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Materialie Ent 24.8.2011.2011 - Bvj.nibis.de

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<strong>Ent</strong>wurf<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium<br />

<strong>Materialie</strong>n<br />

Handlungskompetenz im<br />

Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Überarbeitet: August 2011


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Herausgeber: Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium<br />

Schiffgraben 12, 30159 Hannover<br />

Postfach 1 61, 30001 Hannover<br />

Hannover, Mai 2003<br />

Überarbeitet: August 2011<br />

Nachdruck zulässig<br />

Bezugsadresse: http://www.bbs.<strong>nibis</strong>.<strong>de</strong>


<strong>Materialie</strong>n sind unverbindliche Beispiele als Angebot für die Unterrichtsgestaltung <strong>de</strong>r<br />

Lehrkräfte nach <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r Richtlinien und Rahmenrichtlinien.<br />

Bei <strong>de</strong>r Erarbeitung dieser <strong>Materialie</strong>n haben folgen<strong>de</strong> Lehrkräfte <strong>de</strong>s berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schulwesens sowie eine Arbeitnehmervertreterin und ein Arbeitgebervertreter mitgewirkt:<br />

Beyer, Martin, Lüneburg (Arbeitgebervertreter)<br />

Breuer, Horst, StD, Georg-Sonnin-Schule, Lüneburg<br />

Doberstein, Almut, StD´n, Anna-Siemsen-Schule, Hannover<br />

Fortmann, Dieter, StD, Kerschensteiner Schule, Delmenhorst (Kommissionsleiter)<br />

Göcke, Doris, StD´n, Anna-Siemsen-Schule, Hannover<br />

Quitt, Hans-Joachim, StD, Georg-Sonnin-Schule, Lüneburg<br />

Rinn, Werner, StD, BBS Goslar-Baßgeige, Seesen<br />

Schewe, Dorothea, OStR´n, BBS Osnabrück (Arbeitnehmervertreterin)<br />

Überarbeitet von:<br />

Breuer, Horst, StD, Georg-Sonnin-Schule, Lüneburg<br />

Doberstein, Almut, StD´n, Anna-Siemsen-Schule, Hannover<br />

Holt, Hermann, StD, BBS Technik, Cloppenburg<br />

Hoops, Günther, RD, Nds. Kultusministerium


1 Vorbemerkungen 1<br />

Teil 1<br />

2 Auftrag und Möglichkeiten <strong>de</strong>r Arbeit im Berufsvorbereitungsjahr 2<br />

2.1 Soziokulturelle Voraussetzungen <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler 2<br />

2.2 Schulpflicht 5<br />

2.3 Übergang aus <strong>de</strong>r allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule 5<br />

3 Lehrkräfte im BVJ 7<br />

4 Organisation <strong>de</strong>s Unterrichts im Berrufsvorbereitungsjahr 10<br />

4.1 Strukturelle Rahmenbedingungen 10<br />

4.2 Handlungs- und projektorientiertes Lernen 12<br />

4.3 Projekte im BVJ 14<br />

4.4 Grundsätze <strong>de</strong>s Unterrichts 15<br />

4.5 Klassenlehrerprinzip 16<br />

4.6 Schulsozialarbeit 17<br />

4.7 Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen 18<br />

4.8 Betriebspraktikum 20<br />

4.9 Klassenfahrten und Schullandheimaufenthalte 21<br />

4.10 Optionale Lernangebote 22<br />

4.11 Beratung 22<br />

4.12 Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses 23<br />

4.13 Berufswahlentscheidung 25<br />

5 Einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung 26<br />

5.1 Jugendwerkstatt 26<br />

5.2 An<strong>de</strong>re Einrichtungen 27<br />

Teil 2<br />

Anlagen<br />

Nr. 1 – 5 Schulpflichtverletzungen 30<br />

Nr. 6 – 14 Betriebspraktikum 35<br />

Nr. 15 Optionale Lernangebote 44<br />

Nr. 16 – 21 Beratung 45<br />

Nr. 22 Hauptschulabschluss 52<br />

Nr. 23 – 25 För<strong>de</strong>rplan 53<br />

Teil 3<br />

Rechtliche Grundlagen für das Berufsvorbereitungsjahr<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>n EB-BbS 60<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>r BbS-VO 62<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulgesetz 65


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

1 Vorbemerkungen<br />

Um eine ihren Fähigkeiten und Neigungen angemessene berufliche Qualifikation zu erwerben,<br />

bedürfen benachteiligte und lernbeeinträchtigte Jugendliche auch und gera<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>n Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen einer beson<strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rung. Diese Schülerinnen und<br />

Schüler haben im Laufe ihres Bildungsweges oftmals Misserfolgs- und Stigmatisierungserlebnisse,<br />

Deklassierungen und Nie<strong>de</strong>rlagen hinnehmen müssen, die sie nun als lernmü<strong>de</strong><br />

und bildungsfern erscheinen lassen. Unabhängig davon, wodurch solche Lebenssituationen<br />

verursacht wur<strong>de</strong>n, eines ist sicher: damit diese Schülerinnen und Schüler<br />

eine „letzte“ Chance erhalten, Schule und Lernen als etwas Positives zu erleben, muss<br />

sich Schule an<strong>de</strong>rs und auch unkonventionell präsentieren. Sicher ist, dass diese Schülerinnen<br />

und Schüler in <strong>de</strong>r Regel nach <strong>de</strong>m Ausschei<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schule das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) <strong>de</strong>r Berufseinstiegsschule (BES) besuchen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s BVJ’s wur<strong>de</strong> bewusst auf einschränken<strong>de</strong> Richtlinien verzichtet,<br />

um <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Situation dieser Schülerinnen und Schüler Rechnung zu tragen.<br />

Der Errichtungserlass vom 27. Februar 1980 mit <strong>de</strong>m Titel „Die Arbeit im Berufsvorbereitungsjahr“<br />

ließ einen sehr weiten Handlungsspielraum zu. Dieses hat sich bis heute<br />

nicht geän<strong>de</strong>rt. Im Gegenteil, <strong>de</strong>r Freiraum <strong>de</strong>r Lehrkräfte, die ihnen anvertrauten Jugendlichen<br />

optimal und individuell zu för<strong>de</strong>rn, ist erheblich ausgeweitet wor<strong>de</strong>n.<br />

Das Vorhalten angemessener Rahmenbedingungen ist die eine Seite, die erfolgreiche<br />

Nutzung dieser Möglichkeiten die an<strong>de</strong>re Seite. An vielen berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen haben<br />

sich mittlerweile feste Teams, bestehend aus Lehrerinnen und Lehrern sowie Sozialpädagoginnen<br />

und Sozialpädagogen, gebil<strong>de</strong>t, die sich dieser Herausfor<strong>de</strong>rung stellen,<br />

erfor<strong>de</strong>rt doch die Arbeit im BVJ bzw. mit verhaltensauffälligen Jugendlichen nicht<br />

nur sehr gute Nerven und viel Toleranz, son<strong>de</strong>rn auch eine hohe pädagogische und<br />

soziale Kompetenz.<br />

Für die „altgedienten“ Kolleginnen und Kollegen sei hier erwähnt, dass <strong>de</strong>r Erlass „Die<br />

Arbeit im Berufsvorbereitungsjahr“ vom 27. Februar 1980 seit 1998 nicht mehr rechtswirksam<br />

ist. Wesentliche Bestandteile <strong>de</strong>s Erlasses sind zwischenzeitlich in das<br />

NSchG, in die BbS-VO und in die EB-BbS aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Die pädagogischen<br />

Vorgaben bzw. Empfehlungen, die <strong>de</strong>r Erlass enthielt, wie z. B. die vier Beratungsgespräche<br />

o<strong>de</strong>r die Teamarbeit fin<strong>de</strong>n sich in diesen <strong>Materialie</strong>n wie<strong>de</strong>r.<br />

