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Touristische strategie fährübergang für die gemeinden górzyca

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der Stadt.<br />

Im Jahr 1810 wurde der befestige Weg von Küstrin - Kietz bis hin nach<br />

Górzyca aufgebaut. Das morastige Gebiete zwischen Wegen und dem<br />

Flussbett der Oder wurde trockengelegt und Menschen angesiedelt. So<br />

entstand <strong>die</strong> Siedlung „Göritz-Kolonie“. Diese Siedlung befand sich an<br />

dem Ort, an welchem sich <strong>die</strong> heutige Ługi Górzyckie (Lugow Göritz)<br />

befi ndet. Ein Teil der Kolonie befand sich auf dem westlichen Ufer der<br />

Oder, wo sich ebenfalls ein Vorwerk befand. Das Deichhaus am östlichen<br />

Ufer der Oder in der Nähe des Dammes gehörte ebenfalls zu Górzyca.<br />

Im Jahr 1855 hat <strong>die</strong> Stadt Górzyca 2616 Einwohner gehabt. Sie war<br />

kleiner als anderen Städtchen in der Umgebung. In Ośno wurden<br />

4633 Bewohner registriert und in Rzepin 4529 Personen erfasst. Der<br />

Geschichtsforscher Weddekind, der <strong>die</strong> Geschichte der Neuen Mark<br />

beschrieben hat, bemerkte in der Mitte des XIX. Jahrhunderts mit dem<br />

Gefühl der leichten Nostalgie, dass <strong>die</strong> Glanzzeit der Stadt Göritz in dem<br />

Zeitraum war, als sie <strong>die</strong> Funktion der Hauptstadt des Bistums von Lebus<br />

hatte.<br />

Unterstützung der protestantischen Gruppe um Herrn Abraham Lehmann<br />

aus Spandau im Jahr 1776 entstanden ist, wurde mit drei Glocken<br />

ausgerüstet, <strong>die</strong> 1770 in Berlin gegossen und von ehrenhaften Bürgern<br />

der Stadt gespendet wurden. Die Vor- und Nachnamen <strong>die</strong>ser Personen<br />

wurden vom Glockengießer verewigt. Dank <strong>die</strong>ser Tatsache wissen wir,<br />

um welche Personen es sich gehandelt hat: Kottwic - Beamter, stammte<br />

wahrscheinlich aus der Familie Kattowicz, <strong>die</strong> in der Lausitz bekannt<br />

war, Rendel - Prediger, Hancke - Bürgermeister, Bache – Richter und<br />

Niczke - Sänger<br />

Nähe von Górzyca passiert. Das XVII. Jahrhundert war in der Geschichte<br />

von der Stadt Górzyca und deren Umgebung nicht nur <strong>die</strong> Zeit von Kriegen<br />

und Zerstörungen.<br />

Seit der Mitte des Jahrhunderts war der auf der Universität in Königsberg<br />

ausgebildete Eliasz Löckel Superintendant in Górzyca. Dieser Geistliche,<br />

der Historiker war, ist als Verfasser von zwei umfassenden Werken<br />

bekannt, deren Wert in der entsprechenden Ausnutzung des Quellenmaterials<br />

besteht. Er hatte Zugang zum städtischen Archiv, dem Archiv des<br />

Kur<strong>für</strong>sten und dem Archiv des Johannnitenordens in Słońsk. In beiden<br />

Werken zitiert er zahlreiche, später verlorengegangene Dokumente, wie<br />

z. B. aus dem alten Archiv der Bischöfe. In dem Werk „Marchia illustrata,<br />

ab initio mundi ab...“ sind auch andere, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Geschichtsforschung<br />

der Region Lebus wichtige mittelalterliche Diplome zu fi nden. Andere<br />

Geschichtsforscher haben oft <strong>die</strong> Werke von Löckel in Anspruch genommen.<br />

Die zwanziger und dreißiger Jahre des XX. Jahrhunderts haben in der<br />

Gesichte der Stadt keine wesentlichen Ereignisse gebracht. Die Stadt<br />

Górzyca war eine Ortschaft <strong>für</strong> den kleinen Handel und das Handwerk.<br />

Es gab hier einen Verlag, in dem das Buch unter dem Teil „Aus der<br />

Geschichte Lubusz“ erschienen ist. Dieses Buch wurde von dem<br />

Regionalforscher Johann Brandt geschrieben.<br />

Eine Zeitung wurde ebenfalls <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stadt herausgegeben. Auf der<br />

