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Kanton Zürich<br />
Bildungsdirektion<br />
Schulblatt<br />
3/2015<br />
Facebook,<br />
Youtube & Co.<br />
Social Media sind in der<br />
Schule angekommen<br />
Stress<br />
Der Schweizer Rapper<br />
über seine Schulzeit<br />
Reto Givel<br />
Der neue Leiter Mittelschulen<br />
im Gespräch<br />
Detailhandel<br />
Das Internet verändert<br />
das Kundenverhalten
4 6<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Inhalt<br />
2<br />
Magazin<br />
4<br />
Meine Schulzeit<br />
Rapper Stress lernte in<br />
der Schule, Gas zu geben<br />
4<br />
Bildungs-Slang<br />
Schüler mit individuellen<br />
Lernzielen<br />
5<br />
Im Lehrerzimmer<br />
Die Sekundarschule<br />
Oetwil am See<br />
6<br />
Persönlich<br />
Kinder- und Jugendpsychiaterin<br />
Dagmar Pauli<br />
9<br />
Kommentar<br />
Regine Aeppli über Dialog<br />
und das neue Schulblatt<br />
Wichtige Adressen<br />
Bildungsdirektion: www.bi.zh.ch Generalsekretariat: 043 259 23 09<br />
Bildungsplanung: 043 259 53 50 Bildungsstatistik: www.bista.zh.ch<br />
Volksschulamt: www.vsa.zh.ch, 043 259 22 51 Mittelschul- und<br />
Berufsbildungsamt: www.mba.zh.ch, 043 259 78 51 Amt für Jugend<br />
und Berufsberatung: www.ajb.zh.ch, 043 259 96 01 Lehrmittelverlag<br />
Zürich: www.lehrmittelverlag-zuerich.ch, 044 465 85 85<br />
Fachstelle für Schulbeurteilung: www.fsb.zh.ch, 043 259 79 00<br />
Bildungsratsbeschlüsse: www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />
Regierungsratsbeschlüsse: www.rrb.zh.ch<br />
Titelbild: Sabina Bobst<br />
Fokus<br />
12<br />
Neue Lernform<br />
Der Mathematiklehrer,<br />
der Youtube-Filme dreht<br />
14<br />
Im Gespräch<br />
Social Media aus Sicht<br />
von Philippe Wampfler<br />
und Bendrit Bajra<br />
17<br />
Tipps & Adressen<br />
Antworten auf Fragen von<br />
Lehrpersonen zu Social Media<br />
18<br />
Unter Jugendlichen<br />
Schülerorganisationen sehen<br />
Grenzen von Facebook & Co.<br />
20<br />
Zeitgemässes Marketing<br />
Am Strickhof postet<br />
und twittert der Direktor<br />
Volksschule<br />
22<br />
Schulverwaltung<br />
Sie gewann in den letzten<br />
Jahren an Bedeutung<br />
24<br />
Stafette<br />
Die abc-Tagesschule Adlikon<br />
ist klein und persönlich<br />
27<br />
In Kürze<br />
Impressum Nr. 3/2015, 30.4.2015<br />
Herausgeberin: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Walcheplatz 2, 8090 Zürich Erscheinungsweise:<br />
6-mal jährlich, 130. Jahrgang, Auflage: 19 000 Ex. Redaktion: Redaktionsleiterin<br />
katrin.hafner@bi.zh.ch, 043 259 23 05; Redaktorin jacqueline.olivier@bi.zh.ch, 043 259 23 07;<br />
Sekretariat schulblatt@bi.zh.ch, 043 259 23 14 Journalistische Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />
Paula Lanfranconi, Anna Miller, Andreas Minder, Charlotte Spindler Abonnement:<br />
Lehrpersonen einer öffentlichen Schule im Kanton Zürich können das Schulblatt in ihrem<br />
Schulhaus gratis beziehen (Bestellwunsch an Schulleitung). Bestellung des Schulblatts an<br />
Privat adresse sowie Abonne ment weiterer Interessierter: abonnemente@staempfli.com,<br />
031 300 62 52 (Fr. 40.– pro Jahr) Online: www.schulblatt.zh.ch Gestaltung: www.bueroz.ch<br />
Druck: www.staempfli-publi kationen.ch Inserate: inserate@staempfli.com, 031 767 83 30,<br />
Einsendeschluss Inserate nächste Aus gabe: 21.5.2015
14 36<br />
Mittelschule<br />
28<br />
Interview<br />
Reto Givel, der neue Leiter<br />
Mittel schulen, über die Freiheit<br />
der Schulen<br />
30<br />
Schulgeschichte(n)<br />
Die Kantonsschule<br />
Zürich Nord<br />
33<br />
In Kürze<br />
Berufsbildung<br />
34<br />
Herausforderung Internet<br />
Im Detailhandel wird<br />
Beratung immer wichtiger<br />
36<br />
Berufslehre heute<br />
Dentalassistentin EFZ<br />
39<br />
In Kürze<br />
41<br />
Amtliches<br />
51<br />
Weiterbildung<br />
Neue Themenreihe:<br />
Gesundheit im Lehrberuf<br />
Kurse und Module<br />
59<br />
Stellen<br />
60<br />
schule & kultur<br />
62<br />
Agenda<br />
Editorial<br />
Katrin Hafner, Redaktionsleiterin Schulblatt<br />
Herzklopfen haben wir schon. Das Schulblatt, das Sie in den Händen halten,<br />
sieht anders aus. Gefällt es Ihnen? Auf unsere letztjährige, repräsentative<br />
Leserbefragung erhielten wir gutes Feedback. Mit den Anregungen, was noch<br />
besser werden könnte, ent wickelten wir das Heft weiter: Wir arbeiteten mit der<br />
re daktionellen Begleitgruppe zusammen, in der Lehrerinnen und Lehrer aus<br />
der Volksschule, den Mittel- und Berufsfachschulen mitwirken.<br />
Was ist neu? Sie sollen sich im Heft besser zurechtfinden. Jeder Bildungsstufe<br />
und jedem weiteren Ressort (Magazin, Fokus etc.) ist eine Farbe zugeordnet,<br />
die sich im ausge bauten Inhaltsverzeichnis und auf den Seiten durchzieht. Zudem<br />
werden Hefteinstieg und -ende attraktiver: im Magazin mit Cartoon und<br />
einem Porträt, auf der Agenda-Seite mit ausgebauten Tipps. Die Amtlichen<br />
Mitteilungen, schule&kultur sowie die Weiterbildungsangebote – die Sie<br />
gemäss Umfrage gerne lesen – sind nun in das Heft integriert, sodass es als<br />
stimmige Einheit daherkommt. Wir wünschen an regende Lektüre. •<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Inhalt<br />
Die Redaktion freut sich über Reaktionen auf das Schulblatt: katrin.hafner@bi.zh.ch, jacqueline.olivier@bi.zh.ch<br />
3
Meine Schulzeit<br />
«Du musst immer<br />
Gas geben»<br />
Fünf Fragen an Rapper<br />
Andres Andrekson alias Stress.<br />
Andres Andrekson alias Stress (37),<br />
Schweizer Rapper aus Lausanne. Mit zwölf<br />
kam er aus Estland in die Schweiz, wo er<br />
später an der Universität Lausanne Wirtschaft<br />
studierte. Mit «Double Pact» erlangte<br />
er auch in Frankreich Beachtung: Erstes<br />
Solo-Album unter dem Namen Stress 2003,<br />
sechs weitere folgten. Stress wurde mit<br />
neun Swiss Music Awards ausgezeichnet.<br />
Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken, was<br />
kommt Ihnen als Erstes in den Sinn?<br />
Meine Schulzeit … Als ich jung war, ging<br />
ich nicht so gerne zur Schule, und ich<br />
muss sagen, dass die Schule in Estland<br />
nicht so gut war. Ich war also nicht sehr<br />
oft dort, dies hat sich aber geändert, als<br />
ich mit zwölf Jahren in die Schweiz kam.<br />
Aber meine erste Erinnerung an die<br />
Schule bleibt, dass ich mit meinen Freunden<br />
nicht dort war.<br />
Welcher Lehrperson geben Sie<br />
rückblickend die Note 6 und warum?<br />
Meinem Französischlehrer. Er war streng<br />
und frech – aber es hat mir wirklich viel<br />
mehr gebracht als alles andere. Sprachen<br />
zu können ist zentral!<br />
Inwiefern hat die Schule Ihnen<br />
geholfen, ein auch international<br />
berühmter Rapper zu werden?<br />
Ich glaube, wenn du in die Schule gehst,<br />
hast du einen gewissen Druck. Du musst<br />
es packen, musst immer Gas geben und<br />
deine Arbeiten zu Ende bringen! Und genauso<br />
ist es auch mit der Musik: Wenn<br />
du im Studio bist, eine Platte aufnimmst –<br />
es ist genau das Gleiche wie in der Schule:<br />
Du hast ein Projekt, das von A bis Z zu<br />
Ende gebracht werden muss, auch unter<br />
Druck. Und es muss das beste sein!<br />
Was ist das Wichtigste, was Kinder<br />
heute in der Schule lernen sollen, und<br />
warum?<br />
Ich glaube, Bildung ist der Schlüssel für<br />
jede Zukunft, sie öffnet viele Wege. Heutzutage<br />
sollte man sich so viele Möglichkeiten<br />
wie nur möglich offenhalten, da<br />
man nie weiss, was passieren wird. Das<br />
ist der Grund, warum ich nach der obligatorischen<br />
Schulzeit entschied, Ökonomie<br />
zu studieren. Ich wusste damals nicht genau,<br />
was ich machen wollte, und wählte<br />
dieses Studienfach, weil ich darin die<br />
grössten Chancen sah. Nach dem Studium<br />
arbeitete ich in einer Marketingabteilung.<br />
Es war eine gute Erfahrung, aber ich habe<br />
mich dann lieber voll und ganz auf die<br />
Musik konzentriert.<br />
Warum wären Sie ein guter<br />
Lehrer – oder eben nicht?<br />
Ich wäre kein guter Lehrer, aber das ist<br />
okay. Nicht jeder kann ein guter Lehrer<br />
sein und es gibt zum Glück viele Menschen,<br />
die geeigneter sind für diesen Beruf.<br />
Ich glaube, ein guter Lehrer ist vor<br />
allem klug und effizient. Dann ist alles<br />
okay. Und es ist wichtig, dass er den Kindern<br />
zu verstehen gibt, dass du die Ausbildung<br />
und den Beruf für dich selbst machst<br />
und nicht für deine Eltern, nicht für deine<br />
Lehrer. Du musst deinen eigenen Weg finden,<br />
um die Sache gut zu machen.<br />
Bildungs-Slang<br />
Ruedi Widmer, Cartoonist, interpretiert Begriffe aus Bildung und Schule – diesmal: Schüler mit individuellen Lernzielen<br />
4<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin
Im Lehrerzimmer<br />
Sekundarschule<br />
Oetwil am See<br />
Wo ein Schoggikuchen auf dem Tisch<br />
Besonderes verheisst.<br />
Fotos: Marion Nitsch<br />
Original: 40 Jahre und damit gleich alt wie das Schulhaus ist das u-förmige Sofa, welches das Lehrerzimmer dominiert. Die 16 Lehrpersonen,<br />
die sieben niveaudurchmischte A- bis C-Klassen unterrichten, setzen sich nicht nur zum Znüni in die blauen Polster,<br />
sondern auch während der Lehrerkonferenzen. (Bedeutungs)schwanger: Gipfeli bringt öfter jemand mit, auch ohne konkreten<br />
Grund. Ganz anders, wenn ein Schoggikuchen auf dem Tisch steht: Es hat sich eingebürgert, dass die edle Spenderin auf diese Weise<br />
kundtut, dass sie schwanger ist. Feriengefühle: Sie werden durch drei grosse Poster mit Meer und Palmen geweckt. Wochenplanarbeit:<br />
Die Schule sei stolz auf ihr Schulmodell, sagt Schulleiter Mark Bugmann. Während fünf Stunden pro Woche entscheiden die<br />
Schülerinnen und Schüler, an welchen Lernzielen und Aufträgen sie arbeiten; die Lehrpersonen agieren als Coaches. Trainerhosen:<br />
Derzeit gibt die Kleidung der Schüler zu reden, weil Trainerhosen bei den Jungs schwer im Kommen sind. Die Lehrpersonen sehen<br />
einen Zu sammenhang zwischen textilem Auftritt und Arbeitseinstellung und möchten Gegensteuer geben. Vorerst haben sich<br />
Schüler parlament und Elternrat der Frage angenommen. [ami]<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin<br />
5
Persönlich<br />
Sie muss sich<br />
abgrenzen<br />
Dagmar Pauli, Chefärztin des Kinderund<br />
Jugendpsychiatrischen Diensts der<br />
Universität Zürich.<br />
Text: Jacqueline Olivier Foto: Sophie Stieger<br />
vor allem mit komplexeren Fällen und mit<br />
solchen aus ihren Spezialgebieten: Essstörungen,<br />
Störungen der Geschlechtsidentität<br />
sowie Depressionen und Selbstverletzungen.<br />
Bei den Essstörungen über nimmt sie<br />
oft die erste Krisenintervention, danach<br />
übergibt sie die Patienten meistens einer<br />
Kollegin oder einem Kollegen, denn angesichts<br />
ihres vollen Pflichtenhefts könnte<br />
sie unmöglich alle Fälle selber betreuen.<br />
In der Praxis tätig sein zu können, ist<br />
ihr aber wichtig. Auch wenn ihr vieles an<br />
ihrer Tätigkeit Freude bereitet, letztlich<br />
ist es die Begegnung mit den betroffenen<br />
Kindern und Familien, die sie motiviert.<br />
«Wenn man jungen Menschen und den<br />
Familien helfen kann, einen Weg zu finden,<br />
um eine Krise zu bewältigen oder mit<br />
einer psychischen Störung umzugehen,<br />
ist dies der schönste Erfolg.»<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin<br />
6<br />
«Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen»<br />
– der autobiografisch geprägte<br />
Roman der amerikanischen Autorin Hannah<br />
Green war ein Schlüsselerlebnis für<br />
Dagmar Pauli. Nachdem sie die Geschichte<br />
von der Heilung einer Jugendlichen, die an<br />
Schizophrenie litt, gelesen hatte, wusste<br />
die damals 15-Jährige: «Das will ich auch.»<br />
Nämlich Kindern und Jugendlichen mit<br />
psychischen Erkrankungen helfen. Heute<br />
ist die in Hamburg aufgewachsene Dagmar<br />
Pauli Chefärztin und stellvertretende<br />
ärztliche Direktorin des Kinder- und Jugendpsychiatrischen<br />
Dienstes (KJPD) der<br />
Universität Zürich. Und sagt: «Mein Ziel<br />
war und ist es, für junge Menschen etwas<br />
Positives zu bewirken. Alles andere hat<br />
sich ergeben.»<br />
Nach einigen Semestern Psychologiestudium<br />
in Konstanz zog es sie nach Zürich,<br />
wo sie zur Medizin wechselte und<br />
ihr Staatsexamen machte. Abgesehen von<br />
zwei kurzen Abstechern in die Erwachsenenpsychiatrie<br />
und die Pädiatrie ist sie<br />
nun seit bald 25 Jahren beim KJPD tätig –<br />
in wechselnden Funktionen und an verschiedenen<br />
Standorten. Und hat in dieser<br />
Zeit diverse Entwicklungen miterlebt.<br />
Zum Beispiel diese: «Während wir in den<br />
1990er-Jahren noch vorwiegend Kinder<br />
mit Auffälligkeiten abklärten, haben wir<br />
es heute deutlich mehr mit suizidgefährdeten<br />
Jugendlichen zu tun; im Notfalldienst<br />
mit mindestens einer Person pro<br />
Tag, mehrheitlich Mädchen.» Die Zunahme<br />
von Sui zidalität und Selbstverletzung<br />
sei ein internationaler Trend, erklärt<br />
Dagmar Pauli, der KJPD habe deshalb einen<br />
24-Stunden-Notfalldienst eingerichtet.<br />
Ebenso zugenommen haben laut der<br />
Fachärztin Krisen interventionen aufgrund<br />
von Schulängsten oder depressiven Verstimmungen.<br />
Dies komme nicht von ungefähr,<br />
denn heute seien bereits Kinder<br />
grossem Druck ausgesetzt – dem Druck,<br />
eine höhere Schulausbildung absolvieren,<br />
möglichst schon nach der sechsten Klasse<br />
ans Gymnasium wechseln zu müssen.<br />
Zwei Nachmittage für Patienten<br />
Dagmar Pauli spricht ruhig und sachlich,<br />
ohne nach Worten suchen zu müssen; ihr<br />
Schweizer Dialekt verrät die gebürtige<br />
Deutsche. Viel Zeit hat sie nicht, doch Ungeduld<br />
ist ihr keine anzumerken. Ihr offener<br />
Blick ist auf ihr Gegenüber gerichtet,<br />
immer wieder umspielt ein Lächeln ihre<br />
Lippen. Für sie sei kein Tag wie der andere,<br />
erzählt sie, weil sie in ihrer Position<br />
ganz unterschiedliche, auch viele organisatorische<br />
Aufgaben wahrzunehmen habe.<br />
An zwei Nachmittagen pro Woche empfängt<br />
sie Patienten und Familienangehörige<br />
zur Sprechstunde. Sie befasst sich<br />
Abklärungen und Therapien<br />
Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst Zürich (KJPD): ist eine Universitätsklinik,<br />
in der Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen abgeklärt<br />
und therapiert werden. Ausserdem engagiert sich der KJPD in der Lehre<br />
und der Forschung. Angebot: ambulante, halbstationäre und stationäre psychiatrische<br />
Dienstleistungen sowie Notfalldienst. Schwerpunkte: zum Beispiel<br />
ADHS, Autismus, Zwangsstörungen oder Essstörungen. Standorte: KJPD-Zentrum<br />
Zürich, Kinderstation Brüschhalde in Männedorf sowie Regionalstellen in<br />
Bülach, Dietikon, Horgen, Uster, Wetzikon, Winterthur und Zürich Nord. Mitarbeitende:<br />
400. Aktuelle Zahlen: 2013 wurden insgesamt 4389 ambulante und<br />
324 stationäre und teilstationäre Behandlungen durchgeführt, insgesamt 4713.<br />
Davon waren 2671 neue Fälle, 2042 wurden aus den Vorjahren übernommen. [jo]<br />
Eltern für Mitarbeit gewinnen<br />
Mit den Lehrpersonen ihrer Patienten hat<br />
Dagmar Pauli oft Kontakt und ist dankbar,<br />
wenn sie ihre Beobachtungen und Einschätzungen<br />
in dem Fragebogen festhalten,<br />
den sie dafür vom KJPD erhalten.<br />
Dagegen stelle sie zunehmend fest, dass<br />
Eltern immer häufiger die Schwierigkeiten<br />
ihrer Kinder nicht in deren Verhalten begründet<br />
sähen, sondern in der mangelnden<br />
Anpassung der Schule beziehungsweise<br />
der Lehrperson an das Kind – aus<br />
Angst, man würde sonst ihnen selbst die<br />
Schuld zuschieben. Dagmar Pauli, die selber<br />
drei – inzwischen erwachsene – Kinder<br />
hat, sagt dazu: «Die Eltern tun dem<br />
Kind keinen Gefallen, wenn sie ihm vermitteln,<br />
dass sich die Lehrerin ihm anpassen<br />
müsse statt umgekehrt. Das Kind<br />
kann dadurch wichtige soziale Verhaltensweisen<br />
ungenügend erlernen.»<br />
Dem KJPD liegt viel daran, die Eltern<br />
für eine Mitarbeit zu gewinnen. So werden<br />
zum Beispiel Kurse für Eltern von<br />
ADHS-Kindern angeboten, um ihnen aufzuzeigen,<br />
wie sie das Kind dabei unterstützen<br />
können, trotz seiner Störung im<br />
Alltag zu bestehen. Denn nicht alle Patienten<br />
werden gesund. Aber: «Man kann fast<br />
immer ihre Situation verbessern.» Wenn<br />
bei einem Kind eine frühe Psychose diagnostiziert<br />
werde, könne man mit der richtigen<br />
Therapie und guten Medikamenten<br />
dafür sorgen, dass es wieder die Schule<br />
besuchen und danach eine Aus bildung<br />
machen könne. Schwierig ist es für die<br />
Ärztin, wenn die Behandlung auf Wunsch<br />
der Betroffenen nicht fortgesetzt wird,<br />
obwohl die Situation für das Kind noch<br />
nicht vollständig gelöst werden konnte.<br />
«Das beschäftigt einen schon.» Doch sich<br />
abgrenzen zu können, sei eine wichtige<br />
Voraussetzung in diesem Beruf. «In der<br />
Klinik bin ich emotional zwar voll präsent,<br />
aber wenn ich heimkomme, bin ich wieder<br />
genauso da für meine Familie, die in meinem<br />
Privatleben ganz oben steht.» •
Dagmar Pauli (52), aufgewachsen<br />
in Hamburg, studierte Medizin<br />
an der Uni versität Zürich. 1991<br />
begann sie als Assistenzärztin<br />
beim Kinder- und Jugendpsychiatrischen<br />
Dienst Zürich in Winterthur,<br />
seit 2010 ist sie Chefärztin<br />
und stellvertretende ärztliche<br />
Direktorin.<br />
7 Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin
Studienreise<br />
Albanien entdecken<br />
4.–12. Oktober 2015, (Herbstferien)<br />
Zielgruppe Lehrpersonen aller Stufen, Sozialarbeiterinnen/<br />
Sozialarbeiter Psychologinnen/ Psychologen<br />
(max. 15 Personen)<br />
Sofern Platz vorhanden auch andere Interessierte<br />
Leitung Nexhat Maloku, Mediator CAS, Lehrer HSK in Zürich<br />
Hagenbuchrain 32<br />
8047 Zürich<br />
Tel. 076 569 20 80<br />
E-Mail: nmaloku@smile.ch<br />
Preis: CHF 1710.– (Alles Inklusive)<br />
Albanien<br />
Albanien war bis zu Beginn der 90er Jahre von einer kommunistischen<br />
Diktatur geprägt. Nach der Öffnung des Landes ist<br />
nun Albanien auf dem Weg in die EU und seit April 2009 NATO<br />
Mitglied. Mehrere kulturhistorische Stätten gehören zum UNES-<br />
CO-Weltkulturerbe und ziehen gemeinsam mit den bezaubernden<br />
Landschaften immer mehr Touristen an. Während unserer Reise<br />
werden wir Spuren vergangener Herrscher und Eroberer verfolgen<br />
und eindrückliche Kulturdenkmäler aus der Illyrischen, mittelalterlichen<br />
und osmanischen Zeit besuchen. Neben der Hauptstadt<br />
Tirana besichtigen wir unter anderem die Städte Shkoder und<br />
Kruje im Norden, Durres und Sarande an der Küste sowie Berat<br />
und Gjirokaster im Landesinneren. Geplant sind zudem Gespräche<br />
mit Bildungsverantwortlichen sowie der Besuch zwei Volksschulen<br />
und wir erfahren, in welchem Rahmen die Schweiz in Albanien<br />
Entwicklungshilfe leistet. Während der Reise durch das Land werden<br />
wir die herzliche Gastfreundschaft der Menschen erleben und<br />
Albanien mit seinen grossen gesellschaftlichen wie auch landschaftlichen<br />
Gegensätzen entdecken.<br />
8<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Kommentar<br />
Die Kommunikationsformen<br />
ändern sich<br />
Social Media kommen in der Schule an – und auch<br />
das Schulblatt entwickelt sich weiter.<br />
Text: Regine Aeppli, Bildungsdirektorin<br />
Wir leben in einer Zeit, in der sich neue<br />
Kommunikationswege öffnen und – zumindest<br />
theoretisch – alle der Welt mitteilen<br />
können, was sie gerade bewegt,<br />
worüber sie sich freuen oder ärgern, was<br />
sie ge rade gegessen, verloren oder gekauft<br />
haben. Das Internet und namentlich<br />
die digitale Kommunikation via Social<br />
Media ergänzen die herkömmlichen Formen<br />
des Dialogs, sei dies im Schulalltag<br />
oder in der Politik.<br />
Ob uns dies insgesamt zu kommunikativeren<br />
Menschen macht, ob soziale Netzwerke<br />
wie Twitter, Facebook oder Youtube<br />
den Meinungsaustausch, die offene Diskussion<br />
über verschiedene Sichtweisen<br />
und Positionen tatsächlich fördern, darüber<br />
gibt es unterschiedliche Ansichten.<br />
Der Fokus der Schulblattausgabe, die<br />
Sie in den Händen halten, thematisiert<br />
solche neuen Kommunikationsformen –<br />
«Mit diesem frisch<br />
aufgemachten<br />
Schulblatt bedanke<br />
ich mich zum<br />
letzten Mal als<br />
Bildungsdirektorin<br />
bei Ihnen.»<br />
speziell im Kontext des Schulalltags. Auch<br />
das Schulblatt selbst ist ja ein Kommunikationsmittel.<br />
Als das Heft vor neun<br />
Jahren zum ersten Mal als journalistisch<br />
aufgemachte Zeitschrift erschien, schrieb<br />
ich im Kommentar, dass es den Dialog<br />
zwischen den Schulstufen, den Austausch<br />
zwischen Bildungsverwaltung, Lehrpersonen,<br />
Schulleitungen und -behörden stärken<br />
und dass es bildungsrelevante Themen<br />
unter verschiedenen Blickwinkeln<br />
beleuchten solle.<br />
Die Leserbefragung, welche die ZHAW<br />
Zürcher Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften im Auftrag der Bildungsdirektion<br />
durchführte, hat gezeigt, dass<br />
das Ziel publikum des Schulblatts – die<br />
Lehrerinnen und Lehrer der Volksschule,<br />
der Mittel- und Berufsfachschulen wie<br />
auch die Schulleitungen und -behörden –<br />
das Heft nicht nur lesen und schätzen,<br />
sondern auch gewisse Erwartungen daran<br />
haben. Darum haben wir das Schulblatt<br />
zwar nicht neu erfunden, es aber weiterentwickelt<br />
und den Lesebedürfnissen angepasst.<br />
Zudem wurde es in das Layout<br />
des Corporate Design der kantonalen Verwaltung<br />
überführt; diesen Wechsel vollzog<br />
in den letzten Monaten die gesamte Bildungsdirektion.<br />
Vieles wird Ihnen in der aktuellen<br />
Ausgabe bekannt vorkommen, einiges mag<br />
Sie überraschen oder Ihnen neu erscheinen.<br />
Das ist gut so, denn Kommunikationsplattformen<br />
ändern sich – und so<br />
eben auch das Schulblatt. Ich freue mich,<br />
Ihnen das sanft weiterentwickelte Schulblatt<br />
zu übergeben, verbunden mit dem<br />
Wunsch, es möge weiterhin den Dialog<br />
zwischen den verschiedenen Partnerinnen<br />
und Partnern im Bildungsfeld fördern, es<br />
werde auch künftig zum konstruktiven<br />
Austausch beitragen und als bewährtes,<br />
zeitgemässes Kommunikationsmittel Ihre<br />
Aufmerksamkeit geniessen.<br />
PS: Mit diesem frisch aufgemachten<br />
Schulblatt bedanke ich mich zum letzten<br />
Mal als Bildungsdirektorin bei Ihnen:<br />
für Ihr grosses tägliches Engagement für<br />
Ihre Schülerinnen und Schüler sowie die<br />
Schule als eine der wichtigsten Institutionen<br />
in unserem Kanton. Wenn ich im<br />
Mai mein Amt nach zwölf Jahren verlasse,<br />
nehme ich einen bunten Strauss an Erinnerungen<br />
mit, der frisch bleiben wird.<br />
Ihnen allen wünsche ich weiterhin Erfüllung<br />
und Freude bei Ihrer Arbeit. •<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin<br />
9
Jola Svalina, 34, Englischlehrerin,<br />
Kantonsschule Zürcher Oberland<br />
«Meinen Facebook-Account habe ich vor allem,<br />
um mit meinen Verwandten in der ganzen Welt<br />
in Kontakt bleiben zu können. So bekomme ich mit,<br />
wer geheiratet oder ein Kind bekommen hat. Selber<br />
bin ich aber wenig aktiv. Dafür nutze ich WhatsApp<br />
täglich, vor allem privat. In der Schule arbeite<br />
ich seit ein paar Jahren mit Google Docs, einer Plattform,<br />
über die man gemeinsam an einem Dokument<br />
arbeiten, es kommentieren oder miteinander<br />
chatten kann. Auch Youtube-Filme<br />
setze ich oft ein. Wenn Jugendliche<br />
mit Instrumenten arbeiten können,<br />
die Teil ihrer Lebenswelt sind,<br />
sind sie oft motivierter.»<br />
Stefano Ragusa, 13,<br />
1. Sekundarklasse Richterswil<br />
«Auf Instagram schaue ich vor allem, was<br />
die andern machen. Schön ist es, wenn jemand<br />
Ferienbilder postet. Kommentieren und selber<br />
posten tue ich aber selten. Facebook hat mich<br />
noch nie interessiert. Dort geht es mehr ums<br />
Chatten, das mache ich lieber über WhatsApp.<br />
Wir haben zwei Klassenchats, einen mit dem<br />
Lehrer und einen ohne ihn. Vor Kurzem haben<br />
wir im Unterricht selber Lernvideos gedreht,<br />
meine Gruppe hat eines gemacht über das<br />
Würfelnetz. So was finde ich cool. Lernvideos<br />
können wirklich hilfreich sein. Auf Youtube habe<br />
ich auch schon gesucht, wenn ich niemanden<br />
fragen konnte, was aber selten vorkommt.»
Fokus<br />
Facebook,<br />
Youtube & Co.<br />
Die meisten Jugendlichen nutzen soziale Netzwerke<br />
täglich. Am beliebtesten sind Facebook,<br />
Youtube, Instagram und WhatsApp. Was bedeutet<br />
das für die Schule? Es diskutieren Facebook-Star<br />
Bendrit Bajra und Experte Philippe Wampfler.<br />
Zudem erzählt ein Primarlehrer, warum er Mathematik-Filme<br />
auf Youtube stellt, Schülerorganisationen<br />
verschiedener Mittelschulen berichten<br />
von ihren Erfahrungen mit Social Media und der<br />
Leiter einer Berufsfachschule erklärt, warum er<br />
twittert und postet.<br />
Fotos: Sabina Bobst<br />
11<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Neue Lernform<br />
Der Lösungsweg<br />
ist auf Youtube<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Primarschule<br />
Scherr dürfen während des Unterrichts<br />
Youtube-Filme schauen – Videos, die<br />
ihr Mathematiklehrer für sie dreht.<br />
Text: Anna Miller<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />
12<br />
Im Schulhaus Scherr im Zürcher Kreis 6<br />
verdunkelt Mittelstufenlehrer Micha Demsar<br />
den Raum, stellt das Kamerastativ auf,<br />
drückt auf den roten Knopf seiner Videokamera<br />
und beginnt. Nicht mit dem Unterricht,<br />
sondern mit der Aufnahme: Mathematik,<br />
Subtraktion, komprimiert auf einen<br />
vierminütigen Kurzfilm in der immer gleichen<br />
Einstellung mit Textfeldern und<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitung, den er nach<br />
drei Stunden Arbeit auf die Internetplattform<br />
Youtube stellt. Seine Schülerinnen<br />
und Schüler werden in den kommenden<br />
Mathematikstunden mit der Videoanleitung<br />
arbeiten.<br />
Micha Demsar liegt damit im Trend.<br />
Was vor zehn Jahren undenkbar schien,<br />
wird in Schulen zunehmend zum Thema:<br />
Youtube-Filme als Lehrmaterial. Laut der<br />
James-Studie 2014 der Zürcher Hochschule<br />
für Angewandte Wissenschaften (s. Kasten<br />
S. 19), einer repräsentativen Studie, nutzen<br />
12- bis 19-Jährige als Informationskanäle<br />
im Internet am häufigsten Online-Videoportale,<br />
noch vor Suchmaschinen.<br />
Begabte damit fördern<br />
31 Kurzfilme hat der 29-jährige Primarlehrer<br />
in den letzten zwei Jahren gedreht,<br />
8000 Aufrufe zählt sein Youtube-Kanal<br />
«Schule Scherr» allein aus der Schweiz,<br />
27 000 aus Deutschland. «Ein Beweis, dass<br />
meine Lernvideos auch ausserhalb der<br />
Schule konsumiert werden», sagt Micha<br />
Demsar. Pro Quartal dreht er vier bis zehn<br />
Videos – kommt ein neues hinzu, macht<br />
er seine Klasse während des Unterrichts<br />
darauf aufmerksam.<br />
Auf die Idee kam er aus praktischen<br />
Gründen: «Ich überlegte, wie ich mir die<br />
Arbeit während des Unterrichts erleichtern<br />
kann.» Hat ein Schüler oder eine Schülerin<br />
während der Lektion eine Frage zum<br />
Grundstoff, kann er oder sie sich die entsprechende<br />
Erklärung im Schulzimmer<br />
am PC auf Youtube nochmals ansehen.<br />
Micha Demsar hat in dieser Zeit Kapazitäten<br />
für weitergreifende Fragestellungen<br />
anderer Kinder. «Das ist effizient und<br />
bringt allen etwas: Die Wartezeit verkürzt<br />
sich, sie lernen selbstständiger und ihrem<br />
Lernstand entsprechend.» Zudem bieten<br />
die Filme die Möglichkeit, den Stoff zu<br />
Hause zu wiederholen. Wer ganz ohne<br />
Filme arbeite, habe aber keinen Nachteil.<br />
«Am Ende zählt nur, dass jemand die Aufgabe<br />
lösen kann», sagt Micha Demsar.<br />
Die Flexibilität der Plattform Youtube<br />
streicht René Moser von der Fachstelle<br />
Bildung und ICT des Zürcher Volksschulamts<br />
positiv heraus. «Wenn ein Kind im<br />
Unterricht etwas nicht richtig verstanden<br />
hat, kann es dies allenfalls mit den Videos<br />
in seinem Tempo aufarbeiten.» Aber auch<br />
in der Begabtenförderung wäre mehr<br />
möglich, ist René Moser überzeugt: «Man<br />
könnte einen Schritt weiter gehen: vom<br />
reinen Videoschauen zum aktiven Produzieren<br />
von Inhalten. Man lernt mehr,<br />
wenn man die Inhalte selbst vermittelt.»<br />
Die Rolle des Wissensvermittlers würde<br />
ausserdem soziale Fähigkeiten stärken.<br />
Das Videoportal Youtube ist nun zehn<br />
Jahre alt. «Da ist es nur logisch, dass die<br />
Plattform nicht mehr ausschliesslich im<br />
Privatleben, sondern vermehrt im Schulalltag<br />
genutzt wird», findet Thomas Stierli,<br />
Leiter Bereich Medienbildung an der Pädagogischen<br />
Hochschule (PH) Zürich. Es<br />
sei begrüssenswert, wenn sich Lehrpersonen<br />
neue Lehrformen überlegten.<br />
Thomas Stierli sieht vor allem in Fächern<br />
wie Chemie oder Ge schichte Potenzial,<br />
You tube ein zusetzen. «Mit Videos<br />
lässt sich Wissen vermitteln, das in dieser<br />
Qualität nicht im eigenen Schulzimmer<br />
vermittelt werden könnte», sagt er, etwa<br />
teure und aufwen dige Experimente. Zentral<br />
sei, dass die Lehrperson die Schülerinnen<br />
und Schüler lehren, einzuordnen,<br />
wie glaubwürdig eine Quelle ist – und wie<br />
sie mit Propaganda und fragwürdigen<br />
Inhalten umgehen sollen. «Darum ist es<br />
so wichtig, die Frage nach dem richtigen<br />
Umgang mit dem Medium in den Unterricht<br />
zu integrieren.»<br />
Mit Ablenkungsgefahr umgehen<br />
Verleitet die Lernform mit Youtube-Filmen<br />
zum passiven Filmeschauen? Micha Demsar<br />
verneint. «Die Kinder lösen die Übungen<br />
danach selbstständig. Sie müssen den<br />
Input auf andere Fragestellungen adaptieren.<br />
Das verlangt Eigenleistung.» Der Umgang<br />
mit Medien und die Nutzung des Internets<br />
sind bereits auf Primarstufe Teil<br />
des Unterrichts und des aktuellen Lehrplans.<br />
Der Lehrplan 21, der im Kanton Zürich<br />
voraussichtlich ab Schuljahr 2017/18<br />
Kurse und Hilfe für Schulen<br />
• Fachstelle Bildung und ICT, Zürcher Volksschulamt: Unterstützung<br />
für Schulen und Behörden bei Fragen bezüglich Medien und ICT.<br />
Kontakt: rene.moser@vsa.zh.ch<br />
• PH Zürich: Referate und Weiterbildungen für Lehrpersonen, Teams,<br />
Eltern zu Social Media (z. B.: «Erklärvideos und Lernfilme im Unterricht<br />
herstellen und nutzen») sowie Projekttage für Schülerinnen und Schüler:<br />
www.phzh.ch/medienbildung<br />
• Pro Juventute: Kurse zur Medienkompetenz für Klassen, Lehr personen, Eltern:<br />
www.projuventute.ch > Programme > Medienkompetenz > Kurse & Workshops<br />
• Swisscom: Kurse für Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen, Eltern unter<br />
dem Aspekt «Digitale Medien kompetent nutzen»:<br />
https://www.swisscom.ch/de/schulen-ans-internet.html<br />
• KITS for Kids (Stadt Zürich): kostenlose, auf das jeweilige Bedürfnis zugeschnittene<br />
Workshops der PH Zürich für Stadtzürcher Lehrpersonen – z. B.<br />
zur Frage, wie man Youtube und Twitter im Unterricht thematisieren kann:<br />
www.stadt-zuerich.ch/kitsfuerkids > Aktuell > Aus- und Weiterbildung<br />
• www.jugendundmedien.ch: Website des Bundes mit zahlreichen<br />
Informationen und Unterstützungsangeboten.<br />
• Zyschtig.ch: Kurse zur Medienbildung für Klassen, Eltern, Lehrpersonen:<br />
www.zischtig.ch
Kenji Nakano, 11,<br />
5. Primarklasse Scherr, Zürich<br />
«Die Mathe-Youtube-Filmli von unserem Lehrer<br />
finde ich voll informativ, er erklärt echt gut. Die Lust,<br />
gleich noch ein anderes Filmchen zu schauen, ist<br />
immer da. Sehe ich in der Schule etwas Spannendes,<br />
schreibe ich den Titel auf und schaue es zu Hause.<br />
Vorab muss ich das aber mit meinen Eltern besprechen.<br />
Meistens schaue ich ‹let’s play›-Filme über<br />
Games; ich möchte nämlich Game-Entwickler<br />
werden. Im WhatsApp-Klassenchat sind wir nur<br />
zu fünft, weil die anderen kein Handy haben<br />
oder nicht auf WhatsApp dürfen, das<br />
nervt. Ich hab WhatsApp von meiner<br />
Schwester kennen gelernt, sie ist<br />
drei Jahre älter.»<br />
gestaffelt eingeführt wird, legt in Medien<br />
und Informatik einen verstärkten Fokus<br />
auf eine systematische Auseinandersetzung<br />
und das Lernen mit digitalen Medien.<br />
Er beschreibt, dass Schülerinnen und<br />
Schüler Medien interaktiv nutzen sowie<br />
mit anderen kommunizieren und kooperieren<br />
sollen. «Sie lernen, ihre Meinungen<br />
und ihr Wissen in Medienbeiträgen umzusetzen<br />
und bei deren Veröffentlichung<br />
geltende Gesetze und Wertesysteme zu<br />
beachten», sagt René Moser.<br />
Fachleute prognostizieren, dass Kanäle<br />
wie Youtube, Twitter oder Facebook<br />
mittelfristig in die Klassenzimmer drängen.<br />
Micha Demsar hat keine Bedenken:<br />
«Ich finde es wichtig, dass die Kinder<br />
frühzeitig lernen, mit digitalen Medien zu<br />
arbeiten – richtig dosiert.» Während des<br />
Unterrichts müssen sich die Schülerinnen<br />
und Schüler vorher bei ihm melden,<br />
wenn sie eines seiner Videos sehen wollen.<br />
«Das Anschauen der Filme läuft nicht<br />
via Smartphones, sondern an festen PC-<br />
Stationen im Schulzimmer», erklärt er.<br />
«Wenn jemand zwei-, dreimal hintereinander<br />
fragt, werde ich hellhörig und will<br />
wissen, was noch nicht verstanden wurde.»<br />
Auch deshalb stuft er die Ablenkungsgefahr<br />
als gering ein. Wie die Kinder zu<br />
Hause mit Youtube umgehen, weiss er<br />
hingegen nicht, das sei Sache der Eltern.<br />
Einige setzten klare Grenzen, andere bekämen<br />
nicht mit, was ihre Kinder online<br />
machten. «Zu Beginn des Projekts überlegte<br />
ich mir, die Videos lokal auf dem PC<br />
zu speichern, auch aus Datenschutzgründen.<br />
Dann wäre jedoch die Möglichkeit, zu<br />
Hause zu üben, weggefallen. Und das ist<br />
ein integraler Bestandteil des Konzepts.»<br />
René Moser vom Volksschulamt meint:<br />
«Wenn ein Kind sich ablenken will, findet<br />
es immer einen Weg.» Das Problem der<br />
Ablenkung sei nicht nur ein Jugendthema;<br />
auch Erwachsene müssten im Zusammenhang<br />
mit neuen Medien lernen, sich abzugrenzen.<br />
«Spätestens mit Beginn der<br />
Lehre sind die Jugendlichen ohnehin auf<br />
sich gestellt. Deshalb gehört es zum Erziehungsauftrag,<br />
Selbstregulation zu thematisieren<br />
und zu fördern.»<br />
Nur positive Reaktionen<br />
Er habe bisher nur positive Reaktionen<br />
auf seine Lernvideos erhalten, sagt Micha<br />
Demsar. «Ich war erstaunt, dass die Eltern<br />
meine Idee vollumfänglich unterstützten.»<br />
Den Lehrpersonen sei freigestellt, wie sie<br />
den Stoff vermittelten, insofern sei kein<br />
Druck vorhanden, dass alle nun mit Videos<br />
arbeiten müssten, sagt Schulleiter Martin<br />
Stotz. Die Videos haben einen weiteren<br />
Vorteil: Wenn Kinder zuziehen, könne<br />
man ihnen rasch zeigen, welcher Basisstoff<br />
vorausgesetzt werde, das erleichtere<br />
ihnen den Einstieg.<br />
Einig sind sich alle, dass das Medium<br />
Film ergänzenden Charakter hat im Schulalltag.<br />
«Das Vermitteln von Grundlagen,<br />
von Struktur, die ganze Begleitung im<br />
Lernprozess – das wird nicht verschwinden»,<br />
sagt René Moser. Auch didaktisch<br />
könne eine Lehrperson mehr erwirken als<br />
ein Kurzfilm. Trotzdem müsse man sich<br />
als Lehrperson mit neuen Vermittlungsformen<br />
auseinandersetzen. «Nicht nur für<br />
Schülerinnen und Schüler gilt das Motto<br />
des lebenslangen Lernens, sondern auch<br />
für Lehrpersonen», so René Moser. «In<br />
Zukunft wird der Mehrwert im Dialog liegen,<br />
im Austausch von individuell angeeignetem<br />
Wissen. E-Learning allein wird<br />
aber kaum funktionieren. Die Bereicherung<br />
liegt in der Vielfalt der Lehr- und<br />
Lernformen.»<br />
Micha Demsar hat bereits über 100<br />
Stunden seiner Freizeit in seine Videos<br />
investiert, den Grossteil während der Ferien.<br />
«Mich motiviert es, zu wissen, dass<br />
die in den Filmen gezeigten Rechenmethoden<br />
auch in zehn Jahren noch aktuell<br />
sein werden», sagt er. Das mache seine<br />
Arbeit nachhaltig. Mittelfristig möchte er<br />
die Lehrvideos auf weitere Unterrichtsfächer<br />
ausweiten. Er hat bereits verschiedene<br />
Schulen in der Stadt Zürich angefragt.<br />
«Vielleicht integrieren diese Schulen<br />
ja meine Videos in den Unterricht», sagt er<br />
und nickt zufrieden. •<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />
13
Im Gespräch<br />
«Es gibt keine<br />
Formel für Erfolg<br />
auf Social Media»<br />
Facebook-Star Bendrit Bajra und<br />
Gymi lehrer Philippe Wampfler,<br />
zwei Social-Media-Experten, über<br />
die Rolle von Facebook und Co.<br />
Interview: Katrin Hafner Fotos: Hannes Heinzer<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />
14<br />
Bendrit Bajra, Sie sind DER Schweizer<br />
Facebook-Star. Wie viel Zeit investieren<br />
Sie pro Tag ungefähr?<br />
Bajra: Alleine das Beobachten, was andere<br />
Leute machen auf Facebook und Instagram,<br />
frisst täglich eine Stunde. Zudem<br />
beantworte ich etwa 200 Facebook-Nachrichten<br />
und lade Filmchen auf die Plattform<br />
– macht locker vier Stunden.<br />
Das ist doppelt so viel, wie 12- bis<br />
19-Jährige in der Schweiz im Durchschnitt<br />
pro Wochentag in Netz verbringen.<br />
Wie sieht es bei Ihnen aus,<br />
Herr Wampfler?<br />
Wampfler: Mein Hauptmedium ist Twitter,<br />
da finde ich interessante Themen und<br />
Fachleute. Facebook, Instagram und anderes<br />
beobachte ich permanent. Total wohl<br />
auch etwa vier Stunden pro Tag.<br />
Herr Bajra, Sie haben rund<br />
180 000 Abonnenten. Wenn Sie ein<br />
Handyfilmchen aufschalten, erhalten<br />
Sie rasch 16 000 «gefällt mir»-Klicks.<br />
Wie erklären Sie das?<br />
Bajra: Ich thematisiere Szenen, die jeder<br />
kennt: Du wachst in der Nacht auf und<br />
meinst, du musst aufstehen, siehst, oh, ich<br />
kann noch drei Stunden weiterschlafen.<br />
Solche Storys ziehen bei den Leuten.<br />
Bekannt sind Ihre Filme, in denen<br />
Sie Klischees über Ausländer und<br />
Schweizer aufs Korn nehmen.<br />
Bajra: Ja, das begann spontan vor eineinhalb<br />
Jahren: Das erste Video – ich filmte,<br />
wie mich mein Vater auf Albanisch beschimpfte,<br />
während ich gamte – postete<br />
ich einfach mal. Am nächsten Tag hatte<br />
ich 800 Likes, 200 Freundschaftsanfragen;<br />
die Leute kommentierten: mach weiter!<br />
Als ich 10 000 Abonnenten hatte, dachte<br />
ich: Hey Beni, das sind viele Leute, mach<br />
was da raus! Ich plante, täglich etwas zu<br />
bringen – oft zum Thema Ausländer und<br />
Schweizer. Das ging voll ab. In sechs Monaten<br />
gewann ich 130 000 Abonnenten<br />
dazu. Ehrlich: Da war auch Glück dabei.<br />
Wie schätzen Sie diesen Erfolg ein,<br />
Herr Wampfler?<br />
Wampfler: Er nimmt Themen auf, die alle<br />
interessieren. Meine Kantischülerinnen<br />
und -schüler aus bildungsnahem Umfeld<br />
fragen mich ständig: Kennen Sie Bendrit?<br />
Seine Tonlage trifft den Zeitgeist. Er postet<br />
Aktuelles witzig, bleibt ausgewogen,<br />
macht sich über beide Seiten lustig. Seine<br />
Erfolgsgeschichte ist schön, weil sie zeigt:<br />
In einem Netzwerk wie Facebook kann<br />
man geplant und kreativ aktiv sein – nicht<br />
nur konsumieren. Interessant finde ich,<br />
dass er in seinen Videos verschiedene<br />
Rollen spielt: den Ausländer, den Schweizer.<br />
Das ist die Ursprungsidee von Social<br />
Media: Man gestaltet ein Profil und zeigt<br />
nicht, wer man ist, sondern präsentiert<br />
der Öffentlichkeit Ausschnitte.<br />
Sie setzen auf Comedy, Herr Bajra.<br />
Wollen Sie Komiker werden?<br />
Bajra: Ich hatte dieses Ziel nicht im Hinterkopf,<br />
als alles begann. Jetzt freue ich<br />
mich über den Erfolg. Facebook hilft mir,<br />
mein Hobby zum Beruf zu machen. Heute<br />
weiss ich: Ich will auf die Bühne oder ins<br />
TV. Es ist krass, was das Facebookding<br />
ausgelöst hat. Plötzlich reissen sich Medien<br />
um dich, Giacobbo/Müller lud mich<br />
ein, und nun will ein grosser Getränkehersteller<br />
eine Show machen mit mir.<br />
Inzwischen sind Sie ja auch nur<br />
noch via Manager erreichbar.
