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Trendguide Fünfseenland Sommer/Herbst 2011

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"aCH, HÖRen sIe auF. ICH Hasse tRenDs In DeR KüCHe."<br />

werden muss. Einen Kartoffelknödel, der nicht<br />

nur aus Stärke besteht und ein Blaukraut, das<br />

ohne Glukose, Farbstoffe und Geschmacksverstärker<br />

auf den Teller kommt. So ein Gericht<br />

kann einen absolut glücklich und zufrieden<br />

machen. Und man steht vom Tisch auf, ohne<br />

einen bleischweren Magen.<br />

Gibt es traditionelle Gerichte oder einen Geschmack,<br />

den Sie besonders lieben, mit dem Sie<br />

eine schöne Erinnerung verbinden?<br />

Unbedingt! Butter!<br />

Sind die Deutschen Genießer?<br />

Schwer zu sagen. Im Vergleich zu den Franzosen<br />

und Italienern sind die Deutschen sicher keine<br />

Genießer. Aber es ist auch eine Veränderung<br />

spürbar. Das generelle Problem ist jedoch,<br />

dass sich viel zu wenig Menschen Zeit zum<br />

Genießen nehmen.<br />

Das hat ganz viel mit Wertschätzung zu tun.<br />

Mit der eigenen Wertschätzung und der des<br />

Essens an sich.<br />

Was kochen Sie für 10 Euro?<br />

Worauf ich Lust habe. Es geht nicht ums Rechnen,<br />

sondern darum, sich Optionen zu schaffen. Essen<br />

hat neben dem Grundbedürfnis des Hungerstillens<br />

doch immer mit Lust zu tun. Wenn ich als erstes<br />

nach dem Preis frage, fange ich eigentlich schon<br />

falsch an. Lieber esse ich nichts, als etwas<br />

schlechtes und billiges.<br />

Warum müssen Köche heute an die Schulen<br />

gehen, um den Kindern zu erklären, wie sie sich<br />

gesund ernähren?<br />

Kinder sind unsere Zukunft, sie sind die besten<br />

Multiplikatoren, oft sind sie es, die noch offen<br />

sind für diese Themen. Ihnen aufzuzeigen, was<br />

Billigprodukte bedeuten – Massentierhaltung,<br />

Genmanipulation, künstliche Farbstoffe, Denaturierung<br />

– fällt oft noch auf fruchtbaren Boden.<br />

Und wenn man ihnen dann noch aufzeigt, wie viel<br />

Spaß kochen machen kann, dann haben wir Köche<br />

vielleicht einen kleinen, aber nicht unwesentlichen<br />

Beitrag zu einem Umdenken geleistet. Kochen hat<br />

ja nicht nur einen sättigenden und einen gesunden<br />

Aspekt. Kochen hat auch einen ganz hohen sozialen<br />

Aspekt. Das wird heute oft vergessen.<br />

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