Häufig ist zu beobachten, dass ein weit gesteckter Handlungsspielraum beson<strong>de</strong>rs neu<br />

einsteigen<strong>de</strong> Lehrkräfte eher verunsichert. Die immer wie<strong>de</strong>r gestellte Frage lautet:<br />

„Darf ich das <strong>de</strong>nn?“, obwohl doch alle Lehrerinnen und Lehrer und auch alle Sozialpädagoginnen<br />

und Sozialpädagogen über eine qualifizierte Ausbildung verfügen, die zu<br />

selbstständigem Han<strong>de</strong>ln befähigt. Eine solche Befähigung ist auch zwingend erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

<strong>de</strong>nn alle im BVJ tätigen Kolleginnen und Kollegen tragen eine hohe Verantwortung<br />

für je<strong>de</strong> einzelne Schülerin und für je<strong>de</strong>n einzelnen Schüler. Wenn aus dieser Fürsorge<br />

heraus Unterricht bzw. individuelle För<strong>de</strong>rkonzepte entwickelt wer<strong>de</strong>n, muss im<br />

Zweifel die Frage lauten: „Wo steht, dass ich das nicht darf?“<br />

Um in diesem Spannungsfeld selbstsicher wirken und arbeiten zu können, sind die <strong>Materialie</strong>n<br />

im Sinne eines Handbuches erstellt wor<strong>de</strong>n. Dem Autorenteam ist es gelungen,<br />

sämtliche Rahmenbedingungen knapp, aber <strong>de</strong>utlich darzustellen und darüber<br />

hinaus Anregungen für die praktische Arbeit zu geben. Im Ergebnis ist ein Werk entstan<strong>de</strong>n,<br />

das über <strong>de</strong>n Rahmen herkömmlicher <strong>Materialie</strong>n erheblich hinausgeht. Es ist<br />

- wenn man so will - zu einem Nachschlagewerk gereift, in <strong>de</strong>m all das Wissen enthalten<br />

ist, welches man benötigt, um <strong>de</strong>n in § 2 NSchG postulierten Bildungsauftrag im<br />

BVJ kompetent ausführen zu können.<br />

Nachschlagewerke unterliegen allerdings einem relativ schnellen Alterungsprozess. Um<br />

die Aktualität dieser <strong>Materialie</strong>n zu gewährleisten, wird die im Internet eingestellte Fassung<br />

kontinuierlich fortgeschrieben.<br />

Günther Hoops<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium<br />

1


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

2 Auftrag und Möglichkeiten <strong>de</strong>r Arbeit im<br />

Berufsvorbereitungsjahr<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr wer<strong>de</strong>n Schülerinnen und Schüler, die auf eine<br />

beson<strong>de</strong>re individuelle För<strong>de</strong>rung angewiesen sind, für eine berufliche Tätigkeit<br />

o<strong>de</strong>r eine Berufsausbildung vorbereitet.<br />

Jugendliche, die lernbeeinträchtigt, verhaltensauffällig und/o<strong>de</strong>r sozial benachteiligt<br />

und aus <strong>de</strong>m Sekundarbereich I ausgeschie<strong>de</strong>n sind, sollen eine Chance<br />

erhalten.<br />

sich beruflich zu orientieren<br />

ihre Berufswahlreife zu erhöhen<br />

ihre Motivation für einen weiteren Schulbesuch zu steigern und<br />

ihr Arbeits- und Sozialverhalten zu verbessern.<br />

Ziele <strong>de</strong>s BVJ’s Ziele <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres sind:<br />

<br />

<br />

Integration in das Erwerbsleben<br />

Erlangen <strong>de</strong>r Ausbildungsreife<br />

Nach <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres soll<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>de</strong>r Übergang in eine Berufseinstiegsklasse<br />

<strong>de</strong>r Übergang in Maßnahmen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit<br />

<strong>de</strong>r Übergang in die betriebliche Ausbildung<br />

<strong>de</strong>r Übergang in ein Arbeitsverhältnis<br />

ggf. <strong>de</strong>r Übergang in eine Berufsfachschule<br />

möglich sein.<br />

Lernprobleme und<br />

Verhaltensauffälligkeiten<br />

2.1 Soziokulturelle Voraussetzungen <strong>de</strong>r<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

Infolge eines beson<strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rbedarfs ist es <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern<br />

noch nicht möglich, <strong>de</strong>m Unterricht <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse, <strong>de</strong>r Berufsfachschule<br />

bzw. <strong>de</strong>r Berufsschule zu folgen.<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr lernen <strong>de</strong>utsche und ausländische Schülerinnen<br />

und Schüler z.B. aus För<strong>de</strong>r- und Hauptschulen gemeinsam. Auch Jugendliche<br />

ausländischer Herkunft sowie Aussiedlerinnen und Aussiedler mit unterschiedlicher<br />

Sprachkompetenz besuchen <strong>de</strong>n Unterricht. Aus <strong>de</strong>r heterogenen Zusammensetzung<br />

ergibt sich ein För<strong>de</strong>rbedarf in unterschiedlichen Bereichen.<br />

Die För<strong>de</strong>rschwerpunkte sind durch die Lehrkräfte im BVJ mit <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />

individuell zu erarbeiten. Häufig müssen För<strong>de</strong>rangebote sowohl im affektiven,<br />

kognitiven, psychomotorischen als auch im sozialen Bereich entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Betreuung von lernbeeinträchtigten und sozial benachteiligten<br />

Jugendlichen erfor<strong>de</strong>rt daher von <strong>de</strong>n Lehrkräften eine hohe pädagogische<br />

Kompetenz.<br />

Ergebnisse dieser För<strong>de</strong>rung sind in vielen Fällen erst nach <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s<br />

einjährigen Berufsvorbereitungsjahres ansatzweise erkennbar. Eine weiterführen<strong>de</strong>,<br />

nachhaltige Begleitung und Betreuung ist häufig angeraten.<br />

Die Ursachen für Lernprobleme und Verhaltensauffälligkeiten sind vielfach<br />

durch Einflüsse im außerschulischen Umfeld <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler<br />

begrün<strong>de</strong>t, wie z. B.<br />

unzureichen<strong>de</strong> Zuwendung<br />

Wohnsituation (kein eigenes Zimmer, keine Lernecke)<br />

Beziehungsprobleme <strong>de</strong>r Eltern (Streit ...)<br />

Beziehungsprobleme mit <strong>de</strong>n Eltern (sich unverstan<strong>de</strong>n fühlen ...)<br />

Beziehungsprobleme mit Gleichaltrigen (Freund, Freundin ...)<br />

Konfrontation mit kriminellen Aktivitäten Gleichaltriger (Gruppendruck ...)<br />

2


Freizeitverhalten (Computerspiele, Spielothek, Vi<strong>de</strong>othek, ...)<br />

Anlehnung an negative Vorbil<strong>de</strong>r (informelle Führer ...)<br />

Orientierung an politischen Gruppierungen mit radikalem Hintergrund.<br />

Kompetenzansatz Die Grundlage für die Arbeit mit Jugendlichen im BVJ ist <strong>de</strong>r Kompetenzansatz.<br />

Lehrerinnen und Lehrer wer<strong>de</strong>n mit Problemstellungen aller Art und aus<br />

allen Bereichen <strong>de</strong>r Persönlichkeit <strong>de</strong>s Jugendlichen konfrontiert. Hinter dieser<br />

„Problembarriere“ verbirgt sich immer ein vorhan<strong>de</strong>nes Kompetenzprofil, das in<br />

verschie<strong>de</strong>nen Bereichen herausgearbeitet wer<strong>de</strong>n muss. Neben Gesprächen<br />

und Beobachtungen kann z. B. durch Übungsaufgaben, Spiele und Befragungen<br />

ermittelt wer<strong>de</strong>n, wo die Stärken eines Jugendlichen liegen.<br />

