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id in quoque optimum esse debet, cui nascitur, quo ... - Ave-caesar.de

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Late<strong>in</strong> Gk 13 [Schaab] Leda Führ, Andreas Gärtner, Niklas Roth 16.11.12<br />

SENECA: EP. 76<br />

AMA RATIONEM!<br />

<strong>id</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>quo</strong>que</strong> <strong>optimum</strong> <strong>esse</strong> <strong><strong>de</strong>bet</strong>, <strong>cui</strong> <strong>nascitur</strong>,<br />

<strong>quo</strong> censetur.<br />

[9] In hom<strong>in</strong>e qu<strong>id</strong> est <strong>optimum</strong>?<br />

ratio: hac antecedit animalia, <strong>de</strong>os sequitur.<br />

Ratio ergo perfecta proprium bonum est,<br />

cetera illi cum animalibus satisque communia sunt.<br />

VALET: et leones.<br />

FORMOSUS est: et pavones.<br />

VELOX est: et equi.<br />

Non dico, <strong>in</strong> his omnibus v<strong>in</strong>citur;<br />

non quaero, qu<strong>id</strong> <strong>in</strong> se maximum habeat, sed qu<strong>id</strong> suum.<br />

CORPUS habet: et arbores.<br />

Habet IMPETUM ac MOTUM VOLUNTARIUM: et bestiae et vermes.<br />

Habet VOCEM: sed quanto clariorem canes, acutiorem aquilae, graviorem tauri, dulciorem<br />

mobilioremque lusc<strong>in</strong>ii?<br />

[10] Qu<strong>id</strong> est <strong>in</strong> hom<strong>in</strong>e proprium?<br />

Ratio haec recta et consummata felicitatem hom<strong>in</strong>is implevit.<br />

Ergo si omnis res, cum bonum suum perfecit, laudabilis est et ad f<strong>in</strong>em naturae suae<br />

pervenit, hom<strong>in</strong>i autem suum bonum ratio est, si hanc perfecit, laudabilis est et f<strong>in</strong>em<br />

naturae suae tetigit.<br />

Haec ratio perfecta virtus vocatur ea<strong>de</strong>mque honestum est.<br />

[11] Id itaque unum bonum est <strong>in</strong> hom<strong>in</strong>e, <strong>quo</strong>d unum hom<strong>in</strong>is est;<br />

nunc enim non quaerimus qu<strong>id</strong> sit bonum, sed qu<strong>id</strong> sit hom<strong>in</strong>is bonum.<br />

Si nullum aliud est hom<strong>in</strong>is quam ratio, haec erit unum eius bonum, sed pensandum cum<br />

omnibus.<br />

Si sit aliquis malus, puto, <strong>in</strong>probabitur; si bonus, puto probabitur.<br />

Id ergo <strong>in</strong> hom<strong>in</strong>e primum solumque est <strong>quo</strong> et probatur et <strong>in</strong>probatur.


Late<strong>in</strong> Gk 13 [Schaab] Leda Führ, Andreas Gärtner, Niklas Roth 16.11.12<br />

Dieses muss auch im Besten se<strong>in</strong>, für das er geboren wur<strong>de</strong>,<br />

wonach er beurteilt wird.<br />

Was ist das Beste im Menschen?<br />

ratio: <strong>in</strong> diesem schreitet er <strong>de</strong>m Tierischen voran [und] folgt <strong>de</strong>n Göttern.<br />

Die ratio wur<strong>de</strong> vollen<strong>de</strong>t als das beson<strong>de</strong>re Gut,<br />

die übrigen [D<strong>in</strong>ge] s<strong>in</strong>d ihm mit <strong>de</strong>n Tieren und Pflanzen geme<strong>in</strong>.<br />

Er ist stark: auch die Löwen.<br />

Er ist schön: auch die Pfauen.<br />

Er ist schnell: auch die Pfer<strong>de</strong>.<br />

Ich sage nicht, er wird <strong>in</strong> diesen [D<strong>in</strong>gen] von allen besiegt.<br />

Ich frage nicht, was er <strong>in</strong> sich als Größtes habe, son<strong>de</strong>rn was se<strong>in</strong> [ist].<br />

Er hat e<strong>in</strong>en Körper: auch die Bäume.<br />

Er hat Le<strong>id</strong>enschaft und freiwillige Bewegung: auch die wil<strong>de</strong>n Tiere und die Würmer.<br />

Er hat e<strong>in</strong>e Stimme: aber wie viel lauter [s<strong>in</strong>d] die Hun<strong>de</strong>, wie viel schriller die Adler, wie viel<br />

tiefer die Stiere, wie viel süßer und beweglicher die Nachtigallen?<br />

Was ist das Beson<strong>de</strong>re im Menschen?<br />

ratio: dieses aufrechte und zur Vollendung gebrachte vollen<strong>de</strong>te das Glück <strong>de</strong>s Menschen.<br />

Also wenn die ganze Sache, wenn se<strong>in</strong> Gut vollen<strong>de</strong>t ist, lobenswert ist und die Grenze<br />

se<strong>in</strong>er Natur erreicht hat, aber <strong>de</strong>m Menschen eigenes Gut die ratio ist, wenn er dieses<br />

vollen<strong>de</strong>t hat, ist er lobenswert und hat die Grenze se<strong>in</strong>er Natur erreicht.<br />

Diese vollen<strong>de</strong>te ratio wird virtus genannt und dieselbe ist ehrenswert.<br />

Es ist <strong>de</strong>shalb e<strong>in</strong>e gute Sache im Menschen, weil e<strong>in</strong>e Sache <strong>de</strong>m Menschen ist;<br />

<strong>de</strong>nn nun suchen wir nicht, was das Gute ist, son<strong>de</strong>rn was das Gute <strong>de</strong>s Menschen ist.<br />

Wenn <strong>de</strong>m Menschen nichts an<strong>de</strong>res ist, als die Vernunft, wird dieses d<strong>esse</strong>n e<strong>in</strong>ziges Gut<br />

se<strong>in</strong>, aber es muss mit allem erkauft wer<strong>de</strong>n.<br />

Wenn irgendwer schlecht ist, glaube ich, wird er missbilligt; wenn er gut ist, glaube ich, wird<br />

er anerkannt. Also ist dieses Im Menschen das erste und e<strong>in</strong>zige, durch das er sowohl<br />

gebilligt als auch missbilligt wird.<br />

Aufgaben:<br />

1. Was verlangt Seneca vom Menschen?<br />

2. F<strong>in</strong><strong>de</strong> Stilmittel!

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