Bajra: Ich würde durchdrehen, wenn ich<br />
alle Anfragen beantworten müsste. Denn<br />
ich will jetzt vor allem im Sommer meine<br />
Lehre gut abschliessen.<br />
Wampfler: Für Schweizer Verhältnisse ist<br />
Bendrit ein Phänomen. Interessant ist<br />
das Giacobbo/Müller-Beispiel. Man würde<br />
denken, es sei eine Riesenehre für ihn,<br />
dort aufzutreten. In Wirklichkeit ist es für<br />
Giacobbo/Müller eine Riesenchance, auf<br />
der Facebook-Wall von Bendrit zu sein,<br />
weil er 180 000 Zuschauer hat! In Deutschland<br />
wollen Youtube-Stars nicht mehr ins<br />
TV, die haben ein grösseres Publikum in<br />
Social Media und generieren mit Klicks<br />
auf Youtube ansehnliche Einnahmen.<br />
Finanziell betrachtet wäre es<br />
klüger, Herr Bajra setzte auf Youtube.<br />
Wampfler: Die Likes auf Facebook bringen<br />
kein Geld – dafür Bekanntheit. Hat<br />
man das geschafft, kann man die Aufmerksamkeit<br />
von einer Plattform auf die<br />
andere lenken. Bendrit könnte auf Facebook<br />
vermelden, er habe einen neuen<br />
Youtube-Film, und diesen verlinken.<br />
Bajra: Ich weiss, dass ich mit Youtube Geld<br />
verdienen könnte. Aber ich finde, da gehören<br />
keine Handyfilmchen hin. Ende Sommer<br />
starte ich mit Youtube, professionell<br />
im Studio und mit echter Kamera – und<br />
vor allem mit längeren Storys.<br />
Kann man sagen, was bei Jugendlichen<br />
gut ankommt in sozialen Medien?<br />
Wampfler: Wenn ich das wüsste, wäre ich<br />
steinreich. Heute fragen sich alle, wie man<br />
Erfolg hat auf Social Media. Aber selbst<br />
wenn jemand stark beachtet wird, kann<br />
man keine Formel ableiten, wie andere<br />
dasselbe erreichen.<br />
Herr Bajra: Sie absolvieren eine<br />
Lehre zum Autoersatzteilverkäufer.<br />
Nutzen Sie digitale Kanäle zum Lernen<br />
oder für die Arbeit?<br />
Bajra: Selten. In der Sek suchte ich manchmal<br />
auf Youtube Erklärungsfilme für Mathematik.<br />
Eine Zeitlang war ich auch in<br />
«Facebook hilft mir, mein<br />
Hobby zum Beruf zu machen.»<br />
Bendrit Bajra<br />
einem WhatsApp-Aufgabenchat. Als die<br />
Kollegen den Chat für Privates nutzten,<br />
liess ich es sein.<br />
Diskutierten Sie in der Schule über<br />
digitale Kommunikation?<br />
Bajra: Ja, unser Seklehrer hat mal ein<br />
wenig erzählt, vor allem von schwierigen<br />
Sachen, dass es gefährlich ist, wenn man<br />
Bilder von nackten Frauen rumschickt.<br />
Das ist natürlich die Schattenseite.<br />
Philippe Wampfler, 37, (links) unterrichtet Deutsch, Philosophie<br />
und Medienkunde an der Kantonsschule Wettingen und<br />
Fachdidaktik Deutsch an der Universität Zürich. Er hat zwei<br />
Bücher über Schule und Social Media verfasst und lebt mit<br />
seiner Familie in Schwamendingen.<br />
Bendrit Bajra, 19, (rechts) schliesst im Sommer seine Lehre als<br />
Auto ersatzteilverkäufer ab. Er gehört zu den bekanntesten<br />
Facebook-Personen der Schweiz, möchte Comedy zu seinem<br />
Beruf machen und lebt mit seinen Eltern in Schwamendingen.<br />
Machten Sie unan genehme Erfahrungen<br />
mit Facebook oder Twitter?<br />
Bajra: Mein Fehler war, dass ich ein Foto<br />
meines Autos mit Schild postete. Mit einer<br />
App findet jeder die Adresse heraus – da<br />
hatte ich dann ein paar Leute vor der<br />
Türe, und nicht nur Fans.<br />
Wampfler: Unangenehme Erfahrungen<br />
machen viele, das kann man nicht schönreden.<br />
Grundsätzlich bin ich der Meinung,<br />
dass man keine Fotos von anderen Menschen<br />
ins Netz setzen soll. Ein No-Go sind<br />
Eltern, die Fotos ihrer Kleinkinder posten.<br />
Denn: Facebook zum Beispiel hat alle<br />
Rechte an diesen Bildern, man hat keine<br />
Kontrolle darüber. Es lohnt sich, immer<br />
wieder darüber aufzuklären.<br />
Was sagen Sie zu Cyber-Mobbing?<br />
Bajra: Eine Kollegin hielt in der Schule<br />
einen Vortrag über Mobbing im Netz, weil<br />
ihre Kollegin Mobbingopfer auf Facebook<br />
wurde. Ich finde es wichtig, dass in der<br />
Schule darüber diskutiert wird.<br />
Wampfler: Dem stimme ich zu. Aber:<br />
Nicht Medien lösen Mobbing aus. Wenn in<br />
einer Klasse schlechte Stimmung herrscht,<br />
kann es zu Mobbing kommen – virtuell<br />
oder real. Klar entwickeln digitale Kommunikationsmittel<br />
eine Dynamik und wohl<br />
ist die Hemmschwelle, etwas Unschönes<br />
zu verbreiten, niedriger als im direkten<br />
Kontakt. Grundsätzlich geht es aber um<br />
soziale Probleme, Fragen des Respekts.<br />
Schulen und Fachstellen haben diese Thematik<br />
auf der Agenda und tun einiges. <br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />
15
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />
16<br />
Wie beurteilen Sie die Ablenkungsgefahr<br />
durch digitale Medienkanäle?<br />
Bajra: Einer unserer Lehrer zieht unsere<br />
Handys jeweils ein. Am Anfang drehte ich<br />
fast durch, nahm extra zwei Handys mit.<br />
Ich schwöre, ich hatte das Handy dauernd<br />
unter dem Tisch am Laufen – und verpasste<br />
eine Menge. Und jetzt, ganz ehrlich,<br />
finde ich das eine geile Idee. Ich bin konzentrierter<br />
und aktiver im Unterricht, weil<br />
ich nichts anderes machen kann. Der<br />
Lehrer will ja nur das Beste für uns.<br />
Wampfler: Grundsätzlich gilt: Wenn Kinder<br />
oder Jugendliche an etwas Interessantem<br />
dran sind, lassen sie sich nicht leicht<br />
ablenken. Bei mir müssen die Schülerinnen<br />
und Schüler ihre Handys weglegen,<br />
ausser wir brauchen sie bewusst für den<br />
Unterricht. Verbieten bringt jedoch wenig.<br />
Ich möchte, dass Junge lernen, wie sie gegen<br />
Ablenkung oder Abhängigkeit kämpfen<br />
können. Es geht um Selbstdisziplin<br />
und -achtsamkeit: Wie steuere ich meine<br />
Aufmerksamkeit? Wann komme ich in<br />
Versuchung, mich ablenken zu lassen?<br />
Und wie kann ich das verhindern?<br />
Und wer nicht selbstdiszipliniert ist?<br />
Wampfler: Es braucht Übung, Übung.<br />
Denn es gehört heute zum Erwachsenwerden,<br />
sonst kann man in der Berufswelt<br />
nicht funktionieren. Es gibt keine Chefs,<br />
die Handys einziehen.<br />
Bajra: Aber es ist schwierig, gerade in der<br />
Freizeit. Ich bin ständig dran und muss<br />
aufpassen, dass ich nicht noch beim Autofahren<br />
jemandem zurückschreibe, bloss<br />
weil ich meine, ich sei voll der King darin.<br />
Wie kann die Schule Social Media<br />
in den Unterricht integrieren?<br />
Wampfler: Da gibt es unzählige Ansätze.<br />
Ich empfehle, Bezüge herzustellen, im<br />
Deutschunterricht etwa anhand von Twitter<br />
zu thematisieren, dass beim Schreiben<br />
Witz gefragt ist, Schnelligkeit und sprachliche<br />
Sattelfestigkeit, weil Fehler nicht<br />
sexy sind – auch in Social Media nicht.<br />
Bajra: Wenn ein Lehrer sagen würde,<br />
heute schauen wir, was einen interessanten<br />
Facebook- oder Instagram-Post ausmacht,<br />
fänden das alle cool!<br />
«Fehler sind nicht sexy – auch<br />
in Social Media nicht.»<br />
Philippe Wampfler<br />
Wampfler: Das machen mehr und mehr<br />
Lehrpersonen. Es gibt interessante Ansätze,<br />
etwa die verschiedenen Schreibweisen für<br />
«okay» in der digitalen Kommunikation:<br />
nur «k», «ok» oder «k:-)». Eine Lehrperson<br />
kann thematisieren, dass gewisse Nuancen<br />
der subtilen mündlichen Kommunikation<br />
in die schriftliche Kommunikation<br />
überschwappen und sich so äus sern. Sie<br />
kann die Klasse fragen, was sie über die<br />
Schreibweisen und ihre Bedeutungen<br />
weiss. Dann wirds interessant. Jugendliche<br />
haben viele Kenntnisse aus ihrem<br />
Social-Media-Alltag. Aber diese Erfahrungen<br />
sind in der Schule selten gefragt.<br />
Abschliessend: Welche Rolle spielen<br />
Twitter, Instagram etc. im Alltag junger<br />
Menschen konkret?<br />
Bajra: Eine megawichtige, vor allem<br />
WhatsApp, da sind alle drauf. Ich telefoniere<br />
fast nie mehr, schreibe kaum SMS –<br />
selbst für mündliche Nachrichten sende<br />
ich Sprachnachrichten über WhatsApp.<br />
Wampfler: Ein Teenager, der nicht auf<br />
WhatsApp ist, muss einen verlässlichen<br />
Freundeskreis haben, der ihn via Telefon<br />
oder SMS auf dem Laufenden hält, sonst<br />
verpasst er, wo man sich trifft und was<br />
läuft. Den Stellenwert der digitalen Kommunikation<br />
schätze ich als sehr hoch ein.<br />
Wie beurteilen Sie dies?<br />
Wampfler: Es fordert ein Umdenken – und<br />
erzeugt einen gewissen Druck, dabei zu<br />
sein. Mit der Zeit entstehen neue Normen.<br />
Mich beispielsweise stört es mittlerweile,<br />
wenn mich jemand anruft, ohne vorher<br />
per Social Media abgemacht zu haben. Ich<br />
empfinde es als unhöflich, weil ich nicht<br />
entscheiden kann, wann ich reagiere.<br />
Bajra: Manchmal finde ich die Entwicklung,<br />
dass alle an ihrem Gerät hängen,<br />
ein wenig traurig. Auf dem Spielplatz, wo<br />
meine Kumpels und ich früher regierten,<br />
ist heute kaum mehr einer. Die zwei, die da<br />
abhängen, sitzen über ihr Handy gebeugt.<br />
Und das sagt ausgerechnet der<br />
Facebook-König.<br />
Bajra: Ich freue mich über meine Facebook-Abonnenten.<br />
Das Problem aber ist:<br />
Man redet seltener miteinander. Mit meinen<br />
Kumpels sitze ich in der Bar und<br />
schneide einen Film auf meinem Handy,<br />
der Zweite schreibt seiner Freundin, der<br />
Dritte ist am Gamen. Wir wissen via Instagram,<br />
WhatsApp ja schon alles voneinander,<br />
bevor wir uns treffen.<br />
Wampfler: Diese Einsicht ist nicht untypisch:<br />
Etwa ab 20 merken viele Jugendliche,<br />
dass WhatsApp, Instagram und Co.<br />
ihnen nicht mehr geben, was sie brauchen,<br />
dass es nicht mehr cool ist, auch weil man<br />
sich weniger Persönliches zu erzählen hat.<br />
Einige gehen dann bewusst offline. •
Ich möchte mit meiner Klasse Social<br />
Media thematisieren oder einsetzen.<br />
Wie gehe ich vor?<br />
Das einfachste Projekt: Ein Konto bei<br />
Instagram oder Twitter eröffnen und Ende<br />
Woche einen Beitrag veröffentlichen, in<br />
dem Themen oder Resultate aus dem Unterricht<br />
gezeigt werden. Darauf aufbauend über<br />
Wirkung von Inhalten, Verbreitung, Netzwerke<br />
usw. diskutieren. Oder: Unterrichtsthemen<br />
mit digitalen Plattformen be gleiten, etwa mit<br />
einer WhatsApp-Gruppe: «Wenn ihr im Alltag<br />
unserem Thema begegnet, dann stellt ein<br />
Bild, eine Tonaufnahme etc. in diese Gruppe.»<br />
Dies kann man im Unterricht aufnehmen<br />
und weiterentwickeln. Vgl. Buchtipps unten.<br />
Tipps & Adressen<br />
Häufige Fragen<br />
zu Social Media<br />
Mittelschullehrer und Social-Media-<br />
Spe zialist Philippe Wampfler gibt<br />
Antworten.<br />
Was soll ich als Lehr person tun, wenn jemand zu viel Zeit mit Social Media verbringt?<br />
Darauf ansprechen: Ohne Urteil nach der Mediennutzung fragen («was machst du mit dem Handy gerne?»)<br />
und Wahrnehmung mitteilen («du wirkst oft müde»). Danach: Kontakt mit Eltern aufnehmen. Oft sind<br />
sich diese nicht bewusst, dass ihr Kind einen problematischen Umgang mit Social Media hat, vielleicht sind<br />
sie gar stolz, dass es ein Smartphone besitzt und dieses flink bedienen kann.<br />
Mich dünkt, die<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler unterhalten sich<br />
mit Social Media bloss<br />
oberflächlich.<br />
Fokusstudien der ZHAW Zürcher<br />
Hochschule für An gewandte<br />
Wissenschaften zei gen, dass<br />
Jugendliche vor allem Unterhaltung<br />
suchen im Netz – wie<br />
bei Büchern, Radio und TV<br />
auch –, da rüber hinaus aber<br />
Aktivitäten zeigen, die pädagogisches<br />
Potenzial haben:<br />
Schach spielen, Videos schneiden,<br />
Geschichten erzählen.<br />
Kinder und Jugendliche übernehmen<br />
die Vorstellung, digi tale<br />
Kommunikation diene hauptsächlich<br />
der Unterhaltung, oft<br />
von Erwachsenen. Die Schule<br />
kann diesen Ein druck zerstreuen,<br />
indem sie Social Media<br />
didaktisch einsetzt.<br />
Woran merke ich, dass jemand<br />
zu viel Zeit auf Social Media<br />
verbringt oder abhängig ist?<br />
Wie bei anderen Süchten auch: wenn<br />
sich Müdigkeit, verminderte Leistungsbereitschaft,<br />
vermehrte Konflikte oder<br />
eine Verweigerungshaltung einstellen.<br />
Wie lernen Kinder<br />
und Jugendliche,<br />
mit Gefahren im<br />
Netz umzugehen?<br />
Durch den gemeinsamen<br />
Einsatz von<br />
Eltern und Schule unter<br />
Beteiligung von Fachleuten.<br />
Entscheidend<br />
sind Fragen wie:<br />
Mit wem spreche ich<br />
wie worüber?<br />
Darf ich in sozialen Netzwerken mit<br />
Schülerinnen und Schülern befreundet sein?<br />
Social Media ersetzen Kommunikationsmittel wie Brief<br />
und Telefon. Die Frage lautet daher: Wann darf man mit<br />
Schü lerinnen und Schülern kommunizieren? Die Antwort:<br />
Wenn es pädagogisch erforderlich ist. Betreibt eine Englischlehrerin<br />
eine Facebook-Seite, auf der sie span nende Videos<br />
zugänglich macht und ihre Klasse auffordert, auf Englisch<br />
zu kommentieren, ist das ein professionelles Lernumfeld.<br />
Die dadurch entstehenden Kontaktaufnahmen sind keine<br />
«Freundschaften», obwohl die Plattform sie so nennt.<br />
Sich gegenseitig Einblicke ins Privatleben zu ermöglichen,<br />
ist hingegen unangebracht.<br />
Bücher von Ph. Wampfler: «Generation Social Media. Wie digitale<br />
Kommunikation Leben, Beziehun gen und Lernen Jugendlicher verändert»<br />
(2014). «Facebook, Blogs und Wikis in der Schule. Ein Social-<br />
Media-Leitfaden» (2013). Blog: schulesocialmedia.com<br />
Soll ich mich als<br />
Lehrerin / Lehrer in<br />
WhatsApp-Klassenchats<br />
beteiligen?<br />
Warum nicht, wenn es<br />
mit pädagogischen Absichten<br />
und unter professionellen<br />
Bedingungen<br />
geschieht. WhatsApp<br />
eignet sich, einer Klasse<br />
eine halbe Stunde für<br />
eine Prüfungsvorbereitung<br />
zur Verfügung<br />
zu stehen oder sie daran<br />
zu erinnern, wenn ein<br />
Ausflug ansteht.<br />
So hält es der Kanton Zürich<br />
Ob eine Schule einen Social-Media-Kanal betreibt<br />
(Twitter, Facebook, Instagram, Youtube etc.), ist auf Stufe<br />
Volksschule Sache der Schulgemeinde, bei Mittelschulen<br />
und Berufsfachschulen Sache der Schulleitung. Wie sich<br />
einzelne Lehrpersonen auf Social-Media-Kanälen verhalten,<br />
wird vom Kanton nicht geregelt. In den 2014 publizierten<br />
«Guidelines Social Media» für die Verwaltungsmitarbeitenden<br />
befindet sich ein «Leitfaden für Mitarbeitende<br />
des Kantons Zürich». Dieser ist für kantonal<br />
angestellte Lehrpersonen nicht verbindlich, enthält aber<br />
Tipps, die auch für sie hilfreich sein können. So heisst es<br />
darin betreffend Meinungsäusserungen auf Social-Media-<br />
Kanälen zum Beispiel:<br />
• «Im Zweifelsfall fragen Sie sich: Würde ich das auch<br />
in einem Leserbrief einer Zeitung schreiben und mit<br />
meinem Namen unterzeichnen?»<br />
• «Verwenden Sie keine Fotos, auf denen Personen eindeutig<br />
erkennbar sind, ohne deren Zustimmung.»<br />
Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH)<br />
hat 2013 einen «Leitfaden Social Media für Lehrpersonen<br />
und Schulleitungen» herausgegeben mit hilfreichen Erklärungen<br />
und Tipps.<br />
www.lch.ch > Leitfaden social media<br />
Social Media brauche<br />
ich für meine private<br />
und berufliche<br />
Kommunikation<br />
kaum. Muss ich mich<br />
als Lehrperson damit<br />
auskennen?<br />
Wer Kinder und Jugendliche<br />
begleitet, sollte ihre<br />
Lebenswelt verstehen.<br />
Lehrpersonen können<br />
im Netz – wie das etwa<br />
90 Prozent der Internet-<br />
User tun – primär zuschauen<br />
und auf Instagram<br />
nach ihrer Schule<br />
suchen, um zu sehen, wie<br />
sie da abgebildet wird,<br />
sich von Schülerinnen und<br />
Schülern den Klassenchat<br />
oder die Plattform Snapchat<br />
zeigen lassen.<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />
17
Unter Jugendlichen<br />
Social Media?<br />
Ja, aber nicht nur<br />
Schülerorganisationen an Mittelschulen<br />
benutzen zwar Facebook oder Instagram,<br />
sehen aber auch deren Grenzen. Geht<br />
es um offizielle Informationen, setzen sie<br />
auf herkömmliche Informationskanäle.<br />
Text: Jacqueline Olivier<br />
Fotos vom letzten Skitag posten, auf das<br />
kommende Erstklässler-Fest hinweisen,<br />
eine Podiumsdiskussion ankündigen – all<br />
dies geht rasch und unkompliziert über<br />
Facebook. Für Saskia Kircali, Präsidentin<br />
der Schülerorganisation (SO) der Kantonsschule<br />
Wiedikon, ist deshalb klar: Facebook<br />
ist für den SO-Vorstand ein unverzichtbares<br />
Medium, um mit den Schülerinnen<br />
und Schülern zu kommunizieren.<br />
Das wichtigste der gängigen Social-Media-Plattformen.<br />
«Über Facebook erreichen<br />
wir sicher die meisten Leute», sagt<br />
sie, relativiert aber gleich: «Vor allem die<br />
älteren.» Und was ist mit den Schülerinnen<br />
und Schülern der Unterstufe des<br />
Langgymnasiums? «Die schauen da weniger<br />
rein», stellt die 18-Jährige fest, die<br />
kurz vor der Matur steht. Und erklärt: «Das<br />
liegt nicht daran, dass sie keinen Facebook-Account<br />
hätten, sondern eher an<br />
mangelndem Interesse am Schulleben.»<br />
Wenn sie sich an ihre eigene Zeit in der<br />
Unterstufe erinnert, kann Saskia Kircali<br />
dies gut nachvollziehen. Wechsle man in<br />
dem Alter ans Gymnasium, sei man erst<br />
einmal mit der Umstellung auf eine neue<br />
Lebenswelt, mit der Probezeit, dem Kennenlernen<br />
des Schulbetriebs, der Klasse<br />
und der Lehrpersonen beschäftigt. Für<br />
das, was rundherum alles läuft, habe man<br />
wenig Kapazität.<br />
Plakate funktionieren am besten<br />
Trotzdem möchte die SO auch die Jüngeren<br />
über geplante Anlässe informieren,<br />
genauso wie die Schülerinnen und Schüler,<br />
die nicht auf Facebook oder dort nicht<br />
besonders aktiv sind. Denn die gibt es.<br />
Darum, betont Saskia Kircali, könne Facebook<br />
nicht als offizieller Informationskanal<br />
genutzt werden. Die sieben bis acht<br />
Anlässe, welche die SO pro Jahr auf die<br />
Beine stellt, werden dort zwar annonciert,<br />
aber ohne Flyer und Plakate gehe es nicht.<br />
«Gerade die Plakate sind für jeden sichtbar,<br />
das funktioniert immer noch am besten.»<br />
Nicht zu vergessen die Mundpropaganda,<br />
die ebenfalls dazugehöre.<br />
Nach den Anlässen jeweils Fotos oder<br />
kurze Videos auf Facebook zu stellen, ist<br />
Nina Fröhlich, 16,<br />
Kantonsschule Stadelhofen<br />
«Komme ich müde von der Schule heim,<br />
lege ich mich aufs Bett und schweife durch<br />
Instagram oder WhatsApp. Auf Youtube<br />
höre ich höchstens mal ein Musikstück.<br />
Auf Instagram hingegen schaue ich täglich,<br />
was andere posten. Selber lade ich etwa ein<br />
Bild pro Woche hoch. Fehlen würde mir nur<br />
WhatsApp. Wir haben einen Familienchat,<br />
da schreiben meine Eltern, meine Schwester<br />
und ich, wer wann heimkommt oder einkauft.<br />
Den Klassenchat beobachte ich, damit ich<br />
nichts verpasse. Vor Prüfungen stelle ich ihn<br />
oft auf stumm – da kommen in zwei Stunden<br />
200 Nachrichten: Fragen, Antworten, Frustmeldungen.<br />
Das macht meganervös.»
