart unter Denkmalschutz.<br />

Im 4. Jahrhundert noch von den Germanen besiedelt, wanderten seit dem<br />

6. Jahrhundert <strong>die</strong> Slawen in das Gebiet bei Reitwein ein. Die Slawen<br />

errichten einen Burgwall, der jedoch im Zuge der polnischen Eroberung<br />

im 10. Jahrhundert zerstört wurde.<br />

1666 kaufte <strong>die</strong> Familie Burgsdorff den bereits in der Oderbruchniederung<br />

liegenden Ort Reitwein. In ihren Händen blieb er bis zum Jahr<br />

1849.<br />

Wegen der mittlerweile zu klein und marode gewordenen Kirche beauftragte<br />

1855 der damalige Besitzer Reitweins Graf Finck von Finckenstein<br />

den berühmten Baumeister Friedrich August Stüler am Hang des<br />

Reitweiner Sporns eine Backsteinkirche zu bauen. Stüler war ein Schüler<br />

von Karl Friedrich Schinkel.<br />

Auch ein Schloss war in Reitwein zu fi nden. Es wurde Ende des 17.<br />

Jahrhunderts erbaut, und selbst <strong>die</strong> Kampfhandlungen 1945 ließen es fast<br />

unversehrt. Unglücklicherweise ließ man das Gebäude 1962 abreißen.<br />

Mit der Anbindung an das Schienennetz erwies sich Reitwein bereits<br />

zum Ende des 19. Jahrhundert als ein beliebtes Ausfl ugsziel <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Frankfurter und Küstriner Bewohner.<br />

Die letzten Schlachten des Zweiten Weltkrieges trafen <strong>die</strong> Gegend um<br />

Reitwein besonders schwer. Zur besseren Übersicht wurde z.B. der gesamte<br />

Reitweiner Sporn gerodet.<br />

Ein Überbleibsel <strong>die</strong>ser Zeit ist der Bunker des sowjetischen Marschalls<br />

Shukow und seiner Armee. Er steht heute zur Besichtigung offen.<br />

17 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Traditionelle Veranstaltungen im Amtsbereich<br />

• Fliederblütenfest in Lebus zur Fliederblüte<br />

• Heiratsmarkt in Reitwein am ersten Wochenende nach Pfi ngsten<br />

• Oldtimertreffen in Treplin im Sommer<br />

• Bauernmärkte in Ökospeicher Wulkow zu Ostern, Erntedank und Weihnachten<br />

• Adventsbasar in der Trepliner Kirche<br />

Unterkünfte<br />

Ferienwohnung<br />

Familie Ludwig | Hauptstraße 24 | OT Petershagen<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033603-296<br />

Zimmervermietung<br />

Frau Schlender | Gartenweg 27 | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-5177<br />

Zeschdorf – Ortsteil Döbberin<br />

Zimmervermietung und Ferienwohnung<br />

Frau Friedrich | Hauptstraße 66 | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-5240<br />

Ferienwohnung<br />

Frau Lietsch | Gartenweg 3 | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-2776<br />

Adoniswanderungen<br />

Sie fi nden im Frühjahr in Lebus, im OT Mallnow und in Podelzig alljährlich<br />

statt.<br />

• In Lebus bieten wir zur Zeit der Adonisblüte eine Wanderung in Richtung<br />

Landeslehrstätte an<br />

Von der Schiffsanlegestelle beginnt unsere Wanderung durch <strong>die</strong> Oderstraße<br />

an der alten Fähre durch <strong>die</strong> Kietzer Straße, Kietzer Berg an der<br />

alten Oder entlang. An der Badestelle angekommen, besteigen wir das<br />

höher gelegene Plateau. Dort haben wir einen herrlichen Blick über <strong>die</strong><br />

schöne Oderlandschaft. Der Steilhang am Wasserwerk ist ein beliebter<br />

Platz, wo sich hin und wieder der Eisvogel zeigt . Hinter dem Wasserwerk<br />

führt uns unser Wanderweg durch <strong>die</strong> Wiesen am Fluss vorbei, wo<br />

sich rechts von uns <strong>die</strong> Pontischen Hänge erheben. Verschiedene Steppenpfl<br />

anzen , sie sind in der Lebensweise und Wuchsform an sehr trockene<br />

Standorte angepasst und verleihen unserer näheren Umgebung besonderes<br />

Gepräge. Diese Wuchsgebiete nennen wir Trockenrasenstandorte.<br />

Sie werden Ihnen als Besonderheit hier auffallen. Über <strong>die</strong> Stufen an der<br />

Landeslehrstätte gelangen wir über den Bergrücken zum Birkenhof . Hier<br />

freut sich Familie Krämer , als Eigentümer des Pferdehofes, über einen<br />

Besuch. Weiter in Richtung Lebus führt uns der Weg über den Kietzer<br />

Berg zur Schiffsanlegestelle in der Nähe der Gaststätte Anglerheim. Dauer:<br />

ca. 3 Stunden<br />

Döbberin, entstand als Strassendorf, urkundlich erstmals 1405 erwähnt.<br />

Die Kirche ist ein romantischer Backsteinbau mit quadratischem Westturm.<br />

Der spitze Westturm aus dem Jahr 1779 ragt weit über das Dorf hinaus.<br />

Die heutige Gestaltung der Kirche ist aus dem Jahr 1905. Sie ist umgeben<br />

von<br />

einem alten Friedhof, auf dem noch Grabsteine aus dem 17. Jahrhundert<br />

zu fi nden sind. Typisch <strong>für</strong> Döbberin sind Feld – und Backsteinbauten.<br />

Die hüglige Landschaft , der Wald und <strong>die</strong> Seen unterstreichen <strong>die</strong> malerische<br />

Landschaft <strong>die</strong>ses hübschen Bauerndorfes mit seiner reichhaltigen<br />

Flora und Fauna. Das “ Söllegebiet “ in der westlichen Gemarkung ist ein<br />

Naturdenkmal, ebenso der Wachholderhang am großen Krebssee. Auch<br />

Döbberin ist geeignet <strong>für</strong> sanften Tourismus. Überregionale Berühmtheit<br />

hat Döbberin durch den “ Ameisenhighway “ , der Verbindungsstrasse<br />

von Döbberin nach Falkenhagen, erlangt .Beim Bau <strong>die</strong>ser Strasse<br />

mussten mehrere Hügel der unter Schutz stehenden Roten Waldameise<br />

umgesetzt werden.<br />

Campingplatz<br />

Herr Wolff | Neue Siedlung 18 | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-247<br />

Gastronomie<br />

Restaurant und Cafe „Am Seeberg“<br />

Seeberg 1 | OT Alt Zeschdorf | 15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-4539009<br />

Sehenswertes<br />

• Sölle<br />

• Wachholderhang<br />

• Reitwege<br />

Zeschdorf – Ortsteil Petershagen<br />

Petershagen, im13 Jahrhundert entstanden, war mehr als dreihundert Jahre<br />

im Besitz der Familie von Strantz bis zum Jahr 1766. Eine alte Grabplatte<br />

von 1594 befi ndet sich heute noch in der Kirche vor dem Altar.<br />

Ab 1800 wurden <strong>die</strong> Poststraßen vermessen und mit Kies und Schotter<br />

befestigt. Auch Petershagen befi ndet sich an einer solchen Chaussee, <strong>die</strong><br />

nach Berlin führt. Ein Ľ Meilenstein zeigt jetzt noch <strong>die</strong> Entfernung nach<br />

Berlin an; 9 Ľ Meilen.<br />

1756 wurden auf dem Petershagener Gutsgebiet Spuren von Braunkohle<br />

gefunden. Es begann <strong>die</strong> Zeit der Braunkohleförderung in Petershagen,<br />

<strong>die</strong> über zwei Jahrhunderte anhielt.<br />

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich im nahegelegenen Falkenhagener<br />

Wald eine Fabrik mit Bunkeranlagen in der Tabun und Sarin<br />

hergestellt wurde. Die Bunkeranlagen sind bis heute erhalten geblieben<br />

und zu besichtigen.<br />

Abstecher zu den Mallnower Adonisröschen<br />

Wer <strong>die</strong> Sonne auf Erden erleben möchte, sollte Ende April/Anfang Mai<br />

<strong>die</strong> Oderhänge Mallnow besuchen, nordwestlich von Lebus gelegen,<br />

dort wo <strong>die</strong> Lebuser Hochfl äche steil ins Oderbruch abfällt . Um <strong>die</strong>se<br />

Zeit blühen dort auf den Pontischen Hängen Adonisröschen. Sie bilden<br />

stellenweise einen gelben Blütenteppich. Das Frühlingsadonisröschen ist<br />

eine schon in der Vergangenheit stark beachtete Blume gewesen. Sumer,<br />

Hethiter, Germanen, Slawen und nordamerikanische Indianer sahen in<br />

ihr das Symbol des kommenden Frühlings. So verwundert es nicht, dass<br />

sich um das Adonisröschen eine Reihe von Sagen ranken. Die bekannteste<br />

unter ihnen ist <strong>die</strong> griechische Sage von Adonis und Aphrodite.<br />

Zeit : ca 2 Stunden<br />

Tourismus<br />

Das Amt Lebus ist bestrebt, den Natur- und Kulturtourismus in der Region<br />

zu etablieren. Wegen der schwach hügeligen Landschaft bietet sich<br />

vor allen Dingen der Fahrradtourismus an. Mit dem Rad sind <strong>die</strong> relativ<br />

weiten Entfernungen des <strong>für</strong> Deutschland dünn besiedelten Landes gut<br />

zu überwinden. Karte 1 enthält alle bedeutenden Radwege, <strong>die</strong> das Amt<br />

Lebus queren. Darunter befi nden sich zwei Fernradwanderwege; der<br />

Oder-Neiße-Radweg und der Europaradweg R1. Ein wichtiger regionaler<br />

Radweg ist der Theodor-Fontane-Radweg. Er durchzieht das Land auf<br />

den Spuren Theodor Fontanes und seinem Werk „Wanderungen durch<br />

<strong>die</strong> Mark Brandenburg“. Weitere Routen, <strong>die</strong> das ehemalige Lebuser<br />

Land beiderseits der Oder zum Inhalt haben, werden demnächst fertiggestellt.<br />

Sie entsehen im Namen der „Landschaft des Jahres 2003/2004<br />

– „Das Lebuser Land“ von den Naturfreunden e.V. mit Unterstützung der<br />

Europäischen Union.<br />

Sehenswertes<br />

• Kirche mit alter Sauer-Orgel<br />

• Kriegerdenkmäler vom Ersten und Zweiten Weltkrieg<br />

• Kriegsgräberstätte<br />

• Feriengut Madlitzer See<br />

• Gutsgelände mit Herrenhaus und Gutspark<br />

Bunkeranlagenbesichtigung nach Anmeldung<br />

18 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


im Nachtigallengrund.<br />

Im April blühen <strong>die</strong> Adonisröschen in der Priesterschlucht.<br />

Die beschriebenen vier Programme können gekoppelt werden mit:<br />

- Einem Besuch der Reitweiner Wiesenkeramik,<br />

- einem Besuch der Gedenkstätte „Seelower Höhen“<br />

Voranmeldung :Tel. (03 36 01) 31 74 oder 59 20.<br />

Wanderungen in und um Reitwein<br />

“ Die Perle des Oderbruchs “nennen <strong>die</strong> Reitweiner ihren Ort.<br />

Es können vier geführte Wanderung vereinbart werden<br />

Adoniswanderung nach Podelzig<br />

Von Manschnow in Richtung Podelzig kommend erstreckt sich vor dem<br />

Ortseingang an der alten Bahnstation <strong>die</strong> Priesterschlucht . Dort , am Zeisigberg<br />

und im unteren Teil des Ortsteiles Wuhden sowie im oberen Ortsteil<br />

Wuhden / Wuhdener Bank fi nden Sie <strong>die</strong> Adonisblüte, <strong>die</strong> reizvoll<br />

anzusehen ist. Dauer: ca. 2 Stunden<br />

Reiterhöf Pferdepension Birkenhof<br />

Inh. Frau Krämer | 15326 Lebus | Tel.: 033604-376<br />

Pferdehof Mallnow<br />

Inh. Frau Krüger | OT Mallnow | 15326 Lebus | Tel.: 033602-2653<br />

Tourismus- und Freizeitzentrum<br />

Inh. : Freizeit u. Tourismus GmbH<br />

OT Alt Zeschdorf | 15326 Zeschdorf | Tel.: 033602 214<br />

„Oderroute“<br />

Dauer: Ca. 2 Stunden Bus / Fahrrad / teilweise zu Fuß<br />

- Sehr schöne Ausblicke auf <strong>die</strong> naturbelassene Flußauenlandschaft<br />

- Fahrt entlang des Meyer-Damm’s mit Erläuterungen zur Entstehung,<br />

Sinn und Probleme<br />

des Bauwerkes<br />

- Besuch der Diplomatentreppe und Blick auf das natürliche Umfeld<br />

der Oder , Wanderung unter der letzten erhaltenen Baumreihe auf dem<br />

Oderdamm<br />

-Spaziergang zum ehemaligen Dammeisterhaus oder Fahrt dorthin;<br />

Gang zur Oder.<br />

Informationen zum Hochwasser 1997 und zum Dammbruch 1947<br />

Amerikanistikverein Alt Zeschdorf<br />

Inh. Herr Blumrich | OT Alt Zeschdorf<br />

15326 Zeschdorf | Tel.: 033602-5220<br />

„Kriegsroute“<br />

Dauer: ca. 3 Stunden zu Fuss / teilweise Bus / Fahrrad<br />

- Besuch der Diplomatentreppe an der Oder, hier überwand <strong>die</strong> Rote<br />

Armee <strong>die</strong> Oder<br />

am 2. Februar 1945<br />

- Blick von der „Schönen Aussicht“ auf das umkämpfte Gebiet<br />

- Shukow-Befehlsstand auf dem Reitweiner Sporn; von hier befehligte<br />

Marschall Shukow am<br />

16. April 1945 den Sturm auf <strong>die</strong> Seelower Höhen<br />

- Besichtigung der durch Kriegseinwirkungen beschädigten Kirche in<br />

den Reitweiner Bergen<br />

- Russische Kriegsgräberstätte mit ca. 3.000 Gefallenen<br />

„Geschichtsroute“<br />

Dauer: Ca. 3 Stunden zu Fuss<br />

- Besichtigung der Stüler-Kirche aus dem 19. Jahrhundert – eine neogotische<br />

Backsteinkirche idyllisch am Berghang gelegen<br />

- „Schöne Aussicht“ mit Blick auf das im 18. Jahrhundert trockengelegte<br />

Oderbruch<br />

- Begehung der Wallberge, <strong>die</strong> heue noch eindrucksvoll zeigen, wo <strong>die</strong><br />

Slawen im 8. und 9. Jahrhundert lebten<br />

- Der Shukow- Befehlsstand ist eines der vielen Zeugnisse des 2. Weltkriege<br />

auf dem Reitweiner Sporn<br />

„Naturroute“<br />

Dauer: Ca. 3 – 4 Stunden<br />

Sie laufen den großen Rundweg „Unter den Bergen“ mit den Stationen<br />

restauriertes Gutsarbeiterhaus, Baggerstelle, NSG Zeisigberg, alter Handelsweg<br />

„Frankfurter Straße“, Schöne Aussicht. Auf <strong>die</strong>sem Weg wird<br />

besonders <strong>die</strong> Vielfältigkeit der „Reitweiner Nase“ erlebbar.<br />

Im März empfehlen wir einen Abstecher zu dem Schneeglöckchenhang<br />

Historische Wanderung in Lebus<br />

Lebus, <strong>die</strong> alte Bischofsstadt liegt inmitten einer malerischen Landschaft.<br />

Der Fluss, seine günstige Furt und das direkt benachbarte Plateau boten<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Menschen ideale Siedlungsbedingungen. So können wir an Hand<br />

von Ausgrabungen nachweisen, dass unser Gebiet schon vor 3000 Jahren<br />

besiedelt war.<br />

Unser Spaziergang beginnt an der Gaststätte „Anglerheim“, wo Sie einiges<br />

über <strong>die</strong><br />

775 jährige Geschichte der Stadt Lebus, das Bistum und über das Lebuser<br />

Land erfahren.<br />

Die Route führt uns durch <strong>die</strong> Oderstraße, links <strong>die</strong> Oder und rechts der<br />

steil ansteigende Bergrücken (der Burgberg 55 m hoch). Wir kommen an<br />

der Oderfurt vorbei, wo sich einst <strong>die</strong> Handelswege kreuzten. In der Kietzer<br />

Straße befi ndet sich das älteste erhaltene Fachwerkhaus von Lebus.<br />

Im Fischerkietz lebten einst <strong>die</strong> wendischen Fischer.<br />

Vorbei der St. Marien Kirche (mit ihrer spannenden Geschichte ) führt<br />

uns unsere Wanderroute den alten Bischofsweg zum Turmberg hinauf.<br />

Hier hat im 10. Jahrhundert eine Kastelan-Burg gestanden. Nach der<br />

Gründung des Bistums Lebus hatte der Bischof seinen Sitz auf der Burg.<br />

Die Mauerreste und eine Schautafel lassen den Besucher <strong>die</strong> einstige<br />

Burganlage erahnen. Vom Turmberg haben wir eine herrliche Aussicht<br />

auf <strong>die</strong> untere Stadt und über <strong>die</strong> Flusslandschaft in Richtung Frankfurt.<br />

Der Weg führt uns weiter über den Schlossberg, wo einst <strong>die</strong> Kathedrale<br />

(1236) gestanden hat. Nach 1523 ließ sich Bischof Blumenthal ein<br />

prächtiges Schloss erbauen, dass aber schon 1589 ein Raub der Flammen<br />

wurde. Auf Höhe des Poetensteiges bietet sich ein schöner Ausblick<br />

auf <strong>die</strong> Oderlandschaft und ins polnische Nachbarland. Abwärts geht’s<br />

vorbei am Amtsgarten mit seinen alten Baumbeständen (Platanen) und<br />

Neuanpfl anzungen in Richtung Förstergasse. Rechts erhebt sich <strong>die</strong> Silhouette<br />

des Pletschenberges mit seiner imposanten Steintreppe, <strong>die</strong> es<br />

sich lohnt zu besteigen, um unseren Blick über <strong>die</strong> Flusswiesen und den<br />

Höhenrücken der einstigen Neumark in Richtung Küstrin wandern zu<br />

lassen. Auf der linken Seite, wo sich heute <strong>die</strong> Stufen zum Friedhof befi nden,<br />

stand einst <strong>die</strong> älteste Kirche von Ostbrandenburg, <strong>die</strong> Petri-Kirche,<br />

in der Piasten Fürst Mieszko mit seiner Frau bestattet sind. Durch den<br />

Hohlweg gelangen wir wieder zur Gaststätte „Anglerheim“, zurück .<br />

Hier empfehlen wir Ihnen einen angenehmen Aufenthalt und <strong>die</strong> regionale<br />

ausgezeichnete Küche . Dauer : ca. 1 Stunde Entfernung : 2,5 km<br />

19 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


fnung der Grenze im Januar 1972 ermöglichte Polen und Deutschen, das<br />

gegenüberliegende Ufer zu betreten. Im Jahre 1980 wurde der visafreis<br />

Verkehr durch einen einseitigen Entschluss des ostdeutschen Nachbarn<br />

gestoppt.<br />

Mit dem Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der Grenzen zur Europäischen<br />

Gemeinschaft erhielten auch <strong>die</strong> offi ziellen Kontakte zwischen<br />

Słubice und Frankfurt eine neue Dimension. Einige Tage nach<br />

der Öffnung der Oderbrücke <strong>für</strong> polnische Touristen unterzeichneten <strong>die</strong><br />

Bürgermeister von beiden Städten eine Willenserklärung über <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

u.a. im Bereich der Bildung, der Gesundheilts<strong>für</strong>sorge, des<br />

Umweltschutzes, der Städtebauplanung und der Wirtschaft. Seit November<br />

1993 treffen sich <strong>die</strong> Stadtverordneten beider Städte zu gemeinsamen<br />

Sitzungen, wo verbindliche Entschlüsse <strong>für</strong> Słubice und Frankfurt (Oder)<br />

gefasst werden.<br />

tigen Słubice im frühen Mittelalter eine slawische Siedlung, <strong>die</strong> einen<br />

Teil des historischen Lebuser Landes bildete, das der Piastenstaat 1250<br />

an Brandenburg verlor. Dieses Gebiet bekam Polen nun nach fast sieben<br />

Jahrhunderten vom deutschen Staat zurück.<br />

Im früheren Mittelalter, im 5. und 6. Jahrhundert, kamen aus Osten <strong>die</strong><br />

slawischen Stämme. Aus <strong>die</strong>ser Zeit stammen <strong>die</strong> Siedlungen Nowy Lubusz<br />

und Pławida. Hier wurden Kiesgruben und geschmolzenes Eisen als<br />

Zeugnis der Eisenherstellung gefunden. In Lisów wurden im Jahre 1894<br />

ca. 10 kg Silbernmünzen und Schmuckstücke in einem Tonkrug gefunden.<br />

Dieser Schatz war eine Grabbeigabe aus dem Jahr 1015.<br />

In Kunowice wurden ebenfalls Münzen, 450 Brakteaten aus dem 15.<br />

Jahrhundert, gefunden.<br />

Słubice ist <strong>die</strong> jüngste Stadt in der Woiewodschaft Lubuskie. Als selbstständige<br />

Stadt besteht sie erst seit 1945, als <strong>die</strong> durch Frankfurt (O) fl ießende<br />

