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Kanton Zürich<br />

Bildungsdirektion<br />

Schulblatt<br />

3/2015<br />

Facebook,<br />

Youtube & Co.<br />

Social Media sind in der<br />

Schule angekommen<br />

Stress<br />

Der Schweizer Rapper<br />

über seine Schulzeit<br />

Reto Givel<br />

Der neue Leiter Mittelschulen<br />

im Gespräch<br />

Detailhandel<br />

Das Internet verändert<br />

das Kundenverhalten


4 6<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Inhalt<br />

2<br />

Magazin<br />

4<br />

Meine Schulzeit<br />

Rapper Stress lernte in<br />

der Schule, Gas zu geben<br />

4<br />

Bildungs-Slang<br />

Schüler mit individuellen<br />

Lernzielen<br />

5<br />

Im Lehrerzimmer<br />

Die Sekundarschule<br />

Oetwil am See<br />

6<br />

Persönlich<br />

Kinder- und Jugendpsychiaterin<br />

Dagmar Pauli<br />

9<br />

Kommentar<br />

Regine Aeppli über Dialog<br />

und das neue Schulblatt<br />

Wichtige Adressen<br />

Bildungsdirektion: www.bi.zh.ch Generalsekretariat: 043 259 23 09<br />

Bildungsplanung: 043 259 53 50 Bildungsstatistik: www.bista.zh.ch<br />

Volksschulamt: www.vsa.zh.ch, 043 259 22 51 Mittelschul- und<br />

Berufsbildungsamt: www.mba.zh.ch, 043 259 78 51 Amt für Jugend<br />

und Berufsberatung: www.ajb.zh.ch, 043 259 96 01 Lehrmittelverlag<br />

Zürich: www.lehrmittelverlag-zuerich.ch, 044 465 85 85<br />

Fachstelle für Schulbeurteilung: www.fsb.zh.ch, 043 259 79 00<br />

Bildungsratsbeschlüsse: www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />

Regierungsratsbeschlüsse: www.rrb.zh.ch<br />

Titelbild: Sabina Bobst<br />

Fokus<br />

12<br />

Neue Lernform<br />

Der Mathematiklehrer,<br />

der Youtube-Filme dreht<br />

14<br />

Im Gespräch<br />

Social Media aus Sicht<br />

von Philippe Wampfler<br />

und Bendrit Bajra<br />

17<br />

Tipps & Adressen<br />

Antworten auf Fragen von<br />

Lehrpersonen zu Social Media<br />

18<br />

Unter Jugendlichen<br />

Schülerorganisationen sehen<br />

Grenzen von Facebook & Co.<br />

20<br />

Zeitgemässes Marketing<br />

Am Strickhof postet<br />

und twittert der Direktor<br />

Volksschule<br />

22<br />

Schulverwaltung<br />

Sie gewann in den letzten<br />

Jahren an Bedeutung<br />

24<br />

Stafette<br />

Die abc-Tagesschule Adlikon<br />

ist klein und persönlich<br />

27<br />

In Kürze<br />

Impressum Nr. 3/2015, 30.4.2015<br />

Herausgeberin: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Walcheplatz 2, 8090 Zürich Erscheinungsweise:<br />

6-mal jährlich, 130. Jahrgang, Auflage: 19 000 Ex. Redaktion: Redaktionsleiterin<br />

katrin.hafner@bi.zh.ch, 043 259 23 05; Redaktorin jacqueline.olivier@bi.zh.ch, 043 259 23 07;<br />

Sekretariat schulblatt@bi.zh.ch, 043 259 23 14 Journalistische Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />

Paula Lanfranconi, Anna Miller, Andreas Minder, Charlotte Spindler Abonnement:<br />

Lehrpersonen einer öffentlichen Schule im Kanton Zürich können das Schulblatt in ihrem<br />

Schulhaus gratis beziehen (Bestellwunsch an Schulleitung). Bestellung des Schulblatts an<br />

Privat adresse sowie Abonne ment weiterer Interessierter: abonnemente@staempfli.com,<br />

031 300 62 52 (Fr. 40.– pro Jahr) Online: www.schulblatt.zh.ch Gestaltung: www.bueroz.ch<br />

Druck: www.staempfli-publi kationen.ch Inserate: inserate@staempfli.com, 031 767 83 30,<br />

Einsendeschluss Inserate nächste Aus gabe: 21.5.2015


14 36<br />

Mittelschule<br />

28<br />

Interview<br />

Reto Givel, der neue Leiter<br />

Mittel schulen, über die Freiheit<br />

der Schulen<br />

30<br />

Schulgeschichte(n)<br />

Die Kantonsschule<br />

Zürich Nord<br />

33<br />

In Kürze<br />

Berufsbildung<br />

34<br />

Herausforderung Internet<br />

Im Detailhandel wird<br />

Beratung immer wichtiger<br />

36<br />

Berufslehre heute<br />

Dentalassistentin EFZ<br />

39<br />

In Kürze<br />

41<br />

Amtliches<br />

51<br />

Weiterbildung<br />

Neue Themenreihe:<br />

Gesundheit im Lehrberuf<br />

Kurse und Module<br />

59<br />

Stellen<br />

60<br />

schule & kultur<br />

62<br />

Agenda<br />

Editorial<br />

Katrin Hafner, Redaktionsleiterin Schulblatt<br />

Herzklopfen haben wir schon. Das Schulblatt, das Sie in den Händen halten,<br />

sieht anders aus. Gefällt es Ihnen? Auf unsere letztjährige, repräsentative<br />

Leserbefragung erhielten wir gutes Feedback. Mit den Anregungen, was noch<br />

besser werden könnte, ent wickelten wir das Heft weiter: Wir arbeiteten mit der<br />

re daktionellen Begleitgruppe zusammen, in der Lehrerinnen und Lehrer aus<br />

der Volksschule, den Mittel- und Berufsfachschulen mitwirken.<br />

Was ist neu? Sie sollen sich im Heft besser zurechtfinden. Jeder Bildungsstufe<br />

und jedem weiteren Ressort (Magazin, Fokus etc.) ist eine Farbe zugeordnet,<br />

die sich im ausge bauten Inhaltsverzeichnis und auf den Seiten durchzieht. Zudem<br />

werden Hefteinstieg und -ende attraktiver: im Magazin mit Cartoon und<br />

einem Porträt, auf der Agenda-Seite mit ausgebauten Tipps. Die Amtlichen<br />

Mitteilungen, schule&kultur sowie die Weiterbildungsangebote – die Sie<br />

gemäss Umfrage gerne lesen – sind nun in das Heft integriert, sodass es als<br />

stimmige Einheit daherkommt. Wir wünschen an regende Lektüre. •<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Inhalt<br />

Die Redaktion freut sich über Reaktionen auf das Schulblatt: katrin.hafner@bi.zh.ch, jacqueline.olivier@bi.zh.ch<br />

3


Meine Schulzeit<br />

«Du musst immer<br />

Gas geben»<br />

Fünf Fragen an Rapper<br />

Andres Andrekson alias Stress.<br />

Andres Andrekson alias Stress (37),<br />

Schweizer Rapper aus Lausanne. Mit zwölf<br />

kam er aus Estland in die Schweiz, wo er<br />

später an der Universität Lausanne Wirtschaft<br />

studierte. Mit «Double Pact» erlangte<br />

er auch in Frankreich Beachtung: Erstes<br />

Solo-Album unter dem Namen Stress 2003,<br />

sechs weitere folgten. Stress wurde mit<br />

neun Swiss Music Awards ausgezeichnet.<br />

Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken, was<br />

kommt Ihnen als Erstes in den Sinn?<br />

Meine Schulzeit … Als ich jung war, ging<br />

ich nicht so gerne zur Schule, und ich<br />

muss sagen, dass die Schule in Estland<br />

nicht so gut war. Ich war also nicht sehr<br />

oft dort, dies hat sich aber geändert, als<br />

ich mit zwölf Jahren in die Schweiz kam.<br />

Aber meine erste Erinnerung an die<br />

Schule bleibt, dass ich mit meinen Freunden<br />

nicht dort war.<br />

Welcher Lehrperson geben Sie<br />

rückblickend die Note 6 und warum?<br />

Meinem Französischlehrer. Er war streng<br />

und frech – aber es hat mir wirklich viel<br />

mehr gebracht als alles andere. Sprachen<br />

zu können ist zentral!<br />

Inwiefern hat die Schule Ihnen<br />

geholfen, ein auch international<br />

berühmter Rapper zu werden?<br />

Ich glaube, wenn du in die Schule gehst,<br />

hast du einen gewissen Druck. Du musst<br />

es packen, musst immer Gas geben und<br />

deine Arbeiten zu Ende bringen! Und genauso<br />

ist es auch mit der Musik: Wenn<br />

du im Studio bist, eine Platte aufnimmst –<br />

es ist genau das Gleiche wie in der Schule:<br />

Du hast ein Projekt, das von A bis Z zu<br />

Ende gebracht werden muss, auch unter<br />

Druck. Und es muss das beste sein!<br />

Was ist das Wichtigste, was Kinder<br />

heute in der Schule lernen sollen, und<br />

warum?<br />

Ich glaube, Bildung ist der Schlüssel für<br />

jede Zukunft, sie öffnet viele Wege. Heutzutage<br />

sollte man sich so viele Möglichkeiten<br />

wie nur möglich offenhalten, da<br />

man nie weiss, was passieren wird. Das<br />

ist der Grund, warum ich nach der obligatorischen<br />

Schulzeit entschied, Ökonomie<br />

zu studieren. Ich wusste damals nicht genau,<br />

was ich machen wollte, und wählte<br />

dieses Studienfach, weil ich darin die<br />

grössten Chancen sah. Nach dem Studium<br />

arbeitete ich in einer Marketingabteilung.<br />

Es war eine gute Erfahrung, aber ich habe<br />

mich dann lieber voll und ganz auf die<br />

Musik konzentriert.<br />

Warum wären Sie ein guter<br />

Lehrer – oder eben nicht?<br />

Ich wäre kein guter Lehrer, aber das ist<br />

okay. Nicht jeder kann ein guter Lehrer<br />

sein und es gibt zum Glück viele Menschen,<br />

die geeigneter sind für diesen Beruf.<br />

Ich glaube, ein guter Lehrer ist vor<br />

allem klug und effizient. Dann ist alles<br />

okay. Und es ist wichtig, dass er den Kindern<br />

zu verstehen gibt, dass du die Ausbildung<br />

und den Beruf für dich selbst machst<br />

und nicht für deine Eltern, nicht für deine<br />

Lehrer. Du musst deinen eigenen Weg finden,<br />

um die Sache gut zu machen.<br />

Bildungs-Slang<br />

Ruedi Widmer, Cartoonist, interpretiert Begriffe aus Bildung und Schule – diesmal: Schüler mit individuellen Lernzielen<br />

4<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin


Im Lehrerzimmer<br />

Sekundarschule<br />

Oetwil am See<br />

Wo ein Schoggikuchen auf dem Tisch<br />

Besonderes verheisst.<br />

Fotos: Marion Nitsch<br />

Original: 40 Jahre und damit gleich alt wie das Schulhaus ist das u-förmige Sofa, welches das Lehrerzimmer dominiert. Die 16 Lehrpersonen,<br />

die sieben niveaudurchmischte A- bis C-Klassen unterrichten, setzen sich nicht nur zum Znüni in die blauen Polster,<br />

sondern auch während der Lehrerkonferenzen. (Bedeutungs)schwanger: Gipfeli bringt öfter jemand mit, auch ohne konkreten<br />

Grund. Ganz anders, wenn ein Schoggikuchen auf dem Tisch steht: Es hat sich eingebürgert, dass die edle Spenderin auf diese Weise<br />

kundtut, dass sie schwanger ist. Feriengefühle: Sie werden durch drei grosse Poster mit Meer und Palmen geweckt. Wochenplanarbeit:<br />

Die Schule sei stolz auf ihr Schulmodell, sagt Schulleiter Mark Bugmann. Während fünf Stunden pro Woche entscheiden die<br />

Schülerinnen und Schüler, an welchen Lernzielen und Aufträgen sie arbeiten; die Lehrpersonen agieren als Coaches. Trainerhosen:<br />

Derzeit gibt die Kleidung der Schüler zu reden, weil Trainerhosen bei den Jungs schwer im Kommen sind. Die Lehrpersonen sehen<br />

einen Zu sammenhang zwischen textilem Auftritt und Arbeitseinstellung und möchten Gegensteuer geben. Vorerst haben sich<br />

Schüler parlament und Elternrat der Frage angenommen. [ami]<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin<br />

5


Persönlich<br />

Sie muss sich<br />

abgrenzen<br />

Dagmar Pauli, Chefärztin des Kinderund<br />

Jugendpsychiatrischen Diensts der<br />

Universität Zürich.<br />

Text: Jacqueline Olivier Foto: Sophie Stieger<br />

vor allem mit komplexeren Fällen und mit<br />

solchen aus ihren Spezialgebieten: Essstörungen,<br />

Störungen der Geschlechtsidentität<br />

sowie Depressionen und Selbstverletzungen.<br />

Bei den Essstörungen über nimmt sie<br />

oft die erste Krisenintervention, danach<br />

übergibt sie die Patienten meistens einer<br />

Kollegin oder einem Kollegen, denn angesichts<br />

ihres vollen Pflichtenhefts könnte<br />

sie unmöglich alle Fälle selber betreuen.<br />

In der Praxis tätig sein zu können, ist<br />

ihr aber wichtig. Auch wenn ihr vieles an<br />

ihrer Tätigkeit Freude bereitet, letztlich<br />

ist es die Begegnung mit den betroffenen<br />

Kindern und Familien, die sie motiviert.<br />

«Wenn man jungen Menschen und den<br />

Familien helfen kann, einen Weg zu finden,<br />

um eine Krise zu bewältigen oder mit<br />

einer psychischen Störung umzugehen,<br />

ist dies der schönste Erfolg.»<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin<br />

6<br />

«Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen»<br />

– der autobiografisch geprägte<br />

Roman der amerikanischen Autorin Hannah<br />

Green war ein Schlüsselerlebnis für<br />

Dagmar Pauli. Nachdem sie die Geschichte<br />

von der Heilung einer Jugendlichen, die an<br />

Schizophrenie litt, gelesen hatte, wusste<br />

die damals 15-Jährige: «Das will ich auch.»<br />

Nämlich Kindern und Jugendlichen mit<br />

psychischen Erkrankungen helfen. Heute<br />

ist die in Hamburg aufgewachsene Dagmar<br />

Pauli Chefärztin und stellvertretende<br />

ärztliche Direktorin des Kinder- und Jugendpsychiatrischen<br />

Dienstes (KJPD) der<br />

Universität Zürich. Und sagt: «Mein Ziel<br />

war und ist es, für junge Menschen etwas<br />

Positives zu bewirken. Alles andere hat<br />

sich ergeben.»<br />

Nach einigen Semestern Psychologiestudium<br />

in Konstanz zog es sie nach Zürich,<br />

wo sie zur Medizin wechselte und<br />

ihr Staatsexamen machte. Abgesehen von<br />

zwei kurzen Abstechern in die Erwachsenenpsychiatrie<br />

und die Pädiatrie ist sie<br />

nun seit bald 25 Jahren beim KJPD tätig –<br />

in wechselnden Funktionen und an verschiedenen<br />

Standorten. Und hat in dieser<br />

Zeit diverse Entwicklungen miterlebt.<br />

Zum Beispiel diese: «Während wir in den<br />

1990er-Jahren noch vorwiegend Kinder<br />

mit Auffälligkeiten abklärten, haben wir<br />

es heute deutlich mehr mit suizidgefährdeten<br />

Jugendlichen zu tun; im Notfalldienst<br />

mit mindestens einer Person pro<br />

Tag, mehrheitlich Mädchen.» Die Zunahme<br />

von Sui zidalität und Selbstverletzung<br />

sei ein internationaler Trend, erklärt<br />

Dagmar Pauli, der KJPD habe deshalb einen<br />

24-Stunden-Notfalldienst eingerichtet.<br />

Ebenso zugenommen haben laut der<br />

Fachärztin Krisen interventionen aufgrund<br />

von Schulängsten oder depressiven Verstimmungen.<br />

Dies komme nicht von ungefähr,<br />

denn heute seien bereits Kinder<br />

grossem Druck ausgesetzt – dem Druck,<br />

eine höhere Schulausbildung absolvieren,<br />

möglichst schon nach der sechsten Klasse<br />

ans Gymnasium wechseln zu müssen.<br />

Zwei Nachmittage für Patienten<br />

Dagmar Pauli spricht ruhig und sachlich,<br />

ohne nach Worten suchen zu müssen; ihr<br />

Schweizer Dialekt verrät die gebürtige<br />

Deutsche. Viel Zeit hat sie nicht, doch Ungeduld<br />

ist ihr keine anzumerken. Ihr offener<br />

Blick ist auf ihr Gegenüber gerichtet,<br />

immer wieder umspielt ein Lächeln ihre<br />

Lippen. Für sie sei kein Tag wie der andere,<br />

erzählt sie, weil sie in ihrer Position<br />

ganz unterschiedliche, auch viele organisatorische<br />

Aufgaben wahrzunehmen habe.<br />

An zwei Nachmittagen pro Woche empfängt<br />

sie Patienten und Familienangehörige<br />

zur Sprechstunde. Sie befasst sich<br />

Abklärungen und Therapien<br />

Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst Zürich (KJPD): ist eine Universitätsklinik,<br />

in der Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen abgeklärt<br />

und therapiert werden. Ausserdem engagiert sich der KJPD in der Lehre<br />

und der Forschung. Angebot: ambulante, halbstationäre und stationäre psychiatrische<br />

Dienstleistungen sowie Notfalldienst. Schwerpunkte: zum Beispiel<br />

ADHS, Autismus, Zwangsstörungen oder Essstörungen. Standorte: KJPD-Zentrum<br />

Zürich, Kinderstation Brüschhalde in Männedorf sowie Regionalstellen in<br />

Bülach, Dietikon, Horgen, Uster, Wetzikon, Winterthur und Zürich Nord. Mitarbeitende:<br />

400. Aktuelle Zahlen: 2013 wurden insgesamt 4389 ambulante und<br />

324 stationäre und teilstationäre Behandlungen durchgeführt, insgesamt 4713.<br />

Davon waren 2671 neue Fälle, 2042 wurden aus den Vorjahren übernommen. [jo]<br />

Eltern für Mitarbeit gewinnen<br />

Mit den Lehrpersonen ihrer Patienten hat<br />

Dagmar Pauli oft Kontakt und ist dankbar,<br />

wenn sie ihre Beobachtungen und Einschätzungen<br />

in dem Fragebogen festhalten,<br />

den sie dafür vom KJPD erhalten.<br />

Dagegen stelle sie zunehmend fest, dass<br />

Eltern immer häufiger die Schwierigkeiten<br />

ihrer Kinder nicht in deren Verhalten begründet<br />

sähen, sondern in der mangelnden<br />

Anpassung der Schule beziehungsweise<br />

der Lehrperson an das Kind – aus<br />

Angst, man würde sonst ihnen selbst die<br />

Schuld zuschieben. Dagmar Pauli, die selber<br />

drei – inzwischen erwachsene – Kinder<br />

hat, sagt dazu: «Die Eltern tun dem<br />

Kind keinen Gefallen, wenn sie ihm vermitteln,<br />

dass sich die Lehrerin ihm anpassen<br />

müsse statt umgekehrt. Das Kind<br />

kann dadurch wichtige soziale Verhaltensweisen<br />

ungenügend erlernen.»<br />

Dem KJPD liegt viel daran, die Eltern<br />

für eine Mitarbeit zu gewinnen. So werden<br />

zum Beispiel Kurse für Eltern von<br />

ADHS-Kindern angeboten, um ihnen aufzuzeigen,<br />

wie sie das Kind dabei unterstützen<br />

können, trotz seiner Störung im<br />

Alltag zu bestehen. Denn nicht alle Patienten<br />

werden gesund. Aber: «Man kann fast<br />

immer ihre Situation verbessern.» Wenn<br />

bei einem Kind eine frühe Psychose diagnostiziert<br />

werde, könne man mit der richtigen<br />

Therapie und guten Medikamenten<br />

dafür sorgen, dass es wieder die Schule<br />

besuchen und danach eine Aus bildung<br />

machen könne. Schwierig ist es für die<br />

Ärztin, wenn die Behandlung auf Wunsch<br />

der Betroffenen nicht fortgesetzt wird,<br />

obwohl die Situation für das Kind noch<br />

nicht vollständig gelöst werden konnte.<br />

«Das beschäftigt einen schon.» Doch sich<br />

abgrenzen zu können, sei eine wichtige<br />

Voraussetzung in diesem Beruf. «In der<br />

Klinik bin ich emotional zwar voll präsent,<br />

aber wenn ich heimkomme, bin ich wieder<br />

genauso da für meine Familie, die in meinem<br />

Privatleben ganz oben steht.» •


Dagmar Pauli (52), aufgewachsen<br />

in Hamburg, studierte Medizin<br />

an der Uni versität Zürich. 1991<br />

begann sie als Assistenzärztin<br />

beim Kinder- und Jugendpsychiatrischen<br />

Dienst Zürich in Winterthur,<br />

seit 2010 ist sie Chefärztin<br />

und stellvertretende ärztliche<br />

Direktorin.<br />

7 Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin


Studienreise<br />

Albanien entdecken<br />

4.–12. Oktober 2015, (Herbstferien)<br />

Zielgruppe Lehrpersonen aller Stufen, Sozialarbeiterinnen/<br />

Sozialarbeiter Psychologinnen/ Psychologen<br />

(max. 15 Personen)<br />

Sofern Platz vorhanden auch andere Interessierte<br />

Leitung Nexhat Maloku, Mediator CAS, Lehrer HSK in Zürich<br />

Hagenbuchrain 32<br />

8047 Zürich<br />

Tel. 076 569 20 80<br />

E-Mail: nmaloku@smile.ch<br />

Preis: CHF 1710.– (Alles Inklusive)<br />

Albanien<br />

Albanien war bis zu Beginn der 90er Jahre von einer kommunistischen<br />

Diktatur geprägt. Nach der Öffnung des Landes ist<br />

nun Albanien auf dem Weg in die EU und seit April 2009 NATO<br />

Mitglied. Mehrere kulturhistorische Stätten gehören zum UNES-<br />

CO-Weltkulturerbe und ziehen gemeinsam mit den bezaubernden<br />

Landschaften immer mehr Touristen an. Während unserer Reise<br />

werden wir Spuren vergangener Herrscher und Eroberer verfolgen<br />

und eindrückliche Kulturdenkmäler aus der Illyrischen, mittelalterlichen<br />

und osmanischen Zeit besuchen. Neben der Hauptstadt<br />

Tirana besichtigen wir unter anderem die Städte Shkoder und<br />

Kruje im Norden, Durres und Sarande an der Küste sowie Berat<br />

und Gjirokaster im Landesinneren. Geplant sind zudem Gespräche<br />

mit Bildungsverantwortlichen sowie der Besuch zwei Volksschulen<br />

und wir erfahren, in welchem Rahmen die Schweiz in Albanien<br />

Entwicklungshilfe leistet. Während der Reise durch das Land werden<br />

wir die herzliche Gastfreundschaft der Menschen erleben und<br />

Albanien mit seinen grossen gesellschaftlichen wie auch landschaftlichen<br />

Gegensätzen entdecken.<br />

8<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015


Kommentar<br />

Die Kommunikationsformen<br />

ändern sich<br />

Social Media kommen in der Schule an – und auch<br />

das Schulblatt entwickelt sich weiter.<br />

Text: Regine Aeppli, Bildungsdirektorin<br />

Wir leben in einer Zeit, in der sich neue<br />

Kommunikationswege öffnen und – zumindest<br />

theoretisch – alle der Welt mitteilen<br />

können, was sie gerade bewegt,<br />

worüber sie sich freuen oder ärgern, was<br />

sie ge rade gegessen, verloren oder gekauft<br />

haben. Das Internet und namentlich<br />

die digitale Kommunikation via Social<br />

Media ergänzen die herkömmlichen Formen<br />

des Dialogs, sei dies im Schulalltag<br />

oder in der Politik.<br />

Ob uns dies insgesamt zu kommunikativeren<br />

Menschen macht, ob soziale Netzwerke<br />

wie Twitter, Facebook oder Youtube<br />

den Meinungsaustausch, die offene Diskussion<br />

über verschiedene Sichtweisen<br />

und Positionen tatsächlich fördern, darüber<br />

gibt es unterschiedliche Ansichten.<br />

Der Fokus der Schulblattausgabe, die<br />

Sie in den Händen halten, thematisiert<br />

solche neuen Kommunikationsformen –<br />

«Mit diesem frisch<br />

aufgemachten<br />

Schulblatt bedanke<br />

ich mich zum<br />

letzten Mal als<br />

Bildungsdirektorin<br />

bei Ihnen.»<br />

speziell im Kontext des Schulalltags. Auch<br />

das Schulblatt selbst ist ja ein Kommunikationsmittel.<br />

Als das Heft vor neun<br />

Jahren zum ersten Mal als journalistisch<br />

aufgemachte Zeitschrift erschien, schrieb<br />

ich im Kommentar, dass es den Dialog<br />

zwischen den Schulstufen, den Austausch<br />

zwischen Bildungsverwaltung, Lehrpersonen,<br />

Schulleitungen und -behörden stärken<br />

und dass es bildungsrelevante Themen<br />

unter verschiedenen Blickwinkeln<br />

beleuchten solle.<br />

Die Leserbefragung, welche die ZHAW<br />

Zürcher Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften im Auftrag der Bildungsdirektion<br />

durchführte, hat gezeigt, dass<br />

das Ziel publikum des Schulblatts – die<br />

Lehrerinnen und Lehrer der Volksschule,<br />

der Mittel- und Berufsfachschulen wie<br />

auch die Schulleitungen und -behörden –<br />

das Heft nicht nur lesen und schätzen,<br />

sondern auch gewisse Erwartungen daran<br />

haben. Darum haben wir das Schulblatt<br />

zwar nicht neu erfunden, es aber weiterentwickelt<br />

und den Lesebedürfnissen angepasst.<br />

Zudem wurde es in das Layout<br />

des Corporate Design der kantonalen Verwaltung<br />

überführt; diesen Wechsel vollzog<br />

in den letzten Monaten die gesamte Bildungsdirektion.<br />

Vieles wird Ihnen in der aktuellen<br />

Ausgabe bekannt vorkommen, einiges mag<br />

Sie überraschen oder Ihnen neu erscheinen.<br />

Das ist gut so, denn Kommunikationsplattformen<br />

ändern sich – und so<br />

eben auch das Schulblatt. Ich freue mich,<br />

Ihnen das sanft weiterentwickelte Schulblatt<br />

zu übergeben, verbunden mit dem<br />

Wunsch, es möge weiterhin den Dialog<br />

zwischen den verschiedenen Partnerinnen<br />

und Partnern im Bildungsfeld fördern, es<br />

werde auch künftig zum konstruktiven<br />

Austausch beitragen und als bewährtes,<br />

zeitgemässes Kommunikationsmittel Ihre<br />

Aufmerksamkeit geniessen.<br />

PS: Mit diesem frisch aufgemachten<br />

Schulblatt bedanke ich mich zum letzten<br />

Mal als Bildungsdirektorin bei Ihnen:<br />

für Ihr grosses tägliches Engagement für<br />

Ihre Schülerinnen und Schüler sowie die<br />

Schule als eine der wichtigsten Institutionen<br />

in unserem Kanton. Wenn ich im<br />

Mai mein Amt nach zwölf Jahren verlasse,<br />

nehme ich einen bunten Strauss an Erinnerungen<br />

mit, der frisch bleiben wird.<br />

Ihnen allen wünsche ich weiterhin Erfüllung<br />

und Freude bei Ihrer Arbeit. •<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin<br />

9


Jola Svalina, 34, Englischlehrerin,<br />

Kantonsschule Zürcher Oberland<br />

«Meinen Facebook-Account habe ich vor allem,<br />

um mit meinen Verwandten in der ganzen Welt<br />

in Kontakt bleiben zu können. So bekomme ich mit,<br />

wer geheiratet oder ein Kind bekommen hat. Selber<br />

bin ich aber wenig aktiv. Dafür nutze ich WhatsApp<br />

täglich, vor allem privat. In der Schule arbeite<br />

ich seit ein paar Jahren mit Google Docs, einer Plattform,<br />

über die man gemeinsam an einem Dokument<br />

arbeiten, es kommentieren oder miteinander<br />

chatten kann. Auch Youtube-Filme<br />

setze ich oft ein. Wenn Jugendliche<br />

mit Instrumenten arbeiten können,<br />

die Teil ihrer Lebenswelt sind,<br />

sind sie oft motivierter.»<br />

Stefano Ragusa, 13,<br />

1. Sekundarklasse Richterswil<br />

«Auf Instagram schaue ich vor allem, was<br />

die andern machen. Schön ist es, wenn jemand<br />

Ferienbilder postet. Kommentieren und selber<br />

posten tue ich aber selten. Facebook hat mich<br />

noch nie interessiert. Dort geht es mehr ums<br />

Chatten, das mache ich lieber über WhatsApp.<br />

Wir haben zwei Klassenchats, einen mit dem<br />

Lehrer und einen ohne ihn. Vor Kurzem haben<br />

wir im Unterricht selber Lernvideos gedreht,<br />

meine Gruppe hat eines gemacht über das<br />

Würfelnetz. So was finde ich cool. Lernvideos<br />

können wirklich hilfreich sein. Auf Youtube habe<br />

ich auch schon gesucht, wenn ich niemanden<br />

fragen konnte, was aber selten vorkommt.»


Fokus<br />

Facebook,<br />

Youtube & Co.<br />

Die meisten Jugendlichen nutzen soziale Netzwerke<br />

täglich. Am beliebtesten sind Facebook,<br />

Youtube, Instagram und WhatsApp. Was bedeutet<br />

das für die Schule? Es diskutieren Facebook-Star<br />

Bendrit Bajra und Experte Philippe Wampfler.<br />

Zudem erzählt ein Primarlehrer, warum er Mathematik-Filme<br />

auf Youtube stellt, Schülerorganisationen<br />

verschiedener Mittelschulen berichten<br />

von ihren Erfahrungen mit Social Media und der<br />

Leiter einer Berufsfachschule erklärt, warum er<br />

twittert und postet.<br />

Fotos: Sabina Bobst<br />

11<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus


Neue Lernform<br />

Der Lösungsweg<br />

ist auf Youtube<br />

Die Schülerinnen und Schüler der Primarschule<br />

Scherr dürfen während des Unterrichts<br />

Youtube-Filme schauen – Videos, die<br />

ihr Mathematiklehrer für sie dreht.<br />

Text: Anna Miller<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />

12<br />

Im Schulhaus Scherr im Zürcher Kreis 6<br />

verdunkelt Mittelstufenlehrer Micha Demsar<br />

den Raum, stellt das Kamerastativ auf,<br />

drückt auf den roten Knopf seiner Videokamera<br />

und beginnt. Nicht mit dem Unterricht,<br />

sondern mit der Aufnahme: Mathematik,<br />

Subtraktion, komprimiert auf einen<br />

vierminütigen Kurzfilm in der immer gleichen<br />

Einstellung mit Textfeldern und<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitung, den er nach<br />

drei Stunden Arbeit auf die Internetplattform<br />

Youtube stellt. Seine Schülerinnen<br />

und Schüler werden in den kommenden<br />

Mathematikstunden mit der Videoanleitung<br />

arbeiten.<br />

Micha Demsar liegt damit im Trend.<br />

Was vor zehn Jahren undenkbar schien,<br />

wird in Schulen zunehmend zum Thema:<br />

Youtube-Filme als Lehrmaterial. Laut der<br />

James-Studie 2014 der Zürcher Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften (s. Kasten<br />

S. 19), einer repräsentativen Studie, nutzen<br />

12- bis 19-Jährige als Informationskanäle<br />

im Internet am häufigsten Online-Videoportale,<br />

noch vor Suchmaschinen.<br />

Begabte damit fördern<br />

31 Kurzfilme hat der 29-jährige Primarlehrer<br />

in den letzten zwei Jahren gedreht,<br />

8000 Aufrufe zählt sein Youtube-Kanal<br />

«Schule Scherr» allein aus der Schweiz,<br />

27 000 aus Deutschland. «Ein Beweis, dass<br />

meine Lernvideos auch ausserhalb der<br />

Schule konsumiert werden», sagt Micha<br />

Demsar. Pro Quartal dreht er vier bis zehn<br />

Videos – kommt ein neues hinzu, macht<br />

er seine Klasse während des Unterrichts<br />

darauf aufmerksam.<br />

Auf die Idee kam er aus praktischen<br />

Gründen: «Ich überlegte, wie ich mir die<br />

Arbeit während des Unterrichts erleichtern<br />

kann.» Hat ein Schüler oder eine Schülerin<br />

während der Lektion eine Frage zum<br />

Grundstoff, kann er oder sie sich die entsprechende<br />

Erklärung im Schulzimmer<br />

am PC auf Youtube nochmals ansehen.<br />

Micha Demsar hat in dieser Zeit Kapazitäten<br />

für weitergreifende Fragestellungen<br />

anderer Kinder. «Das ist effizient und<br />

bringt allen etwas: Die Wartezeit verkürzt<br />

sich, sie lernen selbstständiger und ihrem<br />

Lernstand entsprechend.» Zudem bieten<br />

die Filme die Möglichkeit, den Stoff zu<br />

Hause zu wiederholen. Wer ganz ohne<br />

Filme arbeite, habe aber keinen Nachteil.<br />

«Am Ende zählt nur, dass jemand die Aufgabe<br />

lösen kann», sagt Micha Demsar.<br />

Die Flexibilität der Plattform Youtube<br />

streicht René Moser von der Fachstelle<br />

Bildung und ICT des Zürcher Volksschulamts<br />

positiv heraus. «Wenn ein Kind im<br />

Unterricht etwas nicht richtig verstanden<br />

hat, kann es dies allenfalls mit den Videos<br />

in seinem Tempo aufarbeiten.» Aber auch<br />

in der Begabtenförderung wäre mehr<br />

möglich, ist René Moser überzeugt: «Man<br />

könnte einen Schritt weiter gehen: vom<br />

reinen Videoschauen zum aktiven Produzieren<br />

von Inhalten. Man lernt mehr,<br />

wenn man die Inhalte selbst vermittelt.»<br />

Die Rolle des Wissensvermittlers würde<br />

ausserdem soziale Fähigkeiten stärken.<br />

Das Videoportal Youtube ist nun zehn<br />

Jahre alt. «Da ist es nur logisch, dass die<br />

Plattform nicht mehr ausschliesslich im<br />

Privatleben, sondern vermehrt im Schulalltag<br />

genutzt wird», findet Thomas Stierli,<br />

Leiter Bereich Medienbildung an der Pädagogischen<br />

Hochschule (PH) Zürich. Es<br />

sei begrüssenswert, wenn sich Lehrpersonen<br />

neue Lehrformen überlegten.<br />

Thomas Stierli sieht vor allem in Fächern<br />

wie Chemie oder Ge schichte Potenzial,<br />

You tube ein zusetzen. «Mit Videos<br />

lässt sich Wissen vermitteln, das in dieser<br />

Qualität nicht im eigenen Schulzimmer<br />

vermittelt werden könnte», sagt er, etwa<br />

teure und aufwen dige Experimente. Zentral<br />

sei, dass die Lehrperson die Schülerinnen<br />

und Schüler lehren, einzuordnen,<br />

wie glaubwürdig eine Quelle ist – und wie<br />

sie mit Propaganda und fragwürdigen<br />

Inhalten umgehen sollen. «Darum ist es<br />

so wichtig, die Frage nach dem richtigen<br />

Umgang mit dem Medium in den Unterricht<br />

zu integrieren.»<br />

Mit Ablenkungsgefahr umgehen<br />

Verleitet die Lernform mit Youtube-Filmen<br />

zum passiven Filmeschauen? Micha Demsar<br />

verneint. «Die Kinder lösen die Übungen<br />

danach selbstständig. Sie müssen den<br />

Input auf andere Fragestellungen adaptieren.<br />

Das verlangt Eigenleistung.» Der Umgang<br />

mit Medien und die Nutzung des Internets<br />

sind bereits auf Primarstufe Teil<br />

des Unterrichts und des aktuellen Lehrplans.<br />

Der Lehrplan 21, der im Kanton Zürich<br />

voraussichtlich ab Schuljahr 2017/18<br />

Kurse und Hilfe für Schulen<br />

• Fachstelle Bildung und ICT, Zürcher Volksschulamt: Unterstützung<br />

für Schulen und Behörden bei Fragen bezüglich Medien und ICT.<br />

Kontakt: rene.moser@vsa.zh.ch<br />

• PH Zürich: Referate und Weiterbildungen für Lehrpersonen, Teams,<br />

Eltern zu Social Media (z. B.: «Erklärvideos und Lernfilme im Unterricht<br />

herstellen und nutzen») sowie Projekttage für Schülerinnen und Schüler:<br />

www.phzh.ch/medienbildung<br />

• Pro Juventute: Kurse zur Medienkompetenz für Klassen, Lehr personen, Eltern:<br />

www.projuventute.ch > Programme > Medienkompetenz > Kurse & Workshops<br />

• Swisscom: Kurse für Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen, Eltern unter<br />

dem Aspekt «Digitale Medien kompetent nutzen»:<br />

https://www.swisscom.ch/de/schulen-ans-internet.html<br />

• KITS for Kids (Stadt Zürich): kostenlose, auf das jeweilige Bedürfnis zugeschnittene<br />