für den SO-Vorstand hingegen eine Selbstverständlichkeit.<br />
Die sieben Vorstandsmitglieder<br />
sind stets da rauf bedacht, dass<br />
mindestens eine oder einer von ihnen<br />
mit einer Fotokamera vor Ort ist. Wenn<br />
andere Veranstaltungsteilnehmer eigene<br />
Bilder posten möchten, können sie dies<br />
über den SO-Vorstand tun. Und wenn es<br />
neue Fotos anzuschauen und zu kommentieren<br />
gebe, sei die Seite auch am besten<br />
besucht, erzählt Saskia Kircali. Dass im<br />
Übrigen wenig Interak tivität stattfindet,<br />
stört die SO-Präsidentin nicht. Zum Chatten<br />
gebe es WhatsApp, das auch die Vorstandsmitglieder<br />
unter sich rege nutzten,<br />
vor allem, wenn die Vorbereitungen für<br />
einen Anlass im Gange seien.<br />
Foto-Wettbewerb fand kein Echo<br />
Dass Interaktivität über die Facebook-<br />
Seite der Schülerorganisation nicht funktioniert,<br />
diese Erfahrung hat Florian Geering,<br />
SO-Präsident der Kantonsschule<br />
Freudenberg, gemacht. Letztes Jahr hatte<br />
der Vorstand die Schülerinnen und Schüler<br />
über Instagram dazu aufgerufen, mit<br />
dem Velo zur Schule zu fahren und Fotos<br />
von unterwegs zu posten. Für die besten<br />
Aufnahmen winkten sogar Preise. Trotzdem<br />
sei die Aktion gründlich missglückt.<br />
«Gepostet hat niemand, nur per E-Mail<br />
gingen ein paar Fotos ein.»<br />
Heute lacht Florian Geering darüber.<br />
Genauso wie über ein anderes Erlebnis,<br />
das ihm die offensichtlichen Grenzen einer<br />
Social-Media-Nutzung durch die SO<br />
deutlich vor Augen geführt hat: Als der<br />
Vorstand von der letzten Unterstufenparty<br />
Fotos auf Facebook lud, erhielt er<br />
dafür genau ein «Gefällt mir». Auf Instagram,<br />
auf dem die Schülerorganisation<br />
seit einem Jahr aktiv ist, waren es immerhin<br />
30 Likes. Ein Schüler, der eines der<br />
Bilder auf seinen eigenen Instagram-Account<br />
hochgeladen hat, wurde dagegen<br />
mit 250 Likes honoriert. «Das hat uns<br />
ziemlich verwundert.»<br />
Florian Geering hat so seine Vermutungen,<br />
warum die Facebook-Seite der<br />
SO wenig Beachtung findet. Zum einen<br />
sei Facebook bei jüngeren Schülern nicht<br />
mehr «in», die nutzten eher Instagram, um<br />
Fotos oder Videos zu posten, und Whats-<br />
App, um zu chatten. «Unsere Facebook-<br />
Seite hat zwar rund 120 Likes, aber ein<br />
grosser Teil kommt von Ehemaligen. Auf<br />
Instagram hingegen sind die momentan<br />
rund 80 Abonnenten vorwiegend aktuelle<br />
Schüler.» Zum anderen kann sich der Präsident<br />
gut vorstellen, dass viele Jugendliche<br />
kein Bedürfnis haben, Facebook oder<br />
andere Foren in der Schule aktiv zu nutzen,<br />
weil Social Media für sie klar in die<br />
Freizeit gehört. Und wenn schon in der<br />
Schule, dann am ehesten, um Bilder anzuschauen.<br />
Darum will der Vorstand nun<br />
Facebook derart mit Instagram verknüpfen,<br />
dass Posts auf Instagram automatisch<br />
auch auf der Facebook-Seite erscheinen,<br />
«um diese so etwas zu beleben». Allerdings<br />
gelte es hierfür noch einige technische<br />
Probleme zu lösen.<br />
Kontakt über Landesgrenzen<br />
Seinen privaten Facebook-Account hat<br />
Florian Geering vor ein paar Jahren gelöscht<br />
– und vor Kurzem wieder einen<br />
neu en eingerichtet. Weil er ihn für die<br />
Union der Schülerorganisationen der<br />
Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein<br />
(USO), in der er ebenfalls im Vorstand<br />
sitzt, wie auch für das Organising<br />
Bureau of European School Student Organisations<br />
(OBESSU), in dem die SO-Dachverbände<br />
von aktuell 20 europäischen<br />
Ländern zusammengeschlossen sind, benötige.<br />
Sowohl in der USO wie in der<br />
OBESSU sei Facebook sehr wichtig, um<br />
den Kontakt der Mitglieder untereinander<br />
aufrechterhalten zu können.<br />
Und was ist mit Twitter? «Für unsere<br />
Zwecke nicht geeignet», winkt Florian<br />
Geering ab. «Ich selber verfolge die Tweets<br />
einiger Politiker oder Journalisten und<br />
denke, dass dieser Kanal vor allem für<br />
solche Leute interessant ist.» Ohnehin sei<br />
es heute angesichts der vielen zur Verfügung<br />
stehenden Kanäle schwierig zu wissen,<br />
über welche man die Schülerinnen<br />
und Schüler am besten erreiche. Darum<br />
setzt man, sobald es um offizielle Informationen<br />
der SO geht, auch in der Kanti<br />
Freudenberg auf die bewährten Informationswege:<br />
Klassenfächer, Poster und teilweise<br />
die Klassenlehrpersonen.<br />
Ähnlich handhabt es die SO der<br />
Kantonsschule Zürich Oberland. «Unsere<br />
wich tigsten Informationskanäle sind E-<br />
Mail oder Klassenfächer», sagt Präsident<br />
Sascha Deboni, «Facebook ist dazu lediglich<br />
eine Ergänzung.» Wie in den anderen<br />
Schulen dient die Seite in erster Linie<br />
als Bildergalerie, oder man wünscht den<br />
neu eintretenden Schülerinnen und Schülern<br />
am Anfang des Schuljahrs einen guten<br />
Start. Ab und zu komme es vor, dass<br />
Schweizer Jugendliche sind digital aktiv<br />
2014 besassen 97 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen in der Schweiz ein Smartphone<br />
und gaben dafür durchschnittlich 37 Franken pro Monat aus. Dies ergab<br />
die jüngste JAMES-Studie («Jugend Aktivitäten Medien – Erhebung Schweiz»)<br />
der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Zum Vergleich:<br />
2012 waren es noch 79, 2010 gar nur 49 Prozent.<br />
Unter der Woche verbringen Jugendliche täglich rund zwei Stunden im Internet,<br />
am Wochenende und in den Ferien drei Stunden. Ihre beliebtesten Websites sind<br />
Youtube, Facebook und Google, die bevorzugten Handy-Apps heissen WhatsApp<br />
(mit grossem Abstand), Instagram und Facebook.<br />
89 Prozent der Jugendlichen haben mindestens ein Profil in einem sozialen<br />
Netzwerk, wobei Facebook immer noch Spitzenreiter ist. Allerdings nutzen die<br />
jüngsten Befragten inzwischen Instagram häufiger. Für das Chatten und das<br />
Versenden von Nachrichten werden WhatsApp und andere Messengersysteme<br />
immer wichtiger. Steigender Beliebtheit erfreuen sich auch Videoportale wie<br />
Youtube oder iTube. Bereits 79 Prozent der Jugendlichen nutzen solche Portale<br />
zur Unterhaltung, ebenso viele regelmässig als Informationsquelle (etwa zur<br />
Lösung von Hausaufgaben). [jo]<br />
www.psychologie.zhaw.ch/james<br />
sich jemand – etwa nach einem Skitag –<br />
via Facebook für die Organisation bedanke.<br />
Was bislang nicht auf Facebook dokumentiert<br />
wird, ist hingegen das politische<br />
Engagement der Schülerorganisation –<br />
beispielsweise Anträge, welche die Delegierten<br />
in den Konvent einbringen, oder<br />
Beschlüsse des Vorstands. «Im Moment<br />
überlegen wir uns, ob wir dies ändern<br />
sollen, damit die anderen Schüler sehen,<br />
dass wir mehr tun, als nur Partys zu veranstalten»,<br />
so Sascha Deboni.<br />
Website für die Professionalität<br />
Als Nächstes will der Vorstand einen<br />
Instagram-Account eröffnen, in der Überzeugung,<br />
dass über diese Plattform mehr<br />
Schüler erreicht werden könnten als über<br />
Facebook. Dennoch glaubt der Präsident<br />
nicht daran, dass Social Media dereinst<br />
die klassischen Informationskanäle gänzlich<br />
ablösen könnten. Zu diesen zählt er<br />
auch die Website der SO. Sie sei wichtig<br />
für den profes sionellen Auftritt gegen<br />
aussen. Auf der Homepage werden Dokumente<br />
wie die Statuten, der Spielplan<br />
der nächsten Volleynight oder Anmeldeformulare<br />
für kommende Veranstaltungen<br />
hochladen. Und hier können sich auch Eltern<br />
über die Aktivitäten der Schülerorganisation<br />
informieren.<br />
«Klar wäre es manchmal einfacher,<br />
aus einer Sitzung gleich etwas zu posten,<br />
als ein Formular auf der Homepage aufzuschalten»,<br />
meint Sascha Deboni, «aber<br />
das ist schlicht zu unverbindlich.» Nicht<br />
einmal E-Mails würden von allen Schülern<br />
regelmässig abgerufen, weiss der<br />
SO-Präsident, obwohl die Schulleitung<br />
dies verlange, weil auch sie oder Lehrpersonen<br />
diesen Kanal für wichtige Informationen<br />
nutzten. Da rum heisst es für die<br />
Vorstandsmitglieder der Schülerorganisation<br />
auch im Zeitalter von Social Media<br />
weiterhin Flyer und Plakate drucken und<br />
sie im Schulhaus persönlich verteilen respektive<br />
aushängen. •<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />
19
Zeitgemässes Marketing<br />
Tweets und Posts<br />
vom Schulleiter<br />
Noch nutzen wenige Berufsfachschulen<br />
Social Media für ihre Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Eine davon ist der Strickhof in Lindau.<br />
Via Facebook und Twitter verlinkt der<br />
Direktor die eigene Website.<br />
Text: Jacqueline Olivier<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />
20<br />
Alle paar Tage setzt Strickhof-Direktor Ueli<br />
Voegeli eine Kurznachricht auf Twitter ab.<br />
«Im Moment betreiben wir dies noch ganz<br />
rudimentär, wir haben erst 100 Follower»,<br />
sagt er und lacht. «Antibiotikaeinsatz in der<br />
Tierhaltung erfordert Strategien im Betrieb<br />
– top News – top agrar online», twitterte<br />
er beispielsweise am 18. März und<br />
verlinkte einen Artikel im Landwirtschaftsfachmagazin<br />
«Top Agrar». Zwei Tage zuvor<br />
lautete ein Tweet kurz und bündig:<br />
«Bauern mit Hochschulabschluss», der dazugehörige<br />
Link führt auf einen im «Tages-Anzeiger»<br />
erschienenen Artikel über<br />
die guten Berufsaussichten von Absolventen<br />
eines Agronomiestudiums.<br />
Es gehe ihm darum, «tagesaktuelles<br />
Geschehen aus dem Bildungs- und Wissensumfeld<br />
der Landwirtschaft nach aussen<br />
zu tragen», erklärt der Direktor des<br />
Strickhofs, des «Kompetenzzentrums für<br />
Bildung und Dienstleistungen in Landund<br />
Ernährungswirtschaft», wie es auf der<br />
Homepage heisst. Auch Neuigkeiten aus<br />
dem eigenen Betrieb oder Hinweise auf<br />
Ver anstaltungen, die im Strickhof stattfinden<br />
oder von diesem (mit)organisiert<br />
werden, verbreitet Ueli Voegeli gerne unter<br />
dem Benutzernamen @StrickhofDirekt.<br />
Oder er retweetet Beiträge anderer Mitglieder,<br />
wie neulich einen Tweet von Jürg<br />
Arpagaus, dem Prorektor Weiterbildung<br />
der Pädagogischen Hochschule Luzern,<br />
zum Thema Social Media in der beruflichen<br />
Bildung.<br />
Nah am Markt<br />
Den Account auf Twitter hat Ueli Voegeli<br />
selber eingerichtet, genau wie jenen auf<br />
Facebook, wo die Strickhof-Geschäftsleitung<br />
ebenfalls aktiv ist. «Wir haben einfach<br />
einmal angefangen, um auch in diesem<br />
Bereich mit der Zeit zu gehen», erzählt der<br />
Direktor, «ein Konzept, was und wie wir<br />
über Social Media kommunizieren wollen,<br />
sind wir nun nachträglich am Erarbeiten.<br />
Grundsätzlich orientieren wir uns aber am<br />
Social-Media-Guide des Kantons.» Soziale<br />
Netzwerke seien heute für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
von Unternehmen einfach<br />
Einige Schulleitungen setzen auf Social Media<br />
Wie eine Umfrage der Schulblatt-Redaktion unter den Schulleitungen der<br />
Berufsfachschulen im Kanton Zürich ergeben hat, werden Social Media auf Leitungsebene<br />
von Schulen eingesetzt, die ähnlich wie der Strickhof keine reinen<br />
Berufsschulen sind, sondern gleichzeitig Weiterbildungen und Lehrgänge der<br />
höheren Berufsbildung anbieten oder zusätzlich in der Forschung tätig sind.<br />
Die KV Zürich Business School beispielsweise nutzt für den Bereich der Grundbildung<br />
Facebook mindestens zweimal pro Monat für Themen ausserhalb des<br />
Unterrichts, etwa um auf bevorstehende Veranstaltungen in der Schule hinzuweisen<br />
oder Fotos von stattgefundenen zu posten. Zum gleichen Zweck hat das<br />
Careum einen Facebook-Account, während das Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen<br />
Kanton Zürich (ZAG) einen eigenen Webblog unterhält. Die EB<br />
Zürich wiederum ist auf Twitter und auf Facebook aktiv und verfügt auch über<br />
einen Google+- und einen Youtube-Acount – alles mit dem Ziel, die Bekanntheit<br />
der Schule zu erhöhen, neue Zielgruppen zu erreichen und der Schule mit der<br />
Präsentation von Personen ein Gesicht zu geben. [jo]<br />
wichtig, findet der 50-Jährige, dem könne<br />
sich der Strickhof nicht verschliessen. Vor<br />
allem, weil dieser keine reine Berufsschule<br />
sei, sondern auch eine Höhere Fachschule,<br />
ein Tagungs- und Weiterbildungszentrum,<br />
ein landwirtschaftlicher Versuchsbetrieb<br />
sowie ein Dienstleistungszentrum für<br />
selbstständige Unternehmen in den Bereichen<br />
Land- und Hauswirtschaft. «Wir<br />
sind nah am Markt, an den Betrieben und<br />
den Verbänden», so Ueli Voegeli, «darum<br />
haben Kommunikation und Marketing bei<br />
uns einen hohen Stellenwert.»<br />
Stunden- statt tagesaktuell<br />
Der Strickhof gehört organisatorisch zur<br />
Baudirektion des Kantons Zürich, hat jedoch<br />
in Bezug auf die Bildungsangebote<br />
einen Leistungsauftrag der Bildungsdirektion.<br />
Ausser in Lindau befinden sich<br />
auch Standorte in Wädenswil, Affoltern<br />
am Albis, Wülflingen und im Technopark<br />
in Zürich. Für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
des gesamten Betriebs ist Christoph Jenni<br />
am Hauptsitz in Lindau zuständig. «Die<br />
Grundlage ist unsere Website, die aus<br />
2500 Einzelseiten besteht. Auf diesen können<br />
wir unsere Kompetenzen umfassend<br />
und detailliert präsentieren.»<br />
800 Personen besuchen täglich diese<br />
Website – «weil sie stets tagesaktuell und<br />
dadurch attraktiv ist», wie Christoph Jenni<br />
meint. Dank der Facebook-Seite, auf der<br />
viele Posts mit der Website verlinkt werden,<br />
sei man nun sogar fast stundenaktuell.<br />
Und brauche dafür gar nicht viel<br />
Zeit zu investieren. «Arbeitsintensiv ist<br />
das Gesamtpaket der Kommunikation,<br />
das Definieren und Formulieren der Botschaften.»<br />
Wenn eine Botschaft einmal<br />
steht, ist sie mit einem Bild und einem<br />
kurzen Statement rasch auf Facebook<br />
gepostet. «Social Media dienen lediglich<br />
als zusätzliche Kanäle und als Multiplikatoren,<br />
darum ist der Ertrag wesentlich<br />
grösser als der Aufwand.»<br />
Dem Betrieb ein Gesicht geben<br />
Ueli Voegeli belegt die Aussage des<br />
Kommunikationschefs gleich mit einem<br />
Beispiel: Ende Februar organisierte die<br />
Höhere Fachschule Agrotechnik Strickhof<br />
auf dem Bundesplatz in Bern eine<br />
PR-Veranstaltung für die Landwirtschaft.<br />
Noch am selben Nachmittag postete der<br />
Direktor ein paar Bilder des Anlasses auf<br />
Facebook. So etwas mache er zwischendurch<br />
und unterwegs über das Smartphone<br />
oder das Tablet. Binnen kurzer Zeit habe<br />
der Post mittlerweile fast 11 000 Facebook-<br />
User erreicht. Wenn nur ein Teil der Besucher<br />
zusätzlich dem Link auf die Website<br />
gefolgt sei, sei das Ziel, über einen<br />
kurzen Spot auf die eigentlichen Inhalte<br />
zu verweisen, schon erreicht.<br />
Doch Ueli Voegeli und Christoph Jenni<br />
geht es nicht allein darum, via Facebook<br />
und Twitter die Öffentlichkeit auf den Betrieb<br />
aufmerksam zu machen, sie möch-
Fredi Peter, 18, Landwirt EFZ,<br />
3. Lehrjahr, Strickhof<br />
«WhatsApp finde ich praktisch, man kann es überall<br />
kostenlos nutzen, wo WLAN zur Verfügung steht.<br />
Vor allem mit meiner Freundin chatte ich viel, aber<br />
auch mit Kollegen. Facebook ist weniger persönlich,<br />
dort tausche ich Bilder aus mit Kollegen oder wir<br />
machen ab, wo wir am Wochenende hinwollen.<br />
Vom elterlichen Landwirtschaftsbetrieb haben<br />
wir eine Seite ein gerichtet, auf der wir sporadisch<br />
Bilder posten – etwa von der Aussaat oder<br />
der Obst ernte. So können wir den Leuten<br />
etwas unsere Arbeit zeigen. Es gibt auch<br />
Likes, allerdings sind es immer etwa<br />
die gleichen Leute, die die Seite<br />
anschauen.»<br />
ten auch eine Haltung ausdrücken. Nämlich<br />
die, dass der Strickhof «voll am Ball<br />
ist.» Über Social Media liessen sich rasch<br />
und einfach Kontakte zu anderen Akteuren<br />
der Branche knüpfen, mit denen<br />
man sich dann ohne Berücksichtigung von<br />
Formalitäten austauschen könne, meint<br />
der Direktor. Und: Auf Facebook könne<br />
man dem Betrieb noch besser als auf der<br />
Website ein Gesicht geben, weil Fotos darauf<br />
das zentrale Element darstellten. «Wir<br />
möchten dort vor allem Alltagsmomente<br />
unserer Bildungs- und Beratungsarbeit<br />
mit unseren Lernenden und Mitarbeitenden<br />
zeigen.» Stehen dabei Einzelpersonen<br />
im Fokus, müsse dafür jedoch erst<br />
das Einverständnis der Fotografierten<br />
eingeholt werden, im Falle von Gruppen<br />
in einer Lernumgebung des Strickhofs<br />
sei dies nicht nötig.<br />
Kein Jekami<br />
Warum wird für das Posten von Fotos<br />
nicht Instagram benutzt, das genau darauf<br />
ausgerichtet ist? Ueli Voegeli kennt<br />
Instagram von seinen eigenen Kindern<br />
und hat, um diese zu begleiten, selber einen<br />
Account. Als offizielle Plattform einer<br />
Geschäftsleitung sei dieses Forum aber<br />
weniger geeignet, findet er. Weil keine<br />
Möglichkeit bestehe, zum Foto auch einen<br />
etwas ausführlicheren Kommentar zu<br />
formulieren.<br />
Zur Facebook-Seite des Strickhofs sol len<br />
auch Mitarbeitende und Lernende beitragen.<br />
Allerdings nicht im Sinne eines<br />
Jekami: Beiträge müssen vom Administrator<br />
freigegeben werden, «alles andere<br />
wäre zu heikel». Bis dato halten sich Anfragen<br />
noch in engen Grenzen. Ueli Voegeli<br />
und Christoph Jenni möchten dies nun<br />
aber fördern. Mehr Posts von einzelnen<br />
Akteuren würden die Seite nicht nur beleben,<br />
sondern für eine weitere Streuung<br />
sorgen, denn jeder, der postet, wird seinen<br />
Post vermutlich mit seinen Freunden teilen.<br />
Dadurch würde die Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Strickhofs unterstützt, ist der<br />
Direktor überzeugt.<br />
Weitere Entwicklung noch offen<br />
Was den Einsatz von Twitter und Facebook<br />
durch den Strickhof betrifft, will<br />
Christoph Jenni im Moment noch nicht<br />
von einem Erfolg sprechen. «Aber immerhin<br />
haben wir das Thema aufgegriffen<br />
und mit der Umsetzung angefangen.» Wie<br />
genau die weitere Entwicklung aussehen<br />
soll, lassen er und Ueli Voegeli zurzeit<br />
weitgehend offen. Nur so viel kann Christoph<br />
Jenni heute schon sagen: Demnächst<br />
soll jede Pressemitteilung automatisch<br />
auch auf den wichtigsten Social-Media-<br />
Kanälen veröffentlicht werden. Und Ueli<br />
Voegeli beabsichtigt, die Administratorenfunktion<br />
möglichst bald intern zu delegieren<br />
und mit möglichst wenig Ressourcen<br />
die Social-Media-Kanäle professioneller<br />
bewirtschaften zu können. Ob dies dann<br />
möglich sein werde, sei eine andere Frage.<br />
«Vorläufig muss das noch nebenbei funktionieren.»<br />
Vor allem aber möchte der Strickhof-<br />
Direktor, dass das Potenzial von Social Media<br />
im Rahmen einer E-Learning-Strategie<br />
auch in den Schulzimmern geprüft<br />
und stufengerecht genutzt wird. «Da haben<br />
wir als Bildungsinstitution noch ein<br />
paar Hausaufgaben zu machen», bemerkt<br />
er selbstkritisch. Denn: «Diese Medien<br />
werden von den jungen Leuten genutzt,<br />
dieser Tatsache müssen wir auch in der<br />
Berufsbildung ins Auge sehen.» Immerhin<br />
sind am Strickhof Lerngruppen auf<br />
WhatsApp bereits weitverbreitet. Oft von<br />
den Lernenden aus eigenem Antrieb eingerichtet,<br />
teilweise mit Einbezug der<br />
Lehrpersonen, teilweise ohne.<br />
Musste die Geschäftsleitung aufgrund<br />
ihrer Facebook- und Twitter-Aktivitäten<br />
schon einmal negative Reaktionen gewärtigen?<br />
«Überhaupt nicht», antwortet<br />
Ueli Voegeli. Im Gegenteil: Bei anderen<br />
Schulen stosse die Online-Präsenz des<br />
Strickhofs teilweise auf grosses Interesse;<br />
es seien schon Anfragen eingegangen, wie<br />
sie genau vorgingen, erzählt der Direktor<br />
– bislang allerdings nicht aus dem<br />
Kanton Zürich. •<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />
21
Schulverwaltung<br />
Im Hintergrund<br />
aktiv und oft<br />
unterschätzt<br />
Ohne Schulverwaltungen keine Schulen;<br />
sie wurden in den vergangenen Jahren<br />
immer wichtiger. Eine Schulverwaltungsleiterin<br />
gibt Einblick in ihren Alltag.<br />
Cornelia Schütz, Leiterin der Schulverwaltung,<br />
sitzt Wand an Wand mit Schulleiter<br />
Ivo Grossrieder und bildet mit ihm<br />
die Geschäftsleitung der Schule. Die<br />
räumliche Nähe ist für beide wichtig und<br />
wertvoll. «Wir ziehen am gleichen Strick<br />
und arbeiten sehr eng zusammen», sagt<br />
die Schulverwaltungsleiterin und wirft<br />
einen Blick aus ihrem Büro ins Grüne.<br />
Seit zweieinhalb Jahren arbeitet sie hier<br />
zu 100 Prozent und hat zwei Sachbearbeiterinnen,<br />
die je zu 40 Prozent angestellt<br />
sind, an ihrer Seite. Zur Schule gehören<br />
370 Schülerinnen und Schüler.<br />
Hierarchisch sind Cornelia Schütz und<br />
Ivo Grossrieder dem Schulpflegepräsidenten<br />
unterstellt.<br />
Text: Katrin Hafner Foto: Conradin Frei<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule<br />
22<br />
Ein gestrandetes Ruderboot, Spielobjekt<br />
auf dem Pausenplatz der Primarschule<br />
Bachenbülach. Nicht weit davon ein Basketballfeld.<br />
Kinder rennen, rufen, spielen,<br />
ein milder Frühlingsmorgen. Unmittelbar<br />
neben dem Pausenplatz befindet sich<br />
Trakt C der Schule: ein vor fünf Jahren<br />
bezogener Neubau, hellgelb gestrichen,<br />
innen dank grosszügiger Fens terfronten<br />
lichtdurchflutet. Im Gebäude befinden<br />
sich der Hort und im Untergeschoss die<br />
Schulleitung sowie die Schulverwaltung.<br />
Letztere war ursprünglich in der Gemeindeverwaltung<br />
untergebracht, danach, bis<br />
im Jahr 2010 in einem Pavillon auf dem<br />
Schulgelände. Dass sie jetzt Teil der Schule<br />
ist, steht gleichsam für die veränderte<br />
Position der Schulverwaltung.<br />
Das Geschäftsleitungsmodell<br />
Im Projekt Belastung – Entlastung im Schulfeld wurde die Frage gestellt, wie<br />
die Schulleitungen, aber auch die Schulpflegen gezielt entlastet werden können.<br />
Die Analyse zeigte, dass im Dreieck Schulpflege – Schulleitung – Schulverwaltung<br />
die Aufgabenteilung und die Kompetenzen nicht überall befriedigend geregelt<br />
sind. In der Folge beschrieb die Vereinigung des Personals der Schulverwaltungen<br />
(VPZS) in Zusammenarbeit mit dem Verband der Schulpräsidentinnen<br />
und -präsidenten (VZS), dem Verband der Schulleitenden (VSLZH) und dem<br />
Volksschulamt des Kantons Zürich (VSA) das Geschäftsleitungsmodell als eine<br />
effi ziente Organisationsform für Gemeinden mit mehreren Schulen. Die Unterlagen<br />
wurden den Schulgemeinden zur Verfügung gestellt.<br />
Operative Führung der Schule<br />
Die Geschäftsleitung (GL) setzt sich zusammen aus der Leitung des pädagogischen<br />
Bereichs (Schulleitung) und der Leitung des nichtpädagogischen Bereichs<br />
(Leitung Schulverwaltung). Je nach Gemeindeorganisation kann es sinnvoll sein,<br />
dass das Schulpräsidium in der GL einsitzt. Aufgrund der aktuellen Gesetzeslage<br />
ist es nicht möglich, die GL mit Kompetenzen auszustatten, die der Schulpflege<br />
oder der Schulleitung zugeordnet sind. Die GL erarbeitet Entscheidungsgrundlagen<br />
zuhanden der Schulpflege und koordiniert die Aufgabenerfüllung im Auftrag<br />
der Schulpflege. Zu den Kernaufgaben gehören: Entwicklungsarbeit, rollende<br />
Planung, Erarbeitung von Richtlinien, Definition von Standardabläufen, Leitung<br />
des Budgetierungsprozesses sowie Koordination aller weiteren Organe der<br />
Schule. Die GL führt die Schule operativ und vereinigt pädagogische und nichtpädagogische<br />
Aufgabenbereiche.<br />
Vorteile des Geschäftsleitungsmodells sind etwa kürzere Entscheidungswege,<br />
schnellerer Informationsfluss, hoher Professionalisierungsgrad, weitergehende<br />
Entlastung der Schulpflege und -leitung. Zudem kann Spezialwissen in der<br />
gesamten Organisation genutzt werden. Derzeit arbeiten rund ein Viertel aller<br />
Schulverwaltungen im Kanton Zürich nach dem Geschäftsleitungsmodell. [kat]<br />
vpzs.federas.ch/aktuelles/das-geschaeftsleitungsmodell<br />
Zahlreiche Varianten<br />
Das ist nicht überall der Fall: einzelne Gemeinden<br />
haben die Schulverwaltung der<br />
Schulleitung unterstellt. In Einheits- oder<br />
Parlamentsgemeinden sind sie manch mal<br />
eine Abteilung der Stadt- oder Gemeindeverwaltung.<br />
Schulverwaltung ist eben<br />
nicht gleich Schul verwaltung; je nach<br />
Grösse und Organi sation der Schule und<br />
abhängig von der jeweiligen Schulpflege,<br />
übernehmen die Schulverwaltungen unterschiedliche<br />
Aufgaben.<br />
Das Volksschulgesetz des Kantons Zürich<br />
enthält grundlegende Vorgaben bezüglich<br />
Aufgaben- und Kompetenzverteilung<br />
zwischen Schulbehörden, Schulverwaltungen<br />
und Schulleitungen. Grundsätzlich<br />
sorgen Schulverwaltungen für den<br />
professionell geleiteten Schulbetrieb im<br />
Bereich Administration und Organisation.<br />
Sie setzen Beschlüsse und Richtlinien um,<br />
kümmern sich um das Finanz- und Rechnungswesen<br />
und sind Koordinationsstelle<br />
der gesamten Schule sowie Bindeglied<br />
zwischen der Schule und dem kantonalen<br />
Volksschulamt. Gestützt auf das Organisationsstatut<br />
der jeweiligen Schulgemeinde<br />
können Schulverwaltungen auch für<br />
weitere Aufgabenbereiche zuständig sein,<br />
beispielsweise für den Schulgesundheitsdienst,<br />
die Hausdienste oder die schulergänzenden<br />
Betreuungsangebote.<br />
Wie sieht es in Bachenbülach aus?<br />
Cornelia Schütz selbst fasst ihre Aufgabe<br />
wie folgt zusammen: «Wir sind in erster<br />
Linie für die ganze Administration verantwortlich,<br />
reservieren zum Beispiel das<br />
Hallenbad fürs Schulschwimmen, organisieren<br />
den Transport in Sonderschulen,<br />
stellen Rechnungen, schreiben Anträge,<br />
füllen Statistiken aus und sind bei Stellenbesetzungen<br />
miteinbezogen.»<br />
Professionell und konstant<br />
Generell hat sich die Rolle der Schulverwaltung<br />
in den vergangenen Jahren stark<br />
verändert. Früher erledigten Lehrerinnen<br />
und Lehrer oder Mitglieder der Schulpflege<br />
nebenbei einen Teil der Arbeit,<br />
den heute die Schulverwaltung leistet;<br />
statt von der Schulverwaltung war meist
Cornelia Schütz leitet die Schulverwaltung<br />
der Primarschule<br />
Bachenbülach und schätzt die<br />
Zusammenarbeit mit dem Schulleiter<br />
in der Geschäftsleitung.<br />
die Rede vom Schulsekretariat. Mit dem<br />
Volksschulgesetz von 2005 und der Einführung<br />
von Schulleitungen entwickelten<br />
sich die Schulverwaltungen zu «Kompetenz-<br />
und Dienstleistungszentren für das<br />
Management des Schulbetriebs von Gemeinden»,<br />
wie es Erwin Keller ausdrückt,<br />
Präsident der Vereinigung Zürcher Schulverwaltungen<br />
(VPZS). Was heisst das konkret?<br />
«Die Schulverwaltungen übernahmen<br />
zusätzliche Aufgaben und gewannen<br />
an Kompetenzen gegenüber den Schulleitungen<br />
und Schulpflegen – vor allem im<br />
operativen Bereich.» Heute seien Schulverwaltungen<br />
Zentrum und Anlaufstelle<br />
für das Schulpräsidium, die Schulpflege,<br />
die Schulleitung, die Lehrpersonen, die<br />
Hausdienste und die weiteren Mitarbeitenden<br />
der Schule sowie für die Medien.<br />
Die VPZS bietet gemeinsam mit dem<br />
Schweizerischen Institut für Betriebsökonomie<br />
(SIB) einen Studiengang zur<br />
diplomierten Schulverwaltungsleitung an.<br />
«Dies hat einen Professionalisierungsschub<br />
mit sich gebracht. Zudem haben<br />
sich die Mitgliederzahlen des Verbands<br />
in den letzten acht Jahren mehr als verdoppelt»,<br />
sagt Erwin Keller. Martin Wendelspiess,<br />
Chef des Volksschulamts, betont<br />
die Wichtigkeit der Schulverwaltungen<br />
aus Sicht des Kantons. «Während<br />
die Behördenmitglieder nicht immer den<br />
fachlichen Hintergrund für das Bildungswesen<br />
mitbringen – auch nicht mitbringen<br />
müssen – und je nach Wählerwille<br />
kommen und gehen, sind die Schulverwaltungen<br />
konstante und professionelle<br />
Ansprechpartner für das Volksschulamt.»<br />
Ein Tag mit der Feuerwehr<br />
Zu Cornelia Schütz’ Alltag gehört es, Geschäfte<br />
für die Schulbehörde vorzubereiten.<br />
Sie mag diese Aufgabe. «Ich berate<br />
die Schulpflege – und sehe so auch in die<br />
strategischen Bereiche hinein. Als Leiterin<br />
der Schulverwaltung bin ich allerdings<br />
in erster Linie operativ tätig.» Besonders<br />
schätzt sie, wie offen sie sich mit<br />
Schulleiter Ivo Grossreiter austauschen<br />
kann – «etwa wenn es um die Frage geht,<br />
wie wir die Pensenplanung fürs nächste<br />
Schuljahr sinnvoll gestalten oder den<br />
gemeinsamen Weiterbildungstag». Letzteren<br />
or ganisiert die Schule Bachenbülach<br />
einmal jährlich über die Professionsgrenzen<br />
hinaus: 2014 übten die Lehrerinnen<br />
und Lehrer, die Betreuungspersonen des<br />
Horts sowie die Hausdienst- und Schulverwaltungsmitarbeiterinnen<br />
einen Tag<br />
mit der Feuerwehr.<br />
Am Elternabend dabei<br />
Zur Abwechslung in ihrem Beruf gehören<br />
für Cornelia Schütz zum Beispiel Liegenschaftsfragen,<br />
um die sie sich kümmert.<br />
Derzeit sitzt sie regelmässig mit der Baukommission<br />
zusammen, weil es eine neue<br />
Heizung für die Schule braucht. Ausserdem<br />
nimmt sie ab und zu an einem Elternabend<br />
teil – meist dann, wenn der Hort<br />
dazu einlädt. Denn sie ist Vor gesetzte der<br />
Leitungen Hausdienst und Hortpersonal.<br />
Die breite Pa lette ihres Stellenprofils<br />
schätzt sie sehr. Nach ihrer Ausbildung<br />
zur Schulverwaltungsleiterin war sie zuerst<br />
in der Se kundarschule Uster tätig,<br />
einer wesentlich grösseren Schule mit<br />
rund 800 Schüle rinnen und Schülern. Im<br />
kleineren Bachenbülach geniesst sie es,<br />
«näher am Schulgeschehen zu sein, mehr<br />
Verant wortung und Einfluss zu haben».<br />
Ent sprechend frustriert es sie manchmal<br />
ein wenig, dass «einige Leute» das Gefühl<br />
haben, in der Schulverwaltung sässen<br />
«nur Tippsen und Sekretärinnen».<br />
Die Mutter zweier erwachsener Kinder<br />
wünscht, dass sich das veränderte Berufsbild<br />
bald etablieren wird. Die Vereinigung<br />
Zürcher Schulverwaltungen ihrerseits<br />
setzt sich für eine gesetzliche<br />
Verankerung der Schulverwaltungen im<br />
Volksschulgesetz ein. •<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule<br />
23
Stafette<br />
Umstellung auf Tagesschule<br />
war die Rettung<br />
Die im letzten Schulblatt vorgestellte altersdurchmischte<br />
Primarschule Halbwies in Volketswil gibt den Stab weiter<br />
an die öffentliche abc-Tagesschule Adlikon.<br />
Text: Charlotte Spindler Fotos/Collage: Marion Nitsch
Steckbrief: 16 Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse besuchen die<br />
abc-Tagesschule Adlikon und sitzen im gleichen Klassenzimmer.<br />
Zwei Lehrerinnen teilen sich 110 Stellenprozente. Zwei neu zugezogene<br />
Kinder werden derzeit in Deutsch als Zweitsprache<br />
unterrichtet. Die Leiterin der Tagesschule, Vanessa Pedrotta,<br />
führt gleichzeitig das Schulsekretariat. Lage: Zur politischen<br />
Gemeinde Adlikon, die im Zürcher Weinland liegt und knapp<br />
600 Einwohnerinnen und Einwohner zählt, gehören auch die<br />
Dorfteile Dätwil und Niederwil. Kinder aus dem Dorfteil Adlikon<br />
besuchen den Kindergarten im benachbarten Dorf Humlikon,<br />
ihnen steht ein Schulbus zur Verfügung. Die Schülerinnen und<br />
Schüler der 5. und 6. Klasse gehen ebenfalls nach Humlikon, sie<br />
haben jedoch die Möglichkeit, das Tagesschulangebot weiterhin<br />
zu nutzen. Entstehung: Die abc-Tagesschule entstand vor zehn<br />
Jahren auf Wunsch der Bevölkerung; das Projekt wurde an einer<br />
Schulgemeindeversammlung genehmigt. Nachdem die Schülerzahl<br />
das Minimum von 14 Kindern nicht mehr erreicht hatte,<br />
drohte der Schule die Schliessung. Mit der Gründung der Tagesschule<br />
kamen rasch auswärtige Kinder hinzu. Verändert wurde:<br />
Das hübsche alte Dorfschulhaus wurde für die Bedürfnisse der<br />
Tagesschule umgebaut. Im Erdgeschoss sind Klassenzimmer<br />
und Bibliothek, im 1. Stock der Tagesschulbereich mit Ess- und<br />
Aufenthaltsraum, Küche, Aufgaben- und Ruhezimmer. Im Untergeschoss<br />
gibts eine Werkstatt und unter dem Dach einen Spielund<br />
Bewegungsraum für Schlechtwettertage. Betreuung: Die<br />
Tagesschule ist ein freiwilliges Angebot. Sie steht auch Kindern<br />
aus umliegenden Gemeinden zur Verfügung und ist täglich von<br />
7 bis 18 Uhr geöffnet. Von 11.45 bis 13.15 Uhr, vor Unterrichtsbeginn<br />
und nach Unterrichtsschluss ist Betreuungszeit. Die fünf<br />
Kinder, die von umliegenden Gemeinden kommen, sind die<br />
ganze Woche in der Tagesschule, die Kinder aus Adlikon zum<br />
Teil die ganze Woche, tageweise oder gar nicht. Eine Köchin<br />
bereitet jeden Tag aus frischen Zutaten das Mittagessen zu, sie<br />
hilft auch während der Frühstücks- und der Mittagspause. In der<br />
Regel sind am Mittag und am Nachmittag zwei Personen für die<br />
Betreuung da. Zusammenarbeit mit Eltern: Die meisten bringen<br />
ihre Kinder morgens zur Schule und holen sie abends ab. «So<br />
sehen wir die Eltern täglich und haben einen engen Austausch»,<br />
sagt Vanessa Pedrotta. «Im Tagesschulbetrieb sind die Eltern<br />
nicht involviert, aber wenn wir einen Anlass, zum Beispiel ein<br />
Festchen, organisieren, helfen viele gerne mit.» Spezialitäten:<br />
Während der Ferien bietet die Tagesschule eine Betreuungswoche<br />
für Kinder an. Herausforderung: Die Tagesschule ist auf<br />
auswärtige Kinder angewiesen. Seit die umlie genden Gemeinden<br />
ihr Hortangebot ausgebaut haben, sei die Schülerzahl eher<br />
