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Touristische strategie fährübergang für die gemeinden górzyca

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TEIL I<br />

GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS I SŁUBICE GESTERN, HEUTE I MORGEN<br />

Kirche aus Lvov gespendet. Ist in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> Figur auch<br />

nach Górzyca gekommen?<br />

Genauso geheimnisvoll sieht <strong>die</strong> ganze Angelegenheit mit einem weiteren<br />

Bild aus. Wir kennen viele Darstellungen der Gottesmutter, <strong>die</strong> in<br />

Form von Skulpturen auf kirchlichen Altären im Territorium der alten<br />

Diözese Lebus zu fi nden sind. Wir kennen jedoch nur ein Bild, das sich<br />

vorher in der Kirche der Heiligen Maria in Frankfurt Oder befand. Die<br />

Kunsthistoriker bezeichnen das späte Mittelalter als Entstehungszeit des<br />

Bildes, somit konnte es nicht aus dem Sanktuarium von Górzyca stammen<br />

In Anbetracht einer solchen Situation muss man auf andere Indizien aufmerksam<br />

machen:<br />

Die Erscheinung der Gottesmutter als Beschützerin des Bistums in Lebus<br />

ist auf dem Stempeln des Domkapitels und anderer Geistiger zu sehen.<br />

Wir sollten uns auf <strong>die</strong> besondere Art des Stempels <strong>für</strong> den Dekan aus<br />

Lebus Tomasz interessieren, weil er aus dem Ende des XIII. Jahrhunderts<br />

stammt, als Górzyca <strong>die</strong> Hauptstadt der Diözese war. Wir sehen auf dem<br />

Bild drei Hilfsgeistige. Zwei Gestalten sind über der dritten platziert, <strong>die</strong><br />

sicher Thomas sein soll, der zu den Figuren betet, <strong>die</strong> wir als zwei Hilfsgeistliche<br />

bezeichnet haben. Eine <strong>die</strong>ser Figuren ist sicherlich der heilige<br />

Wojciech, der auch als Beschützer des Bistums in Lebus gilt. Die zweite<br />

Gestalt ist <strong>die</strong> Gottesmutter, wahrscheinlich in der Form, <strong>die</strong> dem Gestalter<br />

des Stempels <strong>für</strong> das Sanktuariums bekannt war. Im Hintergrund ist<br />

der Umriss der Kirche mit den drei Türmen zu sehen. Es kann sich um<br />

eine Vision der Kathedralekirche handeln, <strong>die</strong> während des Angriffs der<br />

Frankfurter auf Górzyca zerstört wurde.<br />

Es gibt noch eine Spur in <strong>die</strong>ser Angelegenheit. Es gibt noch ein Exemplar<br />

einer Bibel in der Kirchenbibliothek der Kirche vom Heiligen Jacob<br />

in Osno. Diese stammt aus dem XX. Jahrhundert. Auf der Rückseite der<br />

Titelseite ist das Bild der Madonna zu fi nden. Diese Bibel wurde von<br />

Paul Lutketius - dem Verwalter der Kirche Lebus in Fürstenwalde und<br />

der Kirche in Ośno im Jahre 1453 gewidmet. Ist es möglich, dass das<br />

Bild der Madonna aus dem Sanktuarium in Górzyca auf solche Art und<br />

Weise verewigt wurde?<br />

Jahre 1252, als einer Ortschaft des Lebuser Bischofsamtes zu fi nden, das<br />

in den Jahren 1123 – 1124 entstanden ist. Durch <strong>die</strong> Politik von Bolesław<br />

Krzywousty mit der Apostelhauptstadt kam es zur Gründung <strong>die</strong>ser Diözese.<br />

Aufgrund der Hilfe des Erzbischofes Willibrandt im Kampf des<br />

Fürsten Rogatka gegen Henryk III. musste im Ergebnis der verlorenen<br />

Schlacht ein Teiles des Lebuser Land, wozu auch Górzyca gehörte, <strong>für</strong><br />

sieben Jahrhunderte zunächst an unter <strong>die</strong> Herrschaft von Magdeburg<br />

abgegeben werden.<br />

In einem Dokument aus dem Jahre 1329 wurde Górzyca als oppidium,<br />

also als eine Stadt, genannt.<br />

GEMEINDE GÓRZYCA<br />

Die Gründe zur Aufl ösung des Marien - Sanktuariums in Górzyca sind<br />

bekannt. Der in Küstrin (polnisch Kostrzyn) regierende Markgraf Johannes<br />

ordnete <strong>die</strong> Besichtigung der Kirchen aus der Region Lebus an. Nachdem<br />

er vom Bestehen des Sanktuariums in Górzyca erfahren hatte, veranlasste<br />

er dessen Liqui<strong>die</strong>rung. Allerdings widersetzte sich der Bischof<br />

Das Geheimnis des Sanktuariums in Górzyca<br />

Das erste Geheimnis birgt der Beginn des Sanktuariums. Allgemein wird<br />

<strong>die</strong> Hypothese aufgestellt, <strong>die</strong> wunderbaren Bilder von Maria, <strong>die</strong> früher<br />

in Pamięcin verehrt wurden. Mit der Verlegung der Bilder im XIV. Jahrhundert<br />

nach Górzyca begann mit großer Wahrscheinlichkeit der Aufbau<br />

des Sanktuariums., Diese Annahme wird mit der deutschen Bezeichnung<br />

<strong>die</strong>ser Ortschaft „Frauendorf“ „Wieś Pani” belegt.<br />

Es ist wahrscheinlich, dass <strong>die</strong> Bilder von Maria an den Ort angebracht<br />

wurden, an welchem sich vorher das Sanktuarium <strong>für</strong> <strong>die</strong> heidischen<br />

