Wirkungsvolle Zusammenarbeit â der Beitrag der Sozial ... - VBK-CAT
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ZKE 1/2011<br />
Heck, <strong>Wirkungsvolle</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
sen, Wissen über sozialarbeiterische Methoden und allgemeiner Gesprächsführungskompetenz.<br />
Solche Anhörungen werden denn auch von allen<br />
Beteiligten meist als unbefriedigend erlebt. Dabei hat die Behörde die betroffene<br />
Person zu allen für den Entscheid wesentlichen Tatsachen zu befragen<br />
und ihr die Gründe darzulegen, die zum Verfahren geführt haben und eine<br />
bestimmte Massnahme in Betracht ziehen. Die betroffene Person muss ihre<br />
eigene Darstellung des Sachverhaltes darlegen und zu allfälligen Vorwürfen<br />
Stellung nehmen können 5 .<br />
Was ist die Folge von <strong>der</strong>artigen Fällen? Zu oft resultieren behördlich angeordnete<br />
Massnahmen, die vor allem eines sind: unspezifisch abgefasste Anordnungen,<br />
implizit an die Adresse des Mandatsträgers. Beispiel Besuchsrechtsregelung:<br />
eine Anordnung nach Art. 308 Abs. 2, wo in <strong>der</strong> Erwägung kaum vom<br />
Missstand gesprochen und die Eltern als Konfliktparteien angesprochen werden.<br />
Dazu ein ganzer Katalog, was <strong>der</strong> Beistand alles zu erfüllen hat, und kaum ein<br />
Wort, was die Eltern dazu beizutragen haben. Durch die künftige Arbeit <strong>der</strong><br />
Fachbehörden ist diesbezüglich, insbeson<strong>der</strong>e mit dem <strong>Beitrag</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>arbeit,<br />
Kurskorrektur zu erwarten.<br />
Wir haben die Legitimation, Notwendigkeit und die daraus resultierende Verpflichtung<br />
sowie die Anfor<strong>der</strong>ungen zur <strong>Zusammenarbeit</strong> angeschaut. Gehen<br />
wir einen Schritt weiter: von den generellen Anfor<strong>der</strong>ungen zum fachspezifischen<br />
<strong>Beitrag</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>en Arbeit in <strong>der</strong> Fachbehörde.<br />
3. Der fachspezifische <strong>Beitrag</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>arbeit<br />
Man kann sich jetzt fragen, wie sich das (sozialarbeiterische) Fachwissen in einer<br />
KESB entfalten kann. Die Frage ist berechtigt, auch wichtig und dennoch<br />
nicht ganz treffend. Denn wir haben gesehen, dass für eine erfolgreiche interdisziplinäre<br />
<strong>Zusammenarbeit</strong> nicht bloss das Vertretensein von Fachkompetenz<br />
ausreicht. Die Anfor<strong>der</strong>ungen sind umfangreicher. Ziehen wir also zur umfassenden<br />
Beantwortung <strong>der</strong> Frage die weiter oben besprochenen Anfor<strong>der</strong>ungen herbei,<br />
denn davon lässt sich <strong>der</strong> <strong>Beitrag</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>en Arbeit in <strong>der</strong> Fachbehörde<br />
ziemlich linear ableiten.<br />
3.1 Einsicht in die Notwendigkeit <strong>der</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> und Verständnis<br />
für die Komplexität <strong>der</strong> Probleme und Lösungen<br />
Zu diesem Punkt ist die Profession <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>en Arbeit im «Heimvorteil» und<br />
man kann sagen: die interdisziplinäre Arbeit in einer Fachbehörde müsste <strong>der</strong><br />
<strong>Sozial</strong>arbeit eigentlich leicht fallen. Denn die hier aufgeführten Faktoren entsprechen<br />
ihrem ureigentlichen Berufsverständnis. <strong>Sozial</strong>e Arbeit ist es sich<br />
gewohnt, mit Fragestellungen, Wissen und Methoden unterschiedlicher Fachrichtungen<br />
integrativ zu operieren; <strong>Sozial</strong>e Arbeit fühlt sich längst dem transdis-<br />
5<br />
Vgl. dazu Häfeli, Ch. (2005). Gesetzliche <strong>Sozial</strong>arbeit. Folien Handout <strong>Zusammenarbeit</strong> mit Behörden.<br />
Luzern: Hochschule für <strong>Sozial</strong>e Arbeit.<br />
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