Oder zum Grenzfl uss wurde. Die östliche Vorstadt der deutschen<br />

Stadt Frankfurt (Oder), <strong>die</strong> sogenannte Dammvorstadt, wurde an Polen<br />

zurückgegeben.<br />

Gemeinde Słubice<br />

Nach heutigem Wissensstand gehen <strong>die</strong> Anfänge von Siedlungen auf<br />

dem Gemeindegebiet auf <strong>die</strong> Steinzeit zurück. Die ältesten Spuren aus<br />

der Altstein- und Mittelsteinzeit sind in den Ortschaften Golice, Lisów,<br />

Rybocice und Pławidła bekannt. Hier wurden Standorte entdeckt, wo <strong>die</strong><br />

Urmenschen ihre Werkzeuge aus Feuerstein herstellten. Sie waren Jäger<br />

und Sammler.<br />

Die ersten Landwirte und Kaufl eute gab es in <strong>die</strong>ser Region ca. 3500<br />

– 3000 v.Ch. Die Siedlungen Drzecin, Golice, Lisów, Kunice, Rybocice<br />

und Świecko entwickelten sich dank erfolgreicher Landwirtschaft vor<br />

allem im Anbau von Getreide. Erste Werkzeuge wurden aus Ton hergestellt.<br />

In der Bronzezeit stand <strong>die</strong> Region von Słubice unter dem Einfl uss der<br />

Lausitzer Kultur. Charakteristisch <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Kultur war <strong>die</strong> Zeremonie der<br />

Leichenverbrennung.<br />

In der Zeit gibt es immer mehr Erzeugnisse aus Metall. In Kunowice<br />

wurden Bronzegegenstände gefunden. In <strong>die</strong>ser Zeit gibt es schon mehrere<br />

Siedlungen (Rybocice, Świecko, Dziecin, Golice, Lisów, Kunowice)<br />

und Friedhöfe (Golice, Kunice, Nowy Lubusz). Aus dem 5. Jahrhundert<br />

Noch vor dem EU-Beitritt Polens haben sich <strong>die</strong> beiden Städte <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Durchführung des grenzübergreifenden Programms ,,Strategie Słubice<br />

- Frankfurt (O) 2003” entschlossen. Der Słubicer Teil des Projektes hat<br />

neben der nachhaltigen Entwicklung des Stadtraumes und der Sanierung<br />

der Stadtteile, <strong>die</strong> Entwicklung der Infrastruktur der Gemeinde zum Inhalt.<br />

Außerdem wurden Veranstaltungen im Zusammenhang mit den 23.<br />

Hansetagen der Neuzeit und der 750 Jahrfeier der Partnerschaft von Słubice<br />

– Frankfurt (Oder) organisiert.<br />

Die Umsetzung des gesamten Programmes vollzieht sich in 2 Phasen: <strong>die</strong><br />

erste von 2000 – 2003 und <strong>die</strong> zweite von 2003 – 2005. Das Programm<br />

stellt also <strong>die</strong> Modernisierung des Stadtraumes, der Plätze, Straßen, Parks<br />

und Stadtviertel dar.<br />

Nach dem EU-Beitritt Polens ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit von beiden Städten<br />

auf allen Ebenen noch mehr transparent.<br />

Bis heute ist nicht eindeutig überliefert, wann <strong>die</strong> erste Brücke zwischen<br />

Frankfurt (O) und der Vorstadt – Dammvorstadt gebaut worden ist. Die<br />

ersten historischen Erwähnungen über eine Brücke in Frankfurt (O) gibt<br />

es in der Urkunde des damaligen Stadtbesitzers und Landesherrn, des<br />

bayerischen Kaisers Ludwig, vom 27. Juni 1324.<br />

Der Name „Słubice“ wurde der einstigen „Dammvorstadt“ erst nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg mit der Zugehörigkeit <strong>die</strong>ses Stadtteiles zur Republik<br />

Polen verliehen.<br />

Im Jahre 1939 gab es hier 15.600 Einwohner. Infolge der Kriegshandlungen<br />

im Frühjahr 1945 wurden 30% aller Gebäude zerstört. Deshalb gibt<br />

es in Słubice wenige historische Gebäude. Es überwiegen Bauten aus<br />

dem 19. und 20. Jahrhundert.<br />

Nach dem Kriegsende wurde in Slubice <strong>die</strong> Verwaltung <strong>für</strong> den Kreis<br />

Rzepin aufgebaut. Somit wurde eine im Aufbau befi ndliche Stadt zur<br />

Kreisstadt. Das Rzepiner Kreisamt existierte bis zum Jahre 1975. Danach<br />

wurde <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stadt Słubice und <strong>für</strong> <strong>die</strong> anliegenden Gemeinden ein<br />

gemeinsamer Stadtrat gegründet.<br />

• 1945 Wiederaufbau der Stadt und Schaffung der Verwaltung nach<br />

Kriegszerstörungen, Organisation des Wirtschaftslebens in Słubice. Auf<br />

<strong>die</strong>sem Gebiet gab es schon in früherem Mittelalter slawische Siedlungen,<br />

<strong>die</strong> einen Bestandteil der Geschichte des Lebuser Landes bildet.<br />

Diese slawische Siedlung umfasste bis zum Jahre 1250 Gebiete sowohl<br />

auf dem östlichen als auch auf dem westlichen Oderufer. das zum Bischofsamt<br />

in Gniezno gehörte. Nach 1250 gingen <strong>die</strong>se Gebiete in den<br />

Besitz der Kur<strong>für</strong>sten von Brandenburg über<br />

• 1950 Słubice wird zur Kreisstadt,<br />

• 1972 Öffnung der Grenze, Zusammenarbeit zwischen den Städten<br />

Słubice und Frankfurt (Oder), gemeinsame kulturelle und sportliche<br />

Veranstaltungen, Jugendaustausch, Anstellung Słubicer Bürger in deutschen<br />

Betrieben,<br />

• 1975 Aufl ösung des Kreises, Gründung der Stadtverwaltung in Słubice,<br />

• 1975 Willenserklärung über Zusammenarbeit zwischen Słubice und<br />

Frankfurt (Oder), 1980 Schließung der Grenze zwischen Polen (Volksre-<br />

Nach den Änderungen in der Gesellschaftsordnung 1990 begann sich<br />

Słubice vortreffl ich zu entwickeln. Nach dem 1. Januar 1999, als <strong>die</strong><br />

Verwaltungs- und Wirtschaftslandkarte erneut geändert wurde, gelangte<br />

Słubice in <strong>die</strong> heutige Wojewodschaft Lubuskie. Słubice ist eine der 11<br />

Kreisstädte und eine der 83 Gemeinden in <strong>die</strong>ser Wojewodschaft. An <strong>die</strong><br />

polnisch – deutsche Vergangenheit <strong>die</strong>ser Länder erinnert heutzutage das<br />

Wappen von Słubice, das nach langen Diskussionen und Untersuchungen<br />

erst um Ende 1975 genehmigt wurde. Neben dem <strong>die</strong> Piastenwurzeln<br />

symbolisierenden Adler befi ndet sich ein Frankfurter Hahn.<br />

Viele Jahre lang war <strong>die</strong> Grenzbrücke an der Oder eine unüberwindbare<br />

Barriere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einwohner von Słubice und Frankfurt (Ode). Erst <strong>die</strong> Öf-<br />

stammt der Schatz aus Słubice. In einem Tongefäß fand man mehrere<br />

Schmuckstücke aus Bronze. Bis heute ist das ein spektakulärer archäologischer<br />

Fund. Bei archäologischen Ausgrabungen an der Ecke der<br />

Mickiewcza und Jedności Robotniczej Straße wurden auch Scherben der<br />

Lausitzer Keramik gefunden.<br />

Nach historischen Überlieferungen befand sich auf dem Gebiet des heu-<br />

20 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Ausland kommen hier auf ihre Kosten. In der Umgebung der Stadt sind<br />

viele Seen, ein Para<strong>die</strong>s nicht nur <strong>für</strong> Angler, auch Segler, Windsurfer<br />

und Paddler fi nden hier hervorragende Bedingungen, um ihren Hobby<br />

nachzugehen.<br />

Auf dem Gebiet von Słubice und Umgebung fi ndet man keine bedeutenden<br />

Bodenschätze. Es gibt lediglich einige noch nicht untersuchte<br />

Braunkohlelager, deren Förderung jedoch unrentabel ist. Bis heute werden<br />

in der Nähe der Stadt Sand und Kies <strong>für</strong> Bau- und Straßenbauzwecke<br />

abgebaut.<br />

• 1998 Vertragsabschluss über <strong>die</strong> Korrespondenzpartnerschaft mit der<br />

Stadt Tijuana in Mexico,<br />

• 1999 I. Lebuser Wirtschaftsforum in Słubice,<br />

• 1999 Modell einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen<br />

Słubice und Frankfurt (O) wurde mit Plaketten des Europarates gekrönt,<br />

• 1999 Gründung des Kreises in Słubice,<br />

• 2000 Treffen des polnischen Präsidenten Aleksander Kwaśniewski<br />

und des deutschen Präsidenten Johannes Rau auf der Oderbrücke,<br />

• 2000 II. Lebuser Wirtschaftsforum in Słubice,<br />

• 2000 neuer Sitz der Stadtverwaltung in Słubice,<br />

• 2000 Słubice feiert das I. Fest der Woiewodschaft Lubuskie,<br />

• 2000 Unterzeichnung der Proklamation über Zusammenarbeit der<br />

"Schwesterstädte" mit Yuma (USA),<br />

• 2000 Eröffnung der Bibliothek von Collegium Polonicum,<br />

• 2000 Beschlussfassung des Stadtrates von Słubice über das integrierte<br />

Programm "Strategie Słubice - Frankfurt (O) 2003": "Europagarten, 23.<br />

Internationale Hansetage der Neuzeit, <strong>die</strong> 750 Jahrfeier von Frankfurt<br />

(O)<br />

Die Oder, an der Słubice liegt, ist 854,3 km lang und entspringt in den<br />

Ostsudeten. Bei Słubice ist der Fluss schiffbar und das Wasser hat <strong>die</strong><br />

Reinheitsklasse III. Durch den südlichen Stadtteil fl ießt der Bach Ilanka<br />

mit 54,5 km Länge, der bei Rybicice in <strong>die</strong> Oder mündet. Im Odertal,<br />

nördlich von Słubice, gibt es viele Meliorationskanäle – der größte davon<br />

heißt der „Rote Kanal“ oder „Racza Struga“. Racza Struga ist 25,2 km<br />

lang und mündet in Kostrzyn in <strong>die</strong> Warthe.<br />

Im östlichen Teil der Gemeinde gibt es folgende Seen: Błędno (4,2 ha),<br />

Kunowice (4 ha), Gnilec (2,7 ha), Biskupice (10 ha), bei Biskupice ( 2<br />

ha), bei Golice (1,2 ha ) und Jasne (1,7 ha), Sułek (5 ha).<br />

Insgesamt beträgt <strong>die</strong> Seenfl äche 34,2 ha. Die Seen sind in der Mehrheit<br />

reich an Fischen.<br />

In der Nähe der Mündung der Ilanka fi ndet man alljährlich Nester von<br />

Regenpfeifern. Bei Rybocice kann man oft Sumpfschildkröten beobachten.<br />

An der Pliszkamündung nisten Säger. Hierbei handelt es sich um<br />

eine der am weitesten im Süden gelegenen Standorte <strong>die</strong>ser Gattung in<br />

Polen.<br />

Am Rande des Odertals nisten mehrere Gattungen von Raubtieren, wie<br />

z.B.: Habicht, Mäusebussard, Weiher. Das Odertal ist auch ein Gebiet des<br />

Vogelzuges, insbesondere von Regenpfeifern. Im Frühlingsvogelzug gibt<br />

es Schwärme von Rotschenkeln. Die Fauna <strong>die</strong>ser Region weist keine<br />

größeren Unterschiede zu den Nachbargebieten auf. Zu den größten Säugetieren<br />

auf <strong>die</strong>sem Gebiet zählen: Hirsche, Rehe und Wildschweine, oft<br />

trifft man Füchse, manchmal einen Dachs oder Baummarder, sehr selten<br />

kommt ein Elch oder ein Wolf vor.<br />

Rar sind hier Vertreter von Schutzgattungen wie: Spitzmaus, Steinmarder,<br />

Wiesel, Hermelin. Die Zahl an Feldtieren, wie Hasen, ist gesunken.<br />

Zu den neuen Gattungen zählen <strong>die</strong> Bisamtratte und der Zuchtminks. Der<br />

Biber kam zurück.<br />

Die Natur von Słubice hat sich im Laufe der menschlichen Tätigkeit,<br />

insbesondere vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, sehr<br />

verändert.<br />

Dieses betrifft insbesondere den Umbau von Waldkomplexen östlich<br />

von Słubice, wo <strong>die</strong> Mischwälder (mit Eichen, Weichbuchen, Buchen<br />

und Kiefern) zu monokulturellen Kiefernwäldern geändert wurden. Der<br />

Buchenwald blieb im südöstlichen Teil von Słubice. Dort fi ndet man eine<br />

besondere Pfl anzenwelt, u.a. das Knabenkraut.<br />

Kennzeichnend <strong>für</strong> das Odertal sind zwar wesentliche Sumpfgebiete,<br />

<strong>die</strong> jedoch wegen Meliorationsarbeiten ihren ursprünglichen Charakter<br />

verloren haben. Daraus wurden Wiesen und Weiden, <strong>die</strong> ursprüngliche<br />

Pfl anzenwelt der Flusswälder wurde aufgehoben.<br />

Als neue Gattung von Lurchen und Krichtieren sind Supmfschildkröten,<br />

Kreuzottern, manchmal auch Ringelnattern zu fi nden. In den Seen gibt<br />

es folgende Fischarten: Barsch, Karpfen, Plötze, Aal, Hecht oder Brasse.<br />

Als Seltenheit kommt eine Art der Spinne aus der Region des Mittelmeers.<br />

Słubice liegt 52 20’ nördlicher Breite und 14 32’ östlicher Länge zwischen<br />

dem Warschau – Berliner und dem Thon - Eberswalder Urstromtal auf<br />

der Lebuser Seenplatte im mittleren Odertal. Das Gebiet ist sehr abwechslungsreich.<br />

Die Nachbardörfer Lisów, Golice und Biskupice liegen auf<br />

Hügeln, wogegen Drzecin, Stare Biskupice, Kunowice, Rybocice und<br />

Świecko in einem fl achen Gebiet liegen, in dem <strong>die</strong> Kiefernwälder des<br />

Rzepiner Urwaldes überwiegen. Das Flusstal der Oder befi ndet sich im<br />

westlichen Teil der Gemeinde, in dem auch <strong>die</strong> Stadt Słubice liegt.<br />

In und um Słubice gibt es viele Naturschönheiten und Grünanlagen, <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> Touristen besonders attraktiv sind. Von Słubice aus kann man interessante<br />

Fahrten in <strong>die</strong> Umgebung unternehmen. Besonders reizvoll sind<br />

Ausfl üge <strong>für</strong> Angler, Jäger sowie Fahrrad- und Wassersportliebhaber und<br />

Wanderer.<br />

Das Flusstal der Oder ist ein Para<strong>die</strong>s <strong>für</strong> Vogel. Hier nisten Wasser- und<br />

Sumpfvögel. Es sind viele seltene, gefährdete und vom Aussterben be-<br />

Die Gemeinde Słubice ist von großen Wäldern umgeben, <strong>die</strong> im Herbst<br />

Pilzsammler aus ganz Polen anziehen. Auch <strong>die</strong> Jäger aus dem In- und<br />

publik Polen) und Deutschland (Deutsche Demokratische Republik),<br />

• 1981 Gründung einer Galerie in SMOK (heute Galerie "OKNO"),<br />

• 1987 <strong>die</strong> Stadt und Gemeinde Słubice wurde mit dem Titel „Mister der<br />

Wirtschaftlichkeit" gekrönt,<br />

• 1991 Beschlussfassung über <strong>die</strong> Gründung des Collegium Polonicum<br />

in Słubice,<br />

• 1993 Słubice gehört zu den Gemeinden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Euroregion Pro Europa<br />

Viadrina bilden,<br />

• 1993 erste gemeinsame Sitzung der Stadträte von Słubice und Frankfurt<br />

(Oder), Festlegung der Programme,<br />

• 1993 Krönung mit dem ersten europäischen Preis – Europäische Diplome<br />

<strong>für</strong> Partnerschaftsstädte Słubice und Frankfurt (Oder),<br />

• 1993 Stadt Słubice unternimmt ökologische Tätigkeiten – Deponie <strong>für</strong><br />

Kommunalabfälle,<br />

• 1994 Słubice tritt in den Verein der Hansestädte ein,<br />

• 1994 zweiter Preis <strong>für</strong> Słubice und Frankfurt (O) – <strong>die</strong> Europäische<br />

Ehrenfahne,<br />

• 1994 Bau des ersten Studentenheimes "Amicus" in Słubice (insgesamt<br />

gibt es 5)<br />

• 1995 Bau des Hauptgebäudes vom Collegium Polonicum,<br />

• 1995 Słubice tritt in den Verein der Polnischen Städte ein,<br />

• 1996 neue Kläranlage - eine große Investition <strong>die</strong>nt den Bürgern,<br />

• 1997 <strong>die</strong> ersten Webseiten von Słubice,<br />

• 1997 Gründung der Sonderwirtschaftszone Kostrzyn - Słubice,<br />

• 1997 Słubice und Frankfurt (O) kämpfen gegen das Hochwasser,<br />

• 1998 Wasseraufbereitungsanlage ,<br />

• 1998 Inauguration des Jahres im neuen Gebäude des Collegium Polonicums,<br />

• 1998 Partnerschaft mit der deutschen Stadt Heilbronn,<br />

21 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Stadtparks wurden saniert. Die Stadt wird immer schöner dank neuer<br />

Grünanlagen und dem Umbau von Sportgeländen. Aus den wilden<br />

Grünanlagen entstand ein Erholungsgebiet, auf dem man grillen, zelten<br />

und rodeln kann. Weitere Investitionen <strong>die</strong>ser Art werden in folgenden<br />

Jahren durchgeführt.<br />

Das moderne Sportgelände OSiR hat einen Sportplatz <strong>für</strong> Leichtathletik,<br />

Schwimmbäder, einen Tennisspielplatz, ein Hotel mit Gastronomie und<br />

biologischer Körperbehandlung. Die aktive Erholung wird nicht nur den<br />

Sportlern angeboten.<br />

Słubice ist hauptsächlich mit dem Grenzübergang assoziiert. An <strong>die</strong><br />

reichen mit einem Umfang von 3,5 bis 4 m und einer Höhe von 15 – 22<br />

m (Kopernikus Straße, Freiheitsplatz und auf dem Gebiet des Sportgeländes<br />

von OSiR).<br />

Ein wichtiges Element der Stadt bilden <strong>die</strong> Grünanlagen, Grünfl ächen<br />

und Parks. Im Stadtzentrum gibt es fünf Plätze unterschiedlicher Größe<br />

mit Grünanlagen. Es sind folgende Plätze: der Frankfurter Platz, der Deportiertenplatz<br />

nach Sibirien, Platz der Freundschaft, Platz der Freiheit<br />

und der Heldenplatz. Im Zentrum gibt es auch einige Grünanlagen als<br />

Erholungsgebiete.<br />

Hinter der Kirche (<strong>die</strong> Straße des 1. Mai) liegt ein Park mit einer Fläche<br />

von ca. 2 ha. Er hat den Charakter eines Waldparks. Interessant sind auch<br />

<strong>die</strong> Baumbeständen von Sportgeländen, d.h. des Sportplatzen von OSiR<br />

mit dem Stadion.<br />

drohte Vogelarten anzutreffen, wie z. B. der Schwarzhalstaucher, <strong>die</strong><br />

schwarze Seeschwalbe, der Regenpfeifer, der Kiebitz, <strong>die</strong> Lachmöve, <strong>die</strong><br />

Löffelente und viele andere. Die größte Ansammlung von Wasser- und<br />

Sumpfvogelnistplätzen befi ndet sich in der breiten Oderniederung, ca. 2<br />

km von der Stadtbrücke entfernt. Eine andere Stelle, an der sich ebenfalls<br />

viele Wasservögel niedergelassen haben, ist das Mündungsgebiet der<br />

Ilanka und der Pliszka in der Gemeinde Cybinka.<br />

Die Lebuser Seenplatte, zu der <strong>die</strong> Gemeinde Słubice gehört, ist reich<br />

an Wäldern. Es sind vorwiegend Kiefernwäldern auf Sandböden,<br />

auf denen sich keine Landwirtschaft entwickeln kann. Man fi ndet hier<br />

auch Laubwälder mit Buchen, Eichen und Weißbuchen. Den größten<br />

Grenze ziehen Touristen nicht nur zum Einkauf. Dank der Zusammenarbeit<br />

zwischen Słubice und Frankfurt (O) seit den 90-er Jahren wurde <strong>die</strong><br />

gemeinsame deutsch-polnische Hochschule gegründet. Das Collegium<br />

Polonicum ist ein Kind der Europäischen Universität Viadrina und der<br />

Adam Mickiewicz Universität von Posen. Hier werden einige Tausende<br />

von Studenten aus Polen und ganz Europa ausgebildet.<br />

Durch das Studentenleben gewann <strong>die</strong> Stadt eine neue Bedeutung. Die<br />

Studenten organisieren viele kulturelle Veranstaltungen, an denen nicht<br />

nur sie selbst, sondern auch <strong>die</strong> Einwohner von Słubice teilnehmen. Hier<br />

konzentriert sich das wissenschaftliche Leben. Das Collegium Polonicum<br />

organisiert zahlreiche Konferenzen, wissenschaftliche Tagungen<br />

sowie Schulungen.<br />

In Słubice und der Umgebung gibt es Wohn- und Dienstleistungsgebäude<br />

aus der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts.<br />

Die Bedeutung von Grünanlagen liegt nicht im Alter von Gehölzen<br />

oder besonderer biologischer Merkmale, sondern auch in ihrer räumlichen<br />

Gestaltung und Flächennutzung. Sie bilden Grünzäune um <strong>die</strong><br />