Leitgedanke<br />

Der Leitgedanke lautet:<br />

Je<strong>de</strong> Schülerin und je<strong>de</strong>r Schüler verfügt über Ressourcen,<br />

die geweckt und gestärkt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die Umsetzung dieses Leitgedankens gelingt nur, wenn die Individualität <strong>de</strong>s<br />

Jugendlichen erfasst bzw. wahrgenommen wird: seine Lebensgeschichte, seine<br />

Kompetenzen und Defizite, seine bisherigen Lernerfahrungen, seine Wünsche<br />

und Ängste. Vor diesem Hintergrund müssen auch kleine Fortschritte zur<br />

<strong>Ent</strong>wicklung von Handlungskompetenz 1 als Erfolge gewertet wer<strong>de</strong>n.<br />

Zunehmend wird <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r Arbeitstugen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Kooperations- und<br />

Teamfähigkeit zur Schlüsselstelle beim Zugang in das Erwerbsleben. Hier<br />

muss daher <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Jugendlichen ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk gewidmet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Arbeitstugen<strong>de</strong>n <strong>Ent</strong>wicklung von Arbeitstugen<strong>de</strong>n:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Fleiß und Einsatz<br />

Initiative und Engagement<br />

Interesse an <strong>de</strong>r Arbeit und am betrieblichen Geschehen<br />

Sorgfalt und Zuverlässigkeit<br />

Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit<br />

Pünktlichkeit und Termineinhaltung<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r betrieblichen Ordnung, <strong>de</strong>r Normen und Regeln<br />

Kooperations- und<br />

Teamfähigkeit<br />

<strong>Ent</strong>wicklung von Kooperations- und Teamfähigkeit:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Einhaltung allgemeiner Regeln menschlichen Zusammenlebens<br />

Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />

Anpassungsfähigkeit und Flexibilität<br />

Fähigkeit sich einzuarbeiten, zu integrieren und dazuzulernen<br />

Mit<strong>de</strong>nken und Verantwortungsbereitschaft<br />

Aufstellen und Einhalten von Kommunikationsregeln innerhalb eines<br />

Teams<br />

Anerkennung <strong>de</strong>r individuellen Persönlichkeiten <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Teammitglie<strong>de</strong>r<br />

Aufteilung von Arbeitsaufgaben unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r individuellen<br />

Leistungsstärken<br />

Der Besuch <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres – gleichgültig, in welchem Berufsfeld<br />

– kann für viele Jugendliche eine Chance sein:<br />

<br />

<br />

<br />

Sie können sich in <strong>de</strong>r Praxis bewähren. In<strong>de</strong>m sie arbeiten, erhalten sie<br />

Anregungen und beginnen, eigene Lebensperspektiven zu entwickeln.<br />

Sie können sich Erfolgserlebnisse erarbeiten. Dadurch erleben sie Anerkennung<br />

und steigern ihr Selbstbewusstsein.<br />

Sie können eine realistische Selbsteinschätzung entwickeln.<br />

1 Vgl. Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen <strong>de</strong>r Kultusministerkonferenz<br />

(KMK). Stand: September 2007<br />

3


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Berufsrelevante Kompetenzen:<br />

Fachkompetenz<br />

z. B. Fertigkeiten und theoretisches<br />

Wissen für die Ausübung<br />

beruflicher Tätigkeiten<br />

Personal- und<br />

Sozialkompetenz<br />

Metho<strong>de</strong>n- und Lernkompetenz<br />

z. B. Informationen sammeln und<br />

Wesentliches erkennen,<br />

Arbeitsschritte ordnen, Zeit planen,<br />

Ergebnisse präsentieren<br />

z. B. Kommunikationsfähigkeit,<br />

Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein,<br />

Verantwortungsbereitschaft,<br />

Kritikfähigkeit, Motivation und<br />

Lernbereitschaft, Konzentration<br />

und Merkfähigkeit, Ausdauer,<br />

Sorgfalt, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit<br />

4


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Schulpflicht im<br />

Primar- und<br />

Sekundarbereich<br />

2.2 Schulpflicht<br />

Wer in Nie<strong>de</strong>rsachsen seinen Wohnsitz, seinen gewöhnlichen Aufenthalt o<strong>de</strong>r<br />

seine Ausbildungs- o<strong>de</strong>r Arbeitsstätte hat, ist entsprechend <strong>de</strong>m NSchG<br />

§§ 63 - 70 zum Schulbesuch verpflichtet.<br />

„Alle Schulpflichtigen besuchen min<strong>de</strong>stens neun Jahre lang Schulen im Primarbereich<br />

und im Sekundarbereich I; ...“ (NSchG § 66), d. h. unabhängig davon,<br />

ob sich eine Schülerin o<strong>de</strong>r ein Schüler in <strong>de</strong>r 9., 8., 7. o<strong>de</strong>r 6. Klasse<br />

befin<strong>de</strong>t, kann nach neun Schulbesuchsjahren ein Wechsel in das BVJ erfolgen.<br />

Schulpflicht an <strong>de</strong>n<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schulen<br />

An <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen wird die Schulpflicht erfüllt, in<strong>de</strong>m entwe<strong>de</strong>r<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ein Ausbildungsverhältnis besteht (Berufsschulbesuch) o<strong>de</strong>r<br />

die Berufsfachschule o<strong>de</strong>r<br />

die Berufseinstiegsklasse o<strong>de</strong>r<br />

das Berufsvorbereitungsjahr besucht o<strong>de</strong>r<br />

eine einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung durchgeführt wird, z. B. in einer Jugendwerkstatt<br />

(NSchG § 67 Abs. 5).<br />

Dauer und En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Schulpflicht<br />

Vorzeitiges En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Schulpflicht<br />

Für Schülerinnen und Schüler mit beson<strong>de</strong>ren Beeinträchtigungen, die in <strong>de</strong>n<br />

Berufsbildungsbereich einer Werkstatt für behin<strong>de</strong>rte Menschen übergehen<br />

o<strong>de</strong>r in geeignete außerschulische Einrichtungen einmün<strong>de</strong>n, gelten hiervon<br />

abweichen<strong>de</strong> Regelungen <strong>de</strong>r Schulpflichterfüllung.<br />

„Die Schulpflicht en<strong>de</strong>t grundsätzlich zwölf Jahre nach ihrem Beginn,“ (NSchG<br />

§ 65) außer<strong>de</strong>m u. a. auch, wenn<br />

<br />

<br />

„Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> ihre Ausbildung abbrechen, kein neues Ausbildungsverhältnis<br />

begrün<strong>de</strong>n und die Berufsschule min<strong>de</strong>stens zwei Jahre besucht<br />

haben“ und<br />

„Aussiedlerinnen und Aussiedler sowie Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>r, die<br />

nach Beginn eines Schuljahres in die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland einreisen,<br />

im Laufe dieses Schuljahres das 18. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>n und kein<br />

Berufsausbildungsverhältnis eingehen.“<br />

(EB-BbS, Vierter Abschnitt, 10.06.2009)<br />

Die Schulpflicht ist nach <strong>de</strong>m Besuch einer einjährigen Vollzeitschulform<br />

(z. B. BVJ, BEK) been<strong>de</strong>t. Die Pflicht zum Besuch einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule<br />

en<strong>de</strong>t auch nach <strong>de</strong>m Besuch einer einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rung.<br />

Konkret be<strong>de</strong>utet das: nach <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s BVJ´s und/o<strong>de</strong>r einer einzelfallbezogenen<br />

För<strong>de</strong>rung stehen die Jugendlichen <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt uneingeschränkt<br />

zur Verfügung und können an Maßnahmen <strong>de</strong>r Arbeitsagentur teilnehmen.<br />