Titelseite der Wochenzeitschrift wurde des Wappen von Górzyca mit<br />

der Bischofsmütze angebracht. Dies ist ein Beweis da<strong>für</strong>, dass sich<br />

<strong>die</strong> kulturelle Elite <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vergangenheit der Ortschaft interessiert<br />

hat. Im Jahre 1938 gab es ein interessantes Ereignis. Die Gruppen der<br />

katholischen Jugend aus den unterschiedlichen deutschen Städten haben<br />

eine Pilgerfahrt nach Górzyca unternommen, <strong>die</strong> einen nicht offi ziellen<br />

Charakter hatte. Die Absicht der Pilger war <strong>die</strong> Ehrung des Ortes, an<br />

welchem sich vor Jahrhunderten das wundersame Bild der Gottesmutter<br />

befand. Der Rosenkranz wurde während der Pilgerfahrt abgebetet.<br />

Während der Kriegsjahre wurde in Górzyca <strong>die</strong> Filiale des Lagers <strong>für</strong><br />

Gefangene aus Drzewice errichtet. Die Kriegsgefangenen aus Polen,<br />

Frankreich und aus Italien wurden hier gehalten. Sie wurden zur Arbeit<br />

in <strong>die</strong> hiesigen landwirtschaftlichen Höfe geschickt. Anfang 1945<br />

wurde Gorzyca sowohl Frontstadt als auch <strong>für</strong> Küstrin. Während der<br />

Kämpfe rund um <strong>die</strong> Festung Küstrin haben <strong>die</strong> sowjetischen Truppen<br />

Górzyca stark zerstört. Wir kennen nicht das Schicksal der Bewohner<br />

<strong>die</strong>ser Stadt nach der Besetzung durch <strong>die</strong> Rote Armee. Die deutschen<br />

Bewohner, welche vorher der Unterdrückung seitens des russischen<br />

Geheim<strong>die</strong>nstes NKWD ausgesetzt waren, wurden bis Ende 1945 aus<br />

Górzyca ausgesiedelt. . Auf einem Grundstück in der Rzepinska Str.<br />

wurden menschlichen Reste gefunden, <strong>die</strong> aus der Zeit nach dem Krieg<br />

stammten. Das sind sicher Spuren verbrecherischer Tätigkeiten von<br />

Sicherheitsorgane in den vierziger Jahren.<br />

Folgende Inschrift wurde an einer <strong>die</strong>ser Glocken angebracht:<br />

„Gott las sein reines Wort zu seinen Wohlgefallen und <strong>die</strong>ser Glocken<br />

Klang an das erschallen“.<br />

Die Kriege von Napoleon bedeuten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewohner der Stadt Górzyca<br />

wie <strong>für</strong> andere brandenburgische Städte weitere fi nanzielle Lasten.<br />

Die Stadt Górzyca wurde mit 1900 Bewohnern verpfl ichtet, eine Summe<br />

von 1200 Taler zu entrichten, während <strong>die</strong> Stadt Rzepin mit 3300<br />

Bewohnen 29140 Taler an <strong>die</strong> königliche Schatzkammer abzuführen<br />

hatte. Diese Differenz kann als Nachweis <strong>für</strong> <strong>die</strong> wesentliche Verarmung<br />

der Stadt Górzyca <strong>die</strong>nen.<br />

Im Jahr 1815 wurde Verwaltungsreform fortgesetzt, der preußische Staat<br />

wurde in Regierungsbezirke und Kreis eingeteilt. Im Zeitraum von<br />

1872 bis 1875 wurde <strong>die</strong> nächste Reform im Bereich der territorialen<br />

Verwaltung und der Selbstverwaltungsorgane eingeführt. Darüber hinaus<br />

wurde in drei Instanzen ebenfalls das Gerichtswesen eingeführt. Die<br />

Jahre nach dem Wiener Kongress haben <strong>die</strong> Stabilisierung <strong>für</strong> Górzyca<br />

gebracht. Seit 1820 stieg <strong>die</strong> Anzahl der Bewohner. Im Jahre 1821 wurden<br />

1191 Bewohner gezählt und im Jahre 1850-sogar 2020 Personen.<br />

Wirtschaftlich gesehen war Górzyca der Domäne in Pamięcin<br />

untergeordnet, ähnlich wie <strong>die</strong> Stadt Owczary.<br />

Die ersten Jahren des XIX. Jahrhunderts brachten Owczary ebenfalls<br />

zahlreiche Verluste. Der Brand im Jahr 1807 zerstörte <strong>die</strong> Kirche, <strong>die</strong><br />

dann nie wieder aufgebaut wurde. Die Anzahl der Bewohner der Stadt<br />

Owczary betrug in der Hälfte des XIX. Jahrhunderts gerade noch 200.<br />

Im Jahr 1802 wurden in der Nähe von Górzyca <strong>die</strong> Aktivitäten einer<br />