Sportplätze und schützen <strong>die</strong> Wanderwege. Es sind Linden-Eichen- und<br />

Platanealleen sowie einzeln oder in Reihen wachsende Pappeln, Eichen<br />

und Ahorne.<br />

Im Jahre 2003 wurde im Rahmen „Europagarden 2003” der ,,Park bei<br />

OSiR” eröffnet. Dort gibt es etwa 5 km Wander- und Radwege. Bemerkenswert<br />

ist auch <strong>die</strong> Konfi guration und Art von Grünanlagen in<br />

der Agrarschule in der Unabhängigkeitsallee. Auf kleiner Fläche wurde<br />

der natürliche Charakter von Baumbeständen wiedergegeben. Den<br />

Schwerpunkt bildet jedoch <strong>die</strong> Vielzahl von Gattungen, hauptsächlich<br />

von Buchen.<br />

Das zweite Objekt mit grünen Hochpfl anzen und noch reicheren Charakter<br />

weist der Baumbestand im Krankenhausgarten auf.<br />

Die Grünpfl anzen in Wohnsiedlungen sind noch sehr jung und noch nicht<br />

artenreich.<br />

Zwischen Wohngebäuden in der Jagiełły und Staszica Straße wachsen 8ß<br />

bis 90jährige Pappeln.<br />

An immer größerer Verkehrsbedeutung gewinnt <strong>die</strong> Oder, <strong>die</strong> auf der<br />

Höhe von Słubice das ganze Jahr lang schiffbar ist. Słubice besitzt keinen<br />

eigenen Binnenhafen, der als Umschlaghafen genutzt werden könnte.<br />

Man arbeitet auch an einem Projekt <strong>für</strong> den Fährübergang zwischen<br />

Lebus und Nowy Lubusz. Die Fähre gab es schon vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg.<br />

Beide Vorhaben sollen mehr Touristen in <strong>die</strong> Gemeinde ziehen. Somit<br />

könnten auch alle Naturbesonderheiten richtig genutzten werden. Man<br />

könnte den lokalen Tourismus als einen wichtigen Wirtschaftszweig<br />

beleben. Der Tourismus soll sich zukünftig dynamisch entwickeln. Die<br />

Nutzung von touristischen Besonderheiten senkt auch <strong>die</strong> Zahl von Arbeitlosen<br />

in der Gemeinde. Die Gemeindebehörde legt großen Wert auf<br />

<strong>die</strong> Entwicklung des Tourismus. In der Stadt setzt man viele Vorhaben<br />

um. Es sind mehrere Kilometern von Radwegen entstanden und drei<br />

Waldkomplex bildet der Rzepiner Urwald mit einem sehr interessanten<br />

Pfl anzenwuchs.<br />

Die Pfl anzenwelt von Słubice und Umgebung wurde teilweise durch das<br />

Ozeanische Klima geprägt. Deswegen fi ndet man hier einige westliche<br />

Pfl anzenarten wie: Perlgraupe, Sauerklee, Waldmeister und seltene Orchideen.<br />

In der Fachliteratur wurden auch einige atlantische Sumpfpfl anzen wie<br />

Jelängerjelieber oder <strong>die</strong> Sumpfheide erwähnt. Es gibt auch Standorte<br />

mit den Schutzgattungen von Sperben oder gemeinen Eiben.<br />

Die Steppenpfl anzen sind durch Pfl anzenarten wie Graslilie, Pfrimengras,<br />

Federgräser oder Feld-Mannstreu vertreten.<br />

Die Gemeinde Słubice ist reich an historischen Denkmalen wie beispiel-<br />

Am Rande des Odertales zwischen Świecko und Słubice wachsen seltene<br />

Baumarten wie Flatterulmen, Sommereichen, Spitzahorn und Linden.<br />

Im Stadtgebiet fi ndet man einige Naturdenkmäler wie z.B. vier Somme-<br />

22 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Sumpfvögeln, darunter des Höckerschwanes oder <strong>für</strong> Süßwasserfi sche<br />

bietet. Hier wächst <strong>die</strong> gelbe Teichrose und der Schwimmfarn. Reiche<br />

Wälder fungieren als Schutzbarrieren gegen wilde Tiergattungen – Wildschweine<br />

und Rehe - und als Erosionsschutz. Weil <strong>die</strong>ses Objekt in den<br />

Stadtgrenzen liegt, sollte es auch <strong>die</strong> Bildungsfunktion erfüllen.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass man sich selbst <strong>die</strong> Natur- sowie<br />

touristische Besonderheiten ansehen sollte. Das Grenzgebiet Polens<br />

ist außergewöhnlich nicht nur wegen der Pfl anzen- und Tierwelt.<br />

Übernachtung<br />

Hotel "Amer"<br />

ul. Kościuszki 3 | 69-100 Słubice | tel./fax 00 48 95 758 27 54<br />

Im Zentrum gelegen, ca. 700 m vom Grenzübergang Słubice – Frankfurt<br />

(Oder)<br />

und Weiden.<br />

Dieser Teil liegt südwestlich von Nowy Lubusz. Seine Gesamtlänge beträgt<br />

über 5 km, <strong>die</strong> Breite ca. 300-400m, manchmal 500 m. Die Gesamtfl<br />

äche beträgt über 290 ha.<br />

Der Südkomplex bildet ein Mosaik von Bruchwäldern überwiegend<br />

mit Eichen, Wiesen, Waldwiesen und Altwasser. Der Nordkomplex ist<br />

abwechslungsreicher . Auf den Flussauen mit Altwasser überwiegen zwar<br />

Eichenwälder, eine große Fläche nehmen jedoch Sumpfweiden ein. Hier<br />

gibt es auch Weiden- und Pappelwälder. Hinter dem Damm überwiegen<br />

Eichenwälder mit Buchen und Kiefern. Es wurden hier über 120 Gefäßpfl<br />

anzgattungen beschrieben, es gibt aber viel mehr. Bemerkenswert sind<br />

einige Gattungen wie Sumpfwurzen, Teichrosen und noch viele weniger<br />

bekannte Arten, <strong>die</strong> reich am Altwasser vorkommen. Zwischen der Zeit<br />

der Überschwemmungen erscheint am Altwasser Schwimmfarn. Unter<br />

den Gattungen von Samenfl ora im NSG erscheint eine wertvolle Gattung<br />

des Pilzes, der Erd-Ritterling. Dieser Pilz kommt selten vor und steht in<br />

Polen unter Schutz.<br />

„Hotel "Baranowski" | ul. Transportowa 4c |<br />

69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 21 02 | hotelbaranowski@slubice.net<br />

Das Hotel „Baranowski“ liegt in Richtung Świecko – Słubice gelegen;<br />

1,5 km vom Grenzübergang in Świecko. Insgesamt gibt es 70 Betten in<br />

1-, 2-, 3-, und 4-Bett–Zimmern und Appartements.<br />

Im NSG wurden 21 Standorte von Pfl anzengattungen identifi ziert, <strong>die</strong> im<br />

Komplex <strong>für</strong> das natürliche Odertal von großen Flüssen typisch sind. Die<br />

Mehrheit von ihnen sind geschützte Gattungen der EU.<br />

Die Fauna der Vögel ist zahlreich. Hier gibt es 70 Brutgattungen. Viele<br />

Mittelspechte sind hier zu fi nden. Diese Gattung ist mit Eichenbeständen<br />

verbunden, weil sie bestimmte Lebensräume benötigen. Im geplanten<br />

Naturschutzgebiet gibt es insgesamt 70 bis 100 Vögel <strong>die</strong>ser Art. Somit<br />

ist das <strong>die</strong> größte Population im Lebuser Land.<br />

weise:<br />

- Świecko – ein Denkmal <strong>für</strong> Opfer des faschistischen Arbeitslagers<br />

- Rybocice – Kirche aus dem 15. Jahrhundert, umgebaut im Jahre 1774<br />

im Barockstil, Kirchenfriedhof (15. und Mitte des 19. Jahrhunderts)<br />

- Drzecin - Kirchenruine – Mauerreste (16., 18. und 20. Jahrhundert)<br />

- Pławidło – Gutshof Nr. 28<br />

- Kunowice - Denkmal (Panzer mit Schild)<br />

- Golice – spätgotische Kirche (Mitte des 15. Jahrhunderts); Friedhof (18.<br />

Jahrhundert)<br />

- Lisów – Kirche (15. Jahrhundert)<br />

- Nowy Lubusz – Friedhof aus der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

- Stare Biskupice – Backsteinkirche (19. Jahrhundert) mit Friedhof (Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts)<br />

- seit einigen Jahren weiß man, dass der Waldkomplex bei Słubice und<br />

auf der anderen Oderseite zu den wertvollsten Gebieten <strong>die</strong>ser Art zählt.<br />

Das Schutzgebiet umfasst zwei Waldkomplexe – im Norden und im<br />

Süden. Im Süden liegt der Waldkomplex ca. 1 km südlich von der Stadt<br />

Słubice entfernt und umfasst das ganze Flusstal mit einer Fläche von<br />

etwa 120 ha.<br />

Der nördliche Waldkomplex ist länger. Er erstreckt sich zwischen Słubice<br />

und Nowy Lubusz und besteht aus drei Teilen. Der erste Teil – der<br />

südliche Teil – liegt im Zwischendamm, nordwestlich von Słubice und<br />

grenzt an <strong>die</strong> Stadt.<br />

Den mittleren Teil bilden <strong>die</strong> Bäume hinter dem Hochwasserdamm und<br />

der letzte Teil – der nördliche Teil – besteht aus einem Waldkomplexen<br />

Hotel "Cargo"<br />

ul. Transportowa 8, 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 06 64,<br />

fax 00 48 95 758 29 61 | e-mail slubice@pekaes.com.pl<br />

Das Hotel „Cargo“ liegt in der Nähe vom Grenzübergang in Świecko<br />

und Słubice. Es bietet Übernachtung in 2- und 3–Bett–Zimmern und<br />

Appartements mit kompletter Sanitärausstattung. Das Hotel hat Konferenzsäle<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Gruppen.<br />

Hotel "Holidays"<br />

ul. Wojska Polskiego 77 | 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 05 76<br />

Das Hotel „Holidays” liegt an der Strecke nach Stettin in stiller und<br />

ruhiger Umgebung. Übernachtung in 2-Bett-Zimmern mit hohem Standard.<br />

Nach enthomologischen Untersuchungen im Jahre 2001 hat man hier<br />

über 100 Arten von Käfern und Schmetterlingen, darunter viele im Wald<br />

lebende Arten registriert. Einige davon gibt es nur noch an einigen wenigen<br />

Standorten in Polen. Das neu gegründete Schutzgebiet wird zum<br />

größten Naturschutzgebiet in Westpolen, das <strong>die</strong>se Ökosysteme schützt.<br />

Es wurde auch zum Programm Natura 2000 angemeldet<br />

Hotel "Korona"<br />

ul. Powstańców Wlkp. 8 | 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 22 00,<br />

fax 00 48 95 758 20 63 | www.korona.travel.pl |<br />

e-mail korona@travel.pl<br />

Das Hotel „Korona” liegt in stiller und ruhiger Umgebung beim Grenzübergang<br />

- Słubice 2 km – Świecko 3 km, es gibt 20 Betten in 1- und<br />

2-Bett-Zimmern mit hohem Standard.<br />

Hotel "Polonia"<br />

ul. Daszyńskiego 1, 69-100 Słubice | tel./fax 00 48 95 758 25 30<br />

www.hotelpolonia.profi t.pl | e-mail hotelpolonia@profi t.pl<br />

Das Hotel „Polonia” liegt im Stadtzentrum, 200 metrów vom Grenzüber-<br />

Die Słubicer Höhen im südwestlichen Stadtteil zwischen ul. Sportowa<br />

(im Norden) und Rzepiner Chausse (im Süden) und ul. Obozowa<br />

(im Osten) und ul. 1 Maja (im Westen), <strong>die</strong> Fläche beträgt ca. 62 ha.<br />

Der Schutz des Landschaftsbildes ist das Hauptziel. Es ist das Gebiet<br />

von der Oderterasse mit Altwasser, steilen Höhen und Schluchten.<br />

Die Topographie des Odertales mit seinen Hügeln und Tälern und<br />

seiner stufenartig angepassten Pfl anzenwelt macht <strong>die</strong> Attraktivität<br />

des Gebietes aus. Auf einer kleinen Fläche fi ndet sich eine große<br />

Gattungsverschiedenheit an Wasser-, Wiesen- und Waldpfl anzen mit<br />

zahlreichen Schutzarten.<br />

Der Słubicer Oderbruchwald im nordwestlichen Stadtteil zwischen Oder<br />

und Oderdamm hat eine Fläche von 27,65 ha. Das ökologische Nutzungsgebiet<br />

ist von einer fl achen natürlichen Flussbahn und zahlreichen<br />

Altwassern durchzogen, das ideale Lebensbedingenen <strong>für</strong> Wasser- und<br />

23 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Pizzeria "Giorgio" | al. Młodzieży Polskiej, godz. 10°° - 23°°<br />

sche Küche, sondernr auch andere Spezialitäten.<strong>die</strong> Organisation von<br />

Banketten, Hochzeitsfeiern, und Familienfeiern.<br />

gang Słubice – Frankfurt (Oder) entfernt. Übernachtung in 1-, 2-, 3- und<br />

4-Bett-Zimmern mit kompletter Sanitärausstattung und TV.<br />

Cafe Club Rock - Szczerbiński | ul. Żeromskiego 3a, godz. 8°° - 23°°<br />

Cafe Bistro Kurt | ul. Kopernika 35, g. 9-23 | tel. (0 95) 758 39 70<br />

Casino Lubuszanin | ul. Mickiewicz 11 | tel. (095)758 0812-13<br />

„Baranowski",<br />

ul. Transportowa 4c,<br />

Tel. (0 95) 758 21 02<br />

Das Restauranthat Platz <strong>für</strong> 120 Gäste. Bietet <strong>die</strong> Organisation von Banketten,<br />

Heiratsfeiern und anderen Veranstaltungen<br />

Hotel "Sportowy" Ośrodku Sportu i Rekreacji,<br />

ul. Sportowa 1, 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 20 49,<br />

fax 00 48 95 758 47 78 | www.osirslubice.of.pl<br />

e-mail osirslubice@pnet.pl<br />

Bar "U Gawdy" | ul. Nocznickiego 6, g.12-24<br />

London PUB | ul. Plac Przyjaźni 23a, g. 14-24<br />

"Fidada" - SMOK | ul 1-go Maja 1, g.12-3<br />

"Oberża"- lokal gastronomiczny | ul. Mickiewicza 2, g.10-22<br />

„Polonia”<br />

ul. Daszyńskiego 1, 69-100 Słubice<br />

Tel./Fax 00 48 95 758 25 30<br />

www.hotelpolonia.profi t.pl<br />

E-mail: hotelpolonia@profi t.pl<br />

Angebot: Organisation von Hochzeitsfeiern, Banketten,<br />

Veranstaltungen<br />

"Kuchnia chińska" | ul. Al.. Młodzieży Polskiej, g. 9-22<br />

tel.(095) 758 8800<br />

"Anka" - lokal gastronomiczny | Plac Przyjaźni 7 | Tel. (095)758 2336<br />

„Amer",<br />

ul. Kościuszki,<br />

Tel. (0 95) 758 67 49<br />

Das Restaurant „Amer” liegt im Stadtzentrum ca. 400 m vom Grenzübergang<br />

in der Nähe der Anlegestelle, unterschiedliche Küche.<br />

Das Hotel „Sportowy” liegt in einem Park- und Waldkomplex mit hervorragenden<br />

Bedingungen zur aktiven Erholung, insbesondere werden<br />

empfohlen: Leichtathletik und Fußball. Übernachtung in komfortablen<br />

2- und 3-Bett-Zimmern, Verpfl egung – Experten <strong>für</strong> gesunde Ernährung,<br />

Vorbereitung und Be<strong>die</strong>nung von Banketten.<br />

Das Hotel „Sportowy” bietet an:<br />

• komplexe Organisation von sportlichen Treffen,<br />

• Rehabilitation und Erholung,<br />

• Organisation von Kursen, Konferenzen, Besprechungen,<br />

• Dienstleistungen im Bereich biologischer Körperbehandlung,<br />

• Service bei Sport- und Erholungs- sowie Tourismusveranstaltungen.<br />

• Organisation von Grünen Schulen<br />

Klub studencki "Witkacy" | ul. Piłsudskiego 14 | tel. (095) 758 2605<br />

Bar "Warszawianka" | ul. 1-go Maja, całodobowo | tel. (095) 758 2589<br />

Drink Bar "U Starosty" | ul. Daszyńskiego 1 | tel. (095)758 2041<br />

„Lubuszanin"<br />

ul. Mickiewicza 11,<br />

Tel. (0 95) 758 08 12, 758 08 13<br />

Das Restaurant „Lubuszanin” liegt beim Grenzübergang (ca. 200 m).<br />

Organisation von Hochzeitsfeiern, Banketten, Veranstaltungen<br />

Hotelik "Marion",<br />

Buksa Barbara | Al. Niepodległości 1c |<br />

69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 05 50<br />

Im Stadtzentrum gelegen, 16 Betten in 1-, 2-, und 3-Bett-Zimmern,<br />

insgesamt gibt es 8 Zimmer.<br />

Drink Bar "Lubusz" | ul. Dąbrówki 16, g. 20-7<br />

"MENCEL"- lokal gastronomiczny | ul. Wojska Polskiego 170<br />

tel. (095)7587171<br />

„Odra"<br />

Pl. Przyjaźni 3, Öffnungszeit 9 - 5<br />

Tel. (0 95) 758 26 21<br />

Das Restaurant „Odra” liegt im Stadtzentrum, ca. 600 m vom Grenzübergang<br />

Słubice / Frankfurt (Oder).<br />

Angebot: Organisation von Hochzeitsfeiern, Banketten, Veranstaltungen<br />

Hotel A.B. "Relax"<br />

ul. Asnyka 16 | 69-100 Słubice | tel. 00 48 95 758 07 65,<br />

fax 00 48 95 758 07 66 | www.hotel-relax.slubice.net<br />

Das Hotel „Relax” hat 38 Betten. Es gibt 1-, 2-, 3- und 4-Bett-Zimmer<br />

mit Bad, Telefon und TV.<br />

"U Jarka"- lokal gastronomiczny | ul. Wojska Polskiego, g. 10-24<br />

tel. (095) 7584780<br />

Bar "Antek" | ul. Plac Wolności | tel. (095) 758 0471<br />

"Pensjonacik u Roberta"- lokal gastronomiczny | ul. Witosa 9j, g. 18- 6<br />

Bar "Deko" | ul. Kościuszki 8, g. 8-21<br />

„Euro”<br />

ul. Jedności robotniczej 13<br />

Tel. (095) 758 37 35<br />

Das Restaurant „Euro” liegt ca. 300 m vom Grenzübergang, es bietet<br />

Platz <strong>für</strong> 50 Gäste, internationale Küche<br />

Studentenstädtchen<br />

ul. Piłsudskiego 14, 69-100 Słubice<br />

Tel. 00 48 95 758 40 88,<br />

ul. Szamarzewskiego 6, 69-100 Słubice<br />

Tel. 00 48 95 758 40 11,<br />

Fax-Büro ul. Piłsudskiego 00 48 95 759 22 30<br />

Studentenwohnheime liegen im Stadtzentrum. Insgesamt gibt es 1125<br />

Betten <strong>für</strong> Studenten und 49 Betten in Gästezimmern.<br />

Restauracja "ANKA" | ul. Wojska Polskiego 71, całodobowo<br />

BARS UND CAFES<br />

Patrol Pizza | ul. Żeromskiego 3b, g. 11-23 (poniedziałek nieczynne)<br />

tel. (0 95) 758 88 88 | e-mail: patrolpizza@usa.net<br />

RESTAURANTS<br />

„Cargo”<br />

ul. Transportowa 8, całodobowo<br />

Tel. (0 95) 758 47 50<br />

Das Restaurant „Cargo” bietet <strong>für</strong> 80 Gäste nich nur traditionelle polni-<br />

24 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


TEIL II<br />

PLAN DER REALISIERUNG EINES GRENZÜBERGREIFENDEN PROJEKTES -<br />

FÄHRVERBINDUNG LEBUS – NOWY LUBUSZ, LEBUS – GÓRZYCA – SŁUBICE<br />

Deutschland über den Kleinen Grenzverkehr aus Bonn vom 6.11.1992<br />

– Polnischer Staatsanzeiger, Nr. 37, Ziff. 524. Die Ingangsetzung der<br />

Fährverbindung über <strong>die</strong> Oder <strong>für</strong> Fußgänger und Radfahrer ist <strong>die</strong> Realisierung<br />

des Vertrages über den Kleinen Grenzverkehr zwischen RP und<br />

BRD. Nach <strong>die</strong>sem Vertrag ist <strong>die</strong> Öffnung von neuen Grenzübergangsstellen<br />

und Schaffung <strong>für</strong> sie entsprechender Bedingungen vorgesehen.<br />

Vertrag zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland<br />

über <strong>die</strong> Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft an den<br />

Grenzgewässern vom 19. Mai 1992– Amtsblatt Nr. 11, Ziff. 56 Bei der<br />

Öffnung der Fährverbindung sind alle Vertragsbestimmungen zu berücksichtigen.<br />

Gem. den Rechtsakten ist <strong>die</strong> Öffnung der Fährverbindung<br />

mit der Ausgabe der Zustimmung von den Behörden der RP und BRD<br />

in Form von Vereinbarung zwischen beiden Staaten verbunden. Die<br />

Schaffung entsprechender Bedingungen zur Ingangsetzung der Fährverbindung<br />

ist vom Innenminister abhängig, der <strong>die</strong> Arbeiten an Flächennutzung<br />

der Staatsgrenze verwaltet. Der Innenminister bestimmt zugleich<br />

<strong>die</strong> Art des Grenzübergangs und seine Öffnungszeiten.<br />

weitere Stufe der Projektrealisierung erfüllt werden. Zweitens: es sind<br />

infrastrukturelle Vorhaben mit technischem Charakter zur Öffnung des<br />

Grenzübergans und der Fähre selbst vorzunehmen.<br />

VERWALTUNGSRECHTLICHE VORAUSSETZUNGEN<br />

Mit der Inbetriebnahme der Fährverbindung ist <strong>die</strong> Öffnung von neuen<br />

