SPORT UNION ZENTRALSCHWEIZ Die grosse Fusionsparty im ...

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Sport FAUSTBALL: Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte Der Verein als Lebensnerv Fünf Jahre ist es her, seit sich in Flums/SG einige Jugendliche zusammen taten, um ein Faustballteam zu gründen. Initiator war Andreas Hörner (45), der von Wollerau herkommend, seinen geliebten Faustballsport weiter «leben» wollte. Schliesslich ging es bei ihm gar ums Überleben… Schon vor zehn Jahren war der einst sehr impulsive Faustballer einer grossen psychischen Belastung ausgesetzt. Ein schwerer Verkehrsunfall im April 1999 hat die erfolgreiche Nachwuchs-Mannschaft von Andreas Hörner jäh auseinan- 6 turnen&sport 12/2009 der gerissen. Drei Schwerverletzte und langwierige Genesungsprozesse haben das Team sportlich zerstört – emotional jedoch noch mehr zusammen geschweisst. Hörner, der das Unfallfahrzeug gelenkt hatte, machte sich schwere Vor- grosses Medienecho nach «München-Aktion» Weit über die Kantonsgrenzen bekannt wurde das FBT Flums im vergangenen September. Die Flumser besuchten ein Turnier in Freising/D und anschliessend die Stadt München. «Dürfen wir uns in München denn noch zeigen?», fragte ein Spieler und sprach seine Mannschaft auf die lebensbedrohende Schlägerei einiger Schweizer Jugendlichen im Juni an. So lancierte Flums eine Gegenmassnahme: In T-Shirts mit dem Aufdruck «Grüezi, wir sind anständige Schweizer» verteilten die Ostschweizer (Bild oben: Noah Gall) 1000 Stück Toblerone. Die Folge waren sehr sympathische Reaktionen der Münchner und eine beachtliche Medienpräsenz in Deutschland und der Schweiz. Weitere Infos: www.manorindoors.ch/FBT. Andreas Hörner, umgeben von Spielern des FBT Flums (Foto: Felix Stöldt). würfe, geriet in eine Krise und versuchte sein Leben mit einem «Tapetenwechsel» – Umzug von Altendorf nach Flums und neuer Job als Zeitungsredaktor im Sarganserland – wieder ins Gleichgewicht zu bringen. «Ich wollte mit dem Faustballsport aufhören, doch meine damalige Mannschaft mir sehr geholfen. Es gab nie Vorwürfe», erinnert sich Hörner. Drei Jahre pendelte er zwischen Flums und Wollerau, bevor ihm dies zuviel wurde und er in seiner neuen Heimat den Faustballsport lancierte. Damals wusste er noch nicht, wie wichtig ihm sein neuer Verein werden könnte… Von Null auf Hundert … und zurück Sportlich ging es mit dem Faustballteam Flums rasch aufwärts. Innert drei Jahren schaffte es der jüngste Verein der Sport Union Schweiz von der 5. bis in die 2. Liga. Dann kam der Bruch: Ein junges Talent (Fabian Marthy) wechselte nach Diepoldsau in die Nationalliga. Andere Stützen verloren die Lust oder mussten aus disziplinarischen Gründen «entlassen» weden. Mit dem sportlichen Abstieg bis in die 4. Liga folgte auch für Andreas Hörner ein weiteres Tief. Depressionen und der Verlust der Lebensfreude kamen wie aus heiterem Himmel über den damals 43-Jährigen. Nicht nur er, sondern auch seine jungen Spieler standen vor einer schweren Prüfung. «Ich konnte meine Krise vor den Spielern nicht verbergen. Ein 13-jähriger flehte mich einmal an: Bitte mach keine Dummheiten…!», erzählt der Journalist mit bewegter Stimme. «Ich wollte das nicht, aber ich war in dieser Zeit nicht mehr ich. Unglaublich, dass ich diese Jugendlichen so belastet habe.» Wichtiger Schritt Schliesslich hat sich Andreas Hörner vor rund einem Jahr zu einem längeren Aufenthalt in der Psychiatrie entschlossen. «Mach das, Andi, wir werden den Verein schon am Leben erhalten», sagte Teamcaptain Philipp Grüninger, der zwischenzeitlich 21 Jahre alt und neuer Präsident des FBT Flums geworden ist. In den drei Monaten in der Klinik hat Andreas Hörner sehr viel Rückhalt aus seinem Umfeld erfahren können – allen voran auch von seinen jungen Spielern und deren Eltern. «Die Zeit in der Klinik war hart, ich wollte oft aufgeben», erinnert sich Hörner. «Zwei Selbstmorde innerhalb unserer Wohngruppe musste ich verarbeiten. Das war sehr hart. Es hat mir aber auch gezeigt, dass das nicht der richtige Weg ist.» Sport Union Schweiz