rückläufig, erklärt Vanessa Pedrotta. «Wir unternehmen viel, um<br />
auswärtige Eltern und Dorfbevölkerung zusammenzubringen,<br />
unter anderem Sommerfeste und Räbe liechtliumzüge.» Um Eltern<br />
auf das Tagesschulangebot aufmerksam zu machen, hat<br />
die Schulleitung ihre Öffentlichkeitsarbeit in den umliegenden<br />
Gemeinden intensiviert und auch die Lokalpresse einbezogen.<br />
Mit Erfolg: Bereits sind Artikel über die Tagesschule erschienen.<br />
Perspektiven: Die rege Bautätigkeit in Adlikon könnte dazu führen,<br />
dass neue Bewohnerinnen und Bewohner ins Dorf ziehen.<br />
Mehr berufstätige Eltern könnten zur Auslastung der Schule<br />
beitragen, hofft Vanessa Pedrotta. •<br />
Stafette Das Schulblatt besucht Schulen, die im Unterricht<br />
und Schulalltag interessante Wege entwickeln.<br />
Die vorgestellte Schule bestimmt, welche Primar- oder<br />
Sekundarschule in der kommenden Schulblatt-Ausgabe<br />
vorgestellt wird. Die in dieser Ausgabe vorgestellte Schule<br />
wünscht sich als Nächstes: eine Spitalschule.<br />
«Ich gehe in die dritte Klasse und wohne<br />
nicht im Dorf. Meine Mutter geht arbeiten;<br />
sie bringt mich morgens zur Schule und<br />
holt mich abends ab. Die 5. Klasse werde<br />
ich in Humlikon besuchen, dann fahre<br />
ich über Mittag mit dem Velo hierhin zum<br />
Essen. Das Dorf, in dem ich wohne, ist sehr<br />
klein, es hat keine Kinder in meinem Alter.<br />
Darum gehe ich gerne in die Tagesschule,<br />
da gibt es genügend Kinder zum Spielen.<br />
Wir sind oft draussen, fahren Trottinett<br />
und Rollerblades. Nach der Schule machen<br />
wir Hausaufgaben, zeichnen oder<br />
basteln. Am Mittwochnachmittag unternehmen<br />
wir etwas Besonderes, gehen zum<br />
Beispiel mit Frau Pedrotta ins Hallenbad<br />
oder in den Wald.<br />
In der Schule sitzen die Grösseren und<br />
die Kleineren nicht zusammen, beim Mittagessen<br />
schon. Unsere Servietten werden<br />
so auf den Tischen verteilt, dass jeden Tag<br />
andere nebeneinandersitzen. Manchmal<br />
stört es mich ein wenig, dass es während<br />
des Essens laut ist.»<br />
«Meine 60-Prozent-Stelle an der Tagesschule<br />
Adlikon habe ich erst vor Kurzem<br />
angetreten, berufsbegleitend studiere ich<br />
Soziale Arbeit an der ZHAW. Hier an unserer<br />
Schule führe ich das Schulsekretariat<br />
und den Be treuungsbereich. Mir gefallen<br />
die fami liäre Atmosphäre und die<br />
enge Zusammenarbeit im Team wie mit<br />
den Eltern. Und es freut mich, dass die<br />
Kinder gerne hier sind und abends<br />
manchmal am liebsten bleiben würden,<br />
wenn die Eltern sie abholen. Schön ist<br />
auch, dass wir spontan mit den Kindern in<br />
die nahe Natur gehen können.<br />
Wir sind eine öffentliche Schule, werden<br />
aber manchmal für eine private gehalten,<br />
weil für manche der Begriff Tagesschule<br />
nach privater Einrichtung tönt.<br />
Wenn ein Kind zu uns kommen soll, macht<br />
es zuerst einen Schnupperaufenthalt von<br />
ein paar Tagen. Kinder mit besonderen<br />
Bedürfnissen kön nen wir nur beschränkt<br />
aufnehmen, weil wir als kleine Schule wenige<br />
Kapazitäten haben.»<br />
«In meinem Klassenzimmer sitzen Kinder<br />
von der 1. bis zur 4. Klasse. Wir sind<br />
eine Mischform von Dorf- und Tagesschule;<br />
unser Betrieb ist persönlich und<br />
übersichtlich. Ich arbeite jetzt im achten<br />
Jahr als Klassenlehrerin hier. Der Unterricht<br />
in einer altersmässig so heterogenen<br />
Klasse erfordert gute Vorbereitung und<br />
Flexibilität. Je nach Fach arbeiten die Kinder<br />
nach dem Mehrklassensystem an ihren<br />
Aufgaben oder in altersdurchmischten<br />
Gruppen.<br />
Der Tagesschulalltag hat grosse Vorteile.<br />
Ich habe ein 100-Prozent-Pensum,<br />
betreue auch die Bibliothek, bin also den<br />
ganzen Tag im Haus. Wenn ein Kind bei<br />
Hausaufgaben Schwierigkeiten hat, kann<br />
es über Mittag oder nach Schulschluss<br />
rasch zu mir kommen und sein Anliegen<br />
mit mir besprechen. Weil ich oft bis Betreuungsschluss<br />
in der Schule bin, können<br />
die Eltern und ich spontan miteinander<br />
reden. Die enge Zusammenarbeit – auch<br />
mit der Behörde – schätze ich sehr.»<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule<br />
25
Die Adresse für Schulpflegen, Schulleitungen<br />
und Schulverwaltungen:<br />
o<br />
o<br />
o<br />
o<br />
Coaching, Supervision, Teamentwicklung,<br />
Moderation, Konfliktmanagement, Mediation<br />
Rechtsberatung, Erstellen von Reglementen,<br />
Begleitung von Führungsentscheiden,<br />
Krisenvorsorge und -begleitung, Medienkonzept<br />
Strategieplanung, Kulturprozess, Organisationsentwicklung,<br />
Projektleitung<br />
Temporäre Fachpersonen (Springer) für<br />
Schulleitung, Schulverwaltung, Tagesstrukturen,<br />
Heimleitung, Mitarbeiterbeurteilung<br />
etc.<br />
o Weiterbildungsangebote für Behörde,<br />
Schulleitung, Schulverwaltung, Schulsozialarbeitende<br />
und Lehrpersonenteam<br />
www.schulsupport.ch<br />
Winterthurerstrasse 525 8051 Zürich<br />
Tel. 043 499 20 90 Fax 043 499 20 99<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015<br />
Schulreisen<br />
Pfannenstiel<br />
26
In Kürze<br />
Schulversuch<br />
«Fokus Starke Lernbeziehungen»<br />
ist komplett<br />
Ab dem kommenden Schuljahr 2015/16<br />
setzen weitere Schulen den Schulversuch<br />
«Fokus Starke Lernbeziehungen» um.<br />
Mit der dritten und letzten Staffel erproben<br />
insgesamt zwölf Schulen mit rund<br />
150 Klassen und 3000 Schülerinnen und<br />
Schülern neue Wege, um den Regelklassenunterricht<br />
und die Lernbeziehungen<br />
zu stärken. Im August starten die Schulen<br />
Dorf/Feld aus Kloten, Ruggenacher 1<br />
aus Regensdorf und Am Wasser aus dem<br />
Zürcher Schulkreis Waidberg. Im Schulversuch<br />
unterrichten grundsätzlich zwei<br />
Lehrpersonen pro Klasse alle Lehrplanfächer.<br />
Zusätzlich verfolgen sie die Ziele<br />
des Unterrichts in Deutsch als Zweitsprache,<br />
der Integrativen Förderung und der<br />
Begabtenförderung. Fachpersonen beraten<br />
und unterstützen die Lehrpersonen<br />
dabei. Damit sollen die Lernbeziehungen<br />
und der Regelklassenunterricht gestärkt<br />
und die Organisation des Schulalltags vereinfacht<br />
werden. «Fokus Starke Lernbeziehungen»<br />
wird seit Sommer 2013 in verschiedenen<br />
Schulen des Kantons Zürich<br />
auf Kindergarten- und Primarstufe durchgeführt.<br />
Der Schulversuch dauert bis Ende<br />
Schuljahr 2018/19 und wird wissenschaftlich<br />
evaluiert. [red]<br />
www.vsa.zh.ch/fsl<br />
Lehrmittelverlag Zürich<br />
Verselbstständigung<br />
beantragt<br />
Der Lehrmittelverlag Zürich soll verselbstständigt<br />
werden und künftig seine Aufgaben<br />
als Aktiengesellschaft in öffentlichem<br />
Besitz erfüllen. Der Regierungsrat<br />
hat das Gesetz über den Lehrmittelverlag<br />
verabschiedet und beantragt dem Kantonsrat,<br />
der Vorlage zuzustimmen. Heute<br />
führt der Kanton den Lehrmittelverlag<br />
als unselbstständige öffentlich-rechtliche<br />
Anstalt. Seine Hauptaufgabe ist es, Lehrmittel<br />
für die Volksschule des Kantons<br />
Zürich zu pro duzieren, zu erwerben und<br />
zu vertreiben. Zu den aktuellen Herausforderungen<br />
zählen unter anderem der<br />
Trend zur Digita lisierung der Lehrmittel<br />
oder die Angleichung der Lehrpläne und<br />
Lehrmittel der Deutschschweizer Kantone<br />
(Lehrplan 21). Das neue Gesetz über<br />
den Lehrmittel verlag trägt diesen veränderten<br />
Rahmenbedingungen Rechnung:<br />
Es verschafft dem Lehrmittelverlag einen<br />
grösseren unternehmerischen Spielraum.<br />
Der verselbstständigte Lehrmittelverlag<br />
Zürich soll seine öffentlichen Aufgaben<br />
wie bisher erfüllen: Er stellt den Schulen<br />
qualitativ hochstehende und preiswerte<br />
Lehrmittel zur Verfügung und bezieht die<br />
Lehrerschaft bei deren Entwicklung mit<br />
ein. [red]<br />
Berufswahl<br />
Neuer biz-Newsletter<br />
zum Abonnieren<br />
Zamira, Noa, Tarik und Lia, vier Jugendliche<br />
aus dem Kanton Zürich, führen durch<br />
den neuen biz-Newsletter. Sie erzählen<br />
von ihren Sorgen und Erlebnissen bei<br />
der Berufswahl. Der Newsletter erscheint<br />
vier bis fünf Mal im Jahr und richtet sich<br />
speziell an Personen, die Jugendliche auf<br />
dem Weg ins Berufsleben begleiten. Der<br />
Newsletter informiert darüber, welche<br />
Berufswahlthemen in der 2. und 3. Sek<br />
gerade aktuell sind und was in den biz so<br />
läuft. [red]<br />
www.berufsberatung.zh.ch/biznewsletter<br />
Protokollhinweis<br />
Delegiertenversammlung<br />
LKV vom März 2015<br />
An der Delegiertenversammlung vom<br />
25. März 2015 standen die Nomination des<br />
Vertreters der Volksschule im Bildungsrat<br />
und die Wahl des gesamten Vorstandes<br />
der Lehrpersonenkonferenz (LKV) des<br />
Kantons Zürich auf der Traktandenliste.<br />
Martin Lampert stellte sich für eine weitere<br />
Amtszeit als Bildungsrat zur Verfügung<br />
und wurde mit grossem Mehr bestätigt.<br />
Im Vorstand der LKV gab es einige<br />
personelle Änderungen: Der bisherige<br />
Präsident Jürg Maag trat mit Aussicht<br />
auf seine Pensionierung zurück, ebenfalls<br />
ihren Rücktritt gab Esther Enzler, amtierende<br />
Vizepräsidentin, bekannt. Der<br />
Zwei Lehrerinnen im Zimmer:<br />
Die Schule Rifferswil ist Teil<br />
des Schulversuchs «Fokus Starke<br />
Lernbeziehungen». Foto: zvg<br />
neu gewählte Vorstand der LKV setzt sich<br />
für die nächsten zwei Jahre wie folgt zusammen:<br />
Neu im Vorstand sind Jana Peter<br />
und Alessandro Lanza, wiedergewählt<br />
wurden ausserdem Gabriella Bazzucchi<br />
und Anna Richle, Letztere als Präsidentin.<br />
Zudem fand ein Workshop statt zum<br />
Thema Zusammenarbeit und Kommunikation<br />
zwischen den Delegierten und der<br />
Basis. Die Diskussionen der Delegierten<br />
in Gruppen zeigte klar, dass den Lehrerinnen<br />
und Lehrern im Kanton Zürich die<br />
Mitsprache und Meinung der Basis wichtig<br />
ist und dass sie einen hohen Stellenwert<br />
geniesst. Das vollständige Protokoll<br />
der Delegiertenversammlung vom<br />
25. März 2015 ist auf der Homepage zu<br />
finden. [Anna Richle, LKV]<br />
www.lkvzh.ch<br />
Austausch<br />
Lehrpersonen wechseln<br />
das Sprachgebiet<br />
Künftig sollen sich Lehrpersonen über die<br />
sprachregionale Grenze austauschen; die<br />
Plenarversammlung der Erziehungsdirektorenkonferenz<br />
hat dem Grobkonzept für<br />
einen solchen Austausch einstimmig zugestimmt.<br />
Bereits ab Sommer startet ein<br />
Pilotprojekt. Es handelt sich um einen gegenseitigen<br />
Austausch: Eine Schule entsendet<br />
für ein Semester oder Jahr eine<br />
Lehrperson und nimmt in dieser Zeit eine<br />
andere aus der Partner schule auf. Die<br />
Lehrperson bleibt an ihrer Stammschule<br />
angestellt. Die Schulleitung der Gastschule<br />
und die Lehr person einigen sich darauf,<br />
wie der konkrete Einsatz erfolgen soll. Information<br />
und Anmeldung: Eva Schaffner,<br />
ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit,<br />
Tel. 032 346 18 40. [red]<br />
www.chstiftung.ch<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule<br />
27
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />
28<br />
Interview<br />
«Die Freiheit<br />
gibt den Schulen<br />
viel Kraft»<br />
Seit Ende 2013 ist Reto Givel Leiter<br />
der Abteilung Mittelschulen im Mittelschul-<br />
und Berufsbildungsamt. Wie<br />
erlebt er die Schulen und wo sieht er<br />
die grossen Herausforderungen?<br />
Interview: Jacqueline Olivier Foto: Dieter Seeger<br />
Der Philosoph Reto Givel, 41,<br />
hat unter anderem als Primarlehrer<br />
und als Projektkoordinator<br />
Schulharmonisierung in Basel-<br />
Stadt gearbeitet, bevor er zur<br />
Bildungsdirektion des Kantons<br />
Zürich kam.<br />
Herr Givel, wie würden Sie Ihr erstes<br />
Jahr als Leiter der Abteilung Mittelschulen<br />
zusammenfassen?<br />
Als sehr intensives Jahr. Angesichts der<br />
vielen Aufgabenbereiche, die diese Stelle<br />
umfasst, hat die Einarbeitung viel Zeit in<br />
Anspruch genommen. Ausserdem habe<br />
ich noch im ersten Monat alle Mittelschulen<br />
besucht und seither alle schon mehrfach.<br />
Weil es mir wichtig ist, nah an die Schulen<br />
heranzugehen und den Dialog mit ihnen<br />
zu pflegen. Wenn Schulleitungsmitglieder<br />
eine Frage oder ein Problem haben, steht<br />
meine Tür für sie offen.<br />
Welche Eindrücke haben Sie<br />
bei Ihren Besuchen von den Schulen<br />
gewonnen?<br />
Der zentrale Eindruck ist: Vielfalt. Ich habe<br />
mir die Schulen zwar unterschiedlich vorgestellt,<br />
aber wenn man innerhalb kurzer<br />
Zeit Einblick in alle Schulen nimmt, wird<br />
das Ausmass des Facettenreichtums besonders<br />
deutlich. Das kommt daher, dass<br />
die Mittelschulen im Kanton Zürich im<br />
Vergleich zu anderen Kantonen mehr<br />
Freiheit haben. Umgekehrt bedeutet dies<br />
aber auch, dass sie mehr Verantwortung<br />
wahrnehmen müssen.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Ich denke beispielsweise an den Lehrplan,<br />
den jede Schule für sich erstellt.<br />
Oder an die Lehrmittel, die sogar jede einzelne<br />
Lehrperson wählen kann. Auch hat<br />
jede Schule ihr eigenes Budget. Damit ist<br />
viel Verantwortung verbunden. Aber diese<br />
Freiheit gibt den einzelnen Schulen auch<br />
viel Kraft.<br />
Heute geht der Trend aber klar in<br />
Richtung Harmonisierung. Was bedeutet<br />
das für die Freiheit der Schulen?<br />
Ich finde die dezentrale Verantwortung<br />
der Schulen sehr wichtig und das System,<br />
so wie es organisiert ist, gut. Aber es<br />
stimmt: Was wir in die Schulen hineintragen,<br />
hat oft einen harmonisierenden<br />
Charakter, etwa der Massnahmenkatalog<br />
zur Förderung von Naturwissenschaften<br />
und Technik – NaTech – oder die Studienund<br />
Laufbahnberatung, die demnächst<br />
implementiert werden soll. Bei solchen<br />
Projekten müssen wir von den Schulen<br />
bestimmte Mindeststandards einfordern.<br />
Wir setzen jedoch darauf, dass die Schulen<br />
die Notwendigkeit solcher Vorhaben<br />
selber sehen und deshalb motiviert sind,<br />
die Kraft ihrer Freiheit zu nutzen, um ein<br />
für ihre Schule passendes Modell zu entwickeln.<br />
Denn würde man einfach top down<br />
etwas anordnen, würde viel von dieser<br />
Kraft verloren gehen.<br />
NaTech ist ein gutes Beispiel: Jede<br />
Schule hat ihr eigenes Konzept erarbeitet,<br />
nun fordert der Bildungsrat<br />
mehr Vergleichbarkeit. Wäre es nicht<br />
doch manchmal effizienter, wenn alle<br />
Schulen ein vorgegebenes Konzept<br />
umsetzen müssten?<br />
Letztlich geht es darum, möglichst viel<br />
Wirkung zu erzielen. Gerade bei einem
Thema wie NaTech ist es wichtig, dass<br />
die Förderung in den Unterricht einfliesst,<br />
dass die Jugendlichen spüren, worum es<br />
geht. Wenn man etwas aufpfropft, mit dem<br />
sich die Lehrpersonen nicht identifizieren,<br />
ist die Gefahr gross, dass Potemkinsche<br />
Dörfer aufgebaut werden. Ich finde<br />
es viel wichtiger, den Schulen den Funken<br />
zu geben, der dann überspringen kann –<br />
auf das Team und letztlich auf die Schülerinnen<br />
und Schüler.<br />
In einem kürzlich erschienenen<br />
Interview in «Qi», dem Magazin des<br />
Mittelschullehrerverbands Zürich,<br />
sagten Sie, Sie würden sich manchmal<br />
wünschen, die Menschen an den<br />
Mittelschulen wären sich bewusster,<br />
wie gut sie es haben. Wie haben Sie<br />
das gemeint?<br />
Im Grunde trifft dies auch auf unsere<br />
Gesellschaft als Ganzes zu: Viele von uns<br />
gehören zum privilegiertesten Prozent –<br />
hier in der Schweiz, im 21. Jahrhundert.<br />
Nicht alle, aber viele. Mal über die Landesgrenzen<br />
zu blicken oder 50 Jahre zurückzuschauen<br />
und sich vor Augen zu führen,<br />
welchen Standard wir hier und heute<br />
haben, kann manchmal heilsam sein. Das<br />
heisst nicht, dass man keine Ansprüche<br />
haben soll, aber meines Erachtens dürfte<br />
das Klagelied in manchen Fällen etwas<br />
leiser angestimmt werden.<br />
Im selben Interview erklärten<br />
Sie, im konstruktiv-kritischen Dialog<br />
dazu beitragen zu wollen, dass sich<br />
die Mittelschulen von innen verbessern<br />
und erneuern könnten. Wo sehen<br />
Sie denn Bedarf zu Verbesserung und<br />
Erneuerung?<br />
Damit wollte ich vor allem sagen, dass<br />
Verbesserungen Zeit und Raum brauchen.<br />
Die Motivation, gewisse Dinge weiterzuentwickeln,<br />
muss von innen kommen.<br />
Aber der Raum, der dazu nötig ist, geht<br />
heute bisweilen etwas verloren, weil die<br />
Erneuerungskadenz hoch ist. Unsere Gesellschaft<br />
will viel steuern, viel belegen,<br />
wir haben das Gefühl, wir müssten von<br />
aussen Motivationsanreize schaffen, weil<br />
sonst ohnehin niemand motiviert sei. Ich<br />
bin überzeugt, dass die Lehr- und Schulleitungspersonen<br />
ihre Arbeit gut machen<br />
wollen, man ihnen aber Möglichkeiten für<br />
Reflexion geben muss.<br />
Wie können Sie helfen, wieder mehr<br />
Raum für Reflexion zu schaffen?<br />
«Die Motivation, gewisse Dinge<br />
weiterzuentwickeln,<br />
muss von innen kommen.»<br />
Kommen wir nochmals auf das Beispiel<br />
NaTech zurück: Rahmenkonzepte unter<br />
Einbezug der Schulen zu definieren und<br />
diesen dann den Spielraum zu lassen, ihre<br />
eigenen Schulkonzepte zu erarbeiten, ist<br />
aus meiner Sicht ein guter Weg, um eine<br />
Forderung, die von aussen an die Schulen<br />
gestellt wird, so umzusetzen, dass an der<br />
Basis Kraft daraus entwickelt werden<br />
kann. Und wenn wir diesen Weg konsequent<br />
pflegen, ist dies ein Beitrag, um die<br />
Schulen zu stützen.<br />
Sie sind promovierter Philosoph.<br />
Inwiefern hilft Ihnen die Philosophie<br />
in Ihrer jetzigen Funktion?<br />
Ich habe gelernt, zu argumentieren. Und<br />
Gymnasiallehrpersonen und Schulleitende<br />
sind Menschen, die argumentativ zugänglich<br />
sind. Wenn ich beispielsweise jemanden<br />
davon überzeugen muss, dass eine<br />
Vorgabe im Qualitätsmanagement durchaus<br />
sinnvoll ist, wenn man sie richtig anpackt,<br />
kann mir das erworbene argumentative<br />
Instrumentarium dienen.<br />
Gibt es auch Momente, in denen<br />
Ihnen die Philosophie im Wege steht?<br />
Die gibt es natürlich auch. In der analytischen<br />
Philosophie, mit der ich mich vor<br />
allem beschäftigt habe, ist Begriffsgenauigkeit<br />
ganz zentral. Die Begriffe im<br />
Bildungswesen sind hingegen oft nicht<br />
die schärfsten. Als ich in Basel-Stadt im<br />
Bildungswesen anfing, hatte ich damit<br />
manchmal etwas zu kämpfen. Heute verstehe<br />
ich es eher als Orgelspiel: Das Ziel<br />
muss sein, das Register Begriffsgenauigkeit<br />
dann zu ziehen, wenn es gewinnbringend<br />
ist. Hinderlich ist manchmal<br />
auch die Skepsis, in der ich geschult<br />
worden bin. Ich glaube fast nichts. Wenn<br />
ich einen Bildungsforschungsbericht vor<br />
mir habe, leuchten bei mir hundertundein<br />
Lämpchen auf. Auch da gilt es herauszufinden,<br />
wo Skepsis angebracht ist und<br />
wo ich meine Anforderungen etwas zurückschrauben<br />
muss.<br />
Das Profil Philosophie, Pädagogik,<br />
Psychologie wird an den Zürcher<br />
Kantonsschulen nicht angeboten, auch<br />
kein Schwerpunktfach Philosophie –<br />
bedauern Sie das?<br />
Ich hätte sicher nichts dagegen, wenn<br />
Philosophie an unseren Mittelschulen<br />
mehr Gewicht hätte. In unserer Gesellschaft<br />
nimmt der Ausbildungscharakter<br />
der Bildung zu, das heisst, der Mensch als<br />
volkswirtschaftliche Ressource steht immer<br />
mehr im Mittelpunkt. Der Fünftel der<br />
Jugendlichen, der im Kanton Zürich das<br />
Gymnasium besucht, soll – das ist meine<br />
tiefe Überzeugung – trotzdem das Privileg<br />
haben, auch mal etwas kritisch hinterfragen<br />
zu dürfen, ohne das Ziel vor Augen<br />
haben zu müssen, später einmal ein besserer<br />
Arbeitnehmer zu sein. Sicher hätten<br />
Philosophie, Pädagogik und Psychologie<br />
in dieser Hinsicht viel zu bieten. Aber<br />
auch Geschichte und andere Fächer eröffnen<br />
dazu Möglichkeiten. Zurzeit ist an<br />
den Mittelschulen so viel in Bewegung<br />
und die Tendenz geht meistens in Richtung<br />
«mehr». Da noch ein neues Profil<br />
oder Schwerpunktfach obendrauf zu laden,<br />
erachte ich nicht als vorrangig.<br />
Was ist denn alles in Bewegung?<br />
Auf eidgenössischer Ebene wird die Einführung<br />
eines Grundlagenfachs Informatik<br />
diskutiert, im Kanton Zürich geht es<br />
im Bildungsrat demnächst um die Frage,<br />
ob ein Prozess angestossen werden soll,<br />
um «Religion und Kultur» auf der gymnasialen<br />
Unterstufe zu einem Pflichtfach<br />
zu machen. Und wie gesagt, soll die Studien-<br />
und Laufbahnberatung verstärkt<br />
werden. All dies ist wichtig. Aber es darf<br />
nicht vergessen gehen: Eine gute Umsetzung<br />
solcher Vorhaben bindet Energien<br />
und braucht Zeit. Und ebenso wichtig ist,<br />
dass den Jugendlichen genügend Freizeit<br />
und Raum gelassen wird, um sich auch<br />
ausserhalb der Schule zu entwickeln. •<br />
Kantonaler Mittelschulbericht erschienen<br />
Wie haben sich die gymnasialen Mittelschulen des Kantons Zürich zwischen<br />
2006 und 2014 entwickelt? Dies beantwortet ein Bericht der Bildungsdirektion,<br />
der vor Kurzem erschienen ist. Untersucht wurden folgende Bereiche: gymnasiale<br />
Ausildung, Schnittstelle Volksschule-Mittelschule, Schnittstelle Mittelschule-<br />
Hochschule, gymnasialer Unterricht und Lehr-/Lernmethoden, Führung der<br />
Mittelschulen und Anstellungsbedingungen, Qualitätsmanagement, Schulraum.<br />
Schon beim Durchblättern der über 80 Seiten wird klar: Es hat sich viel getan an<br />
den Zürcher Mittelschulen – auf den unterschiedlichsten Ebenen. Mit welcher<br />
Wirkung – auch dies ist Gegenstand des Berichts. Ausserdem wird auf vier beigelegten<br />
Blättern je ein pädagogisches Vorzeigeprojekt pro Schule vorgestellt,<br />
das zwischen 2006 und 2014 entstanden ist. [jo]<br />
Bezugsadresse: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Bildungsplanung, Walcheturm, Walcheplatz<br />
2, 8090 Zürich; bildungsplanung@bi.zh.ch. www.bi.zh.ch/Mittelschulbericht_2014<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />
29
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />
30<br />
Schulgeschichte(n)<br />
Blutjung – aber<br />
mit Geschichte<br />
Die Kantonsschule Zürich Nord<br />
ist die jüngste Zürcher Mittelschule.<br />
Und die grösste. Weil hier zwei<br />
Schulen in einer aufgegangen sind.<br />
Text: Jacqueline Olivier Fotos: Hannes Heinzer<br />
Neun Gebäude umfasst das Areal der<br />
Kantonsschule Zürich Nord; das eigentliche<br />
Schulhaus besteht aus drei ineinander<br />
übergehenden Trakten, jeder davon mit<br />
einem eigenen Eingang, sowie der ebenfalls<br />
angebauten Aula. Rektorat und Sekretariat<br />
sind im alten Backsteingebäude<br />
an der Birchstrasse untergebracht, das sofort<br />
ins Auge fällt. Dort erwarten die Besucherin<br />
nicht nur ein Sekretariat, sondern<br />
gleich deren zwei – je eines für das<br />
Gymnasium und für die Fachmittelschule.<br />
Im Hauptgebäude nebenan besuchen<br />
1860 Schülerinnen und Schüler den Unterricht,<br />
erteilt von rund 300 Lehrpersonen.<br />
40 weitere Mitarbeitende in den unterschiedlichsten<br />
Funktionen tragen zu einem<br />
möglichst reibungslosen Schulbetrieb bei.<br />
Die KZN ist die grösste Mittelschule des<br />
Kantons Zürich.<br />
Allerdings währt dieser Zustand noch<br />
nicht lange. Die KZN hat nämlich gerade<br />
erst drei Lenze erlebt. Sie ist also sozusagen<br />
das Küken unter den Zürcher Mittelschulen.<br />
Und hat trotzdem eine bewegte<br />
Geschichte. Genau genommen sogar zwei<br />
Geschichten – jene der Kantonsschulen<br />
Oerlikon und Birch, die seit 2004 unter<br />
einem Dach lebten. Damals verliess die<br />
Kantonsschule Riesbach ihr angestammtes<br />
Heim im Zürcher Seefeld und zog<br />
nach Oerlikon um, in den Trakt C des Mittelschulcampus<br />
in Oerlkon. Aus der Kanti<br />
Riesbach wurde die Kanti Birch mit einer<br />
Fachmittelschule (FMS) und einem Gymnasium<br />
mit neusprachlichem und musischem<br />
Profil. Diese wiederum verschmolz<br />
2012 mit der KS Oerlikon, die seit 1971 am<br />
Standort etabliert war, zur Kantonsschule<br />
Zürich Nord.<br />
Lehrerteam und Klassen stärken<br />
Die Zusammenlegung ging nicht von heute<br />
auf morgen und auch nicht ohne Nebengeräusche<br />
vonstatten. Doch sind diese<br />
inzwischen weitgehend verklungen, und<br />
vor einem Jahr konnte die 2010 gestartete<br />
Projektphase abgeschlossen werden. Das<br />
Zusammenwachsen hingegen wird noch<br />
eine Weile dauern, haben die beiden alten<br />
Schulen doch ihre je eigene Kultur mitgebracht.<br />
Teambildung wird deshalb grossgeschrieben.<br />
Beispielsweise wurde im<br />
vergangenen Schuljahr eine Retraite veranstaltet,<br />
um ein Leitbild zu erarbeiten.<br />
Ausserdem sorgt eine Gruppe von Lehrpersonen<br />
mit dem Namen «Rundum Nord»<br />
mit Veranstaltungen wie Apéros, einem<br />
jährlichen Sommerfest und einem Kursangebot<br />
von und für Lehrpersonen für<br />
gesellige und fachliche Anlässe, die das<br />
gegenseitige Kennenlernen fördern und<br />
das Wir-Gefühl stärken sollen. Die Umsetzung<br />
neuer Projekte wie etwa NaTech<br />
oder der monatliche Newsletter der Schulleitung<br />
unterstützen diesen Prozess.<br />
Auch Schülerinnen und Schüler sollen<br />
sich in der KZN wohlfühlen. Deshalb legt<br />
die achtköpfige Schulleitung laut Rektor<br />
Andreas Niklaus besonderen Wert darauf,<br />
die Klassen und die Klassenstufen als<br />
«pädagogische Heimat» zu pflegen. Eine
Andreas Niklaus, Rektor<br />
«Eine neue Schulkultur zu schaffen, ist ein langer Prozess,<br />
aber wir sind auf einem guten Weg. Aus der Unterschiedlichkeit<br />
der beiden vorherigen Schulkulturen kann in der KZN<br />
eine neue Stärke wachsen. Dass wir sowohl Englisch- als auch<br />
Französisch-Immersion anbieten können, ist zum Beispiel<br />
klar die Folge des innovativen Geists der beiden alten Schulen:<br />
Die Kanti Birch gehörte zu den Pilotschulen für die Englisch-,<br />
die Kanti Oerlikon zu jenen für die Französisch-Immersion.<br />
Das umfassende Angebot der KZN ist für Schüler und Eltern<br />
attraktiv, das sehen wir an den steigenden Anmeldezahlen.<br />
Auch für Lehrper sonen ist es reizvoll, auf verschiedenen<br />
Stufen unterrichten zu können. Organisatorisch suchen wir<br />
teilweise noch nach dem richtigen Umgang mit der Grösse.<br />
So sind etwa die Organisation der Spezialwoche für 86 Klassen<br />
oder die Organisation und Korrektur der Zentralen Aufnahmeprüfung<br />
für 1200 Kandidaten eine Herausforderung.»<br />
Timothy Oesch, SO-Präsident<br />
«Die Grösse unserer Schule ist für mich<br />
grundsätzlich kein Problem, denn schon die<br />
Kanti Oerlikon hatte über 1000 Schülerinnen<br />
und Schüler. Natürlich ist eine gewisse Anonymität<br />
an einer so grossen Schule nicht zu vermeiden,<br />
aber bei klassenübergreifenden Projekten<br />
oder in den Freifächern lernt man doch<br />
recht viele Leute kennen. Da ich gerne Musik<br />
mache – ich bin im musischen Profil –, stehen<br />
die Chancen, genügend Gleichgesinnte zu<br />
finden, mit denen man eine Band zusammenstellen<br />
kann, besser als an einer kleinen Schule.<br />
Und das enorme Angebot an Freifächern finde<br />
ich wirklich super. Schwierig ist für uns von<br />
der SO hingegen die Kommunikation; alle zu<br />
erreichen klappt oft nicht. Typisch KZN ist<br />
für mich die jeden Mittag überfüllte Mensa.<br />
Ein Riesenvorteil ist dafür die Mediothek, denn<br />
dort findet man wirklich fast alles.»<br />
wichtige Aufgabe kommt den Klassenlehrpersonen<br />
zu, die in den sogenannten<br />
Klassenlehrerstunden oder in den Klassenwochen<br />
vor den Herbstferien teambildende<br />
Aktivitäten und Projekte durchführen.<br />
Die Unterstufenklassen wie auch<br />
die neu gebildeten Klassen der Oberstufe<br />
und der FMS haben zudem alle ein eigenes<br />
Klassenzimmer und sind auf einer<br />
Etage unter sich.<br />
Angesichts des Bevölkerungswachstums<br />
in der Region Zürich Nord wird die<br />
Schule weiter wachsen. Führt sie heute<br />
86 Klassen, soll die KZN bis 2020 für<br />
100 Klassen ausgebaut werden – das<br />
wären dann circa 2300 Schülerinnen und<br />
Schüler. Das ist Herausforderung und<br />
Chance zugleich. Dank ihrer Grösse kann<br />
die Schule mit einem Angebot aufwarten,<br />
das seinesgleichen sucht: alle gymnasialen<br />
Profile mit sämtlichen Ergänzungsfächern,<br />
eine FMS, die mit ihren circa<br />
500 Schülern ein wesentlicher Bestand-<br />
teil der Schule ist, und ein grosszügiges<br />
Freifachsystem mit Nischenangeboten<br />
wie etwa Robotik oder Kammermusik.<br />
Und: die Lehrpersonen können ebenso im<br />
Lang- wie im Kurzgymnasium und an der<br />
FMS unterrichten. •<br />
Schulgeschichte(n) Die Zürcher Mittelschullandschaft ist während 180 Jahren<br />
gewachsen und hat entscheidende Entwicklungsschritte durchlaufen. Das<br />
Schulblatt porträtiert in einer neuen Serie einzelne Schulen, deren Geschichte<br />
für eine bestimmte pädagogische oder bildungspolitische Entwicklung steht, und<br />
lässt die Rektorin oder den Rektor sowie die Präsidentin oder den Präsidenten<br />
der Schülerorga nisation erzählen, was für sie von der Vergangenheit spürbar ist<br />
und wie sie die Schule heute erleben.<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />
31
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015<br />
In der östlichsten Ortschaft des Kantons Bern am Sustenpass<br />
setzt der Steingletscher spannende Themen wie Glaziologie,<br />
Geologie, Wasser, Alpenflora, Fauna sowie Alpwirtschaft<br />
und die ganze Ausbildung rund um den Alpinsport mit<br />
Klettern, Bergsteigen, Gletschertrekking, Wandern(Säumerei), etc.<br />
Ob Schulreise, Berghilfeprojekt, Studien- oder Landschulwoche;<br />
Ihr Lager mit Teilnehmern nahezu Jeder Alterklasse wird bestimmt<br />
zum erfolgreichen und nachhaltigen Anlass. Eine moderne und<br />
zeitgemässe Seminarinfrastruktur unterstützt Sie dabei!<br />
32
In Kürze<br />
Ausstellung Maturitätsarbeiten<br />
Vom Kopfsalat<br />
zum Zauberberg<br />
Gedanken haben die Kraft, die Welt zu<br />
verändern. Flüchtige Stoffe, eingekreist,<br />
festgehalten und zur Erkenntnis verdichtet.<br />
Vage Ideen, frei schwebend, vernetzt<br />
und in Worte gegossen. Der Weg vom Salat<br />
im Kopf in die einsamen Höhen der Kunst<br />
und Wissenschaft ist weit und beschwerlich.<br />
Wie inspirierend er sein kann, zeigt<br />
einmal mehr die Ausstellung ausgezeichneter<br />
Maturitätsarbeiten. Sie präsentiert<br />
50 von den rund 2500 Arbeiten, die an<br />
Zür cher Kantonsschulen Jahr für Jahr<br />
verfasst werden.<br />
«Impuls Mittelschule», die Stelle für<br />
Öffentlichkeitsarbeit der Zürcher Mittelschulen,<br />
präsentiert diese 50 ausgezeichneten<br />
Maturitätsarbeiten vom 6. bis zum<br />
20. Mai 2015 in der Haupthalle der ETH<br />
Zürich. Der Festakt mit Prämierung findet<br />
am 12. Mai um 19 Uhr statt. Die Ausstellung<br />
ist jeweils von Montag bis Freitag<br />
von 6 bis 22 Uhr und am Samstag von<br />
8 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. [red]<br />
www.maturitätsarbeit.ch<br />
Personelles<br />
Mutationen in den<br />
Schulleitungen<br />
Der Regierungsrat hat nachstehende Wahlen<br />
vorgenommen: auf Beginn des Schuljahres<br />
2015/2016<br />
– Kantonsschule Büelrain Winterthur:<br />
Dr. Peter Lautenschlager, Mittelschullehrperson<br />
mbA, als Prorektor. Er<br />
wird die Nachfolge von Prof. Martin<br />
Bietenhader antreten, der auf Beginn<br />
des Schuljahres 2015/2016 als Rektor<br />
gewählt wurde. Cornel Jacquemart<br />
wird auf Ende des Schuljahrs 2014/15<br />
als Rektor zurücktreten. [red]<br />
Sanierung<br />
Kantonsschule Im Lee<br />
wird renoviert<br />
Der denkmalgeschützte Hauptbau der<br />
Kantonschule Im Lee in Winterthur ist in<br />
die Jahre gekommen: 1928 erstellt, ist er<br />
heute sanierungsbedürftig. Für die Planung<br />
einer umfassenden Renovation hat<br />
der Regierungsrat 3,2 Millionen Franken<br />
bewilligt. Sanierungsbedürftig sind auch<br />
die unter Schutz stehende Villa Bühlhalde<br />
und der Zusatzbau aus den 1970er-Jahren,<br />
die beide zur Schulanlage gehören. Allerdings<br />
sind diese beiden Gebäude nur bedingt<br />
für Schulzwecke geeignet. Deshalb<br />
soll im Zuge der Sanierung des Haupt-<br />
gebäudes das dortige Dachgeschoss ausgebaut<br />
werden, damit die heute in den<br />
beiden weiteren Häusern stattfindenden<br />
Unterrichtslektionen zukünftig ins Hauptgebäude<br />
verlegt werden können. Entstehen<br />
werden Zimmer für den Musikunterricht.<br />
Die Schule soll so in einem Gebäude<br />
konzentriert werden.<br />
Mit der Sanierung werden ausserdem<br />
wärmetechnische Mängel behoben und<br />
die veraltete Haustechnik erneuert. Erforderlich<br />
sind ausserdem bauliche Massnahmen<br />
zur Verbesserung der Erdbebensicherheit<br />
und des Brandschutzes. [red]<br />
MINT-Förderung<br />
Neue MINT-Servicestelle<br />
für Mittelschulen<br />
Auf der Stärkung der sogenannten MINT-<br />
Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,<br />
Technik) liegt heute ein<br />
besonderes Augenmerk der Schulen. Um<br />
sie dabei fachlich zu unterstützen, haben<br />
Swissmem und IngCH die MINT-Servicestelle<br />
für Gymnasien und Fachmittelschulen<br />
ins Leben gerufen. Gemeinsam mit<br />
den Schulen werden dort auf die individuellen<br />
Bedürfnisse zugeschnittene Konzepte<br />
erarbeitet. Dabei werden bestehende<br />
MINT-Angebote etablierter Anbieter als<br />
Grundlage verwendet. Die Leitlinie bilden<br />
immer die Rahmenbedingungen der jeweiligen<br />
Schule. Darüber hinaus bieten<br />
Swissmem, der Verband der schweizerischen<br />
Maschinen-, Elektro- und Metall-<br />