Es besteht keine Pflicht mehr, eine Schule zu besuchen. Dieses vorzeitige<br />

„En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schulpflicht“ wird durch das Zeugnis bzw. die Bescheinigung<br />

einer einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rung dokumentiert. (NSchG §§ 67 – 70)<br />

Übergang<br />

Sek I - Sek II<br />

Verfahren <strong>de</strong>s<br />

Übergangs<br />

2.3 Übergang aus <strong>de</strong>r allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule<br />

Pädagogisch sinnvoller Unterricht in einer BVJ-Klasse innerhalb eines Schuljahres<br />

ist nur möglich, wenn die Anzahl <strong>de</strong>r später dazu kommen<strong>de</strong>n Schülerinnen/<br />

Schüler („Seiteneinsteiger“) gering gehalten wird.<br />

Beim Übergang von Jugendlichen aus För<strong>de</strong>rschulen und Hauptschulen, die<br />

noch nicht für eine Berufsausbildung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Besuch einer an<strong>de</strong>ren beruflichen<br />

Vollzeitschule befähigt sind, hat sich folgen<strong>de</strong>s Verfahren bewährt:<br />

Die abgeben<strong>de</strong>n Schulen mel<strong>de</strong>n zum schulüblichen Anmel<strong>de</strong>termin <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schulen wie auch <strong>de</strong>r Arbeitsagentur die voraussichtlich abgehen<strong>de</strong>n<br />

Jugendlichen mit ihren Berufswünschen. Dabei wird auch über die<br />

Schülerinnen/Schüler informiert, bei <strong>de</strong>nen bereits erkennbar ist, dass für sie<br />

eine an<strong>de</strong>re För<strong>de</strong>rungseinrichtung vorgesehen ist, wie z. B. ein Berufsbildungswerk<br />

o<strong>de</strong>r eine Jugendwerkstatt.<br />

5


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Psychologisches<br />

Gutachten<br />

Abgleich vor <strong>de</strong>n<br />

Sommerferien<br />

Es sind in <strong>de</strong>r Regel Abgängerinnen und Abgänger <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rschulen, bei<br />

<strong>de</strong>nen in Zweifelsfällen die Arbeitsagentur ein psychologisches Gutachten<br />

(PSU) erstellt. Vor Ort haben sich Absprachen mit allen beteiligten Einrichtungen<br />

bewährt.<br />

Bewerberinnen und Bewerber für die Berufseinstiegsklasse bzw. Berufsfachschulen<br />

mit Noten im Halbjahreszeugnis, die einen erfolgreichen Besuch <strong>de</strong>r<br />

gewünschten Schulform nicht erwarten lassen, wer<strong>de</strong>n ihren schulischen Leistungen<br />

entsprechend beraten.<br />

Im März/April fin<strong>de</strong>t nach Möglichkeit ein Datenabgleich zwischen <strong>de</strong>n beteiligten<br />

Schulen und <strong>de</strong>r Arbeitsagentur statt.<br />

Nach <strong>de</strong>n Zeugniskonferenzen <strong>de</strong>r Hauptschulen, ca. 10 Tage vor <strong>de</strong>n Sommerferien,<br />

sollte mit diesen noch einmal abgeklärt wer<strong>de</strong>n, welche Anmeldungen<br />

für das Berufsvorbereitungsjahr gestrichen wer<strong>de</strong>n können, wenn die Bewerberinnen<br />

und Bewerber an <strong>de</strong>r Hauptschule verbleiben.<br />

Aufnahme<br />

in das BVJ<br />

Jugendliche, bei <strong>de</strong>nen im Rahmen <strong>de</strong>r Eingangsberatung <strong>de</strong>utlich wird, dass<br />

die Ausbildungsreife nicht innerhalb eines Jahres zu vermitteln ist, besuchen<br />

das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ).<br />

Im Unterschied zur BEK ist das Berufsvorbereitungsjahr für die Schülerinnen<br />

und Schüler vorgesehen, die auf eine beson<strong>de</strong>re individuelle För<strong>de</strong>rung angewiesen<br />

sind. Im Vor<strong>de</strong>rgrund steht auch nicht <strong>de</strong>r Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses,<br />

son<strong>de</strong>rn die persönliche Stabilisierung <strong>de</strong>r jungen Menschen. Der<br />

Leitgedanke lautet: „Den Jugendlichen dort abholen, wo er steht, und soweit<br />

för<strong>de</strong>rn, wie es geht.“ Von daher gibt es auch für die inhaltliche Ausgestaltung<br />

und für die Zielsetzung keine zentralen verbindlichen Vorgaben <strong>de</strong>s Kultusministeriums<br />

(Richtlinien) und keine formalen Eingangsvoraussetzungen für das<br />

BVJ.<br />

6


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

3 Lehrkräfte im BVJ<br />

Sozialkompetenz Die Arbeit <strong>de</strong>r Lehrkräfte im BVJ setzt in beson<strong>de</strong>rem Maße Sozialkompetenz<br />

voraus. Sie ist eine wesentliche Bedingung für <strong>de</strong>n Aufbau sozialer Beziehungen<br />

zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie für<br />

die bewusste Gestaltung von Erziehungsprozessen.<br />

Beziehungsarbeit Verhaltensweisen, Arbeitstugen<strong>de</strong>n und Handlungskompetenz können von<br />

Schülerinnen und Schülern nicht theoretisch o<strong>de</strong>r gar mechanisch erworben<br />

wer<strong>de</strong>n. Eine grundlegen<strong>de</strong> Voraussetzung ist die sogenannte „Beziehungsarbeit“.<br />

Diese wird als die wesentliche Bedingung für <strong>de</strong>n Erfolg im sozialen, kognitiven<br />

und praktischen Bereich <strong>de</strong>r BVJ-Arbeit betrachtet.<br />

Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>s BVJ´s bringen Lernerfahrungen mit, die durch<br />

Lehrkräfte, Eltern und weitere Bezugspersonen geprägt wor<strong>de</strong>n sind. Störungen<br />

<strong>de</strong>r Lern- und Leistungsfähigkeit sind häufig auch Zeichen einer Beziehungsstörung.<br />

Ziel <strong>de</strong>r Beziehungsarbeit ist es, die Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen,<br />

aktiv an ihren Problemen zu arbeiten. Damit dieser Prozess erfolgreich<br />

verlaufen kann, bedarf es seitens <strong>de</strong>r im BVJ eingesetzten Lehrkräfte <strong>de</strong>r Fähigkeit,<br />

sich in die Gedankenwelt <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler hineinzuversetzen<br />

und <strong>de</strong>ren Erlebnis- und Verhaltensweisen zu verstehen. Hier lassen sich<br />

u. a. verschie<strong>de</strong>ne Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gesprächsführung einsetzen, wobei <strong>de</strong>r Erfolg<br />

<strong>de</strong>r Arbeit von authentischen Beziehungen abhängig ist. Die Jugendlichen<br />

müssen erfahren, dass ihnen ein echtes Interesse entgegengebracht wird. Auf<br />

dieser Grundlage können sich vertrauensvolle Beziehungen entwickeln.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollen im Umgang mit <strong>de</strong>n BVJ-Lehrkräften auch<br />

<strong>de</strong>n konstruktiven Umgang mit Konflikten erleben und angemessene Bewältigungsstrategien<br />

erwerben. Ebenso können Schulsozialpädagoginnen und -<br />

pädagogen sowie Beratungslehrkräfte als Vorbil<strong>de</strong>r für neue Verhaltensweisen<br />

dienen.<br />

Merken Schülerinnen/Schüler, dass sie in ihrer ganzen Person ernst genommen<br />

wer<strong>de</strong>n, dass ihre Probleme vertraulich und mit Verschwiegenheit behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n, so ist eine wesentliche Grundlage für soziales Lernen geschaffen.<br />