Sekte erkennbar, deren Gründen Filip Rosentahl war. Die Städte Ośno,<br />

Lemierzyce, Witnica und Górzyca wurden von den Anhängern des<br />

„Neuen Messias“ besucht, <strong>die</strong> während Ihrer missionären Wanderung<br />

<strong>die</strong> Auffassungen des Gnostizismus vertraten.<br />

Die adelige Familie Hulewicz stammte aus Wojtun und ist seit dem<br />

XIX. Jahrhundert in Górzyca ansässig. Zu deren Nachkommen gehörte<br />

sicherlich auch Aleksander Gabriel Hulewicz (1696-1772). Er war erster<br />

Lektor der polnischen Sprache an der Universität in Frankfurt(O).<br />

Der Ausbau von Verkehrswegen und -verbindungen ermöglichte eine<br />

Weiterentwicklung von Górzyca. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie im<br />

Jahr 1880 in Górzyca und weiter bis hin nach Rzepin wurde auch das<br />

Bahnhofsgebäude errichtet. Dieses Gebäude befand sich allerdings nicht<br />

am heutigen dem Ort, sondern ca. zwei Kilometer weiter nördlich von<br />

Die Markgrafen besetzten in der Stadt Górzyca das Amt des Richters.<br />

Dieser Zustand blieb bis zum dem Zeitpunkt der Realisierung der Stein-<br />

Hardenbergschen Reformen im Jahr 1810. In der 2. Hälfte des XVIII.<br />

Jahrhunderts wurde <strong>die</strong> Gegend in der Nähe von Górzyca von den<br />

Schweden verwüstet. Der Wiederaufbau erfolgte langsam. Gegen 1750<br />

lebten erst wieder 680 Einwohner in der Stadt. Das Ende der Stabilisierungsphase<br />

kam mit den Kriegen Friedrich II. Seine Soldaten und <strong>die</strong> der<br />

kämpfenden Staaten waren in der Göritz untergebracht und haben <strong>die</strong><br />

Bewohner gnadenlos ausgebeutet. Im Jahr 1759 hat Friedrich II. nach seiner<br />

Niederlage bei Kunesdorf in der Scheune in Owczary übernachtet.<br />

Im Jahre 1757 brach der nächste große Brand aus, der <strong>die</strong> Stadt so weit<br />

zerstörte, dass ein Wiederaufbau nach städtebaulichen Prinzipien geplant<br />

wurde. Die neue räumliche Gestaltung unterschied sich wesentlich von<br />

der mittelalterlichen Stadt und ist bis heute unverändert..<br />

Im XVIII. Jahrhundert gab es auch Überschwemmungen, <strong>die</strong> eine Bedrohung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Stadt darstellten. Im Sommer des Jahres 1735 brach der<br />

nördliche Deich und überfl utete <strong>die</strong> alles.<br />

Erst im XIX. Jahrhundert erfolgten im Zusammenhang mit der Durchsetzung<br />

der Stein- Hardenbergschen Reformen ab dem Jahre 1810 wesentliche<br />

Änderungen in der Verfassung der Stadt.<br />

Den Städten wurden umfangreiche Kompetenzen eingeräumt, auf deren<br />

Grundlage <strong>die</strong> inneren Angelegenheiten selbständig geführt werden<br />

konnten, allerdings ohne richterliche Befugnisse. Die städtische Gemeinde<br />

wurde zur Person des öffentlichen Rechts ernannt. Das Privileg zur<br />

Wahl des Stadtrates wurde der städtischen Gemeinde eingeräumt. Die<br />

vollziehende Gewalt wurde vom Magistrat ausgeübt, der vom Bürgermeister<br />

geleitet wurde. Zugleich wurden eine Steuerreform sowie <strong>die</strong><br />

Handels-und Gewerbefreiheit eingeführt. Interessante Informationen<br />

über <strong>die</strong> Verfassung von Górzyca aus der Zeit vor der Reform wurden<br />

in der Kirchenglocke gefunden. Der Kirchturm musste nach dem Brand<br />

der Kirche im Jahr 1757 neu aufgebaut werden. Dieser Tempel, der mit<br />

7 TOURISTISCHE STRATEGIE FÄHRÜBERGANG FÜR DIE GEMEINDEN GÓRZYCA, LEBUS UND SŁUBICE

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