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Touristische strategie fährübergang für die gemeinden górzyca

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eine Gebietsreform in der ehemaligen<br />

DDR verschwand auch <strong>die</strong>ses letzte Erinnerungsstück<br />

von der Landkarte.<br />

Nachdrücklich in Erinnerung gerufen<br />

wurde der Begriff Lebuser Land wieder<br />

durch Gründung der polnischen Grenz -<br />

Wojewodschaft Lubuskie im Jahre 1999.<br />

Seit dem befi nden sich Teilstücke des<br />

historischen Lebuser Landes in den Kreisgrenzen<br />

der polnischen Kreise Slubice,<br />

Sulecin, Gorzow Land und Swiebodzin<br />

sowie in den deutschen Kreisen Märkisch<br />

Oderland, Oder Spree und der kreisfreien<br />

Stadt Frankfurt/O.<br />

Im Dezember des Jahres 1999 fand in<br />

Lebus eine Konferenz zur „Kulturlandschaft Lebuser Land/Ziemia<br />

Lubuska“ statt. In seiner Begrüßung stellte Dr. Gerd Gebhardt von der<br />

Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin/Brandenburg fest: „Der<br />

Tagungsort ist mit Bedacht gewählt worden, weil sich hier in besonderem<br />

Maße Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Frage fi nden lassen, wie weit sich aus<br />

der Historie gemeinsame Wurzeln und Interessen zur Gestaltung der Gegenwart<br />

und zur Gewinnung der Zukunft in <strong>die</strong>ser Region beiderseits der<br />

Oder und damit beiderseits der Landesgrenzen zwischen Deutschland<br />

Magdeburger Erzbischof Wilbrand ab. Die andere Hälfte nimmt er als<br />

Lehen. Diesen Anteil gibt er aber schon in den Jahren 1250 – 52 an <strong>die</strong><br />

brandenburgischen Markgrafen ab.<br />

Weitere wichtige Daten aus der Geschichte sind mit 1385 (Verlegung des<br />

Bischofssitzes nach Fürstenwalde – Schloss blieb noch eine der Hauptresidenzen<br />

der Bischöfe), 1555 (Säkularisation des Bistums Lebus), 1589<br />

(Schlossbrand und endgültige Aufgabe des Bischofssitzes). Mit <strong>die</strong>sem<br />

Werdegang verloren Stadt und Land Lebus zunehmend an Bedeutung.<br />

Gemeinde Lebus<br />

Aus der Geschichte des Lebuser Landes<br />

und der Stadt Lebus<br />

Immer mehr an Bedeutung gewann dagegen in <strong>die</strong>ser Zeit das nur wenige<br />

Kilometer von Lebus entfernt liegende Frankfurt/Oder. Was ganz sicher<br />

auch der, durch den Bischof von Lebus Dietrich von Bülow, im Jahr<br />

1506 veranlasste Gründung der Universität Viadrina zuzuschreiben ist.<br />

Das Land Lebus war in den folgenden Jahren nur noch auf der westlichen<br />

Seite der Oder auf Landkarten präsent. Östlich war es im Sternberger<br />

Land aufgegangen.<br />

Mit den preußischen Staatsreformen im 19. Jh. verschwanden dann<br />

auch <strong>die</strong> Länderbegriffe. Über das ehemalige Lebuser Land zog sich <strong>die</strong><br />

preußische Verwaltungseinheit Regierungsbezirk Frankfurt/O mit seinen<br />

Kreisen Lebus und Sternberg. Lebus war in <strong>die</strong>ser Zeit so unbedeutend<br />

geworden, dass sich der Sitz der Kreisverwaltung in Seelow befand.<br />

Einen noch schärferen Schnitt durch <strong>die</strong> Geschichte des einstigen Lebuser<br />

Landes gab es in Folge der Auswirkungen des 2. Weltkrieges. Der<br />

ehemalige östliche Teil des Lebuser Landes wurde polnisches Staatsgebiet.<br />

Der westliche Teil lebte noch bis 1952 im Kreis Lebus fort. Durch<br />

und Polen ableiten lassen.“ Seit <strong>die</strong>ser Konferenz sind auf kommunaler<br />

Ebene viele Aktivitäten entwickelt worden, um Licht in <strong>die</strong> gemeinsame<br />