Bedingungen für das<br />

Erlernen neuen<br />

Sozialverhaltens<br />

Sozialverhalten können die Jugendlichen nur lernen, wenn<br />

es ihnen vorgelebt wird<br />

sie eine Atmosphäre vorfin<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r sozial (kooperativ, partnerschaftlich,<br />

fair) miteinan<strong>de</strong>r umgegangen wird<br />

sie neue Verhaltensweisen in angstfreier Atmosphäre einüben können<br />

sie die Erfahrung machen, dass das gelernte Sozialverhalten für sie von<br />

Vorteil ist.<br />

Soziales Lernen Das soziale Lernen ist im BVJ nicht als Fach o<strong>de</strong>r isoliertes Angebot zu sehen,<br />

son<strong>de</strong>rn ist integraler Bestandteil <strong>de</strong>r pädagogisch orientierten Arbeit.<br />

Das kognitive und fachpraktische Lernen kann durch Angebote wie lernbereichsübergreifen<strong>de</strong><br />

und handlungsorientierte Projektarbeiten <strong>de</strong>r Klassen- und<br />

Praxislehrerinnen/-lehrer (siehe Doppelbesetzung) sowie ggf. auch unter Einbeziehung<br />

<strong>de</strong>r Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen aufgelockert<br />

wer<strong>de</strong>n. Handlungsorientiertes Lernen för<strong>de</strong>rt das Verstehen und Begreifen<br />

von abstrakten Lerninhalten. Es leitet die Jugendlichen zur Selbsttätigkeit<br />

an, för<strong>de</strong>rt ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit.<br />

Unterricht im Berufsvorbereitungsjahr for<strong>de</strong>rt in beson<strong>de</strong>rem Maße Einsicht und<br />

Verständnis für diese beson<strong>de</strong>re Schülergruppe. Dieses kann nur von Lehrerinnen<br />

und Lehrern geleistet wer<strong>de</strong>n, die von sich aus in diesem Unterricht eine<br />

pädagogische Aufgabe sehen. Die Arbeit im BVJ erfor<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>n Lehrkräften<br />

eine pädagogische Handlungsvielfalt, die in an<strong>de</strong>ren berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulformen<br />

unüblich, für diesen Schülerinnen-/Schülerkreis aber notwendig ist.<br />

7


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Beson<strong>de</strong>re Aufgaben Als beson<strong>de</strong>re Aufgaben sind zu nennen:<br />

Durchführung von Beratungsgesprächen<br />

Planung, Organisation und Durchführung <strong>de</strong>s Betriebspraktikums<br />

Planung, Organisation und Durchführung einer erlebnispädagogischen<br />

Maßnahme (Klassenfahrt, Wal<strong>de</strong>insatz, Sozialkompetenztraining, …)<br />

Planung und Umsetzung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rangebotes zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />

im BVJ<br />

<strong>Ent</strong>wickeln und Anwen<strong>de</strong>n pädagogisch sinnvoller Erziehungsmaßnahmen<br />

zur Regelung von Schulversäumnissen und Verhaltensauffälligkeiten<br />

Erstellen eines einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rplans<br />

Koordinierung durch<br />

Klassenlehrkraft<br />

Die Koordinierung dieser Aufgaben obliegt <strong>de</strong>r Klassenlehrkraft.<br />

Die Aufgaben lassen sich umsetzen durch<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Einzelgespräche mit <strong>de</strong>r Schülerin bzw. <strong>de</strong>m Schüler<br />

Gespräche mit <strong>de</strong>n Erziehungsberechtigten<br />

Einbindung <strong>de</strong>r Schulsozialpädagoginnen und -pädagogen<br />

Hilfen durch Beratungslehrerinnen bzw. Beratungslehrer<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m schulpsychologischen Dienst<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n zuständigen Institutionen wie Jugendamt, Arge,<br />

Pace, usw.<br />

Organisation beson<strong>de</strong>rer Formen <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten<br />

unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Klassenkonferenz (s. Erziehungs- und<br />

Ordnungsmaßnahmen, S. 18, Anlagen 1 - 5). ?<br />

Kooperation <strong>de</strong>r<br />

Lehrkräfte mit<br />

Schulsozialarbeit<br />

Die erfor<strong>de</strong>rliche Beziehungsarbeit mit <strong>de</strong>n Jugendlichen sollte durch Kontinuität<br />

und verbindliche Ansprechpartner geprägt sein. Deshalb ist eine längerfristige<br />

Einbindung <strong>de</strong>r jeweiligen Lehrkräfte in das BVJ erstrebenswert. Ein Wechsel<br />

in eine an<strong>de</strong>re Schulform sollte aber auf Wunsch möglich sein.<br />

Zur Erreichung <strong>de</strong>r im BVJ gesetzten Ziele ist eine enge Kooperation aller in<br />

<strong>de</strong>r Klasse eingesetzten Lehrkräfte, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Theorie- und Praxislehrkräfte<br />

anzustreben. Ein ständiger Austausch aller in <strong>de</strong>r Klasse eingesetzten<br />

Kolleginnen und Kollegen kann die Lernfortschritte <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler<br />

gezielter unterstützen. Die Schulsozialpädagoginnen/-pädagogen sollten<br />

einbezogen wer<strong>de</strong>n. So können gemeinsame pädagogische Strategien entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n, um auf Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Klasse und Verhaltensauffälligkeiten<br />

zeitnah zu reagieren. Auf diese Weise lassen sich Spannungen zwischen<br />

allen Beteiligten abbauen und es fin<strong>de</strong>t eine gegenseitige Unterstützung statt.<br />

Fachteam BVJ Darüber hinaus hat sich die Bildung eines „Fachteams BVJ“ als sinnvoll und<br />

notwendig erwiesen. Es unterstützt die Arbeit und <strong>de</strong>n Stellenwert <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres<br />

in <strong>de</strong>r Schule sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl <strong>de</strong>r<br />

Lehrkräfte. Ein kontinuierlich arbeiten<strong>de</strong>s Fachteam kann auf die spezifische<br />

Situation im BVJ eher eingehen. Regelmäßige Teamsitzungen, schulinterne<br />

Lehrerfortbildungen sowie spezielle BVJ-Veranstaltungen bieten geeignete<br />

Rahmenbedingungen für die Kooperation.<br />

Eigener Etat Das Fachteam muss in die Organisationsstruktur <strong>de</strong>r Schule fest eingebun<strong>de</strong>n<br />

sein und sollte über einen eigenen Etat verfügen. Im Gesamtbudget einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schule sind u. a. Gel<strong>de</strong>r zur Beschaffung von Lern- und Arbeitsmitteln<br />

für das BVJ enthalten.<br />

8


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Kollegiale Beratung Zur <strong>Ent</strong>lastung und Qualifizierung <strong>de</strong>r Lehrkräfte im BVJ kann insbeson<strong>de</strong>re die Kollegiale<br />

Beratung beitragen. Fallbesprechungen nach <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Kollegialen<br />

Beratung eignen sich zur Bearbeitung von Konfliktsituationen und zur Krisenintervention.<br />

Die Kollegiale Beratung ist eine Metho<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r berufliche Alltagssituationen und<br />

beson<strong>de</strong>rs belasten<strong>de</strong> Geschehnisse in einer Arbeitsgruppe von gleichberechtigt<br />

beteiligten Lehrkräften reflektiert, analysiert und handlungsorientiert bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie basiert auf <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>r klientenzentrierten Gesprächsführung<br />

nach C. Rogers.<br />

Die Mitarbeit geschieht auf freiwilliger Basis, sie setzt Offenheit und gegenseitige<br />

Wertschätzung voraus. Nach Möglichkeit sollten alle Lehrkräfte einer Klasse teilnehmen.<br />

