Wirkungsvolle Zusammenarbeit â der Beitrag der Sozial ... - VBK-CAT
Wirkungsvolle Zusammenarbeit â der Beitrag der Sozial ... - VBK-CAT
Wirkungsvolle Zusammenarbeit â der Beitrag der Sozial ... - VBK-CAT
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ZKE 1/2011<br />
Heck, <strong>Wirkungsvolle</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
Zurück zum spezifischen <strong>Beitrag</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>arbeit. <strong>Sozial</strong>arbeit erfüllt mit ihrer<br />
Kompetenz und ihrem Verständnis die Anfor<strong>der</strong>ungen von Punkt 3.1 ganz<br />
grundsätzlich. Denn ein Behördenmitglied <strong>Sozial</strong>er Arbeit bringt nicht bloss individuelles<br />
und implizites Alltagswissen ein, son<strong>der</strong>n leistet einen <strong>Beitrag</strong>, Problem-<br />
und Erklärungswissen ins Kollektiv einzubringen, um gemeinsame Lösungsansätze<br />
im Sinne von Expertenwissen zu entwickeln.<br />
3.2 Erarbeiten und Teilen einer Policy<br />
Eine KESB braucht eine Policy, die sowohl die Behördenmitglie<strong>der</strong>, als auch<br />
die Behördensekretariate kennen und teilen und die mit den Fachstellen und<br />
Mandatsträgern abgestimmt ist.<br />
Eine Policy meint einen gemeinsamen Grundsatz, Prinzipien, Stossrichtung,<br />
Programm o<strong>der</strong> Strategie. Es braucht den Diskurs innerhalb <strong>der</strong> Behörde und<br />
mit den Fachstellen, was unter Kindswohl, Kindsgefährdung o<strong>der</strong> Vernachlässigung<br />
zu verstehen ist. Damit das möglich ist, braucht es eine gemeinsame Sprache.<br />
Ich meine damit nicht das Kennen und Verstehen von Fachbegriffen <strong>der</strong><br />
einzelnen Professionen, das auch. Doch was nützen Worte, wenn wir keine Grammatik<br />
dafür haben? Hier kommt <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>arbeit eine entscheidende Rolle zu.<br />
Sie hat ihre Fachlichkeit im Sinne eines transdisziplinären <strong>Beitrag</strong>es zur Erarbeitung<br />
einer gemeinsamen Policy einzubringen. Und: mit <strong>der</strong> Vertretung <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>arbeit<br />
in <strong>der</strong> Behörde wird es zu einer Verschiebung und eigentlichen Ordnung<br />
<strong>der</strong> Verhältnisse kommen. Es werden nicht mehr alleine einzelne Mandatsträger<br />
o<strong>der</strong> Fachstellen sein, welche die fachliche Richtung vorgeben. Die Behörde<br />
selbst wird fachlich kompetenter. Das ist gut so. Problematisch wird es dann,<br />
wenn Mandatsträger und Fachstellen darin verharren, die Behörden fachlich<br />
führen zu wollen, und/o<strong>der</strong> die <strong>Sozial</strong>arbeiterin in <strong>der</strong> Behörde nicht merkt,<br />
wenn sie inadäquat ins operative Geschäft eingreift. Dashalb, wie bereits erwähnt:<br />
eine Policy muss nicht nur innerhalb einer Behörde erarbeitet werden, sie<br />
muss mit den mandatsführenden Stellen bzw. Fachstellen abgestimmt sein. Denn<br />
sowohl im Dreieck Behörde – Mandatsträger – weitere Fachdienste wie auch<br />
innerhalb einer interdisziplinären Behörde ist die <strong>Zusammenarbeit</strong> und Koordination<br />
von wechselseitiger Abhängigkeit (Interdependenz) geprägt.<br />
24