Grenzübergängen an der Oder zwischen der Republik Polen und Bundesrepublik<br />

Deutschland verbunden. Neue Grenzübergänge werden in<br />

Nowy Lubusz und Górzyca auf der polnischen Seite und in Lebus auf der<br />

deutschen Seite lokalisiert. Dieser Übergang soll nur zum Wander- und<br />

Radtourismus <strong>die</strong>nen.<br />

Man sieht Perspektiven zur Unterzeichnung durch <strong>die</strong> Republik Polen<br />

des Schengen-Abkommens, um <strong>die</strong> Grenzkontrollmaßnahmen auf dem<br />

Gebiet der Mitgliedländer – zu denen auch BRD gehört - abschaffen zu<br />

können. Bis zur Unterzeichnung sind <strong>die</strong> Grenzpunkte und Kontrollen<br />

des Grenzverkehrs gem. den geltenden Vorschriften erforderlich.<br />

DIE BESCHILDERUNG UND ERHALTUNG DER<br />

GRENZSTRASSE UND GRENZZONE<br />

ÖFFNUNG EINES NEUEN GRENZÜBERGANGS<br />

– RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />

Einleitung<br />

Das Projekt ist ein Effekt der Vereinbarungen zwischen den Behörden<br />

der Lebuser Altstadt und den polnischen Nachbar<strong>gemeinden</strong> Górzyca<br />

und Nowy Lubusz, aufgrund eines ernsthaften Interesses an der touristischen<br />

Fährverbindung.<br />

Die Gespräche zur Umsetzung <strong>die</strong>ses grenzübergreifenden Projektes hat<br />

man im Jahre 2001 während des 775-jährigen Jubiläums der Stadt Lebus<br />

begonnen.<br />

Gem. dem Beschluss des Słubicer Stadtrates vom 28. Oktober 2003 hat<br />

Polen seinen Willen zur Durchführung <strong>die</strong>ses Projektes, d.h. zur Schaffung<br />

der lokalen und öffentlichen Kommunikationsverbindung in grenzübergreifendem<br />

Fährverkehr zwischen Lebus/Nowy Lubusz, erklärt.<br />

Einen ähnlichen Beschluss hat der Stadtrat in Lebus verabschiedet. Die<br />

Ausführung der o.g. Beschlüsse gehört zu den Aufgaben der Bürgermeister<br />

von der Stadt Lebus und Słubice.<br />

Das Arbeitsteam des grenzübergreifenden Projektes – Fährverbindung<br />

Lebus/Nowy Lubusz -hat am Anfang 2003 seine Arbeit begonnen. An<br />

<strong>die</strong>sen Arbeiten haben <strong>die</strong> Vertreter der kommunalen Selbstverwaltung<br />

der Gemeinde Słubice und Górzyca und <strong>die</strong> Behörde der Stadt Lebus<br />

teilgenommen. An alle wurden Aufgaben zur Umsetzung des Projektes<br />

verteilt.<br />

Neue Fährverbindung zwischen der Stadt Lebus und Nowy Lubusz ist<br />

der Wiederaufbau einer ehemaligen Fährverbindung und Anlegestelle,<br />

<strong>die</strong> noch vor dem Zweiten Krieg funktionierten.<br />

Die Grenzstraße und Grenzzone unterliegt einem speziellen, bezeichneten<br />

in dem Grenzschutzgesetz des Staates und anderen Akten, Regime<br />

zur ihrer Bezeichnung und zu ihrem Unterhalten. In Übereinstimmung<br />

mit Art. 9 <strong>die</strong>ses Gesetzes bildet <strong>die</strong> Grenzstraße eine Fläche mit Breite<br />

von 15 Meter, landeinwärts von der Linie der Staatsgrenze oder vom<br />

Rand der Grenzwässer. Auf den Flächen der Grenzstraße ist ihre angemessene<br />

Kennzeichnung notwendig und der Grenzschutz wird über den<br />

Bau der Anlagen zum Grenzschutz entscheiden. Die Eigentümer <strong>die</strong>ser<br />

Grundstücke sind zur Ausführung entsprechender Tätigkeiten verpfl ichtet.<br />

Über<strong>die</strong>s fordert Art. 11 des Grenzschutzgesetzes solches Vorbereiten<br />

und Unterhalten der Grenzfl ussränder, welches <strong>die</strong> Sichtweite der Staatsgrenzenlinien<br />

und der Grenzschilder sichern wird.<br />

Die Grenzzone umfasst das ganze Gebiet anliegender Gemeinden bis zu<br />

der Staatsgrenze, doch nicht weniger als 15 km (Art. 12 Passus 1 des<br />

Das Grenzschutzgesetz (Amtsblatt Nr. 78, Ziff. 461)<br />

Nach Art. 16 des Grenzschutzgesetzes sind <strong>die</strong> Straßen-, Bahn- und Wassergrenzübergänge<br />

und alle Vorschriften in den internationalen Abkommen<br />

geregelt. Diese Vorschriften gehen auf das Abkommen zwischen<br />

beiden Staaten zurück.<br />

Vertrag zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik<br />

Deutschland überGrenzübergänge und Arten des Grenzverkehrs aus<br />

Bonn vom 6.11.1992 – Polnischer Staatsanzeiger, Nr. 37, Ziff. 524.<br />

Dieser Vertrag ist ein der wichtigsten Rechtsakte zwischen beiden Staaten.<br />

Gemäß dem Inhalt geschehen alle Handlungen anhand der Vereinbarungen<br />

der Staaten. Dieser Vertrag verpfl ichtet zugleich beide Staaten<br />

zur Schaffung entsprechender Bedingungen bei der Öffnung eines Grenzübergangs<br />

(Art. 3 des Vertrages).<br />

In weiteren Baustufen ist der Bau einer Anlegestelle in Gemeinde Górzyca<br />

und eines Binnenhafens in Słubice geplant. Das Ziel <strong>die</strong>ses Vorhabens<br />

ist <strong>die</strong> Einschließung der Fährverbindung in <strong>die</strong> touristische Angebote<br />

der Region. Als Folge davon steigt <strong>die</strong> touristische Bedeutung, nicht nur<br />

einzelner Standorte aber auch der ganzen Grenzregion.<br />

VORBEREITUNGSARBEITEN<br />

Vertrag zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik<br />

Die Vorstufe des Projektes soll zwei wesentliche Elemente umfassen.<br />

Erstens: es müssen alle verwaltungsrechtliche Voraussetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

25 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


– Słubice im Osten und direkt auf Wassersporn und Hochwasserdamm<br />

im Westen. Diese Kreisstraße liegt auf dem Grundstück Nr. 329, sie hat<br />

<strong>die</strong> Klasse L und verfügt über <strong>die</strong> Fahrbahnbreite von 6,0 m und Straßenkrone<br />

von 8,5 m. Es ist eine Straße mit bituminöser Oberfl äche (Asphalt)<br />

und mit teilweise beschädigtem Zustand. Die aktuelle Tragfähigkeit der<br />

Oberfl äche beträgt 80 kN. Der Randstreifen ist beiderseits mit alten Bäumen<br />

bewachsen. Wegen der Schadhaftigkeit der Straßenoberfl äche und<br />

der voraussichtlichen Steigerung des Personenverkehres zur Fährverbindung,<br />

ist es notwendig, <strong>die</strong> bituminöse Oberfl äche aufzubauen. Die Modernisierungen<br />

sollen nach dem Kostenvoranschlag des Departements<br />

der Wirtschaft im Marschallsamt der Lebuser Woiwodschaft ca. 120.000<br />

PLN betragen und <strong>die</strong> Realisierungsfrist wurde auf 2006 festgelegt.<br />

FÄHRVERBINDUNG – VERWALTUNGSRECHTLICHE<br />

BEDINGUNGEN<br />

Grundstück Nr. 328<br />

Nach Erfüllung aller Formalitäten zur Fährverbindung zwischen Lebus<br />

uns Górzyca und Lebus und Nowy Lubusz, insbesondere nach Erhalt der<br />

Zustimmung von der Regierung der RP und BRD, sind weitere verwaltungsrechtliche<br />

Bedingungen zu erfüllen.<br />

Erstens ist es notwendig, <strong>die</strong> Rechte auf Immobilien zum touristischen<br />

Verkehr sowie Grenzverkehr zu erwerben (langjährige Pacht, Nießbrauch<br />

oder andere Form). Es sind auch entsprechende Änderungen im<br />

Flächennutzungsplan von Słubice und Górzyca durchzuführen.<br />

Beim aktuellen Flächennutzungsplan der Gemeinden ist das Bauprojekt<br />

des Vorhabens, nach Absprache mit mehreren Ämtern (Marschallsamt,<br />

Lebuser Wojewode, Verwaltung <strong>für</strong> Melioration und Wasseranlagen, Regionalsamt<br />

<strong>für</strong> Wasserwirtschaft und Kreisstraßen), anzufertigen.<br />

Notwendig ist natürlich auch ein Umweltschutzbericht, um eventuelle<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Umwelt vorlegen zu können.<br />

Endlich, nach Annahme des Bauentwurfes durch das Kreisamt, ist der<br />

Antrag auf Baugenehmigung zu stellen.<br />

Grenzschutzgesetzes).<br />

Sowohl <strong>die</strong> Grenzstraße als auch <strong>die</strong> Grenzzone müssen entsprechend<br />

beschildert werden, gem. den Richtlinien (u.a. gem. der Verordnung<br />

des Innenministers und der Verwaltung vom 29.08.2001, zum Verzeichnis<br />

der Gemeinden, <strong>die</strong> in der Grenzzone gelegen sind und gem. den<br />

Tafelnmustern in <strong>die</strong>ser Zone sowie den Prinzipien ihres Unterhaltens<br />

durch den Grenzschutz (Amtsblatt Nr. 93, Ziff. 1031). Über<strong>die</strong>s, gem.<br />

§ 5 der Verordnung des Innenministers vom 5.12.1991, zur Landesreichweite<br />

der Grenzübergangsstellen und der Art und der Konditionen des<br />

Überschreitens der Staatsgrenzen (Amtsblatt Nr. 117, Ziff. 510), ist <strong>die</strong><br />

detaillierte Beschilderung des Gebietes notwendig. Die Beschilderung<br />

macht der Direktor der Bezirksdirektion <strong>für</strong> Wasserwirtschaft in Stettin,<br />

im Einverständnis mit dem Kommendanten der Lebuser Abteilung des<br />

Grenzschutzes in Krosno Odrzańskie und mit dem Direktor des Zollamtes<br />

in Rzepin. Man beschildert insbesondere <strong>die</strong> Uferfl ächen, <strong>die</strong> Anlegestellen<br />

oder Halteplätze von Schwimmeinheiten.<br />

Im Norden zu der Kreisstraße Nr. F 1315 liegt das Grundstück Nr. 328<br />

mit einer Fläche von 4,42 ha. Das Grundstück unterliegt der Verwaltung<br />

des Regionalen Vorstandes der Wasserwirtschaft in Stettin. Auf dem<br />

Grundstück befi nden sich unbenutzte Garagen und ein mit Betonplatten<br />

befestigtes Gelände mit einer Fläche von ca. 400 m2. Es wurde teilweise<br />

mit dem Stahlnetz eingezäunt und hat zwei Einfahrten seitens der Kreisstraße<br />

und einen Eingang <strong>für</strong> Fußgänger über <strong>die</strong> Treppe. Die Garagen<br />

sind im guten technischen Zustand, gemauert, betüncht, oben mit<br />

Dachpappe bedeckt. Aufgrund der Nachbarschaft <strong>die</strong>ses Geländes mit<br />

der Fährverbindung und einfacher Zufahrtmöglichkeiten mit dem Auto<br />

oder mit dem Fahrrad ist <strong>die</strong>ses Gelände ein hervorragender Standort <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Lokalisierung vieler Erholungs- und Gastronomieobjekte, wie: Bar,<br />

Kaffeehaus, Imbiss, Grill, Lagerfeuer. Für <strong>die</strong> Durchführung <strong>die</strong>ses Vorhabens<br />

sind folgende Rechte durch <strong>die</strong> Gemeinde Górzyca zu erwerben:<br />

langjährige Pacht oder Eigentumsrecht. Ein privater Investor oder ein<br />

anderes Subjekt könnte natürlich auch als Disponent <strong>die</strong> Flächen nutzen.<br />

Die Bewirtschaftung benötigt näher unbestimmte Finanzaufwände.<br />

DER GRENZÜBERGANGSSCHUTZ<br />

INFRASTRUKTURELLE VORHABEN<br />

Die geplanten Fährverbindungen benötigen den Bau von neuen oder<br />

<strong>die</strong> Modernisierung von bestehenden Anlegestellen in der Stadt Lebus,<br />

Gemeinde Górzyca und dem Dorf Nowy Lubusz. Wegen eines unterschiedlichen<br />

technischen Zustandes der beschriebenen Objekte und<br />

keiner einheitlichen Bewirtschaftung der am Fluss gelegener Flächen<br />

und Zufahrtstraßen ist es erforderlich, viele Investitionsvorhaben zu<br />

unternehmen.<br />

Das Grenzschutzgesetz überlässt <strong>die</strong> Pfl icht ihres Schutzes und <strong>die</strong> Kontrolle<br />

des Grenzverkehrs dem Innenminister. Diese Aufgabe in seinem<br />

Namen führt der Kommandant des Grenzschutzes aus (Art. 7 des Gesetzes).<br />

Darüber hinaus muss <strong>die</strong> Grenzübergangsstelle den Anforderungen des<br />

Gesetzes entsprechen, d. h. notwendig ist <strong>die</strong> Sicherung der Konditionen<br />

zur Realisierung einer wirksamen Grenzkontrolle. Gem. Art. 17 <strong>die</strong>ses<br />

Gesetzes wird <strong>die</strong> Pfl icht des laufenden Unterhaltens von Grenzübergängen<br />

gem. den Vorschriften, im Bezug auf Grenzübergängen mit kleinem<br />

Grenzverkehr sowie auf touristische Grenzübergänge dem Lebuser Woiwoden<br />

überlassen. Der Umweltschutzminister ist das verpfl ichtete Organ<br />

im Bezug auf <strong>die</strong> Flussübergänge und auf <strong>die</strong> Punkte des Nachthaltes<br />

an den Grenzfl üssen (Art. 17 des Gesetzes). Je nach der Feststellung des<br />

Innenministers zur Art des Grenzverkehrs wird <strong>die</strong>se Aufgaben der Lebuser<br />

Woiwode oder der Umweltschutzminister ausführen.<br />

Grundstück Nr. 361<br />

VORHABEN ZUR REALISIERUNG IN DER GEMEINDE<br />

GÓRZYCA<br />

Es liegt entlang des Hochwasserdamms und kreuzt <strong>die</strong> Kreisstraße F<br />

1315. Das Grundstück Nr. 361 gehört zu der Gemeinde. Hier gibt es eine<br />

nicht befestigte Grundstraße imt schlechten technischen Zustand. Die<br />

Straße befi ndet sich am Dammfuß. In Zukunft, während der Modernisierung<br />

der Dämme, ist der Bau von einem Radweg geplant, der als ein<br />

Element der Tourismusentwicklung <strong>die</strong> Ortschaften Słubice, Górzyca<br />

und Kostrzyn verbinden sollte. Der Bau von Radwegen benötigt keine<br />

Änderungen im Flächennutzungsplan. Es ist nur <strong>die</strong> Entscheidung über<br />

Bebauungsbedingungen zu erlangen. Die Kosten <strong>die</strong>ses Vorhaben sind<br />

noch nicht eingeschätzt worden. Das Gelände entlang der Straße ist mit<br />

alten Bäumen (Eichen und Linden) bewachsen. Dies wird gewiss <strong>die</strong> Anziehungskraft<br />

der Gegend <strong>für</strong> den Radtourismus erhöhen.<br />

TOURISMUS IN DER GRENZREGION<br />

Zur Realisierung des Projektes sind mehrere Änderungen im Flächenutzungsplan<br />

der Gemeinde Górzyca erforderlich.<br />

Die unten aufgeführte Analyse charakterisiert <strong>die</strong> Nachbargründstücke<br />

mit der Fährverbindung, zeigt <strong>die</strong> Bewirtschaftungsmöglichkeiten und<br />

nennt ihre Inhaber.<br />

Straße Nr. F 1315<br />

Zu der geplanten Anlegestelle führt <strong>die</strong> Kreisstraße Nr. F 1315 mit einer<br />

Länge von 990 m. Sie verbindet sich mit der Landstraße Nr. 31 Kostrzyn<br />

Auch der Tourismus, darunter auch alle touristische Unternehmen in der<br />

Grenzzone, unterliegen dem Regime angemessener Akte. Es handelt sich<br />

um u.a. <strong>die</strong> Verordnung des Innenministers vom 7. Oktober 1991 zur<br />

Prinzipien der Nutzung von Grenzgewässern und Tourismus in der<br />

Grenzzone (Amtsblatt Nr. 93, Ziff. 416).<br />

Gem. den Vorschriften <strong>die</strong>ses Aktes sind alle touristische Vorhaben,<br />

darunter <strong>die</strong> Beschilderung der touristischen Wege vorher mit dem<br />

Kommendanten des Grenzschutzes oder der Grenzschutzabteilung abzustimmen.<br />

26 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Słubice<br />

Nowy Lubusz<br />

Grundstück Nr. 567/1 und Nr. 567/2<br />

Damit zukünftig <strong>die</strong> Fährverbindung in der Stadt Słubice im Nordhafen<br />

entstehen könnte, sind <strong>die</strong> notwendige Straßenarbeiten durchzuführen.<br />

Für Słubice ist der Bau eines Elementes der Ringstraße mit einer<br />

Länge von ca. 1200 m geplant. Diese Ringstraße führt dann bis zu der<br />

Landstraße Nr. 31. Die Investitionskosten wurden auf ca. 600.000 PLN<br />

abgeschätzt und <strong>die</strong> Durchführungsfrist wurde auf das Jahr 2010 Jahr<br />

festgelegt.<br />

Bis zur Eröffnung der Fährverbindung in Słubice wäre auch möglich, <strong>die</strong><br />

Anlegestelle in Frankfurt (O) zu nutzen.<br />

Für <strong>die</strong> Fährverbindung sind Änderungen im Flächennutzungsplan der<br />

Gemeinde Słubice erforderlich.<br />

Die unten aufgeführte Analyse charakterisiert <strong>die</strong> Nachbargründstücke<br />

mit der Fährverbindung, zeigt <strong>die</strong> Bewirtschaftungsmöglichkeiten und<br />

nennt ihre Inhaber.<br />

Südlich zu der Kreisstraße Nr. F 1315 liegen <strong>die</strong> Grundstücke Nr. 567/1<br />

und 567/2 mit einer Fläche von 2,69 und 7,64 ha. Diese Flächen gehören<br />

der Oberförsterei Ośno Lubuskie. Unter Berücksichtigung der Naturwerte<br />

(alte Bäume) ist <strong>die</strong> Bewirtschaftung <strong>die</strong>ses Gebietes unmöglich, es<br />

sei denn, <strong>die</strong>s erfolgt nach Änderung des Flächennutzungsplanes nach<br />

Einverständnis mit dem Starosten (Gesetz zum Umweltschutz vom 16.<br />

Oktober 1991, Amtsblatt Nr. 99, Ziff. 1079).<br />

Straße Nr. F 1300<br />

Lebus<br />

Grundstück Nr. 362<br />

In Lebus, in dem mittleren Teil der Stadt, befi ndet sich <strong>die</strong> Anlegestelle.<br />

Diese Infrastruktur besteht aus einem Stahlsteg mit der Plattform zum<br />

Festland, einer schwimmenden Stahlplattform, einen Parkplatz mit<br />

Asphaltdecke <strong>für</strong> ca. 70 Wagen und einen Pfad vom Parkplatz bis zur<br />

Anlegestelle. Dieser Pfad wurde aus Betonpfl astersteinen gebaut. Die bewegliche<br />

Plattform sowie der beweglicher Steg erlaubt das Benutzen bei<br />

verschiedenen Niveaus des Wasserspiegels. Sie haben zugleich Stahlgitterschutz.<br />

Der technische Zustand <strong>die</strong>ser Anlagen ist sehr gut. Man kann<br />

sie ab sofort benutzen.<br />

Bei der Anlegestelle gibt es eine Gaststätte und weitere Gebäude <strong>für</strong> touristische<br />

Zwecke oder <strong>für</strong> Stellen zur Grenzkontrolle. Wegen der Art<br />

von Antrieb der Fähre ist <strong>die</strong> Errichtung einer Stelle zur Ladung von Akkumulatoren<br />

der Fähre notwendig. Ein Ankerplatz ist eben notwendig.<br />

In Lebus, ca. 300 m südlich von der Anlegestelle, führt <strong>die</strong> Gemeindestraße<br />

bis zum Odersporn. Diese Stelle soll als Fährübergang mit Nowy<br />

Lubusz <strong>die</strong>nen. Die Straße ist teilweise aus Betonplatten gebaut, teilweise<br />

ist es eine Grundstraße - der aktuelle technische Zustand ist schlecht.<br />

Wegen der voraussichtlichen Verkehrssteigerung ist ihre Modernisierung<br />

notwendig. Von der Seite der Stadt Lebus gibt es einen bituminösen Platz<br />

mit gutem technischen Zustand – den man als einen Parkplatz benutzen<br />

könnte. Bis zur Ratifi zierung des Schengen-Abkommens durch Polen<br />

ist es notwendig, Grenzobjekte <strong>für</strong> den deutschen Grenzschutz sicherzustellen,<br />

es sei denn, <strong>die</strong> Grenzkontrolle wird am Bord durchgeführt.<br />

