05.05.2015 Aufrufe

Trendguide Fünfseenland Sommer/Herbst 2011

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

meIsteR DeR FlIeGe<br />

Während<br />

Haslach Bachforellen und<br />

Saiblingen nachstellen will, konzentriert sich<br />

Kurt Krause heute ganz auf Aitel, eine heimische<br />

Fischart aus der Familie der Karpfenfische, die in<br />

Norddeutschland auch unter dem Namen Döbel<br />

bekannt ist. „Fliegenfischen braucht Intuition<br />

und Kunsthandwerk, egal welche Fischart man<br />

fangen will“, erklärt er und fädelt die feine, nahezu<br />

unsichtbare Angelschnur durch eine winzige Öse<br />

an der Fliegenattrappe. „ Die Wahl der richtigen<br />

Fliege verlangt Erfahrung. Die Oberflächlichen<br />

bleiben Außenseiter. Ungeduldige warten erfolglos.<br />

Geduldige genießen, lassen die Gedanken laufen,<br />

in denen nur Fische und Fliegen vorkommen,<br />

nicht die Nebensächlichkeiten des Alltags.“ Dabei<br />

ist nicht der Fang des Fisches, sondern der Sieg<br />

über ihn der Triumph. Wobei man sich diesen oft<br />

hart erarbeiten muss: Selbst die beiden „Meister<br />

der Fliege“ bleiben mit ihrer Angel mehrfach in<br />

Bäumen und Sträuchern hängen. Und zwei Mal<br />

beißen ihnen die Bachforellen den in mühseliger<br />

Kleinarbeit gefertigten Köder einfach ab. Doch ihnen<br />

scheint das nicht das Geringste auszumachen.<br />

„Beim Fischen mit der Flugangel ist Wurftechnik<br />

alles“, sagt Haslach, der auch Kurse für Anfänger<br />

und Fortgeschrittene gibt. „Du musst die Rute<br />

am rechten Arm angewinkelt auf elf Uhr halten,<br />

rückwärts auf ein Uhr bewegen - die erste Weghälfte<br />

langsam, die zweite beschleunigt - dann<br />

in umgekehrter Richtung dasselbe umgekehrt,<br />

vorwärts und rückwärts, sodass die schwere<br />

Flugschnur, von der du immer mehr freigibst, die<br />

Fliege in der Horizontalen durch die Luft schwingt,<br />

so lange, bis sie an genau der Stelle im Fluss ist,<br />

wohin du sie platzieren möchtest. Dann ziehst du<br />

den Köder ruckartig durchs Wasser, bis du den<br />

Ruck spürst, der durch die Rute geht und das Herz<br />

hüpfen lässt.“<br />

Apropos Ruck. Kaum hat Haslach das Wort<br />

ausgesprochen, kommt von seinem Anglerfreund,<br />

der etwas flussabwärts in einem stillen Seitenarm<br />

der Würm steht, die Meldung: Biss! Der Drill, das<br />

Duell mit dem Fisch, beginnt. Die extrem dünne<br />

189

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!