Geschichte zu bringen. An der Gestaltung der Gegenwart und Zukunft<br />

wird durch <strong>die</strong> unterstützende Euroregion “Pro Europa Viadrina “mittels<br />

vieler kleiner Projekte (Von Mensch zu Mensch) aber auch größerer intensiv<br />

gearbeitet.<br />

Ein solches Projekt ist zum Beispiel das Projekt der Naturfreunde Internationale<br />

„Europäische Landschaft des Jahres“. Auf Antrag des Landesverbandes<br />

der brandenburgischen NaturFreunde und des polnischen<br />

Partnerverbandes PTTK wurde das „Lebuser Land“ zur europäischen<br />

Wenn man heute von der Geschichte des Lebuser Landes spricht, muss<br />

man eigentlich einschränkend hinzufügen, dass <strong>die</strong>ses Land in seiner ursprünglichen<br />

Form schon lange “ Geschichte “ ist.<br />

Die lebendigsten Zeugnisse <strong>die</strong>ser Geschichte sind heute das deutsche<br />

Städtchen Lebus sowie <strong>die</strong> polnische Wojewodschaft Lubuskie. Kaum<br />

ein Tourist der sich in unseren Tagen dem rechts und links der Oder liegenden<br />

Landstrich nähert, weiß um <strong>die</strong> Bedeutung des Ortes und des<br />

Landes Lebus in historischer Zeit. Selbst den meisten jetzt hier Lebenden<br />

ist noch einiges von der Dramatik und Tragik, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Geschichte der<br />

vergangenen Jahrhunderte mit sich brachte, verborgen. Die Bedeutung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> deutsche und polnische, ja sogar <strong>für</strong> <strong>die</strong> europäische Geschichte<br />

ist noch nicht ausreichend bekannt gemacht worden.<br />

Auf Grund seiner bewegten Geschichte, darin eingebunden verwirrende<br />

Wechsel der Macht- und Besitzverhältnisse, <strong>die</strong> ihre Begründung oft in<br />

wechselnden lehnrechtlichen Bindungen, politischen Koalitionen und<br />

familiärer Bande hatten, ist es zugegebener Maßen auch nicht einfach,<br />

sich einen Überblick zu verschaffen. Wer es trotzdem wagt, muss bis zum<br />

Ende des ersten Jahrtausend und den Beginn des zweiten Jahrtausend<br />

zurückblicken. In <strong>die</strong> Zeit, als sich im ehemaligen Lebuser Land <strong>die</strong> hier<br />

gesiedelten slawischen Stämme, wie <strong>die</strong> Leubuzzi, mit deutschen und<br />

polnischen Stämmen hart um <strong>die</strong> Vorherrschaft stritten.<br />

Die genannten verworrenen Verhältnisse sowie der Verlust an geschichtlichen<br />

Spuren durch kriegerische Ein- und Auswirkungen sind auch Grund<br />

da<strong>für</strong>, dass eine gesicherte Beschreibung der einstigen Ausdehnung des<br />

Lebuser Landes bis heute nicht möglich ist. Als Bezugsgröße wird heute<br />

noch mit der relativ ungenauen Beschreibung der Grenzen wie sie im<br />

„Liegnitzer Vertrag“ von 1249 festgehalten sind, operiert. Zieht man in<br />

Betracht, dass bis ins 13.Jh. Grenzen an Wasserläufen festgemacht wurden,<br />

könnte sich das Lebuser Land zwischen den Fließgewässern Warthe,<br />

Netze, Oder – Neißemündung, Dorche, Schlaube, Oelse, Spree, Löcknitz<br />

und Stobber ausgebreitet haben. In etwa <strong>die</strong>sen Grenzen befand sich auch<br />

zwischen dem 12. und 16. Jh. <strong>die</strong> Diözese Lebus.<br />

Lebus wird als Ort erstmals 1109 im Zusammenhang mit einem Heereszug<br />

von König Heinrich V. genannt. Für <strong>die</strong> weitere Entwicklung des<br />

Lebuser Landes war auch <strong>die</strong> Gründung des Bistums Lebus, welche<br />

unter der Herrschaft von Boleslaw III. Krzywousty in den Jahren 1124<br />

– 1133 vollzogen wurde, von Bedeutung.<br />

In einer vom polnischen Herzog Wladislaw II. ausgestellten Urkunde<br />

wird das Lebuser Land erstmals erwähnt. Boleslaw II. tritt im Jahre 1249<br />

(Vertrag von Liegnitz) zur Hälfte Burg, Stadt und Land Lebus an den<br />

12 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE

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