Industrie, und IngCH, ein Interessenverband<br />
von Unternehmen aus verschiedenen<br />
Die Ausstellung<br />
von 50 ausgezeichneten<br />
Maturitätsarbeiten<br />
verspricht<br />
einmal mehr Vielfalt<br />
und Originalität.<br />
Foto: zvg<br />
www.maturitätsarbeit.ch<br />
Branchen zur Förderung des Technikverständnisses<br />
in der Gesellschaft und<br />
ins besondere der Jugend, Gymnasien und<br />
Fachmittelschulen Einblicke in das Innenleben<br />
von Unternehmen. [red]<br />
www.mint-servicestelle.ch<br />
Studienwoche<br />
Von Stress, Alzheimer<br />
und Hirnstimulation<br />
62 Jugendliche aus 17 Kantonen sowie von<br />
der Schweizer Schule Barcelona beteiligten<br />
sich Ende März an der Studienwoche<br />
«Biologie und Medizin» von Schweizer<br />
Jugend forscht. Unter ihnen auch acht<br />
Schülerinnen und Schüler aus dem Kanton<br />
Zürich. Geforscht wurde an den ETHs<br />
Zürich und Lausanne sowie an den Universitäten<br />
Zürich, Bern und Genf. Die<br />
Jugendlichen im Alter zwischen 16 und<br />
21 Jahren untersuchten zum Beispiel den<br />
Zusammenhang von Stress und Alzheimer,<br />
beobachteten mittels Licht und Fluoreszenzmikroskopie<br />
die Wanderung von<br />
Zellen, beurteilten die Vielfalt kultivierbarer<br />
Bakterien des Genfer Sees oder setzten<br />
sich mit der Hirnstimulation auseinander,<br />
mit der man versucht, menschliche<br />
Nervenzellen durch elektrischen Strom zu<br />
beeinflussen.<br />
Die Plätze für die Studienwoche waren<br />
heiss begehrt: 161 Jugendliche haben sich<br />
per Motivationsschreiben darum beworben.<br />
Die 62 Auserkorenen stellten die Ergebnisse<br />
ihrer Projekte an der Schlussveranstaltung<br />
an der Universität Zürich<br />
anhand von Postern vor. [red]<br />
VOM KOPFSALAT<br />
ZUM ZAUBERBERG.<br />
Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten 2015<br />
6.–20. MAI 2015<br />
MO–FR 6–22 UHR, SA 8–17 UHR<br />
IN DER HAUPTHALLE DER ETH ZÜRICH<br />
www.hoppingmad.ch<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />
33
Herausforderung Internet<br />
Mehr Beratungsgeschick<br />
gefragt<br />
Kunden kommen heute besser informiert<br />
in die Läden oder kaufen nach der<br />
Beratung vor Ort online ein. Der Detailhandel<br />
reagiert – auch in der Ausbildung.<br />
Text: Andreas Minder Foto: Reto Schlatter<br />
des Marktforschungsunternehmens GfK<br />
Switzerland, die die Branche jährlich untersuchen.<br />
Der Trend dürfte sich weiter<br />
verstärken, denn für die heranwachsende<br />
Generation ist das Konsumieren via Internet<br />
selbstverständlich. 2014 erreichte der<br />
Online- und Versandhandel einen wertmässigen<br />
Anteil von 6,8 Prozent am gesamten<br />
Schweizer Detailhandel, wobei<br />
es je nach Sortiment grosse Unterschiede<br />
gab. Während bei der Heimelektronik<br />
24 Prozent der Waren über den digitalen<br />
Ladentisch gingen, waren es bei Nahrungsmitteln<br />
noch keine 2 Prozent.<br />
Eine Chance für den stationären Laden<br />
sieht Berufsschullehrer Max Blattner<br />
darin, «Erlebniswelten» zu schaffen.<br />
Dazu gehören die offene Fleisch-, Fischoder<br />
Käsetheke, aber auch Degustationen,<br />
Wettbewerbe und Angebote für Kinder.<br />
Oder wenn man im Windkanal selber testen<br />
kann, wie winddicht die Skijacke ist.<br />
«Das kann der Online- oder Versandhandel<br />
nicht bieten.»<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung<br />
34<br />
«Danke für die Beratung, ich kaufe es lieber<br />
online!» So unverblümt seien Kunden<br />
selten, sagt Stephanie Mascheretti. Aber<br />
die Abteilungsleiterin Hartwaren beim<br />
Coop City an der Bahnhofstrasse in Zürich<br />
weiss, dass das sogenannte «Showrooming»<br />
immer wieder praktiziert wird:<br />
Man informiert sich im Laden über einen<br />
Artikel und erwirbt ihn anschliessend<br />
online beim günstigsten Anbieter.<br />
Die Erfahrung hat sie jedoch auch<br />
gelehrt, dass es möglich ist, die Leute im<br />
Verkaufs gespräch zu überzeugen, doch<br />
vor Ort zu kaufen. «Manchmal braucht es<br />
nur noch einen letzten Schubs.» Einen<br />
schweren Stand habe sie hingegen, wenn<br />
die Preise im Online-Handel markant<br />
tiefer seien.<br />
Kostspielige und leicht vergleichbare<br />
Produkte seien besonders «anfällig» für<br />
den Online-Einkauf, sagt auch Max Blattner,<br />
Fachamtsleiter in den Fachbereichen<br />
Detailhandelskenntnisse (DHK) und Detailhandelspraxis<br />
(DHP) der Berufsschule<br />
für Detailhandel in Zürich. Als Beispiel<br />
nennt er einen teuren Hometrainer. Umgekehrt<br />
profitierten die Konsumenten bei<br />
anderen Produkten davon, die Ware physisch<br />
vor sich zu haben und sich beraten<br />
lassen zu können. Etwa im Fall von Parfum:<br />
Ein Duft lässt sich online nicht riechen.<br />
Oder Kleider: Spätestens, wenn man<br />
die Hose aus dem Versandhandel zum<br />
dritten Mal zurückschicken müsse, weil<br />
sie nicht passe, verlören viele die Geduld.<br />
Online-Handel nimmt zu<br />
Die Zahlen zeigen jedoch, dass der Online-<br />
und Versandhandel auf dem Vormarsch<br />
ist. In der Schweiz wuchs sein Umsatz<br />
letztes Jahr um 7,2 Prozent, während<br />
der gesamte Detailhandel um nicht mal<br />
1 Prozent zulegte. Und das ist kein Ausreisser.<br />
«Der Online-Handel wächst seit<br />
Jahren sowohl relativ als auch absolut ‹zulasten›<br />
des klassischen Handels», heisst<br />
es in der Medienmitteilung des Verbandes<br />
des Schweizerischen Versandhandels und<br />
Tieflohnbranche mit Integrationsfunktion<br />
Im Detailhandel arbeiten schweizweit 320 000 Beschäftigte, wovon rund 8 Prozent<br />
Lernende sind. Das entspricht 11 Prozent aller Lehrverträge mit Fähigkeitszeugnis<br />
und 27 Prozent aller Attestlehrverträge in der Schweiz. Trotz hoher<br />
Ausbildungsintensität haben gemäss «Retail Outlook 2014» der Credit Suisse<br />
13 Prozent der Unternehmen im Handel Mühe, Personal mit einer Berufslehre<br />
zu finden. Noch schwieriger ist es, Leute mit höherer Berufsbildung einzustellen.<br />
Branchenvertreter halten das tiefe Lohnniveau für den Hauptgrund für die Rekrutierungsprobleme.<br />
Die einzige Möglichkeit, daran etwas zu ändern, sehen sie<br />
in höherer Produktivität, die in Form von Lohnerhöhungen an die Mitarbeitenden<br />
weitergegeben werden könnte. Neuere Technologien wie Self-Scanning oder<br />
der Online-Handel erhöhen tatsächlich die Produktivität, allerdings lassen sie<br />
auch die Zahl der Beschäftigten schrumpfen. Treffen dürfte dies vor allem tief<br />
qualifizierte Arbeitskräfte. «Der Detailhandel könnte damit die wichtige Integrationsfunktion,<br />
die er heute in diesem Bereich ausübt, zu einem gewissen Grad<br />
verlieren», heisst es im Retail Outlook. [ami]<br />
Verkaufsgespräche üben<br />
Um Konsumenten im Laden zu halten<br />
oder wiederzugewinnen, müsse vor allem<br />
die Beratung gut sein. Und hier komme<br />
die Ausbildung ins Spiel. Im eigens dafür<br />
eingerichteten Verkaufszimmer der Berufsschule<br />
für Detailhandel üben die Lernenden<br />
in den Berufskunde-Lek tionen<br />
Verkaufsgespräche oder wie man auf die<br />
Reklamation eines verärgerten Kunden<br />
eingeht. In grossen Unternehmen wie<br />
Coop werden auch in der betrieblichen<br />
Ausbildung alle möglichen Situationen<br />
durchgespielt, um die Lernenden auf die<br />
Gespräche mit Kunden vorzubereiten.<br />
Richtig einzuschätzen, welche Art<br />
Kunde vor einem steht und was seine Bedürfnisse<br />
sind, zeichne die gute Verkäuferin,<br />
den guten Verkäufer aus, sagt Max<br />
Blattner. Er veranschaulicht diese Aussage<br />
anhand eines Beispiels, das er kürzlich<br />
selber erlebt hat. Er kaufte in einer<br />
Postfiliale Briefmarken. Als er zahlen<br />
wollte, fragte ihn die junge Frau am Schalter:<br />
«Sind Sie glücklich?» Leicht erstaunt<br />
schaute er sie an und antwortete schliesslich,<br />
doch, er sei eigentlich ganz zufrieden<br />
mit seinem Leben. «Gut, sonst hätte<br />
ich Ihnen ein Win-for-life-Los verkauft»,<br />
sagte die junge Frau mit einem Schmunzeln.<br />
Worauf Max Blattner ebenfalls lächeln<br />
musste – und ein Los kaufte. Der<br />
Frau war es gelungen, zusätzlichen Umsatz<br />
zu generieren.<br />
Allerdings hätten nicht alle gleich reagiert<br />
wie er. «Verkäuferinnen und Verkäufer<br />
müssen ein Sensorium dafür entwickeln,<br />
wen sie vor sich haben.» Dazu<br />
gehöre auch, dass sie den Kenntnisstand<br />
der Kunden über ein Produkt rasch erfassen<br />
könnten. Das sei nicht sehr schwierig,<br />
sagt Ajansinga Selvarajah, Lernende im<br />
dritten Lehrjahr im Coop City. Aufschlussreich<br />
sei etwa die Reaktion auf Fach-
che. In der betriebsübergreifenden Förderung<br />
des Berufsnachwuchses engagiert<br />
sich seit 2003 die Dachorganisation Bildung<br />
Detailhandel Schweiz (BDS). Ausser<br />
für die beiden Grundbildungen Detailhandelsfachfrau/-fachmann<br />
EFZ und<br />
Detailhandelsassistent/in EBA ist BDS für<br />
zwei eidgenössische Abschlüsse der höheren<br />
Berufsbildung zuständig: Detailhandelsspezialisten<br />
mit Fachausweis sind<br />
Generalisten im Kerngeschäft Verkauf.<br />
Sie können selbständig ein Rayon, eine<br />
Abteilung führen oder kleine und mittlere<br />
Filialen leiten. Detailhandelsmanagern<br />
mit Diplom steht der Weg ins höhere Kader<br />
offen. Sie leiten grosse Verkaufsstellen,<br />
ein KMU oder haben Führungspositionen<br />
in der Verwaltung inne. Darüber<br />
hinaus gibt es im Berufsfeld Verkauf noch<br />
zahlreiche andere Weiterbildungen und<br />
Spezialisierungen.<br />
ausdrücke. Bei einem wissenden Nicken<br />
könne sie mehr voraussetzen, als wenn<br />
jemand grosse Augen mache.<br />
Sich erst im Internet informieren<br />
Und da manifestiert sich ein anderer<br />
Trend: Gemäss «Retail Outlook 2014», einer<br />
von der Credit Suisse herausgegebenen<br />
Studie über die Entwicklungen im Detailhandel,<br />
informiert sich bereits die Hälfte<br />
der Konsumentinnen und Konsumenten<br />
vor dem Besuch eines Ladens im Internet.<br />
Showrooming in umgekehrter Richtung<br />
sozusagen. Wenn Verkäuferinnen und<br />
Verkäufer mehr wissen wollen als ihre<br />
Kunden, müssen sie deshalb ihre Produkte<br />
sehr genau kennen. Wie anspruchsvoll<br />
das ist, weiss Ajansinga Selvarajah.<br />
Die Abteilung Haushalt und Elektro, in der<br />
sie arbeitet, hat ein Sortiment von rund<br />
Die Lernende Ajansinga Selvarajah<br />
(rechts) und ihre Berufsbildnerin<br />
Stephanie Mascheretti müssen<br />
ihre Produkte im Coop City Zürich<br />
sehr genau kennen.<br />
6200 Artikeln. «Sich in dieser Vielfalt zurechtzufinden,<br />
ist vor allem für uns Lernende<br />
schwierig», sagt sie. Nicht verwunderlich,<br />
dass sie bei sehr spezifischen<br />
Fragen gut vorinformierter Kunden auch<br />
mal ans Ende ihres Lateins kommt. Dann<br />
erkundigt sie sich bei einer erfahreneren<br />
Kollegin oder nimmt die Frage des Kunden<br />
entgegen und klärt sie für ihn ab. Manchmal<br />
muss sie auch falsche Informationen<br />
korrigieren. Nicht alles, was sich im Internet<br />
findet, stimmt auch wirklich.<br />
Mehr Kompetenz durch Bildung<br />
Laut «Retail Outlook 2014» halten Branchenvertreter<br />
mehr Aus- und Weiterbildung<br />
für zentral, um den steigenden Qualifikationsanforderungen<br />
im Detailhandel<br />
gerecht zu werden. Dies sowohl im einzelnen<br />
Unternehmen als auch in der Bran-<br />
Bildungspläne werden überprüft<br />
Die aktuellen Ausbildungsbestimmungen<br />
für die zwei Grundbildungsberufe stammen<br />
aus dem Jahr 2004 und wurden 2011<br />
angepasst. Zurzeit wird überprüft, ob eine<br />
nächste Revision der Bildungspläne notwendig<br />
ist. Dazu führt Bildung Detailhandel<br />
Schweiz im Auftrag der Schweizerischen<br />
Kommission für Berufsentwicklung<br />
und Qualität im Detailhandel eine breit<br />
angelegte Umfrage durch. Äussern können<br />
sich Ausbildungsbetriebe, Lernende<br />
im letzten Lehrjahr, Ausgelernte, Berufsfachschulen,<br />
Branchenverbände und die<br />
Kantone. Neue Herausforderungen wie<br />
gut vorinformierte Kunden oder Online-<br />
Shopping werden explizit angesprochen.<br />
Die Umfrage läuft bis zum 15. April. Sollte<br />
man nach der Auswertung zum Schluss<br />
kommen, die Ausbildungsinhalte müssten<br />
angepasst werden, würden die ersten Jugendlichen<br />
ihre Grundbildung frühestens<br />
2017 gemäss neuer Ausbildungsverordnung<br />
beginnen, sagt BDS-Geschäftsführer<br />
Sven Sievi.<br />
Ajansinga Selvarajah und ihre Berufsbildnerin<br />
Stephanie Mascheretti fürchten<br />
beide nicht, dass der Online- und Versandhandel<br />
für ihre Abteilung in der näheren<br />
Zukunft ein Problem werden wird.<br />
«Letztes Jahr tat er uns jedenfalls nicht<br />
weh», sagt Stephanie Mascheretti. Sie hält<br />
den stationären Detailhandel denn auch<br />
weiterhin für ein attraktives Berufsfeld.<br />
«Jugendliche, die etwas erreichen wollen,<br />
haben hier gute Perspektiven.» Sie sieht<br />
sich selber als Beispiel für diese These.<br />
Nach einer abgebrochenen KV-Lehre hat<br />
sie die Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau<br />
nachgeholt. Jetzt ist sie Abteilungsleiterin<br />
und steht kurz davor, die höhere<br />
Fachprüfung zur Verkaufsleiterin abzuschliessen.<br />
Auch ihre Lernende Ajansinga<br />
Selvarajah will der Branche treu bleiben<br />
und sich weiterbilden. Ihr nächstes Ziel<br />
ist aber ein anderes: Das Qualifikationsverfahren<br />
bestehen. •<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung<br />
35
36 Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung
An diesem Morgen musste in der Zahnarztpraxis<br />
von Daniel Altherr ein Notfall<br />
behandelt werden. Doch Andrina Braunschweiler<br />
lässt sich keinen Stress anmerken.<br />
Die junge Frau lächelt, ihr Make-up<br />
ist dezent. In der Sek B, räumt die Lernende<br />
freimütig ein, habe sie noch überhaupt<br />
nicht gewusst, was sie beruflich machen<br />
wolle. «Meine Mutter schlug mir dann vor,<br />
bei meinem Zahnarzt schnuppern zu gehen.»<br />
Das war vertrautes Gelände – Andrina<br />
sass damals wegen ihrer Spangen häufig<br />
auf dem Zahnarztstuhl.<br />
«Dentalassistentin? Gruusig!», sagten<br />
ihre Kolleginnen. Doch Andrina Braunschweiler<br />
hat kein Problem damit, den<br />
Leuten täglich in den Mund zu schauen:<br />
«Dentalassistentin war auf Anhieb das<br />
Richtige für mich. Assistieren, Leute empfangen,<br />
Büroarbeiten – mir gefällt einfach<br />
alles.» Zwölf Bewerbungen hatte sie verschickt.<br />
Geklappt hat es dann bei Daniel<br />
Altherr in Wallisellen – ihrer Wunschpraxis.<br />
Das Team sei «meganett» und auch mit<br />
dem Chef könne man es lustig haben. Der<br />
53-jährige Zahnarzt führt mit seinem<br />
zehnköpfigen Team eine lebhafte Praxis.<br />
An den Wänden hängen Kinderzeichnungen;<br />
die Patientinnen und Patienten sind<br />
zwischen 2 und mehr als 90 Jahren alt.<br />
Das Behandlungsspektrum reicht von der<br />
Kinderzahnfüllung bis zum Implantat.<br />
Weder Piercing noch lange Nägel<br />
Schon am ersten Tag stand Andrina Braunschweiler<br />
am Behandlungsstuhl. Am Anfang<br />
habe sie ein bisschen Angst gehabt,<br />
den Patienten wehzutun, wenn sie mit<br />
dem Sauger oder irgendwelchen Instrumenten<br />
hantierte, gesteht sie. Inzwischen<br />
ist sie im dritten Lehrjahr. Ihr gefällt vor<br />
allem die Abwechslung: Einen Monat lang<br />
arbeitet sie jeweils am Behandlungsstuhl,<br />
reicht dem Chef Instrumente, bereitet<br />
Füllungsmaterial zu, assistiert ihm bei den<br />
Eingriffen und sorgt für ein blitzsauberes<br />
Behandlungszimmer. Je einen weiteren<br />
Monat ist sie in der Instrumentensterilisation<br />
und in der Administration tätig.<br />
Berufslehre heute<br />
Dentalassistentin<br />
«Auf Anhieb das Richtige», fand Andrina<br />
Braunschweiler, als sie einst als Dentalassistentin<br />
schnupperte. Ihr Chef Daniel<br />
Altherr schätzt es, als Zahnarzt intellektuell<br />
und handwerklich gefordert zu sein.<br />
So richtig auf die Welt gekommen sei<br />
sie in der Berufsschule, erinnert sich die<br />
19-Jährige. Am schwierigsten findet sie<br />
Anatomie und Röntgen.<br />
Der Schritt in den Beruf sei happig,<br />
bestätigt ihr Chef, der Präsident der beiden<br />
Zürcher Schulen für Dentalassistentinnen<br />
ist: «Wer in der Schule nachlässt,<br />
sobald die Lehr stellenzusage da ist, läuft<br />
in eine Falle, denn an der Berufsschule<br />
wird viel neuer Lehrstoff vermittelt.» An<br />
den übrigen vier Wochentagen sind in der<br />
Praxis pro Behandlungszimmer täglich<br />
rund 12 Patientinnen und Patienten zu<br />
behandeln. Da sei man am Abend ziemlich<br />
geschafft, sagt Daniel Altherr.<br />
Pro Lehrstelle erhält der Zahnarzt rund<br />
100 Bewerbungen – Männer sind kaum je<br />
darunter. Als Erstes eliminiert er falsch<br />
adressierte Couverts oder Bewerbungen<br />
für einen anderen Beruf, aber auch solche,<br />
die nach Zigarette riechen. Wer im Betragen<br />
insgesamt nur ein «genügend» hat, scheidet<br />
ebenfalls aus. Schulnoten zu interpretieren,<br />
findet der Ausbildner extrem schwierig.<br />
Deshalb verlangt er mindestens zwei bis<br />
drei Oberstufenzeugnisse und achtet vor<br />
Der Beruf Dentalassistent/in EFZ<br />
Ausbildung: dreijährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis<br />
(EFZ). Ausbildungsorte: Zahnarztpraxen, Zahnkliniken. Anforderungen:<br />
abgeschlossene Volksschule, Sek A oder Sek B mit guten Leistungen. Interesse<br />
an naturwissenschaftlichen und kaufmännischen Themen, Freude am Kontakt<br />
mit Menschen und an Computerarbeit, gute Umgangsformen, Einfühlungsvermögen,<br />
geschickte Hände, keine Überempfindlichkeit gegenüber Chemikalien.<br />
Karrieremöglichkeiten: Schulzahnpflege-Instruktorin (SZPI), Prophylaxe -<br />
assistentin oder Dentalsekretärin (Verbandsdiplome), dipl. Dentalhygienikerin HF.<br />
www.svda.ch (Schweizerischer Verband der Dentalassistentinnen), www.szda.ch<br />
(Schule Zürich für Dentalassistentinnen), www.sso-zuerich.ch (Schweizerische Zahnärzte-<br />
Gesellschaft Sektion Zürich)<br />
Berufslehre heute Jedes Jahr treten im Kanton Zürich rund 12 500 Jugendliche<br />
eine Lehrstelle an. Das Schulblatt porträtiert in einer Serie jeweils eine Berufsbildnerin<br />
oder einen Berufsbildner (Lehrmeister) und eine Lernende oder einen<br />
Lernenden (Lehrling) in ihrem Arbeitsalltag.<br />
Text: Paula Lanfranconi Foto: Sabina Bobst<br />
allem darauf, ob jemand eine aufsteigende<br />
Lernkurve aufweist. Die verbleibenden<br />
rund 20 Bewerberinnen lädt er zu zwei<br />
Schnuppertagen ein: «Entscheidend ist,<br />
wie sich die junge Frau in der Praxis gibt:<br />
Ist sie natürlich? Lernwillig?» Auch das<br />
Äussere ist wichtig – lange Fingernägel<br />
oder Piercings liegen nicht drin. Und eben<br />
auch kein Zigarettengeruch.<br />
Jeden Tag Topleistung erbringen<br />
Oft unterschätzten die Lernenden zu<br />
Beginn den Stress in der Praxis, stellt<br />
Daniel Altherr fest: «Notfälle sind jederzeit<br />
möglich und bringen das Zeitbudget<br />
durcheinander.» Dazu kommt die emotionale<br />
Belastung: Das Team soll dem leidenden<br />
Patienten gegenüber Mitgefühl zeigen,<br />
ihm aber auch signalisieren, dass alles gut<br />
komme. Daniel Altherr: «Man muss tagtäglich<br />
eine Topleistung bringen, auch wenn<br />
man mal nicht gut drauf ist.»<br />
Daniel Altherr führt seine Praxis in<br />
zweiter Generation. Sein Vater habe ihm<br />
vom Beruf abgeraten: zu streng. Dass er<br />
trotzdem Zahnarzt und nicht Hausarzt<br />
geworden sei, habe damit zu tun, dass er<br />
jede Behandlung von Anfang bis Ende<br />
selber durchführen könne. Und: «Zahnärzte<br />
brauchen nicht nur den Kopf, sondern<br />
auch viel handwerkliches und feinmotorisches<br />
Geschick.»<br />
Trotz seines Zwölfstundentags muss<br />
der selbst ständige Unternehmer Administratives<br />
oft am Wochenende erledigen. In<br />
letzter Zeit gibt es unter Zahnärzten Tendenzen,<br />
das Praxismanagement an sogenannte<br />
Dentalsekretärinnen zu delegieren.<br />
Das eröffnet neue Weiterbildungsperspektiven<br />
für Dentalassistentinnen.<br />
Andrina Braunschweiler möchte ihrem<br />
Beruf vorerst treu bleiben. In wenigen<br />
Wochen steht die Lehrabschlussprüfung<br />
an. Vor allem das Röntgen macht ihr noch<br />
Sorgen. Was kommt nachher? «Einen Job<br />
suchen. Und nach Amerika gehen, Englisch<br />
lernen.» •<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung<br />
37
38<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
In Kürze<br />
ch Reihe an den Schulen<br />
Begegnungen mit Autoren<br />
und Übersetzern<br />
Die ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit<br />
bietet für Schulklassen der<br />
Sekundarstufe II im Rahmen ihres Projekts<br />
ch Reihe Begegnungen mit Autoren<br />
und Übersetzern an. Die Tandem-Lesungen<br />
sollen das Bewusstsein der Schüler<br />
schärfen für das, was zwischen den Sprachen<br />
geschieht oder was mit Texten und<br />
Autoren passiert, die übersetzt werden.<br />
Ziel ist ausserdem, Schweizer Gegenwartsliteratur<br />
einem jüngeren Lesepublikum<br />
der jeweils anderen Landessprachen<br />
bekannt zu machen.<br />
Die ch Reihe fördert den Literaturaustausch<br />
zwischen den vier Sprachregionen<br />
der Schweiz. Der Schwerpunktbereich<br />
ist die Anregung und Unterstützung von<br />
Übersetzungen ausgewählter Werke von<br />
Schweizer Autorinnen und Autoren. Seit<br />
der Gründung 1974 erscheinen durch die<br />
Unterstützung aller 26 Kantone jährlich<br />
rund acht Werke von Schweizer Autorinnen<br />
und Autoren übersetzt in eine andere<br />
Landessprache. Die Förderung der<br />
ch Reihe besteht in einem Zuschuss an<br />
die Druckkosten.<br />
Neben der Förderung von literarischen<br />
Übersetzungen setzt sich die ch Reihe mit<br />
verschiedenen kleineren und grösseren<br />
Veranstaltungen, Lesungen und Begegnungen<br />
für den Brückenschlag über die<br />
Kantons-, Sprach- und Kulturgrenzen<br />
hinweg ein. [red]<br />
www.chstiftung.ch<br />
Ein Highlight für Lernende,<br />
Ausbildner und Berufsfachschullehrpersonen:<br />
die Ausstellung<br />
ausgewählter Abschlussarbeiten.<br />
Foto: zvg<br />
Ausstellung<br />
50 ausgewählte<br />
Abschlussarbeiten<br />
Noch bis zum 22. Mai 2015 sind im Stadthaus<br />
Zürich 50 ausgewählte Vertiefungsund<br />
Berufsmaturitätsarbeiten von Zürcher<br />
Ler nenden zu sehen. Es ist eine kleine<br />
Auswahl aus 3700 Abschlussarbeiten, die<br />
einen Einblick bietet in die Vielfalt der behandelten<br />
Themen und den Einsatz und<br />
die Originalität der angehenden Berufsfachleute<br />
veranschaulicht. Entstanden sind<br />
die Arbeiten in sechs Berufsfachschulen<br />
in der Stadt Zürich sowie in einer Berufsmaturitätsschule.<br />
Die Ausstellung wurde<br />
vom Mit telschul- und Berufsbildungsamt<br />
(MBA) des Kantons Zürich in Zusammenarbeit<br />
mit den ausstellenden Schulen<br />
organisiert. [red]<br />
Berufsbildungskongress<br />
Nächsten Sommer<br />
wieder in Winterthur<br />
Im September 2014 fand der erste internationale<br />
Berufsbildungskongress in Winterthur<br />
statt. Im Zentrum standen die<br />
Imagebildung, der bilaterale Austausch<br />
zwischen Wirtschaft und Politik sowie die<br />
Präsentation von «Best Practice»-Beispielen<br />
in Lehrbetrieben und an Berufsfachschulen.<br />
Nun ist bereits die zweite Ausgabe des<br />
Kongresses in Planung. Vom 20. bis zum<br />
22. Juni 2016 wird sich in Winterthur erneut<br />
(fast) alles um die Berufsbildung dre-<br />
Die ch Reihe fördert den<br />
Literaturaustausch zwischen den<br />
Sprachregionen der Schweiz.<br />
Foto: zvg<br />
hen. Damit wollen die Verbundpartner –<br />
Bund, Kantone und Organisationen der<br />
Arbeitswelt – einen Beitrag zur umfassenden<br />
Positionierung des Berufsbildungssystems<br />
leisten und den fachlichen Austausch<br />
zwischen wichtigen nationalen und<br />
internationalen Berufsbildungsakteuren<br />
ermöglichen. Ziel des Dialogs soll es sein,<br />
bessere Rahmen bedingungen für die Entwicklung<br />
einer internationalen Zusammenarbeit<br />
im Bereich der dualen Berufsbildung<br />
zu schaffen. Als Referenten sind<br />
angesehene Persönlichkeiten aus dem Inund<br />
Ausland vorgesehen. Getragen wird<br />
der Kongress von dem Staatssekretariat<br />
für Bildung, Forschung und Innovation<br />
(SBFI), dem Kanton Zürich, Organisationen<br />
der Arbeitswelt (OdA) und der Zürcher<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
(ZHAW). [red]<br />
Personelles<br />
Mutationen in den<br />
Schulleitungen<br />
Neue Abteilungsleitende bzw. neue Stellvertretungen<br />
Abteilungsleitende: auf Beginn<br />
des Herbstsemesters 2014/2015<br />
– Berufsfachschule Uster: Claudia Riklin,<br />
Berufsschullehrperson mbA, als stellvertretende<br />
Abteilungsleiterin.<br />
Auf Beginn des Frühlingssemesters 2015<br />
– EB Zürich: Massimo Romano, Berufsschullehrperson<br />
mbA, als Abteilungsleiter.<br />
Er wird die Nachfolge von<br />
Felix Ritter antreten, der auf Ende<br />
des Herbstsemesters 2014/2015 von<br />
seinem Amt zurücktreten wird. [red]<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung<br />
39
40<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Amtliches<br />
3/2015<br />
41<br />
Stellungnahme des Kantons Zürich<br />
an die Schweizerische Konferenz<br />
der kantonalen Erziehungsdirektoren<br />
(EDK) betreffend «Gymnasiale<br />
Maturität – Langfristige Sicherung<br />
des Hochschulzugangs»<br />
44<br />
Promotionsfach Sport<br />
45<br />
Volksschule; Fachstelle für<br />
Schulbeurteilung. Das Verfahren<br />
der externen Schulevaluation<br />
im 3. Zyklus<br />
46<br />
Volksschule. Lehrmittel<br />
für das Fach Deutsch<br />
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />
Stellungnahme des Kantons Zürich<br />
an die Schweizerische Konferenz<br />
der kantonalen Erziehungsdirektoren<br />
(EDK) betreffend «Gymnasiale<br />
Maturität – Langfristige Sicherung<br />
des Hochschulzugangs»<br />
1. Ausgangslage<br />
Evaluation der Maturitätsreform 1995 (EVAMAR) ist eine Untersuchung<br />
im Auftrag von Bund (Eidgenössisches Departement<br />
des Innern, EDI) und Kantonen (Schweizerische Konferenz<br />
der kantonalen Erziehungsdirektoren, EDK). Der Bericht zur<br />
EVAMAR II untersuchte mittels national durchgeführter Tests<br />
den Ausbildungsstand von Schülerinnen und Schülern vor der<br />
Ma tura in ausgewählten Fachbereichen und durchleuchtete Maturaarbeiten<br />
und schriftliche Maturitätsprüfungen.<br />
Ausgehend vom Bericht EVAMAR II und dem Schlussbericht<br />
der vom EDK-Vorstand beauftragten Plattform Gymnasium<br />
(PGYM) von Ende 2008 und den dortigen Empfehlungen legte<br />
die Schweizerische Mittelschulämterkonferenz (SMAK) fünf<br />
strategische Ziele fest:<br />
– eine klare Positionierung des Gymnasiums;<br />
– den Erhalt des prüfungsfreien Übertritts an die Hochschulen;<br />
– das Schaffen von Verbindlichkeiten und Vergleichbarkeit;<br />
– die Überprüfung der Fragen, ob die Dauer der Ausbildungszeit<br />
bis zur Matura harmonisiert werden soll und ob es<br />
einer Steuerung bedarf;<br />
– ferner die Koordination des Austauschs zwischen<br />
Gymnasien und Hochschulen auf nationaler Ebene.<br />
48<br />
Berufszuteilung an Berufsfachschulen<br />
Unterhaltspraktikerin /<br />
Unterhaltspraktiker EBA<br />
48<br />
Berufszuteilung an Berufsfachschulen<br />
Strassentransportpraktikerin /<br />
Strassentransportpraktiker EBA<br />
48<br />
Volksschule: Neues Französischlehrmittel<br />
«dis donc!» für die 5.<br />
bis 9. Klassen. Entbindung vom<br />
obligatorischen Lehrmittel «envol»<br />
48<br />
Kantonale Lehrmittelkommission.<br />
Amtsdauer 2011/15. Ersatzwahl<br />
Nach anschliessenden Beratungen zur Thematik sowie einer<br />
Anhörung der betroffenen Kreise verabschiedete der Vorstand<br />
der EDK an seiner Sitzung vom 26. Januar 2012 fünf Teilprojekte<br />
(TP). Die Plenarversammlung der EDK stimmte alsdann<br />
am 22. März 2012 dem Gesamtprojekt «Gymnasiale Maturität –<br />
langfristige Sicherung des Hochschulzugangs» zu.<br />
Mit Beschluss des EDK-Vorstandes vom 30. Oktober 2014<br />
wurde der Schlussbericht der Projektleitung sowie der SMAK zu<br />
den Teilprojekten TP 2: Unterstützungsangebote zum Gemeinsamen<br />
Prüfen, TP 3: Gymnasium – Universität sowie TP 4: Studien-<br />
und Laufbahnberatung freigegeben. Das Generalsekretariat<br />
der EDK lud mit Schreiben vom 12. November 2014 zur<br />
Anhörung ein. Die TP 1 und 5 haben einen anderen Fahrplan.<br />
2. Zu den Massnahmen der EDK-Teilprojekte<br />
TP 2: Unterstützungsangebote zum Gemeinsamen Prüfen<br />
Die Massnahmen zur TP 2 stützen auf einem bereitgestellten<br />
analytischen Instrumentarium ab, wobei u. a. die Begriffe des<br />
«gemeinsamen Prüfens und Bewertens» geklärt wurden. Eine<br />
im Schlussbericht festgelegte Arbeitsdefinition von Gemeinsamem<br />
Prüfen umfasst sieben Eckwerte (Harmonisierung der<br />
Kompetenz- und/oder Inhaltsbereiche; Kreislauf; Schulentwicklung;<br />
Datenhoheit; Validierung; Fairness; Korrekturrichtlinien<br />
und Korrekturmodus). Gemeinsames Prüfen kann in unterschiedlicher<br />
Ausgestaltung und Intensität stattfinden (von<br />
Hausmaturen in Kantonen bis hin zu fachschaftsinternen Prüfungen)<br />
und kann «top down» oder «bottom up» eingeführt und<br />
umgesetzt werden. Der Schlussbericht präsentiert drei mögliche<br />
Szenarien zur Unterstützung von Gemeinsamem Prüfen (vgl.<br />
nachfolgend eine Auswahl der Kriterien des Schlussberichts):<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />
41
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />
42<br />
Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3<br />
Ebene Schule Kanton Kantons verbund /<br />
Bund<br />
Politische<br />
Steuerung<br />
durch den<br />
Kanton<br />
Form und Verbindlichkeit<br />
Gemeinsamen<br />
Prüfens<br />
Ziele<br />
Gering<br />
(bottom up)<br />
Alle Formen möglich:<br />
– Abschluss prüfung<br />
– Orientierungs arbeit<br />
– Jahrgangsspezifischer<br />
Vergleichstest<br />
– etc.<br />
Fachschafts-, Unterrichts-<br />
und Schulentwicklung<br />
Mittel<br />
Vor allem auf<br />
Abschlussprüfungen<br />
ausgerichtet<br />
(Hausmatura<br />
kantonal<br />
harmonisiert)<br />
– Entwicklung<br />
und Glaubwürdigkeit<br />
des<br />
kantonalen<br />
Bildungssystems<br />
– Monitoring<br />
Hoch<br />
Vor allem auf<br />
Abschlussprüfungen<br />
ausgerichtet<br />
(Hausmatura<br />
überkantonal<br />
harmonisiert)<br />
– Entwicklung<br />
und Glaubwürdigkeit<br />
überkantonal /<br />
eidgenössisch<br />
– Monitoring<br />
Bei allen drei Szenarien soll dem Aspekt der Datenhoheit (u. a.<br />
Verzicht auf Rankings) sowie der Aus- und Weiterbildung (Lehrpersonen<br />
und Schulkader) ein zentraler Platz eingeräumt werden.<br />
Gestützt darauf formuliert der Schlussbericht vier Massnahmen:<br />
1. Die Kantone setzen für die Maturitätsprüfungen das<br />
Szenario 2 um;<br />
2. Die Kantone unterstützen ihre gymnasialen Mittelschulen<br />
bei der Realisierung von Schulentwicklungsprojekten zum<br />
Gemeinsamen prüfen gemäss Szenario 1;<br />
3. Die EDK fördert Unterstützungsangebote für die Kantone,<br />
wie Aufgabendatenbanken und Beratungsangebote, welche<br />
zum Teil bereits heute beispielsweise von der Schweizerische<br />
Zentralstelle für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen<br />
(WBZ ) bereitgestellt werden. Sie verzichtet<br />
jedoch explizit auf schweizweite Regelungen im Bereich<br />
des Gemeinsamen Prüfens.<br />
4. Der Ressourcenbedarf für Massnahmen des Gemeinsamen<br />
Prüfens bleibt Sache der Kantone.<br />
TP 3: Gymnasium – Universität<br />
Hauptanliegen des TP 3 ist die Entwicklung von Ideen und<br />
Empfehlungen bezüglich der Stärkung und Verbesserung der<br />
Kommunikation und der Zusammenarbeit zwischen Gymnasien<br />
und Universitäten. Im Zentrum stehen gegenseitige Anforderungen<br />
und Erwartungen. Zentral ist die Ausweitung bereits bestehender<br />
Bemühungen (Projekte Hochschule und Gymnasium<br />
[HSGYM] Kanton Zürich und Kanton Bern) auch auf andere<br />
Kantone. Dabei identifiziert der Schlussbericht Handlungsfelder,<br />
die in den vier vorgeschlagenen Massnahmen aufgegriffen werden<br />
sollen:<br />
5. Etablierung bzw. Ausdehnung des Expertenpools für<br />
Maturprüfungen;<br />
6. Zusammenarbeit nach Fachgebieten;<br />
7. Regionale Strukturen zur regelmässigen Zusammenarbeit;<br />
8. Die für die Einführung und die Fortbildung angemessenen<br />
Ressourcen zur Verfügung zu stellen, bleibt Sache der<br />
Kantone.<br />
TP 4: Studien- und Laufbahnberatung<br />
In TP 4 geht es um Empfehlungen zur Optimierung der Beratung<br />
und Unterstützung von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bei<br />
der Studienwahl, damit die Quote jener jungen Leute, die nach<br />
der Matura ein begonnenes Studium an der Universität abbrechen,<br />
vermindert werden kann. Nebst dieser Zielsetzung soll<br />
die Wahl des Studienganges optimiert (Reduktion von Zufallswahlen)<br />
und soll die Zahl der sogenannten Zwischenjahre verringert<br />
werden. Der Schlussbericht identifiziert die aktive Berufs-,<br />
Studien- und Laufbahnwahl als wichtiges Thema, welche<br />
gefördert werden und im Gymnasium präsent sein muss.<br />
Die zugehörigen Massnahmen lauten wie folgt.<br />
9. Es sind kantonale oder regionale Berufs-, Studien- und<br />
Laufbahnwahlkonzepte zu entwickeln, mit dem Ziel,<br />
dass jedes Gymnasium – in Absprache mit den kantonalen<br />
Stellen – ein Konzept zur Berufs-, Studien- und Laufbahnwahl<br />
besitzt und umsetzt.<br />
10. Es bleibt Sache der Kantone, angemessene Ressourcen<br />
für die Einführung und die Fortführung der Konzepte zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
3. Situation im Kanton Zürich<br />
Gemeinsam Prüfen<br />
In EVAMAR II wurde eine hohe Heterogenität der Leistungen<br />