Wichtig wären auch Pfl egearbeiten in der Nachbarschaft des genutzten<br />

Flussspornes.<br />

Bis zur geplanten Anlegestelle führt <strong>die</strong> Kreisstraße Nr. F 1300 mit einer<br />

Länge von 3,9 km. Diese Straße verbindet das Dorf Kolonia Nowy Lubusz<br />

mit der Oder beim Odersporn und Hochwasserdamm. Die Straße<br />

gehört dem Kreisamt in Słubice und hat <strong>die</strong> Klasse L. Ihre Breite beträgt<br />

6,0 m und Krone 9,0 m. Die Straße hat bituminöse Oberfl äche (Asphalt)<br />

und ist im guten technischen Zustand. Die aktuelle Tragfähigkeit der<br />

Oberfl äche beträgt 80 kN. Wegen der voraussichtlichen Steigerung des<br />

Personenverkehres zur Fährverbindung, ist es notwendig, <strong>die</strong> bituminöse<br />

Oberfl äche aufzubauen. Die Modernisierungen sollen nach dem<br />

Kostenvoranschlag des Departements <strong>für</strong> Wirtschaft im Marschallsamt<br />

der Lebuser Woiwodschaft ca. 450.000 PLN betragen und <strong>die</strong> Realisierungsfrist<br />

wurde auf 2006 festgelegt.<br />

Etwaige Tätigkeiten zur Nutzung oder Bewirtschaftung des<br />

Hochwasserdamms, der <strong>die</strong> bis zur Anlegestelle führende Kreisstraße F<br />

1315 kreuzt, sind mit der Regionalen Verwaltung <strong>für</strong> Wasserwirtschaft in<br />

Stettin abzustimmen. Der Hochwasserdamm liegt auf dem Grundstück<br />

Nr. 362 und hat eine Fläche von 4,87 ha.<br />

Grundstück Nr. 326 und Nr. 334<br />

Straße Nr. F 1299<br />

Im Norden und Süden von der Kreisstraße Nr. 1315, von der Seite des<br />

Hochwasserdamms und hinter den Grundstücken Nr. 328 und 567/1, liegen<br />

zwei weitere Privatgrundstücke Nr. 326 (im Norden) und Nr. 334.<br />

Sie haben entsprechend eine Fläche von 0,50 ha und 0,40 ha. Es sind<br />

landwirtschaftliche Grundstücke, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fährverbindung durch <strong>die</strong><br />

Gemeinde von den Grundstückeigentümer sollten abgekauft werden. Zugleich<br />

sollte ihre Bestimmung an <strong>die</strong> Investitionsziele angepasst werden.<br />

Weitere Nutzung (z.B. ein Parkplatz) wird durch zivilrechtliche Verträge<br />

geregelt.<br />

Zu der geplanten Anlegestelle führt auch <strong>die</strong> Kreisstraße Nr. F 1299 mit<br />

einer Länge von 17,4 km. Sie verbindet Słubice, Nowy Lubusz, Pławidła<br />

mit der Oder auf Odersporn und Hochwasserdamm. Die Straße gehört<br />

dem Kreisamt in Słubice, sie hat <strong>die</strong> Klasse L, ihre Breite beträgt 5,5,<br />

m und ihre Krone 8,0 m. Sie hat eine bituminöse Teer-Oberfl äche im<br />

schlechten Zustand. Der Aufbau der bituminösen Oberfl äche ist erforderlich.<br />

Die Modernisierungen sollen nach dem Kostenvoranschlag des<br />

Departements <strong>für</strong> Wirtschaft im Marschallsamt der Lebuser Woiwodschaft<br />

ca. 450.000 PLN betragen und <strong>die</strong> Realisierungsfrist wurde auf<br />

2006 festgelegt.<br />

Von der Dammkrone bis zum Sporn des Fluss gibt es eine Asphaltstraße<br />

mit einer Breite von 5,5 m. Die Strecke beim Sporn ist aus Betonplatten<br />

gebaut. Der technische Zustand ist gut aber teilweise schlecht. Die Straße<br />

ist zu befestigen und zu modernisieren. Sie unterliegt der Stettiner Verwaltung.<br />

Weil es in Górzyca keine Anlegestelle gibt, ist <strong>die</strong> ganze hydrotechnische<br />

Infrastruktur von Anfang an aufzubauen. Beim Bau der Anlegestelle sind<br />

alle technischen und technologischen Richtlinien, gem. der Verordnung<br />

des Ministers <strong>für</strong> Umweltschutz, Naturvorräte und Försterei vom 20.<br />

Dezember 1996 (Amtsblatt Nr. 21, Ziff. 111) einzuhalten.<br />

Aufgrund des Charakters der Fährverbindung in Nowy Lubusz ist <strong>die</strong><br />

Errichtung von touristischen Objekten nicht geplant. Es sind auch keine<br />

Objekte zur Grenzkontrolle geplant, über <strong>die</strong> <strong>die</strong> Rede in der Verordnung<br />

des Innenministers vom 25. Juni 2002 zur Grenzkontrolle ist (§21. Ziff.<br />

1). Der Grenzkontrolle beim Grenzübertritt von Personen mittels der<br />

Binnenschifffahrteinheiten und ihrer Besatzungen wird an den Flussgrenzübergängen<br />

am Bord <strong>die</strong>ser Einheiten vollbracht. (Amtsblatt Nr.<br />

96, Ziff. 862).<br />

Bis zur Ratifi zierung des Schengen-Abkommens sind neue Objekte <strong>für</strong><br />

den Grenzschutz und <strong>die</strong> Zollbeamten zu errichten. Die Abteilungen des<br />

Grenzschutzes mit ihren Regeln wurden in Ziff. 2.1. beschrieben.<br />

27 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


ZUSAMMENFASSUNG<br />

Wegen des komplizierten Charakters <strong>die</strong>ses Vorhabens ist <strong>die</strong> Kooperation<br />

von kommunalen Selbstverwaltungen und anderen Subjekten im<br />

Bereich der Wasserwirtschaft, Flächennutzung, des Grenzschutzes und<br />

Umweltschutzes erforderlich.<br />

Wegen der großen Aufwänden ist auch <strong>die</strong> Kooperation mit privaten<br />

Unternehmen erforderlich. Dies bezieht sich sowohl auf Polen als auch<br />

auf Deutschland. In <strong>die</strong>sem Fall wird das Gesetz über öffentlich-private<br />

Partnerschaft behilfl ich.<br />

Das Hauptzweck <strong>die</strong>ses Gesetzes ist <strong>die</strong> Anregung des öffentlichen Sektors<br />

zur infrastrukturellen Investitionen. Das Gesetz berechtigt öffentliche<br />

Subjekte und private Partner zur Schließung der öffentlich-privaten<br />

Partnerschaft zwecks Realisierung öffentlicher Aufgaben.<br />

Zur Realisierung <strong>die</strong>ser Vorhaben sind folgende Handlungen durchzuführen:<br />

- nach dem Erlangen der Zustimmung der Regierung von RP und BRD,<br />

auf Grund der internationalen Verständigung, neuen Punkt der Grenzkontrolle<br />

zwischen Polen und Deutschland in den Ortschaften Lebus,<br />

Nowy Lubusz und Górzyca zu schaffen<br />

- in Lebus zu modernisieren und in Górzyca und Nowy Lubusz <strong>die</strong> Anlegestellen<br />

mit der ganzen Infrastruktur zu errichten, gem. der Verordnung<br />

des Infrastrukturministers vom 28. April 2003 zur Binnenfahrtvorschriften<br />

(Amtsblatt. Nr. 212, Ziff. 2072)<br />

- <strong>die</strong> Wasserstrecke zu vertiefen, insbesondere auf der Trasse der Fährverbindung<br />

Lebus - Nowy Lubusz<br />

- hohe Sicherheit auf der Wasserbahn der Fähre zu sichern, insbesondere<br />

durch Beschilderung und schwimmende Navigationszeichen<br />

- wegen der Verkehrssteigerung <strong>die</strong> Zufahrtstraßen zu modernisieren:<br />

Kreisstraße F 1315 bis zur Fährverbindung in Górzyca, F 1299 und F<br />

1300 bis zur Fährverbindung in Nowy Lubusz (Eigentum des Kreisamtes<br />

in Słubice)<br />

- neue Strecke der Gemeindestraße zwischen dem Nordhafen in Słubice<br />

mit der Landstraße Nr. 31 (Stadtverwaltung Słubice) zu bauen, zu kaufen<br />

oder zu pachten und <strong>die</strong> Bestimmung der Grundstücke bei der geplanten<br />

Anlegestellen zwecks touristischen Bewirtschaftung zu ändern<br />

Von der Notwendigkeit der Fährverbindung zeugt das Interesse an Tourismus<br />

und besonders solche Form, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Organisatoren des Festes<br />

zur Proklamation von Nowy Lubusz und der Stadt Lebus mit dem Titel<br />

- Europäische Landschaft des Jahres 2003/2004 - erlebt haben. Zu der<br />

Flussverbindung, <strong>die</strong> durch den Grenzschutz und WOPR (polnischer<br />

Wasser<strong>die</strong>nst) organisiert wurde, gab es Schlangen von Deutschen und<br />

Polen, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> andere Oderufer wollten.<br />

28 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


TEIL III<br />

tern.<br />

Nach <strong>die</strong>sem Konzept setzt <strong>die</strong> Entwicklungs<strong>strategie</strong> von Tourismus der<br />

Gemeinden Górzyca und Słubice und der Stadt Lebus voraus:<br />

- Tourismusentwicklung ist an <strong>die</strong> Art und Qualität von Naturwerten angepasst<br />

und wird <strong>die</strong>se nicht beeinträchtigen<br />

- <strong>die</strong> lokale Bevölkerung hat einen Anteil an allen touristischen Vorhaben<br />

auf den von ihnen bewohnten Gebieten<br />

- das touristische Angebot stützt sich auf lokale Naturwerte sowie menschliche<br />

und stoffl iche Werte; entstehende Objekte werden an <strong>die</strong> Umgebung<br />

angepasst<br />

- <strong>die</strong> Entwicklung von Tourismus wird mit der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

der Region integriert und wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> lokale Bevölkerung im Bezug<br />

auf <strong>die</strong> Ethik, das Gesellschafts- und Wirtschaftsleben vorteilhaft<br />

Programms „Programm der Wojewodschaft 2004 Wojewodschaft Lubuskie”,<br />

Übereinstimmung mit den Hauptzielen<br />

EINLEITUNG<br />

- Handlungskonzept „VIADRINA 2000” verabschiedet im November<br />

1999, Übereinstimmung mit dem Tourismuskonzept<br />

- „Konzept <strong>für</strong> den grenzübergreifenden Tourismus in der Euroregion<br />

„Pro Europa Viadrina” <strong>für</strong> Ostbrandenburg und <strong>die</strong> Wojewodschaft Lubuskie,<br />

Übereinstimmung mit den Hauptzielen<br />

- „Entwicklungs<strong>strategie</strong> von Tourismus in den Jahren 2001-2006” bearbeitet<br />

von Abteilung <strong>für</strong> Tourismus bei Wirtschaftsministerium der Republik<br />

Polen, Übereinstimmung mit den Haupt- und Zwischenzielen<br />

ÜBERSICHT<br />

- „Das integrierte Operationsprogramm zur lokalen Entwicklung”<br />

Übereinstimmung mit den Hauptzielen <strong>die</strong>ses Programms<br />

Die Gemeinden Słubice und Górzyca liegen auf der rechten Oderufer, im<br />

westlichen Teil der Wojewodschaft Lubuskie, bei der Rzepiner Heide, bei<br />

dem Nationalpark Warthemündung und dem Vogelschutzgebiet Słońsk.<br />

Dieser Lagevorteil der Gemeinden Słubice und Górzyca wurde bisher<br />

noch nicht richtig genutzt, insbesondere durch <strong>die</strong> Touristen der benachbarten<br />

Gemeinden in Deutschland, darunter auch der Stadt Lebus.<br />

Die Gemeinden sind verkehrstechnisch sehr gut gelegen. Sie liegen bei<br />

der internationalen Straße E30 von Berlin nach Warschau und Landesstraße<br />

Nr. 29 von Grünberg nach Stettin. Die erste ermöglicht Verbindungen<br />

zwischen dem zentralen Teil Deutschlands und Polens, <strong>die</strong> zweite<br />

zwischen Oberschlesien und Pommern. Das Straßennetz gibt den Zugang<br />

zu allen touristischen Gebieten in den Gemeinden.<br />

Die Stadt Lebus liegt auf der östlichen Oderufer in Brandenburg. Sie<br />

liegt auf der Seenplatte und grenzt an Polen. Bei Lebus gibt es Naturschutzgebiete,<br />

z.B. in Mallow und Podelzig. Das Land Brandenburg mit<br />

Berlin und Westpommern hat das größte Wassersystem in Europa. Die<br />

Stadt Lebus ist als touristische Zielstadt – aber eher <strong>für</strong> <strong>die</strong> deutschen<br />

Touristen. Die Erkennung <strong>die</strong>ses Marktes durch <strong>die</strong> polnischen Touristen<br />

ist sehr gering. Die Stadt Lebus wurde zum „Landschaft des Jahres 2003/<br />

2004”. Die Stadt liegt bei der Autobahn E30, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Städte Berlin und<br />

Warschau verbindet, und liegt ca. 100 km von Berlin entfernt. Durch Lebus<br />

führt <strong>die</strong> Bundesstraße 112 und 167. Bei Eisenhüttenstadt, ca. 30 km<br />

von Lebus, gibt es einen Flughafen <strong>für</strong> regionalen Flugverkehr, welcher<br />

<strong>die</strong> Kommunikation mit Brandenburg verbessert.<br />

Die Lage der Stadt und das Straßennetz ermöglicht unkomplizierte Zufahrt<br />

zu den touristischen Gebieten.<br />

Durch <strong>die</strong> Region führt <strong>die</strong> Bahnverbindung zwischen Berlin, Warschau<br />

- Programm „INTERREG IIIA 2004-2006 POLEN (Wojewodschaft<br />

Lubuskie) - BRANDENBURG”, Übereinstimmung mit den Hauptzielen<br />

<strong>die</strong>ses Programms<br />

Nach der Staatsreform ist der Kompetenzumfang und Haftung von Verwaltungsbehörden<br />

viel größer. Die kommunale Selbstverwaltung trägt<br />

<strong>die</strong> Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Formulierung und Umsetzung von regionalen<br />

und lokalen Stu<strong>die</strong>n zur Entwicklung, welche dauerhafte wirtschaftliche<br />

Entwicklung jeweiliger Organisationseinheit und hohe Qualität ihrer<br />

Einwohner sichern sollten.<br />

Mit der Entscheidung über <strong>die</strong> Zukunft eines Gebietes – insbesondere:<br />

zur Flächennutzung, Investitionensrichtungen der zur technischen und<br />

gesellschaftlichen Infrastruktur, Umweltnutzung, zu den Finanzen, zum<br />

Vermögen einer Gemeinde und Schulwesen – können <strong>die</strong> Veraltungsbehörde<br />

bewusst erfolgreiche und rationelle Nutzung von Natur- und Kulturwerten<br />

sowie Menschentätigkeit injizieren und gestalten. Eine dauerhafte<br />

Strategie ist ein wesentliches Element, welches leistungsfähige<br />

Verwaltung von menschlichen und lokalen Rohstoffen ermöglicht. Diese<br />

Strategie soll sowohl allgemeine als auch detaillierte Entwicklungssphären<br />

einer Verwaltungseinheit berücksichtigen.<br />

Die Strategie zur Entwicklung vom Tourismus ist eins <strong>die</strong>ser Elemente.<br />

Sie ermöglicht dauerhafte Wirtschaftlichkeit und ist ein Beweis <strong>für</strong><br />

Handelnsrationalität bei Entwicklungsaufgaben, <strong>die</strong> früher als uneffektiv<br />

gesehen wurden. Die Hauptregel <strong>für</strong> augegliechenen Tourismus ist solche<br />

gesellschaftlich gewünschte Tätigkeit, <strong>die</strong> auch wirtschaftlich kann<br />

nachgewiesen werden und umweltfreundlich ist.<br />

Die Überlegenheit von touristischen Funktionen entscheidet darüber, ob<br />

<strong>die</strong> Gemeinden Górzyca, Lebus und Słubice als eine touristische Region<br />

bezeichnet und gesehen werden. Es heißt <strong>die</strong> Fähigkeit zur Aufnahme<br />

und zur Erfüllung von Bedürfnissen bestimmter Touristengruppen.<br />

Darüber hinaus stimmt <strong>die</strong>se Strategie zur Entwicklung vom Tourismus<br />

der Gemeinden Górzyca und Słubice und in der Stadt Lebus mit den<br />

Hauptzielen früher bearbeiteten und verabschiedeten Entwicklungsplänen<br />

<strong>die</strong>ser Gemeinden sowie sonstiger kommunalen Organisationen<br />

überein:<br />

- „Plan der lokalen Entwicklung des Kreises Słubice” 2004<br />

Übereinstimmung mit den Hauptzielen<br />

TEIL – MARKETINGPLAN<br />

Wegen der Konkurrenz an touristischen Angeboten von Gemeinden,<br />

Gebieten und anderen touristischen Regionen ist <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />

Denkweise und Einführung von Marketing mit allen seinen Ideen (nicht<br />

nur Werbung) erforderlich. Wichtig sind auch <strong>die</strong> Handlungen der kommunalen<br />

Verwaltung im Bezug auf den Tourismus, nicht nur in eigenem<br />

Bereich aber auch nach Absprache mit den benachbarten Gemeinden mit<br />

ähnlichen Naturwerten.<br />

Alle <strong>die</strong>se Handlungen erhöhen <strong>die</strong> Möglichkeiten der Gewinnung stärker<br />

Marktposition und geben den gewünschten Synergieeffekt.<br />

Das Konzept <strong>für</strong> umweltfreundliche Entwicklung im Bezug auf Tourismus<br />

wurde erweitert und ergänzt. Es umfasst zugleich <strong>die</strong> Integration<br />

des Tourismus mit der lokalen Gesellschaft und dem gesellschafts-wirtschaftlichen<br />

Leben.<br />

Somit ist <strong>die</strong>ses Konzept ausgegliechen. Die Idee ist <strong>die</strong> Integration von<br />

touristischen Handlungen mit den Umweltschutzzielen und <strong>die</strong> Gestaltung<br />

neuer Verhaltensweisen von Touristen und touristischen Veranstal-<br />

- „Entwicklungs<strong>strategie</strong> der Gemeinde” Słubice, Übereinstimmung mit<br />

der Vision einer umweltfreundlichen Entwicklung der Gemeinde und mit<br />

den Hauptzielen der umweltfreundlichen Entwicklung<br />

- „Entwicklungs<strong>strategie</strong> der Gemeinde Górzyca”, Übereinstimmung mit<br />

der Gemeindemission und den Hauptzielen<br />

- „Entwicklungs<strong>strategie</strong> der Wojewodschaft Lubuskie” im Rahmen des<br />

29 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Verwandten und Bekannten, in privaten Zimmern, in agrotouristischen<br />

Einrichtungen sowie in Pensionen.”<br />

Be<strong>die</strong>nungssystem des touristischen Produktes<br />

und Moskau mit Bahnhaltestellen in Rzepin und Frankfurt (Oder), durch<br />

<strong>die</strong> Gemeinde Górzyca <strong>die</strong> Bahnverbindung Breslau – Stettin und in der<br />

Stadt Lebus gibt es <strong>die</strong> Busverbindungen mit Frankfurt (Oder) und Seelow.<br />

Werte und touristische Attraktivität<br />

Die Bestimmung des touristischen Potentials in der Zukunft und Beobachtungen<br />

von Trends im touristischen Verkehr lassen <strong>die</strong> Zielgenauigkeit<br />

bewerten. Die Mittel und Methoden zur Bewertung des touristischen<br />

Verkehrs wurden in Ziffer 3.7 beschrieben.<br />

Es kann auch ein nichtregistrierter Verkehr funktionieren. Darunter sind<br />

Personen gemeint, <strong>die</strong> disee Region ohne Reiseveranstalter, ohne Unterkunft<br />

und ohne Hilfe von Reiseführer und ohne Besuch in einer Tourist-<br />

Information besichtigen oder Touristen, <strong>die</strong> neue Fähreverbindung nicht<br />

nutzen. Die Mittel und Methoden zur Bewertung wurden auch in Ziffer<br />

3.7 beschrieben.<br />

In der Umgebung von Górzyca, Lebus und Słubice hat sich das Be<strong>die</strong>nungssystem<br />

des touristischen Produktes nicht einheitlich entwickelt.<br />

Jede Gemeinde realisiert <strong>die</strong>ses System in eigenem Bereich. Nur selten<br />

werden <strong>die</strong> Nachbar<strong>gemeinden</strong> empfohlen. Das beste System hat <strong>die</strong><br />

Stadt Lebus (Tourist-Information, Webseite), <strong>die</strong> Gemeinden Słubice<br />

und Górzyca haben leider bisher <strong>die</strong>ses System nicht entwickelt.<br />