Kleiner Verein plant grosses Im Januar steht das FBT Flums zusammen mit der Männerriege Bad Ragaz wieder organisatorisch im Einsatz. Im Rahmen der «Manor Indoors» findet am 9./10. Januar 2010 der Europacup der Männer in Bad Ragaz statt. Rund um dieses Spiele werden der Int. Raiffeisen-U18-Cup, der Bad Ragazer Vereinscup und das Schüler-Camp mit rund 100 Neulingen aus den Sarganserländer Oberstufen ausgetragen. Geleitet wird dieses Camp von den Spielern der Schweizer U18-Nationalmannschaft. Enormer Rückhalt Im April wurde Andreas Hörner aus der Klinik entlassen, von seinen Spielern auf den Trainingsplatz zurück geholt und dort aufs herzlichste begrüsst. «Alle waren noch da, sie haben ihr Versprechen gehalten.» Nicht die Therapien, sondern die dreimonatige Pause, der enorme Rückhalt seines jungen Vereins und die Bekanntschaft mit seiner heutigen Lebenspartnerin haben ihn aus dem Loch geholt. «Es geht mir sehr gut, ich habe wieder grosse Freude am Leben und bin einfach allen sehr dankbar. Vor allem meiner Familie und meiner ‚Faustballfamilie’.» «Schön, dass es dir wieder so gut geht», sagte kürzlich ein 17-jähriger Spieler zu ihm und ergänzte «aber es war keine einfache Zeit für uns». Andreas Hörner ist sich bewusst, dass er seinem Umfeld eine grosse Belastung war. Nach Jahren des Gebens hat ihm der Verein viel zurückgegeben. «Er hat mir gezeigt, dass eine sportliche Gemeinschaft überlebenswichtig sein kann. Und das möchte ich anderen Menschen auch mitteilen.» Er schäme sich nicht, über seine Krise zu reden. Im Gegenteil, es tue ihm gut… Sport Union Schweiz MARKUS ROTH Europacup Männer in Bad Ragaz Samstag, 9. Januar 2010 16 h, 1. Halbfinal: Askö Linz-UrfahrVaihingen/Enz, 18 h, 2. Halbfinal: FB Schwellbrunn-MTV Hammah Sonntag, 10. Januar 12 h, Verlierer Halbfinals 14 h, Final weitere infos: www.manor-indoors.ch gemeinsam nach oben Fünf Jahre nach der Vereinsgründung und einem zwischenzeitlichen Mitgliederschwund ist das Faustballteam Flums wieder auf dem Weg nach oben. Eine Werbeaktion in der Schule hat dem jungen Verein gegen zehn Nachwuchsspieler und weitere acht Aktiv-Mitglieder beschert. Der Vorstand ist hauptsächlich mit Spielern zwischen 17 und 21 Jahren bestückt. Den «Weg nach oben» unterstützt auch das örtliche Bergbahn-Unternehmen «Flumserberg» und hat sämtliche 30 Vereinsmitglieder mit einem neuen Dress ausgerüstet (Foto: Foto Steinemann). Hallensaison 2009/10 Zur Hallenmeisterschaft 2009/10 hat Swiss Faustball wieder seinen beliebten Meisterschaftsführer Damen und Herren NLA, B und 1. Liga herausgegeben, der auch bei unserer Geschäftsstelle erhältlich ist. Weitere Infos unter www.faustball.ch. Sport JUGENDSPORT: FICEP-Jugendlager 2010 in Melk/A «Olympia-Feeling» im Sport- und Kulturlager «Spass haben – Freunde finden – neue Sportarten ausprobieren». Vom Samstag, 31. Juli, bis Sonntag, 8. August 2010, ermöglicht die Sport Union Schweiz interessierten 14- bis 18-jährigen Jugendlichen die Teilnahme am internationalen FICEP-Jugendlager. Nach 2009 findet das Lager gleich noch einmal in der wunderschönen Donaustadt Melk in Niederösterreich statt. Unsere Unterkunft und die Sportanlagen liegen im Kollegi des bekannten Stifts Melk. Dort hast du die Möglichkeit, viele Sportarten auszuprobieren, aber auch an Karaoke, Beach-Party, Action- Quiz usw. teilzunehmen und Sportinteressierte aus anderen Ländern und Kulturen kennen zu lernen. Da wir unsere Lagerteilnahme frühzeitig bestätigen müssen, sind wir um deine Anmeldung bis 28. Februar 2010 froh. Bei etlichen Kantonalverbänden gibt es Subventionen für den Lagerpreis von 650 Franken. Sichere dir diese attraktive Möglichkeit schon heute! Das Lager im Urteil bisheriger Teilnehmer SABINE KIEFER «das Lager war der hammer. es war supii, dass wir Leute aus anderen Ländern kennenlernen konnten. ich habe jetzt noch Kontakt über Facebook. die vielen verschiedenen Sportangebote und auch die Gruppen waren super. ich werde nächstes Jahr wiederkommen!» Noemi Balsiger «das Ficep-Lager bereitet viel Freude. Man lernt viel Spannendes, zum Beispiel, vor Gleichaltrigen Respekt zu haben. es kommt nicht auf die hautfarbe oder nationalität an. Man sollte im Leben zusammenhalten und nicht immer gegeneinander sein!!! ich möchte mich für die Super-organisation bedanken.» Filiz Furundaoturan turnen&sport 12/2009 7
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