von Maturandinnen und Maturanden festgestellt. Die Schulleiterkonferenz<br />
der Zürcher Mittelschulen (SLK) hat 2009 deshalb<br />
das Projekt «Gemeinsam Prüfen» beschlossen. Die Schulleitungen<br />
verpflichten sich damit, an ihren Schulen die allgemeine<br />
Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler durch<br />
gemeinsame Maturitätsprüfungen zu sichern. Die SLK hat<br />
2010 ein Konzept verabschiedet, das die Gemeinsamkeiten der<br />
schriftlichen und die Modalitäten der mündlichen Maturaprüfungen<br />
regelt. Im Kanton Zürich ist somit TP 2 in einem<br />
«bottom up»-Prozess von der SLK in Teilen bereits entwickelt<br />
worden. Eine verbindliche Rahmenbestimmung des Bildungsrates<br />
im Sinne von § 4 des Mittelschulgesetzes vom 12. Juni 1999<br />
besteht noch nicht.<br />
Schnittstelle Hochschule – Gymnasium (HSGYM)<br />
Die ETH Zürich, die Universität Zürich, die Zürcher Fachhochschule<br />
und die Zürcher Mittelschulen machten sich im Kanton<br />
Zürich 2006 gemeinsam auf den Weg, um den Übergang vom<br />
Gymnasium an die Hochschulen gemeinsam zu verbessern. Die<br />
Publikation «Hochschulreife und Studierfähigkeit – Zürcher<br />
Dialog an der Schnittstelle mit Analysen und Empfehlungen zu<br />
25 Fachbereichen» präsentierte im Jahre 2008 Vorschläge zur<br />
Optimierung dieser Schnittstelle. In der Zwischenbilanz von<br />
HSGYM von 2014 wird festgestellt, dass sich die Zusammenarbeit<br />
verfestigt hat und diese ihren Niederschlag sowohl in der<br />
Schulentwicklung wie auch in der Ausbildung von Gymnasiallehrpersonen<br />
gefunden hat. Ein Einbezug der Nachbar kantone<br />
ist eingeleitet. Der Kanton Zürich hat damit bezüglich TP 3 eine<br />
Pionierrolle.<br />
Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung<br />
an Zürcher Mittelschulen<br />
Der Bildungsrat hat sich bereits an seiner Sitzung vom 21. Oktober<br />
2013 im Rahmen der Kenntnisnahme der Ergebnisse der<br />
Befragung der Zürcher Mittelschülerinnen und Mittelschüler<br />
zwei Jahre nach ihrer Matur (Erhebung im Rahmen des NW<br />
EDK-Projektes «Benchmarking Sekundarstufe II», Teilprojekt 3)<br />
mit der Thematik der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung<br />
befasst. An seiner Sitzung vom 16. Juni 2014 hat er das Mittelschul-<br />
und Berufsbildungsamt beauftragt, mit den Zürcher Mittelschulen,<br />
den Verantwortlichen von Bildungsinstitutionen der<br />
Tertiärstufe sowie in Zusammenarbeit mit der Studien- und<br />
Laufbahnberatung des Amtes für Jugend und Berufsberatung<br />
(AJB) ein kantonales Rahmenkonzept für die Unterstützung der<br />
Mittelschülerinnen und Mittelschüler in Fragen der Berufs- und<br />
Studienwahl zu erstellen. Insofern wurde die Stossrichtung von<br />
TP 3 im Kanton Zürich bereits aufgenommen.<br />
4. Vernehmlassung im Kanton Zürich<br />
Mit Schreiben vom 5. Dezember 2014 hat die Bildungsdirektion<br />
eine Vernehmlassung durchgeführt. Es wurden 24 Organisationen<br />
aus den Bereichen Mittelschulen, Berufsbildung, Hochschulen,<br />
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie<br />
der Verwaltung eingeladen. Die Rückmeldungen zeigen folgendes<br />
Ergebnis:
TP 2<br />
Die Meinungen zum TP 2 gehen stark auseinander. Unterschiedlich<br />
beurteilt wird vor allem die Frage, ob die Kantone für die<br />
Maturitätsprüfungen das Szenario 2 (Hausmatura kantonal harmonisiert)<br />
umsetzen sollen oder nicht:<br />
Massnahme 1: Szenario 2 (Kantonale Harmonisierung)<br />
– Von Seiten der Lehrer- bzw. Personalverbände wird eine<br />
kantonal harmonisierte Hausmatura abgelehnt. Sie befürchten<br />
bei einer starken kantonalen Vereinheitlichung eine<br />
Verarmung der Lern- und Lehrumgebung sowie eine Beschneidung<br />
der niederschwelligeren Verantwortlichkeiten<br />
von Schulleitung, Schulkommission, Fachschaften etc. Die<br />
Lehrer- bzw. Personalverbände unterstützen Gemeinsames<br />
Prüfen in gewissem Rahmen, z. B. als Harmonisierung der<br />
Kompetenzen (nicht aber der Inhalte und Methoden) oder<br />
im Rahmen jeder Schule bzw. als Schulentwicklungsprojekte<br />
sowie im Sinne einer engeren Zusammenarbeit innerhalb<br />
der Fachschaften. Teilweise werden alternative Modelle zu<br />
Szenario 1 und 2 zwecks Sicherstellung der Vergleichbarkeit<br />
der Anforderungen verlangt.<br />
– Die Vertreter der abnehmenden Schulen der Tertiärstufe sowie<br />
die Arbeitgeberverbände fordern eine stärkere Regulierung,<br />
um den prüfungsfreien Universitätszugang zu sichern.<br />
Auf der Tertiärstufe wird gemeinsames Prüfen als moderate<br />
Alternative zu einer schweizerischen Zentral matura gesehen,<br />
wobei Szenario 1 als Mindestmassnahme erachtet wird und<br />
Szenario 3 (überkantonale Harmonisierung) nebst Szenario 2<br />
(kantonale Harmonisierung) ebenfalls begrüsst würde. Auch<br />
die Arbeitgeberverbände streben eine grössere Vergleichbarkeit<br />
sowie eine kantonale Angleichung der Maturitätsquoten<br />
und der sogenannten «Hochschulreife» an.<br />
Massnahme 2: kantonale Unterstützung der gymnasialen<br />
Mittelschulen bei der Realisierung von Schulentwicklungsprojekten<br />
zum Gemeinsamen Prüfen<br />
– Mehrheitlich positive Bewertung<br />
Massnahme 3: Förderung von Unterstützungsangeboten<br />
der Kantone durch die EDK<br />
– Mehrheitlich positive Bewertung. Kritisch beurteilt wurde<br />
eine evtl. geplante Zentralstelle von Experten.<br />
TP 3<br />
Das TP 3 findet eine breite Zustimmung. Das Ziel einer starken<br />
Zusammenarbeit an der Schnittstelle Gymnasium – Universität<br />
mithilfe der vorgeschlagenen Massnahmen ist unbestritten. Diverse<br />
Anregungen betreffend TP 3 greifen auf, dass bei der Umsetzung<br />
der Massnahmen zusätzliche Partner bzw. Institutionen<br />
mit ins Boot geholt werden sollen, zum Beispiel: Fachmaturität,<br />
Berufsmaturität, gesamte Sekundarstufe II, alle Institutionen<br />
der Tertiärstufe A, Hochschulen von Nicht-Hochschulkantonen,<br />
Volksschule etc. Zudem wird die Einführung eines diagonalen<br />
Austauschs (z. B. Gymnasium – Fachhochschule) angeregt.<br />
TP 4<br />
Das TP 4 findet eine breite Zustimmung. Es stiess insbesondere<br />
bei den Lehrer- bzw. Personalverbänden sowie beim Amt für<br />
Jugend und Berufsberatung auf Zustimmung. Das Thema wird<br />
als wichtiges Thema bei den Mittelschulen erachtet. Etliche<br />
Anregungen dazu betreffen die inhaltliche Ausgestaltung eines<br />
kantonalen Rahmenkonzepts und den verbleibenden Gestaltungsraum<br />
der einzelnen Mittelschulen. Zudem erwies sich die<br />
Schnittstelle Gymnasium – Berufslehre/Berufswelt als starkes<br />
Anliegen.<br />
Finanzierung aller Teilprojekte<br />
Bei Massnahme 4 und 8 werden zusätzliche finanzielle Mittel für<br />
das Gemeinsame Prüfen bzw. für die Zusammenarbeit nach Fachgebieten<br />
als nötig erachtet. Dabei ist festzuhalten, dass die Ressourcenfrage<br />
nicht in die Zuständigkeit des Bildungsrates gehört.<br />
Die bildungsrätliche Kommission Mittelschulen hat sich an<br />
ihrer Sitzung vom 25. Februar 2015 mit der Vernehmlassung und<br />
den Konsultationsanworten befasst.<br />
Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />
beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Schreiben an Dr. Martin Leuenberger, Generalsekretariat<br />
der Schweizerischen Konferenz der kantonalen<br />
Erziehungsdirektoren, Haus der Kantone, Speichergasse 6,<br />
Postfach 660, 3000 Bern 7 (auch per E-Mail im PDF- und<br />
Word-Format an leuenberger@edk.ch):<br />
Wir beziehen uns auf Ihr Schreiben vom 12. November 2014,<br />
mit dem Sie dem Kanton Zürich den Schlussbericht «Gymnasiale<br />
Maturität – Langfristige Sicherung des Hochschulzugangs,<br />
Schlussbericht der Projektleitung und der SMAK zu den Teilprojekten<br />
2, 3 und 4» zur Stellungnahme unterbreiten und um<br />
Beantwortung konkreter Fragen ersuchen.<br />
Die Bildungsdirektion des Kantons Zürich hat 24 Organisationen<br />
aus den Bereichen Mittelschulen, Berufsbildung, Hochschulen,<br />
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie<br />
der Verwaltung eingeladen.<br />
In Würdigung der eingegangenen schriftlichen Stellungnahmen<br />
äussern wir uns wie folgt:<br />
Die Bestrebungen der EDK im Zusammenhang mit dem Gesamtprojekt<br />
«Gymnasiale Maturität – langfristige Sicherung des<br />
Hochschulzugangs» werden vom Bildungsrat des Kantons Zürich<br />
begrüsst. Es ist dem Bildungsrat ein wichtiges Anliegen,<br />
den Hochschulzugang zu sichern und der Schnittstelle Gymnasium<br />
– Universität die notwendige Beachtung zu schenken. Entsprechend<br />
sind im Kanton Zürich bereits verschiedene Massnahmen<br />
in die Wege geleitet worden:<br />
– Die Schulleiterkonferenz der Zürcher Mittelschulen seit<br />
2009 ein Projekt «Gemeinsam Prüfen» in Arbeit.<br />
– Die Zusammenarbeit der Zürcher Hochschulen und der<br />
Zürcher Gymnasien wird seit 2006 intensiviert und systematisiert.<br />
Die Entwicklungen sind bereits weit fortgeschritten.<br />
Mittelschulen von Nachbarkantonen werden einbezogen.<br />
– Der Bildungsrat hat 2014 ein Rahmenkonzept zur Berufs-,<br />
Studien- und Laufbahnberatung an Zürcher Mittelschulen<br />
in Auftrag gegeben.<br />
Zu den einzelnen Massnahmen:<br />
A. Teilprojekt 2: Unterstützungsangebote<br />
zum Gemeinsamen Prüfen<br />
1. Die Kantone setzen für die Maturitätsprüfungen<br />
das Szenario 2 um.<br />
Antrag: Den Kantonen soll ausdrücklich empfohlen werden,<br />
ein kantonales Rahmenkonzept zum Gemeinsamen Prüfen zu<br />
erstellen und die einzelnen Schulen damit zu beauftragen, innerhalb<br />
der im Rahmenkonzept dargelegten Vorgaben schulspezifische<br />
Konzepte zu erarbeiten, deren Umsetzung einem<br />
kantonalen Monitoring unterliegen kann.<br />
Begründung: Gemeinsames Prüfen findet im Kanton Zürich<br />
grundsätzlich Unterstützung. Hinsichtlich der Eingriffstiefe lässt<br />
sich im Kanton Zürich jedoch keine einheitliche Haltung ausmachen.<br />
Damit findet die Umsetzung von Szenario 2 in der vorliegenden<br />
Formulierung nicht genügend breite Abstützung. Das<br />
über Szenario 1 hinausgehende Element muss daher den einzelnen<br />
Schulen den nötigen Umsetzungsspielraum gewährleisten,<br />
damit die erarbeiteten Lösungen von der jeweiligen Schulkultur<br />
getragen werden. Gleichzeitig muss aber die Wirkung und die<br />
Glaubwürdigkeit der Massnahmen gegenüber einer Beschränkung<br />
auf Szenario 1 klar erhöht werden.<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />
43
Kantonale Rahmenvorgaben kombiniert mit schulspezifischen<br />
Massnahmenkonzepten sind vor diesem Hintergrund ein<br />
gangbarer Weg: Diese Rahmenvorgaben gewährleisten die nötige<br />
Vergleichbarkeit der Maturitätsprüfung, um aussagekräftige<br />
Maturanoten zu erlangen. Innerhalb solcher vom Kanton erlassenen<br />
Rahmenbedingungen soll den Schulen der Spielraum<br />
belassen werden, wie sie die Maturitätsprüfungen gestalten und<br />
mit welchen Instrumenten sie äquivalente Anforderungen sicherstellen<br />
möchten. Diese Variante erhält die Eigenverantwortung,<br />
die Motivation und die nötige Autonomie aufrecht.<br />
Mit diesem Vorschlag greift der Kanton Zürich die Möglichkeit<br />
gemischter Szenarien auf.<br />
2. Die Kantone unterstützen ihre gymnasialen Mittelschulen<br />
bei der Realisierung von Schulentwicklungsprojekten<br />
zum Gemeinsamen Prüfen gemäss Szenario 1.<br />
Diese Massnahme wird im Sinne einer Mindestanforderung<br />
unterstützt.<br />
3. Die EDK fördert Unterstützungsangebote für die Kantone,<br />
wie Aufgabendatenbanken und Beratungsangebote,<br />
welche zum Teil bereits heute beispielsweise von der WBZ<br />
CPS bereitgestellt werden. Sie verzichtet jedoch explizit auf<br />
schweiz weite Regelungen im Bereich des Gemeinsamen<br />
Prüfens.<br />
Diese Massnahme wird vom Bildungsrat begrüsst. Es sollte jedoch<br />
vermieden werden, indirekt über solche Instrumente eine<br />
betreffend Massnahme 1 unerwünschte Vereinheitlichung herbeizuführen.<br />
C. Teilprojekt 4: Studien- und Laufbahnberatung<br />
9. Entwicklung von kantonalen oder regionalen Berufs-,<br />
Studien- und Laufbahnwahlkonzepten. Zielsetzung:<br />
Jedes Gymnasium setzt ein eigenes Konzept zur Berufs-,<br />
Studien- und Laufbahnwahl um.<br />
Im Auftrag des Bildungsrates wird derzeit ein Konzept erarbeitet,<br />
welches sowohl bestehende spezifische Gymnasiums- und Mittelschulangebote<br />
als auch diejenigen der Berufs- und Studienberatung<br />
des Amts für Jugend und Berufsberatung berücksichtigt.<br />
Die Massnahme 9 wird somit begrüsst. Wichtiges Anliegen<br />
des Kantons ist eine Ausrichtung der Konzepte auf eine frühzeitige<br />
und umfassende Beratung. Zu empfehlen ist zudem eine<br />
Ausweitung der kantonalen Konzepte auf nicht gymnasiale Mittelschulen.<br />
Der Schnittstelle Gymnasium – Berufsbildung und<br />
einer ausreichenden diesbezüglichen Information sowie Beratung<br />
der Mittelschülerinnen und -schüler sollte das nötige Gewicht<br />
eingeräumt werden. Weitere wichtige Themen sind das<br />
Stipendienwesen sowie ein allfälliger Ausbau von freiwilligen<br />
Self-Assessments.<br />
10. Die für die Einführung und Fortführung der Konzepte<br />
angemessenen Ressourcen sind von den Kantonen zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Die Finanzierung der Massnahmen ist Sache der Kantone.<br />
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />
Promotionsfach Sport<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />
44<br />
4. Der Ressourcenbedarf für Massnahmen des Gemeinsamen<br />
Prüfens bleibt Sache der Kantone. Er kann mit Zeitund/oder<br />
Geldeinheiten abgedeckt werden und ist nach<br />
Mög lichkeit im Rahmen der üblichen Budgetvorgaben für<br />
Schulentwicklungsprojekte zu realisieren, indem andere<br />
Schulentwicklungsprojekte für eine gewisse Zeit zurückgestellt<br />
werden.<br />
Die Finanzierung der Massnahmen ist Sache der Kantone.<br />
B. Teilprojekt 3: Gymnasium – Universität<br />
5. Etablierung bzw. Ausdehnung des Expertenpools<br />
für Maturprüfungen<br />
6. Zusammenarbeit nach Fachgebieten<br />
7. Regionale Strukturen zur regelmässigen Zusammenarbeit<br />
Alle Massnahmen zielen auf eine verstärkte Vernetzung zwischen<br />
der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe ab, entweder im<br />
Zusammenhang mit den Maturitätsprüfungen selber (Expertenpool)<br />
oder eines anderweitigen Austausches (Fachgesellschaften),<br />
dies unter vermehrtem Einbezug der Nicht-Hochschulkantone.<br />
Die Massnahmen sind im Kanton Zürich unbestritten<br />
und entsprechen den bereits bestehenden und sich bewährenden<br />
Bemühungen im Rahmen von HSGYM. Diese Vernetzung<br />
könnte noch erweitert werden – immer unter Berücksichtigung<br />
der damit einhergehenden Erhöhung der Komplexität.<br />
8. Die für die Einführung und die Fortbildung angemessenen<br />
Ressourcen sind von den Kantonen zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Die Finanzierung der Massnahmen ist Sache der Kantone.<br />
1. Ausgangslage<br />
Die Fachkonferenz Sport HSGYM stiess an, Sport an den Zürcher<br />
Gymnasien künftig als Promotionsfach zu zählen. Aktuell<br />
enthalten die Semesterzeugnisse zwar eine Note im Fach Sport;<br />
diese Note ist aber nicht promotionswirksam (vgl. §§ 2 bis 4 des<br />
Promotionsreglements für die Gymnasien des Kantons Zürich<br />
vom 10. März 1998 i.V.m. Art. 9 des gesamtschweizerischen Maturitätsanerkennungsreglements<br />
[MAR] vom 16. Januar / 15. Februar<br />
1995, Fassung vom 14. Juni 2007).<br />
Die Schulleiterkonferenz der Zürcher Mittelschulen (SLK)<br />
sprach sich gegen ein Promotionsfach Sport aus. Gleichwohl<br />
stellte sie am 13. August 2013 ein Gesuch um Behandlung der<br />
Frage im Bildungsrat. Während eine Mehrheit der Schulleitungen<br />
(21 zu 10) sowie eine Mehrheit der Lehrpersonen (719 zu<br />
586) Sport als Promotionsfach ablehnt, findet die Idee bei einer<br />
knappen Mehrheit der Konvente (10 zu 9) und bei einer klaren<br />
Mehrheit der Sportfachschaften und Delegierten HSGYM Sport<br />
(29 zu 8) Zuspruch.<br />
Ablehnend äusserte sich die Bildungsrätliche Kommission<br />
Mittelschulen, die sich am 22. Oktober 2014 mit dem Gesuch zur<br />
Einführung eines Promotionsfachs Sport befasste. Eine erste<br />
Aussprache im Bildungsrat vom 15. Dezember 2014 fiel ebenfalls<br />
kritisch aus. Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt wurde<br />
daraufhin beauftragt, eine entsprechende Beschlussvorlage vorzulegen.<br />
2. Erwägungen<br />
Die Eingabe der SLK enthält eine Übersicht zu den Argumenten<br />
für und gegen die Einführung eines Promotionsfachs Sport.<br />
Diese sind vor dem Hintergrund der Diskussion im Bildungsrat<br />
vom 15. Dezember 2014 wie folgt zu ergänzen:<br />
Sport ist unbestritten ein wichtiger Bestandteil der gymnasialen<br />
Bildung. Die Schweizer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten<br />
besuchen wöchentlich drei Lektionen obligatorischen<br />
Sportunterricht, und im Kanton Zürich bieten darüber hinaus<br />
fast alle Gymnasien Sport als Ergänzungsfach an. Gleichwohl ist<br />
anzuführen, dass sportliche Fähigkeiten keinen substantiellen
Beitrag zur allgemeinen Hochschulreife leisten, weshalb Sport<br />
schweizweit nicht zu den Maturitätsfächern zählt und in den<br />
meisten Kantonen auch nicht promotionswirksam ist.<br />
Daneben steht die Frage allfälliger weiterer Promotionsund<br />
Maturitätsfächer in engem Zusammenhang mit der insbesondere<br />
auf Ebene der Schweizerischen Konferenz der kantonalen<br />
Erziehungsdirektoren und des Staatssekretariats für<br />
Bildung, Forschung und Innovation geführten Diskussion rund<br />
um die Sicherung des allgemeinen Hochschulzugangs, die Gewährleistung<br />
basaler Studierkompetenzen und einer allfälligen<br />
Verschärfung der Bestehensnorm für die Maturität. Da die Möglichkeit<br />
der Kompensation ungenügender Noten insbesondere<br />
in Erstsprache und Mathematik mit jedem zusätzlichen Maturitäts-<br />
und Promotionsfach steigt, würde die Einführung eines<br />
Promotionsfachs Sport diesen Bestrebungen zuwiderlaufen.<br />
Zu den Grundlagenfächern gemäss Art. 9 Abs. 2 des MAR<br />
gehören neben dem sprachlichen, dem mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
sowie dem geistes- und sozialwissenschaftlichen<br />
Bereich auch Bildnerisches Gestalten und/oder Musik,<br />
nicht aber Sport. Als den Kantonen freigestelltes Fach, welches<br />
zusätzlich in die Liste der Grundlagenfächer aufgenommen werden<br />
kann, wird nicht Sport erwähnt, sondern Philosophie (Art. 9<br />
Abs. 2 bis MAR). Auch bei den Schwerpunktfächern gemäss Art. 9<br />
Abs. 3 MAR sind lediglich Bildnerisches Gestalten und Musik<br />
erwähnt. Unter den Schwerpunktfächern figuriert dagegen die<br />
im Kanton Zürich in den staatlichen Gymnasien nicht angebotene<br />
Fächergruppe Philosophie/Pädagogik/Psychologie. Unter<br />
den Ergänzungsfächern ist Sport erwähnt (Art. 9 Abs. 4 MAR).<br />
Dieser Gewichtung folgt auch der EDK-Rahmenlehrplan für die<br />
Maturitätsschulen vom 9. Juni 1994: Als Lernbereiche werden<br />
die Rahmenlehrpläne für die Sprachen, die Geistes-, Sozial- und<br />
Wirtschaftswissenschaften, für Mathematik und die Naturwissenschaften<br />
sowie Bildende Kunst und Musik genannt.<br />
Die Einführung von Sport als Promotionsfach würde somit<br />
über die Grundlagen der gymnasialen Ausbildung, wie sie im<br />
MAR und in weiteren Rechtserlassen festgelegt sind, hinausgehen.<br />
Ein solcher Schritt ist unter anderem aus den dargelegten<br />
Gründen sowie den weiteren Argumenten im Antrag der SLK<br />
nicht sinnvoll. Die Einführung eines Promotionsfachs Sport ist<br />
daher abzulehnen.<br />
Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />
beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Die Einführung eines Promotionsfachs Sport<br />
wird abgelehnt.<br />
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />
Volksschule; Fachstelle für<br />
Schulbeurteilung. Das Verfahren<br />
der externen Schulevaluation<br />
im 3. Zyklus<br />
Ausgangslage<br />
Im Sommer 2006 nahm die Fachstelle für Schulbeurteilung<br />
ihren Betrieb auf. In den Jahren bis und mit 2010/2011 wurden<br />
alle Schulen ein erstes Mal evaluiert. Mit dem Schuljahr 2011/<br />
2012 begann der zweite Evaluationszyklus. Ausgelöst durch die<br />
Parlamentarische Initiative KR-Nr. 174/2010 kam es zudem zu<br />
Anpassungen des Evaluationsverfahrens auf das Schuljahr 2012/<br />
2013. Der Bildungsrat hat diesbezügliche Änderungen am<br />
6. Februar 2012 (BRB Nr. 3/2012) beschlossen. Im August 2012<br />
lehnte der Kantonsrat die Parlamentarische Initiative KR-Nr.<br />
174/2010 ab und beschloss im Sinne eines Gegenvorschlags eine<br />
Änderung des Volksschulgesetzes vom 7. Februar 2005, wonach<br />
der Evalua tionszyklus von vier auf fünf Jahre verlängert wird.<br />
Die Ver längerung des Evaluationszyklus wurde auf das Schuljahr<br />
2013/2014 umgesetzt. Wegen der Umstellung auf den Fünfjahresrhythmus<br />
beginnt der 3. Zyklus rechnerisch mitten im<br />
Schuljahr 2015/2016. Um den Zyklus längerfristig wieder mit<br />
dem Schuljahresrhythmus in Einklang zu bringen, werden die<br />
Neuerungen des 3. Zyklus mit dem Schuljahresbeginn 2016/2017<br />
wirksam. Schulen, welche bereits im Schuljahr 2015/2016 zum<br />
dritten Mal evaluiert werden, können auf Wunsch trotzdem<br />
schon weitgehend nach dem neuen Verfahren beurteilt werden.<br />
Änderungen auf den 3. Zyklus<br />
Die Fachstelle für Schulbeurteilung hat zur Vorbereitung des<br />
3. Evaluationszyklus in der Bildungsrätlichen Kommission und<br />
mit den Anspruchsgruppen verschiedene Fragen zum Inhalt<br />
und zum Verfahren diskutiert. Dabei haben sich folgende Eckpfeiler<br />
für das Verfahren im 3. Zyklus herauskristallisiert.<br />
Hauptziele des Evaluationsverfahrens im 3. Zyklus:<br />
– Reflexion und Förderung der schulischen Qualitätssicherung<br />
und -entwicklung.<br />
– Vergleichbarkeit der Schulen mit den übrigen Schulen<br />
im Kanton und mit der Vorevaluation gewährleisten.<br />
– Kontinuität des Verfahrens mit Verbesserungen und<br />
zusätzlichen Wahlmöglichkeiten ohne insgesamt höheren<br />
Aufwand.<br />
– Anpassungsfähigkeit des Evaluationsverfahrens an den<br />
Stand des Qualitätsmanagements der jeweiligen Schule.<br />
– Unterstützen von Entwicklungen im Kanton, indem<br />
aktuelle Themen bei allen resp. einem Teil der Schulen<br />
evaluiert werden.<br />
– Erzeugen von Steuerungsinformationen auf der Ebene<br />
Volksschulsystem.<br />
Eine Standardevaluation, welche die wichtigsten Schul- und Unterrichtsqualitätsmerkmale<br />
in der Form des «Qualitätsprofils»<br />
beurteilt, soll beibehalten werden. Der bisherige Umfang von<br />
neun Qualitätsmerkmalen soll nicht überschritten werden.<br />
Neu werden die bisherigen Qualitätsansprüche im Bereich<br />
«Lehr- und Lernarrangements» und «Klassenführung» zum Qualitätsbereich<br />
«Unterrichts- und Klassenführung» zusammengelegt<br />
werden. Damit kann das Qualitätsmerkmal «Sonderpädagogisches<br />
Angebot», dem bisher wenig Beachtung geschenkt<br />
wurde, zusätzlich in allen Schulen evaluiert werden.<br />
Ferner soll das bisherige Qualitätsmerkmal «Schulinterne Zusammenarbeit»<br />
nicht mehr als eigenständiger Qualitätsanspruch<br />
evaluiert werden. Bei der schulinternen Zusammenarbeit soll<br />
der Führungsaspekt und die Funktionalität im Qualitätsmanagement<br />
betont werden, so dass die Qualität der schulinternen<br />
Zusammenarbeit neu innerhalb der Qualitätsmerkmale «Schulführung»<br />
und «Qualitätssicherung und -entwicklung» beurteilt<br />
wird.<br />
Zudem kann der Bildungsrat die acht zu evaluierenden Qualitätsansprüche<br />
neu um aktuelle Merkmale erweitern, die für ein<br />
oder mehrere Schuljahre in allen Schulen evaluiert werden. Für<br />
das Schuljahr 2015/2016 hat der Bildungsrat am 14. März 2014<br />
bereits festgelegt, dass die FSB den Stand der Einführung und<br />
Umsetzung des Medien- und ICT-Konzeptes in den Volksschulen<br />
evaluiert.<br />
Auf Wunsch der Schule wird auch im 3. Zyklus zusätzlich<br />
zum «Qualitätsprofil» ein Fokusthema gemäss Handbuch Schulqualität<br />
oder ein von der Schule gewählter Fokus-Qualitätsanspruch<br />
resp. bestimmte Indikatoren evaluiert. Die Schule<br />
kann zudem bei der schriftlichen Befragung zusätzliche Items<br />
auswählen oder eigene Fragestellungen formulieren («Seitenwagenbefragung»).<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />
45
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />
46<br />
Im Rahmen der externen Evaluation bedient die FSB neu<br />
die Klassenlehrperson aktiv mit einer separaten klassenbezogenen<br />
Auswertung der Schüler- und Elternbefragung ihrer Klasse.<br />
Diese Auswertung steht der Klassenlehrperson gleichzeitig<br />
mit dem Schulbericht zur Verfügung. Die Schulleiterin oder der<br />
Schulleiter kann diese Klassenauswertung im Rahmen der Mitarbeiterführung<br />
einsehen. Die Schulen erhalten damit die Möglichkeit,<br />
diese Daten für ihre interne Qualitätssicherung und<br />
-entwicklung zu nutzen.<br />
Den Schulen wird ferner angeboten, mit dem Befragungsinstrument<br />
der FSB zwischen zwei externen Evaluationen<br />
mindestens einmal eine Selbstevaluation durchzuführen. Die<br />
Schulen können dabei Fragen aus dem Standardinstrument abwählen<br />
und eigene Fragen zufügen. Bei Fragen aus dem Standardinstrument<br />
kann die FSB Vergleichsdaten liefern (Vergleich<br />
mit dem Kanton, Vergleich mit der letzten Fremdevaluation). Zudem<br />
können im Rahmen einer Selbstevaluation Klassenprofile<br />
erstellt werden.<br />
Die Bildungsrätliche Kommission Fachstelle für Schulbeurteilung<br />
hat die Neuerungen auf den 3. Zyklus diskutiert und diesen<br />
grossmehrheitlich zugestimmt.<br />
Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />
beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Im Rahmen der Standardevaluation («Qualitätsprofil»)<br />
werden im 3. Zyklus die Qualitätsmerkmale Schulgemeinschaft,<br />
Unterrichts- und Klassenführung, individuelle<br />
Lernbegleitung, sonderpädagogisches Angebot, Beurteilung<br />
der Schülerinnen und Schüler, Schulführung, Qualitätssicherung<br />
und -entwicklung, sowie Zusammenarbeit mit<br />
den Eltern beurteilt.<br />
II. Der Bildungsrat kann die acht Qualitätsmerkmale gemäss<br />
Ziffer I um aktuelle Merkmale erweitern.<br />
III. Die Klassenlehrperson erhält nach der Evaluation die<br />
Auswertung der Schüler- und Elternbefragung ihrer Klasse<br />
(Schülerbefragung ab 4. Klasse).<br />
IV. Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann diese Klassenauswertung<br />
im Rahmen der Mitarbeiterführung einsehen.<br />
V. Der Bildungsrat empfiehlt, zwischen zwei externen Evaluationen<br />
mindestens eine interne Befragung im Rahmen<br />
einer Selbstevaluation durchzuführen. Die Fachstelle für<br />
Schulbeurteilung bietet dazu ihr Befragungsinstrument an.<br />
VI. Die Neugestaltung des Evaluationsverfahrens für den<br />
3. Zyklus wird auf das Schuljahr 2016/2017 in Kraft gesetzt.<br />
Das Qualitätsprofil ist abrufbar unter<br />
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />
Volksschule.<br />
Lehrmittel für das Fach Deutsch<br />
1. Ausgangslage<br />
Im Kanton Zürich sind für den Deutschunterricht in der Volksschule<br />
zurzeit drei Lehrmittel obligatorisch:<br />
– «Sprachfenster» (2./3. Schuljahr, Lehrmittelverlag Zürich,<br />
erschienen 2000)<br />
– «Sprachland» (4.– 6. Schuljahr, Lehrmittelverlag Zürich/<br />
Schulverlag plus AG, erschienen 2009 – 2011)<br />
– «Sprachwelt Deutsch» (7.– 9. Schuljahr, Schulverlag plus AG /<br />
Lehrmittelverlag Zürich, erschienen 2003, überarbeitete<br />
Ausgabe erschienen 2012)<br />
Die drei Lehrmittel bilden eine Gesamtreihe mit modularen Stufenlehrmitteln.<br />
Diese verfolgen denselben didaktischen Ansatz,<br />
sind kompetenzorientiert und ermöglichen einen binnendifferenzierten<br />
und jahrgangsübergreifenden Unterricht.<br />
Durch die Einführung des Lehrplans 21 sind vor allem bei<br />
den beiden Lehrmitteln für die Unter- und die Mittelstufe Anpassungen<br />
notwendig. Insbesondere beim Lehrmittel «Sprachfenster»<br />
(2./3. Schuljahr) ist eine grundlegende Überarbeitung<br />
bzw. Neuschaffung angezeigt (siehe auch BRB 36/2013: Auftrag<br />
an den Lehrmittelverlag Zürich, ein Konzept für die Überarbeitung<br />
bzw. Neuschaffung zu erstellen). Bei «Sprachland»<br />
(4.– 6. Schuljahr) erwartet die Lehrerschaft nach der Begutachtung<br />
durch die Delegiertenversammlung der Lehrpersonenkonferenz<br />
der Volksschule (LKV) vom 18. Juni 2014 Massnahmen<br />
zur Optimierung des Lehrmittels.<br />
2. Erwägungen<br />
a) Überarbeitung/Neuschaffung von «Sprachfenster»<br />
(2./3. Schuljahr)<br />
Mit Beschluss vom 18. November 2013 (BRB 36/2013) hiess der<br />
Bildungsrat den vom Volksschulamt Zürich (VSA) vorgelegten<br />
Anforderungskatalog für eine Überarbeitung/Neuschaffung von<br />
«Sprachfenster» gut und erteilte dem Lehrmittelverlag Zürich<br />
(LMV) den Auftrag, ein Konzept für die Umsetzung auszuarbeiten.<br />
Seit Ende September 2014 liegt ein inhaltlich-didaktisches<br />
Konzept zu «Sprachfenster» vor. Durch die Vorgaben des Anforderungskatalogs<br />
und die noch ausstehenden Entscheidungen<br />
bezüglich Einführung Lehrplan 21 im Kanton Zürich kann das<br />
Konzept jedoch verschiedene wichtige Fragen nicht schlüssig<br />
beantworten:<br />
– Passung mit den Zyklen des Lehrplans 21<br />
– Anschlüsse nach unten (Kindergarten/1. Klasse) und nach<br />
oben (Mittelstufe, Lehrmittel «Sprachland» ab 4. Schuljahr)<br />
– Umgang mit den geforderten Massnahmen aus der<br />
Begutachtung zu «Sprachland» durch die Delegiertenversammlung<br />
der LKV vom 18. Juni 2014<br />
– Akzeptanz im Schulfeld: Es braucht heute eine interkantonale<br />
Marktakzeptanz zur Refinanzierung von Lehrmittelprojekten.<br />
Der LMV bezweifelt, dass dies mit dem<br />
vorgelegten Konzept möglich sein wird.<br />
LMV und VSA erachten es nicht für sinnvoll, ein Konzept weiterzuverfolgen,<br />
das wichtige bildungspolitische Vorgaben nicht berücksichtigt<br />
und dementsprechend den Bedürfnissen des Schulfelds<br />
nicht vollumfänglich gerecht werden kann.<br />
b) «Sprachland» (4.– 6. Schuljahr):<br />
«Sprachland» ist ein modulares Stufenlehrmittel für den<br />
Deutschunterricht auf der Mittelstufe (4.– 6. Schuljahr). Es wurde<br />
vom LMV in Kooperation mit der Schulverlag plus AG, Bern, im<br />
Auftrag des Bildungsrates entwickelt (BRB vom 13. Dezember<br />
2004). Das Lehrmittel wurde ab Schuljahr 2009/2010 eingeführt,<br />
die letzten Lehrwerkteile erschienen 2011.<br />
Gestützt auf § 7 Abs. 2 und 3 der Synodalverordnung (LS<br />
410.11) hat die Delegiertenversammlung der LKV das Lehrmittel<br />
«Sprachland» begutachtet und daraus Thesen abgeleitet. Die<br />
Begutachtung fand erstmals nach einem neuen, in BRB 30/2014<br />
festgelegten Verfahren statt. Neben den Delegierten konnten<br />
sich auch die Lehrerverbände sowie interessierte Lehrpersonen<br />
äussern.<br />
Die Thesen aus der Begutachtung wurden an der Delegiertenversammlung<br />
vom 18. Juni 2014 verabschiedet. Im Thesenpapier<br />
werden zum einen Massnahmen für eine Überarbeitung<br />
bzw. Ergänzung des Lehrmittels «Sprachland» vorgeschlagen.<br />
Zum anderen wird beantragt, das Lehrmittel «Die Sprachstarken»<br />
(Klett und Balmer Verlag) als alternatives Lehrmittel für<br />
den Deutschunterricht auf der Mittelstufe zuzulassen.<br />
Ausgehend von den Thesen zum Lehrmittel «Sprachland»<br />
hat der LMV Vorschläge für ergänzende Massnahmen erarbeitet.<br />
Manche Forderungen aus der Begutachtung können aus wirtschaftlichen<br />
oder urheberrechtlichen Gründen nicht umgesetzt<br />
werden. Die Massnahmen berücksichtigen die pädagogisch und
fachlich begründeten Forderungen aus der Begutachtung und<br />
nehmen zusätzlich eine genaue Abstimmung zum Lehrplan 21<br />
und zu den 2011 von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen<br />
Erziehungsdirektoren verabschiedeten nationalen Bildungszielen<br />
vor. Die ergänzenden Massnahmen sollen ab Schuljahr<br />
2016/2017 zur Verfügung stehen.<br />
Der Massnahmenkatalog wurde am 11. Dezember 2014 an<br />
einem Runden Tisch mit Vertretern der LKV, des VSA und des<br />
LMV diskutiert. Anregungen der LKV wurden in den definitiven<br />
Massnahmenkatalog aufgenommen.<br />
Geplant sind folgende Massnahmen:<br />
– Leitfaden (für Lehrpersonen): Einführung und Übersicht<br />
zu Lehrwerkteilen, Inhalten und Einsatzmöglichkeiten;<br />
Hinweise zum Lehrplan 21; Priorisierung der Inhalte;<br />
Planungen für Mehrjahrgangsklassen und für altersdurchmischtes<br />
Lernen; Hinweise auf Lernkontrollen; Hinweise<br />
auf Lernsoftware.<br />
– Je ein Trainingsheft für die 4., 5. und 6. Klasse (für Schülerinnen<br />
und Schüler, Einweg), ergänzend zu Trainingsbuch und<br />
Trainingskartei: Übungen zu allen Teilbereichen (Lesen,<br />
Schreiben, Hören und Sprechen, Grammatik, Rechtschreibung);<br />
Ausrichtung an den Grundansprüchen und an den<br />
Kompetenzen des Lehrplans 21; Wiederholungsübungen,<br />
vereinfachte Einführungen, Einübung von Strategien, Wortschatzerweiterung.<br />
– Veränderbare Lernkontrollen (für Lehrpersonen): Bestehende<br />
Übungen, die in den Unterrichtsplanungen als Lernkontrolle<br />
eingesetzt werden, werden als veränderbare Vorlagen<br />
aufbereitet.<br />
– Weiterbildungsangebote (für Lehrpersonen): Hinweis auf<br />
das nach wie vor bestehende Angebot schulhausinterner<br />
Weiterbildungen, buchbar via Interkantonale Lehrmittelzentrale;<br />
Entwicklung von produktbezogenen Angeboten<br />
durch den LMV.<br />
Auf den Antrag der Delegiertenversammlung der LKV, das Lehrmittel<br />
«Die Sprachstarken» (Klett und Balmer Verlag) als alternatives<br />
Lehrmittel für den Deutschunterricht auf der Mittelstufe<br />