Für <strong>die</strong> Entwicklung vom Tourismus in den Gemeinden Górzyca, Lebus<br />

und Słubice sind <strong>die</strong> Werte der Umwelt sehr wichtig. Diese wurden<br />

umfangreich in anderen Teilen <strong>die</strong>ser Strategie aufgeführt. Um nun <strong>die</strong><br />

wichtigsten zu nennen, sollte man den Nationalpark „Warthemündung”,<br />

das Wiesenmuseum in Owczary (einzigartig in Westpolen) und das NSG<br />

Oderhänge erwähnen.<br />

Das touristische Interesse - Marktanalyse<br />

Veranstaltungen<br />

Formell-rechtliche Bedingungen<br />

Wesentliche Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tourismusentwicklung in der Region haben<br />

folgende formel-rechtliche Bedingungen:<br />

- Gesetzgebungsakte: Gesetze, Beschlüsse, Anordnungen usw.<br />

- Entscheidungsträger<br />

- Verfahren nach Rechtsakten und nach <strong>für</strong> ihre Umsetzung befügten<br />

staatlichen Einrichtungen<br />

Zu den wichtigsten Gesetzgebungsakten und Versfahrenweisen, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Entwicklung von Tourismus bedeutend sind, gehören:<br />

Eine Analyse des touristischen Interesses gibt direkte Informationen über<br />

seine Größe und Merkmale und bestimmt detailliert <strong>die</strong> Bedürfnisse von<br />

Touristen. Diese sind vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeindebehörde von Bedeutung,<br />

in denen der Tourismus immer größere Rolle als neuer Faktor der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung spielt. Die Erfüllung <strong>die</strong>ser Bedürfnisse<br />

wird den fi nanziellen Zufl uss in <strong>die</strong> kommunale Selbstverwaltung widerspiegeln.<br />

Durch das touristische Interesse steigt <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />

Tätigkeit (Multiplikatoreffekt). Dadurch erhöht sich der Lebensstandard<br />

der Bevölkerung und es kommt zur allgemeinen Entwicklung.<br />

Zur Zeit verfügt keine der Gemeinden über zuverlässige und regelmäßige<br />

Informationen zum touristischen Verkehr. Der Verfasser der Diplomarbeit<br />

Perspektiven verkehrlicher Infrastruktur <strong>für</strong> <strong>die</strong> deutsch/polnische<br />

Personenschifffahrt mit Fähren auf dem regionalen Wasserstraßennetz<br />

der Oder am Beispiel einer Fährverbindung bei Lebus (2003) Thomas<br />

Mühle meinte, dass „das touristische Interesse Deutscher an der Wojewodschaft<br />

Lubuskie noch sehr gering ist. Eine Auswertung der Anfragen<br />

deutscher Poleninteressierter an das Polnische Fremdenverkehrsamt in<br />

Berlin zeigt, dass <strong>die</strong> überwiegende Anzahl der Anfragen Informationen<br />

zu Polen generell betreffen (45%). An zweiter Stelle erfolgten gezielte<br />

Anfragen nach der Region Ermland-Masuren / Podlachien (24%) und an<br />

dritter Stelle nach der Region Westpommern / Pommern. Auf das Gebiet<br />

der Wojewodschaften Lebus / Großpolen / Kujawien – Pommern bezogen<br />

sich bisher 1% der Auskünfte. Dies zeigt, dass <strong>die</strong> Wojewodschaft<br />

Lubuskie bisher touristisch noch kaum bekannt und profi liert ist.<br />

Die wichtigsten und potentiellen Zielgruppen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wojewodschaft<br />

Lubuskie sind deutsche Gäste, vor allem aus dem Ballungsgebiet Berlin<br />

und aus den grenznahen Regionen, daneben polnische Gäste aus Niederund<br />

Oberschlesien sowie aus dem Ballungsgebiet Posen. [...] Die meisten<br />

Gäste haben ein durchschnittliches Alter von 29 bis 39 Jahren, besuchen<br />

vor allem Verwandte und Bekannte, verbringen ihre Freizeit aktiv oder<br />

passiv in attraktiver Umgebung und besuchen Veranstaltungen. Sie<br />

kommen meistens mit eigenem Pkw, organisieren ihren Urlaub selbst<br />

und nutzen dabei keine Reisenveranstalter. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />

liegt zwischen 1 und 3 Tagen. Am liebsten übernachten Gäste<br />

der Wojewodschaft Lubuskie in Hotels, gefolgt von Übernachtungen bei<br />

Von der touristischen Anziehungskraft zeugen verschiedenartige Veranstaltungen<br />

in den Gemeinden. Die Auswahl ist zur Zeit groß. Es gibt jedoch<br />

immer noch wenig Veranstaltungen, <strong>die</strong> gemeinsam von Górzyca,<br />

Lebus und Słubice – als einheitliche Region – auf der lokalen, regionalen<br />

und internationalen Ebene (deutsch – polnischer) organisiert werden.<br />

Zu den wichtigsten zählen:<br />

- kulturelle Veranstaltungen und Feste, z.B. Beitritt Polens in <strong>die</strong> EU in<br />

(Mai 2005)<br />

- touristische Veranstaltungen – Treffen der Wanderer und Radfahrer,<br />

Wettbewerbe, Turniere, z.B. Radsportmeisterschaften<br />

- Sport- und Erholungsveranstaltungen auf nationaler und internationaler<br />

Ebene, z.B. Fußballturnier, Straßenläufe um den Słubicer Pokal<br />

A. Gesetz über <strong>die</strong> Flächennutzung vom 7. Juli 1994<br />

B. Gesetz über <strong>die</strong> Regel zur Unterstützung der regionalen Entwicklung<br />

vom 12. Mai 2000<br />

Es werden unter anderen berücksichtigt:<br />

- Entwicklung des Unternehmergeistes, insbesondere bei kleinen und<br />

mittleren Unternehmen<br />

- Restruktierung bestimmter Bereiche von Dienstleistungen<br />

Tourismus- und Erholungsinfrastruktur<br />

C. Gesetz des Ministerrates zur Annahme der Nationalen Entwicklungs<strong>strategie</strong><br />

der Regionen in Jahren 2001 – 2006; Nr. 105<br />

D. Verordnung des Ministers <strong>für</strong> Landwirtschaft und Ernährung zum<br />

Ökotourismus, Agrotourismus, zu ihrer Promotion und zum landwirtschaftlichen<br />

Umweltschutz<br />

Verordnung des Ministers <strong>für</strong> Umweltschutz Naturvorrätze und Forstwirtschaft<br />

über National- und Landschaftsparks, etc.<br />

Bei Schaffung entsprechender Infrastruktur spielen natürlich der Staat<br />

und regionale und lokale Behörde eine wesentliche Rolle. Alle Investitionen<br />

und ihre Stimulierung wäre aber ohne Privatsektor nicht möglich.<br />

Diese Möglichkeit bietet sich mit Beschlussfassung des neuen Gesetzes<br />

Es gibt folgende Infrastruktur in den Gemeinden:<br />

- Unterkunft: Hotels, Pensionen, Gasthäuser, Gästezimmer, Jugendherberge,<br />

Agrotouristische Bauernhöfe:<br />

Słubice – 690 Unterkunftsplätze das ganze Jahr lang und 1125 Unterkunftsplätze<br />

+ 49 Gästezimmer in dem Studentenstädtchen Collegium<br />

Polonicum. Der Standard ist mittel oder niedrig.<br />

Górzyca – 58 Unterkunftsplätze das ganze Jahr lang, 4 Saisonunterkunftsplätze,<br />

Camping <strong>für</strong> ca. 50 Gäste. Der Standard ist mittel oder niedrig.<br />

Die Stadt Lebus – Unterkunftsplätze das ganze Jahr lang, hauptsächlich<br />

Privatunterkünfte. Der Standard ist mittel oder hoch.<br />

- Gastronomie – insgesamt über 100 Gaststätten <strong>für</strong> ca. 2800 Gäste: Restaurants,<br />

Cafes, Bars, Pizzerien, Casino, Pubs und Saisongastronomie<br />

- Wander- und Radwege,<br />

- Sport- und Erholungsgelände: Stadions, Tennisspielplätze, Sporthallen,<br />

Spielplätze bei Schulen, Sportvereine, Schwimmhallen<br />

- Objekte zur touristischen Be<strong>die</strong>nung<br />

- Grünanlagen: Hochwasserdamm an der Oder, Parkanlagen, Siedlungsgrünanlagen<br />

30 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Strategieaufgaben durchgeführt wurde.<br />

über <strong>die</strong> öffentlich-private Partnerschaft. Dies hat noch im Jahre 2005 zu<br />

erfolgen.<br />

ANALYSE DER STRATEGISCHEN „ZUSCHAUER” – KONZEPT<br />

NACH PROF. K. OBŁÓJ<br />

werben könnten<br />

- fehlendes Bild einer touristischen Marke in der Region<br />

- keine Beschilderung <strong>für</strong> touristische Sehenswürdigkeiten in deutscher<br />

und polnischer Sprache<br />

- fehlende öffentliche Finanzmittel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung der touristischen<br />

Infrastruktur<br />

- fehlende Fähigkeit kreativer Nutzung des Tourismuspotentials in <strong>die</strong>ser<br />

Region<br />

ANALYSE DER UMGEBUNG<br />

Die Analyse von strategischen „Zuschauern“ ist eine der Methoden zur<br />

Bewertung der Umgebung nach Prof. Krzysztof Obłój, einem theoretischen<br />

und praktischen Experten <strong>für</strong> Management.<br />

„Die strategischen Zuschauern“ sind: Personen, Unternehmen, Institutionen,<br />

<strong>die</strong> direkt und indirekt (durch Einfl uss an andere „Zuschauer“) <strong>die</strong><br />

Tätigkeiten jeder Organisation beeinfl ussen.<br />

„Die Zuschauer“ können in der näheren Umgebung tätig sein. In <strong>die</strong>ser<br />

Nahumgebung haben sie größeren Einfl uss, der sich auch besser identifi<br />

zieren lässt. Die Tätigkeiten von „Zuschauern“ beziehen sich auch auf<br />

<strong>die</strong> weitere Umgebung. In <strong>die</strong>sem Fall ist <strong>die</strong>se Analyse weder einfach<br />

noch eindeutig. Analogisch, der Einfl uss von Unternehmen auf <strong>die</strong> „Zuschauer“<br />

aus der näheren Umgebung ist mehr realistisch als der aus der<br />

weiteren Umgebung. Deswegen ist eine präzise Analyse <strong>die</strong>ser Unternehmen<br />

und ihre Auswirkungskraft nötig.<br />

Die Region der Gemeinden Górzyca, Słubice und Lebus ist ein Objekt<br />

(so wird sie betrachtet), das in Westpolen in der Wojewodschaft Lubuskie<br />

und Ostdeutschland in Brandenburg tätig ist. Aufgrund seines Charakters<br />

– kommunale Selbstverwaltung – haben auf das Objekt großen Einfl uss<br />

<strong>die</strong> lokalen Zuschauer aus der näheren Umgbung, <strong>die</strong> in Brandenburg<br />

und der Wojewodschaft Lubuskie tätig sind. Großen Einfl uss haben auch<br />

andere Verwaltungsorgane mit Gesetzgebungs- und Kontrollfunktionen.<br />

Aufgrund der Herkunft von ihren Kunden – Touristen hauptsächlich aus<br />

der Region von Ostdeutschland und Westpolen - haben einen Einfl uss auf<br />

sie <strong>die</strong> gesamtstaatlichen Träger und <strong>die</strong> Konkurrenz von Nachbar<strong>gemeinden</strong>.<br />

Darüber hinaus, aufgrund ihrer Lage, kooperieren <strong>die</strong> Gemeinden<br />

mit ausländischen Personen und Organisationen.<br />

Deswegen sollen <strong>die</strong> Gemeinden auf drei Ebenen wirken: lokal, national<br />

und international. In <strong>die</strong>ser Analyse ist <strong>die</strong> geographische Lage des<br />

„Zuschauers“ mit seiner Tätigkeit nicht eindeutig. Es gibt „Zuschauer“ in<br />

der lokalen Umgebung mit indirektem Einfl uss und „Zuschauer“ auf der<br />

internationalen Ebene mit messbaren Einfl üssen.<br />

Die Analyse von „Zuschauern“ der Gemeinden Górzyca, Słubice und der<br />

Stadt Lebus möchte ich als Beschreibung und mittels einem Schema darstellen.<br />

Diese Analyse wurde nur und ausschließlich unter dem Aspekt<br />

der Entwicklung von Tourismus in der Region angefertigt.<br />

„Zuschauer” aus der näheren Umgebung<br />

Chancen<br />

- wachsendes Interesse an aktivem Tourismus und „grünem Tourismus”<br />

bei den deutschen und polnischen Touristen<br />

- keine Konkurrenz in der Nähe im Bereich Fähreverbindung, welche<br />

selbst eine touristische Attraktion ist<br />

- gute Lage an der deutsch-polnischer Grenze – Entwicklung des grenzübergreifenden<br />

Tourismus<br />

- gute Lage der Gemeinden gegenüber der Berliner Agglomeration<br />

- gute Straßen- und Bahnverbindungen<br />

- gemeinsame Geschichte und Kultur der Gemeinden Górzyca und Słubice<br />

und der Stadt Lebus<br />

- Zugehörigkeit der Gemeinden und der Stadt an <strong>die</strong> Euroregion Pro<br />

Europa Viadrina<br />

- Möglichkeit der Beschlussfassung über <strong>die</strong> öffentlich-private Partnerschaft<br />

Die Gemeinden Górzyca, Słubice und <strong>die</strong> Stadt Lebus befi nden sich<br />

in bestimmter Umgebung und bestimmter Umwelt, in denen diverse<br />

Verbindungen und Reaktionen unter den Teilnehmern herrschen. Die<br />

Umgebung ist sowohl kompliziert als auch dynamisch. Viele Faktoren<br />

haben Einfl uss auf den Wert des touristischen Produktes <strong>die</strong>ser Gemeinden,<br />

auch Zufallfaktoren (z.B. eine ökologische Katastrophe, <strong>die</strong> eine<br />

bestimmte Region aus dem Tourismusmarkt ausschließt). Die wichtigste<br />

Eigenschaft ist jedoch <strong>die</strong> Fähigkeit zur Schaffung eines einzigartigen<br />

touristischen Produktes und dauerhafter Überlegenheit der Konkurrenz<br />

von Nachbar<strong>gemeinden</strong> und Konkurrenzregionen gegenüber. Zum besseren<br />

Verständnis der Umgebung von Górzyca, Słubice und der Stadt<br />

Lebus wurden komplementären Analysen - eine SWOT-Analyse sowie<br />

eine Analyse von strategischen „Zuschauern” – angefertigt.<br />

SWOT-ANALYSE<br />

Eine SWOT-Analyse erleichtert <strong>die</strong> Auswertung der geprüftem Ereignises<br />

– Potential der Tourismusentwicklung – in der Region nach ihrer<br />

Stärken und Schwächen (d.h. internen Faktoren, auf <strong>die</strong> Gemeinden oder<br />

Städte Einfl uss haben) sowie Chancen und Risiken (d.h. externen Faktoren,<br />

unabhängig von Handlungen der Gemeinden oder Städten).<br />

Risiken<br />

- wachsende touristische Konkurrenz der Nachbar<strong>gemeinden</strong>: Łagów,<br />

Ośno Lubuskie, Słońsk, Kostrzyn, <strong>die</strong> Region Niederlausitz<br />

- schlechte technische Infrastruktur im Bereich des Umweltschutzes<br />

- Verarmen einiger gesellschaftlichen Gruppen<br />

- Verschmutzung von Flüssen und Wasserreservoiren<br />

- politisches Risiko seitens Staatsverwaltungsorganen<br />

- niedriges Sicherheitsgefühl unter den Touristen<br />

ZUSAMMENFASSUNG DER SWOT-ANALYSE<br />

Stärken<br />

- neue Bedeutung <strong>für</strong> den Tourismus nach Schaffung neuer Fähreverbindungen<br />

- anziehende Umgebung<br />

- Naturbesonderheiten und zahlreiche kulturelle sowie touristische Veranstaltungen<br />

- sich ständig entwickelnde grenzübergreifende Zusammenarbeit auf der<br />

Gemeindeebene<br />

- Modernisierung der paratouristischen Infrastruktur und Revitalisierung<br />

des Słubicer Stadtzentrums<br />

Die „Zuschauer” aus der näheren Umgebung sind Träger, auf <strong>die</strong> direkten<br />

Einfl uss <strong>die</strong> Gemeinden und Städte haben. Umgekehrt haben auch<br />

<strong>die</strong>se Träger direkten und transparenten Einfl uss auf <strong>die</strong> Tätigkeit der<br />

Gemeinden und der Stadt. Dazu zählen:<br />

- Touristen – direkte Kunden – Benutzer der touristischen Infrastruktur<br />

Nach der Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der<br />

Region in den Gemeinden Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus hat<br />

sich ergeben, dass es keine besonders gut entwickelte Region ist (Lebus<br />

ausgenommen). Diese Region hat aber viele Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und –chancen. Diese sieht auch <strong>die</strong> Selbstverwaltungsbehörde, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Schaffung einer einheitlichen Zukunftsvision des touristischen Marktes<br />

<strong>die</strong> Verantwortung trägt. Aufgrund der hohen Kosten, <strong>die</strong> mit dem Vorhaben<br />

verbunden sind, der reorganisatorischen Handlungen und immer<br />

größerer Konkurrenz von Nachbarnregionen besteht <strong>die</strong> Gefahr, dass <strong>die</strong><br />

erwarteten Ergebnisse nicht realisiert werden, nachdem nur ein Teil der<br />

Schwächen<br />

- schwach entwickelte touristische Infrastruktur: niedrige Standards der<br />

touristischen Basis, schwach entwickelte touristische Information<br />

- schwach entwickelte touristische Produkte, <strong>die</strong> in der Wojewodschaft<br />

Lubuskie und Brandenburg einzigartig vorkommen<br />

- fehlende Infrastruktur <strong>für</strong> Agrotourismus<br />

- fehlende gemeinsame Handlungen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> den Tourismus in der Region<br />

31 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


- Steigerung der Gemeindeeinkommen<br />

- Steigerung der Einkommen von touristischen Unternehmen<br />

- Verlängerung der touristischen Saison in der Gemeinderegion<br />

- Verstärkung des Bewusstseins zum Wert der gemeinsamen Kulturerbe<br />

von Grenzregionen<br />

- Verbesserung des Bildes von Polen und polnischer Bevölkerung in Europa,<br />

insbesondere aber unter Deutschen<br />

weiter vom Zentrum <strong>die</strong>ses Schemas (Gemeinden) desto weitere Umgebung<br />

„der Zuschauer” repräsentiert. Die Pfeilerdicke bestimmt ihre<br />

Einfl usskraft, <strong>die</strong> diskontinuierlichen Pfeiler bestimmen den indirekten<br />

Einfl uss.<br />

Zusammenfassung von strategischen „Zuschauern“<br />

Strategische Mittel zur Zielerlangung sind:<br />

- Bau der Fähreverbindung zwischen Lebus und Nowy Lubusz<br />

- Schaffung der Fähre zwischen Lebus und Górzyca<br />

- Flächennutzung des Flussdeiches an der Oder und den Nachbarfl ächen<br />

- Ausbau sonstiger Infrastruktur, insbesondere touristischer und agrotouristischer<br />

Infrastruktur<br />

- Ausbau der sanitären Infrastruktur<br />

Das Entwicklungsprogramm des Tourismus in den Gemeinden Górzyca,<br />

Lebus und Słubice umfasst ganzheitlich <strong>die</strong> Problematik der Flächennutzung,<br />

insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Problematik des Tourismus. Dieses Programm<br />

hat einen anregenden Charakter, was zukünftig weitere Entwicklung der<br />

Region durch den Tourismus ermöglicht.<br />

Das vorgeschlagene Programm der Tourismusentwicklung ergibt sich<br />

aus bestehenden Bedingungen, sowie aus der angenommenen Teilung<br />

und zukünftiger Organisation der touristischen Flächennutzung und Be<strong>die</strong>nung.<br />

Die wichtigsten strategischen „Zuschauer” <strong>für</strong> Tourismusentwicklung<br />

in den Gemeinden Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus sind Kunden<br />

– Touristen, <strong>die</strong> eindeutig und direkt <strong>die</strong> allgemeine Bewertung des touristischen<br />

Produktes beeinfl ussen. Sie bringen direkten und indirekten<br />

Gewinn im Gemeindebudget.<br />

Die Touristen befi nden sich zugleich unter dem Einfl uss anderer Träger<br />

– „Zuschauer“, <strong>die</strong> wichtigsten sind: Konkurrenzregionen mit immer<br />

besseren Produkten, lokale Me<strong>die</strong>n und Tourismus- und Verbraucherorganisationen.<br />

Die letzten beeinfl ussen <strong>die</strong> Entscheidungen der Touristen.<br />

Richtiges und gutes Management durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Tourismusorganisationen<br />

in den Gemeinden spielt auch sehr wichtige Rolle.<br />

Man muss auch betonen, dass <strong>die</strong>se Kooperation im Rahmen der Partnerschaft<br />

erfolgen soll. Andere Gruppe von „Zuschauern“ bilden <strong>die</strong><br />

öffentlichen Verwaltungsorgane. Ihr Einfl uss ist von dem Buchstaben<br />

des Gesetzes abhängig.<br />

Die auf Partnerschaft bezogene Kooperation ist durch entsprechende<br />

Lobbing-Aktivitäten möglich. Die Kooperation ist auch mit politischem<br />

Risiko belastet.<br />

in der Region, sie entscheiden über ihre Aufenthaltsdauer und wie <strong>die</strong>ser<br />

Aufenthalt verläuft; abhängig von anderen „Zuschauern”: Meinungsträger<br />

der Verbraucherorganisationen, nationale und regionale Presse,<br />

<strong>Touristische</strong> Verbände und das Wichtigste – Angebote der Konkurrenz;<br />

nur <strong>die</strong>se Gruppe bringt Gewinn.<br />

- Subjekte zur touristischen Be<strong>die</strong>nung – sehr wichtiges Element des touristischen<br />

Produktes der Gemeinden. Die Bildung <strong>die</strong>ses Segments ist<br />

von den Be<strong>die</strong>ngungen in den Gemeinden abhängig. Diese Subjekte sind<br />

im ständigen Kontakt mit den Touristen, bilden das Bild der Region und<br />

beeinfl ussen direkt <strong>die</strong> Empfi ndungen der Kunden - Touristen.<br />

