Trendguide Fünfseenland Sommer/Herbst 2011

"aCH, HÖRen sIe auF. ICH Hasse tRenDs In DeR KüCHe."
Trends. Sie sind so vergänglich. Ich mag einfach
Traditionen, traditionelle Garmethoden, traditionelle
Zubereitungen, einfach gutes Handwerk.
Natürlich koche ich heute nicht mehr so, wie man
meIn aRBeItstaG
FänGt Im BIOlaDen
meIneR
elteRn an
es vor hundert Jahren getan hat, denn man lebt
heute ja auch nicht mehr so, wie vor hundert Jahren.
Aber prinzipiell baut gute Küche immer auf
gutes Handwerk und respektvollen Umgang mit
den Produkten auf. Das ist heute und in meiner
Küche nicht anders als vor hundert Jahren.
Wie legen Sie Ihre Rezepte an, haben Sie ein
Faible für herzhafte traditionelle Gerichte?
Wie schon erwähnt, mag ich Traditionen. Mein
Arbeitstag fängt im Bioladen meiner Eltern, dem
Loth Hof Laden hier in Münsing, bei einem Kaffee
und einem Rundgang durch die Regale an. Dann
telefoniere ich mit dem örtlichen Metzger und dem
Fischer unten am See und überlege mir, worauf
ich heute Lust habe und was ich bei dem heutigen
Wetter und der heutigen Stimmung gerne essen
würde. Aus all diesen Eindrücken und Informationen
stelle ich dann meine Tageskarte zusammen.
Rezepte im klassischen Sinn mache ich gar nicht.
Unter Landküche stellt man sich eine deftige,
fette Angelegenheit vor. Sie setzen sich auch für
gesunde Ernährung ein. Können diese
Gerichte zeitgemäß sein?
Landküche ist ein schrecklicher Begriff.
Darunter stellt man sich in der Tat meist
wenig einfallsreiche Gerichte vor. Landküche –
wenn man diesen Begriff weiter verwenden will
– kann aber auch ganz wunderbar sein. Nämlich
dann, wenn auf perfekte Qualität Wert gelegt wird.
Die Frage ist doch letztlich immer: Was bringe
ich wie auf den Teller? Zum Beispiel einen gut
gemachten Schweinebraten aus hochwertigem,
gesundem Fleisch und keinen mit Wasser, Fett,
Antibiotika und Hormonen vollgespritzten
Schwamm. Dazu eine selbst gezogene Sauce, die
nicht mit Mondamin oder Saucenfix abgebunden
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