Workshops der PH Zürich für Stadtzürcher Lehrpersonen – z. B.<br />

zur Frage, wie man Youtube und Twitter im Unterricht thematisieren kann:<br />

www.stadt-zuerich.ch/kitsfuerkids > Aktuell > Aus- und Weiterbildung<br />

• www.jugendundmedien.ch: Website des Bundes mit zahlreichen<br />

Informationen und Unterstützungsangeboten.<br />

• Zyschtig.ch: Kurse zur Medienbildung für Klassen, Eltern, Lehrpersonen:<br />

www.zischtig.ch


Kenji Nakano, 11,<br />

5. Primarklasse Scherr, Zürich<br />

«Die Mathe-Youtube-Filmli von unserem Lehrer<br />

finde ich voll informativ, er erklärt echt gut. Die Lust,<br />

gleich noch ein anderes Filmchen zu schauen, ist<br />

immer da. Sehe ich in der Schule etwas Spannendes,<br />

schreibe ich den Titel auf und schaue es zu Hause.<br />

Vorab muss ich das aber mit meinen Eltern besprechen.<br />

Meistens schaue ich ‹let’s play›-Filme über<br />

Games; ich möchte nämlich Game-Entwickler<br />

werden. Im WhatsApp-Klassenchat sind wir nur<br />

zu fünft, weil die anderen kein Handy haben<br />

oder nicht auf WhatsApp dürfen, das<br />

nervt. Ich hab WhatsApp von meiner<br />

Schwester kennen gelernt, sie ist<br />

drei Jahre älter.»<br />

gestaffelt eingeführt wird, legt in Medien<br />

und Informatik einen verstärkten Fokus<br />

auf eine systematische Auseinandersetzung<br />

und das Lernen mit digitalen Medien.<br />

Er beschreibt, dass Schülerinnen und<br />

Schüler Medien interaktiv nutzen sowie<br />

mit anderen kommunizieren und kooperieren<br />

sollen. «Sie lernen, ihre Meinungen<br />

und ihr Wissen in Medienbeiträgen umzusetzen<br />

und bei deren Veröffentlichung<br />

geltende Gesetze und Wertesysteme zu<br />

beachten», sagt René Moser.<br />

Fachleute prognostizieren, dass Kanäle<br />

wie Youtube, Twitter oder Facebook<br />

mittelfristig in die Klassenzimmer drängen.<br />

Micha Demsar hat keine Bedenken:<br />

«Ich finde es wichtig, dass die Kinder<br />

frühzeitig lernen, mit digitalen Medien zu<br />

arbeiten – richtig dosiert.» Während des<br />

Unterrichts müssen sich die Schülerinnen<br />

und Schüler vorher bei ihm melden,<br />

wenn sie eines seiner Videos sehen wollen.<br />

«Das Anschauen der Filme läuft nicht<br />

via Smartphones, sondern an festen PC-<br />

Stationen im Schulzimmer», erklärt er.<br />

«Wenn jemand zwei-, dreimal hintereinander<br />

fragt, werde ich hellhörig und will<br />

wissen, was noch nicht verstanden wurde.»<br />

Auch deshalb stuft er die Ablenkungsgefahr<br />

als gering ein. Wie die Kinder zu<br />

Hause mit Youtube umgehen, weiss er<br />

hingegen nicht, das sei Sache der Eltern.<br />

Einige setzten klare Grenzen, andere bekämen<br />

nicht mit, was ihre Kinder online<br />

machten. «Zu Beginn des Projekts überlegte<br />

ich mir, die Videos lokal auf dem PC<br />

zu speichern, auch aus Datenschutzgründen.<br />

Dann wäre jedoch die Möglichkeit, zu<br />

Hause zu üben, weggefallen. Und das ist<br />

ein integraler Bestandteil des Konzepts.»<br />

René Moser vom Volksschulamt meint:<br />

«Wenn ein Kind sich ablenken will, findet<br />

es immer einen Weg.» Das Problem der<br />

Ablenkung sei nicht nur ein Jugendthema;<br />

auch Erwachsene müssten im Zusammenhang<br />

mit neuen Medien lernen, sich abzugrenzen.<br />

«Spätestens mit Beginn der<br />

Lehre sind die Jugendlichen ohnehin auf<br />

sich gestellt. Deshalb gehört es zum Erziehungsauftrag,<br />

Selbstregulation zu thematisieren<br />

und zu fördern.»<br />

Nur positive Reaktionen<br />

Er habe bisher nur positive Reaktionen<br />

auf seine Lernvideos erhalten, sagt Micha<br />

Demsar. «Ich war erstaunt, dass die Eltern<br />

meine Idee vollumfänglich unterstützten.»<br />

Den Lehrpersonen sei freigestellt, wie sie<br />

den Stoff vermittelten, insofern sei kein<br />

Druck vorhanden, dass alle nun mit Videos<br />

arbeiten müssten, sagt Schulleiter Martin<br />

Stotz. Die Videos haben einen weiteren<br />

Vorteil: Wenn Kinder zuziehen, könne<br />

man ihnen rasch zeigen, welcher Basisstoff<br />

vorausgesetzt werde, das erleichtere<br />

ihnen den Einstieg.<br />

Einig sind sich alle, dass das Medium<br />

Film ergänzenden Charakter hat im Schulalltag.<br />

«Das Vermitteln von Grundlagen,<br />

von Struktur, die ganze Begleitung im<br />

Lernprozess – das wird nicht verschwinden»,<br />

sagt René Moser. Auch didaktisch<br />

könne eine Lehrperson mehr erwirken als<br />

ein Kurzfilm. Trotzdem müsse man sich<br />

als Lehrperson mit neuen Vermittlungsformen<br />

auseinandersetzen. «Nicht nur für<br />

Schülerinnen und Schüler gilt das Motto<br />

des lebenslangen Lernens, sondern auch<br />

für Lehrpersonen», so René Moser. «In<br />

Zukunft wird der Mehrwert im Dialog liegen,<br />

im Austausch von individuell angeeignetem<br />

Wissen. E-Learning allein wird<br />

aber kaum funktionieren. Die Bereicherung<br />

liegt in der Vielfalt der Lehr- und<br />

Lernformen.»<br />

Micha Demsar hat bereits über 100<br />

Stunden seiner Freizeit in seine Videos<br />

investiert, den Grossteil während der Ferien.<br />

«Mich motiviert es, zu wissen, dass<br />

die in den Filmen gezeigten Rechenmethoden<br />

auch in zehn Jahren noch aktuell<br />

sein werden», sagt er. Das mache seine<br />

Arbeit nachhaltig. Mittelfristig möchte er<br />

die Lehrvideos auf weitere Unterrichtsfächer<br />

ausweiten. Er hat bereits verschiedene<br />

Schulen in der Stadt Zürich angefragt.<br />

«Vielleicht integrieren diese Schulen<br />

ja meine Videos in den Unterricht», sagt er<br />

und nickt zufrieden. •<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />

13


Im Gespräch<br />

«Es gibt keine<br />

Formel für Erfolg<br />

auf Social Media»<br />

Facebook-Star Bendrit Bajra und<br />

Gymi lehrer Philippe Wampfler,<br />

zwei Social-Media-Experten, über<br />

die Rolle von Facebook und Co.<br />

Interview: Katrin Hafner Fotos: Hannes Heinzer<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />

14<br />

Bendrit Bajra, Sie sind DER Schweizer<br />

Facebook-Star. Wie viel Zeit investieren<br />

Sie pro Tag ungefähr?<br />

Bajra: Alleine das Beobachten, was andere<br />

Leute machen auf Facebook und Instagram,<br />

frisst täglich eine Stunde. Zudem<br />

beantworte ich etwa 200 Facebook-Nachrichten<br />

und lade Filmchen auf die Plattform<br />

– macht locker vier Stunden.<br />

Das ist doppelt so viel, wie 12- bis<br />

19-Jährige in der Schweiz im Durchschnitt<br />

pro Wochentag in Netz verbringen.<br />

Wie sieht es bei Ihnen aus,<br />

Herr Wampfler?<br />

Wampfler: Mein Hauptmedium ist Twitter,<br />

da finde ich interessante Themen und<br />

Fachleute. Facebook, Instagram und anderes<br />

beobachte ich permanent. Total wohl<br />

auch etwa vier Stunden pro Tag.<br />

Herr Bajra, Sie haben rund<br />

180 000 Abonnenten. Wenn Sie ein<br />

Handyfilmchen aufschalten, erhalten<br />

Sie rasch 16 000 «gefällt mir»-Klicks.<br />

Wie erklären Sie das?<br />

Bajra: Ich thematisiere Szenen, die jeder<br />

kennt: Du wachst in der Nacht auf und<br />

meinst, du musst aufstehen, siehst, oh, ich<br />

kann noch drei Stunden weiterschlafen.<br />

Solche Storys ziehen bei den Leuten.<br />

Bekannt sind Ihre Filme, in denen<br />

Sie Klischees über Ausländer und<br />

Schweizer aufs Korn nehmen.<br />

Bajra: Ja, das begann spontan vor eineinhalb<br />

Jahren: Das erste Video – ich filmte,<br />

wie mich mein Vater auf Albanisch beschimpfte,<br />

während ich gamte – postete<br />

ich einfach mal. Am nächsten Tag hatte<br />

ich 800 Likes, 200 Freundschaftsanfragen;<br />

die Leute kommentierten: mach weiter!<br />

Als ich 10 000 Abonnenten hatte, dachte<br />

ich: Hey Beni, das sind viele Leute, mach<br />

was da raus! Ich plante, täglich etwas zu<br />

bringen – oft zum Thema Ausländer und<br />

Schweizer. Das ging voll ab. In sechs Monaten<br />

gewann ich 130 000 Abonnenten<br />

dazu. Ehrlich: Da war auch Glück dabei.<br />

Wie schätzen Sie diesen Erfolg ein,<br />

Herr Wampfler?<br />

Wampfler: Er nimmt Themen auf, die alle<br />

interessieren. Meine Kantischülerinnen<br />

und -schüler aus bildungsnahem Umfeld<br />

fragen mich ständig: Kennen Sie Bendrit?<br />

Seine Tonlage trifft den Zeitgeist. Er postet<br />

Aktuelles witzig, bleibt ausgewogen,<br />

macht sich über beide Seiten lustig. Seine<br />

Erfolgsgeschichte ist schön, weil sie zeigt:<br />

In einem Netzwerk wie Facebook kann<br />

man geplant und kreativ aktiv sein – nicht<br />

nur konsumieren. Interessant finde ich,<br />

dass er in seinen Videos verschiedene<br />

Rollen spielt: den Ausländer, den Schweizer.<br />

Das ist die Ursprungsidee von Social<br />

Media: Man gestaltet ein Profil und zeigt<br />

nicht, wer man ist, sondern präsentiert<br />

der Öffentlichkeit Ausschnitte.<br />

Sie setzen auf Comedy, Herr Bajra.<br />

Wollen Sie Komiker werden?<br />

Bajra: Ich hatte dieses Ziel nicht im Hinterkopf,<br />

als alles begann. Jetzt freue ich<br />

mich über den Erfolg. Facebook hilft mir,<br />

mein Hobby zum Beruf zu machen. Heute<br />

weiss ich: Ich will auf die Bühne oder ins<br />

TV. Es ist krass, was das Facebookding<br />

ausgelöst hat. Plötzlich reissen sich Medien<br />

um dich, Giacobbo/Müller lud mich<br />

ein, und nun will ein grosser Getränkehersteller<br />

eine Show machen mit mir.<br />

Inzwischen sind Sie ja auch nur<br />

noch via Manager erreichbar.


Bajra: Ich würde durchdrehen, wenn ich<br />

alle Anfragen beantworten müsste. Denn<br />

ich will jetzt vor allem im Sommer meine<br />

Lehre gut abschliessen.<br />

Wampfler: Für Schweizer Verhältnisse ist<br />

Bendrit ein Phänomen. Interessant ist<br />

das Giacobbo/Müller-Beispiel. Man würde<br />

denken, es sei eine Riesenehre für ihn,<br />

dort aufzutreten. In Wirklichkeit ist es für<br />

Giacobbo/Müller eine Riesenchance, auf<br />

der Facebook-Wall von Bendrit zu sein,<br />

weil er 180 000 Zuschauer hat! In Deutschland<br />

wollen Youtube-Stars nicht mehr ins<br />

TV, die haben ein grösseres Publikum in<br />

Social Media und generieren mit Klicks<br />

auf Youtube ansehnliche Einnahmen.<br />

Finanziell betrachtet wäre es<br />

klüger, Herr Bajra setzte auf Youtube.<br />

Wampfler: Die Likes auf Facebook bringen<br />

kein Geld – dafür Bekanntheit. Hat<br />

man das geschafft, kann man die Aufmerksamkeit<br />

von einer Plattform auf die<br />

andere lenken. Bendrit könnte auf Facebook<br />

vermelden, er habe einen neuen<br />

Youtube-Film, und diesen verlinken.<br />

Bajra: Ich weiss, dass ich mit Youtube Geld<br />

verdienen könnte. Aber ich finde, da gehören<br />

keine Handyfilmchen hin. Ende Sommer<br />

starte ich mit Youtube, professionell<br />

im Studio und mit echter Kamera – und<br />

vor allem mit längeren Storys.<br />

Kann man sagen, was bei Jugendlichen<br />

gut ankommt in sozialen Medien?<br />

Wampfler: Wenn ich das wüsste, wäre ich<br />

steinreich. Heute fragen sich alle, wie man<br />

Erfolg hat auf Social Media. Aber selbst<br />

wenn jemand stark beachtet wird, kann<br />

man keine Formel ableiten, wie andere<br />

dasselbe erreichen.<br />

Herr Bajra: Sie absolvieren eine<br />

Lehre zum Autoersatzteilverkäufer.<br />

Nutzen Sie digitale Kanäle zum Lernen<br />

oder für die Arbeit?<br />

Bajra: Selten. In der Sek suchte ich manchmal<br />

auf Youtube Erklärungsfilme für Mathematik.<br />

Eine Zeitlang war ich auch in<br />

«Facebook hilft mir, mein<br />

Hobby zum Beruf zu machen.»<br />

Bendrit Bajra<br />

einem WhatsApp-Aufgabenchat. Als die<br />

Kollegen den Chat für Privates nutzten,<br />

liess ich es sein.<br />

Diskutierten Sie in der Schule über<br />

digitale Kommunikation?<br />

Bajra: Ja, unser Seklehrer hat mal ein<br />

wenig erzählt, vor allem von schwierigen<br />

Sachen, dass es gefährlich ist, wenn man<br />

Bilder von nackten Frauen rumschickt.<br />

Das ist natürlich die Schattenseite.<br />

Philippe Wampfler, 37, (links) unterrichtet Deutsch, Philosophie<br />

und Medienkunde an der Kantonsschule Wettingen und<br />

Fachdidaktik Deutsch an der Universität Zürich. Er hat zwei<br />

Bücher über Schule und Social Media verfasst und lebt mit<br />

seiner Familie in Schwamendingen.<br />

Bendrit Bajra, 19, (rechts) schliesst im Sommer seine Lehre als<br />

Auto ersatzteilverkäufer ab. Er gehört zu den bekanntesten<br />

Facebook-Personen der Schweiz, möchte Comedy zu seinem<br />

Beruf machen und lebt mit seinen Eltern in Schwamendingen.<br />

Machten Sie unan genehme Erfahrungen<br />

mit Facebook oder Twitter?<br />

Bajra: Mein Fehler war, dass ich ein Foto<br />

meines Autos mit Schild postete. Mit einer<br />

App findet jeder die Adresse heraus – da<br />

hatte ich dann ein paar Leute vor der<br />

Türe, und nicht nur Fans.<br />

Wampfler: Unangenehme Erfahrungen<br />

machen viele, das kann man nicht schönreden.<br />

Grundsätzlich bin ich der Meinung,<br />

dass man keine Fotos von anderen Menschen<br />

ins Netz setzen soll. Ein No-Go sind<br />

Eltern, die Fotos ihrer Kleinkinder posten.<br />

Denn: Facebook zum Beispiel hat alle<br />

Rechte an diesen Bildern, man hat keine<br />

Kontrolle darüber. Es lohnt sich, immer<br />

wieder darüber aufzuklären.<br />

Was sagen Sie zu Cyber-Mobbing?<br />

Bajra: Eine Kollegin hielt in der Schule<br />

einen Vortrag über Mobbing im Netz, weil<br />

ihre Kollegin Mobbingopfer auf Facebook<br />

wurde. Ich finde es wichtig, dass in der<br />

Schule darüber diskutiert wird.<br />

Wampfler: Dem stimme ich zu. Aber:<br />

Nicht Medien lösen Mobbing aus. Wenn in<br />

einer Klasse schlechte Stimmung herrscht,<br />

kann es zu Mobbing kommen – virtuell<br />

oder real. Klar entwickeln digitale Kommunikationsmittel<br />

eine Dynamik und wohl<br />

ist die Hemmschwelle, etwas Unschönes<br />

zu verbreiten, niedriger als im direkten<br />

Kontakt. Grundsätzlich geht es aber um<br />

soziale Probleme, Fragen des Respekts.<br />

Schulen und Fachstellen haben diese Thematik<br />

auf der Agenda und tun einiges. <br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />

15


Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />

16<br />

Wie beurteilen Sie die Ablenkungsgefahr<br />

durch digitale Medienkanäle?<br />

Bajra: Einer unserer Lehrer zieht unsere<br />

Handys jeweils ein. Am Anfang drehte ich<br />

fast durch, nahm extra zwei Handys mit.<br />

Ich schwöre, ich hatte das Handy dauernd<br />

unter dem Tisch am Laufen – und verpasste<br />

eine Menge. Und jetzt, ganz ehrlich,<br />

finde ich das eine geile Idee. Ich bin konzentrierter<br />

und aktiver im Unterricht, weil<br />

ich nichts anderes machen kann. Der<br />

Lehrer will ja nur das Beste für uns.<br />

Wampfler: Grundsätzlich gilt: Wenn Kinder<br />

oder Jugendliche an etwas Interessantem<br />

dran sind, lassen sie sich nicht leicht<br />

ablenken. Bei mir müssen die Schülerinnen<br />

und Schüler ihre Handys weglegen,<br />

ausser wir brauchen sie bewusst für den<br />

Unterricht. Verbieten bringt jedoch wenig.<br />

Ich möchte, dass Junge lernen, wie sie gegen<br />

Ablenkung oder Abhängigkeit kämpfen<br />

können. Es geht um Selbstdisziplin<br />

und -achtsamkeit: Wie steuere ich meine<br />

Aufmerksamkeit? Wann komme ich in<br />

Versuchung, mich ablenken zu lassen?<br />

Und wie kann ich das verhindern?<br />

Und wer nicht selbstdiszipliniert ist?<br />

Wampfler: Es braucht Übung, Übung.<br />

Denn es gehört heute zum Erwachsenwerden,<br />

sonst kann man in der Berufswelt<br />

nicht funktionieren. Es gibt keine Chefs,<br />

die Handys einziehen.<br />

Bajra: Aber es ist schwierig, gerade in der<br />

Freizeit. Ich bin ständig dran und muss<br />

aufpassen, dass ich nicht noch beim Autofahren<br />

jemandem zurückschreibe, bloss<br />

weil ich meine, ich sei voll der King darin.<br />

Wie kann die Schule Social Media<br />

in den Unterricht integrieren?<br />

Wampfler: Da gibt es unzählige Ansätze.<br />

Ich empfehle, Bezüge herzustellen, im<br />

Deutschunterricht etwa anhand von Twitter<br />

zu thematisieren, dass beim Schreiben<br />

Witz gefragt ist, Schnelligkeit und sprachliche<br />

Sattelfestigkeit, weil Fehler nicht<br />

sexy sind – auch in Social Media nicht.<br />

Bajra: Wenn ein Lehrer sagen würde,<br />

heute schauen wir, was einen interessanten<br />

Facebook- oder Instagram-Post ausmacht,<br />

fänden das alle cool!<br />

«Fehler sind nicht sexy – auch<br />

in Social Media nicht.»<br />

Philippe Wampfler<br />

Wampfler: Das machen mehr und mehr<br />

Lehrpersonen. Es gibt interessante Ansätze,<br />

etwa die verschiedenen Schreibweisen für<br />

«okay» in der digitalen Kommunikation:<br />

nur «k», «ok» oder «k:-)». Eine Lehrperson<br />

kann thematisieren, dass gewisse Nuancen<br />

der subtilen mündlichen Kommunikation<br />

in die schriftliche Kommunikation<br />

überschwappen und sich so äus sern. Sie<br />

kann die Klasse fragen, was sie über die<br />

Schreibweisen und ihre Bedeutungen<br />

weiss. Dann wirds interessant. Jugendliche<br />

haben viele Kenntnisse aus ihrem<br />

Social-Media-Alltag. Aber diese Erfahrungen<br />

sind in der Schule selten gefragt.<br />

Abschliessend: Welche Rolle spielen<br />

Twitter, Instagram etc. im Alltag junger<br />

Menschen konkret?<br />

Bajra: Eine megawichtige, vor allem<br />

WhatsApp, da sind alle drauf. Ich telefoniere<br />

fast nie mehr, schreibe kaum SMS –<br />

selbst für mündliche Nachrichten sende<br />

ich Sprachnachrichten über WhatsApp.<br />

Wampfler: Ein Teenager, der nicht auf<br />

WhatsApp ist, muss einen verlässlichen<br />

Freundeskreis haben, der ihn via Telefon<br />

oder SMS auf dem Laufenden hält, sonst<br />

verpasst er, wo man sich trifft und was<br />

läuft. Den Stellenwert der digitalen Kommunikation<br />

schätze ich als sehr hoch ein.<br />

Wie beurteilen Sie dies?<br />

Wampfler: Es fordert ein Umdenken – und<br />

erzeugt einen gewissen Druck, dabei zu<br />

sein. Mit der Zeit entstehen neue Normen.<br />

Mich beispielsweise stört es mittlerweile,<br />

wenn mich jemand anruft, ohne vorher<br />

per Social Media abgemacht zu haben. Ich<br />

empfinde es als unhöflich, weil ich nicht<br />

entscheiden kann, wann ich reagiere.<br />

Bajra: Manchmal finde ich die Entwicklung,<br />

dass alle an ihrem Gerät hängen,<br />

ein wenig traurig. Auf dem Spielplatz, wo<br />

meine Kumpels und ich früher regierten,<br />

ist heute kaum mehr einer. Die zwei, die da<br />

abhängen, sitzen über ihr Handy gebeugt.<br />

Und das sagt ausgerechnet der<br />

Facebook-König.<br />

Bajra: Ich freue mich über meine Facebook-Abonnenten.<br />

Das Problem aber ist:<br />

Man redet seltener miteinander. Mit meinen<br />

Kumpels sitze ich in der Bar und<br />

schneide einen Film auf meinem Handy,<br />

der Zweite schreibt seiner Freundin, der<br />

Dritte ist am Gamen. Wir wissen via Instagram,<br />

WhatsApp ja schon alles voneinander,<br />

bevor wir uns treffen.<br />

Wampfler: Diese Einsicht ist nicht untypisch:<br />

Etwa ab 20 merken viele Jugendliche,<br />

dass WhatsApp, Instagram und Co.<br />

ihnen nicht mehr geben, was sie brauchen,<br />

dass es nicht mehr cool ist, auch weil man<br />

sich weniger Persönliches zu erzählen hat.<br />

Einige gehen dann bewusst offline. •


Ich möchte mit meiner Klasse Social<br />

Media thematisieren oder einsetzen.<br />

Wie gehe ich vor?<br />

Das einfachste Projekt: Ein Konto bei<br />

Instagram oder Twitter eröffnen und Ende<br />

Woche einen Beitrag veröffentlichen, in<br />

dem Themen oder Resultate aus dem Unterricht<br />

gezeigt werden. Darauf aufbauend über<br />

Wirkung von Inhalten, Verbreitung, Netzwerke<br />

usw. diskutieren. Oder: Unterrichtsthemen<br />

mit digitalen Plattformen be gleiten, etwa mit<br />

einer WhatsApp-Gruppe: «Wenn ihr im Alltag<br />

unserem Thema begegnet, dann stellt ein<br />

Bild, eine Tonaufnahme etc. in diese Gruppe.»<br />

Dies kann man im Unterricht aufnehmen<br />

und weiterentwickeln. Vgl. Buchtipps unten.<br />

Tipps & Adressen<br />

Häufige Fragen<br />

zu Social Media<br />

Mittelschullehrer und Social-Media-<br />

Spe zialist Philippe Wampfler gibt<br />

Antworten.<br />

Was soll ich als Lehr person tun, wenn jemand zu viel Zeit mit Social Media verbringt?<br />

Darauf ansprechen: Ohne Urteil nach der Mediennutzung fragen («was machst du mit dem Handy gerne?»)<br />

und Wahrnehmung mitteilen («du wirkst oft müde»). Danach: Kontakt mit Eltern aufnehmen. Oft sind<br />

sich diese nicht bewusst, dass ihr Kind einen problematischen Umgang mit Social Media hat, vielleicht sind<br />

sie gar stolz, dass es ein Smartphone besitzt und dieses flink bedienen kann.<br />

Mich dünkt, die<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler unterhalten sich<br />

mit Social Media bloss<br />

oberflächlich.<br />

Fokusstudien der ZHAW Zürcher<br />

Hochschule für An gewandte<br />

Wissenschaften zei gen, dass<br />

Jugendliche vor allem Unterhaltung<br />

suchen im Netz – wie<br />

bei Büchern, Radio und TV<br />

auch –, da rüber hinaus aber<br />

Aktivitäten zeigen, die pädagogisches<br />

Potenzial haben:<br />

Schach spielen, Videos schneiden,<br />

Geschichten erzählen.<br />

Kinder und Jugendliche übernehmen<br />

die Vorstellung, digi tale<br />

Kommunikation diene hauptsächlich<br />

der Unterhaltung, oft<br />

von Erwachsenen. Die Schule<br />

kann diesen Ein druck zerstreuen,<br />

indem sie Social Media<br />

didaktisch einsetzt.<br />

Woran merke ich, dass jemand<br />

zu viel Zeit auf Social Media<br />

verbringt oder abhängig ist?<br />

Wie bei anderen Süchten auch: wenn<br />

sich Müdigkeit, verminderte Leistungsbereitschaft,<br />

vermehrte Konflikte oder<br />

eine Verweigerungshaltung einstellen.<br />

Wie lernen Kinder<br />

und Jugendliche,<br />

mit Gefahren im<br />

Netz umzugehen?<br />

Durch den gemeinsamen<br />

Einsatz von<br />

Eltern und Schule unter<br />

Beteiligung von Fachleuten.<br />

Entscheidend<br />

sind Fragen wie:<br />

Mit wem spreche ich<br />

wie worüber?<br />

Darf ich in sozialen Netzwerken mit<br />

Schülerinnen und Schülern befreundet sein?<br />

Social Media ersetzen Kommunikationsmittel wie Brief<br />

und Telefon. Die Frage lautet daher: Wann darf man mit<br />

Schü lerinnen und Schülern kommunizieren? Die Antwort:<br />

Wenn es pädagogisch erforderlich ist. Betreibt eine Englischlehrerin<br />

eine Facebook-Seite, auf der sie span nende Videos<br />

zugänglich macht und ihre Klasse auffordert, auf Englisch<br />

zu kommentieren, ist das ein professionelles Lernumfeld.<br />

Die dadurch entstehenden Kontaktaufnahmen sind keine<br />

«Freundschaften», obwohl die Plattform sie so nennt.<br />

Sich gegenseitig Einblicke ins Privatleben zu ermöglichen,<br />

ist hingegen unangebracht.<br />

Bücher von Ph. Wampfler: «Generation Social Media. Wie digitale<br />

Kommunikation Leben, Beziehun gen und Lernen Jugendlicher verändert»<br />

(2014). «Facebook, Blogs und Wikis in der Schule. Ein Social-<br />

Media-Leitfaden» (2013). Blog: schulesocialmedia.com<br />

Soll ich mich als<br />

Lehrerin / Lehrer in<br />

WhatsApp-Klassenchats<br />

beteiligen?<br />

Warum nicht, wenn es<br />

mit pädagogischen Absichten<br />

und unter professionellen<br />

Bedingungen<br />

geschieht. WhatsApp<br />

eignet sich, einer Klasse<br />

eine halbe Stunde für<br />

eine Prüfungsvorbereitung<br />

zur Verfügung<br />

zu stehen oder sie daran<br />

zu erinnern, wenn ein<br />

Ausflug ansteht.<br />

So hält es der Kanton Zürich<br />

Ob eine Schule einen Social-Media-Kanal betreibt<br />

(Twitter, Facebook, Instagram, Youtube etc.), ist auf Stufe<br />

Volksschule Sache der Schulgemeinde, bei Mittelschulen<br />

und Berufsfachschulen Sache der Schulleitung. Wie sich<br />

einzelne Lehrpersonen auf Social-Media-Kanälen verhalten,<br />

wird vom Kanton nicht geregelt. In den 2014 publizierten<br />

«Guidelines Social Media» für die Verwaltungsmitarbeitenden<br />

befindet sich ein «Leitfaden für Mitarbeitende<br />

des Kantons Zürich». Dieser ist für kantonal<br />

angestellte Lehrpersonen nicht verbindlich, enthält aber<br />

Tipps, die auch für sie hilfreich sein können. So heisst es<br />

darin betreffend Meinungsäusserungen auf Social-Media-<br />

Kanälen zum Beispiel:<br />

• «Im Zweifelsfall fragen Sie sich: Würde ich das auch<br />

in einem Leserbrief einer Zeitung schreiben und mit<br />

meinem Namen unterzeichnen?»<br />

• «Verwenden Sie keine Fotos, auf denen Personen eindeutig<br />

erkennbar sind, ohne deren Zustimmung.»<br />

Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH)<br />

hat 2013 einen «Leitfaden Social Media für Lehrpersonen<br />

und Schulleitungen» herausgegeben mit hilfreichen Erklärungen<br />

und Tipps.<br />

www.lch.ch > Leitfaden social media<br />

Social Media brauche<br />

ich für meine private<br />

und berufliche<br />

Kommunikation<br />

kaum. Muss ich mich<br />

als Lehrperson damit<br />

auskennen?<br />

Wer Kinder und Jugendliche<br />

begleitet, sollte ihre<br />

Lebenswelt verstehen.<br />

Lehrpersonen können<br />

im Netz – wie das etwa<br />

90 Prozent der Internet-<br />

User tun – primär zuschauen<br />

und auf Instagram<br />

nach ihrer Schule<br />

suchen, um zu sehen, wie<br />

sie da abgebildet wird,<br />

sich von Schülerinnen und<br />

Schülern den Klassenchat<br />

oder die Plattform Snapchat<br />

zeigen lassen.<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />

17


Unter Jugendlichen<br />

Social Media?<br />

Ja, aber nicht nur<br />

Schülerorganisationen an Mittelschulen<br />

benutzen zwar Facebook oder Instagram,<br />

sehen aber auch deren Grenzen. Geht<br />

es um offizielle Informationen, setzen sie<br />

auf herkömmliche Informationskanäle.<br />

Text: Jacqueline Olivier<br />

Fotos vom letzten Skitag posten, auf das<br />

kommende Erstklässler-Fest hinweisen,<br />

eine Podiumsdiskussion ankündigen – all<br />

dies geht rasch und unkompliziert über<br />

Facebook. Für Saskia Kircali, Präsidentin<br />

der Schülerorganisation (SO) der Kantonsschule<br />

Wiedikon, ist deshalb klar: Facebook<br />

ist für den SO-Vorstand ein unverzichtbares<br />

Medium, um mit den Schülerinnen<br />

und Schülern zu kommunizieren.<br />

Das wichtigste der gängigen Social-Media-Plattformen.<br />

«Über Facebook erreichen<br />

wir sicher die meisten Leute», sagt<br />

sie, relativiert aber gleich: «Vor allem die<br />

älteren.» Und was ist mit den Schülerinnen<br />

und Schülern der Unterstufe des<br />

Langgymnasiums? «Die schauen da weniger<br />

rein», stellt die 18-Jährige fest, die<br />

kurz vor der Matur steht. Und erklärt: «Das<br />

liegt nicht daran, dass sie keinen Facebook-Account<br />

hätten, sondern eher an<br />

mangelndem Interesse am Schulleben.»<br />

Wenn sie sich an ihre eigene Zeit in der<br />

Unterstufe erinnert, kann Saskia Kircali<br />

dies gut nachvollziehen. Wechsle man in<br />

dem Alter ans Gymnasium, sei man erst<br />

einmal mit der Umstellung auf eine neue<br />

Lebenswelt, mit der Probezeit, dem Kennenlernen<br />

des Schulbetriebs, der Klasse<br />

und der Lehrpersonen beschäftigt. Für<br />

das, was rundherum alles läuft, habe man<br />

wenig Kapazität.<br />

Plakate funktionieren am besten<br />

Trotzdem möchte die SO auch die Jüngeren<br />

über geplante Anlässe informieren,<br />

genauso wie die Schülerinnen und Schüler,<br />

die nicht auf Facebook oder dort nicht<br />

besonders aktiv sind. Denn die gibt es.<br />

Darum, betont Saskia Kircali, könne Facebook<br />

nicht als offizieller Informationskanal<br />

genutzt werden. Die sieben bis acht<br />

Anlässe, welche die SO pro Jahr auf die<br />

Beine stellt, werden dort zwar annonciert,<br />

aber ohne Flyer und Plakate gehe es nicht.<br />

«Gerade die Plakate sind für jeden sichtbar,<br />

das funktioniert immer noch am besten.»<br />

Nicht zu vergessen die Mundpropaganda,<br />

die ebenfalls dazugehöre.<br />

Nach den Anlässen jeweils Fotos oder<br />

kurze Videos auf Facebook zu stellen, ist<br />

Nina Fröhlich, 16,<br />

Kantonsschule Stadelhofen<br />

«Komme ich müde von der Schule heim,<br />

lege ich mich aufs Bett und schweife durch<br />

Instagram oder WhatsApp. Auf Youtube<br />

höre ich höchstens mal ein Musikstück.<br />

Auf Instagram hingegen schaue ich täglich,<br />

was andere posten. Selber lade ich etwa ein<br />

Bild pro Woche hoch. Fehlen würde mir nur<br />

WhatsApp. Wir haben einen Familienchat,<br />

da schreiben meine Eltern, meine Schwester<br />

und ich, wer wann heimkommt oder einkauft.<br />

Den Klassenchat beobachte ich, damit ich<br />

nichts verpasse. Vor Prüfungen stelle ich ihn<br />

oft auf stumm – da kommen in zwei Stunden<br />

200 Nachrichten: Fragen, Antworten, Frustmeldungen.<br />

Das macht meganervös.»


für den SO-Vorstand hingegen eine Selbstverständlichkeit.<br />

Die sieben Vorstandsmitglieder<br />

sind stets da rauf bedacht, dass<br />

mindestens eine oder einer von ihnen<br />

mit einer Fotokamera vor Ort ist. Wenn<br />

andere Veranstaltungsteilnehmer eigene<br />

Bilder posten möchten, können sie dies<br />

über den SO-Vorstand tun. Und wenn es<br />

neue Fotos anzuschauen und zu kommentieren<br />

gebe, sei die Seite auch am besten<br />

besucht, erzählt Saskia Kircali. Dass im<br />

Übrigen wenig Interak tivität stattfindet,<br />

stört die SO-Präsidentin nicht. Zum Chatten<br />

gebe es WhatsApp, das auch die Vorstandsmitglieder<br />

unter sich rege nutzten,<br />

vor allem, wenn die Vorbereitungen für<br />

einen Anlass im Gange seien.<br />

Foto-Wettbewerb fand kein Echo<br />

Dass Interaktivität über die Facebook-<br />

Seite der Schülerorganisation nicht funktioniert,<br />

diese Erfahrung hat Florian Geering,<br />

SO-Präsident der Kantonsschule<br />

Freudenberg, gemacht. Letztes Jahr hatte<br />

der Vorstand die Schülerinnen und Schüler<br />

über Instagram dazu aufgerufen, mit<br />

dem Velo zur Schule zu fahren und Fotos<br />

von unterwegs zu posten. Für die besten<br />

Aufnahmen winkten sogar Preise. Trotzdem<br />

sei die Aktion gründlich missglückt.<br />

«Gepostet hat niemand, nur per E-Mail<br />

gingen ein paar Fotos ein.»<br />

Heute lacht Florian Geering darüber.<br />

Genauso wie über ein anderes Erlebnis,<br />

das ihm die offensichtlichen Grenzen einer<br />

Social-Media-Nutzung durch die SO<br />

deutlich vor Augen geführt hat: Als der<br />

Vorstand von der letzten Unterstufenparty<br />

Fotos auf Facebook lud, erhielt er<br />

dafür genau ein «Gefällt mir». Auf Instagram,<br />

auf dem die Schülerorganisation<br />

seit einem Jahr aktiv ist, waren es immerhin<br />

30 Likes. Ein Schüler, der eines der<br />

Bilder auf seinen eigenen Instagram-Account<br />

hochgeladen hat, wurde dagegen<br />

mit 250 Likes honoriert. «Das hat uns<br />

ziemlich verwundert.»<br />

Florian Geering hat so seine Vermutungen,<br />

warum die Facebook-Seite der<br />

SO wenig Beachtung findet. Zum einen<br />

sei Facebook bei jüngeren Schülern nicht<br />

mehr «in», die nutzten eher Instagram, um<br />

Fotos oder Videos zu posten, und Whats-<br />

App, um zu chatten. «Unsere Facebook-<br />

Seite hat zwar rund 120 Likes, aber ein<br />

grosser Teil kommt von Ehemaligen. Auf<br />

Instagram hingegen sind die momentan<br />

rund 80 Abonnenten vorwiegend aktuelle<br />

Schüler.» Zum anderen kann sich der Präsident<br />

gut vorstellen, dass viele Jugendliche<br />

kein Bedürfnis haben, Facebook oder<br />

andere Foren in der Schule aktiv zu nutzen,<br />

weil Social Media für sie klar in die<br />

Freizeit gehört. Und wenn schon in der<br />

Schule, dann am ehesten, um Bilder anzuschauen.<br />

Darum will der Vorstand nun<br />

Facebook derart mit Instagram verknüpfen,<br />

dass Posts auf Instagram automatisch<br />

auch auf der Facebook-Seite erscheinen,<br />

«um diese so etwas zu beleben». Allerdings<br />

gelte es hierfür noch einige technische<br />

Probleme zu lösen.<br />

Kontakt über Landesgrenzen<br />

Seinen privaten Facebook-Account hat<br />

Florian Geering vor ein paar Jahren gelöscht<br />

– und vor Kurzem wieder einen<br />

neu en eingerichtet. Weil er ihn für die<br />

Union der Schülerorganisationen der<br />

Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein<br />

(USO), in der er ebenfalls im Vorstand<br />

sitzt, wie auch für das Organising<br />

Bureau of European School Student Organisations<br />

(OBESSU), in dem die SO-Dachverbände<br />

von aktuell 20 europäischen<br />

Ländern zusammengeschlossen sind, benötige.<br />

Sowohl in der USO wie in der<br />

OBESSU sei Facebook sehr wichtig, um<br />

den Kontakt der Mitglieder untereinander<br />

aufrechterhalten zu können.<br />

Und was ist mit Twitter? «Für unsere<br />

Zwecke nicht geeignet», winkt Florian<br />

Geering ab. «Ich selber verfolge die Tweets<br />

einiger Politiker oder Journalisten und<br />

denke, dass dieser Kanal vor allem für<br />

solche Leute interessant ist.» Ohnehin sei<br />

es heute angesichts der vielen zur Verfügung<br />

stehenden Kanäle schwierig zu wissen,<br />

über welche man die Schülerinnen<br />

und Schüler am besten erreiche. Darum<br />

setzt man, sobald es um offizielle Informationen<br />

der SO geht, auch in der Kanti<br />

Freudenberg auf die bewährten Informationswege:<br />

Klassenfächer, Poster und teilweise<br />

die Klassenlehrpersonen.<br />

Ähnlich handhabt es die SO der<br />

Kantonsschule Zürich Oberland. «Unsere<br />

wich tigsten Informationskanäle sind E-<br />

Mail oder Klassenfächer», sagt Präsident<br />

Sascha Deboni, «Facebook ist dazu lediglich<br />

eine Ergänzung.» Wie in den anderen<br />

Schulen dient die Seite in erster Linie<br />

als Bildergalerie, oder man wünscht den<br />

neu eintretenden Schülerinnen und Schülern<br />

am Anfang des Schuljahrs einen guten<br />

Start. Ab und zu komme es vor, dass<br />

Schweizer Jugendliche sind digital aktiv<br />

2014 besassen 97 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen in der Schweiz ein Smartphone<br />

und gaben dafür durchschnittlich 37 Franken pro Monat aus. Dies ergab<br />

die jüngste JAMES-Studie («Jugend Aktivitäten Medien – Erhebung Schweiz»)<br />

der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Zum Vergleich:<br />

2012 waren es noch 79, 2010 gar nur 49 Prozent.<br />

Unter der Woche verbringen Jugendliche täglich rund zwei Stunden im Internet,<br />

am Wochenende und in den Ferien drei Stunden. Ihre beliebtesten Websites sind<br />

Youtube, Facebook und Google, die bevorzugten Handy-Apps heissen WhatsApp<br />

(mit grossem Abstand), Instagram und Facebook.<br />

89 Prozent der Jugendlichen haben mindestens ein Profil in einem sozialen<br />

Netzwerk, wobei Facebook immer noch Spitzenreiter ist. Allerdings nutzen die<br />

jüngsten Befragten inzwischen Instagram häufiger. Für das Chatten und das<br />

Versenden von Nachrichten werden WhatsApp und andere Messengersysteme<br />

immer wichtiger. Steigender Beliebtheit erfreuen sich auch Videoportale wie<br />

Youtube oder iTube. Bereits 79 Prozent der Jugendlichen nutzen solche Portale<br />

zur Unterhaltung, ebenso viele regelmässig als Informationsquelle (etwa zur<br />