Die teilnehmen<strong>de</strong>n Kolleginnen und Kollegen übernehmen gegenseitig die<br />

Beratungsrolle. In <strong>de</strong>n regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ca. zweistündigen Beratungstreffen<br />

wer<strong>de</strong>n nach einem strukturierten Verfahren die Ursachen und Hintergrün<strong>de</strong> eines<br />

Konfliktes und die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Beteiligten erforscht:<br />

1. Die Lehrkraft berichtet zunächst über die fragliche Situation und schil<strong>de</strong>rt ihr<br />

Erleben <strong>de</strong>s Problems.<br />

2. Anschließend erarbeitet die Beratungsgruppe gemeinsam mit <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n<br />

Lehrkraft die Analyse <strong>de</strong>s Konflikts. Motive, Interessen und Bedürfnisse, die hinter<br />

<strong>de</strong>m gezeigten Verhalten stehen, wer<strong>de</strong>n aufge<strong>de</strong>ckt. Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />

<strong>de</strong>r Situation wer<strong>de</strong>n einan<strong>de</strong>r gegenübergestellt und geprüft.<br />

Durch <strong>de</strong>n Perspektivwechsel wird das Erleben <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Konfliktpartei nachvollziehbar.<br />

3. Die Klärung <strong>de</strong>r Situation führt schließlich zu neuen Sichtweisen und Lösungsoptionen.<br />

Die Lehrkraft entschei<strong>de</strong>t selbst, welchen <strong>de</strong>r aufgezeigten Wege zur<br />

Lösung <strong>de</strong>s Problems sie einschlägt.<br />

Die Kollegiale Beratung wirkt entlastend, ermöglicht Abstand zum Konfliktgeschehen<br />

und erweitert das Handlungsspektrum. Nicht zuletzt stärkt sie die Zusammenarbeit<br />

im Team.<br />

Beratungslehrkräfte verfügen aufgrund ihrer Ausbildung über Kenntnisse zur Kollegialen<br />

Beratung und können bei <strong>de</strong>r Umsetzung dieser Metho<strong>de</strong> einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

9


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Berufsfeldkombinationen<br />

4 4 Organisation <strong>de</strong>s Unterrichts im Berufsvorbereitungsjahr<br />

4.1 Strukturelle Rahmenbedingungen<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr wer<strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern fachliche und allgemeine<br />

Lerninhalte vermittelt, die auf eine berufliche Tätigkeit o<strong>de</strong>r eine Berufsausbildung<br />

vorbereiten. Die jeweils angebotenen Fachrichtungen sollten sich nach <strong>de</strong>m<br />

regionalen Arbeitsplatzangebot sowie <strong>de</strong>n Interessen und Fähigkeiten <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />

richten. Es sollten möglichst nur Berufsfel<strong>de</strong>r angeboten wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen für<br />

die Schülerinnen/Schüler berufliche Perspektiven bestehen.<br />

In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n Bildungsinhalte aus zwei Fachrichtungen angeboten. Eine<br />

Fachrichtung muss durchgehend während <strong>de</strong>s gesamten Schuljahres erteilt wer<strong>de</strong>n,<br />

um eine Leitfunktion zu übernehmen. Die zweite Fachrichtung darf jedoch nicht weniger<br />

als mit 6 Unterrichtsstun<strong>de</strong>n angesetzt wer<strong>de</strong>n. Die Stun<strong>de</strong>nanteile, die <strong>de</strong>n<br />

jeweiligen Fachrichtungen zugeordnet wer<strong>de</strong>n, bleiben variabel. Sie sollen – wie die<br />

Wahl <strong>de</strong>r Fachrichtungen auch – die individuellen Bildungsinteressen <strong>de</strong>r Schülerinnen<br />

und Schüler und die Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur <strong>de</strong>s jeweiligen Schulstandortes<br />

angemessen berücksichtigen.<br />

In <strong>de</strong>r Fachrichtung Wirtschaft wird im berufsbezogenen Lernbereich nicht zwischen<br />

Theorie und Praxis getrennt.<br />

Dem Lernvermögen <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres<br />

kann auch entsprochen wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m z. B. die Fachrichtungen nicht wöchentlich<br />

parallel, son<strong>de</strong>rn - gemäß ihrem Stun<strong>de</strong>nanteil - in Blöcken unterrichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Klassenfrequenz<br />

Doppelbesetzung<br />

Für <strong>de</strong>n Lernerfolg <strong>de</strong>r Jugendlichen ist eine Klassenfrequenz anzustreben, die <strong>de</strong>r<br />

Unterrichtssituation gerecht wird. Die Vorgaben zur Klassenbildung ( EB-BbS, 3.<br />

Abschnitt, 2009) ermöglichen im Berufsvorbereitungsjahr bereits eine Klassenstärke<br />

von neun Schülerinnen und Schülern, d. h., eine Schule bekommt für eine Lerngruppe<br />

von neun Jugendlichen bereits das volle Budget an Lehrerstun<strong>de</strong>n für eine Theorielehrkraft<br />

und eine Praxislehrkraft zugewiesen.<br />

Aus pädagogischen Grün<strong>de</strong>n können bis zu vier Unterrichtsstun<strong>de</strong>n mit doppelter<br />

Lehrerbesetzung durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Diese Stun<strong>de</strong>n sind jedoch auf das Stun<strong>de</strong>nmaß<br />

<strong>de</strong>r Klasse anzurechnen. (vgl. EB-BbS 2009, 4.2)<br />

Dies eröffnet zum Beispiel die Möglichkeit,<br />

• bestimmte Unterrichtsinhalte gemeinsam mit Theorie- und Praxislehrkräften<br />

zu unterrichten o<strong>de</strong>r<br />

• vorübergehend einzelne Jugendliche speziell zu för<strong>de</strong>rn, o<strong>de</strong>r<br />

• für erhöhten Lehrkräfteeinsatz während einer Projektphase, o<strong>de</strong>r<br />

• Sozialtraining in <strong>de</strong>r Klasse durchzuführen.<br />

Stun<strong>de</strong>nbudget<br />

Für je<strong>de</strong> zusätzliche Schülerin bzw. je<strong>de</strong>n zusätzlichen Schüler erhält die Schule<br />

dann so genannte Schüleranteilswerte von etwa 2 Praxislehrerstun<strong>de</strong>n pro Schülerin/Schüler<br />

zugeteilt, sodass eine BVJ-Klasse mit mehr als neun Schülerinnen und<br />

Schülern für die Schule zusätzliche Praxisstun<strong>de</strong>n erwirtschaftet.<br />

Übersteigt die Gesamtschülerzahl in einem Leitberufsfeld die Zahl 28, so än<strong>de</strong>rt sich<br />

zwar an <strong>de</strong>r Budgetzuteilung für die Fachpraxis nichts, für <strong>de</strong>n Theorieunterricht<br />

benötigt man jetzt allerdings für das volle Budget bei <strong>de</strong>r Bildung einer Klasse 14<br />

Schülerinnen bzw. Schüler. Das lässt sich vermei<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m unterschiedliche Leitberufsfel<strong>de</strong>r<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