Götter befunden hat. Die ethnische Zugehörigkeit ist in der Region von<br />

Lebus schwierig zu bestimmen und <strong>die</strong> Relikten des Heidentums sind<br />

lange, sogar bis zum XIII. Jahrhundert und länger zu fi nden. Das magische<br />

Viereck mit den geheimnisvollen Symbolen war in der Kirche in<br />

Sachsendorf noch im XVII. Jahrhundert vorhanden.<br />

Das zweite Geheimnis bilden <strong>die</strong> Kunstgegenstände, <strong>die</strong> verehrt wurden.<br />

Entsprechend den geschichtlichen Darstellungen befanden sich zwei<br />

Kunstgegenstände in dem Sanktuarium.<br />

Der erste Gegenstand – ein Relief könnte erst im XIV. Jahrhundert in der<br />

Kapelle von Górzyca angebracht worden sein. Das andere Relief wurde<br />

in Form eines Bildes aus Holz mit unbekannter Herkunft geschaffen.<br />

Die Skulptur der Maria wurde entweder aus Marmor oder aus Alabaster<br />

angefertigt. Gewissen Indizien deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang<br />

zwischen der Darstellung der Gottesmutter in Gorzyca und der<br />

Skulptur in Lvov gibt. Der Bischof aus Lebus, Jan Kietlicz, interessierte<br />

sich während seines Aufenthaltes in Lemberg gerade <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Figur. Es<br />

lohnt sich zu wissen, dass <strong>die</strong> Bischöfe aus Lebus noch im XIII. Jahrhundert<br />

<strong>die</strong> Stadt Lvov als ihren Teil des Erbes betrachtet haben und aus<br />

<strong>die</strong>sem Grunde hat Jan Kietlicz <strong>die</strong> “Zunft der Diener von Maria“ <strong>für</strong> eine<br />

Die Geschichte von Górzyca (deutsch Göritz) ist mit der Geschichte des<br />

Lebuser Landes verbunden und bildet einen wesentlichen Teil der Geschichte<br />

<strong>die</strong>ser Region. Die heute unscheinbare Ortschaft bildete schon<br />

in der Zeit des früheren Mittelalters eine bedeutsame Gruppe von den<br />

Siedlungen mit einer sehr dynamischen Entwicklung<br />

Górzyca, Gorice, Goriza – <strong>die</strong> Bezeichnung der Ortschaft kommt von<br />

einer Erhebung, <strong>die</strong> sich von der süd- östlichen Seite her erstreckt und<br />

Berg genannt wurde. Diese Bedeutung beinhaltet ist auch der deutsche<br />

Name „Göritz“. Damals war Gorzyca eine Stadt und in den Jahren<br />

1207-1354 sogar der Hauptsitz des Bischofsamtes von Lebus mit dem<br />

Sanktuarium der Maria. Dieser Ort der Verehrung der Maria wurde bis<br />

zum XVIII. Jahrhundert zahlreich von Pilgern aus Großpolen, Schlesien,<br />

Lebuser Land und Brandenburg besucht. In den Jahren 1200-800 v. Ch.<br />

gab es hier eine Lebensgemeinschaft der Lausitzer Kultur. Hier kreuzten<br />

sich auch im prähistorischen Zeitraum <strong>die</strong> Wege aus allen Himmelsrichtungen.<br />

Im XIII. und XIV. Jahrhundert war <strong>die</strong> Geschichte von Górzyca mit der<br />

Geschichte des Bischofsamtes aus Lebus fast identisch. Die Spuren <strong>die</strong>ser<br />

über 100 jährigen Symbiose sind im Wappen von Górzyca wieder<br />

zu fi nden, das aus dem Anfang des XIX. Jahrhunderts stammte und sich<br />

nach einem Muster des bischöfl ichen Wappens richtete. Hier wurden lediglich<br />

<strong>die</strong> Feuerhaken durch <strong>die</strong> Hirtenstäbe ersetzt. Die Grundlagen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung der Ortschaft waren ebenfalls mit dem<br />

Bistums in Lebus verbunden. Im Jahr 1447 hat der Bischof Jan Deher<br />

ein Vorwerk in Górzyca errichten lassen, das bis in das XX. Jahrhundert<br />

überlebte.<br />

Die hiermit dargestellte Skizze über <strong>die</strong> Geschichte <strong>die</strong>ser Ortschaft aus<br />

der Umgebung des Oderfl usses ist eine populäre Arbeit. Allerdings wurde<br />

<strong>die</strong>se Arbeit um einen Quellenachtrag ergänzt, in dem <strong>die</strong> Texte der<br />

Unterlagen erwähnt wurden, <strong>die</strong> in Górzyca im XIII. und im XIX. Jahrhundert<br />

ausgestellt wurden. Nur wenige polnische Städte können solche<br />

wunderbaren Traditionen vorweisen. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang ist es<br />

durchaus empfehlenswert, <strong>die</strong>se traditionellen Überlieferungen nicht nur<br />

kennen zu lernen, sondern auch zu pfl egen.<br />

Die ersten Erwähnungen Gorzycas sind historischen Überlieferungen im

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