Lösung von Hausaufgaben). [jo]<br />

www.psychologie.zhaw.ch/james<br />

sich jemand – etwa nach einem Skitag –<br />

via Facebook für die Organisation bedanke.<br />

Was bislang nicht auf Facebook dokumentiert<br />

wird, ist hingegen das politische<br />

Engagement der Schülerorganisation –<br />

beispielsweise Anträge, welche die Delegierten<br />

in den Konvent einbringen, oder<br />

Beschlüsse des Vorstands. «Im Moment<br />

überlegen wir uns, ob wir dies ändern<br />

sollen, damit die anderen Schüler sehen,<br />

dass wir mehr tun, als nur Partys zu veranstalten»,<br />

so Sascha Deboni.<br />

Website für die Professionalität<br />

Als Nächstes will der Vorstand einen<br />

Instagram-Account eröffnen, in der Überzeugung,<br />

dass über diese Plattform mehr<br />

Schüler erreicht werden könnten als über<br />

Facebook. Dennoch glaubt der Präsident<br />

nicht daran, dass Social Media dereinst<br />

die klassischen Informationskanäle gänzlich<br />

ablösen könnten. Zu diesen zählt er<br />

auch die Website der SO. Sie sei wichtig<br />

für den profes sionellen Auftritt gegen<br />

aussen. Auf der Homepage werden Dokumente<br />

wie die Statuten, der Spielplan<br />

der nächsten Volleynight oder Anmeldeformulare<br />

für kommende Veranstaltungen<br />

hochladen. Und hier können sich auch Eltern<br />

über die Aktivitäten der Schülerorganisation<br />

informieren.<br />

«Klar wäre es manchmal einfacher,<br />

aus einer Sitzung gleich etwas zu posten,<br />

als ein Formular auf der Homepage aufzuschalten»,<br />

meint Sascha Deboni, «aber<br />

das ist schlicht zu unverbindlich.» Nicht<br />

einmal E-Mails würden von allen Schülern<br />

regelmässig abgerufen, weiss der<br />

SO-Präsident, obwohl die Schulleitung<br />

dies verlange, weil auch sie oder Lehrpersonen<br />

diesen Kanal für wichtige Informationen<br />

nutzten. Da rum heisst es für die<br />

Vorstandsmitglieder der Schülerorganisation<br />

auch im Zeitalter von Social Media<br />

weiterhin Flyer und Plakate drucken und<br />

sie im Schulhaus persönlich verteilen respektive<br />

aushängen. •<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />

19


Zeitgemässes Marketing<br />

Tweets und Posts<br />

vom Schulleiter<br />

Noch nutzen wenige Berufsfachschulen<br />

Social Media für ihre Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Eine davon ist der Strickhof in Lindau.<br />

Via Facebook und Twitter verlinkt der<br />

Direktor die eigene Website.<br />

Text: Jacqueline Olivier<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />

20<br />

Alle paar Tage setzt Strickhof-Direktor Ueli<br />

Voegeli eine Kurznachricht auf Twitter ab.<br />

«Im Moment betreiben wir dies noch ganz<br />

rudimentär, wir haben erst 100 Follower»,<br />

sagt er und lacht. «Antibiotikaeinsatz in der<br />

Tierhaltung erfordert Strategien im Betrieb<br />

– top News – top agrar online», twitterte<br />

er beispielsweise am 18. März und<br />

verlinkte einen Artikel im Landwirtschaftsfachmagazin<br />

«Top Agrar». Zwei Tage zuvor<br />

lautete ein Tweet kurz und bündig:<br />

«Bauern mit Hochschulabschluss», der dazugehörige<br />

Link führt auf einen im «Tages-Anzeiger»<br />

erschienenen Artikel über<br />

die guten Berufsaussichten von Absolventen<br />

eines Agronomiestudiums.<br />

Es gehe ihm darum, «tagesaktuelles<br />

Geschehen aus dem Bildungs- und Wissensumfeld<br />

der Landwirtschaft nach aussen<br />

zu tragen», erklärt der Direktor des<br />

Strickhofs, des «Kompetenzzentrums für<br />

Bildung und Dienstleistungen in Landund<br />

Ernährungswirtschaft», wie es auf der<br />

Homepage heisst. Auch Neuigkeiten aus<br />

dem eigenen Betrieb oder Hinweise auf<br />

Ver anstaltungen, die im Strickhof stattfinden<br />

oder von diesem (mit)organisiert<br />

werden, verbreitet Ueli Voegeli gerne unter<br />

dem Benutzernamen @StrickhofDirekt.<br />

Oder er retweetet Beiträge anderer Mitglieder,<br />

wie neulich einen Tweet von Jürg<br />

Arpagaus, dem Prorektor Weiterbildung<br />

der Pädagogischen Hochschule Luzern,<br />

zum Thema Social Media in der beruflichen<br />

Bildung.<br />

Nah am Markt<br />

Den Account auf Twitter hat Ueli Voegeli<br />

selber eingerichtet, genau wie jenen auf<br />

Facebook, wo die Strickhof-Geschäftsleitung<br />

ebenfalls aktiv ist. «Wir haben einfach<br />

einmal angefangen, um auch in diesem<br />

Bereich mit der Zeit zu gehen», erzählt der<br />

Direktor, «ein Konzept, was und wie wir<br />

über Social Media kommunizieren wollen,<br />

sind wir nun nachträglich am Erarbeiten.<br />

Grundsätzlich orientieren wir uns aber am<br />

Social-Media-Guide des Kantons.» Soziale<br />

Netzwerke seien heute für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

von Unternehmen einfach<br />

Einige Schulleitungen setzen auf Social Media<br />

Wie eine Umfrage der Schulblatt-Redaktion unter den Schulleitungen der<br />

Berufsfachschulen im Kanton Zürich ergeben hat, werden Social Media auf Leitungsebene<br />

von Schulen eingesetzt, die ähnlich wie der Strickhof keine reinen<br />

Berufsschulen sind, sondern gleichzeitig Weiterbildungen und Lehrgänge der<br />

höheren Berufsbildung anbieten oder zusätzlich in der Forschung tätig sind.<br />

Die KV Zürich Business School beispielsweise nutzt für den Bereich der Grundbildung<br />

Facebook mindestens zweimal pro Monat für Themen ausserhalb des<br />

Unterrichts, etwa um auf bevorstehende Veranstaltungen in der Schule hinzuweisen<br />

oder Fotos von stattgefundenen zu posten. Zum gleichen Zweck hat das<br />

Careum einen Facebook-Account, während das Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen<br />

Kanton Zürich (ZAG) einen eigenen Webblog unterhält. Die EB<br />

Zürich wiederum ist auf Twitter und auf Facebook aktiv und verfügt auch über<br />

einen Google+- und einen Youtube-Acount – alles mit dem Ziel, die Bekanntheit<br />

der Schule zu erhöhen, neue Zielgruppen zu erreichen und der Schule mit der<br />

Präsentation von Personen ein Gesicht zu geben. [jo]<br />

wichtig, findet der 50-Jährige, dem könne<br />

sich der Strickhof nicht verschliessen. Vor<br />

allem, weil dieser keine reine Berufsschule<br />

sei, sondern auch eine Höhere Fachschule,<br />

ein Tagungs- und Weiterbildungszentrum,<br />

ein landwirtschaftlicher Versuchsbetrieb<br />

sowie ein Dienstleistungszentrum für<br />

selbstständige Unternehmen in den Bereichen<br />

Land- und Hauswirtschaft. «Wir<br />

sind nah am Markt, an den Betrieben und<br />

den Verbänden», so Ueli Voegeli, «darum<br />

haben Kommunikation und Marketing bei<br />

uns einen hohen Stellenwert.»<br />

Stunden- statt tagesaktuell<br />

Der Strickhof gehört organisatorisch zur<br />

Baudirektion des Kantons Zürich, hat jedoch<br />

in Bezug auf die Bildungsangebote<br />

einen Leistungsauftrag der Bildungsdirektion.<br />

Ausser in Lindau befinden sich<br />

auch Standorte in Wädenswil, Affoltern<br />

am Albis, Wülflingen und im Technopark<br />

in Zürich. Für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

des gesamten Betriebs ist Christoph Jenni<br />

am Hauptsitz in Lindau zuständig. «Die<br />

Grundlage ist unsere Website, die aus<br />

2500 Einzelseiten besteht. Auf diesen können<br />

wir unsere Kompetenzen umfassend<br />

und detailliert präsentieren.»<br />

800 Personen besuchen täglich diese<br />

Website – «weil sie stets tagesaktuell und<br />

dadurch attraktiv ist», wie Christoph Jenni<br />

meint. Dank der Facebook-Seite, auf der<br />

viele Posts mit der Website verlinkt werden,<br />

sei man nun sogar fast stundenaktuell.<br />

Und brauche dafür gar nicht viel<br />

Zeit zu investieren. «Arbeitsintensiv ist<br />

das Gesamtpaket der Kommunikation,<br />

das Definieren und Formulieren der Botschaften.»<br />

Wenn eine Botschaft einmal<br />

steht, ist sie mit einem Bild und einem<br />

kurzen Statement rasch auf Facebook<br />

gepostet. «Social Media dienen lediglich<br />

als zusätzliche Kanäle und als Multiplikatoren,<br />

darum ist der Ertrag wesentlich<br />

grösser als der Aufwand.»<br />

Dem Betrieb ein Gesicht geben<br />

Ueli Voegeli belegt die Aussage des<br />

Kommunikationschefs gleich mit einem<br />

Beispiel: Ende Februar organisierte die<br />

Höhere Fachschule Agrotechnik Strickhof<br />

auf dem Bundesplatz in Bern eine<br />

PR-Veranstaltung für die Landwirtschaft.<br />

Noch am selben Nachmittag postete der<br />

Direktor ein paar Bilder des Anlasses auf<br />

Facebook. So etwas mache er zwischendurch<br />

und unterwegs über das Smartphone<br />

oder das Tablet. Binnen kurzer Zeit habe<br />

der Post mittlerweile fast 11 000 Facebook-<br />

User erreicht. Wenn nur ein Teil der Besucher<br />

zusätzlich dem Link auf die Website<br />

gefolgt sei, sei das Ziel, über einen<br />

kurzen Spot auf die eigentlichen Inhalte<br />

zu verweisen, schon erreicht.<br />

Doch Ueli Voegeli und Christoph Jenni<br />

geht es nicht allein darum, via Facebook<br />

und Twitter die Öffentlichkeit auf den Betrieb<br />

aufmerksam zu machen, sie möch-


Fredi Peter, 18, Landwirt EFZ,<br />

3. Lehrjahr, Strickhof<br />

«WhatsApp finde ich praktisch, man kann es überall<br />

kostenlos nutzen, wo WLAN zur Verfügung steht.<br />

Vor allem mit meiner Freundin chatte ich viel, aber<br />

auch mit Kollegen. Facebook ist weniger persönlich,<br />

dort tausche ich Bilder aus mit Kollegen oder wir<br />

machen ab, wo wir am Wochenende hinwollen.<br />

Vom elterlichen Landwirtschaftsbetrieb haben<br />

wir eine Seite ein gerichtet, auf der wir sporadisch<br />

Bilder posten – etwa von der Aussaat oder<br />

der Obst ernte. So können wir den Leuten<br />

etwas unsere Arbeit zeigen. Es gibt auch<br />

Likes, allerdings sind es immer etwa<br />

die gleichen Leute, die die Seite<br />

anschauen.»<br />

ten auch eine Haltung ausdrücken. Nämlich<br />

die, dass der Strickhof «voll am Ball<br />

ist.» Über Social Media liessen sich rasch<br />

und einfach Kontakte zu anderen Akteuren<br />

der Branche knüpfen, mit denen<br />

man sich dann ohne Berücksichtigung von<br />

Formalitäten austauschen könne, meint<br />

der Direktor. Und: Auf Facebook könne<br />

man dem Betrieb noch besser als auf der<br />

Website ein Gesicht geben, weil Fotos darauf<br />

das zentrale Element darstellten. «Wir<br />

möchten dort vor allem Alltagsmomente<br />

unserer Bildungs- und Beratungsarbeit<br />

mit unseren Lernenden und Mitarbeitenden<br />

zeigen.» Stehen dabei Einzelpersonen<br />

im Fokus, müsse dafür jedoch erst<br />

das Einverständnis der Fotografierten<br />

eingeholt werden, im Falle von Gruppen<br />

in einer Lernumgebung des Strickhofs<br />

sei dies nicht nötig.<br />

Kein Jekami<br />

Warum wird für das Posten von Fotos<br />

nicht Instagram benutzt, das genau darauf<br />

ausgerichtet ist? Ueli Voegeli kennt<br />

Instagram von seinen eigenen Kindern<br />

und hat, um diese zu begleiten, selber einen<br />

Account. Als offizielle Plattform einer<br />

Geschäftsleitung sei dieses Forum aber<br />

weniger geeignet, findet er. Weil keine<br />

Möglichkeit bestehe, zum Foto auch einen<br />

etwas ausführlicheren Kommentar zu<br />

formulieren.<br />

Zur Facebook-Seite des Strickhofs sol len<br />

auch Mitarbeitende und Lernende beitragen.<br />

Allerdings nicht im Sinne eines<br />

Jekami: Beiträge müssen vom Administrator<br />

freigegeben werden, «alles andere<br />

wäre zu heikel». Bis dato halten sich Anfragen<br />

noch in engen Grenzen. Ueli Voegeli<br />

und Christoph Jenni möchten dies nun<br />

aber fördern. Mehr Posts von einzelnen<br />

Akteuren würden die Seite nicht nur beleben,<br />

sondern für eine weitere Streuung<br />

sorgen, denn jeder, der postet, wird seinen<br />

Post vermutlich mit seinen Freunden teilen.<br />

Dadurch würde die Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Strickhofs unterstützt, ist der<br />

Direktor überzeugt.<br />

Weitere Entwicklung noch offen<br />

Was den Einsatz von Twitter und Facebook<br />

durch den Strickhof betrifft, will<br />

Christoph Jenni im Moment noch nicht<br />

von einem Erfolg sprechen. «Aber immerhin<br />

haben wir das Thema aufgegriffen<br />

und mit der Umsetzung angefangen.» Wie<br />

genau die weitere Entwicklung aussehen<br />

soll, lassen er und Ueli Voegeli zurzeit<br />

weitgehend offen. Nur so viel kann Christoph<br />

Jenni heute schon sagen: Demnächst<br />

soll jede Pressemitteilung automatisch<br />

auch auf den wichtigsten Social-Media-<br />

Kanälen veröffentlicht werden. Und Ueli<br />

Voegeli beabsichtigt, die Administratorenfunktion<br />

möglichst bald intern zu delegieren<br />

und mit möglichst wenig Ressourcen<br />

die Social-Media-Kanäle professioneller<br />

bewirtschaften zu können. Ob dies dann<br />

möglich sein werde, sei eine andere Frage.<br />

«Vorläufig muss das noch nebenbei funktionieren.»<br />

Vor allem aber möchte der Strickhof-<br />

Direktor, dass das Potenzial von Social Media<br />

im Rahmen einer E-Learning-Strategie<br />

auch in den Schulzimmern geprüft<br />

und stufengerecht genutzt wird. «Da haben<br />

wir als Bildungsinstitution noch ein<br />

paar Hausaufgaben zu machen», bemerkt<br />

er selbstkritisch. Denn: «Diese Medien<br />

werden von den jungen Leuten genutzt,<br />

dieser Tatsache müssen wir auch in der<br />

Berufsbildung ins Auge sehen.» Immerhin<br />

sind am Strickhof Lerngruppen auf<br />

WhatsApp bereits weitverbreitet. Oft von<br />

den Lernenden aus eigenem Antrieb eingerichtet,<br />

teilweise mit Einbezug der<br />

Lehrpersonen, teilweise ohne.<br />

Musste die Geschäftsleitung aufgrund<br />

ihrer Facebook- und Twitter-Aktivitäten<br />

schon einmal negative Reaktionen gewärtigen?<br />

«Überhaupt nicht», antwortet<br />

Ueli Voegeli. Im Gegenteil: Bei anderen<br />

Schulen stosse die Online-Präsenz des<br />

Strickhofs teilweise auf grosses Interesse;<br />

es seien schon Anfragen eingegangen, wie<br />

sie genau vorgingen, erzählt der Direktor<br />

– bislang allerdings nicht aus dem<br />

Kanton Zürich. •<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus<br />

21


Schulverwaltung<br />

Im Hintergrund<br />

aktiv und oft<br />

unterschätzt<br />

Ohne Schulverwaltungen keine Schulen;<br />

sie wurden in den vergangenen Jahren<br />

immer wichtiger. Eine Schulverwaltungsleiterin<br />

gibt Einblick in ihren Alltag.<br />

Cornelia Schütz, Leiterin der Schulverwaltung,<br />

sitzt Wand an Wand mit Schulleiter<br />

Ivo Grossrieder und bildet mit ihm<br />

die Geschäftsleitung der Schule. Die<br />

räumliche Nähe ist für beide wichtig und<br />

wertvoll. «Wir ziehen am gleichen Strick<br />

und arbeiten sehr eng zusammen», sagt<br />

die Schulverwaltungsleiterin und wirft<br />

einen Blick aus ihrem Büro ins Grüne.<br />

Seit zweieinhalb Jahren arbeitet sie hier<br />

zu 100 Prozent und hat zwei Sachbearbeiterinnen,<br />

die je zu 40 Prozent angestellt<br />

sind, an ihrer Seite. Zur Schule gehören<br />

370 Schülerinnen und Schüler.<br />

Hierarchisch sind Cornelia Schütz und<br />

Ivo Grossrieder dem Schulpflegepräsidenten<br />

unterstellt.<br />

Text: Katrin Hafner Foto: Conradin Frei<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule<br />

22<br />

Ein gestrandetes Ruderboot, Spielobjekt<br />

auf dem Pausenplatz der Primarschule<br />

Bachenbülach. Nicht weit davon ein Basketballfeld.<br />

Kinder rennen, rufen, spielen,<br />

ein milder Frühlingsmorgen. Unmittelbar<br />

neben dem Pausenplatz befindet sich<br />

Trakt C der Schule: ein vor fünf Jahren<br />

bezogener Neubau, hellgelb gestrichen,<br />

innen dank grosszügiger Fens terfronten<br />

lichtdurchflutet. Im Gebäude befinden<br />

sich der Hort und im Untergeschoss die<br />

Schulleitung sowie die Schulverwaltung.<br />

Letztere war ursprünglich in der Gemeindeverwaltung<br />

untergebracht, danach, bis<br />

im Jahr 2010 in einem Pavillon auf dem<br />

Schulgelände. Dass sie jetzt Teil der Schule<br />

ist, steht gleichsam für die veränderte<br />

Position der Schulverwaltung.<br />

Das Geschäftsleitungsmodell<br />

Im Projekt Belastung – Entlastung im Schulfeld wurde die Frage gestellt, wie<br />

die Schulleitungen, aber auch die Schulpflegen gezielt entlastet werden können.<br />

Die Analyse zeigte, dass im Dreieck Schulpflege – Schulleitung – Schulverwaltung<br />

die Aufgabenteilung und die Kompetenzen nicht überall befriedigend geregelt<br />

sind. In der Folge beschrieb die Vereinigung des Personals der Schulverwaltungen<br />

(VPZS) in Zusammenarbeit mit dem Verband der Schulpräsidentinnen<br />

und -präsidenten (VZS), dem Verband der Schulleitenden (VSLZH) und dem<br />

Volksschulamt des Kantons Zürich (VSA) das Geschäftsleitungsmodell als eine<br />

effi ziente Organisationsform für Gemeinden mit mehreren Schulen. Die Unterlagen<br />

wurden den Schulgemeinden zur Verfügung gestellt.<br />

Operative Führung der Schule<br />

Die Geschäftsleitung (GL) setzt sich zusammen aus der Leitung des pädagogischen<br />

Bereichs (Schulleitung) und der Leitung des nichtpädagogischen Bereichs<br />

(Leitung Schulverwaltung). Je nach Gemeindeorganisation kann es sinnvoll sein,<br />

dass das Schulpräsidium in der GL einsitzt. Aufgrund der aktuellen Gesetzeslage<br />

ist es nicht möglich, die GL mit Kompetenzen auszustatten, die der Schulpflege<br />

oder der Schulleitung zugeordnet sind. Die GL erarbeitet Entscheidungsgrundlagen<br />

zuhanden der Schulpflege und koordiniert die Aufgabenerfüllung im Auftrag<br />

der Schulpflege. Zu den Kernaufgaben gehören: Entwicklungsarbeit, rollende<br />

Planung, Erarbeitung von Richtlinien, Definition von Standardabläufen, Leitung<br />

des Budgetierungsprozesses sowie Koordination aller weiteren Organe der<br />

Schule. Die GL führt die Schule operativ und vereinigt pädagogische und nichtpädagogische<br />

Aufgabenbereiche.<br />

Vorteile des Geschäftsleitungsmodells sind etwa kürzere Entscheidungswege,<br />

schnellerer Informationsfluss, hoher Professionalisierungsgrad, weitergehende<br />

Entlastung der Schulpflege und -leitung. Zudem kann Spezialwissen in der<br />

gesamten Organisation genutzt werden. Derzeit arbeiten rund ein Viertel aller<br />

Schulverwaltungen im Kanton Zürich nach dem Geschäftsleitungsmodell. [kat]<br />

vpzs.federas.ch/aktuelles/das-geschaeftsleitungsmodell<br />

Zahlreiche Varianten<br />

Das ist nicht überall der Fall: einzelne Gemeinden<br />

haben die Schulverwaltung der<br />

Schulleitung unterstellt. In Einheits- oder<br />

Parlamentsgemeinden sind sie manch mal<br />

eine Abteilung der Stadt- oder Gemeindeverwaltung.<br />

Schulverwaltung ist eben<br />

nicht gleich Schul verwaltung; je nach<br />

Grösse und Organi sation der Schule und<br />

abhängig von der jeweiligen Schulpflege,<br />

übernehmen die Schulverwaltungen unterschiedliche<br />

Aufgaben.<br />

Das Volksschulgesetz des Kantons Zürich<br />

enthält grundlegende Vorgaben bezüglich<br />

Aufgaben- und Kompetenzverteilung<br />

zwischen Schulbehörden, Schulverwaltungen<br />

und Schulleitungen. Grundsätzlich<br />

sorgen Schulverwaltungen für den<br />

professionell geleiteten Schulbetrieb im<br />

Bereich Administration und Organisation.<br />

Sie setzen Beschlüsse und Richtlinien um,<br />

kümmern sich um das Finanz- und Rechnungswesen<br />

und sind Koordinationsstelle<br />

der gesamten Schule sowie Bindeglied<br />

zwischen der Schule und dem kantonalen<br />

Volksschulamt. Gestützt auf das Organisationsstatut<br />

der jeweiligen Schulgemeinde<br />

können Schulverwaltungen auch für<br />

weitere Aufgabenbereiche zuständig sein,<br />

beispielsweise für den Schulgesundheitsdienst,<br />

die Hausdienste oder die schulergänzenden<br />

Betreuungsangebote.<br />

Wie sieht es in Bachenbülach aus?<br />

Cornelia Schütz selbst fasst ihre Aufgabe<br />

wie folgt zusammen: «Wir sind in erster<br />

Linie für die ganze Administration verantwortlich,<br />

reservieren zum Beispiel das<br />

Hallenbad fürs Schulschwimmen, organisieren<br />

den Transport in Sonderschulen,<br />

stellen Rechnungen, schreiben Anträge,<br />

füllen Statistiken aus und sind bei Stellenbesetzungen<br />

miteinbezogen.»<br />

Professionell und konstant<br />

Generell hat sich die Rolle der Schulverwaltung<br />

in den vergangenen Jahren stark<br />

verändert. Früher erledigten Lehrerinnen<br />

und Lehrer oder Mitglieder der Schulpflege<br />

nebenbei einen Teil der Arbeit,<br />

den heute die Schulverwaltung leistet;<br />

statt von der Schulverwaltung war meist


Cornelia Schütz leitet die Schulverwaltung<br />

der Primarschule<br />

Bachenbülach und schätzt die<br />

Zusammenarbeit mit dem Schulleiter<br />

in der Geschäftsleitung.<br />

die Rede vom Schulsekretariat. Mit dem<br />

Volksschulgesetz von 2005 und der Einführung<br />

von Schulleitungen entwickelten<br />

sich die Schulverwaltungen zu «Kompetenz-<br />

und Dienstleistungszentren für das<br />

Management des Schulbetriebs von Gemeinden»,<br />

wie es Erwin Keller ausdrückt,<br />

Präsident der Vereinigung Zürcher Schulverwaltungen<br />

(VPZS). Was heisst das konkret?<br />

«Die Schulverwaltungen übernahmen<br />

zusätzliche Aufgaben und gewannen<br />

an Kompetenzen gegenüber den Schulleitungen<br />

und Schulpflegen – vor allem im<br />

operativen Bereich.» Heute seien Schulverwaltungen<br />

Zentrum und Anlaufstelle<br />

für das Schulpräsidium, die Schulpflege,<br />

die Schulleitung, die Lehrpersonen, die<br />

Hausdienste und die weiteren Mitarbeitenden<br />

der Schule sowie für die Medien.<br />

Die VPZS bietet gemeinsam mit dem<br />

Schweizerischen Institut für Betriebsökonomie<br />

(SIB) einen Studiengang zur<br />

diplomierten Schulverwaltungsleitung an.<br />

«Dies hat einen Professionalisierungsschub<br />

mit sich gebracht. Zudem haben<br />

sich die Mitgliederzahlen des Verbands<br />

in den letzten acht Jahren mehr als verdoppelt»,<br />

sagt Erwin Keller. Martin Wendelspiess,<br />

Chef des Volksschulamts, betont<br />

die Wichtigkeit der Schulverwaltungen<br />

aus Sicht des Kantons. «Während<br />

die Behördenmitglieder nicht immer den<br />

fachlichen Hintergrund für das Bildungswesen<br />

mitbringen – auch nicht mitbringen<br />

müssen – und je nach Wählerwille<br />

kommen und gehen, sind die Schulverwaltungen<br />

konstante und professionelle<br />

Ansprechpartner für das Volksschulamt.»<br />

Ein Tag mit der Feuerwehr<br />

Zu Cornelia Schütz’ Alltag gehört es, Geschäfte<br />

für die Schulbehörde vorzubereiten.<br />

Sie mag diese Aufgabe. «Ich berate<br />

die Schulpflege – und sehe so auch in die<br />

strategischen Bereiche hinein. Als Leiterin<br />

der Schulverwaltung bin ich allerdings<br />

in erster Linie operativ tätig.» Besonders<br />

schätzt sie, wie offen sie sich mit<br />

Schulleiter Ivo Grossreiter austauschen<br />

kann – «etwa wenn es um die Frage geht,<br />

wie wir die Pensenplanung fürs nächste<br />

Schuljahr sinnvoll gestalten oder den<br />

gemeinsamen Weiterbildungstag». Letzteren<br />

or ganisiert die Schule Bachenbülach<br />

einmal jährlich über die Professionsgrenzen<br />

hinaus: 2014 übten die Lehrerinnen<br />

und Lehrer, die Betreuungspersonen des<br />

Horts sowie die Hausdienst- und Schulverwaltungsmitarbeiterinnen<br />

einen Tag<br />

mit der Feuerwehr.<br />

Am Elternabend dabei<br />

Zur Abwechslung in ihrem Beruf gehören<br />

für Cornelia Schütz zum Beispiel Liegenschaftsfragen,<br />

um die sie sich kümmert.<br />

Derzeit sitzt sie regelmässig mit der Baukommission<br />

zusammen, weil es eine neue<br />

Heizung für die Schule braucht. Ausserdem<br />

nimmt sie ab und zu an einem Elternabend<br />

teil – meist dann, wenn der Hort<br />

dazu einlädt. Denn sie ist Vor gesetzte der<br />

Leitungen Hausdienst und Hortpersonal.<br />

Die breite Pa lette ihres Stellenprofils<br />

schätzt sie sehr. Nach ihrer Ausbildung<br />

zur Schulverwaltungsleiterin war sie zuerst<br />

in der Se kundarschule Uster tätig,<br />

einer wesentlich grösseren Schule mit<br />

rund 800 Schüle rinnen und Schülern. Im<br />

kleineren Bachenbülach geniesst sie es,<br />

«näher am Schulgeschehen zu sein, mehr<br />

Verant wortung und Einfluss zu haben».<br />

Ent sprechend frustriert es sie manchmal<br />

ein wenig, dass «einige Leute» das Gefühl<br />

haben, in der Schulverwaltung sässen<br />

«nur Tippsen und Sekretärinnen».<br />

Die Mutter zweier erwachsener Kinder<br />

wünscht, dass sich das veränderte Berufsbild<br />

bald etablieren wird. Die Vereinigung<br />

Zürcher Schulverwaltungen ihrerseits<br />

setzt sich für eine gesetzliche<br />

Verankerung der Schulverwaltungen im<br />

Volksschulgesetz ein. •<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule<br />

23


Stafette<br />

Umstellung auf Tagesschule<br />

war die Rettung<br />

Die im letzten Schulblatt vorgestellte altersdurchmischte<br />

Primarschule Halbwies in Volketswil gibt den Stab weiter<br />

an die öffentliche abc-Tagesschule Adlikon.<br />

Text: Charlotte Spindler Fotos/Collage: Marion Nitsch


Steckbrief: 16 Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse besuchen die<br />

abc-Tagesschule Adlikon und sitzen im gleichen Klassenzimmer.<br />

Zwei Lehrerinnen teilen sich 110 Stellenprozente. Zwei neu zugezogene<br />

Kinder werden derzeit in Deutsch als Zweitsprache<br />

unterrichtet. Die Leiterin der Tagesschule, Vanessa Pedrotta,<br />

führt gleichzeitig das Schulsekretariat. Lage: Zur politischen<br />

Gemeinde Adlikon, die im Zürcher Weinland liegt und knapp<br />

600 Einwohnerinnen und Einwohner zählt, gehören auch die<br />

Dorfteile Dätwil und Niederwil. Kinder aus dem Dorfteil Adlikon<br />

besuchen den Kindergarten im benachbarten Dorf Humlikon,<br />

ihnen steht ein Schulbus zur Verfügung. Die Schülerinnen und<br />

Schüler der 5. und 6. Klasse gehen ebenfalls nach Humlikon, sie<br />

haben jedoch die Möglichkeit, das Tagesschulangebot weiterhin<br />

zu nutzen. Entstehung: Die abc-Tagesschule entstand vor zehn<br />

Jahren auf Wunsch der Bevölkerung; das Projekt wurde an einer<br />

Schulgemeindeversammlung genehmigt. Nachdem die Schülerzahl<br />

das Minimum von 14 Kindern nicht mehr erreicht hatte,<br />

drohte der Schule die Schliessung. Mit der Gründung der Tagesschule<br />

kamen rasch auswärtige Kinder hinzu. Verändert wurde:<br />

Das hübsche alte Dorfschulhaus wurde für die Bedürfnisse der<br />

Tagesschule umgebaut. Im Erdgeschoss sind Klassenzimmer<br />

und Bibliothek, im 1. Stock der Tagesschulbereich mit Ess- und<br />

Aufenthaltsraum, Küche, Aufgaben- und Ruhezimmer. Im Untergeschoss<br />

gibts eine Werkstatt und unter dem Dach einen Spielund<br />

Bewegungsraum für Schlechtwettertage. Betreuung: Die<br />

Tagesschule ist ein freiwilliges Angebot. Sie steht auch Kindern<br />

aus umliegenden Gemeinden zur Verfügung und ist täglich von<br />

7 bis 18 Uhr geöffnet. Von 11.45 bis 13.15 Uhr, vor Unterrichtsbeginn<br />

und nach Unterrichtsschluss ist Betreuungszeit. Die fünf<br />

Kinder, die von umliegenden Gemeinden kommen, sind die<br />

ganze Woche in der Tagesschule, die Kinder aus Adlikon zum<br />

Teil die ganze Woche, tageweise oder gar nicht. Eine Köchin<br />

bereitet jeden Tag aus frischen Zutaten das Mittagessen zu, sie<br />

hilft auch während der Frühstücks- und der Mittagspause. In der<br />

Regel sind am Mittag und am Nachmittag zwei Personen für die<br />

Betreuung da. Zusammenarbeit mit Eltern: Die meisten bringen<br />

ihre Kinder morgens zur Schule und holen sie abends ab. «So<br />

sehen wir die Eltern täglich und haben einen engen Austausch»,<br />

sagt Vanessa Pedrotta. «Im Tagesschulbetrieb sind die Eltern<br />

nicht involviert, aber wenn wir einen Anlass, zum Beispiel ein<br />

Festchen, organisieren, helfen viele gerne mit.» Spezialitäten:<br />

Während der Ferien bietet die Tagesschule eine Betreuungswoche<br />

für Kinder an. Herausforderung: Die Tagesschule ist auf<br />

auswärtige Kinder angewiesen. Seit die umlie genden Gemeinden<br />

ihr Hortangebot ausgebaut haben, sei die Schülerzahl eher<br />

rückläufig, erklärt Vanessa Pedrotta. «Wir unternehmen viel, um<br />

auswärtige Eltern und Dorfbevölkerung zusammenzubringen,<br />

unter anderem Sommerfeste und Räbe liechtliumzüge.» Um Eltern<br />

auf das Tagesschulangebot aufmerksam zu machen, hat<br />

die Schulleitung ihre Öffentlichkeitsarbeit in den umliegenden<br />

Gemeinden intensiviert und auch die Lokalpresse einbezogen.<br />

Mit Erfolg: Bereits sind Artikel über die Tagesschule erschienen.<br />

Perspektiven: Die rege Bautätigkeit in Adlikon könnte dazu führen,<br />

dass neue Bewohnerinnen und Bewohner ins Dorf ziehen.<br />

Mehr berufstätige Eltern könnten zur Auslastung der Schule<br />

beitragen, hofft Vanessa Pedrotta. •<br />

Stafette Das Schulblatt besucht Schulen, die im Unterricht<br />

und Schulalltag interessante Wege entwickeln.<br />

Die vorgestellte Schule bestimmt, welche Primar- oder<br />

Sekundarschule in der kommenden Schulblatt-Ausgabe<br />

vorgestellt wird. Die in dieser Ausgabe vorgestellte Schule<br />

wünscht sich als Nächstes: eine Spitalschule.<br />

«Ich gehe in die dritte Klasse und wohne<br />

nicht im Dorf. Meine Mutter geht arbeiten;<br />

sie bringt mich morgens zur Schule und<br />

holt mich abends ab. Die 5. Klasse werde<br />

ich in Humlikon besuchen, dann fahre<br />

ich über Mittag mit dem Velo hierhin zum<br />

Essen. Das Dorf, in dem ich wohne, ist sehr<br />

klein, es hat keine Kinder in meinem Alter.<br />

Darum gehe ich gerne in die Tagesschule,<br />

da gibt es genügend Kinder zum Spielen.<br />

Wir sind oft draussen, fahren Trottinett<br />

und Rollerblades. Nach der Schule machen<br />

wir Hausaufgaben, zeichnen oder<br />

basteln. Am Mittwochnachmittag unternehmen<br />

wir etwas Besonderes, gehen zum<br />

Beispiel mit Frau Pedrotta ins Hallenbad<br />

oder in den Wald.<br />

In der Schule sitzen die Grösseren und<br />

die Kleineren nicht zusammen, beim Mittagessen<br />

schon. Unsere Servietten werden<br />

so auf den Tischen verteilt, dass jeden Tag<br />

andere nebeneinandersitzen. Manchmal<br />

stört es mich ein wenig, dass es während<br />

des Essens laut ist.»<br />

«Meine 60-Prozent-Stelle an der Tagesschule<br />

Adlikon habe ich erst vor Kurzem<br />

angetreten, berufsbegleitend studiere ich<br />

Soziale Arbeit an der ZHAW. Hier an unserer<br />

Schule führe ich das Schulsekretariat<br />

und den Be treuungsbereich. Mir gefallen<br />

die fami liäre Atmosphäre und die<br />

enge Zusammenarbeit im Team wie mit<br />

den Eltern. Und es freut mich, dass die<br />

Kinder gerne hier sind und abends<br />

manchmal am liebsten bleiben würden,<br />

wenn die Eltern sie abholen. Schön ist<br />

auch, dass wir spontan mit den Kindern in<br />

die nahe Natur gehen können.<br />

Wir sind eine öffentliche Schule, werden<br />

aber manchmal für eine private gehalten,<br />

weil für manche der Begriff Tagesschule<br />

nach privater Einrichtung tönt.<br />

Wenn ein Kind zu uns kommen soll, macht<br />

es zuerst einen Schnupperaufenthalt von<br />

ein paar Tagen. Kinder mit besonderen<br />

Bedürfnissen kön nen wir nur beschränkt<br />

aufnehmen, weil wir als kleine Schule wenige<br />

Kapazitäten haben.»<br />

«In meinem Klassenzimmer sitzen Kinder<br />

von der 1. bis zur 4. Klasse. Wir sind<br />

eine Mischform von Dorf- und Tagesschule;<br />

unser Betrieb ist persönlich und<br />

übersichtlich. Ich arbeite jetzt im achten<br />

Jahr als Klassenlehrerin hier. Der Unterricht<br />

in einer altersmässig so heterogenen<br />

Klasse erfordert gute Vorbereitung und<br />

Flexibilität. Je nach Fach arbeiten die Kinder<br />

nach dem Mehrklassensystem an ihren<br />

Aufgaben oder in altersdurchmischten<br />

Gruppen.<br />

Der Tagesschulalltag hat grosse Vorteile.<br />

Ich habe ein 100-Prozent-Pensum,<br />

betreue auch die Bibliothek, bin also den<br />

ganzen Tag im Haus. Wenn ein Kind bei<br />

Hausaufgaben Schwierigkeiten hat, kann<br />

es über Mittag oder nach Schulschluss<br />

rasch zu mir kommen und sein Anliegen<br />

mit mir besprechen. Weil ich oft bis Betreuungsschluss<br />

in der Schule bin, können<br />

die Eltern und ich spontan miteinander<br />

reden. Die enge Zusammenarbeit – auch<br />

mit der Behörde – schätze ich sehr.»<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule<br />

25


Die Adresse für Schulpflegen, Schulleitungen<br />

und Schulverwaltungen:<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Coaching, Supervision, Teamentwicklung,<br />

Moderation, Konfliktmanagement, Mediation<br />

Rechtsberatung, Erstellen von Reglementen,<br />

Begleitung von Führungsentscheiden,<br />

Krisenvorsorge und -begleitung, Medienkonzept<br />

Strategieplanung, Kulturprozess, Organisationsentwicklung,<br />

Projektleitung<br />

Temporäre Fachpersonen (Springer) für<br />

Schulleitung, Schulverwaltung, Tagesstrukturen,<br />

Heimleitung, Mitarbeiterbeurteilung<br />

etc.<br />

o Weiterbildungsangebote für Behörde,<br />

Schulleitung, Schulverwaltung, Schulsozialarbeitende<br />

und Lehrpersonenteam<br />

www.schulsupport.ch<br />

Winterthurerstrasse 525 8051 Zürich<br />

Tel. 043 499 20 90 Fax 043 499 20 99<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015<br />