zuzulassen, kann nicht eingetreten werden. Deutsch gehört zu<br />
den sechs Fachbereichen, für die gemäss Lehrmittelpolitik des<br />
Kantons Zürich ein Obligatorium gilt. Alternativ-Obligatorien<br />
sind nicht vorgesehen. Das zurzeit geltende Alternativ-Obligatorium<br />
für Englisch-Lehrmittel bildet eine befristete Ausnahme.<br />
Das obligatorische Lehrmittel «Sprachland» (siehe BRB 11/2009<br />
zum Status von «Sprachland») entspricht den Anforderungen<br />
des aktuell geltenden Lehrplans für die Volksschule des Kantons<br />
Zürich.<br />
c) Zwischenhalt und Gesamtschau<br />
Deutsch ist ein zentraler Fachbereich in der Volksschule. Der<br />
Markt für Lehrmittel ist attraktiv und kompetitiv. Die Qualitäten<br />
der zurzeit im Kanton Zürich obligatorischen Lehrmittel<br />
«Sprachfenster», «Sprachland» und «Sprachwelt Deutsch» sind<br />
unbestritten, ebenso aber auch ihre Komplexität und ihre Unzulänglichkeiten.<br />
Die unter B.1 und B.2 erwähnten Anpassungen<br />
sind Einzellösungen, die nicht ausreichen werden, damit<br />
sich die Lehrmittelreihe im Schulfeld gegen Konkurrenzlehrwerke<br />
aus anderen Verlagen behaupten kann.<br />
Statt weitere kostspielige und wenig effektive Einzelmassnahmen<br />
zu den Lehrmitteln umzusetzen, erachten das VSA und<br />
der LMV einen Zwischenhalt als sinnvoll. Dieser soll dazu genutzt<br />
werden, in einer Gesamtschau den Fachbereich Deutsch<br />
im Kindergarten, auf der Primarstufe und der Sekundarstufe I<br />
zu untersuchen. Der Auftrag für eine solche Gesamtschau soll an<br />
Fachhochschulen bzw. Pädagogische Hochschulen ergehen.<br />
Die Gesamtschau soll<br />
– einen Überblick geben über die Unterrichtssituation im<br />
Fachbereich Deutsch (Stufen, Zyklen, altersdurchmischtes<br />
Lernen, integrative Förderung usw.) im Kindergarten, auf<br />
der Primarstufe und der Sekundarstufe I in den Deutschschweizer<br />
Kantonen,<br />
– die bestehenden Deutschlehrmittel der Volksschule in der<br />
Deutschschweiz und ausgewählte Lehrmittel aus Deutschland<br />
analysieren und vergleichen,<br />
– Empfehlungen geben für eine Neuausrichtung der Lehrmittelentwicklung<br />
im Fachbereich Deutsch der Volksschule,<br />
die den Vorgaben des Lehrplans 21 und der Unterrichtssituation<br />
der Lehrpersonen im Kanton Zürich und in den<br />
weiteren Deutschschweizer Kantonen entspricht.<br />
Aus der Gesamtschau lassen sich Rahmenbedingungen und Anforderungskatalog<br />
für Unterrichtsmaterialien im Kindergarten<br />
beziehungsweise eine Lehrmittelreihe Deutsch Primarstufe und<br />
Sekundarstufe I ableiten. Dieser Anforderungskatalog würde<br />
dem Bildungsrat wiederum zur Beschlussfassung vorgelegt.<br />
Zeithorizont für die Gesamtschau und Ableitung eines Anforderungskatalogs<br />
ist Frühjahr 2016.<br />
d) Einbezug Kindergartenstufe<br />
Die Gesamtschau soll auch den Bedarf und die Anforderungen<br />
für Unterrichtsmaterialien Deutsch zur Sprachförderung im<br />
Kindergarten (1. Zyklus, 1. und 2. Schuljahr) untersuchen. Der<br />
Lehrplan 21 sieht hier als Brücke zu den Fachbereichslehrplänen<br />
neun entwicklungsorientierte Zugänge vor. Beim Zugang<br />
«Sprache und Kommunikation» stehen unter anderem die<br />
Gestaltung verschiedener Sprechanlässe, die phonologische<br />
Bewusstheit und die Erweiterung des Wortschatzes und der<br />
Ausdrucksmöglichkeiten im Zentrum, um unter anderem den<br />
späteren Erwerb von Lese- und Schreibkompetenzen vorzubereiten<br />
und zu unterstützen.<br />
Der Bildungsrat hat die Auslegeordnung zum Fachbereich<br />
Deutsch an seiner Sitzung vom 2. Februar 2015 im Rahmen einer<br />
Aussprache diskutiert. Dabei äusserte er sich grundsätzlich zustimmend<br />
zur Ausarbeitung einer Gesamtschau in diesem Bereich.<br />
Die vorliegende Auslegeordnung wurde zudem an der Sitzung<br />
der Kantonalen Lehrmittelkommission (KLK) vom 12. Februar<br />
2015 präsentiert. Die KLK befürwortet die im Antrag dargestellte<br />
Vorgehensweise.<br />
Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />
beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Der Auftrag an den Lehrmittelverlag Zürich, ein Konzept<br />
für die Überarbeitung bzw. Neuschaffung des Lehrmittels<br />
«Sprachfenster» (Deutsch 2./3. Schuljahr) wird zurückgezogen.<br />
BRB Nr. 36/2013 wird aufgehoben.<br />
II. Der Lehrmittelverlag Zürich wird beauftragt, die ergänzenden<br />
Massnahmen zum Lehrmittel «Sprachland» umzusetzen.<br />
Die Ergänzungen erscheinen auf Schuljahr 2016/2017.<br />
III. Das Volksschulamt Zürich und der Lehrmittelverlag Zürich<br />
werden beauftragt, in einer Gesamtschau den Fachbereich<br />
Deutsch auf der Primarstufe und der Sekundarstufe I zu<br />
untersuchen und Bedarf und Anforderungen für Lehrmittel<br />
im Fach Deutsch auszuarbeiten. Dabei ist auch die Kindergartenstufe<br />
zu berücksichtigen.<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />
47
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />
Berufszuteilung an Berufsfachschulen<br />
Unterhaltspraktikerin /<br />
Unterhaltspraktiker EBA<br />
[…]<br />
Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />
beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Der Beruf Unterhaltspraktikerin EBA / Unterhaltspraktiker<br />
EBA wird auf Beginn des Schuljahres 2015/16 der Gewerblichen<br />
Berufsschule Wetzikon zugewiesen.<br />
Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter<br />
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />
Berufszuteilung an Berufsfachschulen<br />
Strassentransportpraktikerin /<br />
Strassentransportpraktiker EBA<br />
[…]<br />
Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />
beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Der Beruf Strassentransportpraktikerin bzw. Strassentransportpraktiker<br />
EBA wird auf Beginn des Schuljahres 2015/16<br />
der Berufsbildungsschule Winterthur zugewiesen.<br />
Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter<br />
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />
Volksschule: Neues Französischlehrmittel<br />
«dis donc!» für die 5.<br />
bis 9. Klassen. Entbindung vom<br />
obligatorischen Lehrmittel «envol»<br />
[…]<br />
Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />
beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Die genannten Klassen der Schule Veltheim (Schulhaus<br />
Schachen) und der Schule Regensdorf (Pächterried)<br />
werden für die Schuljahre 2015/16 bis 2016/17 von der<br />
Verwendung des obligatorischen Französischlehrmittels<br />
«envol» entbunden.<br />
Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter<br />
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />
Kantonale Lehrmittelkommission.<br />
Amtsdauer 2011/15. Ersatzwahl<br />
[…]<br />
Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />
beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Frau Sabina Larcher Klee wird unter Verdankung ihrer<br />
Dienste als Mitglied der Kantonalen Lehrmittelkommission<br />
per 31. Mai 2015 entlassen.<br />
II. Herr Alois Suter wird als Vertreter der Pädagogischen<br />
Hochschule Zürich für den Rest der Amtsdauer 2011/15<br />
als neues Mitglied der Kantonalen Lehrmittelkommission<br />
gewählt.<br />
Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter<br />
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />
48 Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Zeigen Sie Ihre Kraft<br />
Bildung Beratung Supervision Coaching<br />
101 Einführungsseminare in Transaktionsanalyse<br />
Grundausbildung in Transaktionsanalyse<br />
Methodenkompetenz (1. Ausbildungsjahr)<br />
Aufbaumodul Praxiskompetenz (2. und 3. Jahr)<br />
Kompetenzvertiefung Training und<br />
Prüfungsvorbereitung für Fortgeschrittene<br />
Supervision und Selbsterfahrung<br />
Daten und weitere Infos siehe Homepage<br />
Leben Sie Ihre<br />
Kompetenzen<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015<br />
49
Coaching für Lehrerinnen und Lehrer<br />
Sie fragen sich, wie es beruflich weitergehen soll.<br />
Schwierige Situationen im Schulalltag belasten Sie.<br />
Sie suchen nach neuen Wegen für Ihre berufliche<br />
und private Situation.<br />
Als kompetenter Gesprächspartner unterstütze<br />
ich Sie bei der Klärung Ihrer Fragen.<br />
Dr. phil. Malte Putz<br />
Lehrerinnen- u. Lehrerberater<br />
Dipl. Studien- u. Laufbahnberater<br />
Life Coach<br />
079 405 75 51<br />
www.malte-putz.ch<br />
50<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Pause im Schulhaus<br />
Wettswil. Die Balance<br />
zwischen Aktivität<br />
und Entspannung ist<br />
ein wichtiger Gesundheitsfaktor.<br />
«Ich habe zu wenig Zeit für die Kinder.»<br />
«Ich schlafe schon seit Längerem schlecht.»<br />
«Häufig bin ich bereits Mitte der Woche fix<br />
und fertig – und trotzdem liebe ich meinen<br />
Beruf.» Mit solchen und ähnlichen<br />
Äusserungen von Lehrpersonen werden<br />
Beraterinnen und Berater der PH Zürich<br />
immer wieder konfrontiert.<br />
Wie es gelingt, die Be geisterung sowie<br />
die Energie für die anspruchsvolle Arbeit<br />
über längere Zeit zu erhalten und trotz<br />
täglicher Herausfor derungen gesund zu<br />
bleiben – zu diesem Thema gibt es ein<br />
reichhaltiges Wissen. Der Gesundheitszustand<br />
einer Lehrperson ist von verschiedenen<br />
Aspekten abhängig. Besonders<br />
wichtig ist, wie weit es ihr gelingt,<br />
von aussen kommende An forderungen<br />
und eigene Ansprüche mit Hilfe von äusseren<br />
und inneren Ressourcen zu bewältigen.<br />
Äussere Ressourcen wären etwa<br />
eine unterstützende Stellenpartnerin, innere<br />
die Fähigkeit, sich von Perfektionsansprüchen<br />
abzugrenzen.<br />
Praxisbezogene Veranstaltungen<br />
Gesundheit wird so als dynamischer Prozess<br />
verstanden. Hilfreiche Fragen dazu<br />
können beispielsweise sein: Sind meine<br />
Erwartungen und Ziele realistisch oder<br />
überhöht? Gelingt mir die Balance von<br />
Engagement und Abgrenzung, von Aktivität<br />
und Entspannung? Sind genügend<br />
Ressourcen vor handen? Suche und finde<br />
ich Rückhalt und Unterstützung im Team<br />
Pädagogische Hochschule Zürich<br />
Gesund bleiben<br />
im Lehrberuf<br />
Eine neue Themenreihe gibt Antworten<br />
auf wichtige Fragen.<br />
Text: Jürg Frick, Dozent und Berater PH Zürich Foto: Alessandro Della Bella<br />
und durch die Schulleitung? Nutze ich<br />
Unterstützungsangebote?<br />
Die PH Zürich beschäftigt sich im<br />
Rahmen der Beratung und Weiterbildung<br />
seit Langem mit der Thematik und will sich<br />
in den nächsten Jahren verstärkt auf sie<br />
fokussieren. Das Referat «Gesund bleiben<br />
im Lehrberuf – ein ressourcenorientierter<br />
Ansatz» von Jürg Frick am 20. Mai 2015<br />
bildet den Auftakt für eine neue Themenreihe,<br />
die sich von September 2015 bis<br />
März 2016 mit der Gesundheit von Lehrpersonen<br />
beschäftigen wird. Die praxisbezogen<br />
ge stal teten Abende beinhalten<br />
Themen wie z. B. Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit,<br />
Selbst management, Ressourcenaktivierung,<br />
Stimmungen positiv beeinflussen<br />
oder soziales Netzwerk. Lehrpersonen<br />
sowie weitere Inte ressierte erhalten<br />
konkrete Anregungen, Tipps, Denkanstösse<br />
und die Gelegenheit, sich mit<br />
Gleichgesinnten auszutauschen.<br />
Neben dem Besuch einzelner Abende<br />
oder der ganzen Reihe besteht auch die<br />
Möglichkeit, sich von einer spezialisierten<br />
Fachperson zu individuellen Themen und<br />
Anliegen beraten zu lassen. •<br />
www.phzh.ch/themenreihen<br />
Pädagogische Hochschule Zürich<br />
Die PH Zürich stellt auf dieser Seite<br />
jeweils eines ihrer Angebote vor.<br />
www.phzh.ch/weiterbildung<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />
51
Weiterbildungsangebote<br />
WM FFS.2015 Schulfinanzen im Griff<br />
Daniel Brodmann / Do–Sa, 29.–31.10.2015<br />
WM LMC.2015 Qualität leben<br />
Daniel Brodmann / Do–Sa, 26.–28.11.2015<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/weiterbildungsmodule /<br />
043 305 52 00<br />
Kurse / Themenreihen<br />
341505.01 Schulentwicklung<br />
parti zipativ gestalten Martin Retzl /<br />
Mi, 10./24.6.2015, 9–17<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />
52<br />
Bildungsdirektion<br />
Kanton Zürich<br />
Volksschulamt<br />
Schulungs- und Weiterbildungsangebot<br />
für Zürcher Schulbehörden<br />
und Schulleitungen<br />
B15309.01 Heikles Gespräch –<br />
klares Protokoll Hansruedi Dietiker,<br />
Walter Stein / 21.5.2015, 8.30–17<br />
B15201.02 Einführung in die MAB<br />
Michael Brugger, Peter Toller /<br />
29./30.5.2015, 8.30–17<br />
B15308.01 Projektmanagement<br />
Egon Fischer / 5./6.6. und 13.11.2015,<br />
8.30–17<br />
B15101.02 Grundlagen für Mitglieder<br />
von Schulbehörden Peter Altherr,<br />
Martin Kull / 6./7.7.2015, 8.30–17<br />
B15601.01 Führungsausbildung für<br />
Schulbehörden Dozierende des Volksschulamtes,<br />
der Pädagogischen Hochschule<br />
Zürich und Fachpersonen aus der<br />
Praxis / 28.8.2015–16.1.2016, 12 Tage<br />
B15306.01 Qualitätsmanagement als<br />
gemeinsame Aufgabe von Schulpflege<br />
und Schulleitung Regina Meister, Martin<br />
Pfrunder / 31.8./1.9.2015, 8.30–17<br />
B15307.01 Sitzungsmanagement –<br />
Sitzungskultur Stefan Hürlimann,<br />
Hansruedi Dietiker / 2.9.2015, 8.30–17<br />
B15201.03 Einführung in die MAB<br />
Martin Pfrunder, Beat Zbinden /<br />
8./9.9.2015, 8.30–17<br />
Detailausschreibungen, weitere Kurse<br />
und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Ausbildung<br />
& Weiterbildung > Behörden ><br />
Programm der Behörden- und Schulleitungsschulung<br />
Information: Bildungsdirektion/Volksschulamt,<br />
Behörden- und<br />
Schulleitungsschulung, Walchestrasse 21,<br />
8090 Zürich / behoerdenschulung@<br />
vsa.zh.ch / 043 259 22 58<br />
PH Zürich<br />
www.phzh.ch/weiterbildung ><br />
Weiterbildung für Volksschulen<br />
Weiterbildungsangebote<br />
für Schulleitende<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CAS FBO 25 Führen einer Bildungsorganisation*<br />
(EDK-anerkannt)<br />
Johannes Breitschaft, Eliane Bernet /<br />
1.7.2015–25.3.2017<br />
CAS BBW 11 Bildung und Betriebswirtschaft<br />
Daniel Brodmann /<br />
6.7.2015–15.10.2016<br />
CAS PSF 01 Pädagogische Schulführung<br />
Niels Anderegg / NEU ab Herbst 2015 /<br />
Infoveranstaltung 10.6.2015, 18–19.30<br />
CAS PER 06 Personalentwicklung<br />
Cornelia Knoch / 17.11.2015–28.2.2017,<br />
Aufnahmegespräch: 8.7.2015, 16–17<br />
CAS SEI 06 Schulentwicklung International<br />
Frank Brückel / 28.1.2016–29.3.2017<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00<br />
*Finanzielle Unterstützung für amtierende<br />
oder designierte Schulleitende.<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.vsa.zh.ch > Ausbildung & Weiterbildung<br />
> Schulleitungen<br />
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge<br />
(nach spezifischem Profil) und führen<br />
das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem<br />
MAS-Abschluss zusammen. Infoveranstaltung<br />
17.6.2015. Information und<br />
Anmeldung: www.phzh.ch/mas<br />
Module<br />
WM ÖKB.2015 Öffentlichkeitsarbeit –<br />
nicht nur in Krisen Daniel Brodmann,<br />
Peter Stücheli-Herlach / Do–Sa,<br />
18.–20.6.2015<br />
WM ASP.2015 ASPERITAS – eine Organisation<br />
unter der Lupe Christof Baitsch,<br />
Annette Müller, Gian-Claudio Gentile /<br />
Mi–Fr, 9.–11.9.2015<br />
WM GRR.2015 Rechnungswesen von<br />
Schulen verstehen Daniel Brodmann /<br />
Fr/Sa, 11./12./19.9.2015<br />
WM DIS.2015 Der idealtypische Schulentwicklungsprozess?!<br />
Frank Brückel /<br />
Do/Fr, 24./25.9., Mi, 4.11.2015<br />
331501.01 Eigene Tendenzen<br />
im Führungsverhalten Jürg Frick /<br />
Do, 24.9., 12.11.2015, 8.30–12<br />
331502.01 Gerechtigkeit und Vertrauen<br />
in der Schule Enikö Zala-Mezö, Bettina<br />
Diethelm / Do/Fr, 1./2.10.2015, 9–17<br />
341506.01 Aktuelle Trends der Schulpolitik<br />
Frank Brückel / Mi, 18.11.2015,<br />
13.30–16.30<br />
3015T06.01 Schulrecht: Anstellungsrecht<br />
der Lehrpersonen Hans Frehner /<br />
Mo, 26.10.2015, 18–20.30<br />
3015T07.01 Schulrecht: Sonderpädagogische<br />
Massnahmen<br />
Hans Frehner / Do, 12.11.2015, 18–20.30<br />
3015T08.01 Schulrecht: Schullaufbahnentscheide<br />
und deren Verfahren<br />
Hans Frehner / Mo, 23.11.2015, 18–20.30<br />
5014G06.01 Good Practice: Gezielte<br />
Förderdiagnostik Do, 7.5.2015, 18–20<br />
5014G07.01 Good Practice: Elternbildung<br />
für Schulerfolg Do, 4.6.2015, 18–20<br />
1615T06.01 Tagesschule Neubühl<br />
Mi, 20.5.2015, 18–20.15<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/kurse / weiterbildungskurse@phzh.ch<br />
/ 043 305 51 00<br />
Diverse Angebote<br />
Gesund bleiben im Lehrberuf Burnout<br />
– gerade Lehrpersonen sind besonders<br />
anfällig dafür. Was lässt sich dagegen tun?<br />
Referat und Diskussion mit Jürg Frick,<br />
20.5.2015, 18.30–20. Information und<br />
Anmeldung: tiny.phzh.ch/gesundbleiben<br />
Symposium Personalmanagement im<br />
Bildungsbereich «Führend verändern –<br />
verändert führen» Die einzige Konstante<br />
ist fortwährende Veränderung. Auch das<br />
Bildungswesen ist davon betroffen und<br />
gilt nicht länger als geschützter Raum, in<br />
dem die Uhren anders ticken. Wer führt,<br />
ändert und wird verändert. 29.5.2015,<br />
13.30–18.30 Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/symposium-personalmanagement<br />
SAMT – Schulen arbeiten mit Tablets<br />
Kostenlose Weiterbildung für Schulteams<br />
oder Lehrpersonen, die die Arbeit mit<br />
Samsung-Tablets (Android) im Unterricht<br />
kennenlernen oder intensivieren möchten.<br />
Ein Leihgerät steht zur Verfügung. Information<br />
und Anmeldung: www.phzh.ch/<br />
medienbildung > Lernen mit Tablets
Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW)<br />
Think-Tank Personalentwicklung –<br />
ein gemeinsam definiertes Angebot. Z. B.<br />
für das Klären von Fragen zu Personalentwicklung,<br />
als Erfahrungsaustausch<br />
oder für das Festlegen von Richtlinien<br />
mit Ihren Vorgesetzten.<br />
Evidenzbasierte Methoden der Unterrichtsdiagnostik<br />
und -entwicklung/EMU<br />
(nach Helmke). Für die erfolgreiche Unterrichtsentwicklung<br />
mit Diagnosen der<br />
Lernvoraussetzungen und des jeweiligen<br />
Leistungsstandes von Schülerinnen und<br />
Schülern sowie der Reflexion des eigenen<br />
Unterrichts.<br />
Qualitätsentwicklung – Unterstützung<br />
schulinterne Qualitäts bestrebungen<br />
Als Führungsperson die Auseinandersetzung<br />
mit Fragen der Schulqualität,<br />
der pädagogischen Gestaltung und der<br />
Ausrichtung der Schule mit kreativen<br />
Ansätzen ermöglichen.<br />
Partizipative Schulentwicklung Der<br />
Aufbau von Partizipations gefässen unter<br />
Einbezug der Schulakteure unterstützen<br />
und damit die Beteiligungsgefässe und<br />
-formen systematisch für Schulentwicklungsprozesse<br />
vernetzen und nutzen<br />
können.<br />
QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen<br />
Schulstufen Begleitung für QUIMS-<br />
Schulen während zwei Jahren bei der<br />
Weiterentwicklung der Schreibförderung.<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch /<br />
043 305 68 68<br />
Weiterbildungsangebote<br />
für Lehrpersonen<br />
und weitere Interessierte<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CAS FBO 25 Führen einer Bildungsorganisation<br />
(EDK-anerkannt)<br />
Johannes Breitschaft, Eliane Bernet /<br />
1.7.2015–25.3.2017<br />
CAS BBW 11 Bildung und Betriebswirtschaft<br />
Daniel Brodmann /<br />
6.7.2015–15.10.2016<br />
CAS PER 06 Personalentwicklung<br />
Cornelia Knoch / 17.11.2015–28.2.2017,<br />
Aufnahmegespräch: 8.7.2015, 16–17<br />
CAS PICTS 16 Pädagogischer<br />
ICT-Support (EDK-anerkannt)<br />
Rahel Tschopp / 9.9.2016–15.11.2017<br />
CAS SEI 06 Schulentwicklung<br />
International Frank Brückel /<br />
28.1.2016–29.3.2017<br />
CAS ASP 2015 Ausbildungscoach Schulpraxis<br />
Kathrin Futter / Einstieg laufend<br />
Info CAS ASP 9/2015 Infoveranstaltung<br />
CAS Ausbildungscoach Schulpraxis,<br />
Zertifikatsarbeit 8.9.2015<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00<br />
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge<br />
(nach spezifischem Profil) und führen<br />
das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem<br />
MAS-Abschluss zusammen. Infoveranstaltung<br />
17.6.2015. Information und<br />
Anmeldung: www.phzh.ch/mas<br />
Module<br />
K Angebote zu kompetenzorientiertem<br />
Unterricht<br />
WM SNK.2015 Studienreise nach<br />
Südosteuropa – Türkei Zeliha Aktas,<br />
Martin Retzl / Sa, 19.9., Do–Do, 8.–15.10.,<br />
Sa, 14.11.2015<br />
WM SIF.2015 Studienreise Finnland<br />
Frank Brückel / Mi, 23.9., So–Fr, 11.–16.10.,<br />
Mi, 28.10.2015<br />
WM NKS.2015 MST NaTech Naturwissenschaften<br />
be-greifen K<br />
Maja Brückmann, Eva Kölbach /<br />
Mi, 19.8., Sa, 12.9., 14.11., Mi, 9.12.2015<br />
WM NKS.2015 SEK I NaTech Naturwissenschaften<br />
be-greifen K<br />
Maja Brückmann, Eva Kölbach /<br />
Mi, 26.8., Sa, 19.9., 21.11., Mi, 16.12.2015<br />
WM KLP.2015 Unterwegs zur gesunden<br />
Schule Emilie Achermann Fawcett /<br />
September 2015 bis März 2016<br />
WM PKM.2015 Konflikte im beruflichen<br />
und privaten Bereich –<br />
hört denn das nie auf? K Iris Rüfenacht /<br />
Sa, 7.11., Fr/Sa, 27./28.11.2015<br />
PICTS 15/16 WM DMG.2015<br />
Digitale Medien in der Gesellschaft<br />
Stefanie Schild / Mi–Fr, 9.–11.12.2015,<br />
Sa, 23.1., Do/Fr, 10./11.3., 16.6.2016<br />
PICTS 15/16 WM DMS.2015 Digitale<br />
Medien an der Schule vor Ort Monika<br />
Schraner Küttel / Do/Fr/Sa, 12./13./<br />
14.11.2015, Mo/Di, 11./12.1., Sa, 12.3./16.4.,<br />
Fr, 17.6.2016<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/weiterbildungsmodule /<br />
043 305 52 00<br />
Kurse<br />
* für Berufs- und Wiedereinsteigende gratis<br />
K Angebote zu kompetenzorientiertem<br />
Unterricht<br />
241501.01 Bindung und Beziehung<br />
im Klassenzimmer Urs Ruckstuhl /<br />
Sa, 13.6.2015, 8.30–16.30<br />
531501.01 Lesetrainingssoftware<br />
«Lesewerkstatt» K Harriet Bünzli /<br />
Mi, 24.6.2015, 13.30–16.30<br />
801506.01 Vom Goba zum Minitennis<br />
Philipp Heri / Do, 25.6.2015, 18.15–21<br />
121502.01 Bildung für alle Petra Hild /<br />
Sa, 22.8., 9.30–16.30, Mi, 2./23.9.2015, 14–18<br />
551506.01 Förderung der Schulsprache<br />
in allen Fächern I* /K Susanne Peter /<br />
Mo, 24./31.8., 7./21.9.2015, 17.15–19.30<br />
561501.01 Kompetenzorientierter<br />
Französischunterricht* /K Franz Viecelli /<br />
Mi, 26.8., 2.9.2015, 14.15–16.45<br />
211505.01 Auftrittskompetenz<br />
Yaël Herz / Mi, 26.8., 2./9.9.2015, 14–16.30<br />
231501.01 Umgang mit Konflikten<br />
Rolf Schneider / Mi, 26.8., 9.9.2015, 14–17<br />
611506.01 Wie wollen wir wohnen? K<br />
Anita Schneider / Do, 27.8., 10.9.2015, 18–20<br />
561501.01 Kompetenzorientierter<br />
Französischunterricht* /K Franz Viecelli /<br />
Mi, 26.8., 2.9.2015, 14.15–16.45<br />
151503.01 Gewalt und Mobbing in der<br />
Schule Otto Bandli / Mi, 2./16.9.2015, 14–17<br />
801507.01 Update Sportunterricht<br />
1. bis 3. Klasse K Sarah Wacker /<br />
Do, 3./10.9.2015, 18.15–21<br />
701506.01 Tanzen und Tanzspiele* /K<br />
Daniela Pauli / Sa, 5./19.9.2015, 9.15–12.30<br />
541501.01 «Lesewelten» und «Sprachwelt<br />
Deutsch» K Thomas Zimmermann /<br />
Mi, 9.9.2015, 14.15–17<br />
411512.01 Mit Recht im Internet<br />
Eike Carsten Rösch / Mi, 9.9.2015, 13.30–17<br />
551507.01 Förderung der Schulsprache<br />
in allen Fächern II* /K Claudio Nodari /<br />
Do, 10./17./24.9., 1.10.2015, 17.15–19.30<br />
121503.01 Interkulturelle Kommunikation<br />
und Kompetenz in der Schule K<br />
Zeliha Aktas / Mi, 16.9., 14–18,<br />
Sa, 24.10., 8.30–16, 21.11.2015, 8.30–12<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/kurse / weiterbildungskurse@phzh.ch<br />
/ 043 305 51 00<br />
Themenreihen<br />
Klassenführung – Fokus Unterricht<br />
2615K03.01 Heterogenität als Stärke<br />
nutzen Zeliha Aktas / Di, 23.6.2015,<br />
18–20.30<br />
2615K04.01 Herausforderung Teamteaching<br />
– gemeinsam führen, aber wie?<br />
Otto Bandli / Do, 27.8.2015, 18–20.30<br />
2615K05.01 Unterwegs zu einem<br />
konstruktiven Klassenklima Andreas<br />
Hausheer / Do, 17.9.2015, 18–20.30<br />
2615K06.01 Führen in offenen<br />
Lernumgebungen Evelyne Wannack /<br />
Do, 22.10.2015, 18–20.30<br />
2615K07.01 Der Teufel steckt im Detail<br />
Petra Hild / Di, 17.11.2015, 18–20.30<br />
2615K08.01 Der Raum als dritter<br />
Pädagoge Dorothea Tuggener Lienhard /<br />
Do, 10.12.2015, 18–20.30<br />
Ansteckungsgefahr!<br />
Good Practice von Zürcher Schulen<br />
5014G06.01 Förderdiagnostik<br />
Do, 7.5.2015, 18–20<br />
5014G07.01 Elternbildung für<br />
Schulerfolg Do, 4.6.2015, 18–20<br />
Tagesschule konkret – informieren,<br />
diskutieren, vernetzen<br />
1615T06.01 Tagesschule Neubühl<br />
Mi, 20.5.2015, 18–20.15<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/kurse / weiterbildungskurse@phzh.ch<br />
/ 043 305 51 00<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />
53
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />
Holkurse – ein Kurs aus dem Weiterbildungsprogramm<br />
in Ihrer Schule.<br />
Der Kurs wird ohne Anpassungen an<br />
die lokalen Gegebenheiten durchgeführt.<br />
Sie sind verantwortlich für die organisatorischen<br />
Arbeiten zur Durchführung.<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch /<br />
043 305 68 68<br />
Gesund bleiben im Lehrberuf Burnout<br />
– gerade Lehrpersonen sind besonders<br />
anfällig dafür. Was lässt sich dagegen tun?<br />
Referat und Diskussion mit Jürg Frick,<br />
20.5.2015, 18.30–20. Information und<br />
Anmeldung: tiny.phzh.ch/gesundbleiben<br />
SAMT – Schulen arbeiten mit Tablets<br />
Kostenlose Weiterbildung für Schulteams<br />
oder Lehrpersonen, die die Arbeit mit<br />
Samsung-Tablets (Android) im Unterricht<br />
kennenlernen oder intensivieren möchten.<br />
Ein Leihgerät steht zur Verfügung. Information<br />
und Anmeldung: www.phzh.ch/<br />
medienbildung > Lernen mit Tablets<br />
Weiterbildungen im Auftrag<br />
des Volksschulamts<br />
Religion und Kultur<br />
WBA QRKS2015.01 Qualifikation<br />
Religion und Kultur Sek I<br />
September 2015 bis Juni 2017<br />
WBA QRKP2015.09 Kompakt Qualifikation<br />
Religion und Kultur Primar<br />
Monika Schumacher / 17.6.–31.10.2015<br />
WBA QRKP2015.11 Reduziert Qualifikation<br />
Religion und Kultur Primar<br />
Monika Schumacher / 6.6.–7.11.2015<br />
WBA QRKP2015.12 Reduziert Qualifikation<br />
Religion und Kultur Primar<br />
Christine Schaufelberger / 6.6.–7.11.2015<br />
WBA QRKP2015.13 Reduziert Qualifikation<br />
Religion und Kultur Primar<br />
Monika Schumacher / 13.6.–14.11.2015<br />
WBA QRKP2015.14 Reduziert Qualifikation<br />
Religion und Kultur Primar<br />
Christine Schaufelberger / 13.6.–14.11.2015<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/weiterbildung > Weiterbildung<br />
für Volksschulen > Weitere<br />
Angebote > Religion und Kultur /<br />
wba@phzh.ch / 043 305 68 68<br />
Lehrmitteleinführungen<br />
WBA LME MATH4<br />
Mathematik 4 Primarstufe<br />
Diverse Termine ab April 2015<br />
WBA LME MATH5<br />
Mathematik 5 Primarstufe<br />
Diverse Termine ab Mai 2015<br />
WBA LME RKP Blickpunkt 1, 2 ,3<br />
Religion und Kultur<br />
Diverse Termine ab April 2015<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/weiterbildung > Weiterbildung<br />
für Volksschulen > Lehrpersonen<br />
> Lehrmitteleinführungen<br />
Medienbildung<br />
ICT-Evaluation: Analyse und Optimierung<br />
von Medien und ICT an Ihrer<br />
Schule Fundierte Antworten und Empfehlungen<br />
für die wirksame und nachhaltige<br />
Integration von Medien und ICT.<br />
Computer im Schulalltag Hintergrundwissen<br />
und konkrete Impulse zum<br />
Einsatz des Computers im Unterricht.<br />
Praxis betonte Weiterbildung mit Raum<br />
für pädagogische Inhalte.<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.medienbildung.ch<br />
Diverse Angebote<br />
Intensivweiterbildungen (IWB):<br />
Eine Auszeit nehmen – etwas für Sie?<br />
Eine spezielle Auszeit (13 Wochen) vom<br />
beruflichen Alltag für Lehrpersonen.<br />
Information und Anmeldung: Obligatorische<br />
Infoveranstaltung (beschränkte<br />
Platzzahl) / www.phzh.ch/iwb /<br />
iwb@phzh.ch / 043 305 57 00<br />
Gesundheitsförderung und Prävention<br />
– für eine nachhaltige Schulentwicklung.<br />
Das kantonale Netzwerk<br />
Gesundheitsfördernder Schulen Zürich<br />
unterstützt Schulen, die ihr Engagement<br />
in diesem Bereich verstärken wollen.<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.gesunde-schulen-zuerich.ch<br />
Impulse für den HSK-Unterricht Unter<br />
dem Aspekt der Zweit- und Mehrsprachigkeitsdidaktik<br />
werden vorhandene Unterrichtsmaterialien<br />
analysiert, überarbeitet,<br />
vorgestellt und in der Praxis umgesetzt.<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/weiterbildung > Weiterbildung<br />
für Volksschulen > Weitere<br />
Angebote > Heimatliche Sprache und<br />
Kultur (HSK) / 043 305 51 00<br />
Fachdidaktischer Support NaTech<br />
Praxisnahe Lösungen für spezifische<br />
Fragen im naturwissenschaftlichen Bereich<br />
«Mensch und Umwelt» auf der<br />
Mittel stufe/«Natur und Technik» auf<br />
der Sekundarstufe I. Information und<br />
Anmeldung: susanne.metzger@phzh.ch /<br />
043 305 68 10<br />
Musikalische Bildung im Kontext der<br />
Ganztagesbildung Die Ganztagesbildung<br />
wird sich langfristig an der Volksschule<br />
etablieren. Damit der Musikschulbetrieb<br />
sinnvoll organisiert werden kann, ist eine<br />
Kooperation der Musikschulen mit der<br />
Volksschule eine Grundvoraussetzung.<br />
29.5.2015, 8.30–12 Information und Anmeldung:<br />
info@vzm.ch<br />
Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW)<br />
QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen<br />
Schulstufen Begleitung für QUIMS-<br />
Schulen während zwei Jahren, bei der<br />
Weiterentwicklung der Schreibförderung.<br />
Holkurse – ein Kurs aus dem Weiterbildungsprogramm<br />
in Ihrer Schule. Der Kurs<br />
wird ohne Anpassungen an die lokalen<br />
Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind<br />
verantwortlich für die organisatorischen<br />
Arbeiten zur Durchführung.<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch /<br />
043 305 68 68<br />
Ergänzungsstudien für Primarlehrpersonen<br />
www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe ><br />
Studiengänge > Ergänzungsstudium<br />
ERP Ergänzungsstudien Primarstufe<br />
Für den berufsbegleitenden Erwerb einer<br />
Lehrbefähigung in einem weiteren Fach.<br />
Nächster Start: Herbst 2015. Anmeldeschluss:<br />
1. Mai 2015 (oder solange freie<br />
Studienplätze). Information: 043 305 58 36<br />
(Englisch, Französisch, Bewegung und<br />
Sport), 043 305 60 68 (Bildne risches Gestalten,<br />
Werken, Werken Textil, Musik) /<br />
ergaenzungs studium.ps@phzh.ch<br />
Beratungen für Volksund<br />
Privatschulen<br />
www.phzh.ch/beratung<br />
Beratungstelefon – kostenloses telefonisches<br />
Erstgespräch Mo–Fr, 15–18 /<br />
043 305 50 50 / beratungstelefon@phzh.ch<br />
Sprechstunde Stress und Burnout Ein<br />
gemeinsamer Check der individuellen Belastungen<br />
und Ressourcen am Arbeitsplatz.<br />
Tagesschule einführen Gestützt auf das<br />
Zürcher Modell für Ganztagesbildung<br />
beraten wir Schulleitende und Fachteams<br />
bei der Umstellung auf Tagesschulbetrieb.<br />
Beratungsangebote zur Kompetenzorientierung<br />
Wir unterstützen Schulleitende<br />
und Teams bei der Umstellung<br />
ihrer Schule auf Kompetenzorientierung.<br />
Laufbahnberatung für Lehrerinnen<br />
und Lehrer Ein Angebot für Lehrpersonen,<br />
die sich beruflich weiterentwickeln<br />
oder ihre Karriere mit einer Fachperson<br />
planen wollen.<br />
Bewerbungscoaching Wir machen<br />
Lehr- und Führungspersonen fit für ihren<br />
Stellenwechsel.<br />
Weiterbildung für<br />
Berufsfachschulen<br />
www.phzh.ch/wb-s2<br />
Kurse<br />
L04.151 Sol live Andreas Sägesser /<br />
Mo, 4.5.2015, 18–20.30<br />
Z05.151 Modularisierung in der Berufsbildung<br />
für Erwachsene Dieter Euler,<br />
Cyrille Salort / Di, 19.5.2015, 17.15–19<br />
F01.0.151 FiB-Erfa-Tagung Dagmar<br />
Bach, Georges Kübler, Maria Spychiger /<br />
Do, 25.6.2015, 13.30–17.30<br />
54
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
S01.152 CAS «bili» – Zweisprachiger<br />
Fachunterricht 2015–16 Tamara De Vito /<br />
Fr, 1.9.2015 / Anmeldeschluss: 31.5.2015<br />
CAS «FiB» – Fachkundige, individuelle<br />
Begleitung 11.9.2015–15.12.2017<br />
Module<br />
F01.3.152 CAS «FiB» Modul III: Lernen<br />
und Lernförderung in Theorie und<br />
Praxis Joseph Eigenmann, Dagmar Bach /<br />
Fr/Sa, 11./12.9., 23./24.10., 27./28.11.2015<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch/wb-s2 / 043 305 61 39<br />
Unterstrass.edu<br />
Weiterbildungsangebote<br />
www.unterstrass.edu<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CASDID15 Didaktik der Vielfalt<br />
Dieter Rüttimann / 15.10.2015–2.4.2016<br />
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
Der CAS Didaktik der Vielfalt ist Teil des<br />
MAS Wirksamer Umgang mit Heterogenität<br />
(EDK-anerkannt). Weitere Teile:<br />
CAS Kommunikation, Zusammenarbeit,<br />
Coaching (nächster Start Juni 2016) und<br />
CAS Öffentlichkeit und Qualität (nächster<br />
Start Februar 2017). Infoveranstaltung:<br />
19.5.2015, 18, Aula Institut Unterstrass.<br />
www.unterstrass.edu/master<br />
Stufenumstieg<br />
STUMST15 Stufenlehrdiplom Kindergarten<br />
Für Lehrpersonen der Primarstufe,<br />
die zusätzlich das Stufendiplom<br />
Kindergarten anstreben. Berufsintegrierte<br />
Ausbildung (Stelle in einem Kindergarten<br />
von mind. 20%). Anita Schaffner Menn.<br />
14.9.2015 bis Juli 2016 / Anmeldeschluss:<br />
1.5.2015 Information und Anmeldung:<br />
www.unterstrass.edu/institut/weiterbildung<br />
/ anita.schaffner@unterstrass.edu<br />
Kurse<br />
200000.04 Mit Kindern lustvoll experimentieren<br />