- Einwohner – haben Einfl uss auf das Bild der Gemeinde und des touristischen<br />

Produktes.<br />

- <strong>Touristische</strong> Organisationen – hauptsächlich Subjekte in der Tourismusbranche,<br />

sie können einen Einfl uss auf das touristische Angebot haben<br />

- lokale Me<strong>die</strong>n bilden das Bild einer touristischen Gemeinde, sie liefern<br />

positive oder negative Informationen über das touristische Angebot. Die<br />

Kooperation soll ausgegliechen werden; evtl. „kostenlose” Promotion<br />

- Euroregion Pro Europa Viadrina als überregionaler und internationaler<br />

Träger hilft bei der Gemeindeentwicklung in der Region, Möglichkeiten<br />

der Beschaffung von Fördermittel<br />

- Marschall und Lebuser Wojewode und andere öffentliche Verwaltungsbehörde<br />

– als Unterstützungs- und Kontrollorgane gegenüber der<br />

kommunalen Selbstverwaltung,. Diese Kooperation ist mit politischem<br />

Risiko belastet.<br />

„Zuschauer” aus der weiteren Umgebung<br />

<strong>Touristische</strong> Produkte der Gemeinden Górzyca und<br />

Słubice und der Stadt Lebus<br />

STRATEGIE DER TOURISMUSENTWICKLUNG<br />

Die Kulturerbe, Attraktivität und Flächennutzung bieten folgende touristische<br />

Produkte an:<br />

- Erholungsprodukte<br />

- Spezialisierte Produkte<br />

- Mischprodukte<br />

Die Konkurrenzüberlegung, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> Dynamik der Entwicklung entscheidet,<br />

ist immer öfter von nicht materiellen Faktoren (Human Ressources),<br />

von dem institutionellen Charakter der Umgebung und anderen<br />

Faktoren, <strong>die</strong> man heute als innovatives System bezeichnet , abhängig.<br />

Als Beweis <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Innovativität gilt <strong>die</strong> gemeinsame Bearbeitung von<br />

Strategie der Tourismusentwicklung im Rahmen der grenzübergreifenden<br />

Zusammenarbeit nach dem Programm des Projektes VIADRINA<br />

2000 Euroregion Pro Europa Viadrina.<br />

Erholungstyp geht auf Naturwerte der Umwelt ein. Es ist ein Produkt<br />

hauptsächlich mit aktiver Erholung verbunden – Wander-, Rad- und Reitausfl<br />

üge, Erholung in agrotouristischen Bauernhöfen z.B. in Drzecin<br />

und Nowe Biskupice.<br />

Spezialtyp ist vor allem mit der Schulungsmöglichkeit von Schulkindern<br />

und Jugend verbunden. Dieser Typ wird <strong>die</strong> Naturwerte von Nationalpark<br />

„Warthemündung”, Vogelschutzgebiet Słońsk und Rzepiner Heide<br />

und Werte von bestehenden historischen Denkmälern und Museen nutzen.<br />

Mischtyp ist als Verbindungsmöglichkeit von früheren Typen gemeint.<br />

Es werden sog. Pakete angeboten, wie z.B. Oderfahrt, Wanderung durch<br />

o.g. Parks und Besuch einer Veranstaltung oder mehrtägige Reitausfl üge<br />

Entwicklungsziele des Tourismus<br />

Die Tätigkeiten zur Belebung des lokalen Unternehmergeistes und zunehmender<br />

Kapitalzufl uss und Zufl uss der externen Investoren sollen in<br />

<strong>die</strong>sen Bedingungen den Gegenstand des Marketings sein.<br />

Es gibt folgende strategische Hauptziele der Tourismusentwicklung in<br />

den Gemeinden Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus:<br />

- Anstieg des Tourismus und Grenztourismus<br />

Die „Zuschauer” aus der weiteren Umgebung sind Träger, <strong>die</strong> begrenzt<br />

von den Gemeinden beeinfl usst werden. Sie haben auch indirekten Einfl<br />

uss auf <strong>die</strong> Gemeinden. Dazu zählen:<br />

- Konkurrenzregionen – touristische Angebote der Nachbarregionen aus<br />

Polen und Deutschland, Kampf um Zeit und Geld der Kunden – Touristen;<br />

einige Gemeinden haben gut entwickelte touristische Produkte (z.B.<br />

Gemeinde Łagów, <strong>die</strong> Region Niederlausitz), zukünftig werden <strong>die</strong>se<br />

Produkte mittels Förderungsmöglichkeiten verbessert<br />

- Europäische Kommission und Europäisches Parlament – Gesetzgebungs-<br />

und Durchführungsorganen der EU; sie haben direkten Einfl uss<br />

auf staatliche Organe in Polen und Deutschland<br />

- Einwohner – sie befi nden sich im ständigen Kontakt mit den Touristen<br />

- Touristen beeinfl ussen <strong>die</strong> „Gemeindeeinwohner” durch Interaktion<br />

und positive sowie negative Auswirkungen<br />

- Bundesregierung, Regierung der RP, Das Deutsche und Polnische<br />

Parlament – Gesetzgebung- und Durchführungsorgane beeinfl ussen <strong>die</strong><br />

politisch-rechtliche Umgebung<br />

- Landesregierung und Landtag – deutsche Gesetzgebungsorgane beeinfl<br />

ussen <strong>die</strong> politisch-rechtliche Umgebung der Gemeinde Lebus<br />

Schema der „Zuschauer” von Gemeinden Górzyca, Lebus, Słubice. Je<br />

32 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


itung aller Entwicklungshandlungen gegründet werden. Dieses Subjekt<br />

sollte auch mit allen Dienstleistern zusammenarbeiten. Wichtig ist auch,<br />

dass es das Interesse von allen berücksichtigt, sowohl den öffentlichen<br />

als auch privaten Unternehmen. Es würde sich von Anfang an mit den<br />

stimulierenden Ideen befassen, durch <strong>die</strong> Übernahme der Entwicklungs<strong>strategie</strong><br />

bis zu ihrer Leitung und Umsetzung.<br />

Die organisatorischen Subjekte <strong>die</strong>ser neuen Einheit würden: kommunale<br />

Selbstverwaltung, Gaststäten, Veranstalter, Reisebüros, regionale Firmen<br />

und natürliche Personen sein Die Gründung <strong>die</strong>ser Einheit, <strong>die</strong> alle<br />

Handlungen von einigen Gemeinden koordinieren könnte, braucht Zeit,<br />

insbesondere wenn es um grenzübergreifende Kooperation geht.<br />

Eine Lösung <strong>für</strong> heute wäre <strong>die</strong> Berufung einer Gruppe von Fachleuten<br />

aus Górzyca, Lebus und Słubice (Fachtouristen, Tourismusspezialisten)<br />

<strong>für</strong> Koordinierung, Be<strong>die</strong>nung und Entwicklung von Tourismus in <strong>die</strong>sen<br />

Gemeinden. Im Rahmen der grenzübergreifenden Kooperation empfi ehlt<br />

man <strong>die</strong> Berufung einer Kommission oder Gruppe zur Problematik des<br />

Tourismus, in der alle Gemeinden ihren Vertreter haben.<br />

mit Besuch in einem Bauernhof etc.<br />

Jugend im Schulalter, <strong>die</strong> aktiv lebt, interessiert am Radfahren, Reiten<br />

und Skate Bords. Diese Gruppe verfügt über Taschengeld oder Geld aus<br />

Nebenbeschäftigung, was ihnen immer größere fi nanzielle Unabhängigkeit<br />

sichert. Diese Gruppe wäre an Werktagen, nachmittags und am<br />

Wochenende aktiv.<br />

Junge Leute interessiert an aktiver Erholung, im Alter über 20 Jahre,<br />

hauptsächlich fi nanziell unabhängig, sie betrachten Sport als Freizeitbeschäftigung,<br />

aktiv nachmittags oder am Wochenende.<br />

Familien mit Schulkindern, <strong>die</strong> Familientouristik bevorzugen, junge<br />

Eheleute mit Kleinkindern, interessiert an Erholung im Grünen als Alternative<br />

zur passiver Erholung, fi nanziell unabhängig. Das beschriebene<br />

Segment würde <strong>die</strong> Fähre und neugegründete Infrastruktur in seiner<br />

Freizeit nutzen.<br />

Wesentlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> touristische Entwicklung von Górzyca, Lebus, Słubice<br />

ist <strong>die</strong> Verlängerung der Saison. Diese Möglichkeiten sind vor allem mit<br />

aktiver Erholung verbunden, <strong>die</strong> das ganze Jahr lang können angeboten<br />

werden. Dazu ist <strong>die</strong> Vorbereitung von Unterkünften, entsprechender<br />

touristischen Attraktionen und Sportgeräten erforderlich. Beispielweise<br />

könnten es auch <strong>die</strong> herbstliche Pilzesammlerei mit Besuch in einem<br />

Bauernhof sein, etc. Wichtig wäre auch der Ökotourismus auf den Gemeindegebieten.<br />

Dies bezieht sich insbesondere auf <strong>die</strong> Naturschutzgebiete.<br />

Es ist zu betonen, dass <strong>die</strong> Nutzung und Bewirtschaftung der Natur- und<br />

Kulturwerte auf solche Weise erfolgen soll, damit auch Gleichgewicht in<br />

Ökosystemen beibehalten wird und keine Beeinträchtigung <strong>die</strong>ser Werte<br />

vorhanden ist. Deswegen werden nur Vorhaben bevorzugt, welche alle<br />

Natur- und Kulturwerte beibehalten.<br />

Wie es schon angedeutet wurde, sollten im Bezug auf <strong>die</strong> touristische<br />

Nutzung und Bewirtschaftung ökologischen Tätigkeiten unternommen<br />

werden. Eine wichtige Rolle spielt in <strong>die</strong>sem Prozess <strong>die</strong> Beseitigung von<br />

aggressiven Formen von Tourismus <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umwelt. Wichtig ist dabei der<br />

Bau von Kläranlagen und Entwässerungsstationen in den bestehenden<br />

touristischen Objekten oder Anschluss <strong>die</strong>ser Objekte an entsprechende<br />

Einrichtungen, etc.<br />

Alle Handlungen in den Gemeinden Górzyca, Słubice und Lebus sollen<br />

zur Schaffung stärker und attraktiver touristischen Produkte führen. Sie<br />

solle eine Anregung zur Tourismusentwicklung in <strong>die</strong>sen Gemeinden<br />

schaffen.<br />

Zu den Aufgaben <strong>die</strong>se Gruppe wären wie folgt:<br />

Rentner nach demographischen Prognosen immer größere werdende<br />

Gruppe, mit stabilen Einkommen, viel Freizeit, interessiert an Wandern,<br />

<strong>die</strong>se Gruppe könnte <strong>die</strong> Fähre alltäglich nutzen.<br />

- Be<strong>die</strong>nung des touristischen Verkehrs in der Gemeinde Górzyca, Lebus<br />

und Słubice<br />

- Schaffung der Datenbank mit ausführlichen Informationen und Bestellungsmöglichkeiten<br />

- Marktanalysen, insbesondere Messung des touristischen Verkehrs<br />

- Monitorring von touristischen Ereignissen<br />

- Beratung und Schulung im Bereich des Tourismus (z.B. Fremdsprachenerwerb),<br />

Bildung professioneller Tourismuskräfte<br />

- Promotion der Region, Veröffentlichung von Informations- und Promotionshefte<br />

mit aktuellen kulturellen Veranstaltungen, Unterkünften,<br />

detaillierten Daten zu Objekten mit ihren Öffnungszeiten<br />

- Schaffung der Datenbank zum Agrotourismus mit: Daten zur Bestellung<br />

von agrotouristischen Bauernhöfen (Anschriften, Rufnummer,<br />

Beschreibung des Standards, Lage und Bilder, Nutzfl äche, Möglichkeit<br />

der Teilname an täglichen Tätigkeiten, evtl. Bootverleih, Reitmöglichkeiten,<br />

Beschreibung des Inventars und Spezialisierung des Bauers, z.B.<br />

Binnenstand, Reithof oder Fischteich, Möglichkeiten zum Angeln, etc.),<br />

Daten zu geplanten Veranstaltungen und Festen, Liste der Handwerker<br />

und ihre Werke.<br />

- mehr Besichtigungmöglichkeiten (Museen, Besichtigungsmöglichkeit<br />

von historischen Objekten, Naturbesonderheiten, etc.), mehr Veranstaltungen<br />

- Verbesserung der Besichtigungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten im<br />

Bezug auf Sicherheit, Parkplätze, Zugang zur Information<br />

- Planung und Einführung von Vertriebssystem der touristischen Dienstleistungen<br />

in der Region<br />

- Anziehen von nationalen und internationalen Investoren <strong>für</strong> touristische<br />

Infrastruktur<br />

In der allgemeinen Charakteristik potentieller Benutzer der Fähre und<br />

Touristen kann man behaupten, dass <strong>die</strong> neue Fähre und ausgebaute touristische<br />

Infrastruktur durch <strong>die</strong> Gemeindenbevölkerung von Górzyca,<br />

Lebus und Słubice genutzt werden könnte. Es sind ca. 70.000 Einwohner.<br />

Dazu kommen Touristen, schätzungsweise sind das einige Millionen<br />

(Berliner Agglomeration).<br />

Es ist anzumerken, dass über <strong>die</strong> Nutzungshäufi gkeit der Fähre und der<br />

neugeplanten Infrastruktur der Preis entscheidet. Der Preis wird nach<br />

Marketinganalysen oder Analysen des Interesses an Fähre festgelegt.<br />

Nach Schaffung der touristischen Infrastruktur mittels entsprechender<br />

Promotion wäre auch möglich, ein neues Segment – Business-Tourismus<br />

- zu gewinnen. Darunter sind Firmenbesprechungen jeder Art (Firmen<br />

aus der Gegend und Berlin) gemeint.<br />

Touristen – wer sind sie? – Segmentierung<br />

Be<strong>die</strong>nungssystem des touristischen Verkehrs<br />

Aufgrund der Differenzierung von touristischen Bedürfnissen sind <strong>die</strong><br />

touristischen Produkte kreativ zu gestalten und man sollte richtig <strong>für</strong> sie<br />

Werbung machen. Die unterschiedliche Gruppen von Touristen könnte<br />

man nach Alterskriterium teilen: Schulkinder, Jugend, junge Leute interessierte<br />

an aktiver Erholung, Familien mit Schulkindern, Rentner. Es<br />

gibt auch ein spezifi sches Segment, das noch in den Gemeinden nicht<br />

bekannt ist - der Business-Tourismus.<br />

In den Gemeinden gibt es jetzt ein Be<strong>die</strong>nungssystem des touristischen<br />

Verkehr, das aus touristischen Ortschaften, Objekten und Be<strong>die</strong>nungssystem<br />

von Touristen sowie touristischen Wegen besteht. Eine der wichtigsten<br />

Bedingungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung von Tourismus ist <strong>die</strong> Schaffung<br />

von modernen Managementessformen <strong>die</strong>ser Systemsbe<strong>die</strong>nung.<br />

In den Gemeinden gibt es auch viele Subjekte, welche sich mit dem<br />

Tourismus und aktiver Erholung (Hotels, Gastronomie, Reisebüros,<br />

Tourist-Information in Lebus) befassen. Teilweise spielen <strong>die</strong>se Rolle<br />

<strong>die</strong> Gemeindeämter. Es sollte trotzdem ein wirtschaftliches Subjekt zur<br />

vollständiger, integrierter Be<strong>die</strong>nung des touristischen Verkehrs und Le-<br />

Schulkinder. Es kann das zahlreichste Segment mit vielen Perspektiven<br />

sein. Zu <strong>die</strong>ser Gruppe zählen: Kindergarten- und Schulkinder. Die Stunden<br />

aus Natur, Biologie und Ökologie kann man auf dem Gelände des<br />

Steppennaturschutzgebietes „Pamięcin“, Nationalparks „Warthemündung“<br />

oder Wiesenmuseums „Owczary“ durchführen. Da<strong>für</strong> sind <strong>die</strong> didaktischen<br />

Richtungen zu bearbeiten. Diese Stunden sind durch Schulen<br />

zu organisieren, weil sie hauptsächlich am Werktagen stattfi nden sollten.<br />

Dadurch könnte sich das nächste Segment von Touristen entwickeln<br />

– Familien mit Schulkindern. Diese Kindern empfehlen ihren Eltern <strong>die</strong><br />

Nutzung von geplanter Fähre und touristischen Infrastruktur.<br />

33 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Sprache sowie in Heimatstube in Lebus in polnischer Sprache<br />

- Organisation von wissenschaftlichen Veranstaltungen zur gemeinsamen<br />

Geschichte, um interkulturelle Beziehungen zu stärken<br />

- Organisation von Künstlertreffen im Friedenswald<br />

- Organisation von Fotowettbewerbe zu Naturbesonderheiten der Gemeinde<br />

– Ausstellungen in jeder Gemeinde<br />

- Beschilderung bei touristischen Transitstraßen (Beschreibung in Ziff.<br />

3.4.)<br />

G. Sonstige Tätigkeiten in Region:<br />

- Nutzung des Flughafens bei Eisenhüttenstadt (ca. 35 km von Lebus)<br />

H. Bildung von professionellen Arbeitern zur Be<strong>die</strong>nung des touristischen<br />

Verkehrs – zur Sicherung höher Qualität <strong>die</strong>ser Leistung in den<br />

Gemeinden. Solche Schulungen bietet u.a. Tourismusakademie Brandenburg<br />

und Brandenburgisches Tourismus Institut Bad Saarow in Berlin.<br />

Aufgrund der Bedeutung von Radtourismus in Region werden Schulungen<br />

im Rahmen des Programms EQUAL, in Form von Fahrradworkshops,<br />

angeboten.<br />

- Hilfe bei Gründung von touristischen Unternehmen<br />

- Kooperation mit allen touristischen Unternehmen<br />

Ein weiteres Element <strong>für</strong> touristische Be<strong>die</strong>nung ist <strong>die</strong> Organisation von<br />

Informationszentren in Górzyca, Lebus, Słubice und Nowy Lubusz (bei<br />

Anlegestelle). Die Öffnungszeiten werden an <strong>die</strong> Bedürfnisse und Erwartungen<br />

von Touristen angepasst.<br />

Wesentlich würden auch einzelne Informationspunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung<br />

des Radtourismus, Reitwege, Schwimmbäder und Stege.<br />

Wesentliche Rolle in <strong>die</strong>sem System spielen auch Schildinformationen<br />

bei den Straßen Nr. 2, Nr. 2, Nr. 29, Nr. 31, Nr. 137, Nr. 139 – in Polen<br />

und Nr. 1, Nr. 5, Nr. 112, Nr. 167 – in Deutschland, dann in der Gemeinde<br />

Górzyca, Lebus, Nowy Lubusz, Słubice und den Dörfern Drzecin,<br />

Pamięcin und Owczary. Die Zufahrtstraßen zum Grenzübergang in Słubice<br />

und Kostrzyna sollen auch beschildert werden. Dazu zählen: Informationsschilder<br />

und Wegweiser.<br />

<strong>Touristische</strong> Promotion<br />

Vorhaben und touristische Investitionen<br />

Die Schaffung des Gemeindebildes als eines touristischen Gebietes ist<br />

nicht einfach. Es ist auch nicht einfach, <strong>die</strong> Zahl der touristischen Dienstleistungen<br />

zu erhöhen. Für <strong>die</strong> Gemeinden, in denen Tourismus bisher<br />

keine große Rolle spielte, ist es wichtig, dass sie erst auf dem touristischen<br />

Markt erscheinen. Die Information, dass <strong>die</strong>se Gemeinden etwas<br />

Außergewöhnliches und Einzigartiges anzubieten haben, ist <strong>die</strong> Bedingung<br />

<strong>für</strong> das Interessewecken bei Touristen. Zu den Mitteln touristischer<br />

Promotion gehören folgende Maßnahmen und Methoden:<br />

Plätze <strong>für</strong> Paddelboote in Górzyca oder Lebus<br />

F. Komplexe Bewirtschaftung der Erholungsgebiete in Górzyca und Słubice<br />

zur Be<strong>die</strong>nung von Touristen<br />

- Verbindung des Fähreübergangs mit Landstraße und Radwegen Owczary<br />

– Górzyca, Górzyca – Żabice – Czarnów, Kostrzyn – Żabczyn – Czarnów<br />

– Słońsk<br />

- Verbindung von deutschen (mit Hilfe von ADAC, Naturfreunde) und<br />

polnischen Rad- und Wanderwege<br />

- Verbesserung und Einführung von neuen Elementen in <strong>die</strong> bestehende<br />

kleine Architektur, Wander-, Rad- (Słubice – Górzyca – Kostrzyn), Reitund<br />

Skateswege, neue Bänke, Beleuchtung, Mülleimer, Parkplätze <strong>für</strong><br />

Radfahrer (zur Sicherheit)<br />

- Errichtung oder Modernisierung von Erholungsstandorten (Elemente<br />

der kleinen Architektur, Sanitäranlagen, Rastplätze)<br />

- Errichtung von Sanitäranlagen (Sanitärkabinen, Waschbecken) und<br />

Trinkwasserstellen (Wasseranlage mit Hydrofor)<br />

- neue Elemente bei Grünanlagen<br />

- Lagerfeuerplätze<br />

- Bebauung mit touristischer Funktion z.B. Radausleihe (Laufskien im<br />

Winter)<br />

- sichere Autoparkplätze bei geplanten Fährverbindungen und Landstraßen,<br />

insbesondere bei der Straße Nr. 31<br />

- Bau und Inbetriebnahme neuer agrotouristischen Bauernhöfen<br />

- steuerliche Vergünstigungen <strong>für</strong> Bauer – <strong>für</strong> touristische Dienstleistungen<br />

