Trendguide Fünfseenland Sommer/Herbst 2011
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meIsteR DeR FlIeGe<br />
Während<br />
Haslach Bachforellen und<br />
Saiblingen nachstellen will, konzentriert sich<br />
Kurt Krause heute ganz auf Aitel, eine heimische<br />
Fischart aus der Familie der Karpfenfische, die in<br />
Norddeutschland auch unter dem Namen Döbel<br />
bekannt ist. „Fliegenfischen braucht Intuition<br />
und Kunsthandwerk, egal welche Fischart man<br />
fangen will“, erklärt er und fädelt die feine, nahezu<br />
unsichtbare Angelschnur durch eine winzige Öse<br />
an der Fliegenattrappe. „ Die Wahl der richtigen<br />
Fliege verlangt Erfahrung. Die Oberflächlichen<br />
bleiben Außenseiter. Ungeduldige warten erfolglos.<br />
Geduldige genießen, lassen die Gedanken laufen,<br />
in denen nur Fische und Fliegen vorkommen,<br />
nicht die Nebensächlichkeiten des Alltags.“ Dabei<br />
ist nicht der Fang des Fisches, sondern der Sieg<br />
über ihn der Triumph. Wobei man sich diesen oft<br />
hart erarbeiten muss: Selbst die beiden „Meister<br />
der Fliege“ bleiben mit ihrer Angel mehrfach in<br />
Bäumen und Sträuchern hängen. Und zwei Mal<br />
beißen ihnen die Bachforellen den in mühseliger<br />
Kleinarbeit gefertigten Köder einfach ab. Doch ihnen<br />
scheint das nicht das Geringste auszumachen.<br />
„Beim Fischen mit der Flugangel ist Wurftechnik<br />
alles“, sagt Haslach, der auch Kurse für Anfänger<br />
und Fortgeschrittene gibt. „Du musst die Rute<br />
am rechten Arm angewinkelt auf elf Uhr halten,<br />
rückwärts auf ein Uhr bewegen - die erste Weghälfte<br />
langsam, die zweite beschleunigt - dann<br />
in umgekehrter Richtung dasselbe umgekehrt,<br />
vorwärts und rückwärts, sodass die schwere<br />
Flugschnur, von der du immer mehr freigibst, die<br />
Fliege in der Horizontalen durch die Luft schwingt,<br />
so lange, bis sie an genau der Stelle im Fluss ist,<br />
wohin du sie platzieren möchtest. Dann ziehst du<br />
den Köder ruckartig durchs Wasser, bis du den<br />
Ruck spürst, der durch die Rute geht und das Herz<br />
hüpfen lässt.“<br />
Apropos Ruck. Kaum hat Haslach das Wort<br />
ausgesprochen, kommt von seinem Anglerfreund,<br />
der etwas flussabwärts in einem stillen Seitenarm<br />
der Würm steht, die Meldung: Biss! Der Drill, das<br />
Duell mit dem Fisch, beginnt. Die extrem dünne<br />
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