Schulreisen<br />

Pfannenstiel<br />

26


In Kürze<br />

Schulversuch<br />

«Fokus Starke Lernbeziehungen»<br />

ist komplett<br />

Ab dem kommenden Schuljahr 2015/16<br />

setzen weitere Schulen den Schulversuch<br />

«Fokus Starke Lernbeziehungen» um.<br />

Mit der dritten und letzten Staffel erproben<br />

insgesamt zwölf Schulen mit rund<br />

150 Klassen und 3000 Schülerinnen und<br />

Schülern neue Wege, um den Regelklassenunterricht<br />

und die Lernbeziehungen<br />

zu stärken. Im August starten die Schulen<br />

Dorf/Feld aus Kloten, Ruggenacher 1<br />

aus Regensdorf und Am Wasser aus dem<br />

Zürcher Schulkreis Waidberg. Im Schulversuch<br />

unterrichten grundsätzlich zwei<br />

Lehrpersonen pro Klasse alle Lehrplanfächer.<br />

Zusätzlich verfolgen sie die Ziele<br />

des Unterrichts in Deutsch als Zweitsprache,<br />

der Integrativen Förderung und der<br />

Begabtenförderung. Fachpersonen beraten<br />

und unterstützen die Lehrpersonen<br />

dabei. Damit sollen die Lernbeziehungen<br />

und der Regelklassenunterricht gestärkt<br />

und die Organisation des Schulalltags vereinfacht<br />

werden. «Fokus Starke Lernbeziehungen»<br />

wird seit Sommer 2013 in verschiedenen<br />

Schulen des Kantons Zürich<br />

auf Kindergarten- und Primarstufe durchgeführt.<br />

Der Schulversuch dauert bis Ende<br />

Schuljahr 2018/19 und wird wissenschaftlich<br />

evaluiert. [red]<br />

www.vsa.zh.ch/fsl<br />

Lehrmittelverlag Zürich<br />

Verselbstständigung<br />

beantragt<br />

Der Lehrmittelverlag Zürich soll verselbstständigt<br />

werden und künftig seine Aufgaben<br />

als Aktiengesellschaft in öffentlichem<br />

Besitz erfüllen. Der Regierungsrat<br />

hat das Gesetz über den Lehrmittelverlag<br />

verabschiedet und beantragt dem Kantonsrat,<br />

der Vorlage zuzustimmen. Heute<br />

führt der Kanton den Lehrmittelverlag<br />

als unselbstständige öffentlich-rechtliche<br />

Anstalt. Seine Hauptaufgabe ist es, Lehrmittel<br />

für die Volksschule des Kantons<br />

Zürich zu pro duzieren, zu erwerben und<br />

zu vertreiben. Zu den aktuellen Herausforderungen<br />

zählen unter anderem der<br />

Trend zur Digita lisierung der Lehrmittel<br />

oder die Angleichung der Lehrpläne und<br />

Lehrmittel der Deutschschweizer Kantone<br />

(Lehrplan 21). Das neue Gesetz über<br />

den Lehrmittel verlag trägt diesen veränderten<br />

Rahmenbedingungen Rechnung:<br />

Es verschafft dem Lehrmittelverlag einen<br />

grösseren unternehmerischen Spielraum.<br />

Der verselbstständigte Lehrmittelverlag<br />

Zürich soll seine öffentlichen Aufgaben<br />

wie bisher erfüllen: Er stellt den Schulen<br />

qualitativ hochstehende und preiswerte<br />

Lehrmittel zur Verfügung und bezieht die<br />

Lehrerschaft bei deren Entwicklung mit<br />

ein. [red]<br />

Berufswahl<br />

Neuer biz-Newsletter<br />

zum Abonnieren<br />

Zamira, Noa, Tarik und Lia, vier Jugendliche<br />

aus dem Kanton Zürich, führen durch<br />

den neuen biz-Newsletter. Sie erzählen<br />

von ihren Sorgen und Erlebnissen bei<br />

der Berufswahl. Der Newsletter erscheint<br />

vier bis fünf Mal im Jahr und richtet sich<br />

speziell an Personen, die Jugendliche auf<br />

dem Weg ins Berufsleben begleiten. Der<br />

Newsletter informiert darüber, welche<br />

Berufswahlthemen in der 2. und 3. Sek<br />

gerade aktuell sind und was in den biz so<br />

läuft. [red]<br />

www.berufsberatung.zh.ch/biznewsletter<br />

Protokollhinweis<br />

Delegiertenversammlung<br />

LKV vom März 2015<br />

An der Delegiertenversammlung vom<br />

25. März 2015 standen die Nomination des<br />

Vertreters der Volksschule im Bildungsrat<br />

und die Wahl des gesamten Vorstandes<br />

der Lehrpersonenkonferenz (LKV) des<br />

Kantons Zürich auf der Traktandenliste.<br />

Martin Lampert stellte sich für eine weitere<br />

Amtszeit als Bildungsrat zur Verfügung<br />

und wurde mit grossem Mehr bestätigt.<br />

Im Vorstand der LKV gab es einige<br />

personelle Änderungen: Der bisherige<br />

Präsident Jürg Maag trat mit Aussicht<br />

auf seine Pensionierung zurück, ebenfalls<br />

ihren Rücktritt gab Esther Enzler, amtierende<br />

Vizepräsidentin, bekannt. Der<br />

Zwei Lehrerinnen im Zimmer:<br />

Die Schule Rifferswil ist Teil<br />

des Schulversuchs «Fokus Starke<br />

Lernbeziehungen». Foto: zvg<br />

neu gewählte Vorstand der LKV setzt sich<br />

für die nächsten zwei Jahre wie folgt zusammen:<br />

Neu im Vorstand sind Jana Peter<br />

und Alessandro Lanza, wiedergewählt<br />

wurden ausserdem Gabriella Bazzucchi<br />

und Anna Richle, Letztere als Präsidentin.<br />

Zudem fand ein Workshop statt zum<br />

Thema Zusammenarbeit und Kommunikation<br />

zwischen den Delegierten und der<br />

Basis. Die Diskussionen der Delegierten<br />

in Gruppen zeigte klar, dass den Lehrerinnen<br />

und Lehrern im Kanton Zürich die<br />

Mitsprache und Meinung der Basis wichtig<br />

ist und dass sie einen hohen Stellenwert<br />

geniesst. Das vollständige Protokoll<br />

der Delegiertenversammlung vom<br />

25. März 2015 ist auf der Homepage zu<br />

finden. [Anna Richle, LKV]<br />

www.lkvzh.ch<br />

Austausch<br />

Lehrpersonen wechseln<br />

das Sprachgebiet<br />

Künftig sollen sich Lehrpersonen über die<br />

sprachregionale Grenze austauschen; die<br />

Plenarversammlung der Erziehungsdirektorenkonferenz<br />

hat dem Grobkonzept für<br />

einen solchen Austausch einstimmig zugestimmt.<br />

Bereits ab Sommer startet ein<br />

Pilotprojekt. Es handelt sich um einen gegenseitigen<br />

Austausch: Eine Schule entsendet<br />

für ein Semester oder Jahr eine<br />

Lehrperson und nimmt in dieser Zeit eine<br />

andere aus der Partner schule auf. Die<br />

Lehrperson bleibt an ihrer Stammschule<br />

angestellt. Die Schulleitung der Gastschule<br />

und die Lehr person einigen sich darauf,<br />

wie der konkrete Einsatz erfolgen soll. Information<br />

und Anmeldung: Eva Schaffner,<br />

ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit,<br />

Tel. 032 346 18 40. [red]<br />

www.chstiftung.ch<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule<br />

27


Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />

28<br />

Interview<br />

«Die Freiheit<br />

gibt den Schulen<br />

viel Kraft»<br />

Seit Ende 2013 ist Reto Givel Leiter<br />

der Abteilung Mittelschulen im Mittelschul-<br />

und Berufsbildungsamt. Wie<br />

erlebt er die Schulen und wo sieht er<br />

die grossen Herausforderungen?<br />

Interview: Jacqueline Olivier Foto: Dieter Seeger<br />

Der Philosoph Reto Givel, 41,<br />

hat unter anderem als Primarlehrer<br />

und als Projektkoordinator<br />

Schulharmonisierung in Basel-<br />

Stadt gearbeitet, bevor er zur<br />

Bildungsdirektion des Kantons<br />

Zürich kam.<br />

Herr Givel, wie würden Sie Ihr erstes<br />

Jahr als Leiter der Abteilung Mittelschulen<br />

zusammenfassen?<br />

Als sehr intensives Jahr. Angesichts der<br />

vielen Aufgabenbereiche, die diese Stelle<br />

umfasst, hat die Einarbeitung viel Zeit in<br />

Anspruch genommen. Ausserdem habe<br />

ich noch im ersten Monat alle Mittelschulen<br />

besucht und seither alle schon mehrfach.<br />

Weil es mir wichtig ist, nah an die Schulen<br />

heranzugehen und den Dialog mit ihnen<br />

zu pflegen. Wenn Schulleitungsmitglieder<br />

eine Frage oder ein Problem haben, steht<br />

meine Tür für sie offen.<br />

Welche Eindrücke haben Sie<br />

bei Ihren Besuchen von den Schulen<br />

gewonnen?<br />

Der zentrale Eindruck ist: Vielfalt. Ich habe<br />

mir die Schulen zwar unterschiedlich vorgestellt,<br />

aber wenn man innerhalb kurzer<br />

Zeit Einblick in alle Schulen nimmt, wird<br />

das Ausmass des Facettenreichtums besonders<br />

deutlich. Das kommt daher, dass<br />

die Mittelschulen im Kanton Zürich im<br />

Vergleich zu anderen Kantonen mehr<br />

Freiheit haben. Umgekehrt bedeutet dies<br />

aber auch, dass sie mehr Verantwortung<br />

wahrnehmen müssen.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Ich denke beispielsweise an den Lehrplan,<br />

den jede Schule für sich erstellt.<br />

Oder an die Lehrmittel, die sogar jede einzelne<br />

Lehrperson wählen kann. Auch hat<br />

jede Schule ihr eigenes Budget. Damit ist<br />

viel Verantwortung verbunden. Aber diese<br />

Freiheit gibt den einzelnen Schulen auch<br />

viel Kraft.<br />

Heute geht der Trend aber klar in<br />

Richtung Harmonisierung. Was bedeutet<br />

das für die Freiheit der Schulen?<br />

Ich finde die dezentrale Verantwortung<br />

der Schulen sehr wichtig und das System,<br />

so wie es organisiert ist, gut. Aber es<br />

stimmt: Was wir in die Schulen hineintragen,<br />

hat oft einen harmonisierenden<br />

Charakter, etwa der Massnahmenkatalog<br />

zur Förderung von Naturwissenschaften<br />

und Technik – NaTech – oder die Studienund<br />

Laufbahnberatung, die demnächst<br />

implementiert werden soll. Bei solchen<br />

Projekten müssen wir von den Schulen<br />

bestimmte Mindeststandards einfordern.<br />

Wir setzen jedoch darauf, dass die Schulen<br />

die Notwendigkeit solcher Vorhaben<br />

selber sehen und deshalb motiviert sind,<br />

die Kraft ihrer Freiheit zu nutzen, um ein<br />

für ihre Schule passendes Modell zu entwickeln.<br />

Denn würde man einfach top down<br />

etwas anordnen, würde viel von dieser<br />

Kraft verloren gehen.<br />

NaTech ist ein gutes Beispiel: Jede<br />

Schule hat ihr eigenes Konzept erarbeitet,<br />

nun fordert der Bildungsrat<br />

mehr Vergleichbarkeit. Wäre es nicht<br />

doch manchmal effizienter, wenn alle<br />

Schulen ein vorgegebenes Konzept<br />

umsetzen müssten?<br />

Letztlich geht es darum, möglichst viel<br />

Wirkung zu erzielen. Gerade bei einem


Thema wie NaTech ist es wichtig, dass<br />

die Förderung in den Unterricht einfliesst,<br />

dass die Jugendlichen spüren, worum es<br />

geht. Wenn man etwas aufpfropft, mit dem<br />

sich die Lehrpersonen nicht identifizieren,<br />

ist die Gefahr gross, dass Potemkinsche<br />

Dörfer aufgebaut werden. Ich finde<br />

es viel wichtiger, den Schulen den Funken<br />

zu geben, der dann überspringen kann –<br />

auf das Team und letztlich auf die Schülerinnen<br />

und Schüler.<br />

In einem kürzlich erschienenen<br />

Interview in «Qi», dem Magazin des<br />

Mittelschullehrerverbands Zürich,<br />

sagten Sie, Sie würden sich manchmal<br />

wünschen, die Menschen an den<br />

Mittelschulen wären sich bewusster,<br />

wie gut sie es haben. Wie haben Sie<br />

das gemeint?<br />

Im Grunde trifft dies auch auf unsere<br />

Gesellschaft als Ganzes zu: Viele von uns<br />

gehören zum privilegiertesten Prozent –<br />

hier in der Schweiz, im 21. Jahrhundert.<br />

Nicht alle, aber viele. Mal über die Landesgrenzen<br />

zu blicken oder 50 Jahre zurückzuschauen<br />

und sich vor Augen zu führen,<br />

welchen Standard wir hier und heute<br />

haben, kann manchmal heilsam sein. Das<br />

heisst nicht, dass man keine Ansprüche<br />

haben soll, aber meines Erachtens dürfte<br />

das Klagelied in manchen Fällen etwas<br />

leiser angestimmt werden.<br />

Im selben Interview erklärten<br />

Sie, im konstruktiv-kritischen Dialog<br />

dazu beitragen zu wollen, dass sich<br />

die Mittelschulen von innen verbessern<br />

und erneuern könnten. Wo sehen<br />

Sie denn Bedarf zu Verbesserung und<br />

Erneuerung?<br />

Damit wollte ich vor allem sagen, dass<br />

Verbesserungen Zeit und Raum brauchen.<br />

Die Motivation, gewisse Dinge weiterzuentwickeln,<br />

muss von innen kommen.<br />

Aber der Raum, der dazu nötig ist, geht<br />

heute bisweilen etwas verloren, weil die<br />

Erneuerungskadenz hoch ist. Unsere Gesellschaft<br />

will viel steuern, viel belegen,<br />

wir haben das Gefühl, wir müssten von<br />

aussen Motivationsanreize schaffen, weil<br />

sonst ohnehin niemand motiviert sei. Ich<br />

bin überzeugt, dass die Lehr- und Schulleitungspersonen<br />

ihre Arbeit gut machen<br />

wollen, man ihnen aber Möglichkeiten für<br />

Reflexion geben muss.<br />

Wie können Sie helfen, wieder mehr<br />

Raum für Reflexion zu schaffen?<br />

«Die Motivation, gewisse Dinge<br />

weiterzuentwickeln,<br />

muss von innen kommen.»<br />

Kommen wir nochmals auf das Beispiel<br />

NaTech zurück: Rahmenkonzepte unter<br />

Einbezug der Schulen zu definieren und<br />

diesen dann den Spielraum zu lassen, ihre<br />

eigenen Schulkonzepte zu erarbeiten, ist<br />

aus meiner Sicht ein guter Weg, um eine<br />

Forderung, die von aussen an die Schulen<br />

gestellt wird, so umzusetzen, dass an der<br />

Basis Kraft daraus entwickelt werden<br />

kann. Und wenn wir diesen Weg konsequent<br />

pflegen, ist dies ein Beitrag, um die<br />

Schulen zu stützen.<br />

Sie sind promovierter Philosoph.<br />

Inwiefern hilft Ihnen die Philosophie<br />

in Ihrer jetzigen Funktion?<br />

Ich habe gelernt, zu argumentieren. Und<br />

Gymnasiallehrpersonen und Schulleitende<br />

sind Menschen, die argumentativ zugänglich<br />

sind. Wenn ich beispielsweise jemanden<br />

davon überzeugen muss, dass eine<br />

Vorgabe im Qualitätsmanagement durchaus<br />

sinnvoll ist, wenn man sie richtig anpackt,<br />

kann mir das erworbene argumentative<br />

Instrumentarium dienen.<br />

Gibt es auch Momente, in denen<br />

Ihnen die Philosophie im Wege steht?<br />

Die gibt es natürlich auch. In der analytischen<br />

Philosophie, mit der ich mich vor<br />

allem beschäftigt habe, ist Begriffsgenauigkeit<br />

ganz zentral. Die Begriffe im<br />

Bildungswesen sind hingegen oft nicht<br />

die schärfsten. Als ich in Basel-Stadt im<br />

Bildungswesen anfing, hatte ich damit<br />

manchmal etwas zu kämpfen. Heute verstehe<br />

ich es eher als Orgelspiel: Das Ziel<br />

muss sein, das Register Begriffsgenauigkeit<br />

dann zu ziehen, wenn es gewinnbringend<br />

ist. Hinderlich ist manchmal<br />

auch die Skepsis, in der ich geschult<br />

worden bin. Ich glaube fast nichts. Wenn<br />

ich einen Bildungsforschungsbericht vor<br />

mir habe, leuchten bei mir hundertundein<br />

Lämpchen auf. Auch da gilt es herauszufinden,<br />

wo Skepsis angebracht ist und<br />

wo ich meine Anforderungen etwas zurückschrauben<br />

muss.<br />

Das Profil Philosophie, Pädagogik,<br />

Psychologie wird an den Zürcher<br />

Kantonsschulen nicht angeboten, auch<br />

kein Schwerpunktfach Philosophie –<br />

bedauern Sie das?<br />

Ich hätte sicher nichts dagegen, wenn<br />

Philosophie an unseren Mittelschulen<br />

mehr Gewicht hätte. In unserer Gesellschaft<br />

nimmt der Ausbildungscharakter<br />

der Bildung zu, das heisst, der Mensch als<br />

volkswirtschaftliche Ressource steht immer<br />

mehr im Mittelpunkt. Der Fünftel der<br />

Jugendlichen, der im Kanton Zürich das<br />

Gymnasium besucht, soll – das ist meine<br />

tiefe Überzeugung – trotzdem das Privileg<br />

haben, auch mal etwas kritisch hinterfragen<br />

zu dürfen, ohne das Ziel vor Augen<br />

haben zu müssen, später einmal ein besserer<br />

Arbeitnehmer zu sein. Sicher hätten<br />

Philosophie, Pädagogik und Psychologie<br />

in dieser Hinsicht viel zu bieten. Aber<br />

auch Geschichte und andere Fächer eröffnen<br />

dazu Möglichkeiten. Zurzeit ist an<br />

den Mittelschulen so viel in Bewegung<br />

und die Tendenz geht meistens in Richtung<br />

«mehr». Da noch ein neues Profil<br />

oder Schwerpunktfach obendrauf zu laden,<br />

erachte ich nicht als vorrangig.<br />

Was ist denn alles in Bewegung?<br />

Auf eidgenössischer Ebene wird die Einführung<br />

eines Grundlagenfachs Informatik<br />

diskutiert, im Kanton Zürich geht es<br />

im Bildungsrat demnächst um die Frage,<br />

ob ein Prozess angestossen werden soll,<br />

um «Religion und Kultur» auf der gymnasialen<br />

Unterstufe zu einem Pflichtfach<br />

zu machen. Und wie gesagt, soll die Studien-<br />

und Laufbahnberatung verstärkt<br />

werden. All dies ist wichtig. Aber es darf<br />

nicht vergessen gehen: Eine gute Umsetzung<br />

solcher Vorhaben bindet Energien<br />

und braucht Zeit. Und ebenso wichtig ist,<br />

dass den Jugendlichen genügend Freizeit<br />

und Raum gelassen wird, um sich auch<br />

ausserhalb der Schule zu entwickeln. •<br />

Kantonaler Mittelschulbericht erschienen<br />

Wie haben sich die gymnasialen Mittelschulen des Kantons Zürich zwischen<br />

2006 und 2014 entwickelt? Dies beantwortet ein Bericht der Bildungsdirektion,<br />

der vor Kurzem erschienen ist. Untersucht wurden folgende Bereiche: gymnasiale<br />

Ausildung, Schnittstelle Volksschule-Mittelschule, Schnittstelle Mittelschule-<br />

Hochschule, gymnasialer Unterricht und Lehr-/Lernmethoden, Führung der<br />

Mittelschulen und Anstellungsbedingungen, Qualitätsmanagement, Schulraum.<br />

Schon beim Durchblättern der über 80 Seiten wird klar: Es hat sich viel getan an<br />

den Zürcher Mittelschulen – auf den unterschiedlichsten Ebenen. Mit welcher<br />

Wirkung – auch dies ist Gegenstand des Berichts. Ausserdem wird auf vier beigelegten<br />

Blättern je ein pädagogisches Vorzeigeprojekt pro Schule vorgestellt,<br />

das zwischen 2006 und 2014 entstanden ist. [jo]<br />

Bezugsadresse: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Bildungsplanung, Walcheturm, Walcheplatz<br />

2, 8090 Zürich; bildungsplanung@bi.zh.ch. www.bi.zh.ch/Mittelschulbericht_2014<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />

29


Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />

30<br />

Schulgeschichte(n)<br />

Blutjung – aber<br />

mit Geschichte<br />

Die Kantonsschule Zürich Nord<br />

ist die jüngste Zürcher Mittelschule.<br />

Und die grösste. Weil hier zwei<br />

Schulen in einer aufgegangen sind.<br />

Text: Jacqueline Olivier Fotos: Hannes Heinzer<br />

Neun Gebäude umfasst das Areal der<br />

Kantonsschule Zürich Nord; das eigentliche<br />

Schulhaus besteht aus drei ineinander<br />

übergehenden Trakten, jeder davon mit<br />

einem eigenen Eingang, sowie der ebenfalls<br />

angebauten Aula. Rektorat und Sekretariat<br />

sind im alten Backsteingebäude<br />

an der Birchstrasse untergebracht, das sofort<br />

ins Auge fällt. Dort erwarten die Besucherin<br />

nicht nur ein Sekretariat, sondern<br />

gleich deren zwei – je eines für das<br />

Gymnasium und für die Fachmittelschule.<br />

Im Hauptgebäude nebenan besuchen<br />

1860 Schülerinnen und Schüler den Unterricht,<br />

erteilt von rund 300 Lehrpersonen.<br />

40 weitere Mitarbeitende in den unterschiedlichsten<br />

Funktionen tragen zu einem<br />

möglichst reibungslosen Schulbetrieb bei.<br />

Die KZN ist die grösste Mittelschule des<br />

Kantons Zürich.<br />

Allerdings währt dieser Zustand noch<br />

nicht lange. Die KZN hat nämlich gerade<br />

erst drei Lenze erlebt. Sie ist also sozusagen<br />

das Küken unter den Zürcher Mittelschulen.<br />

Und hat trotzdem eine bewegte<br />

Geschichte. Genau genommen sogar zwei<br />

Geschichten – jene der Kantonsschulen<br />

Oerlikon und Birch, die seit 2004 unter<br />

einem Dach lebten. Damals verliess die<br />

Kantonsschule Riesbach ihr angestammtes<br />

Heim im Zürcher Seefeld und zog<br />

nach Oerlikon um, in den Trakt C des Mittelschulcampus<br />

in Oerlkon. Aus der Kanti<br />

Riesbach wurde die Kanti Birch mit einer<br />

Fachmittelschule (FMS) und einem Gymnasium<br />

mit neusprachlichem und musischem<br />

Profil. Diese wiederum verschmolz<br />

2012 mit der KS Oerlikon, die seit 1971 am<br />

Standort etabliert war, zur Kantonsschule<br />

Zürich Nord.<br />

Lehrerteam und Klassen stärken<br />

Die Zusammenlegung ging nicht von heute<br />

auf morgen und auch nicht ohne Nebengeräusche<br />

vonstatten. Doch sind diese<br />

inzwischen weitgehend verklungen, und<br />

vor einem Jahr konnte die 2010 gestartete<br />

Projektphase abgeschlossen werden. Das<br />

Zusammenwachsen hingegen wird noch<br />

eine Weile dauern, haben die beiden alten<br />

Schulen doch ihre je eigene Kultur mitgebracht.<br />

Teambildung wird deshalb grossgeschrieben.<br />

Beispielsweise wurde im<br />

vergangenen Schuljahr eine Retraite veranstaltet,<br />

um ein Leitbild zu erarbeiten.<br />

Ausserdem sorgt eine Gruppe von Lehrpersonen<br />

mit dem Namen «Rundum Nord»<br />

mit Veranstaltungen wie Apéros, einem<br />

jährlichen Sommerfest und einem Kursangebot<br />

von und für Lehrpersonen für<br />

gesellige und fachliche Anlässe, die das<br />

gegenseitige Kennenlernen fördern und<br />

das Wir-Gefühl stärken sollen. Die Umsetzung<br />

neuer Projekte wie etwa NaTech<br />

oder der monatliche Newsletter der Schulleitung<br />

unterstützen diesen Prozess.<br />

Auch Schülerinnen und Schüler sollen<br />

sich in der KZN wohlfühlen. Deshalb legt<br />

die achtköpfige Schulleitung laut Rektor<br />

Andreas Niklaus besonderen Wert darauf,<br />

die Klassen und die Klassenstufen als<br />

«pädagogische Heimat» zu pflegen. Eine


Andreas Niklaus, Rektor<br />

«Eine neue Schulkultur zu schaffen, ist ein langer Prozess,<br />

aber wir sind auf einem guten Weg. Aus der Unterschiedlichkeit<br />

der beiden vorherigen Schulkulturen kann in der KZN<br />

eine neue Stärke wachsen. Dass wir sowohl Englisch- als auch<br />

Französisch-Immersion anbieten können, ist zum Beispiel<br />

klar die Folge des innovativen Geists der beiden alten Schulen:<br />

Die Kanti Birch gehörte zu den Pilotschulen für die Englisch-,<br />

die Kanti Oerlikon zu jenen für die Französisch-Immersion.<br />

Das umfassende Angebot der KZN ist für Schüler und Eltern<br />

attraktiv, das sehen wir an den steigenden Anmeldezahlen.<br />

Auch für Lehrper sonen ist es reizvoll, auf verschiedenen<br />

Stufen unterrichten zu können. Organisatorisch suchen wir<br />

teilweise noch nach dem richtigen Umgang mit der Grösse.<br />

So sind etwa die Organisation der Spezialwoche für 86 Klassen<br />

oder die Organisation und Korrektur der Zentralen Aufnahmeprüfung<br />

für 1200 Kandidaten eine Herausforderung.»<br />

Timothy Oesch, SO-Präsident<br />

«Die Grösse unserer Schule ist für mich<br />

grundsätzlich kein Problem, denn schon die<br />

Kanti Oerlikon hatte über 1000 Schülerinnen<br />

und Schüler. Natürlich ist eine gewisse Anonymität<br />

an einer so grossen Schule nicht zu vermeiden,<br />

aber bei klassenübergreifenden Projekten<br />

oder in den Freifächern lernt man doch<br />

recht viele Leute kennen. Da ich gerne Musik<br />

mache – ich bin im musischen Profil –, stehen<br />

die Chancen, genügend Gleichgesinnte zu<br />

finden, mit denen man eine Band zusammenstellen<br />

kann, besser als an einer kleinen Schule.<br />

Und das enorme Angebot an Freifächern finde<br />

ich wirklich super. Schwierig ist für uns von<br />

der SO hingegen die Kommunikation; alle zu<br />

erreichen klappt oft nicht. Typisch KZN ist<br />

für mich die jeden Mittag überfüllte Mensa.<br />

Ein Riesenvorteil ist dafür die Mediothek, denn<br />

dort findet man wirklich fast alles.»<br />

wichtige Aufgabe kommt den Klassenlehrpersonen<br />

zu, die in den sogenannten<br />

Klassenlehrerstunden oder in den Klassenwochen<br />

vor den Herbstferien teambildende<br />

Aktivitäten und Projekte durchführen.<br />

Die Unterstufenklassen wie auch<br />

die neu gebildeten Klassen der Oberstufe<br />

und der FMS haben zudem alle ein eigenes<br />

Klassenzimmer und sind auf einer<br />

Etage unter sich.<br />

Angesichts des Bevölkerungswachstums<br />

in der Region Zürich Nord wird die<br />

Schule weiter wachsen. Führt sie heute<br />

86 Klassen, soll die KZN bis 2020 für<br />

100 Klassen ausgebaut werden – das<br />

wären dann circa 2300 Schülerinnen und<br />

Schüler. Das ist Herausforderung und<br />

Chance zugleich. Dank ihrer Grösse kann<br />

die Schule mit einem Angebot aufwarten,<br />

das seinesgleichen sucht: alle gymnasialen<br />

Profile mit sämtlichen Ergänzungsfächern,<br />

eine FMS, die mit ihren circa<br />

500 Schülern ein wesentlicher Bestand-<br />

teil der Schule ist, und ein grosszügiges<br />

Freifachsystem mit Nischenangeboten<br />

wie etwa Robotik oder Kammermusik.<br />

Und: die Lehrpersonen können ebenso im<br />

Lang- wie im Kurzgymnasium und an der<br />

FMS unterrichten. •<br />

Schulgeschichte(n) Die Zürcher Mittelschullandschaft ist während 180 Jahren<br />

gewachsen und hat entscheidende Entwicklungsschritte durchlaufen. Das<br />

Schulblatt porträtiert in einer neuen Serie einzelne Schulen, deren Geschichte<br />

für eine bestimmte pädagogische oder bildungspolitische Entwicklung steht, und<br />

lässt die Rektorin oder den Rektor sowie die Präsidentin oder den Präsidenten<br />

der Schülerorga nisation erzählen, was für sie von der Vergangenheit spürbar ist<br />

und wie sie die Schule heute erleben.<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />

31


Schulblatt Kanton Zürich 3/2015<br />

In der östlichsten Ortschaft des Kantons Bern am Sustenpass<br />

setzt der Steingletscher spannende Themen wie Glaziologie,<br />

Geologie, Wasser, Alpenflora, Fauna sowie Alpwirtschaft<br />

und die ganze Ausbildung rund um den Alpinsport mit<br />

Klettern, Bergsteigen, Gletschertrekking, Wandern(Säumerei), etc.<br />

Ob Schulreise, Berghilfeprojekt, Studien- oder Landschulwoche;<br />

Ihr Lager mit Teilnehmern nahezu Jeder Alterklasse wird bestimmt<br />

zum erfolgreichen und nachhaltigen Anlass. Eine moderne und<br />

zeitgemässe Seminarinfrastruktur unterstützt Sie dabei!<br />

32


In Kürze<br />

Ausstellung Maturitätsarbeiten<br />

Vom Kopfsalat<br />

zum Zauberberg<br />

Gedanken haben die Kraft, die Welt zu<br />

verändern. Flüchtige Stoffe, eingekreist,<br />

festgehalten und zur Erkenntnis verdichtet.<br />

Vage Ideen, frei schwebend, vernetzt<br />

und in Worte gegossen. Der Weg vom Salat<br />

im Kopf in die einsamen Höhen der Kunst<br />

und Wissenschaft ist weit und beschwerlich.<br />

Wie inspirierend er sein kann, zeigt<br />

einmal mehr die Ausstellung ausgezeichneter<br />

Maturitätsarbeiten. Sie präsentiert<br />

50 von den rund 2500 Arbeiten, die an<br />

Zür cher Kantonsschulen Jahr für Jahr<br />

verfasst werden.<br />

«Impuls Mittelschule», die Stelle für<br />

Öffentlichkeitsarbeit der Zürcher Mittelschulen,<br />

präsentiert diese 50 ausgezeichneten<br />

Maturitätsarbeiten vom 6. bis zum<br />

20. Mai 2015 in der Haupthalle der ETH<br />

Zürich. Der Festakt mit Prämierung findet<br />

am 12. Mai um 19 Uhr statt. Die Ausstellung<br />

ist jeweils von Montag bis Freitag<br />

von 6 bis 22 Uhr und am Samstag von<br />

8 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. [red]<br />

www.maturitätsarbeit.ch<br />

Personelles<br />

Mutationen in den<br />

Schulleitungen<br />

Der Regierungsrat hat nachstehende Wahlen<br />

vorgenommen: auf Beginn des Schuljahres<br />

2015/2016<br />

– Kantonsschule Büelrain Winterthur:<br />

Dr. Peter Lautenschlager, Mittelschullehrperson<br />

mbA, als Prorektor. Er<br />

wird die Nachfolge von Prof. Martin<br />

Bietenhader antreten, der auf Beginn<br />

des Schuljahres 2015/2016 als Rektor<br />

gewählt wurde. Cornel Jacquemart<br />

wird auf Ende des Schuljahrs 2014/15<br />

als Rektor zurücktreten. [red]<br />

Sanierung<br />

Kantonsschule Im Lee<br />

wird renoviert<br />

Der denkmalgeschützte Hauptbau der<br />

Kantonschule Im Lee in Winterthur ist in<br />

die Jahre gekommen: 1928 erstellt, ist er<br />

heute sanierungsbedürftig. Für die Planung<br />

einer umfassenden Renovation hat<br />

der Regierungsrat 3,2 Millionen Franken<br />

bewilligt. Sanierungsbedürftig sind auch<br />

die unter Schutz stehende Villa Bühlhalde<br />

und der Zusatzbau aus den 1970er-Jahren,<br />

die beide zur Schulanlage gehören. Allerdings<br />

sind diese beiden Gebäude nur bedingt<br />

für Schulzwecke geeignet. Deshalb<br />

soll im Zuge der Sanierung des Haupt-<br />

gebäudes das dortige Dachgeschoss ausgebaut<br />

werden, damit die heute in den<br />

beiden weiteren Häusern stattfindenden<br />

Unterrichtslektionen zukünftig ins Hauptgebäude<br />

verlegt werden können. Entstehen<br />

werden Zimmer für den Musikunterricht.<br />

Die Schule soll so in einem Gebäude<br />

konzentriert werden.<br />

Mit der Sanierung werden ausserdem<br />

wärmetechnische Mängel behoben und<br />

die veraltete Haustechnik erneuert. Erforderlich<br />

sind ausserdem bauliche Massnahmen<br />

zur Verbesserung der Erdbebensicherheit<br />

und des Brandschutzes. [red]<br />

MINT-Förderung<br />

Neue MINT-Servicestelle<br />

für Mittelschulen<br />

Auf der Stärkung der sogenannten MINT-<br />

Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,<br />

Technik) liegt heute ein<br />

besonderes Augenmerk der Schulen. Um<br />

sie dabei fachlich zu unterstützen, haben<br />

Swissmem und IngCH die MINT-Servicestelle<br />

für Gymnasien und Fachmittelschulen<br />

ins Leben gerufen. Gemeinsam mit<br />

den Schulen werden dort auf die individuellen<br />

Bedürfnisse zugeschnittene Konzepte<br />

erarbeitet. Dabei werden bestehende<br />

MINT-Angebote etablierter Anbieter als<br />

Grundlage verwendet. Die Leitlinie bilden<br />

immer die Rahmenbedingungen der jeweiligen<br />

Schule. Darüber hinaus bieten<br />

Swissmem, der Verband der schweizerischen<br />

Maschinen-, Elektro- und Metall-<br />

Industrie, und IngCH, ein Interessenverband<br />

von Unternehmen aus verschiedenen<br />

Die Ausstellung<br />

von 50 ausgezeichneten<br />

Maturitätsarbeiten<br />

verspricht<br />

einmal mehr Vielfalt<br />

und Originalität.<br />

Foto: zvg<br />

www.maturitätsarbeit.ch<br />

Branchen zur Förderung des Technikverständnisses<br />

in der Gesellschaft und<br />

ins besondere der Jugend, Gymnasien und<br />

Fachmittelschulen Einblicke in das Innenleben<br />

von Unternehmen. [red]<br />

www.mint-servicestelle.ch<br />

Studienwoche<br />

Von Stress, Alzheimer<br />

und Hirnstimulation<br />

62 Jugendliche aus 17 Kantonen sowie von<br />

der Schweizer Schule Barcelona beteiligten<br />

sich Ende März an der Studienwoche<br />

«Biologie und Medizin» von Schweizer<br />

Jugend forscht. Unter ihnen auch acht<br />

Schülerinnen und Schüler aus dem Kanton<br />

Zürich. Geforscht wurde an den ETHs<br />

Zürich und Lausanne sowie an den Universitäten<br />

Zürich, Bern und Genf. Die<br />

Jugendlichen im Alter zwischen 16 und<br />

21 Jahren untersuchten zum Beispiel den<br />

Zusammenhang von Stress und Alzheimer,<br />

beobachteten mittels Licht und Fluoreszenzmikroskopie<br />

die Wanderung von<br />

Zellen, beurteilten die Vielfalt kultivierbarer<br />

Bakterien des Genfer Sees oder setzten<br />

sich mit der Hirnstimulation auseinander,<br />

mit der man versucht, menschliche<br />

Nervenzellen durch elektrischen Strom zu<br />

beeinflussen.<br />

Die Plätze für die Studienwoche waren<br />

heiss begehrt: 161 Jugendliche haben sich<br />

per Motivationsschreiben darum beworben.<br />

Die 62 Auserkorenen stellten die Ergebnisse<br />

ihrer Projekte an der Schlussveranstaltung<br />

an der Universität Zürich<br />

anhand von Postern vor. [red]<br />

VOM KOPFSALAT<br />

ZUM ZAUBERBERG.<br />

Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten 2015<br />

6.–20. MAI 2015<br />

MO–FR 6–22 UHR, SA 8–17 UHR<br />

IN DER HAUPTHALLE DER ETH ZÜRICH<br />

www.hoppingmad.ch<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule<br />

33


Herausforderung Internet<br />

Mehr Beratungsgeschick<br />

gefragt<br />

Kunden kommen heute besser informiert<br />

in die Läden oder kaufen nach der<br />

Beratung vor Ort online ein. Der Detailhandel<br />

reagiert – auch in der Ausbildung.<br />

Text: Andreas Minder Foto: Reto Schlatter<br />

des Marktforschungsunternehmens GfK<br />

Switzerland, die die Branche jährlich untersuchen.<br />

Der Trend dürfte sich weiter<br />

verstärken, denn für die heranwachsende<br />

Generation ist das Konsumieren via Internet<br />

selbstverständlich. 2014 erreichte der<br />

Online- und Versandhandel einen wertmässigen<br />

Anteil von 6,8 Prozent am gesamten<br />

Schweizer Detailhandel, wobei<br />

es je nach Sortiment grosse Unterschiede<br />

gab. Während bei der Heimelektronik<br />

24 Prozent der Waren über den digitalen<br />

Ladentisch gingen, waren es bei Nahrungsmitteln<br />

noch keine 2 Prozent.<br />

Eine Chance für den stationären Laden<br />

sieht Berufsschullehrer Max Blattner<br />

darin, «Erlebniswelten» zu schaffen.<br />

Dazu gehören die offene Fleisch-, Fischoder<br />

Käsetheke, aber auch Degustationen,<br />

Wettbewerbe und Angebote für Kinder.<br />

Oder wenn man im Windkanal selber testen<br />

kann, wie winddicht die Skijacke ist.<br />

«Das kann der Online- oder Versandhandel<br />

nicht bieten.»<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung<br />

34<br />

«Danke für die Beratung, ich kaufe es lieber<br />

online!» So unverblümt seien Kunden<br />

selten, sagt Stephanie Mascheretti. Aber<br />

die Abteilungsleiterin Hartwaren beim<br />

Coop City an der Bahnhofstrasse in Zürich<br />

weiss, dass das sogenannte «Showrooming»<br />

immer wieder praktiziert wird:<br />

Man informiert sich im Laden über einen<br />

Artikel und erwirbt ihn anschliessend<br />

online beim günstigsten Anbieter.<br />

Die Erfahrung hat sie jedoch auch<br />

gelehrt, dass es möglich ist, die Leute im<br />

Verkaufs gespräch zu überzeugen, doch<br />

vor Ort zu kaufen. «Manchmal braucht es<br />

nur noch einen letzten Schubs.» Einen<br />

schweren Stand habe sie hingegen, wenn<br />

die Preise im Online-Handel markant<br />

tiefer seien.<br />

Kostspielige und leicht vergleichbare<br />

Produkte seien besonders «anfällig» für<br />

den Online-Einkauf, sagt auch Max Blattner,<br />

Fachamtsleiter in den Fachbereichen<br />

Detailhandelskenntnisse (DHK) und Detailhandelspraxis<br />

(DHP) der Berufsschule<br />

für Detailhandel in Zürich. Als Beispiel<br />

nennt er einen teuren Hometrainer. Umgekehrt<br />

profitierten die Konsumenten bei<br />

anderen Produkten davon, die Ware physisch<br />

vor sich zu haben und sich beraten<br />

lassen zu können. Etwa im Fall von Parfum:<br />

Ein Duft lässt sich online nicht riechen.<br />

Oder Kleider: Spätestens, wenn man<br />

die Hose aus dem Versandhandel zum<br />

dritten Mal zurückschicken müsse, weil<br />

sie nicht passe, verlören viele die Geduld.<br />

Online-Handel nimmt zu<br />

Die Zahlen zeigen jedoch, dass der Online-<br />

und Versandhandel auf dem Vormarsch<br />

ist. In der Schweiz wuchs sein Umsatz<br />

letztes Jahr um 7,2 Prozent, während<br />

der gesamte Detailhandel um nicht mal<br />

1 Prozent zulegte. Und das ist kein Ausreisser.<br />

«Der Online-Handel wächst seit<br />

Jahren sowohl relativ als auch absolut ‹zulasten›<br />

des klassischen Handels», heisst<br />

es in der Medienmitteilung des Verbandes<br />

des Schweizerischen Versandhandels und<br />

Tieflohnbranche mit Integrationsfunktion<br />

Im Detailhandel arbeiten schweizweit 320 000 Beschäftigte, wovon rund 8 Prozent<br />