„Seiteneinsteiger“<br />

Speziell im Berufsvorbereitungsjahr ist eine zügige und verbindliche Klassenbildung<br />

wichtig, aber gera<strong>de</strong> hier ist sie auch beson<strong>de</strong>rs schwierig, wer<strong>de</strong>n doch immer wie<strong>de</strong>r<br />

schulpflichtige Jugendliche nachgemel<strong>de</strong>t. Später dazu kommen<strong>de</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler („Seiteneinsteiger“) erschweren die pädagogische Arbeit meist<br />

erheblich.<br />

10


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Überweisungen<br />

aus einer an<strong>de</strong>ren<br />

Klasse<br />

Aus diesem Grun<strong>de</strong> ist in <strong>de</strong>n EB-BbS vorgesehen, dass Schülerinnen und Schüler<br />

einer Berufseinstiegsklasse nur innerhalb <strong>de</strong>r ersten 6 Wochen nach Schuljahresbeginn<br />

in das BVJ wechseln können. In Einzelfällen gilt diese Regelung auch für Jugendliche<br />

mit Verhaltensauffälligkeiten, die eine Berufsfachschule besuchen.<br />

Klassenraum<br />

Die Arbeitssituation im BVJ wird erleichtert, wenn <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern<br />

ein eigener Klassenraum zur Verfügung steht. Die häufig aus kleinen Schulsystemen<br />

kommen<strong>de</strong>n Jugendlichen fühlen sich schneller „heimisch“. Die Räume können<br />

durch eigene Gestaltung ihren Bedürfnissen angepasst wer<strong>de</strong>n. Arbeitsergebnisse,<br />

auf die die Jugendlichen häufig sehr stolz sind, lassen sich langfristig ausstellen und<br />

bleiben so gegenwärtig.<br />

Praxisräume und<br />

Arbeitsgeräte<br />

Unfallrisiko<br />

im Praxisunterricht<br />

Arbeit mit Eltern/<br />

Erziehungsberechtigten<br />

In <strong>de</strong>r Regel wird sich zeigen, dass in Klassenräumen, die sauber und gepflegt sind,<br />

Zerstörungen in wesentlich geringerem Maße vorkommen als angenommen. Mögliche<br />

Beschädigungen lassen sich reduzieren, wenn die Klassengemeinschaft für <strong>de</strong>n<br />

Klassenraum verantwortlich ist.<br />

Ebenso wünschenswert sind eigene Werkstätten und Praxisräume für das BVJ. Dadurch<br />

wer<strong>de</strong>n potenzielle Reibungspunkte innerhalb <strong>de</strong>s Kollegiums vermie<strong>de</strong>n.<br />

Das Arbeitsgerätesortiment sollte entsprechend <strong>de</strong>n Unterrichtsinhalten ausgewählt<br />

wer<strong>de</strong>n. Werkzeuge und Arbeitsgeräte wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n einzelnen Jugendlichen für die<br />

Zeit <strong>de</strong>r Nutzung zugeordnet. Sie sind dann auch dafür verantwortlich.<br />

Diese Arbeitsgeräte müssen <strong>de</strong>nen in <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse bzw. in <strong>de</strong>r Berufsfachschule<br />

entsprechen. Keinesfalls darf das Berufsvorbereitungsjahr dazu benutzt<br />

wer<strong>de</strong>n, alte Werkzeuge „aufzubrauchen“.<br />

Im Praxisunterricht ist mit einem erhöhten Unfallrisiko zu rechnen, da die Schülerinnen<br />

und Schüler<br />

<br />

<br />

<br />

Gefahren oft schwer einschätzen können<br />

Folgen ihres Han<strong>de</strong>lns häufig nicht übersehen bzw. nicht realistisch einschätzen<br />

dazu neigen, erst einmal alles mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n zu „begreifen“.<br />

Bei Jugendlichen mit mangeln<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Sprachkenntnissen besteht darüber<br />

hinaus im Praxisunterricht ein erhöhtes Unfallrisiko, da Anweisungen missverstan<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Gegebenenfalls sollte daher bei Durchführung bestimmter Arbeiten eine zweite<br />

Praxislehrkraft eingesetzt wer<strong>de</strong>n (siehe Doppelbesetzung).<br />

Um für die Jugendlichen <strong>de</strong>n Besuch <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres möglichst effektiv<br />

zu gestalten, muss intensiv mit <strong>de</strong>n Erziehungsberechtigten zusammengearbeitet<br />

wer<strong>de</strong>n. Das frühe Kennenlernen <strong>de</strong>s Elternhauses begünstigt die Arbeit im BVJ,<br />

viele Probleme lassen sich einfacher lösen. Sie sollten zu je<strong>de</strong>r Zeit über <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Stand <strong>de</strong>r schulischen <strong>Ent</strong>wicklung ihres Kin<strong>de</strong>s informiert sein und in alle relevanten<br />

<strong>Ent</strong>scheidungen einbezogen wer<strong>de</strong>n. Es kann hilfreich sein, dass die Lehrkräfte<br />

die Schulsozialpädagoginnen bzw. -pädagogen hinzuziehen.<br />

Um schon beim Einschulungsgespräch und zum Elternabend mit Elternratswahl<br />

möglichst viele Erziehungsberechtigte zu erreichen, sollten die Eltern direkt angesprochen<br />

wer<strong>de</strong>n und auf die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres für die berufliche<br />

<strong>Ent</strong>wicklung ihres Kin<strong>de</strong>s hingewiesen wer<strong>de</strong>n (namentliche Anre<strong>de</strong>, Verwendung<br />

von Aussagen wie „Zukunft ihres Kin<strong>de</strong>s“ und „berufliche Perspektiven<br />

ihres Sohnes/ihrer Tochter“, „Wir stellen uns und unsere Arbeit vor“, etc.).<br />

Darüber hinaus kann man das Kennenlernen und die Zusammenarbeit sowohl durch<br />

Veranstaltungen in einem eher informellen Rahmen als auch durch gezielte Beratung<br />

und Beteiligung <strong>de</strong>r Eltern för<strong>de</strong>rn, wie z. B.<br />

<br />

<br />

Gemeinsame Veranstaltungen von Schülerinnen/Schülern, Eltern und Lehrkräften<br />

einer Klasse, z. B. Kaffeetrinken, Kinobesuch o<strong>de</strong>r Weihnachtsfeier<br />

Einladung <strong>de</strong>r Eltern zu Schulaktivitäten, z. B. Weihnachtsbasar, Sportfest<br />

11


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Präsentation von Projektergebnissen<br />

Vor- und Nachbereitung von Klassenfahrten bzw. erlebnispädagogischen<br />

Angeboten<br />

Einladung zu berufsorientieren<strong>de</strong>n Aktivitäten, z. B. zu <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen,<br />

<strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>r Arbeitsagentur o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Berufsorientierungswoche<br />

Beteiligung <strong>de</strong>r Eltern bei Konferenzen und in Arbeitsgruppen.<br />

Bei <strong>de</strong>n Eltern, die auf diese Weise nicht erreicht wer<strong>de</strong>n können, bieten sich Hausbesuche<br />

an, um <strong>de</strong>n Kontakt herzustellen und als Lehrkraft und/o<strong>de</strong>r Schulsozialpädagogin/Schulsozialpädagoge<br />

einen Einblick in das Lebensumfeld <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s<br />

Schülers zu erhalten. Bei Familien mit Migrationshintergrundkann es angezeigt sein,<br />

eine „Dolmetscherin“ bzw. einen „Dolmetscher“ einzubeziehen.<br />

Dienstgänge bzw. Dienstreisen sind grundsätzlich genehmigungspflichtig. Das Verfahren<br />

wird durch die Schulleiterin/<strong>de</strong>n Schulleiter festgelegt.<br />

Handlungskompetenz<br />

4.2 Handlungs- und projektorientiertes Lernen<br />

Handlungsorientiertes Lernen zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass im Unterricht<br />

fächerübergreifen<strong>de</strong> Bezüge hergestellt wer<strong>de</strong>n. Vollständige, in <strong>de</strong>r Praxis nachweisbare<br />

Handlungsabläufe sind Gegenstand <strong>de</strong>s handlungsorientierten Lernens.<br />

Isolierte Betrachtungen einzelner Unterrichtsinhalte entfallen. Insbeson<strong>de</strong>re sollen<br />