- Datenbank im Bereich Agrotourismus (Umfang Ziff. 3.4)<br />

- Subventionen <strong>für</strong> Schulung der Mitarbeiter und Inhaber der touristischen<br />

Objekte, insbesondere von agrotouristischen Bauernhöfen, z.B.<br />

Deutschstunden<br />

- Standarderhöhung der bestehenden Unterkünften, insbesondere in Wiesenmuseum<br />

in Owczary, Erholungszentrum in Żabiniec<br />

- Anpassung der Objekte an Behinderte!<br />

- Systematische Verbesserung der Wasserqualität, insbesondere von<br />

öffentlichen Bädern und Errichtung der Wasserinfrastruktur – Strände,<br />

Wasserstege, etc.<br />

- neue Formen von Tourismus und Erholung: weitere Zusammenarbeit<br />

mit z.B. Reithof in Drzecin (Pferdekutschen, Reiten, Hypotherapie)<br />

- Entwicklung von Anglerei und Jägerei<br />

- Erhöhung von Standarden der Gastronomie und Errichtung neuer Gastronomiepunkten,<br />

beispielweise Saisongaststätten bei der Fähreverbindung<br />

und in bestimmten Teilen von Wander- und Radwegen<br />

- weitere Nutzung von Objekten und Anlagen zur Organisation von Veranstaltungen,<br />

z.B. Stadtstadion<br />

- Aufmunterung zur Herstellung von regionalen Andenken – Bekanntgabe<br />

über den Wettbewerb<br />

- Beschreibung von Wander-, Rad-, Reiter und Skaterwege und touristischen<br />

Attraktionen auf beiden Oderseiten in zwei Sprachen<br />

- Beschreibung der Ausstellung in Wiesenmuseum Owczary in deutscher<br />

Die Entwicklung von Tourismus in der Gemeinde Górzyca, Lebus, Słubice<br />

verbindet man mit der Durchführung von darunter aufgeführten<br />

Handlungen und Investitionen. Sie beziehen sich auf <strong>die</strong> Einführung<br />

von neuen Elementen zur touristischen Bewirtschaftung und Erholungsmöglichkeiten,<br />

Rekultivierung und umweltfreundlichen Handlungen<br />

bestehender Flächennutzung. Darunter werden folgende Vorhaben gemeint:<br />

A. Nutzung von Internet, als Kommunikationsmedium und Wissens- und<br />

Informationsquelle mit immer größeren Zahl der Benutzer (einfacher und<br />

billiger Zugang zur touristischen Angeboten). Eine gemeinsame Webseite<br />

<strong>für</strong> drei Gemeinden in zwei Sprachen erleichtert Modifi kationen, Aktualisierungen<br />

und Gestaltung.<br />

Eine Teilnahme an der Erarbeitung einer grenzübergreifenden touritischen<br />

Internetpräsentation durch den Tourismusverband Märkisch-Oderland<br />

sollte genutzt werden.<br />

B. Newsletters an Businesspartner, 6-12 mal im Jahr. Newsletter soll alle<br />

aktuelle Informationen aus der Tourismusbranche in der Region, wichtige<br />

Termine und Angebote beinhalten.<br />

C. Zweisprachige Veröffentlichungen mit Informationen, Angeboten,<br />

touristischen Attraktionen der Gemeinde Górzyca, Lebus, Słubice mit<br />

Berücksichtigung der Angebote <strong>für</strong> Kinder und Jugend. Diese Veröffentlichungen<br />

sollen in Form von Katalogen kostenlos an touristische<br />

Informationen oder Fähreverbindung, an öffentliche Institutionen, wie<br />

C. Gründung eines wirtschaftlichen Subjektes zur vollständiger und integrierter<br />

Be<strong>die</strong>nung des touristischen Verkehrs, der Umfang und Kompetenzen<br />

<strong>die</strong>ses Subjektes wurden in Ziff. 3.4 des II. Teiles <strong>die</strong>ser Strategie<br />

aufgeführt<br />

D. Bau der Fähreverbindung Lebus – Nowy Lubusz und Lebus – Górzyca<br />

– Słubice, aufgeführt in Teil I der Strategie<br />

E. Komplexe Bewirtschaftung des Flussdeiches an der Oder – <strong>die</strong> Strecke<br />

Słubice, Górzyca und Kostrzyn<br />

- Verbesserung und Einführung von neuen Elementen in <strong>die</strong> bestehende<br />

kleine Architektur, Wander-, Rad- (Słubice – Górzyca – Kostrzyn), Reitund<br />

Skaterwege, neue Bänke, Beleuchtung, Mülleimer, Parkplätze <strong>für</strong><br />

Radfahrer<br />

- neue sanitäre Infrastruktur auf bestehenden und geplanten Wegen – Toilleten<br />

und Wasserquellen<br />

- neue Elemente bei Grünanlagen – Schutz des Flussdeiches vor Degradation<br />

- in der Zukunft, Bau eines Jachthafens in der Nähe der Fähreverbindung<br />

oder in Górzyca oder Lebus<br />

- in der Zukunft, Bau einer Anlegestelle – Stege und Stapellaufstellen,<br />

34 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


Voraussichten <strong>für</strong> Größe des touristischen Vekehrs<br />

Schulen und Kindergärten, geliefert werden.<br />

Man könnte auch das touristische Angebot der Gemeinden in den Ausgaben<br />

von Tourismus Marketing Brandenburg GmbH, wie beispielweise<br />

Kinder- und Jugendreisen 2005/2006, Broschüre Winterliches Brandenburg<br />

oder Reisejournal 2006 veröffentlichen lassen.<br />

Es fehlen etwaige Annahmen und Ausgangsdaten zur Bestimmung mit<br />

genauen Zahlen der Voraussichten der Größe vom touristischen Verkehr.<br />

Als Mittel zur Auswertung könnten <strong>die</strong>nen:<br />

- Anzahl der verkauften Tickets <strong>für</strong> Fähre,<br />

- Monitoring der Unterkünfte,<br />

- Anzahl der Touristen nach Eintrittskarten,<br />

- Besucherzahl bei Veranstaltungen.<br />

Nicht registrierter Verkehr kann man anhand Untersuchungsforschung<br />

unter den Touristen, Beobachtungen des touristischen Verkehrs und Interview<br />

mit Reiseführern und Mitarbeitern von touristsichen Objekten sowie<br />

Veranstaltern auswerten. Diese Forschung kann man mittels Umfrage<br />

zur Art und Dauer des Aufenthaltes, zu den Kommunikationsmitteln,<br />

sonstigen Spesen und positiven oder negativen Empfi ndungen bewerten.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Umfrage befi ndet sich in Anlage 1.<br />

Die Zahl von den Interessierten kann man auch nach Benutzerzahl von<br />

Webseiten zur Region der Gemeinden Górzyca, Słubice und der Stadt<br />

Lebus festlegen. Da<strong>für</strong> ist ein Zähler <strong>für</strong> einzelne Seitenaufrufe innerhalb<br />

einer Webseite einzubauen. Dieser Zähler könnte alle Benuzter<br />

z.B. nach dem Herkunftsland, der Besuchhäufi gkeit, Besuchdauer etc.<br />

registrieren.<br />

Obwohl <strong>die</strong> realen Daten fehlen, kann man annehmen, dass neue Fähre<br />

in bisher unzugänglichen Stellen und neue touristische Infrastruktur den<br />

touristischen Verkehr in Region wesentlich belbt.<br />

Touristenwege nennen.<br />

- Klub Przyrodnikó- (ehemaliger Lebuser Naturfreundenverband,<br />

heute Klub der Naturfreunde) – hier werden <strong>die</strong> Formen von aktivem<br />

Tourismus in der Wojewodschaft Lubuskie promoten und <strong>die</strong> Ökologieproblematik<br />

wird im Bewußtsein befestigt. Diese Kooperation wäre im<br />

Rahmen der Station von Naturfreunden in Owczary möglich. Klub der<br />

Naturfreunde hat seine Webseite mit ausführlicher Beschreibung von<br />

Touristenwegen in der Region, er gibt aus wissenschaftlich-touristische<br />

Publikationen in der Wojewodschaft Lubuskie.<br />

D. Teilnahme an Veranstaltungen von Tourismus Marketing Brandenburg<br />

GmbH (TMB) im Rahmen:<br />

- Brandenburg radelt an (23/24 April 2005) Cottbus<br />

- Brandenburgischer Reisemarkt (9 kwietnia 2005, 8 października 2005)<br />

Berlin<br />

- Laufende Promotion in RegioPUNKT – Berlin, Bahnhof Friedrichstrasse.<br />

- Sommerpromotion in der Stadtbibliothek Berlin-Mitte (Juli – August<br />

2005).<br />

Tourismus- und Erholungsquantität<br />

I. Schließung der Kooperation mit anderen Organisationen, <strong>die</strong> durch<br />

Nebenbeschäftigung <strong>für</strong> den Tourismus werben:<br />

- Kooperation mit Lubuski Oddział Doradztwa Rolniczego (Lebuser Abteilung<br />

<strong>für</strong> Landwirtschaftsberatung) zur Herausgabe von Tagesberichte<br />

mit Informationen zum Agrotourismus mit Bild und Beschreibung. Diese<br />

Tagesberichte werden laufend aktualisiert.<br />

- Kooperation mit Schulen und Kindergärten in Górzyca, Lebus und Słubice,<br />

damit <strong>die</strong>se im Rahmen der Natur-, Biologie- und Ökologiestunden<br />

sowie „Grünen Schulen” <strong>für</strong> den Tourismus promoten. Diese könnten<br />

auch interkulturelle Kontakte von Schülern entwickeln.<br />

- Kooperation mit Słubicer Filiale der Adam-Mickiewicz-Universität und<br />

Universität Viadrina Collegium Polonicum, mit Abteilung <strong>für</strong> Umweltschutz,<br />

im Bereich der Entwicklung lokalen Projekte zum Umweltschutz<br />

- Kooperation mit Oberförsterei in Rzepin und Oberförsterei in Ośno Lubuskie,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Forstpolitik in der Gemeinde Górzyca und Słubice <strong>die</strong><br />

Verantwortung tragen, zwecks Bearbeitung neuer Konzepte zur Bewirtschaftung<br />

der Waldkomplexe (Rzepiner Heide).<br />

- Kooperation mit Verwaltung des Landschaftsparkes „Warthemündung”<br />

zur Entwicklung von Ökotourismus.<br />

E. Teilnahme an sonstigen Messen in Polen und Deutschland. Dadurch<br />

schließt man Kontakte mit potentiellen Touristen und Unternehmen aus<br />

der Tourismusbranche – Reisebüros und Touroperatoren. Gemeinsame<br />

Handlungen ermöglichen Promotion aller Gemeinden an touristischen<br />

Veranstaltungen in Polen und umgekehrt, wie z.B.:<br />

- Messe Market-Tour in Stettin (April),<br />

- Tour Salon in Posen (Oktober),<br />

- Veranstaltungen organisiert durch den Marschall der Wojewodschaft<br />

Lubuskie, gemeinsame Promotion von Gemeinden Górzyca und Słubice<br />

an der deutschen Messe:<br />

- ITB – Internationale TourismusBörse in Berlin (März)<br />

- Spandauer Reisemesse Berlin-Spandau (Mercedes-Center) (September)<br />

Die Tourismusquantität ist eine Eigenschaft jeweiliger Region aufgrung<br />

ihrer Nauturbesonderheiten und Funktionen. Diese ist mit entsprechender<br />

Bewirtschaftung und touristischer Nutzung verbunden. Die Tourismusqantität<br />

bestimmt <strong>die</strong> maximale Zahl von Touristen, <strong>die</strong> gleichzeitig<br />

ihre touristische Ziele umsetzen können, ohne <strong>die</strong> Elemente der Naturwerte<br />

und langjährige Vorteile vom Tourismus zu beeinträchtigen.<br />

<strong>Touristische</strong> Quantität in de Gemeinde Górzyca, Lebus und Słubice bildet<br />

<strong>die</strong> Gesamtheit der Quantität von:<br />

- bestehenden Unterkünften<br />

- bestehenden und geplanten Erholungsbasis<br />

- Objekten und historischen Denkmälern der Städte und Gemeinden<br />

- Aufnahmefähigkeit der Wälder und Wasserbecken<br />

J. Kooperation mit lokalen Massenme<strong>die</strong>n, z.B.:<br />

- Mediatour – organisierte individuelle oder Gruppenausfl üge <strong>für</strong> Journalisten,<br />

welche <strong>die</strong> Natur der Region darstellen. Sehr oft kann man <strong>die</strong>se<br />

Ausfl üge mit kostenlosem Buffet verbinden. Dadurch könnte man Publikationen<br />

zum touristischen Produkt erzielen.<br />

- Gründung eines Fotoarchivs mit Bildern von Natursehenswürdigkeiten<br />

der Gemeinden. Die Aktualisierung <strong>die</strong>ses Archivs wäre erforderlich.<br />

Die Journalisten und <strong>Touristische</strong> Verbände hätten kostenlosen Zugang<br />

zu dem Archiv, <strong>die</strong> anderen daran interessierten nach Entrichtung einer<br />

Gebühr. Diese Handlungen hätten längere positive Beziehungen geschafft,<br />

insbesondere mit Me<strong>die</strong>n<br />

- Vorbereitung von fertigen Informationen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Presse und das Fernsehen<br />

zur touristischen Veranstaltungen in der Region<br />

F. Kooperation mit Reisebüros. Sie verbinden potentielle Touristen mit<br />

entsprechenden Produkten und verkaufen <strong>die</strong> Angebote der Gemeinden,<br />

insbesondere <strong>für</strong> Personen außerhalb der Region<br />

G. Kooperation mit touristischen Verlagen, <strong>die</strong>ser Kontakt ermöglich<br />

Aktualisierung der touristischen Produkten in neuen Aufl agen: in Reiseführern<br />

und Karten, sowie monatlichen Zeitschriften z.B. Bikeboard,<br />

Radmagazin (Magazyn Rowerowy), Trekkingbike, Aktiv Radfahren.<br />

Insgesamt beträgt <strong>die</strong> Tourismusqantität in den Gemeinden ca. 3.000.<br />

H. Kooperation mit polnischen Tourismusverbänden. Dazu zählen insbesondere:<br />

- Polskie Towarzystwo Turystyczno-Krajoznawcze (PTTK) – aufgrund<br />

fehlender Touristenwege unter dem Patronat über PTTK auf dem Gebiet<br />

der Gemeinde Górzyca und Słubice und keiner Regionabteilung <strong>die</strong>ses<br />

Verbandes schlägt man <strong>die</strong> Planung, gemeinsam mit PTTK, oder Anerkennung<br />

bestehender Touristenwege vor. Wichtig wäre <strong>die</strong> Gründung<br />

einer Abteilung von PTTK <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinde Górzyca und Słubice. Die<br />

neuen oder bestehenden Touristenwege könnte man auch als diaktische<br />

35 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


gungen und Erleichterungen gegenüber den <strong>für</strong> Tourismus interessierten<br />

Personen<br />

• gemeinsame Promotion der Gemeinde Górzyca, Słubice und der Stadt<br />

Lebus als touristisches Ziel<br />

• Entwicklung neuer touristischen Formen, z.B. Jägerei, Kanusport<br />

• Verlängerung der touristischen Saison, z.B. Promotion durch Pilzsammlerei<br />

im Herbst<br />

Werte kalkulierbar, nachdem regelmäßige Marktuntersuchungen mit<br />

Statistikmethoden sind durchgeführt worden.<br />

WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER GEMEINDE GÓRZYCA,<br />

LEBUS UND SŁUBICE DURCH DIE ENTWICKLUNG VON<br />

TOURISMUS<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Voraussichten zu Änderungen in der Wirtschaft<br />

Die Offenheit <strong>die</strong>ser Strategie bildet einen Ausgangspunkt füt weitere<br />

gemeinsame Projekte und Vorhaben der Grenz<strong>gemeinden</strong> und verstärkt<br />

das grenzübergreifende Bild der Region Górzyca und Słubice und der<br />

Stadt Lebus.<br />

Nach Analyse der gemeinsamen Tourismusentwicklung in den Gemeinden<br />

Górzyca, Słubice und in der Stadt Lebus durch Fähre hat sich ergeben,<br />

dass <strong>die</strong> Fähre sich zur weiteren Tourismusentwicklung beiträgt. Die<br />

Fähre könnte einen wichtigen Wirtschaftszweig in den Gemeinden bilden.<br />

Trotzt unbestreibarer Naturwerte müssen stimulierende Handlungen<br />

unternommen werden. Die Entwicklung von Tourismus ohne Investitionen<br />

ist nicht möglich. Diese müssen nicht nur von den Gemeinden selbst<br />

aber auch durch private Unternehmen durchgeführt werden.<br />

Neue Fähreverbindung, <strong>die</strong> wieder Gebiete mit gemeinsamen kulturellen<br />

Wurzeln zusammenlegt, bildet neue Dimension fü den Tourismus in<br />

der Region. Es werden dadurch touristische Wege Europas verbunden.<br />

Diesen Zugang gewinnen nicht nur <strong>die</strong> Einwohner, wie es bisher der Fall<br />

war, aber auch alle Transittouristen.<br />

Zu den Vorteilen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinde Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus<br />

zählen:<br />

• wirtschaftliche Belebung der Region und dadurch höhere Einkommen<br />

im Gemeindenbudget (direkt und indirekte) von kommunalen Selbstverwaltungen,<br />

höhere Einkommen von Privatunternehmen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> den Tourismus<br />

etwas leisten,<br />

• Senkung, im längeren Zeitraum, der Zahl von Arbeitlosen, mehr Angestellte<br />

im Tourismus, kleiner Ausgaben der Gemeinden <strong>für</strong> Sozialhilfe<br />

– nach längerem Zeitabschnitt<br />

• ständige Verbesserung von Infrastruktur der Gemeinden, insbesodere<br />

im Bereich Umweltschutz<br />

Die Entwicklung des Tourismus stimuliert wirtschaftliche Änderungen.<br />

Zu <strong>die</strong>sen Änderungen zählen: Entwicklung der Gastronomie, Dienstleistungen<br />

und öffentlicher Sicherheit. Es werden sich auch kleine Betriebe<br />

zur Herstellung von Andenken, Faltprospekten, Karten, Reiseführern und<br />

Ansichtskarten entwickeln. Größerer Verkehr in der touristischen Saison<br />

trägt zur Herstellung größeren Mengen von Lebensmitteln bei. Die Enwicklung<br />

von Tourismus verursacht auch Änderungen im Transport und<br />

öffentlichen und privaten Kommunikatonsmitteln. Die Einkommen von<br />

Transportfi rmen steigen. Dieses bringt mit sich zukünftig den Bau und<br />

Verbesserung der bestehenden Straßen.<br />

Voraussichten <strong>für</strong> finanzielle Vorteile vom Tourismus<br />

Dieses Programm zur Entwicklung von Tourismus in den Gemeinden<br />

Górzyca, Lebus und Słubice sieht <strong>die</strong> Steigerung des touristischen Verkehrs<br />

voraus.<br />

Durch <strong>die</strong> Entwicklung von Tourismus in den Gemeinden steigen:<br />

- Verbrauchspotential von Tourismus,<br />

- Gemeindeeinkommen,<br />

- Einkommen wirtschaftlicher Subjekte, <strong>die</strong> direkt und indirekt mit Tourismus<br />

verbunden sind.<br />

Durch <strong>die</strong> Kaufhandlungen der Touristen erzielt man einen bestimten<br />

Kapitalzufl uss in <strong>die</strong> Gemeinde. Dieser Kapitalzufl uss wurde als Verbrauchspotential<br />

von Tourismus genannt.<br />

Die gesellschaftlich-wirtschaftliche Belebung setzt in Bewegung unterschiedliche<br />

Prozesse in den Gemeinden (Wirtschafts-, Investitions- und<br />

Gesellschaftsprozesse), <strong>die</strong> verursachen, dass <strong>die</strong> Gemeinden selbst, <strong>die</strong><br />

Bevölkerung und Unternehmen auf dem Gebiet aktiv wirken werden. Zu<br />

den wichtigsten Handlungen gehören:<br />

• Eröffnung der Fährverbindung Lebus – Nowy Lubusz und Lebus – Górzyca<br />

- Słubice<br />

• Gründung eines gemeinsamen Subjektes zur Koordinierung der Arbeiten<br />

im Bereich Tourismus<br />

• komplexe Bewirtschaftung der touristischen Flächen in der Gemeinde<br />

Górzyca, Słubice und der Stadt Lebus – Wander-, Rad-, Reit- und Skateswege,<br />

Erholungsplätze, kleine Gastronomie<br />

• Anpassung der Infrastruktur an ausländische Touristen (zweisprachig)<br />

• Anpassung der Infrastruktur an Behinderte<br />

• Entwicklung von Agrotourismus und Ökotourismus mittels Begünsti-<br />

Die Einkommen vom Tourismus könnte man wie folgt unterteilen:<br />

- direkte – von Immobilien- und Grundsteuern sowie Pacht der Gemeindefl<br />

ächen <strong>für</strong> Tourismus<br />

- indirekte – Steuer aus der gewerblichen Tätigkeit<br />

Die Einkommen von gewerblichen Subjekten ist schwer einzuschätzen,<br />

man nimmt aber an, dass <strong>die</strong>se Größe zwischen 15 und 20% des Verbrauchspotentials<br />

von Tourismus liegt.<br />

Weil es keine Basisdaten zum tatsächlichen touristischen Verkehr<br />

(ohne Transittourismus) und zum laufenden Einkommen aus der<br />

touristischen Tätigkeit vorliegen, ist es unmöglich, in bestimmten Werten<br />

<strong>die</strong> fi nanziellen Vorteile einzuschätzen. In der Zukunft werden <strong>die</strong>se<br />

36 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


BIBLIOGRAPHIE<br />

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38 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE


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