Lernende sind. Das entspricht 11 Prozent aller Lehrverträge mit Fähigkeitszeugnis<br />

und 27 Prozent aller Attestlehrverträge in der Schweiz. Trotz hoher<br />

Ausbildungsintensität haben gemäss «Retail Outlook 2014» der Credit Suisse<br />

13 Prozent der Unternehmen im Handel Mühe, Personal mit einer Berufslehre<br />

zu finden. Noch schwieriger ist es, Leute mit höherer Berufsbildung einzustellen.<br />

Branchenvertreter halten das tiefe Lohnniveau für den Hauptgrund für die Rekrutierungsprobleme.<br />

Die einzige Möglichkeit, daran etwas zu ändern, sehen sie<br />

in höherer Produktivität, die in Form von Lohnerhöhungen an die Mitarbeitenden<br />

weitergegeben werden könnte. Neuere Technologien wie Self-Scanning oder<br />

der Online-Handel erhöhen tatsächlich die Produktivität, allerdings lassen sie<br />

auch die Zahl der Beschäftigten schrumpfen. Treffen dürfte dies vor allem tief<br />

qualifizierte Arbeitskräfte. «Der Detailhandel könnte damit die wichtige Integrationsfunktion,<br />

die er heute in diesem Bereich ausübt, zu einem gewissen Grad<br />

verlieren», heisst es im Retail Outlook. [ami]<br />

Verkaufsgespräche üben<br />

Um Konsumenten im Laden zu halten<br />

oder wiederzugewinnen, müsse vor allem<br />

die Beratung gut sein. Und hier komme<br />

die Ausbildung ins Spiel. Im eigens dafür<br />

eingerichteten Verkaufszimmer der Berufsschule<br />

für Detailhandel üben die Lernenden<br />

in den Berufskunde-Lek tionen<br />

Verkaufsgespräche oder wie man auf die<br />

Reklamation eines verärgerten Kunden<br />

eingeht. In grossen Unternehmen wie<br />

Coop werden auch in der betrieblichen<br />

Ausbildung alle möglichen Situationen<br />

durchgespielt, um die Lernenden auf die<br />

Gespräche mit Kunden vorzubereiten.<br />

Richtig einzuschätzen, welche Art<br />

Kunde vor einem steht und was seine Bedürfnisse<br />

sind, zeichne die gute Verkäuferin,<br />

den guten Verkäufer aus, sagt Max<br />

Blattner. Er veranschaulicht diese Aussage<br />

anhand eines Beispiels, das er kürzlich<br />

selber erlebt hat. Er kaufte in einer<br />

Postfiliale Briefmarken. Als er zahlen<br />

wollte, fragte ihn die junge Frau am Schalter:<br />

«Sind Sie glücklich?» Leicht erstaunt<br />

schaute er sie an und antwortete schliesslich,<br />

doch, er sei eigentlich ganz zufrieden<br />

mit seinem Leben. «Gut, sonst hätte<br />

ich Ihnen ein Win-for-life-Los verkauft»,<br />

sagte die junge Frau mit einem Schmunzeln.<br />

Worauf Max Blattner ebenfalls lächeln<br />

musste – und ein Los kaufte. Der<br />

Frau war es gelungen, zusätzlichen Umsatz<br />

zu generieren.<br />

Allerdings hätten nicht alle gleich reagiert<br />

wie er. «Verkäuferinnen und Verkäufer<br />

müssen ein Sensorium dafür entwickeln,<br />

wen sie vor sich haben.» Dazu<br />

gehöre auch, dass sie den Kenntnisstand<br />

der Kunden über ein Produkt rasch erfassen<br />

könnten. Das sei nicht sehr schwierig,<br />

sagt Ajansinga Selvarajah, Lernende im<br />

dritten Lehrjahr im Coop City. Aufschlussreich<br />

sei etwa die Reaktion auf Fach-


che. In der betriebsübergreifenden Förderung<br />

des Berufsnachwuchses engagiert<br />

sich seit 2003 die Dachorganisation Bildung<br />

Detailhandel Schweiz (BDS). Ausser<br />

für die beiden Grundbildungen Detailhandelsfachfrau/-fachmann<br />

EFZ und<br />

Detailhandelsassistent/in EBA ist BDS für<br />

zwei eidgenössische Abschlüsse der höheren<br />

Berufsbildung zuständig: Detailhandelsspezialisten<br />

mit Fachausweis sind<br />

Generalisten im Kerngeschäft Verkauf.<br />

Sie können selbständig ein Rayon, eine<br />

Abteilung führen oder kleine und mittlere<br />

Filialen leiten. Detailhandelsmanagern<br />

mit Diplom steht der Weg ins höhere Kader<br />

offen. Sie leiten grosse Verkaufsstellen,<br />

ein KMU oder haben Führungspositionen<br />

in der Verwaltung inne. Darüber<br />

hinaus gibt es im Berufsfeld Verkauf noch<br />

zahlreiche andere Weiterbildungen und<br />

Spezialisierungen.<br />

ausdrücke. Bei einem wissenden Nicken<br />

könne sie mehr voraussetzen, als wenn<br />

jemand grosse Augen mache.<br />

Sich erst im Internet informieren<br />

Und da manifestiert sich ein anderer<br />

Trend: Gemäss «Retail Outlook 2014», einer<br />

von der Credit Suisse herausgegebenen<br />

Studie über die Entwicklungen im Detailhandel,<br />

informiert sich bereits die Hälfte<br />

der Konsumentinnen und Konsumenten<br />

vor dem Besuch eines Ladens im Internet.<br />

Showrooming in umgekehrter Richtung<br />

sozusagen. Wenn Verkäuferinnen und<br />

Verkäufer mehr wissen wollen als ihre<br />

Kunden, müssen sie deshalb ihre Produkte<br />

sehr genau kennen. Wie anspruchsvoll<br />

das ist, weiss Ajansinga Selvarajah.<br />

Die Abteilung Haushalt und Elektro, in der<br />

sie arbeitet, hat ein Sortiment von rund<br />

Die Lernende Ajansinga Selvarajah<br />

(rechts) und ihre Berufsbildnerin<br />

Stephanie Mascheretti müssen<br />

ihre Produkte im Coop City Zürich<br />

sehr genau kennen.<br />

6200 Artikeln. «Sich in dieser Vielfalt zurechtzufinden,<br />

ist vor allem für uns Lernende<br />

schwierig», sagt sie. Nicht verwunderlich,<br />

dass sie bei sehr spezifischen<br />

Fragen gut vorinformierter Kunden auch<br />

mal ans Ende ihres Lateins kommt. Dann<br />

erkundigt sie sich bei einer erfahreneren<br />

Kollegin oder nimmt die Frage des Kunden<br />

entgegen und klärt sie für ihn ab. Manchmal<br />

muss sie auch falsche Informationen<br />

korrigieren. Nicht alles, was sich im Internet<br />

findet, stimmt auch wirklich.<br />

Mehr Kompetenz durch Bildung<br />

Laut «Retail Outlook 2014» halten Branchenvertreter<br />

mehr Aus- und Weiterbildung<br />

für zentral, um den steigenden Qualifikationsanforderungen<br />

im Detailhandel<br />

gerecht zu werden. Dies sowohl im einzelnen<br />

Unternehmen als auch in der Bran-<br />

Bildungspläne werden überprüft<br />

Die aktuellen Ausbildungsbestimmungen<br />

für die zwei Grundbildungsberufe stammen<br />

aus dem Jahr 2004 und wurden 2011<br />

angepasst. Zurzeit wird überprüft, ob eine<br />

nächste Revision der Bildungspläne notwendig<br />

ist. Dazu führt Bildung Detailhandel<br />

Schweiz im Auftrag der Schweizerischen<br />

Kommission für Berufsentwicklung<br />

und Qualität im Detailhandel eine breit<br />

angelegte Umfrage durch. Äussern können<br />

sich Ausbildungsbetriebe, Lernende<br />

im letzten Lehrjahr, Ausgelernte, Berufsfachschulen,<br />

Branchenverbände und die<br />

Kantone. Neue Herausforderungen wie<br />

gut vorinformierte Kunden oder Online-<br />

Shopping werden explizit angesprochen.<br />

Die Umfrage läuft bis zum 15. April. Sollte<br />

man nach der Auswertung zum Schluss<br />

kommen, die Ausbildungsinhalte müssten<br />

angepasst werden, würden die ersten Jugendlichen<br />

ihre Grundbildung frühestens<br />

2017 gemäss neuer Ausbildungsverordnung<br />

beginnen, sagt BDS-Geschäftsführer<br />

Sven Sievi.<br />

Ajansinga Selvarajah und ihre Berufsbildnerin<br />

Stephanie Mascheretti fürchten<br />

beide nicht, dass der Online- und Versandhandel<br />

für ihre Abteilung in der näheren<br />

Zukunft ein Problem werden wird.<br />

«Letztes Jahr tat er uns jedenfalls nicht<br />

weh», sagt Stephanie Mascheretti. Sie hält<br />

den stationären Detailhandel denn auch<br />

weiterhin für ein attraktives Berufsfeld.<br />

«Jugendliche, die etwas erreichen wollen,<br />

haben hier gute Perspektiven.» Sie sieht<br />

sich selber als Beispiel für diese These.<br />

Nach einer abgebrochenen KV-Lehre hat<br />

sie die Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau<br />

nachgeholt. Jetzt ist sie Abteilungsleiterin<br />

und steht kurz davor, die höhere<br />

Fachprüfung zur Verkaufsleiterin abzuschliessen.<br />

Auch ihre Lernende Ajansinga<br />

Selvarajah will der Branche treu bleiben<br />

und sich weiterbilden. Ihr nächstes Ziel<br />

ist aber ein anderes: Das Qualifikationsverfahren<br />

bestehen. •<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung<br />

35


36 Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung


An diesem Morgen musste in der Zahnarztpraxis<br />

von Daniel Altherr ein Notfall<br />

behandelt werden. Doch Andrina Braunschweiler<br />

lässt sich keinen Stress anmerken.<br />

Die junge Frau lächelt, ihr Make-up<br />

ist dezent. In der Sek B, räumt die Lernende<br />

freimütig ein, habe sie noch überhaupt<br />

nicht gewusst, was sie beruflich machen<br />

wolle. «Meine Mutter schlug mir dann vor,<br />

bei meinem Zahnarzt schnuppern zu gehen.»<br />

Das war vertrautes Gelände – Andrina<br />

sass damals wegen ihrer Spangen häufig<br />

auf dem Zahnarztstuhl.<br />

«Dentalassistentin? Gruusig!», sagten<br />

ihre Kolleginnen. Doch Andrina Braunschweiler<br />

hat kein Problem damit, den<br />

Leuten täglich in den Mund zu schauen:<br />

«Dentalassistentin war auf Anhieb das<br />

Richtige für mich. Assistieren, Leute empfangen,<br />

Büroarbeiten – mir gefällt einfach<br />

alles.» Zwölf Bewerbungen hatte sie verschickt.<br />

Geklappt hat es dann bei Daniel<br />

Altherr in Wallisellen – ihrer Wunschpraxis.<br />

Das Team sei «meganett» und auch mit<br />

dem Chef könne man es lustig haben. Der<br />

53-jährige Zahnarzt führt mit seinem<br />

zehnköpfigen Team eine lebhafte Praxis.<br />

An den Wänden hängen Kinderzeichnungen;<br />

die Patientinnen und Patienten sind<br />

zwischen 2 und mehr als 90 Jahren alt.<br />

Das Behandlungsspektrum reicht von der<br />

Kinderzahnfüllung bis zum Implantat.<br />

Weder Piercing noch lange Nägel<br />

Schon am ersten Tag stand Andrina Braunschweiler<br />

am Behandlungsstuhl. Am Anfang<br />

habe sie ein bisschen Angst gehabt,<br />

den Patienten wehzutun, wenn sie mit<br />

dem Sauger oder irgendwelchen Instrumenten<br />

hantierte, gesteht sie. Inzwischen<br />

ist sie im dritten Lehrjahr. Ihr gefällt vor<br />

allem die Abwechslung: Einen Monat lang<br />

arbeitet sie jeweils am Behandlungsstuhl,<br />

reicht dem Chef Instrumente, bereitet<br />

Füllungsmaterial zu, assistiert ihm bei den<br />

Eingriffen und sorgt für ein blitzsauberes<br />

Behandlungszimmer. Je einen weiteren<br />

Monat ist sie in der Instrumentensterilisation<br />

und in der Administration tätig.<br />

Berufslehre heute<br />

Dentalassistentin<br />

«Auf Anhieb das Richtige», fand Andrina<br />

Braunschweiler, als sie einst als Dentalassistentin<br />

schnupperte. Ihr Chef Daniel<br />

Altherr schätzt es, als Zahnarzt intellektuell<br />

und handwerklich gefordert zu sein.<br />

So richtig auf die Welt gekommen sei<br />

sie in der Berufsschule, erinnert sich die<br />

19-Jährige. Am schwierigsten findet sie<br />

Anatomie und Röntgen.<br />

Der Schritt in den Beruf sei happig,<br />

bestätigt ihr Chef, der Präsident der beiden<br />

Zürcher Schulen für Dentalassistentinnen<br />

ist: «Wer in der Schule nachlässt,<br />

sobald die Lehr stellenzusage da ist, läuft<br />

in eine Falle, denn an der Berufsschule<br />

wird viel neuer Lehrstoff vermittelt.» An<br />

den übrigen vier Wochentagen sind in der<br />

Praxis pro Behandlungszimmer täglich<br />

rund 12 Patientinnen und Patienten zu<br />

behandeln. Da sei man am Abend ziemlich<br />

geschafft, sagt Daniel Altherr.<br />

Pro Lehrstelle erhält der Zahnarzt rund<br />

100 Bewerbungen – Männer sind kaum je<br />

darunter. Als Erstes eliminiert er falsch<br />

adressierte Couverts oder Bewerbungen<br />

für einen anderen Beruf, aber auch solche,<br />

die nach Zigarette riechen. Wer im Betragen<br />

insgesamt nur ein «genügend» hat, scheidet<br />

ebenfalls aus. Schulnoten zu interpretieren,<br />

findet der Ausbildner extrem schwierig.<br />

Deshalb verlangt er mindestens zwei bis<br />

drei Oberstufenzeugnisse und achtet vor<br />

Der Beruf Dentalassistent/in EFZ<br />

Ausbildung: dreijährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis<br />

(EFZ). Ausbildungsorte: Zahnarztpraxen, Zahnkliniken. Anforderungen:<br />

abgeschlossene Volksschule, Sek A oder Sek B mit guten Leistungen. Interesse<br />

an naturwissenschaftlichen und kaufmännischen Themen, Freude am Kontakt<br />

mit Menschen und an Computerarbeit, gute Umgangsformen, Einfühlungsvermögen,<br />

geschickte Hände, keine Überempfindlichkeit gegenüber Chemikalien.<br />

Karrieremöglichkeiten: Schulzahnpflege-Instruktorin (SZPI), Prophylaxe -<br />

assistentin oder Dentalsekretärin (Verbandsdiplome), dipl. Dentalhygienikerin HF.<br />

www.svda.ch (Schweizerischer Verband der Dentalassistentinnen), www.szda.ch<br />

(Schule Zürich für Dentalassistentinnen), www.sso-zuerich.ch (Schweizerische Zahnärzte-<br />

Gesellschaft Sektion Zürich)<br />

Berufslehre heute Jedes Jahr treten im Kanton Zürich rund 12 500 Jugendliche<br />

eine Lehrstelle an. Das Schulblatt porträtiert in einer Serie jeweils eine Berufsbildnerin<br />

oder einen Berufsbildner (Lehrmeister) und eine Lernende oder einen<br />

Lernenden (Lehrling) in ihrem Arbeitsalltag.<br />

Text: Paula Lanfranconi Foto: Sabina Bobst<br />

allem darauf, ob jemand eine aufsteigende<br />

Lernkurve aufweist. Die verbleibenden<br />

rund 20 Bewerberinnen lädt er zu zwei<br />

Schnuppertagen ein: «Entscheidend ist,<br />

wie sich die junge Frau in der Praxis gibt:<br />

Ist sie natürlich? Lernwillig?» Auch das<br />

Äussere ist wichtig – lange Fingernägel<br />

oder Piercings liegen nicht drin. Und eben<br />

auch kein Zigarettengeruch.<br />

Jeden Tag Topleistung erbringen<br />

Oft unterschätzten die Lernenden zu<br />

Beginn den Stress in der Praxis, stellt<br />

Daniel Altherr fest: «Notfälle sind jederzeit<br />

möglich und bringen das Zeitbudget<br />

durcheinander.» Dazu kommt die emotionale<br />

Belastung: Das Team soll dem leidenden<br />

Patienten gegenüber Mitgefühl zeigen,<br />

ihm aber auch signalisieren, dass alles gut<br />

komme. Daniel Altherr: «Man muss tagtäglich<br />

eine Topleistung bringen, auch wenn<br />

man mal nicht gut drauf ist.»<br />

Daniel Altherr führt seine Praxis in<br />

zweiter Generation. Sein Vater habe ihm<br />

vom Beruf abgeraten: zu streng. Dass er<br />

trotzdem Zahnarzt und nicht Hausarzt<br />

geworden sei, habe damit zu tun, dass er<br />

jede Behandlung von Anfang bis Ende<br />

selber durchführen könne. Und: «Zahnärzte<br />

brauchen nicht nur den Kopf, sondern<br />

auch viel handwerkliches und feinmotorisches<br />

Geschick.»<br />

Trotz seines Zwölfstundentags muss<br />

der selbst ständige Unternehmer Administratives<br />

oft am Wochenende erledigen. In<br />

letzter Zeit gibt es unter Zahnärzten Tendenzen,<br />

das Praxismanagement an sogenannte<br />

Dentalsekretärinnen zu delegieren.<br />

Das eröffnet neue Weiterbildungsperspektiven<br />

für Dentalassistentinnen.<br />

Andrina Braunschweiler möchte ihrem<br />

Beruf vorerst treu bleiben. In wenigen<br />

Wochen steht die Lehrabschlussprüfung<br />

an. Vor allem das Röntgen macht ihr noch<br />

Sorgen. Was kommt nachher? «Einen Job<br />

suchen. Und nach Amerika gehen, Englisch<br />

lernen.» •<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung<br />

37


38<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015


In Kürze<br />

ch Reihe an den Schulen<br />

Begegnungen mit Autoren<br />

und Übersetzern<br />

Die ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit<br />

bietet für Schulklassen der<br />

Sekundarstufe II im Rahmen ihres Projekts<br />

ch Reihe Begegnungen mit Autoren<br />

und Übersetzern an. Die Tandem-Lesungen<br />

sollen das Bewusstsein der Schüler<br />

schärfen für das, was zwischen den Sprachen<br />

geschieht oder was mit Texten und<br />

Autoren passiert, die übersetzt werden.<br />

Ziel ist ausserdem, Schweizer Gegenwartsliteratur<br />

einem jüngeren Lesepublikum<br />

der jeweils anderen Landessprachen<br />

bekannt zu machen.<br />

Die ch Reihe fördert den Literaturaustausch<br />

zwischen den vier Sprachregionen<br />

der Schweiz. Der Schwerpunktbereich<br />

ist die Anregung und Unterstützung von<br />

Übersetzungen ausgewählter Werke von<br />

Schweizer Autorinnen und Autoren. Seit<br />

der Gründung 1974 erscheinen durch die<br />

Unterstützung aller 26 Kantone jährlich<br />

rund acht Werke von Schweizer Autorinnen<br />

und Autoren übersetzt in eine andere<br />

Landessprache. Die Förderung der<br />

ch Reihe besteht in einem Zuschuss an<br />

die Druckkosten.<br />

Neben der Förderung von literarischen<br />

Übersetzungen setzt sich die ch Reihe mit<br />

verschiedenen kleineren und grösseren<br />

Veranstaltungen, Lesungen und Begegnungen<br />

für den Brückenschlag über die<br />

Kantons-, Sprach- und Kulturgrenzen<br />

hinweg ein. [red]<br />

www.chstiftung.ch<br />

Ein Highlight für Lernende,<br />

Ausbildner und Berufsfachschullehrpersonen:<br />

die Ausstellung<br />

ausgewählter Abschlussarbeiten.<br />

Foto: zvg<br />

Ausstellung<br />

50 ausgewählte<br />

Abschlussarbeiten<br />

Noch bis zum 22. Mai 2015 sind im Stadthaus<br />

Zürich 50 ausgewählte Vertiefungsund<br />

Berufsmaturitätsarbeiten von Zürcher<br />

Ler nenden zu sehen. Es ist eine kleine<br />

Auswahl aus 3700 Abschlussarbeiten, die<br />

einen Einblick bietet in die Vielfalt der behandelten<br />

Themen und den Einsatz und<br />

die Originalität der angehenden Berufsfachleute<br />

veranschaulicht. Entstanden sind<br />

die Arbeiten in sechs Berufsfachschulen<br />

in der Stadt Zürich sowie in einer Berufsmaturitätsschule.<br />

Die Ausstellung wurde<br />

vom Mit telschul- und Berufsbildungsamt<br />

(MBA) des Kantons Zürich in Zusammenarbeit<br />

mit den ausstellenden Schulen<br />

organisiert. [red]<br />

Berufsbildungskongress<br />

Nächsten Sommer<br />

wieder in Winterthur<br />

Im September 2014 fand der erste internationale<br />

Berufsbildungskongress in Winterthur<br />

statt. Im Zentrum standen die<br />

Imagebildung, der bilaterale Austausch<br />

zwischen Wirtschaft und Politik sowie die<br />

Präsentation von «Best Practice»-Beispielen<br />

in Lehrbetrieben und an Berufsfachschulen.<br />

Nun ist bereits die zweite Ausgabe des<br />

Kongresses in Planung. Vom 20. bis zum<br />

22. Juni 2016 wird sich in Winterthur erneut<br />

(fast) alles um die Berufsbildung dre-<br />

Die ch Reihe fördert den<br />

Literaturaustausch zwischen den<br />

Sprachregionen der Schweiz.<br />

Foto: zvg<br />

hen. Damit wollen die Verbundpartner –<br />

Bund, Kantone und Organisationen der<br />

Arbeitswelt – einen Beitrag zur umfassenden<br />

Positionierung des Berufsbildungssystems<br />

leisten und den fachlichen Austausch<br />

zwischen wichtigen nationalen und<br />

internationalen Berufsbildungsakteuren<br />

ermöglichen. Ziel des Dialogs soll es sein,<br />

bessere Rahmen bedingungen für die Entwicklung<br />

einer internationalen Zusammenarbeit<br />

im Bereich der dualen Berufsbildung<br />

zu schaffen. Als Referenten sind<br />

angesehene Persönlichkeiten aus dem Inund<br />

Ausland vorgesehen. Getragen wird<br />

der Kongress von dem Staatssekretariat<br />

für Bildung, Forschung und Innovation<br />

(SBFI), dem Kanton Zürich, Organisationen<br />

der Arbeitswelt (OdA) und der Zürcher<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

(ZHAW). [red]<br />

Personelles<br />

Mutationen in den<br />

Schulleitungen<br />

Neue Abteilungsleitende bzw. neue Stellvertretungen<br />

Abteilungsleitende: auf Beginn<br />

des Herbstsemesters 2014/2015<br />

– Berufsfachschule Uster: Claudia Riklin,<br />

Berufsschullehrperson mbA, als stellvertretende<br />

Abteilungsleiterin.<br />

Auf Beginn des Frühlingssemesters 2015<br />

– EB Zürich: Massimo Romano, Berufsschullehrperson<br />

mbA, als Abteilungsleiter.<br />

Er wird die Nachfolge von<br />

Felix Ritter antreten, der auf Ende<br />

des Herbstsemesters 2014/2015 von<br />

seinem Amt zurücktreten wird. [red]<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung<br />

39


40<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015


Amtliches<br />

3/2015<br />

41<br />

Stellungnahme des Kantons Zürich<br />

an die Schweizerische Konferenz<br />

der kantonalen Erziehungsdirektoren<br />

(EDK) betreffend «Gymnasiale<br />

Maturität – Langfristige Sicherung<br />

des Hochschulzugangs»<br />

44<br />

Promotionsfach Sport<br />

45<br />

Volksschule; Fachstelle für<br />

Schulbeurteilung. Das Verfahren<br />

der externen Schulevaluation<br />

im 3. Zyklus<br />

46<br />

Volksschule. Lehrmittel<br />

für das Fach Deutsch<br />

Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />

Stellungnahme des Kantons Zürich<br />

an die Schweizerische Konferenz<br />

der kantonalen Erziehungsdirektoren<br />

(EDK) betreffend «Gymnasiale<br />

Maturität – Langfristige Sicherung<br />

des Hochschulzugangs»<br />

1. Ausgangslage<br />

Evaluation der Maturitätsreform 1995 (EVAMAR) ist eine Untersuchung<br />

im Auftrag von Bund (Eidgenössisches Departement<br />

des Innern, EDI) und Kantonen (Schweizerische Konferenz<br />

der kantonalen Erziehungsdirektoren, EDK). Der Bericht zur<br />

EVAMAR II untersuchte mittels national durchgeführter Tests<br />

den Ausbildungsstand von Schülerinnen und Schülern vor der<br />

Ma tura in ausgewählten Fachbereichen und durchleuchtete Maturaarbeiten<br />

und schriftliche Maturitätsprüfungen.<br />

Ausgehend vom Bericht EVAMAR II und dem Schlussbericht<br />

der vom EDK-Vorstand beauftragten Plattform Gymnasium<br />

(PGYM) von Ende 2008 und den dortigen Empfehlungen legte<br />

die Schweizerische Mittelschulämterkonferenz (SMAK) fünf<br />

strategische Ziele fest:<br />

– eine klare Positionierung des Gymnasiums;<br />

– den Erhalt des prüfungsfreien Übertritts an die Hochschulen;<br />

– das Schaffen von Verbindlichkeiten und Vergleichbarkeit;<br />

– die Überprüfung der Fragen, ob die Dauer der Ausbildungszeit<br />

bis zur Matura harmonisiert werden soll und ob es<br />

einer Steuerung bedarf;<br />

– ferner die Koordination des Austauschs zwischen<br />

Gymnasien und Hochschulen auf nationaler Ebene.<br />

48<br />

Berufszuteilung an Berufsfachschulen<br />

Unterhaltspraktikerin /<br />

Unterhaltspraktiker EBA<br />

48<br />

Berufszuteilung an Berufsfachschulen<br />

Strassentransportpraktikerin /<br />

Strassentransportpraktiker EBA<br />

48<br />

Volksschule: Neues Französischlehrmittel<br />

«dis donc!» für die 5.<br />

bis 9. Klassen. Entbindung vom<br />

obligatorischen Lehrmittel «envol»<br />

48<br />

Kantonale Lehrmittelkommission.<br />

Amtsdauer 2011/15. Ersatzwahl<br />

Nach anschliessenden Beratungen zur Thematik sowie einer<br />

Anhörung der betroffenen Kreise verabschiedete der Vorstand<br />

der EDK an seiner Sitzung vom 26. Januar 2012 fünf Teilprojekte<br />

(TP). Die Plenarversammlung der EDK stimmte alsdann<br />

am 22. März 2012 dem Gesamtprojekt «Gymnasiale Maturität –<br />

langfristige Sicherung des Hochschulzugangs» zu.<br />

Mit Beschluss des EDK-Vorstandes vom 30. Oktober 2014<br />

wurde der Schlussbericht der Projektleitung sowie der SMAK zu<br />

den Teilprojekten TP 2: Unterstützungsangebote zum Gemeinsamen<br />

Prüfen, TP 3: Gymnasium – Universität sowie TP 4: Studien-<br />

und Laufbahnberatung freigegeben. Das Generalsekretariat<br />

der EDK lud mit Schreiben vom 12. November 2014 zur<br />

Anhörung ein. Die TP 1 und 5 haben einen anderen Fahrplan.<br />

2. Zu den Massnahmen der EDK-Teilprojekte<br />

TP 2: Unterstützungsangebote zum Gemeinsamen Prüfen<br />

Die Massnahmen zur TP 2 stützen auf einem bereitgestellten<br />

analytischen Instrumentarium ab, wobei u. a. die Begriffe des<br />

«gemeinsamen Prüfens und Bewertens» geklärt wurden. Eine<br />

im Schlussbericht festgelegte Arbeitsdefinition von Gemeinsamem<br />

Prüfen umfasst sieben Eckwerte (Harmonisierung der<br />

Kompetenz- und/oder Inhaltsbereiche; Kreislauf; Schulentwicklung;<br />

Datenhoheit; Validierung; Fairness; Korrekturrichtlinien<br />

und Korrekturmodus). Gemeinsames Prüfen kann in unterschiedlicher<br />

Ausgestaltung und Intensität stattfinden (von<br />

Hausmaturen in Kantonen bis hin zu fachschaftsinternen Prüfungen)<br />

und kann «top down» oder «bottom up» eingeführt und<br />

umgesetzt werden. Der Schlussbericht präsentiert drei mögliche<br />

Szenarien zur Unterstützung von Gemeinsamem Prüfen (vgl.<br />

nachfolgend eine Auswahl der Kriterien des Schlussberichts):<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />

41


Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />

42<br />

Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3<br />

Ebene Schule Kanton Kantons verbund /<br />

Bund<br />

Politische<br />

Steuerung<br />

durch den<br />

Kanton<br />

Form und Verbindlichkeit<br />

Gemeinsamen<br />

Prüfens<br />

Ziele<br />

Gering<br />

(bottom up)<br />

Alle Formen möglich:<br />

– Abschluss prüfung<br />

– Orientierungs arbeit<br />

– Jahrgangsspezifischer<br />

Vergleichstest<br />

– etc.<br />

Fachschafts-, Unterrichts-<br />

und Schulentwicklung<br />

Mittel<br />

Vor allem auf<br />

Abschlussprüfungen<br />

ausgerichtet<br />

(Hausmatura<br />

kantonal<br />

harmonisiert)<br />

– Entwicklung<br />

und Glaubwürdigkeit<br />

des<br />

kantonalen<br />

Bildungssystems<br />

– Monitoring<br />

Hoch<br />

Vor allem auf<br />

Abschlussprüfungen<br />

ausgerichtet<br />

(Hausmatura<br />

überkantonal<br />

harmonisiert)<br />

– Entwicklung<br />

und Glaubwürdigkeit<br />

überkantonal /<br />

eidgenössisch<br />

– Monitoring<br />

Bei allen drei Szenarien soll dem Aspekt der Datenhoheit (u. a.<br />

Verzicht auf Rankings) sowie der Aus- und Weiterbildung (Lehrpersonen<br />

und Schulkader) ein zentraler Platz eingeräumt werden.<br />

Gestützt darauf formuliert der Schlussbericht vier Massnahmen:<br />

1. Die Kantone setzen für die Maturitätsprüfungen das<br />

Szenario 2 um;<br />

2. Die Kantone unterstützen ihre gymnasialen Mittelschulen<br />

bei der Realisierung von Schulentwicklungsprojekten zum<br />

Gemeinsamen prüfen gemäss Szenario 1;<br />

3. Die EDK fördert Unterstützungsangebote für die Kantone,<br />

wie Aufgabendatenbanken und Beratungsangebote, welche<br />

zum Teil bereits heute beispielsweise von der Schweizerische<br />

Zentralstelle für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen<br />

(WBZ ) bereitgestellt werden. Sie verzichtet<br />

jedoch explizit auf schweizweite Regelungen im Bereich<br />

des Gemeinsamen Prüfens.<br />

4. Der Ressourcenbedarf für Massnahmen des Gemeinsamen<br />

Prüfens bleibt Sache der Kantone.<br />

TP 3: Gymnasium – Universität<br />

Hauptanliegen des TP 3 ist die Entwicklung von Ideen und<br />

Empfehlungen bezüglich der Stärkung und Verbesserung der<br />

Kommunikation und der Zusammenarbeit zwischen Gymnasien<br />

und Universitäten. Im Zentrum stehen gegenseitige Anforderungen<br />

und Erwartungen. Zentral ist die Ausweitung bereits bestehender<br />

Bemühungen (Projekte Hochschule und Gymnasium<br />

[HSGYM] Kanton Zürich und Kanton Bern) auch auf andere<br />

Kantone. Dabei identifiziert der Schlussbericht Handlungsfelder,<br />

die in den vier vorgeschlagenen Massnahmen aufgegriffen werden<br />

sollen:<br />

5. Etablierung bzw. Ausdehnung des Expertenpools für<br />

Maturprüfungen;<br />

6. Zusammenarbeit nach Fachgebieten;<br />

7. Regionale Strukturen zur regelmässigen Zusammenarbeit;<br />

8. Die für die Einführung und die Fortbildung angemessenen<br />

Ressourcen zur Verfügung zu stellen, bleibt Sache der<br />

Kantone.<br />

TP 4: Studien- und Laufbahnberatung<br />

In TP 4 geht es um Empfehlungen zur Optimierung der Beratung<br />

und Unterstützung von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bei<br />

der Studienwahl, damit die Quote jener jungen Leute, die nach<br />

der Matura ein begonnenes Studium an der Universität abbrechen,<br />

vermindert werden kann. Nebst dieser Zielsetzung soll<br />

die Wahl des Studienganges optimiert (Reduktion von Zufallswahlen)<br />

und soll die Zahl der sogenannten Zwischenjahre verringert<br />

werden. Der Schlussbericht identifiziert die aktive Berufs-,<br />

Studien- und Laufbahnwahl als wichtiges Thema, welche<br />

gefördert werden und im Gymnasium präsent sein muss.<br />

Die zugehörigen Massnahmen lauten wie folgt.<br />

9. Es sind kantonale oder regionale Berufs-, Studien- und<br />

Laufbahnwahlkonzepte zu entwickeln, mit dem Ziel,<br />

dass jedes Gymnasium – in Absprache mit den kantonalen<br />

Stellen – ein Konzept zur Berufs-, Studien- und Laufbahnwahl<br />

besitzt und umsetzt.<br />

10. Es bleibt Sache der Kantone, angemessene Ressourcen<br />

für die Einführung und die Fortführung der Konzepte zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

3. Situation im Kanton Zürich<br />

Gemeinsam Prüfen<br />

In EVAMAR II wurde eine hohe Heterogenität der Leistungen<br />

von Maturandinnen und Maturanden festgestellt. Die Schulleiterkonferenz<br />

der Zürcher Mittelschulen (SLK) hat 2009 deshalb<br />

das Projekt «Gemeinsam Prüfen» beschlossen. Die Schulleitungen<br />

verpflichten sich damit, an ihren Schulen die allgemeine<br />

Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler durch<br />

gemeinsame Maturitätsprüfungen zu sichern. Die SLK hat<br />

2010 ein Konzept verabschiedet, das die Gemeinsamkeiten der<br />

schriftlichen und die Modalitäten der mündlichen Maturaprüfungen<br />

regelt. Im Kanton Zürich ist somit TP 2 in einem<br />

«bottom up»-Prozess von der SLK in Teilen bereits entwickelt<br />

worden. Eine verbindliche Rahmenbestimmung des Bildungsrates<br />

im Sinne von § 4 des Mittelschulgesetzes vom 12. Juni 1999<br />

besteht noch nicht.<br />

Schnittstelle Hochschule – Gymnasium (HSGYM)<br />

Die ETH Zürich, die Universität Zürich, die Zürcher Fachhochschule<br />

und die Zürcher Mittelschulen machten sich im Kanton<br />

Zürich 2006 gemeinsam auf den Weg, um den Übergang vom<br />

Gymnasium an die Hochschulen gemeinsam zu verbessern. Die<br />

Publikation «Hochschulreife und Studierfähigkeit – Zürcher<br />

Dialog an der Schnittstelle mit Analysen und Empfehlungen zu<br />

25 Fachbereichen» präsentierte im Jahre 2008 Vorschläge zur<br />

Optimierung dieser Schnittstelle. In der Zwischenbilanz von<br />

HSGYM von 2014 wird festgestellt, dass sich die Zusammenarbeit<br />

verfestigt hat und diese ihren Niederschlag sowohl in der<br />

Schulentwicklung wie auch in der Ausbildung von Gymnasiallehrpersonen<br />

gefunden hat. Ein Einbezug der Nachbar kantone<br />

ist eingeleitet. Der Kanton Zürich hat damit bezüglich TP 3 eine<br />

Pionierrolle.<br />

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung<br />

an Zürcher Mittelschulen<br />

Der Bildungsrat hat sich bereits an seiner Sitzung vom 21. Oktober<br />

2013 im Rahmen der Kenntnisnahme der Ergebnisse der<br />

Befragung der Zürcher Mittelschülerinnen und Mittelschüler<br />

zwei Jahre nach ihrer Matur (Erhebung im Rahmen des NW<br />

EDK-Projektes «Benchmarking Sekundarstufe II», Teilprojekt 3)<br />

mit der Thematik der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung<br />

befasst. An seiner Sitzung vom 16. Juni 2014 hat er das Mittelschul-<br />

und Berufsbildungsamt beauftragt, mit den Zürcher Mittelschulen,<br />

den Verantwortlichen von Bildungsinstitutionen der<br />

Tertiärstufe sowie in Zusammenarbeit mit der Studien- und<br />

Laufbahnberatung des Amtes für Jugend und Berufsberatung<br />

(AJB) ein kantonales Rahmenkonzept für die Unterstützung der<br />

Mittelschülerinnen und Mittelschüler in Fragen der Berufs- und<br />

Studienwahl zu erstellen. Insofern wurde die Stossrichtung von<br />

TP 3 im Kanton Zürich bereits aufgenommen.<br />

4. Vernehmlassung im Kanton Zürich<br />

Mit Schreiben vom 5. Dezember 2014 hat die Bildungsdirektion<br />

eine Vernehmlassung durchgeführt. Es wurden 24 Organisationen<br />

aus den Bereichen Mittelschulen, Berufsbildung, Hochschulen,<br />

Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie<br />

der Verwaltung eingeladen. Die Rückmeldungen zeigen folgendes<br />

Ergebnis:


TP 2<br />

Die Meinungen zum TP 2 gehen stark auseinander. Unterschiedlich<br />

beurteilt wird vor allem die Frage, ob die Kantone für die<br />

Maturitätsprüfungen das Szenario 2 (Hausmatura kantonal harmonisiert)<br />

umsetzen sollen oder nicht:<br />

Massnahme 1: Szenario 2 (Kantonale Harmonisierung)<br />

– Von Seiten der Lehrer- bzw. Personalverbände wird eine<br />

kantonal harmonisierte Hausmatura abgelehnt. Sie befürchten<br />

bei einer starken kantonalen Vereinheitlichung eine<br />

Verarmung der Lern- und Lehrumgebung sowie eine Beschneidung<br />

der niederschwelligeren Verantwortlichkeiten<br />

von Schulleitung, Schulkommission, Fachschaften etc. Die<br />

Lehrer- bzw. Personalverbände unterstützen Gemeinsames<br />

Prüfen in gewissem Rahmen, z. B. als Harmonisierung der<br />

Kompetenzen (nicht aber der Inhalte und Methoden) oder<br />

im Rahmen jeder Schule bzw. als Schulentwicklungsprojekte<br />

sowie im Sinne einer engeren Zusammenarbeit innerhalb<br />

der Fachschaften. Teilweise werden alternative Modelle zu<br />

Szenario 1 und 2 zwecks Sicherstellung der Vergleichbarkeit<br />

der Anforderungen verlangt.<br />

– Die Vertreter der abnehmenden Schulen der Tertiärstufe sowie<br />

die Arbeitgeberverbände fordern eine stärkere Regulierung,<br />

um den prüfungsfreien Universitätszugang zu sichern.<br />

Auf der Tertiärstufe wird gemeinsames Prüfen als moderate<br />

Alternative zu einer schweizerischen Zentral matura gesehen,<br />

wobei Szenario 1 als Mindestmassnahme erachtet wird und<br />

Szenario 3 (überkantonale Harmonisierung) nebst Szenario 2<br />

(kantonale Harmonisierung) ebenfalls begrüsst würde. Auch<br />

die Arbeitgeberverbände streben eine grössere Vergleichbarkeit<br />

sowie eine kantonale Angleichung der Maturitätsquoten<br />

und der sogenannten «Hochschulreife» an.<br />

Massnahme 2: kantonale Unterstützung der gymnasialen<br />

Mittelschulen bei der Realisierung von Schulentwicklungsprojekten<br />

zum Gemeinsamen Prüfen<br />

– Mehrheitlich positive Bewertung<br />

Massnahme 3: Förderung von Unterstützungsangeboten<br />

der Kantone durch die EDK<br />

– Mehrheitlich positive Bewertung. Kritisch beurteilt wurde<br />

eine evtl. geplante Zentralstelle von Experten.<br />

TP 3<br />

Das TP 3 findet eine breite Zustimmung. Das Ziel einer starken<br />

Zusammenarbeit an der Schnittstelle Gymnasium – Universität<br />

mithilfe der vorgeschlagenen Massnahmen ist unbestritten. Diverse<br />

Anregungen betreffend TP 3 greifen auf, dass bei der Umsetzung<br />

der Massnahmen zusätzliche Partner bzw. Institutionen<br />

mit ins Boot geholt werden sollen, zum Beispiel: Fachmaturität,<br />

Berufsmaturität, gesamte Sekundarstufe II, alle Institutionen<br />

der Tertiärstufe A, Hochschulen von Nicht-Hochschulkantonen,<br />

Volksschule etc. Zudem wird die Einführung eines diagonalen<br />

Austauschs (z. B. Gymnasium – Fachhochschule) angeregt.<br />

TP 4<br />

Das TP 4 findet eine breite Zustimmung. Es stiess insbesondere<br />

bei den Lehrer- bzw. Personalverbänden sowie beim Amt für<br />

Jugend und Berufsberatung auf Zustimmung. Das Thema wird<br />

als wichtiges Thema bei den Mittelschulen erachtet. Etliche<br />

Anregungen dazu betreffen die inhaltliche Ausgestaltung eines<br />

kantonalen Rahmenkonzepts und den verbleibenden Gestaltungsraum<br />

der einzelnen Mittelschulen. Zudem erwies sich die<br />

Schnittstelle Gymnasium – Berufslehre/Berufswelt als starkes<br />

Anliegen.<br />

Finanzierung aller Teilprojekte<br />

Bei Massnahme 4 und 8 werden zusätzliche finanzielle Mittel für<br />

das Gemeinsame Prüfen bzw. für die Zusammenarbeit nach Fachgebieten<br />

als nötig erachtet. Dabei ist festzuhalten, dass die Ressourcenfrage<br />

nicht in die Zuständigkeit des Bildungsrates gehört.<br />

Die bildungsrätliche Kommission Mittelschulen hat sich an<br />

ihrer Sitzung vom 25. Februar 2015 mit der Vernehmlassung und<br />

den Konsultationsanworten befasst.<br />

Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />

beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Schreiben an Dr. Martin Leuenberger, Generalsekretariat<br />

der Schweizerischen Konferenz der kantonalen<br />

Erziehungsdirektoren, Haus der Kantone, Speichergasse 6,<br />

Postfach 660, 3000 Bern 7 (auch per E-Mail im PDF- und<br />

Word-Format an leuenberger@edk.ch):<br />

Wir beziehen uns auf Ihr Schreiben vom 12. November 2014,<br />

mit dem Sie dem Kanton Zürich den Schlussbericht «Gymnasiale<br />

Maturität – Langfristige Sicherung des Hochschulzugangs,<br />

Schlussbericht der Projektleitung und der SMAK zu den Teilprojekten<br />

2, 3 und 4» zur Stellungnahme unterbreiten und um<br />

Beantwortung konkreter Fragen ersuchen.<br />

Die Bildungsdirektion des Kantons Zürich hat 24 Organisationen<br />

aus den Bereichen Mittelschulen, Berufsbildung, Hochschulen,<br />

Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie<br />

der Verwaltung eingeladen.<br />

In Würdigung der eingegangenen schriftlichen Stellungnahmen<br />

äussern wir uns wie folgt:<br />

Die Bestrebungen der EDK im Zusammenhang mit dem Gesamtprojekt<br />

«Gymnasiale Maturität – langfristige Sicherung des<br />

Hochschulzugangs» werden vom Bildungsrat des Kantons Zürich<br />

begrüsst. Es ist dem Bildungsrat ein wichtiges Anliegen,<br />

den Hochschulzugang zu sichern und der Schnittstelle Gymnasium<br />

– Universität die notwendige Beachtung zu schenken. Entsprechend<br />

sind im Kanton Zürich bereits verschiedene Massnahmen<br />

in die Wege geleitet worden:<br />

– Die Schulleiterkonferenz der Zürcher Mittelschulen seit<br />

2009 ein Projekt «Gemeinsam Prüfen» in Arbeit.<br />

– Die Zusammenarbeit der Zürcher Hochschulen und der<br />

Zürcher Gymnasien wird seit 2006 intensiviert und systematisiert.<br />

Die Entwicklungen sind bereits weit fortgeschritten.<br />

Mittelschulen von Nachbarkantonen werden einbezogen.<br />

– Der Bildungsrat hat 2014 ein Rahmenkonzept zur Berufs-,<br />

Studien- und Laufbahnberatung an Zürcher Mittelschulen<br />

in Auftrag gegeben.<br />

Zu den einzelnen Massnahmen:<br />

A. Teilprojekt 2: Unterstützungsangebote<br />

zum Gemeinsamen Prüfen<br />

1. Die Kantone setzen für die Maturitätsprüfungen<br />

das Szenario 2 um.<br />

Antrag: Den Kantonen soll ausdrücklich empfohlen werden,<br />

ein kantonales Rahmenkonzept zum Gemeinsamen Prüfen zu<br />

erstellen und die einzelnen Schulen damit zu beauftragen, innerhalb<br />

der im Rahmenkonzept dargelegten Vorgaben schulspezifische<br />

Konzepte zu erarbeiten, deren Umsetzung einem<br />

kantonalen Monitoring unterliegen kann.<br />

Begründung: Gemeinsames Prüfen findet im Kanton Zürich<br />

grundsätzlich Unterstützung. Hinsichtlich der Eingriffstiefe lässt<br />

sich im Kanton Zürich jedoch keine einheitliche Haltung ausmachen.<br />

Damit findet die Umsetzung von Szenario 2 in der vorliegenden<br />

Formulierung nicht genügend breite Abstützung. Das<br />

über Szenario 1 hinausgehende Element muss daher den einzelnen<br />

Schulen den nötigen Umsetzungsspielraum gewährleisten,<br />

damit die erarbeiteten Lösungen von der jeweiligen Schulkultur<br />

getragen werden. Gleichzeitig muss aber die Wirkung und die<br />

Glaubwürdigkeit der Massnahmen gegenüber einer Beschränkung<br />

auf Szenario 1 klar erhöht werden.<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />

43


Kantonale Rahmenvorgaben kombiniert mit schulspezifischen<br />

Massnahmenkonzepten sind vor diesem Hintergrund ein<br />

gangbarer Weg: Diese Rahmenvorgaben gewährleisten die nötige<br />

Vergleichbarkeit der Maturitätsprüfung, um aussagekräftige<br />

Maturanoten zu erlangen. Innerhalb solcher vom Kanton erlassenen<br />

Rahmenbedingungen soll den Schulen der Spielraum<br />

belassen werden, wie sie die Maturitätsprüfungen gestalten und<br />

mit welchen Instrumenten sie äquivalente Anforderungen sicherstellen<br />

möchten. Diese Variante erhält die Eigenverantwortung,<br />

die Motivation und die nötige Autonomie aufrecht.<br />

Mit diesem Vorschlag greift der Kanton Zürich die Möglichkeit<br />

gemischter Szenarien auf.<br />

2. Die Kantone unterstützen ihre gymnasialen Mittelschulen<br />

bei der Realisierung von Schulentwicklungsprojekten<br />

zum Gemeinsamen Prüfen gemäss Szenario 1.<br />

Diese Massnahme wird im Sinne einer Mindestanforderung<br />

unterstützt.<br />

3. Die EDK fördert Unterstützungsangebote für die Kantone,<br />

wie Aufgabendatenbanken und Beratungsangebote,<br />

welche zum Teil bereits heute beispielsweise von der WBZ<br />

CPS bereitgestellt werden. Sie verzichtet jedoch explizit auf<br />

schweiz weite Regelungen im Bereich des Gemeinsamen<br />

Prüfens.<br />

Diese Massnahme wird vom Bildungsrat begrüsst. Es sollte jedoch<br />

vermieden werden, indirekt über solche Instrumente eine<br />

betreffend Massnahme 1 unerwünschte Vereinheitlichung herbeizuführen.<br />

C. Teilprojekt 4: Studien- und Laufbahnberatung<br />

9. Entwicklung von kantonalen oder regionalen Berufs-,<br />

Studien- und Laufbahnwahlkonzepten. Zielsetzung:<br />

Jedes Gymnasium setzt ein eigenes Konzept zur Berufs-,<br />

Studien- und Laufbahnwahl um.<br />

Im Auftrag des Bildungsrates wird derzeit ein Konzept erarbeitet,<br />

welches sowohl bestehende spezifische Gymnasiums- und Mittelschulangebote<br />

als auch diejenigen der Berufs- und Studienberatung<br />

des Amts für Jugend und Berufsberatung berücksichtigt.<br />

Die Massnahme 9 wird somit begrüsst. Wichtiges Anliegen<br />

des Kantons ist eine Ausrichtung der Konzepte auf eine frühzeitige<br />

und umfassende Beratung. Zu empfehlen ist zudem eine<br />

Ausweitung der kantonalen Konzepte auf nicht gymnasiale Mittelschulen.<br />

Der Schnittstelle Gymnasium – Berufsbildung und<br />

einer ausreichenden diesbezüglichen Information sowie Beratung<br />

der Mittelschülerinnen und -schüler sollte das nötige Gewicht<br />

eingeräumt werden. Weitere wichtige Themen sind das<br />

Stipendienwesen sowie ein allfälliger Ausbau von freiwilligen<br />

Self-Assessments.<br />

10. Die für die Einführung und Fortführung der Konzepte<br />

angemessenen Ressourcen sind von den Kantonen zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Die Finanzierung der Massnahmen ist Sache der Kantone.<br />

Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />

Promotionsfach Sport<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />

44<br />

4. Der Ressourcenbedarf für Massnahmen des Gemeinsamen<br />

Prüfens bleibt Sache der Kantone. Er kann mit Zeitund/oder<br />

Geldeinheiten abgedeckt werden und ist nach<br />

Mög lichkeit im Rahmen der üblichen Budgetvorgaben für<br />

Schulentwicklungsprojekte zu realisieren, indem andere<br />

Schulentwicklungsprojekte für eine gewisse Zeit zurückgestellt<br />

werden.<br />

Die Finanzierung der Massnahmen ist Sache der Kantone.<br />

B. Teilprojekt 3: Gymnasium – Universität<br />

5. Etablierung bzw. Ausdehnung des Expertenpools<br />

für Maturprüfungen<br />

6. Zusammenarbeit nach Fachgebieten<br />

7. Regionale Strukturen zur regelmässigen Zusammenarbeit<br />

Alle Massnahmen zielen auf eine verstärkte Vernetzung zwischen<br />

der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe ab, entweder im<br />

Zusammenhang mit den Maturitätsprüfungen selber (Expertenpool)<br />

oder eines anderweitigen Austausches (Fachgesellschaften),<br />

dies unter vermehrtem Einbezug der Nicht-Hochschulkantone.<br />

Die Massnahmen sind im Kanton Zürich unbestritten<br />

und entsprechen den bereits bestehenden und sich bewährenden<br />

Bemühungen im Rahmen von HSGYM. Diese Vernetzung<br />

könnte noch erweitert werden – immer unter Berücksichtigung<br />

der damit einhergehenden Erhöhung der Komplexität.<br />

8. Die für die Einführung und die Fortbildung angemessenen<br />

Ressourcen sind von den Kantonen zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Die Finanzierung der Massnahmen ist Sache der Kantone.<br />

1. Ausgangslage<br />

Die Fachkonferenz Sport HSGYM stiess an, Sport an den Zürcher<br />

Gymnasien künftig als Promotionsfach zu zählen. Aktuell<br />

enthalten die Semesterzeugnisse zwar eine Note im Fach Sport;<br />

diese Note ist aber nicht promotionswirksam (vgl. §§ 2 bis 4 des<br />

Promotionsreglements für die Gymnasien des Kantons Zürich<br />

vom 10. März 1998 i.V.m. Art. 9 des gesamtschweizerischen Maturitätsanerkennungsreglements<br />

[MAR] vom 16. Januar / 15. Februar<br />

1995, Fassung vom 14. Juni 2007).<br />

Die Schulleiterkonferenz der Zürcher Mittelschulen (SLK)<br />

sprach sich gegen ein Promotionsfach Sport aus. Gleichwohl<br />

stellte sie am 13. August 2013 ein Gesuch um Behandlung der<br />

Frage im Bildungsrat. Während eine Mehrheit der Schulleitungen<br />

(21 zu 10) sowie eine Mehrheit der Lehrpersonen (719 zu<br />

586) Sport als Promotionsfach ablehnt, findet die Idee bei einer<br />

knappen Mehrheit der Konvente (10 zu 9) und bei einer klaren<br />

Mehrheit der Sportfachschaften und Delegierten HSGYM Sport<br />

(29 zu 8) Zuspruch.<br />

Ablehnend äusserte sich die Bildungsrätliche Kommission<br />

Mittelschulen, die sich am 22. Oktober 2014 mit dem Gesuch zur<br />

Einführung eines Promotionsfachs Sport befasste. Eine erste<br />

Aussprache im Bildungsrat vom 15. Dezember 2014 fiel ebenfalls<br />

kritisch aus. Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt wurde<br />

daraufhin beauftragt, eine entsprechende Beschlussvorlage vorzulegen.<br />

2. Erwägungen<br />

Die Eingabe der SLK enthält eine Übersicht zu den Argumenten<br />

für und gegen die Einführung eines Promotionsfachs Sport.<br />

Diese sind vor dem Hintergrund der Diskussion im Bildungsrat<br />

vom 15. Dezember 2014 wie folgt zu ergänzen:<br />

Sport ist unbestritten ein wichtiger Bestandteil der gymnasialen<br />

Bildung. Die Schweizer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten<br />

besuchen wöchentlich drei Lektionen obligatorischen<br />

Sportunterricht, und im Kanton Zürich bieten darüber hinaus<br />

fast alle Gymnasien Sport als Ergänzungsfach an. Gleichwohl ist<br />

anzuführen, dass sportliche Fähigkeiten keinen substantiellen


Beitrag zur allgemeinen Hochschulreife leisten, weshalb Sport<br />

schweizweit nicht zu den Maturitätsfächern zählt und in den<br />

meisten Kantonen auch nicht promotionswirksam ist.<br />

Daneben steht die Frage allfälliger weiterer Promotionsund<br />

Maturitätsfächer in engem Zusammenhang mit der insbesondere<br />

auf Ebene der Schweizerischen Konferenz der kantonalen<br />

Erziehungsdirektoren und des Staatssekretariats für<br />

Bildung, Forschung und Innovation geführten Diskussion rund<br />

um die Sicherung des allgemeinen Hochschulzugangs, die Gewährleistung<br />

basaler Studierkompetenzen und einer allfälligen<br />

Verschärfung der Bestehensnorm für die Maturität. Da die Möglichkeit<br />

der Kompensation ungenügender Noten insbesondere<br />

in Erstsprache und Mathematik mit jedem zusätzlichen Maturitäts-<br />

und Promotionsfach steigt, würde die Einführung eines<br />

Promotionsfachs Sport diesen Bestrebungen zuwiderlaufen.<br />

Zu den Grundlagenfächern gemäss Art. 9 Abs. 2 des MAR<br />

gehören neben dem sprachlichen, dem mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

sowie dem geistes- und sozialwissenschaftlichen<br />

Bereich auch Bildnerisches Gestalten und/oder Musik,<br />

nicht aber Sport. Als den Kantonen freigestelltes Fach, welches<br />

zusätzlich in die Liste der Grundlagenfächer aufgenommen werden<br />

kann, wird nicht Sport erwähnt, sondern Philosophie (Art. 9<br />

Abs. 2 bis MAR). Auch bei den Schwerpunktfächern gemäss Art. 9<br />

Abs. 3 MAR sind lediglich Bildnerisches Gestalten und Musik<br />

erwähnt. Unter den Schwerpunktfächern figuriert dagegen die<br />

im Kanton Zürich in den staatlichen Gymnasien nicht angebotene<br />

Fächergruppe Philosophie/Pädagogik/Psychologie. Unter<br />

den Ergänzungsfächern ist Sport erwähnt (Art. 9 Abs. 4 MAR).<br />

Dieser Gewichtung folgt auch der EDK-Rahmenlehrplan für die<br />

Maturitätsschulen vom 9. Juni 1994: Als Lernbereiche werden<br />

die Rahmenlehrpläne für die Sprachen, die Geistes-, Sozial- und<br />

Wirtschaftswissenschaften, für Mathematik und die Naturwissenschaften<br />

sowie Bildende Kunst und Musik genannt.<br />

Die Einführung von Sport als Promotionsfach würde somit<br />

über die Grundlagen der gymnasialen Ausbildung, wie sie im<br />

MAR und in weiteren Rechtserlassen festgelegt sind, hinausgehen.<br />

Ein solcher Schritt ist unter anderem aus den dargelegten<br />

Gründen sowie den weiteren Argumenten im Antrag der SLK<br />

nicht sinnvoll. Die Einführung eines Promotionsfachs Sport ist<br />

daher abzulehnen.<br />

Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />

beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Die Einführung eines Promotionsfachs Sport<br />

wird abgelehnt.<br />

Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />

Volksschule; Fachstelle für<br />

Schulbeurteilung. Das Verfahren<br />

der externen Schulevaluation<br />

im 3. Zyklus<br />

Ausgangslage<br />

Im Sommer 2006 nahm die Fachstelle für Schulbeurteilung<br />

ihren Betrieb auf. In den Jahren bis und mit 2010/2011 wurden<br />

alle Schulen ein erstes Mal evaluiert. Mit dem Schuljahr 2011/<br />

2012 begann der zweite Evaluationszyklus. Ausgelöst durch die<br />

Parlamentarische Initiative KR-Nr. 174/2010 kam es zudem zu<br />

Anpassungen des Evaluationsverfahrens auf das Schuljahr 2012/<br />

2013. Der Bildungsrat hat diesbezügliche Änderungen am<br />

6. Februar 2012 (BRB Nr. 3/2012) beschlossen. Im August 2012<br />

lehnte der Kantonsrat die Parlamentarische Initiative KR-Nr.<br />

174/2010 ab und beschloss im Sinne eines Gegenvorschlags eine<br />

Änderung des Volksschulgesetzes vom 7. Februar 2005, wonach<br />

der Evalua tionszyklus von vier auf fünf Jahre verlängert wird.<br />

Die Ver längerung des Evaluationszyklus wurde auf das Schuljahr<br />

2013/2014 umgesetzt. Wegen der Umstellung auf den Fünfjahresrhythmus<br />

beginnt der 3. Zyklus rechnerisch mitten im<br />

Schuljahr 2015/2016. Um den Zyklus längerfristig wieder mit<br />

dem Schuljahresrhythmus in Einklang zu bringen, werden die<br />

Neuerungen des 3. Zyklus mit dem Schuljahresbeginn 2016/2017<br />

wirksam. Schulen, welche bereits im Schuljahr 2015/2016 zum<br />

dritten Mal evaluiert werden, können auf Wunsch trotzdem<br />

schon weitgehend nach dem neuen Verfahren beurteilt werden.<br />

Änderungen auf den 3. Zyklus<br />

Die Fachstelle für Schulbeurteilung hat zur Vorbereitung des<br />

3. Evaluationszyklus in der Bildungsrätlichen Kommission und<br />

mit den Anspruchsgruppen verschiedene Fragen zum Inhalt<br />

und zum Verfahren diskutiert. Dabei haben sich folgende Eckpfeiler<br />

für das Verfahren im 3. Zyklus herauskristallisiert.<br />

Hauptziele des Evaluationsverfahrens im 3. Zyklus:<br />

– Reflexion und Förderung der schulischen Qualitätssicherung<br />

und -entwicklung.<br />

– Vergleichbarkeit der Schulen mit den übrigen Schulen<br />

im Kanton und mit der Vorevaluation gewährleisten.<br />

– Kontinuität des Verfahrens mit Verbesserungen und<br />

zusätzlichen Wahlmöglichkeiten ohne insgesamt höheren<br />

Aufwand.<br />

– Anpassungsfähigkeit des Evaluationsverfahrens an den<br />

Stand des Qualitätsmanagements der jeweiligen Schule.<br />

– Unterstützen von Entwicklungen im Kanton, indem<br />

aktuelle Themen bei allen resp. einem Teil der Schulen<br />

evaluiert werden.<br />

– Erzeugen von Steuerungsinformationen auf der Ebene<br />

Volksschulsystem.<br />

Eine Standardevaluation, welche die wichtigsten Schul- und Unterrichtsqualitätsmerkmale<br />

in der Form des «Qualitätsprofils»<br />

beurteilt, soll beibehalten werden. Der bisherige Umfang von<br />

neun Qualitätsmerkmalen soll nicht überschritten werden.<br />

Neu werden die bisherigen Qualitätsansprüche im Bereich<br />

«Lehr- und Lernarrangements» und «Klassenführung» zum Qualitätsbereich<br />

«Unterrichts- und Klassenführung» zusammengelegt<br />

werden. Damit kann das Qualitätsmerkmal «Sonderpädagogisches<br />

Angebot», dem bisher wenig Beachtung geschenkt<br />

wurde, zusätzlich in allen Schulen evaluiert werden.<br />

Ferner soll das bisherige Qualitätsmerkmal «Schulinterne Zusammenarbeit»<br />

nicht mehr als eigenständiger Qualitätsanspruch<br />

evaluiert werden. Bei der schulinternen Zusammenarbeit soll<br />

der Führungsaspekt und die Funktionalität im Qualitätsmanagement<br />

betont werden, so dass die Qualität der schulinternen<br />

Zusammenarbeit neu innerhalb der Qualitätsmerkmale «Schulführung»<br />

und «Qualitätssicherung und -entwicklung» beurteilt<br />

wird.<br />

Zudem kann der Bildungsrat die acht zu evaluierenden Qualitätsansprüche<br />

neu um aktuelle Merkmale erweitern, die für ein<br />

oder mehrere Schuljahre in allen Schulen evaluiert werden. Für<br />

das Schuljahr 2015/2016 hat der Bildungsrat am 14. März 2014<br />

bereits festgelegt, dass die FSB den Stand der Einführung und<br />

Umsetzung des Medien- und ICT-Konzeptes in den Volksschulen<br />

evaluiert.<br />

Auf Wunsch der Schule wird auch im 3. Zyklus zusätzlich<br />

zum «Qualitätsprofil» ein Fokusthema gemäss Handbuch Schulqualität<br />

oder ein von der Schule gewählter Fokus-Qualitätsanspruch<br />

resp. bestimmte Indikatoren evaluiert. Die Schule<br />

kann zudem bei der schriftlichen Befragung zusätzliche Items<br />

auswählen oder eigene Fragestellungen formulieren («Seitenwagenbefragung»).<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />

45


Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />

46<br />

Im Rahmen der externen Evaluation bedient die FSB neu<br />

die Klassenlehrperson aktiv mit einer separaten klassenbezogenen<br />

Auswertung der Schüler- und Elternbefragung ihrer Klasse.<br />

Diese Auswertung steht der Klassenlehrperson gleichzeitig<br />

mit dem Schulbericht zur Verfügung. Die Schulleiterin oder der<br />

Schulleiter kann diese Klassenauswertung im Rahmen der Mitarbeiterführung<br />

einsehen. Die Schulen erhalten damit die Möglichkeit,<br />

diese Daten für ihre interne Qualitätssicherung und<br />

-entwicklung zu nutzen.<br />

Den Schulen wird ferner angeboten, mit dem Befragungsinstrument<br />

der FSB zwischen zwei externen Evaluationen<br />

mindestens einmal eine Selbstevaluation durchzuführen. Die<br />

Schulen können dabei Fragen aus dem Standardinstrument abwählen<br />

und eigene Fragen zufügen. Bei Fragen aus dem Standardinstrument<br />

kann die FSB Vergleichsdaten liefern (Vergleich<br />

mit dem Kanton, Vergleich mit der letzten Fremdevaluation). Zudem<br />

können im Rahmen einer Selbstevaluation Klassenprofile<br />

erstellt werden.<br />

Die Bildungsrätliche Kommission Fachstelle für Schulbeurteilung<br />

hat die Neuerungen auf den 3. Zyklus diskutiert und diesen<br />

grossmehrheitlich zugestimmt.<br />

Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />

beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Im Rahmen der Standardevaluation («Qualitätsprofil»)<br />

werden im 3. Zyklus die Qualitätsmerkmale Schulgemeinschaft,<br />

Unterrichts- und Klassenführung, individuelle<br />

Lernbegleitung, sonderpädagogisches Angebot, Beurteilung<br />

der Schülerinnen und Schüler, Schulführung, Qualitätssicherung<br />

und -entwicklung, sowie Zusammenarbeit mit<br />

den Eltern beurteilt.<br />

II. Der Bildungsrat kann die acht Qualitätsmerkmale gemäss<br />

Ziffer I um aktuelle Merkmale erweitern.<br />

III. Die Klassenlehrperson erhält nach der Evaluation die<br />

Auswertung der Schüler- und Elternbefragung ihrer Klasse<br />

(Schülerbefragung ab 4. Klasse).<br />

IV. Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann diese Klassenauswertung<br />

im Rahmen der Mitarbeiterführung einsehen.<br />

V. Der Bildungsrat empfiehlt, zwischen zwei externen Evaluationen<br />

mindestens eine interne Befragung im Rahmen<br />

einer Selbstevaluation durchzuführen. Die Fachstelle für<br />

Schulbeurteilung bietet dazu ihr Befragungsinstrument an.<br />

VI. Die Neugestaltung des Evaluationsverfahrens für den<br />

3. Zyklus wird auf das Schuljahr 2016/2017 in Kraft gesetzt.<br />

Das Qualitätsprofil ist abrufbar unter<br />

www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />

Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />

Volksschule.<br />

Lehrmittel für das Fach Deutsch<br />

1. Ausgangslage<br />

Im Kanton Zürich sind für den Deutschunterricht in der Volksschule<br />

zurzeit drei Lehrmittel obligatorisch:<br />

– «Sprachfenster» (2./3. Schuljahr, Lehrmittelverlag Zürich,<br />

erschienen 2000)<br />

– «Sprachland» (4.– 6. Schuljahr, Lehrmittelverlag Zürich/<br />

Schulverlag plus AG, erschienen 2009 – 2011)<br />

– «Sprachwelt Deutsch» (7.– 9. Schuljahr, Schulverlag plus AG /<br />

Lehrmittelverlag Zürich, erschienen 2003, überarbeitete<br />

Ausgabe erschienen 2012)<br />

Die drei Lehrmittel bilden eine Gesamtreihe mit modularen Stufenlehrmitteln.<br />

Diese verfolgen denselben didaktischen Ansatz,<br />

sind kompetenzorientiert und ermöglichen einen binnendifferenzierten<br />

und jahrgangsübergreifenden Unterricht.<br />

Durch die Einführung des Lehrplans 21 sind vor allem bei<br />

den beiden Lehrmitteln für die Unter- und die Mittelstufe Anpassungen<br />

notwendig. Insbesondere beim Lehrmittel «Sprachfenster»<br />

(2./3. Schuljahr) ist eine grundlegende Überarbeitung<br />

bzw. Neuschaffung angezeigt (siehe auch BRB 36/2013: Auftrag<br />

an den Lehrmittelverlag Zürich, ein Konzept für die Überarbeitung<br />

bzw. Neuschaffung zu erstellen). Bei «Sprachland»<br />

(4.– 6. Schuljahr) erwartet die Lehrerschaft nach der Begutachtung<br />

durch die Delegiertenversammlung der Lehrpersonenkonferenz<br />

der Volksschule (LKV) vom 18. Juni 2014 Massnahmen<br />

zur Optimierung des Lehrmittels.<br />

2. Erwägungen<br />

a) Überarbeitung/Neuschaffung von «Sprachfenster»<br />

(2./3. Schuljahr)<br />

Mit Beschluss vom 18. November 2013 (BRB 36/2013) hiess der<br />

Bildungsrat den vom Volksschulamt Zürich (VSA) vorgelegten<br />

Anforderungskatalog für eine Überarbeitung/Neuschaffung von<br />

«Sprachfenster» gut und erteilte dem Lehrmittelverlag Zürich<br />

(LMV) den Auftrag, ein Konzept für die Umsetzung auszuarbeiten.<br />

Seit Ende September 2014 liegt ein inhaltlich-didaktisches<br />

Konzept zu «Sprachfenster» vor. Durch die Vorgaben des Anforderungskatalogs<br />

und die noch ausstehenden Entscheidungen<br />

bezüglich Einführung Lehrplan 21 im Kanton Zürich kann das<br />

Konzept jedoch verschiedene wichtige Fragen nicht schlüssig<br />

beantworten:<br />

– Passung mit den Zyklen des Lehrplans 21<br />

– Anschlüsse nach unten (Kindergarten/1. Klasse) und nach<br />

oben (Mittelstufe, Lehrmittel «Sprachland» ab 4. Schuljahr)<br />

– Umgang mit den geforderten Massnahmen aus der<br />

Begutachtung zu «Sprachland» durch die Delegiertenversammlung<br />

der LKV vom 18. Juni 2014<br />

– Akzeptanz im Schulfeld: Es braucht heute eine interkantonale<br />

Marktakzeptanz zur Refinanzierung von Lehrmittelprojekten.<br />

Der LMV bezweifelt, dass dies mit dem<br />

vorgelegten Konzept möglich sein wird.<br />

LMV und VSA erachten es nicht für sinnvoll, ein Konzept weiterzuverfolgen,<br />

das wichtige bildungspolitische Vorgaben nicht berücksichtigt<br />

und dementsprechend den Bedürfnissen des Schulfelds<br />

nicht vollumfänglich gerecht werden kann.<br />

b) «Sprachland» (4.– 6. Schuljahr):<br />

«Sprachland» ist ein modulares Stufenlehrmittel für den<br />

Deutschunterricht auf der Mittelstufe (4.– 6. Schuljahr). Es wurde<br />

vom LMV in Kooperation mit der Schulverlag plus AG, Bern, im<br />

Auftrag des Bildungsrates entwickelt (BRB vom 13. Dezember<br />

2004). Das Lehrmittel wurde ab Schuljahr 2009/2010 eingeführt,<br />

die letzten Lehrwerkteile erschienen 2011.<br />

Gestützt auf § 7 Abs. 2 und 3 der Synodalverordnung (LS<br />

410.11) hat die Delegiertenversammlung der LKV das Lehrmittel<br />

«Sprachland» begutachtet und daraus Thesen abgeleitet. Die<br />

Begutachtung fand erstmals nach einem neuen, in BRB 30/2014<br />

festgelegten Verfahren statt. Neben den Delegierten konnten<br />

sich auch die Lehrerverbände sowie interessierte Lehrpersonen<br />

äussern.<br />

Die Thesen aus der Begutachtung wurden an der Delegiertenversammlung<br />

vom 18. Juni 2014 verabschiedet. Im Thesenpapier<br />

werden zum einen Massnahmen für eine Überarbeitung<br />

bzw. Ergänzung des Lehrmittels «Sprachland» vorgeschlagen.<br />

Zum anderen wird beantragt, das Lehrmittel «Die Sprachstarken»<br />

(Klett und Balmer Verlag) als alternatives Lehrmittel für<br />

den Deutschunterricht auf der Mittelstufe zuzulassen.<br />

Ausgehend von den Thesen zum Lehrmittel «Sprachland»<br />

hat der LMV Vorschläge für ergänzende Massnahmen erarbeitet.<br />

Manche Forderungen aus der Begutachtung können aus wirtschaftlichen<br />

oder urheberrechtlichen Gründen nicht umgesetzt<br />

werden. Die Massnahmen berücksichtigen die pädagogisch und


fachlich begründeten Forderungen aus der Begutachtung und<br />

nehmen zusätzlich eine genaue Abstimmung zum Lehrplan 21<br />

und zu den 2011 von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen<br />

Erziehungsdirektoren verabschiedeten nationalen Bildungszielen<br />

vor. Die ergänzenden Massnahmen sollen ab Schuljahr<br />

2016/2017 zur Verfügung stehen.<br />

Der Massnahmenkatalog wurde am 11. Dezember 2014 an<br />

einem Runden Tisch mit Vertretern der LKV, des VSA und des<br />

LMV diskutiert. Anregungen der LKV wurden in den definitiven<br />

Massnahmenkatalog aufgenommen.<br />

Geplant sind folgende Massnahmen:<br />

– Leitfaden (für Lehrpersonen): Einführung und Übersicht<br />

zu Lehrwerkteilen, Inhalten und Einsatzmöglichkeiten;<br />

Hinweise zum Lehrplan 21; Priorisierung der Inhalte;<br />

Planungen für Mehrjahrgangsklassen und für altersdurchmischtes<br />

Lernen; Hinweise auf Lernkontrollen; Hinweise<br />

auf Lernsoftware.<br />

– Je ein Trainingsheft für die 4., 5. und 6. Klasse (für Schülerinnen<br />

und Schüler, Einweg), ergänzend zu Trainingsbuch und<br />

Trainingskartei: Übungen zu allen Teilbereichen (Lesen,<br />

Schreiben, Hören und Sprechen, Grammatik, Rechtschreibung);<br />

Ausrichtung an den Grundansprüchen und an den<br />

Kompetenzen des Lehrplans 21; Wiederholungsübungen,<br />

vereinfachte Einführungen, Einübung von Strategien, Wortschatzerweiterung.<br />

– Veränderbare Lernkontrollen (für Lehrpersonen): Bestehende<br />

Übungen, die in den Unterrichtsplanungen als Lernkontrolle<br />

eingesetzt werden, werden als veränderbare Vorlagen<br />

aufbereitet.<br />

– Weiterbildungsangebote (für Lehrpersonen): Hinweis auf<br />

das nach wie vor bestehende Angebot schulhausinterner<br />

Weiterbildungen, buchbar via Interkantonale Lehrmittelzentrale;<br />

Entwicklung von produktbezogenen Angeboten<br />

durch den LMV.<br />

Auf den Antrag der Delegiertenversammlung der LKV, das Lehrmittel<br />

«Die Sprachstarken» (Klett und Balmer Verlag) als alternatives<br />

Lehrmittel für den Deutschunterricht auf der Mittelstufe<br />

zuzulassen, kann nicht eingetreten werden. Deutsch gehört zu<br />

den sechs Fachbereichen, für die gemäss Lehrmittelpolitik des<br />

Kantons Zürich ein Obligatorium gilt. Alternativ-Obligatorien<br />

sind nicht vorgesehen. Das zurzeit geltende Alternativ-Obligatorium<br />

für Englisch-Lehrmittel bildet eine befristete Ausnahme.<br />

Das obligatorische Lehrmittel «Sprachland» (siehe BRB 11/2009<br />

zum Status von «Sprachland») entspricht den Anforderungen<br />

des aktuell geltenden Lehrplans für die Volksschule des Kantons<br />

Zürich.<br />

c) Zwischenhalt und Gesamtschau<br />

Deutsch ist ein zentraler Fachbereich in der Volksschule. Der<br />

Markt für Lehrmittel ist attraktiv und kompetitiv. Die Qualitäten<br />

der zurzeit im Kanton Zürich obligatorischen Lehrmittel<br />

«Sprachfenster», «Sprachland» und «Sprachwelt Deutsch» sind<br />

unbestritten, ebenso aber auch ihre Komplexität und ihre Unzulänglichkeiten.<br />

Die unter B.1 und B.2 erwähnten Anpassungen<br />

sind Einzellösungen, die nicht ausreichen werden, damit<br />

sich die Lehrmittelreihe im Schulfeld gegen Konkurrenzlehrwerke<br />

aus anderen Verlagen behaupten kann.<br />

Statt weitere kostspielige und wenig effektive Einzelmassnahmen<br />

zu den Lehrmitteln umzusetzen, erachten das VSA und<br />

der LMV einen Zwischenhalt als sinnvoll. Dieser soll dazu genutzt<br />

werden, in einer Gesamtschau den Fachbereich Deutsch<br />

im Kindergarten, auf der Primarstufe und der Sekundarstufe I<br />

zu untersuchen. Der Auftrag für eine solche Gesamtschau soll an<br />

Fachhochschulen bzw. Pädagogische Hochschulen ergehen.<br />

Die Gesamtschau soll<br />

– einen Überblick geben über die Unterrichtssituation im<br />

Fachbereich Deutsch (Stufen, Zyklen, altersdurchmischtes<br />

Lernen, integrative Förderung usw.) im Kindergarten, auf<br />

der Primarstufe und der Sekundarstufe I in den Deutschschweizer<br />

Kantonen,<br />

– die bestehenden Deutschlehrmittel der Volksschule in der<br />

Deutschschweiz und ausgewählte Lehrmittel aus Deutschland<br />

analysieren und vergleichen,<br />

– Empfehlungen geben für eine Neuausrichtung der Lehrmittelentwicklung<br />

im Fachbereich Deutsch der Volksschule,<br />

die den Vorgaben des Lehrplans 21 und der Unterrichtssituation<br />

der Lehrpersonen im Kanton Zürich und in den<br />

weiteren Deutschschweizer Kantonen entspricht.<br />

Aus der Gesamtschau lassen sich Rahmenbedingungen und Anforderungskatalog<br />

für Unterrichtsmaterialien im Kindergarten<br />

beziehungsweise eine Lehrmittelreihe Deutsch Primarstufe und<br />

Sekundarstufe I ableiten. Dieser Anforderungskatalog würde<br />

dem Bildungsrat wiederum zur Beschlussfassung vorgelegt.<br />

Zeithorizont für die Gesamtschau und Ableitung eines Anforderungskatalogs<br />

ist Frühjahr 2016.<br />

d) Einbezug Kindergartenstufe<br />

Die Gesamtschau soll auch den Bedarf und die Anforderungen<br />

für Unterrichtsmaterialien Deutsch zur Sprachförderung im<br />

Kindergarten (1. Zyklus, 1. und 2. Schuljahr) untersuchen. Der<br />

Lehrplan 21 sieht hier als Brücke zu den Fachbereichslehrplänen<br />

neun entwicklungsorientierte Zugänge vor. Beim Zugang<br />

«Sprache und Kommunikation» stehen unter anderem die<br />

Gestaltung verschiedener Sprechanlässe, die phonologische<br />

Bewusstheit und die Erweiterung des Wortschatzes und der<br />

Ausdrucksmöglichkeiten im Zentrum, um unter anderem den<br />

späteren Erwerb von Lese- und Schreibkompetenzen vorzubereiten<br />

und zu unterstützen.<br />

Der Bildungsrat hat die Auslegeordnung zum Fachbereich<br />

Deutsch an seiner Sitzung vom 2. Februar 2015 im Rahmen einer<br />

Aussprache diskutiert. Dabei äusserte er sich grundsätzlich zustimmend<br />

zur Ausarbeitung einer Gesamtschau in diesem Bereich.<br />

Die vorliegende Auslegeordnung wurde zudem an der Sitzung<br />

der Kantonalen Lehrmittelkommission (KLK) vom 12. Februar<br />

2015 präsentiert. Die KLK befürwortet die im Antrag dargestellte<br />

Vorgehensweise.<br />

Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />

beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Der Auftrag an den Lehrmittelverlag Zürich, ein Konzept<br />

für die Überarbeitung bzw. Neuschaffung des Lehrmittels<br />

«Sprachfenster» (Deutsch 2./3. Schuljahr) wird zurückgezogen.<br />

BRB Nr. 36/2013 wird aufgehoben.<br />

II. Der Lehrmittelverlag Zürich wird beauftragt, die ergänzenden<br />

Massnahmen zum Lehrmittel «Sprachland» umzusetzen.<br />

Die Ergänzungen erscheinen auf Schuljahr 2016/2017.<br />

III. Das Volksschulamt Zürich und der Lehrmittelverlag Zürich<br />

werden beauftragt, in einer Gesamtschau den Fachbereich<br />

Deutsch auf der Primarstufe und der Sekundarstufe I zu<br />

untersuchen und Bedarf und Anforderungen für Lehrmittel<br />

im Fach Deutsch auszuarbeiten. Dabei ist auch die Kindergartenstufe<br />

zu berücksichtigen.<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches<br />