für Kindergarten- und Unterstufenlehrpersonen.<br />
Florence Bern hard,<br />
Gastdozierende. Mi, 3.6.2015, 14–17.30,<br />
weitere Sa, nach Wahl. Abschluss:<br />
Sa, 7.11.2015, 9–12.30 Information und<br />
Anmeldung: florence.bernhard@unterstrass.edu,<br />
www.kinderforschen.ch<br />
200000.08 Zusammenarbeit – in Schule<br />
und Organisation Für Kindergartenund<br />
Unterstufenlehrpersonen. Anita<br />
Schaffner Menn, Annette Fluri. Fr, 28.8.,<br />
17–20.30, Sa, 29.8., 9–16, Mi, 9./23.9./21.10.,<br />
4./18.11.2015, 13.30–16.50 Information<br />
und Anmeldung: www.unterstrass.edu /<br />
annette.fluri@unterstrass.edu /<br />
anita.schaffner@unterstrass.edu<br />
200000.10 DaZ in der Regelklasse Für<br />
Kindergarten- und Unterstufenlehrpersonen.<br />
Inge Rychener. Sa vormittags,<br />
17./24./31.10., 7./14./21./28.11.2015, 9–12.30<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.unterstrass.edu /<br />
inge.rychener@unterstrass.edu<br />
Leitung und Auskunft:<br />
matthias.gubler@unterstrass.edu /<br />
www.unterstrass.edu > Institut > Weiterbildung<br />
> Kurse<br />
UZH / ETH Zürich<br />
Weiterbildungskurse<br />
für Mittelschulen<br />
www.webpalette.ch > Sekundarstufe II ><br />
UZH und ETH Zürich<br />
Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />
Medien und Künste<br />
FS15.01 La quête du bonheur en poésie<br />
Christina Vogel, Gabriela Ochsener<br />
Jannibelli / Sa, 9.5.2015<br />
FS15.14 Creative Writing im Geschichtsunterricht.<br />
Methoden, Übungen,<br />
Reflexion Michael van Orsouw, Philippe<br />
Weber / Di, 12.5.2015<br />
FS15.07 Ma che razza di letteratura è?<br />
Teoria postcoloniale e letteratura della<br />
migrazione nell’Italia contemporanea<br />
Tatiana Crivelli Speciale, Giancarlo Sala /<br />
Mi, 13.5.2015<br />
FS15.08 The Arab Popular Uprisings in<br />
Retrospect Elham Manea / Mo, 18.5.2015<br />
FS15.09 Journalisten zwischen den<br />
Fronten. Bedingungen, Formen und<br />
Inhalte des Kriegs- und Krisenjournalismus<br />
Franziska Oehmer / Fr, 3.7.2015<br />
FS15.13 Jenseits von Reclam II:<br />
Literatur- und Buchgeschichte mit<br />
Originalen Hildegard Elisabeth Keller /<br />
Di, 7.7.2015<br />
Wirtschaft und Recht<br />
FS15.18 Change Management<br />
David Seidl / Mi, 6.5.2015<br />
FS15.19 Eventmanagement. Wie<br />
Emotionen Flügel verleihen können<br />
Thomas Limacher / Do, 2.7.2015<br />
Mathematik, Naturwissenschaften,<br />
Informatik<br />
FS15.23 Treffpunkt Biodiversität 2015<br />
Martin Heft, Käthi Lienemann, Lorenz<br />
Leumann / Sa, 9.5.2015<br />
FS15.21 Fossiliensuche im Fricktal<br />
Ben Pabst, Lorenz Leumann, Claudia<br />
Kunfermann / Do, 25.6.2015<br />
Naturwissenschaften, Mathematik<br />
Technik und Informatik<br />
FS15.74 Grundkonzepte der Mechanik I:<br />
Trägheit und Wechselwirkung als<br />
Schlüssel zum Verständnis von Kräften<br />
(9. und 10. Schuljahr, Gymnasium)<br />
Herbert Rubin, Ralph Schumacher /<br />
Fr/Sa, 8./9.5.2015<br />
FS15.75 Mobile Energiequellen –<br />
Batterien, Akkus und Brennstoffzellen<br />
in der Redox-Chemie Roger Deuber,<br />
Ralph Schumacher / Fr/Sa, 29./30.5.2015<br />
FS15.72 Energie in der Thermodynamik<br />
(9. und 10. Schuljahr, Gymnasium)<br />
Herbert Rubin / Fr/Sa, 29./30.5.2015<br />
FS15.77 Precalculus: Funktionen I<br />
(9. und 10. Schuljahr, Gymnasium)<br />
Armin Barth, Ralph Schumacher /<br />
Fr/Sa, 12./13.6.2015<br />
FS15.73 Flussrevitalisierung<br />
Armin Barth, Roger Deuber, Patrick Faller,<br />
Herbert Rubin / Fr/Sa, 3./4.7.2015<br />
FS15.71 Energie in der Mechanik<br />
Herbert Rubin, Ralph Schumacher /<br />
Fr/Sa, 3./4.7.2015<br />
Überfachliche Kompetenzen<br />
FS15.00 RITA – ein attraktiver Unterrichtsansatz<br />
Felix Keller / Mi, 27.5 2015<br />
Überfachliche Kompetenzen<br />
und Interdisziplinarität<br />
FS15.32 Gemeinsames Prüfen in der<br />
Fachschaft Franz Eberle, Karin Joachim /<br />
Nach Absprache<br />
Weiterbildungen für Praktikumslehrerinnen<br />
und Praktikumslehrer<br />
FS15.44 Planning and Evaluating<br />
Poetry Lessons in the «Praktikum»<br />
Franziska Zeller / Fr, 8.5.2015<br />
FS15.50 Schreiben lehren und lernen<br />
im Deutschunterricht. Zur schreibdidaktischen<br />
Ausbildung von Studierenden<br />
im Praktikum Stefan Hofer,<br />
Eva Pabst, Regula Stähli / Fr, 8.5.2015<br />
FS15.43 Gewinnbringende Unterrichtsnachbesprechungen<br />
Hansjürg Perino /<br />
Do, 2.7.2015<br />
Information und Anmeldung: Universität<br />
Zürich, Institut für Erziehungswissenschaft,<br />
Weiterbildung Maturitätsschulen,<br />
Kantonsschulstrasse 3, 8001 Zürich,<br />
www.weiterbildung.uzh.ch/wbmat,<br />
weiterbildung.llbm@ife.uzh.ch /<br />
ETH Zürich, Weiterbildung Maturitätsschulen,<br />
Universitätstrasse 41, 8092 Zürich,<br />
peter.greutmann@ifv.gess.ethz.ch<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />
55
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />
56<br />
HfH – Interkantonale<br />
Hochschule<br />
für Heilpädagogik<br />
Zürich<br />
Weiterbildungskurse<br />
www.hfh.ch<br />
Tagungen<br />
2015-87 Frühe Bildung – Fokus Wirksamkeit<br />
Manfred Ciperka, Andrea<br />
Lanfranchi / Fr, 5.6.2015, 9–17.30 /<br />
Anmeldeschluss: 1.5.2015<br />
2015-88 Wirksamkeit in der Heilpädagogik<br />
Markus Sigrist / Fr, 18.9.2015,<br />
13.15–17.15, Sa, 19.9.2015, 9.15–13.15 /<br />
Anmeldeschluss: 15.8.2015<br />
Zertifikatslehrgänge und Zusatzausbildungen<br />
2015-2 CAS Management und Leadership<br />
Claude Bollier, Esther Brenzikofer /<br />
August 2015 bis März 2017 / Anmeldeschluss:<br />
30.4.2015<br />
2015-4 CAS Autismus-Spektrum-Störungen<br />
(ASS) im Kindes- und Jugendalter:<br />
Grundlagen, Interventionen und<br />
Perspektiven Andreas Eckert, Remi Frei /<br />
September 2015 bis Januar 2017 / Anmeldeschluss:<br />
31.5.2015 / nächste Infoveranstaltung:<br />
6.5.2015, 17–18<br />
2015-6 CAS Integrative Schulung bei<br />
geistiger Behinderung Roman Manser,<br />
Chris Piller / September 2015 bis<br />
Juni 2016 / Anmeldeschluss: 31.5.2015<br />
2015-7 CAS Wirksam fördern<br />
Esther Brenzikofer / September 2015<br />
bis September 2016 / Anmeldeschluss:<br />
31.7.2015<br />
2015-9 CARE-Index: Einschätzung der<br />
Beziehung zwischen Kind und Bezugsperson<br />
Alex Neuhauser / 18./19.9.,<br />
2./3. und 23./24.10. und 13./14.11.2015 /<br />
Anmeldeschluss: 15.6.2015<br />
Kurse<br />
2015-45 Früherkennung von Rechenschwierigkeiten<br />
und mathematischen<br />
Stärken bei Kindergartenkindern<br />
Monika Storz, Claudia Zollinger /<br />
Mi, 20.5.2015, 9.15–16.30<br />
2015-48 Wahrnehmung der Welt<br />
und Aufbau von Vorstellungen<br />
Ursula Hofer / Fr, 12.6.2015, 14–17,<br />
Sa, 20.6.2015, 9.15–16.30<br />
2015-54 Lernen am gemeinsamen<br />
Gegenstand als Kernstück des integrativen<br />
Unterrichts Claudia Henrich /<br />
Mi, 3.6.2015, 9.15–16.30, Di, 3.11.2015,<br />
13.30–16.30 / Anmeldeschluss: 1.5.2015<br />
2015-12 Trauma und seine Bedeutung<br />
im Schulalltag Marianne Herzog /<br />
22.8. und 12.9.2015, 9.15–16.30 /<br />
Anmeldeschluss: 15.7.2015<br />
Onlinekurse<br />
2014-83 Onlineklus Plus: Begabtenförderung<br />
Dominik Gyseler / Der Kurs<br />
beginnt mit einer ersten Online-Phase<br />
ab 1.9.2015. Die Daten der Präsenz<br />
Phasen sind: Fr, 25.9., Fr/Sa, 6./7.11. und<br />
11./12.12.2015, 9.15–16.30<br />
2014-81 Neurowissenschaften und<br />
Heilpädagogik Dominik Gyseler /<br />
Onlinekurs ohne Präsenztage /<br />
Anmeldung und Start jederzeit möglich:<br />
www.onlinekurse-hfh.ch<br />
2014-82 1×1 der Heilpädagogik<br />
Anna Cornelius / Onlinekurs ohne Präsenztage<br />
/ Anmeldung und Start jeder zeit<br />
möglich: www.onlinekurse-hfh.ch<br />
2014-80 NEU ab Mai 2015: ADHS<br />
Dominik Gyseler / Onlinekurs ohne<br />
Präsenztage / Anmeldung und Start jederzeit<br />
möglich: www.onlinekurse-hfh.ch<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik<br />
/ www.hfh.ch/weiterbildung ><br />
CAS, Kurse bzw. Tagungen / 044 317 11 81 /<br />
wfd@hfh.ch<br />
ZAL – Zürcher<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
für Weiterbildung<br />
der Lehrpersonen<br />
des<br />
Kantons Zürich<br />
Weiterbildungskurse<br />
kurse.zal.ch<br />
ZG31.15.31 Die Welt der Formen entdecken<br />
Martina Bacher / Mi, 20.5.2015,<br />
13.30–16.30 / Mi, 27.5.2015, 13.30–16.30<br />
ZDA59.15.31 Ich bin dabei!<br />
Eva Salber / Mi, 20.5.2015, 14–16<br />
ZV31.15.31 Projektunterricht in der<br />
3. Sek. konkret Barbara Hutter /<br />
Mi, 20.5.2015, 14–17 / Mi, 27.5.2015, 14–17<br />
ZGA29.15.31 Sorgenfrässer selber<br />
nähen Christine Steckner / Mi, 20.5.2015,<br />
14–17.30<br />
ZDA11.15.31 Alte Kinderspiele neu<br />
entdeckt Hannes Amos / Mi, 20.5.2015,<br />
18–21 / Mi, 27.5.2015, 18–21<br />
ZT35.15.31 «Mein Sprachschlüssel»<br />
Tanja Spuler, Elfriede Stalder /<br />
Mi, 27.5.2015, 14–17.30<br />
ZT30.15.31 Schreiben mit allen Sinnen<br />
Christa Zopfi, Evi Zurschmitten /<br />
Sa, 30.5.2015, 9.15–16.30 / Mi, 17.6.2015,<br />
14.15–17.15<br />
ZG93.15.31 Filzen – Einführung<br />
Susanne Bachmann Stauffer /<br />
Sa, 30.5.2015, 9–16 / Sa, 6.6.2015, 9–16<br />
ZV33.15.31 Zaubern mit Alltagsgegenständen<br />
Andrea Blondeau-Meier /<br />
Sa, 30.5.2015, 9.30–16.30<br />
ZT28.15.31 Von Mundgeschickt<br />
zu Leseschlau Wolfgang Braun /<br />
Mi, 3.6.2015, 13.30–17.30<br />
ZV32.15.31 Experimente und Spiele<br />
in der Chemie Janine Hermann /<br />
Mi, 3.6.2015, 13.30–16.30 / Mi, 10.6.2015,<br />
13.30–16.30<br />
ZJ24.15.31 Trickfilm und Videoschnitt<br />
am iPad Steve Bass / Mi, 3.6.2015, 14–17 /<br />
Mi, 10.6.2015, 14–17<br />
ZDA23.15.31 Unterricht geschickt planen<br />
Jenna Müllener, Ralph Leonhardt /<br />
Sa, 6.6.2015, 9–13 / Sa, 20.6.2015, 9–13<br />
ZDA21.15.31 Gedächtnis und Gedächtnisstörungen<br />
Christina Schäfer, Kevin<br />
Wingeier / Mi, 10.6.2015, 14–18<br />
ZB58.15.31 Stand Up Paddling<br />
Maurus Strobel / Mi, 24.6.2015, 14–16<br />
Schulinterne Weiterbildung: Die ZAL<br />
organisiert für Teams auch schulinterne<br />
Weiterbildungen. Diese richten sich nach<br />
den Bedürfnissen der Teilnehmenden<br />
und finden in deren Schulhaus statt.<br />
Beratung und Coaching: Die ZAL organisiert<br />
für Einzelpersonen und Kleingruppen<br />
bis maximal 3 Personen auch<br />
Beratungen zu konkreten fachlichen<br />
Fragen und Coachings bei Aufgaben und<br />
Fragen im Berufsalltag (Ausgangslage<br />
analysieren, Lösungen entwerfen).<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.zal.ch / Zürcher Arbeitsgemeinschaft<br />
für Weiterbildung der Lehrpersonen,<br />
Bildungs zentrum für Erwachsene<br />
BiZE, Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich /<br />
info@zal.ch / 044 385 83 94<br />
EB Zürich, Kantonale<br />
Berufsschule<br />
für Weiterbildung<br />
Weiterbildungskurse<br />
www.eb-zuerich.ch<br />
PE41.15.31 Rhetorik – für Frauen<br />
Susanne Mouret / Mo, 4.5.2015 , 9–17 /<br />
Mo, 11.5.2015, 9–17 / Mo, 18.5.2015, 9–17<br />
IE23.15.31 Mac: Einstieg – Slow Go<br />
Franziska Bollinger / ab Di, 5.5.2015,<br />
9–12, 10 Mal<br />
PE16.15.31 Gespräche moderieren<br />
Guido Stalder / Di, 5.5.2015, 9–17 /<br />
Di, 12.5.2015, 9–17<br />
IS41.15.31 3D-Drucker im Selbstbau<br />
Simon Litwan / ab Mi, 6.5.2015, 18–21.30,<br />
6 Mal<br />
PA70.15.31 Mehr Zeit – mit Zeitmanagement<br />
Sybille Jäger / Fr, 8.5.2015, 9–17 /<br />
Sa, 9.5.2015, 9–17<br />
IS95.15.31 Internet der Dinge: Grundlagen<br />
und einfache Anwendungen<br />
Marcel Bernet / Fr, 8.5.2015, 8.30–16.30 /<br />
Sa, 9.5.2015, 8.30–16.30<br />
IN43.15.32 iPhone professionell nutzen<br />
Nicolo Paganini / Sa, 9.5.2015, 8.30–16.30<br />
IE12.15.31 PC: Einstieg Hugo Siegrist /<br />
ab Mo, 11.5.2015, 18.30–21.30, 8 Mal
IV11.15.31 Video: Kamera und Filmsprache<br />
Gitta Gsell / ab Mo, 11.5.2015,<br />
18–21, 8 Mal<br />
IA52.15.31 PowerPoint: Einführung<br />
Boris Widmer / ab Mo, 11.5.2015, 18–<br />
21.30, 4 Mal<br />
IA32.15.31 Excel: Einführung<br />
Hugo Siegrist / ab Di, 12.5.2015,<br />
18.30–21.30, 8 Mal<br />
IE25.15.31 Mac: Praxis gewinnen<br />
Franziska Bollinger / ab Mi, 13.5.2015,<br />
9–12, 8 Mal<br />
IZ04.15.31 ECDL Base Peter Huber /<br />
ab Sa, 16.5.2015, 8.30–12, 16 Mal<br />
PM66.15.31 Social Media im Marketing:<br />
eine Einführung Jürgen Deininger /<br />
Di, 19.5.2015, 18–21.30 / Di, 26.5.2015,<br />
18–21.30 / Di, 2.6.2015, 18–21.30 /<br />
Di, 9.6.2015, 18–21.30<br />
IA22.15.31 Word: Einführung<br />
Sybille Jäger / ab Di, 19.5.2015, 14–17, 8 Mal<br />
IV52.15.31 Video-Schnitt: Final Cut<br />
Pro X Gitta Gsell / ab Di, 19.5.2015,<br />
18–21.30, 6 Mal<br />
ID11.15.31 InDesign: Grundlagen<br />
Fritz Franz Vogel / ab Di, 19.5.2015,<br />
18–21.30, 7 Mal<br />
IT21.15.32 Web-Publishing: Einstieg<br />
Albert America / ab Mi, 20.5.2015,<br />
13.30–17, 7 Mal<br />
ID81.15.31 Digitale Fotografie: Einstieg<br />
Roger Canali / ab Mi, 20.5.2015, 13.30–17,<br />
6 Mal<br />
PA90.15.31 Tastaturschreiben im<br />
10-Finger-System Colette Buschta /<br />
ab Di, 21.5.2015, 18.30–20.10, 8 Mal<br />
IE15.15.32 PC: Praxis gewinnen<br />
Hugo Siegrist / ab Do, 21.5.2015,<br />
18.30–21.30, 8 Mal<br />
IN17.15.31 Social Media: Facebook,<br />
Twitter & Co. Martina Würmli-Thurner /<br />
Do, 21.5.2015, 13.30–17 / Do, 28.5.2015,<br />
13.30–17 / Do, 4.6.2015, 13.30–17<br />
BM20.15.31 Blended Learning mit<br />
Moodle Miriam Fischer / Mi, 21.5.2015,<br />
18–21.30 / Mi, 3.6.2015, 18–21.30 /<br />
Mi, 17.6.2015, 18–21.30 / Mi, 1.7.2015,<br />
18–21.30<br />
IA32.15.32 Excel: Einführung<br />
Boris Widmer / ab Fr, 22.5.2015, 14–17,<br />
8 Mal<br />
ID46.15.31 Photoshop Elements:<br />
Grundlagen Franziska Bollinger /<br />
ab Fr, 22.5.2015, 8.30–12, 7 Mal<br />
BA11.15.31 Lernveranstaltungen mit<br />
Erwachsenen durchführen (SVEB-Zertifikat)<br />
Siham Afra, Kari Wüest-Schöpfer /<br />
ab Mi, 24.6.2015, 8.30–17.15, 14 Mal<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.eb-zuerich.ch<br />
57<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung
Theorie und Praxis<br />
der Dyskalkulie-Therapie<br />
Berufsbegleitende Ausbildung<br />
2016<br />
Eine wissenschaftlich fundierte,<br />
praxisbezogene und präventive<br />
Ausbildung für LehrerInnen,<br />
HeilpädagogInnen, LogopädInnen u.a.<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015<br />
Sie befähigt, Schülern mit Rechenschwierigkeiten,<br />
deren Eltern und<br />
Lehrer professionelle Hilfe anzubieten.<br />
Mit Zertifikat.<br />
Informationsmorgen 6. Juni 2015<br />
Therapiezentrum Rechenschwäche<br />
Michel Leuenberger, lic.phil. l<br />
Daniel Künzler, dipl. Lerntherapeut ILT<br />
www.rechenschwaeche.ch<br />
info@rechenschwaeche.ch<br />
58
Tagesschule Eschenmosen<br />
Wir suchen per August 2015 (Schuljahr 2015/16) eine<br />
Klassenlehrperson (80–100%)<br />
Sie sind Teil eines kleinen Lehrerteams und unterrichten<br />
zusammen mit einer Assistentin eine Schülergruppe<br />
von 6–8 Kindern (Primarstufe). Teamarbeit<br />
und Mitarbeit an Schulentwicklungsprozessen sind<br />
für uns selbstverständlich.<br />
Eine abgeschlossene Ausbildung und Praxis als<br />
Primarlehrer/in sind unabdingbar. Eine heilpädagogische<br />
Zusatzausbildung (HfH) ist erwünscht,<br />
diese kann aber auch berufsbegleitend nachgeholt<br />
werden.<br />
Haben Sie Lust auf Neues? Sind Sie flexibel und<br />
belastbar? Dann sind Sie bei uns am richtigen Ort!<br />
Weitere Informationen erhalten Sie vom Schulleiter<br />
Herrn A. Hanimann:<br />
leitung.eschenmosen@bluewin.ch,<br />
Tel. 043 411 59 61 (Schule) oder 044 950 20 25<br />
(privat).<br />
Bewerbungen richten Sie bitte an:<br />
Tagesschule Eschenmosen, Herr A. Hanimann,<br />
Schulweg 16, 8180 Bülach.<br />
Wir suchen auf Beginn des Schuljahres 2015/16 an<br />
unsere interne Sonderschule für Schülerinnen und<br />
Schüler mit Schul- und Verhaltensschwierigkeiten<br />
eine<br />
initiative Lehrperson (100%) für die Oberstufe<br />
wenn möglich mit abgeschlossener Ausbildung in<br />
Schulischer Heilpädagogik oder mit der Bereitschaft,<br />
diese nachzuholen.<br />
In Kleingruppen, die nach Arbeitshaltung und Sozialverhalten<br />
gebildet werden, unterrichten wir 32<br />
Schülerinnen und Schüler mit Schul- und<br />
Verhaltensschwierigkeiten auf der Mittel- und<br />
Oberstufe. Unser Schulteam besteht aus acht<br />
Lehrpersonen und drei Arbeitsagogen.<br />
Das fortschrittlich-lebendige Stufenkonzept verlangt<br />
von allen Kreativität, Engagement und eine Portion<br />
Humor. Das eingespielte Team pflegt eine enge<br />
Zusammenarbeit nicht nur schulintern, sondern auch<br />
interdisziplinär in der Arbeit im Heimalltag. Unser<br />
gutes Schulklima ist das Resultat von ernsthafter<br />
Auseinandersetzung im Team, sowohl durch Team-<br />
Supervision, gemeinsamer Qualitätsverbesserung<br />
und regelmässigen Arbeitssitzungen. Wir arbeiten<br />
prozesshaft an unserer Schule und sind offen für<br />
Neuerungen.<br />
Das Schulheim Elgg arbeitet mit der Methodik der<br />
Kompetenzorientierung im stationären Setting<br />
(KOSS).<br />
Die Anstellungsbedingungen entsprechen den<br />
Richtlinien im Kanton Zürich.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind an<br />
den Gesamtleiter des Schulheims Elgg, Herrn<br />
Werner Kuster, Postfach 274, 8353 Elgg zu richten.<br />
Weitere Auskünfte erteilt gerne der Schulleiter,<br />
Stefan Diener (schulleitung@schulheim.ch oder 052<br />
368 62 80).<br />
Bildung fürs Leben!<br />
Bei uns stehen die Kinder und ihre Entwicklung im Zentrum.<br />
Auf Beginn des Schuljahres 2015/16 (1. August 2015) suchen wir eine/n<br />
Schulische Heilpädagogin/Schulischen<br />
Heilpädagogen für 18 Wochenlektionen<br />
(mit Möglichkeit das Pensum bis zu 8 Wochenlektionen in<br />
Klassenlehrfunktion zu erhöhen)<br />
für integrative Förderung und Unterricht in Deutsch als Zweitsprache<br />
vorwiegend an der 4. Primarklasse.<br />
Was erwarten wir?<br />
– Motivierte, fröhliche, offene und belastbare Persönlichkeit<br />
– Freude an der Zusammenarbeit mit Teamkolleg/-innen und Fachpersonen<br />
– Teilnahme an schulinternen Sitzungen und Weiter bildungen<br />
– Engagement für die gemeinsame Schulentwicklung<br />
– Lehrbefähigung auf der Primarstufe, Ausbildung in schulischer<br />
Heilpädagogik und evtl. in Deutsch als Zweitsprache<br />
Was bieten wir?<br />
– Anstellung gemäss Richtlinien des Kantons Zürich<br />
– Möglichkeiten für Weiterbildung und Weiterentwicklung<br />
– Mitarbeit in einem motivierten und engagierten Schulhaus-Team<br />
– Kompetente Unterstützung durch Schulleitung und Schulverwaltung<br />
– Zeitgemässe Infrastruktur<br />
Wir freuen uns auf Ihre vollständige Bewerbung bis am 15. Mai 2015<br />
an Schulverwaltung Bachenbülach, Halden 16, Postfach,<br />
8184 Bachenbülach oder schulleitung.bachenbuelach@psbb.ch<br />
Auskünfte erteilt Ihnen Herr lvo Grossrieder, Schulleiter, über<br />
Telefon 044 501 52 50 oder schulleitung.bachenbuelach@psbb.ch.<br />
Weitere Informationen über unsere Schule finden Sie unter<br />
www.psbb.ch.<br />
Die Pestalozzi Jugendstätte Burghof (burghof.org) gehört zur<br />
Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime (zkj.ch). Der Burghof<br />
verfügt sowohl über eine Berufsschule (Fachunterricht,<br />
ABU) als auch über eine Kleinklasse Oberstufe.<br />
Als Ergänzung unseres Teams suchen wir auf Beginn des<br />
Schuljahres 2015/16 eine(n)<br />
Kleinklassenlehrer(in)<br />
Oberstufe (30–50%)<br />
Ihre Aufgabe: Sie führen innerhalb eines Teams eine Klasse<br />
mit divergierenden Leistungsprofilen. Aufgrund der dynamischen<br />
Biografien Ihrer Lernenden ist eine enge interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit Sozialpädagogen und Psychologen gefragt.<br />
Unsere Anforderungen: Sie verfügen über ein Sekundarlehrerdiplom<br />
des Kantons Zürich oder über einen gleichgestellten<br />
Abschluss (Fächer: Deutsch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften).<br />
Bildungsvermittlung ist Ihre Leidenschaft.<br />
Unser Angebot: Sie finden ein innovatives, flexibles Umfeld<br />
in welchem Sie Ihre eigenen Ideen und Bedürfnisse einbringen<br />
können. Der Unterrichtsrahmen ist so gelegt, dass Sie die<br />
Möglichkeit haben, optimal auf die Lernenden einzugehen.<br />
Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte elektronisch an:<br />
info.burghof@zkj.ch<br />
Für Fragen können Sie sich auch telefonisch an das Sekretariat<br />
wenden: 044 854 84 84. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Stellen<br />
59
Der Autor Werner J. Egli<br />
auf Lesetour durch die<br />
Schulen des Kantons<br />
Zürich im Januar 2015.<br />
Foto: zvg<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 schule & kultur<br />
60<br />
schule&kultur<br />
Wie viel<br />
verdienen Sie?<br />
Autorinnen und Autoren verraten<br />
Geheimnisse.<br />
Text: Julia Frehner George<br />
Seit bald 40 Jahren sind die Autorenlesungen<br />
ein beliebter Fixpunkt im Zürcher<br />
Schuljahr. Auch im nächsten Winter touren<br />
wieder rund hundert Autoren, Illustratorinnen<br />
und Liedermacher durch den<br />
Kanton und entfachen das Lesefeuer im<br />
Klassenzimmer.<br />
Bei «Literatur aus erster Hand» stehen<br />
direkte Begegnungen im Zentrum. Die<br />
Künstlerinnen und Künstler bieten nicht<br />
nur schauspielerische Höchstleistungen<br />
und brillieren mit Live-Zeichnen, Rückwärtssprechen<br />
und Puppenspiel. Sie su<br />
chen offen den Austausch mit den Kindern<br />
und Jugendlichen und beeindrucken<br />
mit ihrer Ehrlichkeit, wenn es um Fragen<br />
zur Berufswahl oder zum Künstleralltag<br />
geht. Sogar über das Privatleben wird einiges<br />
verraten. Um die Lesung abwechslungsreich<br />
zu gestalten, denken sich die<br />
Künstlerinnen und Künstler Mitmachaktionen<br />
und Spiele aus. Diese werden in<br />
Workshops weiter ausgebaut: schreiben,<br />
dichten, singen, Theater spielen, malen,<br />
basteln und Comics entwerfen. Weit gefächert<br />
ist das Angebot.<br />
Und was sind die Highlights im nächsten<br />
Winter? Der Künstler Mehrdad Zaeri<br />
zeichnet sein Leben als Migrant auf ein<br />
riesiges Blatt Papier. Der Tierfotograf<br />
Thomas Sbampato präsentiert sein neues<br />
Zoobuch. Tom Reed und David Fermer<br />
begeistern für die englische Sprache. Ibo<br />
Ndiaye inszeniert afrikanisches Dorfleben<br />
im Klassenzimmer. Die Illustratorin Birte<br />
Müller gestaltet mit den Kindern in vier<br />
Stunden ein Bilderbuch. Ein Team von<br />
jungen Wortkünstlern bereitet interessierte<br />
Schulklassen auf das grosse Poetry-<br />
Slam-Finale vor. Und natürlich sind auch<br />
bewährte und begehrte Autoren wie Werner<br />
J. Egli, Petra Ivanov und Klaus-Peter<br />
Wolf wieder mit von der Partie! •<br />
Dieses Jahr wird keine Broschüre<br />
in die Schulhäuser geschickt.<br />
Information und Anmeldung ab Ende<br />
Mai auf www.schuleundkultur.zh.ch<br />
Anmeldeschluss: 10. Juli 2015<br />
schule & kultur der Bildungsdirektion<br />
Zürich bietet Schulen finanziell<br />
unterstützte Kulturveranstaltungen<br />
an. Eine Auswahl auf diesen beiden<br />
Seiten, weitere Angebote:<br />
www.schuleundkultur.zh.ch
Film<br />
The Fifth Estate<br />
Internet-Aktivist Daniel Domscheit-Berg<br />
trifft auf einem Hacker-Kongress Julian<br />
Assange, Gründer der Enthüllungsplattform<br />
Wikileaks. Die Partnerschaft jedoch<br />
zerbricht an politischen und ethischen<br />
Fragen. Spannende Studie aus der Fokus-<br />
Reihe Neue Medienwelten – Vernetzt und<br />
verstrickt.<br />
Filmpodium Zürich / 19. Mai, 21. Mai /<br />
Anmeldeschluss 3. Mai / ab 7. Schuljahr<br />
Theater<br />
Die grüne Katze<br />
Das Stück erzählt von sechs Jugendlichen mit der Sehnsucht nach einer Bestimmung<br />
im Leben, nach Halt, Liebe und Geborgenheit.<br />
Junges Schauspielhaus Zürich, Schiffbau, Matchbox / 5. – 26. Juni / 8. – 10. Schuljahr, Kantons- und<br />
Berufsschulen<br />
Theater<br />
Romeo und Julia<br />
Die unsterbliche, schönste und traurigste<br />
Liebesgeschichte aller Zeiten als Freilichtaufführung<br />
vom Theater Kanton Zürich<br />
und in der Regie von Manuel Bürgin.<br />
Veranstaltungsort siehe Theater Kanton<br />
Zürich / zwischen 20. Mai und 11. Juli /<br />
8. – 10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen<br />
Kunst und Wissen<br />
Tierisch – Das Tier<br />
in der Fotografie<br />
Tiere erscheinen oft als geheimnisvolles<br />
Sujet in der Kunst. Die Ausstellung regt<br />
an, über unser Verhältnis zu Tieren und<br />
über die wachsende Bedrohung der Tierwelt<br />
durch den Menschen nachzudenken.<br />
Fotomuseum Winterthur / 7.–10. Schuljahr /<br />
Juni bis Juli / Einführung für Lehrpersonen<br />
am 3. Juni, 18.30 Uhr<br />
Kunst und Wissen<br />
Auf die Plätze, fertig, los!<br />
Der Schweizer Jules Decrauzat (1879–1960)<br />
hielt schon vor 100 Jahren Tempo, Kraft<br />
und Grazie, aber auch die Begeisterung<br />
der Sportler und Zuschauer in seinen Aufnahmen<br />
fest. Im Workshop vergleichen<br />
wir Sportfotos von damals und heute und<br />
schiessen ein sportliches Klassenfoto.<br />
Fotostiftung Schweiz, Winterthur /<br />
7.–10. Schuljahr / Juni bis Juli / Einführung<br />
für Lehrpersonen am 3. Juni, 17.30 Uhr<br />
Theater<br />
Memory – ein Spiel um Wirklichkeit,<br />
Identität und Erinnerungen<br />
Theater im Klassenzimmer. Es stellt spielerisch die Frage nach der Identität<br />
des Menschen – eine Frage, die für Jugendliche im digitalen Zeitalter, in dem sich<br />
Identitäten im Nu aufbauen und wieder zerstören lassen, von Bedeutung ist.<br />
Junges Schauspielhaus Zürich im Klassenzimmer / Daten nach Vereinbarung /<br />
7. – 10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen<br />
Theater<br />
Irrungen und Wirrungen –<br />
Die Liebe steht Kopf<br />
Eine unbedeutende Elfe durchlebt die<br />
Irrungen und Wirrungen der Liebe und<br />
teilt die Gefühlschwankungen der<br />
(Vor)pubertät mit dem jungen Publikum.<br />
In einem Wald in Ihrer Gemeinde / ab<br />
20. Juni bis Ende September / 4.– 6. Schuljahr<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 schule & kultur<br />
61
Agenda<br />
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Agenda<br />
62<br />
Ausstellung<br />
Gottfried Keller –<br />
Dichter und Maler<br />
2012 wurde die Gottfried-Keller-Ausstellung<br />
im Erdgeschoss der Schroder & Co<br />
Bank AG in Zürich eingerichtet. Neu<br />
wurde sie mit einer umfangreichen<br />
Multimediaschau ergänzt, welche die<br />
Aus stellung mit Fotos, Bildern und rezitierten<br />
Gedichten vertieft und erweitert.<br />
Ein Besuch der Ausstellung eignet sich<br />
für Sekundarschul- und Mittelschulklassen.<br />
Die Teilnehmerzahl sollte aus<br />
räumlichen Gründen auf 20 Personen<br />
beschränkt bleiben. Interessierten Lehrpersonen<br />
wird empfohlen, die Ausstellung<br />
vorgängig allein zu besuchen und<br />
vor Ort die illustrierte Begleitpublikation<br />
zu beziehen.<br />
Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr, Central 2,<br />
Zürich. www.gottfried-keller-ausstellung.ch ><br />
Diverses > Informationen<br />
Auszeichnungsfeier<br />
Elf Umweltschulen<br />
werden prämiert<br />
Elf Schulen aus dem Kanton Zürich<br />
werden im Netzwerk Umweltschulen<br />
willkommen geheissen und für ihr Engagement<br />
als Umweltschulen gewürdigt.<br />
Das Programm bietet praxisorientierte<br />
Inputs zum Thema «Global denken, lokal<br />
essen», Informationen zum Projekt «Umweltschulen<br />
– Lernen und Handeln» sowie<br />
Einblicke in die Entwicklungsprozesse<br />
der elf Schulen. Eingeladen sind alle, die<br />
sich für Umweltschulen interessieren.<br />
20. Mai 2015, Stadtgärtnerei Zürich.<br />
www.umweltschulen.ch/auszeichnung<br />
Referat<br />
Ohne Wissen<br />
kein Können<br />
Was bedeutet kompetenzorientiertes<br />
Unterrichten konkret? Was ändert sich<br />
in der praktischen Arbeit? Löst kompetenzorientiertes<br />
Unterrichten eine Bürokratiewelle<br />
mit unzähligen Kompetenzlisten<br />
aus? Geht das Wissen zulasten<br />
von Können verloren? An einer von der<br />
Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Weiter<br />
bildung der Lehrpersonen (ZAL) organisierten<br />
Veranstaltung zeigt Referent<br />
Dieter Rüttimann an praktischen Beispielen,<br />
wie eine Verbindung von Wissen und<br />
Können im kompetenzorientierten Unterricht<br />
realisiert werden kann.<br />
26. Mai 2015, 19.30 Uhr, Aula BiZE,<br />
Riesbachstrasse 11, Zürich. www.zal.ch ><br />
Aktuell > Events > Referat von Dieter Rüttimann<br />
Science Week<br />
Welt der Naturwissenschaften<br />
erforschen<br />
An der Science Week der ZHAW in Wädenswil<br />
können Schülerinnen und Schüler<br />
Naturwissenschaften hautnah und ganz<br />
praktisch erfahren und im Labor konkrete<br />
Projekte selbst bearbeiten. Die Science<br />
Week richtet sich an Jugendliche im Alter<br />
von 12 bis 15 Jahren. Die ganztägigen<br />
Praxiskurse zu den Themen Chemie, Biotechnologie,<br />
Lebensmittel, Umwelt finden<br />
in den Sommerferien statt.<br />
3. bis 7. August 2015, jeweils von 8.30 bis<br />
17 Uhr, ZHAW Wädenswil. Anmeldeschluss:<br />
15. Juli 2015. www.zhaw.ch/scienceweek<br />
Führung<br />
Vom Umgang mit<br />
natürlichen Ressourcen<br />
In der Schweiz braucht eine vierköpfige<br />
Familie die Fläche eines Fussballfelds,<br />
um sich ein Jahr lang zu ernähren. Davon<br />
wird die Hälfte zur Produktion von<br />
Fleisch- und Milchprodukten benötigt.<br />
Wie viel landet schliesslich im Abfall?<br />
Zusammenhänge werden bei der Führung<br />
im Gräserland in den Gärten der ZHAW<br />
in Wädenswil anschaulich aufgezeigt.<br />
Interaktiv und altersgerecht (Mittelstufe,<br />
Sekundarschule, Gymnasium) setzen<br />
sich die Lernenden mit Pflanzenzüchtung,<br />
Lebensmittelproduktion und dem<br />
Umgang mit natürlichen Ressourcen<br />
auseinander.<br />
Juni bis September 2015, ZHAW-Campus<br />
Grüental, Wädenswil. project.zhaw.ch ><br />
Life Sciences und Facility Management ><br />
Gräserland<br />
Wettbewerb<br />
Hausgemachte<br />
Volksmusik<br />
Vom 10. bis zum 13. September 2015 findet<br />
in Aarau das eidgenössische Volksmusikfest<br />
statt. Die Bevölkerung und insbesondere<br />
Schulklassen sind deshalb eingeladen,<br />
sich am Wettbewerb «Hausgemachte<br />
Volksmusik» zu beteiligen, aus Alltagsgegenständen<br />
ihre eigenen Musikinstrumente<br />
herzustellen und allein oder in<br />
Gruppen zu musizieren. Die musikalischen<br />
Darbietungen können ab sofort als<br />
Musik-Clips auf die Website des Eidgenössischen<br />
Volksmusikfests 2015 gestellt<br />
werden. Die besten drei Clips werden<br />
ausgezeichnet. Inspirationen und Anleitungen<br />
für das Bauen von Instrumenten<br />
gibt es in Workshops und Kursen.<br />
Hochladen der Beiträge: bis 31. Juli 2015.<br />
Workshop: 30. Mai 2015. www.aarau2015.ch<br />
Bildungssymposium<br />
Bildungsqualität und<br />
Bildungsgerechtigkeit<br />
Das diesjährige Bildungs- und Schulleitungssymposium<br />
in Zug widmet sich dem<br />
Thema «Bildungsqualität und Bildungsgerechtigkeit».<br />
Im Plenungsprogramm<br />
sprechen internationale Expertinnen und<br />
Experten aus Bildungswissenschaft,<br />
Bildungsverwaltung und Bildungspraxis<br />
zum Tagungsthema. Im Parallelprogramm<br />
können die Teilnehmenden aus verschiedenen<br />
Workshops und Vorträgen ihr<br />
eigenes Tagesprogramm zusammenstellen.<br />
Das Symposium ist die grösste internationale<br />
Fachtagung zu den Themen<br />
Bildungsqualität und Bildungsmanagement<br />
im deutschsprachigen Raum.<br />
2. bis 4. September 2015, Pädagogische<br />
Hochschule Zug. Anmeldeschluss: 30. Juni<br />
2015. www.schulleitungssymposium.net<br />
Kurs<br />
Weiterbildungen für Kindergartenlehrpersonen<br />
Das Lern- und Mathematikatelier bietet<br />
neue Weiterbildungskurse für Lehrpersonen<br />
der Kindergartenstufe an: «Lehrmittel<br />
Mathematische Förderung im Kindergarten<br />
– Zählen, Mengen, Zahlen»,<br />
Halbtageskurs am 10. oder 24. Juni 2015.<br />
«Sprachförderung im Kindergarten»,<br />
eintägiger Kurs am 20. Juni 2015. «Jahresplanung<br />
Mathematische Förderung<br />
im Kindergarten», eintägiger Kurs am<br />
13. Juni 2015.<br />
Hadlaubstrasse 4, 8006 Zürich.<br />
www.lernerlebnisse4-7.ch<br />
Agenda Die Redaktion stellt hier Ausstellungen, Führungen, Wettbewerbe etc. vor.<br />
Pro Tipp max. 600 Zeichen inklusive Leerschlägen: Was, wann, wo, für wen, Kontaktadresse,<br />
Bild an: schulblatt@bi.zh.ch. Die Redaktion behält sich Auswahl und<br />
Kürzung der Texte vor und übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt.
– Religion und Kultur<br />
Die Lehrmittelreihe für den bekenntnisunabhängigen schulischen<br />
Unterricht in Religion und Kultur auf allen Stufen<br />
Kinder und Jugendliche begegnen im Alltag Menschen verschiedener Herkunft,<br />
Religionen und Weltanschauungen. Mit Blickpunkt erkunden sie Phänomene<br />
aus Religion und Kultur und nehmen Verschiedenartigkeit und Vielfalt<br />
wahr. Elementares Grundwissen hilft ihnen, sich in ihrem Alltag zu orientieren<br />
und Sichtweisen anderer zu achten.<br />
Unterrichtsmaterialien<br />
für das 1.–3. Schuljahr<br />
Unterrichtsmaterialien<br />
für das 4.–6. Schuljahr<br />
Unterrichtsmaterialien<br />
für das 7. und 8. Schuljahr<br />
Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch<br />
finden Sie Informationen zu den Lehrmitteln,<br />
Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten<br />
sowie Planungshilfen.<br />
lehrmittelverlag-zuerich.ch
Wir fördern die Bildung<br />
Wir haben für Lehrpersonen auf unserer neu konzipierten Webseite<br />
über 100 aktuelle Apps für den Unterricht zusammengestellt.<br />
Die ausgesuchten Apps sind praxiserprobt, bewertet und<br />
mit didaktischen Hinweisen und Unterrichtsideen angereichert.<br />
Melden Sie sich kostenlos an und informieren Sie sich unter:<br />
www.dataquest.ch/education/apps<br />
Bahnhofplatz 1<br />
8001 Zürich<br />
Tel. 044 265 10 10<br />
Weinbergstrasse 71<br />
8006 Zürich<br />
Tel. 044 360 39 14