47


Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />

Berufszuteilung an Berufsfachschulen<br />

Unterhaltspraktikerin /<br />

Unterhaltspraktiker EBA<br />

[…]<br />

Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />

beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Der Beruf Unterhaltspraktikerin EBA / Unterhaltspraktiker<br />

EBA wird auf Beginn des Schuljahres 2015/16 der Gewerblichen<br />

Berufsschule Wetzikon zugewiesen.<br />

Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter<br />

www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />

Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />

Berufszuteilung an Berufsfachschulen<br />

Strassentransportpraktikerin /<br />

Strassentransportpraktiker EBA<br />

[…]<br />

Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />

beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Der Beruf Strassentransportpraktikerin bzw. Strassentransportpraktiker<br />

EBA wird auf Beginn des Schuljahres 2015/16<br />

der Berufsbildungsschule Winterthur zugewiesen.<br />

Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter<br />

www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />

Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />

Volksschule: Neues Französischlehrmittel<br />

«dis donc!» für die 5.<br />

bis 9. Klassen. Entbindung vom<br />

obligatorischen Lehrmittel «envol»<br />

[…]<br />

Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />

beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Die genannten Klassen der Schule Veltheim (Schulhaus<br />

Schachen) und der Schule Regensdorf (Pächterried)<br />

werden für die Schuljahre 2015/16 bis 2016/17 von der<br />

Verwendung des obligatorischen Französischlehrmittels<br />

«envol» entbunden.<br />

Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter<br />

www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />

Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015<br />

Kantonale Lehrmittelkommission.<br />

Amtsdauer 2011/15. Ersatzwahl<br />

[…]<br />

Auf Antrag der Bildungsdirektion<br />

beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Frau Sabina Larcher Klee wird unter Verdankung ihrer<br />

Dienste als Mitglied der Kantonalen Lehrmittelkommission<br />

per 31. Mai 2015 entlassen.<br />

II. Herr Alois Suter wird als Vertreter der Pädagogischen<br />

Hochschule Zürich für den Rest der Amtsdauer 2011/15<br />

als neues Mitglied der Kantonalen Lehrmittelkommission<br />

gewählt.<br />

Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter<br />

www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv<br />

48 Schulblatt Kanton Zürich 3/2015


Zeigen Sie Ihre Kraft<br />

Bildung Beratung Supervision Coaching<br />

101 Einführungsseminare in Transaktionsanalyse<br />

Grundausbildung in Transaktionsanalyse<br />

Methodenkompetenz (1. Ausbildungsjahr)<br />

Aufbaumodul Praxiskompetenz (2. und 3. Jahr)<br />

Kompetenzvertiefung Training und<br />

Prüfungsvorbereitung für Fortgeschrittene<br />

Supervision und Selbsterfahrung<br />

Daten und weitere Infos siehe Homepage<br />

Leben Sie Ihre<br />

Kompetenzen<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015<br />

49


Coaching für Lehrerinnen und Lehrer<br />

Sie fragen sich, wie es beruflich weitergehen soll.<br />

Schwierige Situationen im Schulalltag belasten Sie.<br />

Sie suchen nach neuen Wegen für Ihre berufliche<br />

und private Situation.<br />

Als kompetenter Gesprächspartner unterstütze<br />

ich Sie bei der Klärung Ihrer Fragen.<br />

Dr. phil. Malte Putz<br />

Lehrerinnen- u. Lehrerberater<br />

Dipl. Studien- u. Laufbahnberater<br />

Life Coach<br />

079 405 75 51<br />

www.malte-putz.ch<br />

50<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015


Pause im Schulhaus<br />

Wettswil. Die Balance<br />

zwischen Aktivität<br />

und Entspannung ist<br />

ein wichtiger Gesundheitsfaktor.<br />

«Ich habe zu wenig Zeit für die Kinder.»<br />

«Ich schlafe schon seit Längerem schlecht.»<br />

«Häufig bin ich bereits Mitte der Woche fix<br />

und fertig – und trotzdem liebe ich meinen<br />

Beruf.» Mit solchen und ähnlichen<br />

Äusserungen von Lehrpersonen werden<br />

Beraterinnen und Berater der PH Zürich<br />

immer wieder konfrontiert.<br />

Wie es gelingt, die Be geisterung sowie<br />

die Energie für die anspruchsvolle Arbeit<br />

über längere Zeit zu erhalten und trotz<br />

täglicher Herausfor derungen gesund zu<br />

bleiben – zu diesem Thema gibt es ein<br />

reichhaltiges Wissen. Der Gesundheitszustand<br />

einer Lehrperson ist von verschiedenen<br />

Aspekten abhängig. Besonders<br />

wichtig ist, wie weit es ihr gelingt,<br />

von aussen kommende An forderungen<br />

und eigene Ansprüche mit Hilfe von äusseren<br />

und inneren Ressourcen zu bewältigen.<br />

Äussere Ressourcen wären etwa<br />

eine unterstützende Stellenpartnerin, innere<br />

die Fähigkeit, sich von Perfektionsansprüchen<br />

abzugrenzen.<br />

Praxisbezogene Veranstaltungen<br />

Gesundheit wird so als dynamischer Prozess<br />

verstanden. Hilfreiche Fragen dazu<br />

können beispielsweise sein: Sind meine<br />

Erwartungen und Ziele realistisch oder<br />

überhöht? Gelingt mir die Balance von<br />

Engagement und Abgrenzung, von Aktivität<br />

und Entspannung? Sind genügend<br />

Ressourcen vor handen? Suche und finde<br />

ich Rückhalt und Unterstützung im Team<br />

Pädagogische Hochschule Zürich<br />

Gesund bleiben<br />

im Lehrberuf<br />

Eine neue Themenreihe gibt Antworten<br />

auf wichtige Fragen.<br />

Text: Jürg Frick, Dozent und Berater PH Zürich Foto: Alessandro Della Bella<br />

und durch die Schulleitung? Nutze ich<br />

Unterstützungsangebote?<br />

Die PH Zürich beschäftigt sich im<br />

Rahmen der Beratung und Weiterbildung<br />

seit Langem mit der Thematik und will sich<br />

in den nächsten Jahren verstärkt auf sie<br />

fokussieren. Das Referat «Gesund bleiben<br />

im Lehrberuf – ein ressourcenorientierter<br />

Ansatz» von Jürg Frick am 20. Mai 2015<br />

bildet den Auftakt für eine neue Themenreihe,<br />

die sich von September 2015 bis<br />

März 2016 mit der Gesundheit von Lehrpersonen<br />

beschäftigen wird. Die praxisbezogen<br />

ge stal teten Abende beinhalten<br />

Themen wie z. B. Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit,<br />

Selbst management, Ressourcenaktivierung,<br />

Stimmungen positiv beeinflussen<br />

oder soziales Netzwerk. Lehrpersonen<br />

sowie weitere Inte ressierte erhalten<br />

konkrete Anregungen, Tipps, Denkanstösse<br />

und die Gelegenheit, sich mit<br />

Gleichgesinnten auszutauschen.<br />

Neben dem Besuch einzelner Abende<br />

oder der ganzen Reihe besteht auch die<br />

Möglichkeit, sich von einer spezialisierten<br />

Fachperson zu individuellen Themen und<br />

Anliegen beraten zu lassen. •<br />

www.phzh.ch/themenreihen<br />

Pädagogische Hochschule Zürich<br />

Die PH Zürich stellt auf dieser Seite<br />

jeweils eines ihrer Angebote vor.<br />

www.phzh.ch/weiterbildung<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />

51


Weiterbildungsangebote<br />

WM FFS.2015 Schulfinanzen im Griff<br />

Daniel Brodmann / Do–Sa, 29.–31.10.2015<br />

WM LMC.2015 Qualität leben<br />

Daniel Brodmann / Do–Sa, 26.–28.11.2015<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/weiterbildungsmodule /<br />

043 305 52 00<br />

Kurse / Themenreihen<br />

341505.01 Schulentwicklung<br />

parti zipativ gestalten Martin Retzl /<br />

Mi, 10./24.6.2015, 9–17<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />

52<br />

Bildungsdirektion<br />

Kanton Zürich<br />

Volksschulamt<br />

Schulungs- und Weiterbildungsangebot<br />

für Zürcher Schulbehörden<br />

und Schulleitungen<br />

B15309.01 Heikles Gespräch –<br />

klares Protokoll Hansruedi Dietiker,<br />

Walter Stein / 21.5.2015, 8.30–17<br />

B15201.02 Einführung in die MAB<br />

Michael Brugger, Peter Toller /<br />

29./30.5.2015, 8.30–17<br />

B15308.01 Projektmanagement<br />

Egon Fischer / 5./6.6. und 13.11.2015,<br />

8.30–17<br />

B15101.02 Grundlagen für Mitglieder<br />

von Schulbehörden Peter Altherr,<br />

Martin Kull / 6./7.7.2015, 8.30–17<br />

B15601.01 Führungsausbildung für<br />

Schulbehörden Dozierende des Volksschulamtes,<br />

der Pädagogischen Hochschule<br />

Zürich und Fachpersonen aus der<br />

Praxis / 28.8.2015–16.1.2016, 12 Tage<br />

B15306.01 Qualitätsmanagement als<br />

gemeinsame Aufgabe von Schulpflege<br />

und Schulleitung Regina Meister, Martin<br />

Pfrunder / 31.8./1.9.2015, 8.30–17<br />

B15307.01 Sitzungsmanagement –<br />

Sitzungskultur Stefan Hürlimann,<br />

Hansruedi Dietiker / 2.9.2015, 8.30–17<br />

B15201.03 Einführung in die MAB<br />

Martin Pfrunder, Beat Zbinden /<br />

8./9.9.2015, 8.30–17<br />

Detailausschreibungen, weitere Kurse<br />

und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Ausbildung<br />

& Weiterbildung > Behörden ><br />

Programm der Behörden- und Schulleitungsschulung<br />

Information: Bildungsdirektion/Volksschulamt,<br />

Behörden- und<br />

Schulleitungsschulung, Walchestrasse 21,<br />

8090 Zürich / behoerdenschulung@<br />

vsa.zh.ch / 043 259 22 58<br />

PH Zürich<br />

www.phzh.ch/weiterbildung ><br />

Weiterbildung für Volksschulen<br />

Weiterbildungsangebote<br />

für Schulleitende<br />

Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />

CAS FBO 25 Führen einer Bildungsorganisation*<br />

(EDK-anerkannt)<br />

Johannes Breitschaft, Eliane Bernet /<br />

1.7.2015–25.3.2017<br />

CAS BBW 11 Bildung und Betriebswirtschaft<br />

Daniel Brodmann /<br />

6.7.2015–15.10.2016<br />

CAS PSF 01 Pädagogische Schulführung<br />

Niels Anderegg / NEU ab Herbst 2015 /<br />

Infoveranstaltung 10.6.2015, 18–19.30<br />

CAS PER 06 Personalentwicklung<br />

Cornelia Knoch / 17.11.2015–28.2.2017,<br />

Aufnahmegespräch: 8.7.2015, 16–17<br />

CAS SEI 06 Schulentwicklung International<br />

Frank Brückel / 28.1.2016–29.3.2017<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00<br />

*Finanzielle Unterstützung für amtierende<br />

oder designierte Schulleitende.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.vsa.zh.ch > Ausbildung & Weiterbildung<br />

> Schulleitungen<br />

Master of Advanced Studies (MAS)<br />

Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge<br />

(nach spezifischem Profil) und führen<br />

das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem<br />

MAS-Abschluss zusammen. Infoveranstaltung<br />

17.6.2015. Information und<br />

Anmeldung: www.phzh.ch/mas<br />

Module<br />

WM ÖKB.2015 Öffentlichkeitsarbeit –<br />

nicht nur in Krisen Daniel Brodmann,<br />

Peter Stücheli-Herlach / Do–Sa,<br />

18.–20.6.2015<br />

WM ASP.2015 ASPERITAS – eine Organisation<br />

unter der Lupe Christof Baitsch,<br />

Annette Müller, Gian-Claudio Gentile /<br />

Mi–Fr, 9.–11.9.2015<br />

WM GRR.2015 Rechnungswesen von<br />

Schulen verstehen Daniel Brodmann /<br />

Fr/Sa, 11./12./19.9.2015<br />

WM DIS.2015 Der idealtypische Schulentwicklungsprozess?!<br />

Frank Brückel /<br />

Do/Fr, 24./25.9., Mi, 4.11.2015<br />

331501.01 Eigene Tendenzen<br />

im Führungsverhalten Jürg Frick /<br />

Do, 24.9., 12.11.2015, 8.30–12<br />

331502.01 Gerechtigkeit und Vertrauen<br />

in der Schule Enikö Zala-Mezö, Bettina<br />

Diethelm / Do/Fr, 1./2.10.2015, 9–17<br />

341506.01 Aktuelle Trends der Schulpolitik<br />

Frank Brückel / Mi, 18.11.2015,<br />

13.30–16.30<br />

3015T06.01 Schulrecht: Anstellungsrecht<br />

der Lehrpersonen Hans Frehner /<br />

Mo, 26.10.2015, 18–20.30<br />

3015T07.01 Schulrecht: Sonderpädagogische<br />

Massnahmen<br />

Hans Frehner / Do, 12.11.2015, 18–20.30<br />

3015T08.01 Schulrecht: Schullaufbahnentscheide<br />

und deren Verfahren<br />

Hans Frehner / Mo, 23.11.2015, 18–20.30<br />

5014G06.01 Good Practice: Gezielte<br />

Förderdiagnostik Do, 7.5.2015, 18–20<br />

5014G07.01 Good Practice: Elternbildung<br />

für Schulerfolg Do, 4.6.2015, 18–20<br />

1615T06.01 Tagesschule Neubühl<br />

Mi, 20.5.2015, 18–20.15<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/kurse / weiterbildungskurse@phzh.ch<br />

/ 043 305 51 00<br />

Diverse Angebote<br />

Gesund bleiben im Lehrberuf Burnout<br />

– gerade Lehrpersonen sind besonders<br />

anfällig dafür. Was lässt sich dagegen tun?<br />

Referat und Diskussion mit Jürg Frick,<br />

20.5.2015, 18.30–20. Information und<br />

Anmeldung: tiny.phzh.ch/gesundbleiben<br />

Symposium Personalmanagement im<br />

Bildungsbereich «Führend verändern –<br />

verändert führen» Die einzige Konstante<br />

ist fortwährende Veränderung. Auch das<br />

Bildungswesen ist davon betroffen und<br />

gilt nicht länger als geschützter Raum, in<br />

dem die Uhren anders ticken. Wer führt,<br />

ändert und wird verändert. 29.5.2015,<br />

13.30–18.30 Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/symposium-personalmanagement<br />

SAMT – Schulen arbeiten mit Tablets<br />

Kostenlose Weiterbildung für Schulteams<br />

oder Lehrpersonen, die die Arbeit mit<br />

Samsung-Tablets (Android) im Unterricht<br />

kennenlernen oder intensivieren möchten.<br />

Ein Leihgerät steht zur Verfügung. Information<br />

und Anmeldung: www.phzh.ch/<br />

medienbildung > Lernen mit Tablets


Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW)<br />

Think-Tank Personalentwicklung –<br />

ein gemeinsam definiertes Angebot. Z. B.<br />

für das Klären von Fragen zu Personalentwicklung,<br />

als Erfahrungsaustausch<br />

oder für das Festlegen von Richtlinien<br />

mit Ihren Vorgesetzten.<br />

Evidenzbasierte Methoden der Unterrichtsdiagnostik<br />

und -entwicklung/EMU<br />

(nach Helmke). Für die erfolgreiche Unterrichtsentwicklung<br />

mit Diagnosen der<br />

Lernvoraussetzungen und des jeweiligen<br />

Leistungsstandes von Schülerinnen und<br />

Schülern sowie der Reflexion des eigenen<br />

Unterrichts.<br />

Qualitätsentwicklung – Unterstützung<br />

schulinterne Qualitäts bestrebungen<br />

Als Führungsperson die Auseinandersetzung<br />

mit Fragen der Schulqualität,<br />

der pädagogischen Gestaltung und der<br />

Ausrichtung der Schule mit kreativen<br />

Ansätzen ermöglichen.<br />

Partizipative Schulentwicklung Der<br />

Aufbau von Partizipations gefässen unter<br />

Einbezug der Schulakteure unterstützen<br />

und damit die Beteiligungsgefässe und<br />

-formen systematisch für Schulentwicklungsprozesse<br />

vernetzen und nutzen<br />

können.<br />

QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen<br />

Schulstufen Begleitung für QUIMS-<br />

Schulen während zwei Jahren bei der<br />

Weiterentwicklung der Schreibförderung.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch /<br />

043 305 68 68<br />

Weiterbildungsangebote<br />

für Lehrpersonen<br />

und weitere Interessierte<br />

Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />

CAS FBO 25 Führen einer Bildungsorganisation<br />

(EDK-anerkannt)<br />

Johannes Breitschaft, Eliane Bernet /<br />

1.7.2015–25.3.2017<br />

CAS BBW 11 Bildung und Betriebswirtschaft<br />

Daniel Brodmann /<br />

6.7.2015–15.10.2016<br />

CAS PER 06 Personalentwicklung<br />

Cornelia Knoch / 17.11.2015–28.2.2017,<br />

Aufnahmegespräch: 8.7.2015, 16–17<br />

CAS PICTS 16 Pädagogischer<br />

ICT-Support (EDK-anerkannt)<br />

Rahel Tschopp / 9.9.2016–15.11.2017<br />

CAS SEI 06 Schulentwicklung<br />

International Frank Brückel /<br />

28.1.2016–29.3.2017<br />

CAS ASP 2015 Ausbildungscoach Schulpraxis<br />

Kathrin Futter / Einstieg laufend<br />

Info CAS ASP 9/2015 Infoveranstaltung<br />

CAS Ausbildungscoach Schulpraxis,<br />

Zertifikatsarbeit 8.9.2015<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00<br />

Master of Advanced Studies (MAS)<br />

Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge<br />

(nach spezifischem Profil) und führen<br />

das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem<br />

MAS-Abschluss zusammen. Infoveranstaltung<br />

17.6.2015. Information und<br />

Anmeldung: www.phzh.ch/mas<br />

Module<br />

K Angebote zu kompetenzorientiertem<br />

Unterricht<br />

WM SNK.2015 Studienreise nach<br />

Südosteuropa – Türkei Zeliha Aktas,<br />

Martin Retzl / Sa, 19.9., Do–Do, 8.–15.10.,<br />

Sa, 14.11.2015<br />

WM SIF.2015 Studienreise Finnland<br />

Frank Brückel / Mi, 23.9., So–Fr, 11.–16.10.,<br />

Mi, 28.10.2015<br />

WM NKS.2015 MST NaTech Naturwissenschaften<br />

be-greifen K<br />

Maja Brückmann, Eva Kölbach /<br />

Mi, 19.8., Sa, 12.9., 14.11., Mi, 9.12.2015<br />

WM NKS.2015 SEK I NaTech Naturwissenschaften<br />

be-greifen K<br />

Maja Brückmann, Eva Kölbach /<br />

Mi, 26.8., Sa, 19.9., 21.11., Mi, 16.12.2015<br />

WM KLP.2015 Unterwegs zur gesunden<br />

Schule Emilie Achermann Fawcett /<br />

September 2015 bis März 2016<br />

WM PKM.2015 Konflikte im beruflichen<br />

und privaten Bereich –<br />

hört denn das nie auf? K Iris Rüfenacht /<br />

Sa, 7.11., Fr/Sa, 27./28.11.2015<br />

PICTS 15/16 WM DMG.2015<br />

Digitale Medien in der Gesellschaft<br />

Stefanie Schild / Mi–Fr, 9.–11.12.2015,<br />

Sa, 23.1., Do/Fr, 10./11.3., 16.6.2016<br />

PICTS 15/16 WM DMS.2015 Digitale<br />

Medien an der Schule vor Ort Monika<br />

Schraner Küttel / Do/Fr/Sa, 12./13./<br />

14.11.2015, Mo/Di, 11./12.1., Sa, 12.3./16.4.,<br />

Fr, 17.6.2016<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/weiterbildungsmodule /<br />

043 305 52 00<br />

Kurse<br />

* für Berufs- und Wiedereinsteigende gratis<br />

K Angebote zu kompetenzorientiertem<br />

Unterricht<br />

241501.01 Bindung und Beziehung<br />

im Klassenzimmer Urs Ruckstuhl /<br />

Sa, 13.6.2015, 8.30–16.30<br />

531501.01 Lesetrainingssoftware<br />

«Lesewerkstatt» K Harriet Bünzli /<br />

Mi, 24.6.2015, 13.30–16.30<br />

801506.01 Vom Goba zum Minitennis<br />

Philipp Heri / Do, 25.6.2015, 18.15–21<br />

121502.01 Bildung für alle Petra Hild /<br />

Sa, 22.8., 9.30–16.30, Mi, 2./23.9.2015, 14–18<br />

551506.01 Förderung der Schulsprache<br />

in allen Fächern I* /K Susanne Peter /<br />

Mo, 24./31.8., 7./21.9.2015, 17.15–19.30<br />

561501.01 Kompetenzorientierter<br />

Französischunterricht* /K Franz Viecelli /<br />

Mi, 26.8., 2.9.2015, 14.15–16.45<br />

211505.01 Auftrittskompetenz<br />

Yaël Herz / Mi, 26.8., 2./9.9.2015, 14–16.30<br />

231501.01 Umgang mit Konflikten<br />

Rolf Schneider / Mi, 26.8., 9.9.2015, 14–17<br />

611506.01 Wie wollen wir wohnen? K<br />

Anita Schneider / Do, 27.8., 10.9.2015, 18–20<br />

561501.01 Kompetenzorientierter<br />

Französischunterricht* /K Franz Viecelli /<br />

Mi, 26.8., 2.9.2015, 14.15–16.45<br />

151503.01 Gewalt und Mobbing in der<br />

Schule Otto Bandli / Mi, 2./16.9.2015, 14–17<br />

801507.01 Update Sportunterricht<br />

1. bis 3. Klasse K Sarah Wacker /<br />

Do, 3./10.9.2015, 18.15–21<br />

701506.01 Tanzen und Tanzspiele* /K<br />

Daniela Pauli / Sa, 5./19.9.2015, 9.15–12.30<br />

541501.01 «Lesewelten» und «Sprachwelt<br />

Deutsch» K Thomas Zimmermann /<br />

Mi, 9.9.2015, 14.15–17<br />

411512.01 Mit Recht im Internet<br />

Eike Carsten Rösch / Mi, 9.9.2015, 13.30–17<br />

551507.01 Förderung der Schulsprache<br />

in allen Fächern II* /K Claudio Nodari /<br />

Do, 10./17./24.9., 1.10.2015, 17.15–19.30<br />

121503.01 Interkulturelle Kommunikation<br />

und Kompetenz in der Schule K<br />

Zeliha Aktas / Mi, 16.9., 14–18,<br />

Sa, 24.10., 8.30–16, 21.11.2015, 8.30–12<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/kurse / weiterbildungskurse@phzh.ch<br />

/ 043 305 51 00<br />

Themenreihen<br />

Klassenführung – Fokus Unterricht<br />

2615K03.01 Heterogenität als Stärke<br />

nutzen Zeliha Aktas / Di, 23.6.2015,<br />

18–20.30<br />

2615K04.01 Herausforderung Teamteaching<br />

– gemeinsam führen, aber wie?<br />

Otto Bandli / Do, 27.8.2015, 18–20.30<br />

2615K05.01 Unterwegs zu einem<br />

konstruktiven Klassenklima Andreas<br />

Hausheer / Do, 17.9.2015, 18–20.30<br />

2615K06.01 Führen in offenen<br />

Lernumgebungen Evelyne Wannack /<br />

Do, 22.10.2015, 18–20.30<br />

2615K07.01 Der Teufel steckt im Detail<br />

Petra Hild / Di, 17.11.2015, 18–20.30<br />

2615K08.01 Der Raum als dritter<br />

Pädagoge Dorothea Tuggener Lienhard /<br />

Do, 10.12.2015, 18–20.30<br />

Ansteckungsgefahr!<br />

Good Practice von Zürcher Schulen<br />

5014G06.01 Förderdiagnostik<br />

Do, 7.5.2015, 18–20<br />

5014G07.01 Elternbildung für<br />

Schulerfolg Do, 4.6.2015, 18–20<br />

Tagesschule konkret – informieren,<br />

diskutieren, vernetzen<br />

1615T06.01 Tagesschule Neubühl<br />

Mi, 20.5.2015, 18–20.15<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/kurse / weiterbildungskurse@phzh.ch<br />

/ 043 305 51 00<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />

53


Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />

Holkurse – ein Kurs aus dem Weiterbildungsprogramm<br />

in Ihrer Schule.<br />

Der Kurs wird ohne Anpassungen an<br />

die lokalen Gegebenheiten durchgeführt.<br />

Sie sind verantwortlich für die organisatorischen<br />

Arbeiten zur Durchführung.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch /<br />

043 305 68 68<br />

Gesund bleiben im Lehrberuf Burnout<br />

– gerade Lehrpersonen sind besonders<br />

anfällig dafür. Was lässt sich dagegen tun?<br />

Referat und Diskussion mit Jürg Frick,<br />

20.5.2015, 18.30–20. Information und<br />

Anmeldung: tiny.phzh.ch/gesundbleiben<br />

SAMT – Schulen arbeiten mit Tablets<br />

Kostenlose Weiterbildung für Schulteams<br />

oder Lehrpersonen, die die Arbeit mit<br />

Samsung-Tablets (Android) im Unterricht<br />

kennenlernen oder intensivieren möchten.<br />

Ein Leihgerät steht zur Verfügung. Information<br />

und Anmeldung: www.phzh.ch/<br />

medienbildung > Lernen mit Tablets<br />

Weiterbildungen im Auftrag<br />

des Volksschulamts<br />

Religion und Kultur<br />

WBA QRKS2015.01 Qualifikation<br />

Religion und Kultur Sek I<br />

September 2015 bis Juni 2017<br />

WBA QRKP2015.09 Kompakt Qualifikation<br />

Religion und Kultur Primar<br />

Monika Schumacher / 17.6.–31.10.2015<br />

WBA QRKP2015.11 Reduziert Qualifikation<br />

Religion und Kultur Primar<br />

Monika Schumacher / 6.6.–7.11.2015<br />

WBA QRKP2015.12 Reduziert Qualifikation<br />

Religion und Kultur Primar<br />

Christine Schaufelberger / 6.6.–7.11.2015<br />

WBA QRKP2015.13 Reduziert Qualifikation<br />

Religion und Kultur Primar<br />

Monika Schumacher / 13.6.–14.11.2015<br />

WBA QRKP2015.14 Reduziert Qualifikation<br />

Religion und Kultur Primar<br />

Christine Schaufelberger / 13.6.–14.11.2015<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/weiterbildung > Weiterbildung<br />

für Volksschulen > Weitere<br />

Angebote > Religion und Kultur /<br />

wba@phzh.ch / 043 305 68 68<br />

Lehrmitteleinführungen<br />

WBA LME MATH4<br />

Mathematik 4 Primarstufe<br />

Diverse Termine ab April 2015<br />

WBA LME MATH5<br />

Mathematik 5 Primarstufe<br />

Diverse Termine ab Mai 2015<br />

WBA LME RKP Blickpunkt 1, 2 ,3<br />

Religion und Kultur<br />

Diverse Termine ab April 2015<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/weiterbildung > Weiterbildung<br />

für Volksschulen > Lehrpersonen<br />

> Lehrmitteleinführungen<br />

Medienbildung<br />

ICT-Evaluation: Analyse und Optimierung<br />

von Medien und ICT an Ihrer<br />

Schule Fundierte Antworten und Empfehlungen<br />

für die wirksame und nachhaltige<br />

Integration von Medien und ICT.<br />

Computer im Schulalltag Hintergrundwissen<br />

und konkrete Impulse zum<br />

Einsatz des Computers im Unterricht.<br />

Praxis betonte Weiterbildung mit Raum<br />

für pädagogische Inhalte.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.medienbildung.ch<br />

Diverse Angebote<br />

Intensivweiterbildungen (IWB):<br />

Eine Auszeit nehmen – etwas für Sie?<br />

Eine spezielle Auszeit (13 Wochen) vom<br />

beruflichen Alltag für Lehrpersonen.<br />

Information und Anmeldung: Obligatorische<br />

Infoveranstaltung (beschränkte<br />

Platzzahl) / www.phzh.ch/iwb /<br />

iwb@phzh.ch / 043 305 57 00<br />

Gesundheitsförderung und Prävention<br />

– für eine nachhaltige Schulentwicklung.<br />

Das kantonale Netzwerk<br />

Gesundheitsfördernder Schulen Zürich<br />

unterstützt Schulen, die ihr Engagement<br />

in diesem Bereich verstärken wollen.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.gesunde-schulen-zuerich.ch<br />

Impulse für den HSK-Unterricht Unter<br />

dem Aspekt der Zweit- und Mehrsprachigkeitsdidaktik<br />

werden vorhandene Unterrichtsmaterialien<br />

analysiert, überarbeitet,<br />

vorgestellt und in der Praxis umgesetzt.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/weiterbildung > Weiterbildung<br />

für Volksschulen > Weitere<br />

Angebote > Heimatliche Sprache und<br />

Kultur (HSK) / 043 305 51 00<br />

Fachdidaktischer Support NaTech<br />

Praxisnahe Lösungen für spezifische<br />

Fragen im naturwissenschaftlichen Bereich<br />

«Mensch und Umwelt» auf der<br />

Mittel stufe/«Natur und Technik» auf<br />

der Sekundarstufe I. Information und<br />

Anmeldung: susanne.metzger@phzh.ch /<br />

043 305 68 10<br />

Musikalische Bildung im Kontext der<br />

Ganztagesbildung Die Ganztagesbildung<br />

wird sich langfristig an der Volksschule<br />

etablieren. Damit der Musikschulbetrieb<br />

sinnvoll organisiert werden kann, ist eine<br />

Kooperation der Musikschulen mit der<br />

Volksschule eine Grundvoraussetzung.<br />

29.5.2015, 8.30–12 Information und Anmeldung:<br />

info@vzm.ch<br />

Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW)<br />

QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen<br />

Schulstufen Begleitung für QUIMS-<br />

Schulen während zwei Jahren, bei der<br />

Weiterentwicklung der Schreibförderung.<br />

Holkurse – ein Kurs aus dem Weiterbildungsprogramm<br />

in Ihrer Schule. Der Kurs<br />

wird ohne Anpassungen an die lokalen<br />

Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind<br />

verantwortlich für die organisatorischen<br />

Arbeiten zur Durchführung.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch /<br />

043 305 68 68<br />

Ergänzungsstudien für Primarlehrpersonen<br />

www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe ><br />

Studiengänge > Ergänzungsstudium<br />

ERP Ergänzungsstudien Primarstufe<br />

Für den berufsbegleitenden Erwerb einer<br />

Lehrbefähigung in einem weiteren Fach.<br />

Nächster Start: Herbst 2015. Anmeldeschluss:<br />

1. Mai 2015 (oder solange freie<br />

Studienplätze). Information: 043 305 58 36<br />

(Englisch, Französisch, Bewegung und<br />

Sport), 043 305 60 68 (Bildne risches Gestalten,<br />

Werken, Werken Textil, Musik) /<br />

ergaenzungs studium.ps@phzh.ch<br />

Beratungen für Volksund<br />

Privatschulen<br />

www.phzh.ch/beratung<br />

Beratungstelefon – kostenloses telefonisches<br />

Erstgespräch Mo–Fr, 15–18 /<br />

043 305 50 50 / beratungstelefon@phzh.ch<br />

Sprechstunde Stress und Burnout Ein<br />

gemeinsamer Check der individuellen Belastungen<br />

und Ressourcen am Arbeitsplatz.<br />

Tagesschule einführen Gestützt auf das<br />

Zürcher Modell für Ganztagesbildung<br />

beraten wir Schulleitende und Fachteams<br />

bei der Umstellung auf Tagesschulbetrieb.<br />

Beratungsangebote zur Kompetenzorientierung<br />

Wir unterstützen Schulleitende<br />

und Teams bei der Umstellung<br />

ihrer Schule auf Kompetenzorientierung.<br />

Laufbahnberatung für Lehrerinnen<br />

und Lehrer Ein Angebot für Lehrpersonen,<br />

die sich beruflich weiterentwickeln<br />

oder ihre Karriere mit einer Fachperson<br />

planen wollen.<br />

Bewerbungscoaching Wir machen<br />

Lehr- und Führungspersonen fit für ihren<br />

Stellenwechsel.<br />

Weiterbildung für<br />

Berufsfachschulen<br />

www.phzh.ch/wb-s2<br />

Kurse<br />

L04.151 Sol live Andreas Sägesser /<br />

Mo, 4.5.2015, 18–20.30<br />

Z05.151 Modularisierung in der Berufsbildung<br />

für Erwachsene Dieter Euler,<br />

Cyrille Salort / Di, 19.5.2015, 17.15–19<br />

F01.0.151 FiB-Erfa-Tagung Dagmar<br />

Bach, Georges Kübler, Maria Spychiger /<br />

Do, 25.6.2015, 13.30–17.30<br />

54


Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />

S01.152 CAS «bili» – Zweisprachiger<br />

Fachunterricht 2015–16 Tamara De Vito /<br />

Fr, 1.9.2015 / Anmeldeschluss: 31.5.2015<br />

CAS «FiB» – Fachkundige, individuelle<br />

Begleitung 11.9.2015–15.12.2017<br />

Module<br />

F01.3.152 CAS «FiB» Modul III: Lernen<br />

und Lernförderung in Theorie und<br />

Praxis Joseph Eigenmann, Dagmar Bach /<br />

Fr/Sa, 11./12.9., 23./24.10., 27./28.11.2015<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch/wb-s2 / 043 305 61 39<br />

Unterstrass.edu<br />

Weiterbildungsangebote<br />

www.unterstrass.edu<br />

Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />

CASDID15 Didaktik der Vielfalt<br />

Dieter Rüttimann / 15.10.2015–2.4.2016<br />

Master of Advanced Studies (MAS)<br />

Der CAS Didaktik der Vielfalt ist Teil des<br />

MAS Wirksamer Umgang mit Heterogenität<br />

(EDK-anerkannt). Weitere Teile:<br />

CAS Kommunikation, Zusammenarbeit,<br />

Coaching (nächster Start Juni 2016) und<br />

CAS Öffentlichkeit und Qualität (nächster<br />

Start Februar 2017). Infoveranstaltung:<br />

19.5.2015, 18, Aula Institut Unterstrass.<br />

www.unterstrass.edu/master<br />

Stufenumstieg<br />

STUMST15 Stufenlehrdiplom Kindergarten<br />

Für Lehrpersonen der Primarstufe,<br />

die zusätzlich das Stufendiplom<br />

Kindergarten anstreben. Berufsintegrierte<br />

Ausbildung (Stelle in einem Kindergarten<br />

von mind. 20%). Anita Schaffner Menn.<br />

14.9.2015 bis Juli 2016 / Anmeldeschluss:<br />

1.5.2015 Information und Anmeldung:<br />

www.unterstrass.edu/institut/weiterbildung<br />

/ anita.schaffner@unterstrass.edu<br />

Kurse<br />

200000.04 Mit Kindern lustvoll experimentieren<br />

für Kindergarten- und Unterstufenlehrpersonen.<br />

Florence Bern hard,<br />

Gastdozierende. Mi, 3.6.2015, 14–17.30,<br />

weitere Sa, nach Wahl. Abschluss:<br />

Sa, 7.11.2015, 9–12.30 Information und<br />

Anmeldung: florence.bernhard@unterstrass.edu,<br />

www.kinderforschen.ch<br />

200000.08 Zusammenarbeit – in Schule<br />

und Organisation Für Kindergartenund<br />

Unterstufenlehrpersonen. Anita<br />

Schaffner Menn, Annette Fluri. Fr, 28.8.,<br />

17–20.30, Sa, 29.8., 9–16, Mi, 9./23.9./21.10.,<br />

4./18.11.2015, 13.30–16.50 Information<br />

und Anmeldung: www.unterstrass.edu /<br />

annette.fluri@unterstrass.edu /<br />

anita.schaffner@unterstrass.edu<br />

200000.10 DaZ in der Regelklasse Für<br />

Kindergarten- und Unterstufenlehrpersonen.<br />

Inge Rychener. Sa vormittags,<br />

17./24./31.10., 7./14./21./28.11.2015, 9–12.30<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.unterstrass.edu /<br />

inge.rychener@unterstrass.edu<br />

Leitung und Auskunft:<br />

matthias.gubler@unterstrass.edu /<br />

www.unterstrass.edu > Institut > Weiterbildung<br />

> Kurse<br />

UZH / ETH Zürich<br />

Weiterbildungskurse<br />

für Mittelschulen<br />

www.webpalette.ch > Sekundarstufe II ><br />

UZH und ETH Zürich<br />

Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />

Medien und Künste<br />

FS15.01 La quête du bonheur en poésie<br />

Christina Vogel, Gabriela Ochsener<br />

Jannibelli / Sa, 9.5.2015<br />

FS15.14 Creative Writing im Geschichtsunterricht.<br />

Methoden, Übungen,<br />

Reflexion Michael van Orsouw, Philippe<br />

Weber / Di, 12.5.2015<br />

FS15.07 Ma che razza di letteratura è?<br />

Teoria postcoloniale e letteratura della<br />

migrazione nell’Italia contemporanea<br />

Tatiana Crivelli Speciale, Giancarlo Sala /<br />

Mi, 13.5.2015<br />

FS15.08 The Arab Popular Uprisings in<br />

Retrospect Elham Manea / Mo, 18.5.2015<br />

FS15.09 Journalisten zwischen den<br />

Fronten. Bedingungen, Formen und<br />

Inhalte des Kriegs- und Krisenjournalismus<br />

Franziska Oehmer / Fr, 3.7.2015<br />

FS15.13 Jenseits von Reclam II:<br />

Literatur- und Buchgeschichte mit<br />

Originalen Hildegard Elisabeth Keller /<br />

Di, 7.7.2015<br />

Wirtschaft und Recht<br />

FS15.18 Change Management<br />

David Seidl / Mi, 6.5.2015<br />

FS15.19 Eventmanagement. Wie<br />

Emotionen Flügel verleihen können<br />

Thomas Limacher / Do, 2.7.2015<br />

Mathematik, Naturwissenschaften,<br />

Informatik<br />

FS15.23 Treffpunkt Biodiversität 2015<br />

Martin Heft, Käthi Lienemann, Lorenz<br />

Leumann / Sa, 9.5.2015<br />

FS15.21 Fossiliensuche im Fricktal<br />

Ben Pabst, Lorenz Leumann, Claudia<br />

Kunfermann / Do, 25.6.2015<br />

Naturwissenschaften, Mathematik<br />

Technik und Informatik<br />

FS15.74 Grundkonzepte der Mechanik I:<br />

Trägheit und Wechselwirkung als<br />

Schlüssel zum Verständnis von Kräften<br />

(9. und 10. Schuljahr, Gymnasium)<br />

Herbert Rubin, Ralph Schumacher /<br />

Fr/Sa, 8./9.5.2015<br />

FS15.75 Mobile Energiequellen –<br />

Batterien, Akkus und Brennstoffzellen<br />

in der Redox-Chemie Roger Deuber,<br />

Ralph Schumacher / Fr/Sa, 29./30.5.2015<br />

FS15.72 Energie in der Thermodynamik<br />

(9. und 10. Schuljahr, Gymnasium)<br />

Herbert Rubin / Fr/Sa, 29./30.5.2015<br />

FS15.77 Precalculus: Funktionen I<br />

(9. und 10. Schuljahr, Gymnasium)<br />

Armin Barth, Ralph Schumacher /<br />

Fr/Sa, 12./13.6.2015<br />

FS15.73 Flussrevitalisierung<br />

Armin Barth, Roger Deuber, Patrick Faller,<br />

Herbert Rubin / Fr/Sa, 3./4.7.2015<br />

FS15.71 Energie in der Mechanik<br />

Herbert Rubin, Ralph Schumacher /<br />

Fr/Sa, 3./4.7.2015<br />

Überfachliche Kompetenzen<br />

FS15.00 RITA – ein attraktiver Unterrichtsansatz<br />

Felix Keller / Mi, 27.5 2015<br />

Überfachliche Kompetenzen<br />

und Interdisziplinarität<br />

FS15.32 Gemeinsames Prüfen in der<br />

Fachschaft Franz Eberle, Karin Joachim /<br />

Nach Absprache<br />

Weiterbildungen für Praktikumslehrerinnen<br />

und Praktikumslehrer<br />

FS15.44 Planning and Evaluating<br />

Poetry Lessons in the «Praktikum»<br />

Franziska Zeller / Fr, 8.5.2015<br />

FS15.50 Schreiben lehren und lernen<br />

im Deutschunterricht. Zur schreibdidaktischen<br />

Ausbildung von Studierenden<br />

im Praktikum Stefan Hofer,<br />

Eva Pabst, Regula Stähli / Fr, 8.5.2015<br />

FS15.43 Gewinnbringende Unterrichtsnachbesprechungen<br />

Hansjürg Perino /<br />

Do, 2.7.2015<br />

Information und Anmeldung: Universität<br />

Zürich, Institut für Erziehungswissenschaft,<br />

Weiterbildung Maturitätsschulen,<br />

Kantonsschulstrasse 3, 8001 Zürich,<br />

www.weiterbildung.uzh.ch/wbmat,<br />

weiterbildung.llbm@ife.uzh.ch /<br />

ETH Zürich, Weiterbildung Maturitätsschulen,<br />

Universitätstrasse 41, 8092 Zürich,<br />

peter.greutmann@ifv.gess.ethz.ch<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />

55


Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung<br />

56<br />

HfH – Interkantonale<br />

Hochschule<br />

für Heilpädagogik<br />

Zürich<br />

Weiterbildungskurse<br />

www.hfh.ch<br />

Tagungen<br />

2015-87 Frühe Bildung – Fokus Wirksamkeit<br />

Manfred Ciperka, Andrea<br />

Lanfranchi / Fr, 5.6.2015, 9–17.30 /<br />

Anmeldeschluss: 1.5.2015<br />

2015-88 Wirksamkeit in der Heilpädagogik<br />

Markus Sigrist / Fr, 18.9.2015,<br />

13.15–17.15, Sa, 19.9.2015, 9.15–13.15 /<br />

Anmeldeschluss: 15.8.2015<br />

Zertifikatslehrgänge und Zusatzausbildungen<br />

2015-2 CAS Management und Leadership<br />

Claude Bollier, Esther Brenzikofer /<br />

August 2015 bis März 2017 / Anmeldeschluss:<br />

30.4.2015<br />

2015-4 CAS Autismus-Spektrum-Störungen<br />

(ASS) im Kindes- und Jugendalter:<br />

Grundlagen, Interventionen und<br />

Perspektiven Andreas Eckert, Remi Frei /<br />

September 2015 bis Januar 2017 / Anmeldeschluss:<br />

31.5.2015 / nächste Infoveranstaltung:<br />

6.5.2015, 17–18<br />

2015-6 CAS Integrative Schulung bei<br />

geistiger Behinderung Roman Manser,<br />

Chris Piller / September 2015 bis<br />

Juni 2016 / Anmeldeschluss: 31.5.2015<br />

2015-7 CAS Wirksam fördern<br />

Esther Brenzikofer / September 2015<br />

bis September 2016 / Anmeldeschluss:<br />

31.7.2015<br />

2015-9 CARE-Index: Einschätzung der<br />

Beziehung zwischen Kind und Bezugsperson<br />

Alex Neuhauser / 18./19.9.,<br />

2./3. und 23./24.10. und 13./14.11.2015 /<br />

Anmeldeschluss: 15.6.2015<br />

Kurse<br />

2015-45 Früherkennung von Rechenschwierigkeiten<br />

und mathematischen<br />

Stärken bei Kindergartenkindern<br />

Monika Storz, Claudia Zollinger /<br />

Mi, 20.5.2015, 9.15–16.30<br />

2015-48 Wahrnehmung der Welt<br />

und Aufbau von Vorstellungen<br />

Ursula Hofer / Fr, 12.6.2015, 14–17,<br />

Sa, 20.6.2015, 9.15–16.30<br />

2015-54 Lernen am gemeinsamen<br />

Gegenstand als Kernstück des integrativen<br />

Unterrichts Claudia Henrich /<br />

Mi, 3.6.2015, 9.15–16.30, Di, 3.11.2015,<br />

13.30–16.30 / Anmeldeschluss: 1.5.2015<br />

2015-12 Trauma und seine Bedeutung<br />

im Schulalltag Marianne Herzog /<br />

22.8. und 12.9.2015, 9.15–16.30 /<br />

Anmeldeschluss: 15.7.2015<br />

Onlinekurse<br />

2014-83 Onlineklus Plus: Begabtenförderung<br />

Dominik Gyseler / Der Kurs<br />

beginnt mit einer ersten Online-Phase<br />

ab 1.9.2015. Die Daten der Präsenz­<br />

Phasen sind: Fr, 25.9., Fr/Sa, 6./7.11. und<br />

11./12.12.2015, 9.15–16.30<br />

2014-81 Neurowissenschaften und<br />

Heilpädagogik Dominik Gyseler /<br />

Onlinekurs ohne Präsenztage /<br />

Anmeldung und Start jederzeit möglich:<br />

www.onlinekurse-hfh.ch<br />

2014-82 1×1 der Heilpädagogik<br />

Anna Cornelius / Onlinekurs ohne Präsenztage<br />

/ Anmeldung und Start jeder zeit<br />

möglich: www.onlinekurse-hfh.ch<br />

2014-80 NEU ab Mai 2015: ADHS<br />

Dominik Gyseler / Onlinekurs ohne<br />

Präsenztage / Anmeldung und Start jederzeit<br />

möglich: www.onlinekurse-hfh.ch<br />

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik<br />

/ www.hfh.ch/weiterbildung ><br />

CAS, Kurse bzw. Tagungen / 044 317 11 81 /<br />

wfd@hfh.ch<br />

ZAL – Zürcher<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

für Weiterbildung<br />

der Lehrpersonen<br />

des<br />

Kantons Zürich<br />

Weiterbildungskurse<br />

kurse.zal.ch<br />

ZG31.15.31 Die Welt der Formen entdecken<br />

Martina Bacher / Mi, 20.5.2015,<br />

13.30–16.30 / Mi, 27.5.2015, 13.30–16.30<br />

ZDA59.15.31 Ich bin dabei!<br />

Eva Salber / Mi, 20.5.2015, 14–16<br />

ZV31.15.31 Projektunterricht in der<br />

3. Sek. konkret Barbara Hutter /<br />

Mi, 20.5.2015, 14–17 / Mi, 27.5.2015, 14–17<br />

ZGA29.15.31 Sorgenfrässer selber<br />

nähen Christine Steckner / Mi, 20.5.2015,<br />

14–17.30<br />

ZDA11.15.31 Alte Kinderspiele neu<br />

entdeckt Hannes Amos / Mi, 20.5.2015,<br />

18–21 / Mi, 27.5.2015, 18–21<br />

ZT35.15.31 «Mein Sprachschlüssel»<br />

Tanja Spuler, Elfriede Stalder /<br />

Mi, 27.5.2015, 14–17.30<br />

ZT30.15.31 Schreiben mit allen Sinnen<br />

Christa Zopfi, Evi Zurschmitten /<br />

Sa, 30.5.2015, 9.15–16.30 / Mi, 17.6.2015,<br />

14.15–17.15<br />

ZG93.15.31 Filzen – Einführung<br />

Susanne Bachmann Stauffer /<br />

Sa, 30.5.2015, 9–16 / Sa, 6.6.2015, 9–16<br />

ZV33.15.31 Zaubern mit Alltagsgegenständen<br />

Andrea Blondeau-Meier /<br />

Sa, 30.5.2015, 9.30–16.30<br />

ZT28.15.31 Von Mundgeschickt<br />

zu Leseschlau Wolfgang Braun /<br />

Mi, 3.6.2015, 13.30–17.30<br />

ZV32.15.31 Experimente und Spiele<br />

in der Chemie Janine Hermann /<br />

Mi, 3.6.2015, 13.30–16.30 / Mi, 10.6.2015,<br />

13.30–16.30<br />

ZJ24.15.31 Trickfilm und Videoschnitt<br />

am iPad Steve Bass / Mi, 3.6.2015, 14–17 /<br />

Mi, 10.6.2015, 14–17<br />

ZDA23.15.31 Unterricht geschickt planen<br />

Jenna Müllener, Ralph Leonhardt /<br />

Sa, 6.6.2015, 9–13 / Sa, 20.6.2015, 9–13<br />

ZDA21.15.31 Gedächtnis und Gedächtnisstörungen<br />

Christina Schäfer, Kevin<br />

Wingeier / Mi, 10.6.2015, 14–18<br />

ZB58.15.31 Stand Up Paddling<br />

Maurus Strobel / Mi, 24.6.2015, 14–16<br />

Schulinterne Weiterbildung: Die ZAL<br />

organisiert für Teams auch schulinterne<br />

Weiterbildungen. Diese richten sich nach<br />

den Bedürfnissen der Teilnehmenden<br />

und finden in deren Schulhaus statt.<br />

Beratung und Coaching: Die ZAL organisiert<br />

für Einzelpersonen und Kleingruppen<br />

bis maximal 3 Personen auch<br />

Beratungen zu konkreten fachlichen<br />

Fragen und Coachings bei Aufgaben und<br />

Fragen im Berufsalltag (Ausgangslage<br />

analysieren, Lösungen entwerfen).<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.zal.ch / Zürcher Arbeitsgemeinschaft<br />

für Weiterbildung der Lehrpersonen,<br />

Bildungs zentrum für Erwachsene<br />

BiZE, Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich /<br />

info@zal.ch / 044 385 83 94<br />

EB Zürich, Kantonale<br />

Berufsschule<br />

für Weiterbildung<br />

Weiterbildungskurse<br />

www.eb-zuerich.ch<br />

PE41.15.31 Rhetorik – für Frauen<br />

Susanne Mouret / Mo, 4.5.2015 , 9–17 /<br />

Mo, 11.5.2015, 9–17 / Mo, 18.5.2015, 9–17<br />

IE23.15.31 Mac: Einstieg – Slow Go<br />

Franziska Bollinger / ab Di, 5.5.2015,<br />

9–12, 10 Mal<br />

PE16.15.31 Gespräche moderieren<br />

Guido Stalder / Di, 5.5.2015, 9–17 /<br />

Di, 12.5.2015, 9–17<br />

IS41.15.31 3D-Drucker im Selbstbau<br />

Simon Litwan / ab Mi, 6.5.2015, 18–21.30,<br />

6 Mal<br />

PA70.15.31 Mehr Zeit – mit Zeitmanagement<br />

Sybille Jäger / Fr, 8.5.2015, 9–17 /<br />

Sa, 9.5.2015, 9–17<br />

IS95.15.31 Internet der Dinge: Grundlagen<br />

und einfache Anwendungen<br />

Marcel Bernet / Fr, 8.5.2015, 8.30–16.30 /<br />

Sa, 9.5.2015, 8.30–16.30<br />

IN43.15.32 iPhone professionell nutzen<br />

Nicolo Paganini / Sa, 9.5.2015, 8.30–16.30<br />

IE12.15.31 PC: Einstieg Hugo Siegrist /<br />

ab Mo, 11.5.2015, 18.30–21.30, 8 Mal


IV11.15.31 Video: Kamera und Filmsprache<br />

Gitta Gsell / ab Mo, 11.5.2015,<br />

18–21, 8 Mal<br />

IA52.15.31 PowerPoint: Einführung<br />

Boris Widmer / ab Mo, 11.5.2015, 18–<br />

21.30, 4 Mal<br />

IA32.15.31 Excel: Einführung<br />

Hugo Siegrist / ab Di, 12.5.2015,<br />

18.30–21.30, 8 Mal<br />

IE25.15.31 Mac: Praxis gewinnen<br />

Franziska Bollinger / ab Mi, 13.5.2015,<br />

9–12, 8 Mal<br />

IZ04.15.31 ECDL Base Peter Huber /<br />

ab Sa, 16.5.2015, 8.30–12, 16 Mal<br />

PM66.15.31 Social Media im Marketing:<br />

eine Einführung Jürgen Deininger /<br />

Di, 19.5.2015, 18–21.30 / Di, 26.5.2015,<br />

18–21.30 / Di, 2.6.2015, 18–21.30 /<br />

Di, 9.6.2015, 18–21.30<br />

IA22.15.31 Word: Einführung<br />

Sybille Jäger / ab Di, 19.5.2015, 14–17, 8 Mal<br />

IV52.15.31 Video-Schnitt: Final Cut<br />

Pro X Gitta Gsell / ab Di, 19.5.2015,<br />

18–21.30, 6 Mal<br />

ID11.15.31 InDesign: Grundlagen<br />

Fritz Franz Vogel / ab Di, 19.5.2015,<br />

18–21.30, 7 Mal<br />

IT21.15.32 Web-Publishing: Einstieg<br />

Albert America / ab Mi, 20.5.2015,<br />

13.30–17, 7 Mal<br />

ID81.15.31 Digitale Fotografie: Einstieg<br />

Roger Canali / ab Mi, 20.5.2015, 13.30–17,<br />

6 Mal<br />

PA90.15.31 Tastaturschreiben im<br />

10-Finger-System Colette Buschta /<br />

ab Di, 21.5.2015, 18.30–20.10, 8 Mal<br />

IE15.15.32 PC: Praxis gewinnen<br />

Hugo Siegrist / ab Do, 21.5.2015,<br />

18.30–21.30, 8 Mal<br />

IN17.15.31 Social Media: Facebook,<br />

Twitter & Co. Martina Würmli-Thurner /<br />

Do, 21.5.2015, 13.30–17 / Do, 28.5.2015,<br />

13.30–17 / Do, 4.6.2015, 13.30–17<br />

BM20.15.31 Blended Learning mit<br />

Moodle Miriam Fischer / Mi, 21.5.2015,<br />

18–21.30 / Mi, 3.6.2015, 18–21.30 /<br />

Mi, 17.6.2015, 18–21.30 / Mi, 1.7.2015,<br />

18–21.30<br />

IA32.15.32 Excel: Einführung<br />

Boris Widmer / ab Fr, 22.5.2015, 14–17,<br />

8 Mal<br />

ID46.15.31 Photoshop Elements:<br />

Grundlagen Franziska Bollinger /<br />

ab Fr, 22.5.2015, 8.30–12, 7 Mal<br />

BA11.15.31 Lernveranstaltungen mit<br />

Erwachsenen durchführen (SVEB-Zertifikat)<br />

Siham Afra, Kari Wüest-Schöpfer /<br />

ab Mi, 24.6.2015, 8.30–17.15, 14 Mal<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.eb-zuerich.ch<br />

57<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung


Theorie und Praxis<br />

der Dyskalkulie-Therapie<br />

Berufsbegleitende Ausbildung<br />

2016<br />

Eine wissenschaftlich fundierte,<br />

praxisbezogene und präventive<br />

Ausbildung für LehrerInnen,<br />

HeilpädagogInnen, LogopädInnen u.a.<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015<br />

Sie befähigt, Schülern mit Rechenschwierigkeiten,<br />

deren Eltern und<br />

Lehrer professionelle Hilfe anzubieten.<br />

Mit Zertifikat.<br />

Informationsmorgen 6. Juni 2015<br />

Therapiezentrum Rechenschwäche<br />

Michel Leuenberger, lic.phil. l<br />

Daniel Künzler, dipl. Lerntherapeut ILT<br />

www.rechenschwaeche.ch<br />

info@rechenschwaeche.ch<br />

58


Tagesschule Eschenmosen<br />

Wir suchen per August 2015 (Schuljahr 2015/16) eine<br />

Klassenlehrperson (80–100%)<br />

Sie sind Teil eines kleinen Lehrerteams und unterrichten<br />

zusammen mit einer Assistentin eine Schülergruppe<br />

von 6–8 Kindern (Primarstufe). Teamarbeit<br />

und Mitarbeit an Schulentwicklungsprozessen sind<br />

für uns selbstverständlich.<br />

Eine abgeschlossene Ausbildung und Praxis als<br />

Primarlehrer/in sind unabdingbar. Eine heilpädagogische<br />

Zusatzausbildung (HfH) ist erwünscht,<br />

diese kann aber auch berufsbegleitend nachgeholt<br />

werden.<br />

Haben Sie Lust auf Neues? Sind Sie flexibel und<br />

belastbar? Dann sind Sie bei uns am richtigen Ort!<br />

Weitere Informationen erhalten Sie vom Schulleiter<br />

Herrn A. Hanimann:<br />

leitung.eschenmosen@bluewin.ch,<br />

Tel. 043 411 59 61 (Schule) oder 044 950 20 25<br />

(privat).<br />

Bewerbungen richten Sie bitte an:<br />

Tagesschule Eschenmosen, Herr A. Hanimann,<br />

Schulweg 16, 8180 Bülach.<br />

Wir suchen auf Beginn des Schuljahres 2015/16 an<br />

unsere interne Sonderschule für Schülerinnen und<br />

Schüler mit Schul- und Verhaltensschwierigkeiten<br />

eine<br />

initiative Lehrperson (100%) für die Oberstufe<br />

wenn möglich mit abgeschlossener Ausbildung in<br />

Schulischer Heilpädagogik oder mit der Bereitschaft,<br />

diese nachzuholen.<br />

In Kleingruppen, die nach Arbeitshaltung und Sozialverhalten<br />

gebildet werden, unterrichten wir 32<br />

Schülerinnen und Schüler mit Schul- und<br />

Verhaltensschwierigkeiten auf der Mittel- und<br />

Oberstufe. Unser Schulteam besteht aus acht<br />

Lehrpersonen und drei Arbeitsagogen.<br />

Das fortschrittlich-lebendige Stufenkonzept verlangt<br />

von allen Kreativität, Engagement und eine Portion<br />

Humor. Das eingespielte Team pflegt eine enge<br />

Zusammenarbeit nicht nur schulintern, sondern auch<br />

interdisziplinär in der Arbeit im Heimalltag. Unser<br />

gutes Schulklima ist das Resultat von ernsthafter<br />

Auseinandersetzung im Team, sowohl durch Team-<br />

Supervision, gemeinsamer Qualitätsverbesserung<br />

und regelmässigen Arbeitssitzungen. Wir arbeiten<br />

prozesshaft an unserer Schule und sind offen für<br />

Neuerungen.<br />

Das Schulheim Elgg arbeitet mit der Methodik der<br />

Kompetenzorientierung im stationären Setting<br />

(KOSS).<br />

Die Anstellungsbedingungen entsprechen den<br />

Richtlinien im Kanton Zürich.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind an<br />

den Gesamtleiter des Schulheims Elgg, Herrn<br />

Werner Kuster, Postfach 274, 8353 Elgg zu richten.<br />

Weitere Auskünfte erteilt gerne der Schulleiter,<br />

Stefan Diener (schulleitung@schulheim.ch oder 052<br />

368 62 80).<br />

Bildung fürs Leben!<br />

Bei uns stehen die Kinder und ihre Entwicklung im Zentrum.<br />

Auf Beginn des Schuljahres 2015/16 (1. August 2015) suchen wir eine/n<br />

Schulische Heilpädagogin/Schulischen<br />

Heilpädagogen für 18 Wochenlektionen<br />

(mit Möglichkeit das Pensum bis zu 8 Wochenlektionen in<br />

Klassenlehrfunktion zu erhöhen)<br />

für integrative Förderung und Unterricht in Deutsch als Zweitsprache<br />

vorwiegend an der 4. Primarklasse.<br />

Was erwarten wir?<br />

– Motivierte, fröhliche, offene und belastbare Persönlichkeit<br />

– Freude an der Zusammenarbeit mit Teamkolleg/-innen und Fachpersonen<br />

– Teilnahme an schulinternen Sitzungen und Weiter bildungen<br />

– Engagement für die gemeinsame Schulentwicklung<br />

– Lehrbefähigung auf der Primarstufe, Ausbildung in schulischer<br />

Heilpädagogik und evtl. in Deutsch als Zweitsprache<br />

Was bieten wir?<br />

– Anstellung gemäss Richtlinien des Kantons Zürich<br />

– Möglichkeiten für Weiterbildung und Weiterentwicklung<br />

– Mitarbeit in einem motivierten und engagierten Schulhaus-Team<br />

– Kompetente Unterstützung durch Schulleitung und Schulverwaltung<br />

– Zeitgemässe Infrastruktur<br />

Wir freuen uns auf Ihre vollständige Bewerbung bis am 15. Mai 2015<br />

an Schulverwaltung Bachenbülach, Halden 16, Postfach,<br />

8184 Bachenbülach oder schulleitung.bachenbuelach@psbb.ch<br />

Auskünfte erteilt Ihnen Herr lvo Grossrieder, Schulleiter, über<br />

Telefon 044 501 52 50 oder schulleitung.bachenbuelach@psbb.ch.<br />

Weitere Informationen über unsere Schule finden Sie unter<br />

www.psbb.ch.<br />

Die Pestalozzi Jugendstätte Burghof (burghof.org) gehört zur<br />

Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime (zkj.ch). Der Burghof<br />

verfügt sowohl über eine Berufsschule (Fachunterricht,<br />

ABU) als auch über eine Kleinklasse Oberstufe.<br />

Als Ergänzung unseres Teams suchen wir auf Beginn des<br />

Schuljahres 2015/16 eine(n)<br />

Kleinklassenlehrer(in)<br />

Oberstufe (30–50%)<br />

Ihre Aufgabe: Sie führen innerhalb eines Teams eine Klasse<br />

mit divergierenden Leistungsprofilen. Aufgrund der dynamischen<br />

Biografien Ihrer Lernenden ist eine enge interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit mit Sozialpädagogen und Psychologen gefragt.<br />

Unsere Anforderungen: Sie verfügen über ein Sekundarlehrerdiplom<br />

des Kantons Zürich oder über einen gleichgestellten<br />

Abschluss (Fächer: Deutsch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften).<br />

Bildungsvermittlung ist Ihre Leidenschaft.<br />

Unser Angebot: Sie finden ein innovatives, flexibles Umfeld<br />

in welchem Sie Ihre eigenen Ideen und Bedürfnisse einbringen<br />

können. Der Unterrichtsrahmen ist so gelegt, dass Sie die<br />

Möglichkeit haben, optimal auf die Lernenden einzugehen.<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte elektronisch an:<br />

info.burghof@zkj.ch<br />

Für Fragen können Sie sich auch telefonisch an das Sekretariat<br />

wenden: 044 854 84 84. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Stellen<br />

59


Der Autor Werner J. Egli<br />

auf Lesetour durch die<br />

Schulen des Kantons<br />

Zürich im Januar 2015.<br />

Foto: zvg<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 schule & kultur<br />

60<br />

schule&kultur<br />

Wie viel<br />

verdienen Sie?<br />

Autorinnen und Autoren verraten<br />

Geheimnisse.<br />

Text: Julia Frehner George<br />

Seit bald 40 Jahren sind die Autorenlesungen<br />

ein beliebter Fixpunkt im Zürcher<br />

Schuljahr. Auch im nächsten Winter touren<br />

wieder rund hundert Autoren, Illustratorinnen<br />

und Liedermacher durch den<br />

Kanton und entfachen das Lesefeuer im<br />

Klassenzimmer.<br />

Bei «Literatur aus erster Hand» stehen<br />

direkte Begegnungen im Zentrum. Die<br />

Künstlerinnen und Künstler bieten nicht<br />

nur schauspielerische Höchstleistungen<br />

und brillieren mit Live-Zeichnen, Rückwärtssprechen<br />

und Puppenspiel. Sie su­<br />

chen offen den Austausch mit den Kindern<br />

und Jugendlichen und beeindrucken<br />

mit ihrer Ehrlichkeit, wenn es um Fragen<br />

zur Berufswahl oder zum Künstleralltag<br />

geht. Sogar über das Privatleben wird einiges<br />

verraten. Um die Lesung abwechslungsreich<br />

zu gestalten, denken sich die<br />

Künstlerinnen und Künstler Mitmachaktionen<br />

und Spiele aus. Diese werden in<br />

Workshops weiter ausgebaut: schreiben,<br />

dichten, singen, Theater spielen, malen,<br />

basteln und Comics entwerfen. Weit gefächert<br />

ist das Angebot.<br />

Und was sind die Highlights im nächsten<br />

Winter? Der Künstler Mehrdad Zaeri<br />

zeichnet sein Leben als Migrant auf ein<br />

riesiges Blatt Papier. Der Tierfotograf<br />

Thomas Sbampato präsentiert sein neues<br />

Zoobuch. Tom Reed und David Fermer<br />

begeistern für die englische Sprache. Ibo<br />

Ndiaye inszeniert afrikanisches Dorfleben<br />

im Klassenzimmer. Die Illustratorin Birte<br />

Müller gestaltet mit den Kindern in vier<br />

Stunden ein Bilderbuch. Ein Team von<br />

jungen Wortkünstlern bereitet interessierte<br />

Schulklassen auf das grosse Poetry-<br />

Slam-Finale vor. Und natürlich sind auch<br />

bewährte und begehrte Autoren wie Werner<br />

J. Egli, Petra Ivanov und Klaus-Peter<br />

Wolf wieder mit von der Partie! •<br />

Dieses Jahr wird keine Broschüre<br />

in die Schulhäuser geschickt.<br />

Information und Anmeldung ab Ende<br />

Mai auf www.schuleundkultur.zh.ch<br />

Anmeldeschluss: 10. Juli 2015<br />

schule & kultur der Bildungsdirektion<br />

Zürich bietet Schulen finanziell<br />

unterstützte Kulturveranstaltungen<br />

an. Eine Auswahl auf diesen beiden<br />

Seiten, weitere Angebote:<br />

www.schuleundkultur.zh.ch


Film<br />

The Fifth Estate<br />

Internet-Aktivist Daniel Domscheit-Berg<br />

trifft auf einem Hacker-Kongress Julian<br />

Assange, Gründer der Enthüllungsplattform<br />

Wikileaks. Die Partnerschaft jedoch<br />

zerbricht an politischen und ethischen<br />

Fragen. Spannende Studie aus der Fokus-<br />

Reihe Neue Medienwelten – Vernetzt und<br />

verstrickt.<br />

Filmpodium Zürich / 19. Mai, 21. Mai /<br />

Anmeldeschluss 3. Mai / ab 7. Schuljahr<br />

Theater<br />

Die grüne Katze<br />

Das Stück erzählt von sechs Jugendlichen mit der Sehnsucht nach einer Bestimmung<br />

im Leben, nach Halt, Liebe und Geborgenheit.<br />

Junges Schauspielhaus Zürich, Schiffbau, Matchbox / 5. – 26. Juni / 8. – 10. Schuljahr, Kantons- und<br />

Berufsschulen<br />

Theater<br />

Romeo und Julia<br />

Die unsterbliche, schönste und traurigste<br />

Liebesgeschichte aller Zeiten als Freilichtaufführung<br />

vom Theater Kanton Zürich<br />

und in der Regie von Manuel Bürgin.<br />

Veranstaltungsort siehe Theater Kanton<br />

Zürich / zwischen 20. Mai und 11. Juli /<br />

8. – 10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen<br />

Kunst und Wissen<br />

Tierisch – Das Tier<br />

in der Fotografie<br />

Tiere erscheinen oft als geheimnisvolles<br />

Sujet in der Kunst. Die Ausstellung regt<br />

an, über unser Verhältnis zu Tieren und<br />

über die wachsende Bedrohung der Tierwelt<br />

durch den Menschen nachzudenken.<br />

Fotomuseum Winterthur / 7.–10. Schuljahr /<br />

Juni bis Juli / Einführung für Lehrpersonen<br />

am 3. Juni, 18.30 Uhr<br />

Kunst und Wissen<br />

Auf die Plätze, fertig, los!<br />

Der Schweizer Jules Decrauzat (1879–1960)<br />

hielt schon vor 100 Jahren Tempo, Kraft<br />

und Grazie, aber auch die Begeisterung<br />

der Sportler und Zuschauer in seinen Aufnahmen<br />

fest. Im Workshop vergleichen<br />

wir Sportfotos von damals und heute und<br />

schiessen ein sportliches Klassenfoto.<br />

Fotostiftung Schweiz, Winterthur /<br />

7.–10. Schuljahr / Juni bis Juli / Einführung<br />

für Lehrpersonen am 3. Juni, 17.30 Uhr<br />

Theater<br />

Memory – ein Spiel um Wirklichkeit,<br />

Identität und Erinnerungen<br />

Theater im Klassenzimmer. Es stellt spielerisch die Frage nach der Identität<br />

des Menschen – eine Frage, die für Jugendliche im digitalen Zeitalter, in dem sich<br />

Identitäten im Nu aufbauen und wieder zerstören lassen, von Bedeutung ist.<br />

Junges Schauspielhaus Zürich im Klassenzimmer / Daten nach Vereinbarung /<br />

7. – 10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen<br />

Theater<br />

Irrungen und Wirrungen –<br />

Die Liebe steht Kopf<br />

Eine unbedeutende Elfe durchlebt die<br />

Irrungen und Wirrungen der Liebe und<br />

teilt die Gefühlschwankungen der<br />

(Vor)pubertät mit dem jungen Publikum.<br />

In einem Wald in Ihrer Gemeinde / ab<br />

20. Juni bis Ende September / 4.– 6. Schuljahr<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 schule & kultur<br />

61


Agenda<br />

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Agenda<br />

62<br />

Ausstellung<br />

Gottfried Keller –<br />

Dichter und Maler<br />

2012 wurde die Gottfried-Keller-Ausstellung<br />

im Erdgeschoss der Schroder & Co<br />

Bank AG in Zürich eingerichtet. Neu<br />

wurde sie mit einer umfangreichen<br />

Multimediaschau ergänzt, welche die<br />

Aus stellung mit Fotos, Bildern und rezitierten<br />

Gedichten vertieft und erweitert.<br />

Ein Besuch der Ausstellung eignet sich<br />

für Sekundarschul- und Mittelschulklassen.<br />

Die Teilnehmerzahl sollte aus<br />

räumlichen Gründen auf 20 Personen<br />

beschränkt bleiben. Interessierten Lehrpersonen<br />

wird empfohlen, die Ausstellung<br />

vorgängig allein zu besuchen und<br />

vor Ort die illustrierte Begleitpublikation<br />

zu beziehen.<br />

Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr, Central 2,<br />

Zürich. www.gottfried-keller-ausstellung.ch ><br />

Diverses > Informationen<br />

Auszeichnungsfeier<br />

Elf Umweltschulen<br />

werden prämiert<br />

Elf Schulen aus dem Kanton Zürich<br />

werden im Netzwerk Umweltschulen<br />

willkommen geheissen und für ihr Engagement<br />

als Umweltschulen gewürdigt.<br />

Das Programm bietet praxisorientierte<br />

Inputs zum Thema «Global denken, lokal<br />

essen», Informationen zum Projekt «Umweltschulen<br />

– Lernen und Handeln» sowie<br />

Einblicke in die Entwicklungsprozesse<br />

der elf Schulen. Eingeladen sind alle, die<br />

sich für Umweltschulen interessieren.<br />

20. Mai 2015, Stadtgärtnerei Zürich.<br />

www.umweltschulen.ch/auszeichnung<br />

Referat<br />

Ohne Wissen<br />

kein Können<br />

Was bedeutet kompetenzorientiertes<br />

Unterrichten konkret? Was ändert sich<br />

in der praktischen Arbeit? Löst kompetenzorientiertes<br />

Unterrichten eine Bürokratiewelle<br />

mit unzähligen Kompetenzlisten<br />

aus? Geht das Wissen zulasten<br />

von Können verloren? An einer von der<br />

Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Weiter­<br />

bildung der Lehrpersonen (ZAL) organisierten<br />

Veranstaltung zeigt Referent<br />

Dieter Rüttimann an praktischen Beispielen,<br />

wie eine Verbindung von Wissen und<br />

Können im kompetenzorientierten Unterricht<br />

realisiert werden kann.<br />

26. Mai 2015, 19.30 Uhr, Aula BiZE,<br />

Riesbachstrasse 11, Zürich. www.zal.ch ><br />

Aktuell > Events > Referat von Dieter Rüttimann<br />

Science Week<br />

Welt der Naturwissenschaften<br />

erforschen<br />

An der Science Week der ZHAW in Wädenswil<br />

können Schülerinnen und Schüler<br />

Naturwissenschaften hautnah und ganz<br />

praktisch erfahren und im Labor konkrete<br />

Projekte selbst bearbeiten. Die Science<br />

Week richtet sich an Jugendliche im Alter<br />

von 12 bis 15 Jahren. Die ganztägigen<br />

Praxiskurse zu den Themen Chemie, Biotechnologie,<br />

Lebensmittel, Umwelt finden<br />

in den Sommerferien statt.<br />

3. bis 7. August 2015, jeweils von 8.30 bis<br />

17 Uhr, ZHAW Wädenswil. Anmeldeschluss:<br />

15. Juli 2015. www.zhaw.ch/scienceweek<br />

Führung<br />

Vom Umgang mit<br />

natürlichen Ressourcen<br />

In der Schweiz braucht eine vierköpfige<br />

Familie die Fläche eines Fussballfelds,<br />

um sich ein Jahr lang zu ernähren. Davon<br />

wird die Hälfte zur Produktion von<br />

Fleisch- und Milchprodukten benötigt.<br />

Wie viel landet schliesslich im Abfall?<br />

Zusammenhänge werden bei der Führung<br />

im Gräserland in den Gärten der ZHAW<br />

in Wädenswil anschaulich aufgezeigt.<br />

Interaktiv und altersgerecht (Mittelstufe,<br />

Sekundarschule, Gymnasium) setzen<br />

sich die Lernenden mit Pflanzenzüchtung,<br />

Lebensmittelproduktion und dem<br />

Umgang mit natürlichen Ressourcen<br />

auseinander.<br />

Juni bis September 2015, ZHAW-Campus<br />

Grüental, Wädenswil. project.zhaw.ch ><br />

Life Sciences und Facility Management ><br />

Gräserland<br />

Wettbewerb<br />

Hausgemachte<br />

Volksmusik<br />

Vom 10. bis zum 13. September 2015 findet<br />

in Aarau das eidgenössische Volksmusikfest<br />

statt. Die Bevölkerung und insbesondere<br />

Schulklassen sind deshalb eingeladen,<br />

sich am Wettbewerb «Hausgemachte<br />

Volksmusik» zu beteiligen, aus Alltagsgegenständen<br />

ihre eigenen Musikinstrumente<br />

herzustellen und allein oder in<br />

Gruppen zu musizieren. Die musikalischen<br />

Darbietungen können ab sofort als<br />

Musik-Clips auf die Website des Eidgenössischen<br />

Volksmusikfests 2015 gestellt<br />

werden. Die besten drei Clips werden<br />

ausgezeichnet. Inspirationen und Anleitungen<br />

für das Bauen von Instrumenten<br />

gibt es in Workshops und Kursen.<br />

Hochladen der Beiträge: bis 31. Juli 2015.<br />

Workshop: 30. Mai 2015. www.aarau2015.ch<br />

Bildungssymposium<br />

Bildungsqualität und<br />

Bildungsgerechtigkeit<br />

Das diesjährige Bildungs- und Schulleitungssymposium<br />

in Zug widmet sich dem<br />

Thema «Bildungsqualität und Bildungsgerechtigkeit».<br />

Im Plenungsprogramm<br />

sprechen internationale Expertinnen und<br />

Experten aus Bildungswissenschaft,<br />

Bildungsverwaltung und Bildungspraxis<br />

zum Tagungsthema. Im Parallelprogramm<br />

können die Teilnehmenden aus verschiedenen<br />

Workshops und Vorträgen ihr<br />

eigenes Tagesprogramm zusammenstellen.<br />

Das Symposium ist die grösste internationale<br />

Fachtagung zu den Themen<br />

Bildungsqualität und Bildungsmanagement<br />

im deutschsprachigen Raum.<br />

2. bis 4. September 2015, Pädagogische<br />

Hochschule Zug. Anmeldeschluss: 30. Juni<br />

2015. www.schulleitungssymposium.net<br />

Kurs<br />

Weiterbildungen für Kindergartenlehrpersonen<br />

Das Lern- und Mathematikatelier bietet<br />

neue Weiterbildungskurse für Lehrpersonen<br />

der Kindergartenstufe an: «Lehrmittel<br />

Mathematische Förderung im Kindergarten<br />

– Zählen, Mengen, Zahlen»,<br />

Halbtageskurs am 10. oder 24. Juni 2015.<br />

«Sprachförderung im Kindergarten»,<br />

eintägiger Kurs am 20. Juni 2015. «Jahresplanung<br />

Mathematische Förderung<br />

im Kindergarten», eintägiger Kurs am<br />

13. Juni 2015.<br />

Hadlaubstrasse 4, 8006 Zürich.<br />

www.lernerlebnisse4-7.ch<br />

Agenda Die Redaktion stellt hier Ausstellungen, Führungen, Wettbewerbe etc. vor.<br />

Pro Tipp max. 600 Zeichen inklusive Leerschlägen: Was, wann, wo, für wen, Kontaktadresse,<br />

Bild an: schulblatt@bi.zh.ch. Die Redaktion behält sich Auswahl und<br />

Kürzung der Texte vor und übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt.


– Religion und Kultur<br />

Die Lehrmittelreihe für den bekenntnisunabhängigen schulischen<br />

Unterricht in Religion und Kultur auf allen Stufen<br />

Kinder und Jugendliche begegnen im Alltag Menschen verschiedener Herkunft,<br />

Religionen und Weltanschauungen. Mit Blickpunkt erkunden sie Phänomene<br />

aus Religion und Kultur und nehmen Verschiedenartigkeit und Vielfalt<br />

wahr. Elementares Grundwissen hilft ihnen, sich in ihrem Alltag zu orientieren<br />

und Sichtweisen anderer zu achten.<br />

Unterrichtsmaterialien<br />

für das 1.–3. Schuljahr<br />

Unterrichtsmaterialien<br />

für das 4.–6. Schuljahr<br />

Unterrichtsmaterialien<br />

für das 7. und 8. Schuljahr<br />

Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch<br />

finden Sie Informationen zu den Lehrmitteln,<br />

Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten<br />

sowie Planungshilfen.<br />

lehrmittelverlag-zuerich.ch


Wir fördern die Bildung<br />

Wir haben für Lehrpersonen auf unserer neu konzipierten Webseite<br />

über 100 aktuelle Apps für den Unterricht zusammengestellt.<br />

Die ausgesuchten Apps sind praxiserprobt, bewertet und<br />

mit didaktischen Hinweisen und Unterrichtsideen angereichert.<br />

Melden Sie sich kostenlos an und informieren Sie sich unter:<br />

www.dataquest.ch/education/apps<br />

Bahnhofplatz 1<br />

8001 Zürich<br />

Tel. 044 265 10 10<br />

Weinbergstrasse 71<br />

8006 Zürich<br />

Tel. 044 360 39 14

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