Schülerinnen und Schüler lernen, Arbeitsabläufe selbstständig zu planen, durchzuführen<br />

und zu kontrollieren.<br />

Die Schülerinnen und Schüler müssen Handlungskompetenz als die Summe von<br />

Sozial-, Personal-, und Fachkompetenz erlangen, um <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Arbeitsmarktes<br />

genügen zu können.<br />

Sozialkompetenz Sozialkompetenz bezeichnet soziale Einstellungen und Fähigkeiten, die die Zusammenarbeit<br />

in <strong>de</strong>r Schule und im Betrieb ermöglichen.<br />

Dazu gehören u. a.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kooperationsfähigkeit, Teamfähigkeit<br />

Konfliktfähigkeit<br />

Toleranz<br />

Soziale Verantwortung.<br />

Personalkompetenz Personalkompetenz umfasst Grundhaltungen und Wertvorstellungen, die die Schülerinnen<br />

und Schüler befähigen, <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen sowohl in <strong>de</strong>r Schule als auch im<br />

Unternehmen gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Dazu gehören u. a.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Selbstvertrauen<br />

Zuverlässigkeit<br />

Lern- und Leistungsbereitschaft<br />

Ausdauer und Durchhaltevermögen<br />

Belastbarkeit<br />

Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit<br />

Konzentrationsfähigkeit<br />

Verantwortungsbereitschaft und Pflichtbewusstsein<br />

Selbstständigkeit<br />

Fähigkeit zur Kritik und Selbstkritik<br />

Kreativität und Flexibilität.<br />

Fachkompetenz Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, auf <strong>de</strong>r Grundlage fachlichen<br />

Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht,<br />

metho<strong>de</strong>ngeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen. Dies<br />

be<strong>de</strong>utet im Berufsvorbereitungsjahr insbeson<strong>de</strong>re<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

grundlegen<strong>de</strong> Beherrschung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache<br />

Beherrschung einfacher Rechentechniken<br />

Erwerb von Grundlagen <strong>de</strong>r EDV<br />

fachgerechter Umgang mit Werkzeugen, Geräten, Maschinen und <strong>Materialie</strong>n.<br />

12


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Praxis als<br />

didaktisches<br />

Zentrum<br />

Zusammenarbeit<br />

zwischen Theorieund<br />

Praxislehrkräften<br />

Auswahl <strong>de</strong>r<br />

Lerninhalte<br />

Didaktisches Zentrum <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres ist die Praxis. Der fachtheoretische<br />

Unterricht dient <strong>de</strong>m Verständnis <strong>de</strong>r fachpraktischen Inhalte und muss daher<br />

auf diese bezogen sein. Thematisch passen<strong>de</strong> Inhalte aus an<strong>de</strong>ren Fächern sind an<br />

das didaktische Zentrum anzulehnen. Dieser Vorgehensweise kommt insbeson<strong>de</strong>re<br />

handlungsorientiertes Lernen entgegen.<br />

Im Praxisunterricht sollten überwiegend Produkte<br />

<br />

<br />

<br />

für gemeinnützige Institutionen,<br />

für die Schule,<br />

für die Schülerinnen und Schüler (gegen Materialentgelt) hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist für die Schülerinnen/Schüler in <strong>de</strong>r Regel sehr motivierend, wenn über einen<br />

längeren Zeitraum von z. B. 3 - 4 Wochen ein Produkt für die Allgemeinheit hergestellt<br />

wird. Denkbar sind z. B. Großspielgeräte für Schulen <strong>de</strong>s Schulträgers, Produkte<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Umweltschutzes.<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr hat sich <strong>de</strong>r projektorientierte Unterricht als Metho<strong>de</strong><br />

bewährt. Er för<strong>de</strong>rt die notwendige Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Lehrkräften,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s fachpraktischen und fachtheoretischen Unterrichts. Dies<br />

wird unterstützt, wenn die Theorielehrkräfte „ihre“ Klassen möglichst häufig in <strong>de</strong>n<br />

Praxisräumen aufsuchen (siehe Doppelbesetzung).<br />

Die Lerninhalte in allen Fächern sollen sich an <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Berufseinstiegsklassen orientieren und müssen didaktisch-methodisch <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />

angepasst wer<strong>de</strong>n. Ausgehend von <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r Handlungsorientierung sollen<br />

einerseits die Unterrichtsthemen in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch und Politik fachlichen Bezug<br />

haben und an<strong>de</strong>rerseits auch Inhalte berücksichtigen, die <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r Lebensweltorientierung<br />

entsprechen.<br />

Ebenso sind die Auswahl und <strong>de</strong>r Wechsel verschie<strong>de</strong>ner Unterrichtsmetho<strong>de</strong>n auf<br />

die Schülerinnen und Schüler abzustimmen.<br />

Arbeitsblätter Bei <strong>de</strong>r Gestaltung und <strong>de</strong>m Einsatz von Arbeitsblättern ist darauf zu achten,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

möglichst nur ein Arbeitsblatt für eine Unterrichtsstun<strong>de</strong> einzusetzen<br />

Arbeitsblätter einheitlich zu gestalten (Blattumrandung mit Kopf- und Fußzeile,<br />

Text und Aufgabenstellung auf einem Blatt)<br />

dass die Kopf- und Fußzeile eine Auffor<strong>de</strong>rung zum Eintragen <strong>de</strong>s Namens,<br />

Unterrichtsfaches, Bearbeitungsdatums und <strong>de</strong>r Arbeitsblattnummer enthält<br />

Textmenge und Informationsgehalt <strong>de</strong>m Auffassungsvermögen <strong>de</strong>r Schülerinnen/Schüler<br />

entsprechend anzupassen<br />

kurze und verständliche Aufgabenstellungen zu formulieren<br />

Arbeitsblätter ansprechend zu gestalten (Grafik, Comic usw.).<br />

PC-Einsatz Um <strong>de</strong>n Unterricht im BVJ möglichst abwechslungsreich und interessant zu gestalten,<br />

ist <strong>de</strong>r PC-Einsatz unerlässlich. Der Umgang mit diesen Medien ist Jugendlichen<br />

aus ihrem Alltag vertraut und wird in vielen Bereichen <strong>de</strong>s täglichen Lebens von<br />

ihnen erwartet. Gegenüber <strong>de</strong>n traditionellen Printmedien sind Handy und Internet<br />

für sie zu <strong>de</strong>n zentralen Medien gewor<strong>de</strong>n. Computerspiele und das Versen<strong>de</strong>n bzw.<br />

Empfangen von SMS und E-mails gehören zu <strong>de</strong>n häufigsten Anwendungen.<br />

Den Lehrkräften kommt die Aufgabe zu, an die Begeisterung und Kenntnisse <strong>de</strong>r<br />

Jugendlichen anzuknüpfen und ihnen neue Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die<br />

sie für <strong>de</strong>n Erwerb schulischer und beruflicher Kompetenzen einsetzen können.<br />

Lernsoftware Je nach Zielsetzung kann Lernsoftware unterschiedlicher Art verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lernprogramme, die fachliche Inhalte vermitteln<br />

Übungssoftware, die das Wie<strong>de</strong>rholen und Anwen<strong>de</strong>n eines Lernstoffes<br />

ermöglicht<br />

multimediale Informationssysteme, die Wissen anbieten<br />

Simulationsprogramme, die komplizierte Sachverhalte und Prozesse<br />

<strong>de</strong>monstrieren.<br />

Die Interneterfahrungen <strong>de</strong>r Schülerinnen/ Schüler können genutzt wer<strong>de</strong>n, um zu<br />

13


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

berufsbezogenen Themen und Fragestellungen Informationen zu ermitteln und auszutauschen.<br />

Ggf. sollte in diesem Zusammenhang auch die Problematik rassistischer<br />

und neonazistischer Angebote im Internet aufgegriffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Leistungsbewertung Bei Jugendlichen im Berufsvorbereitungsjahr ist die Leistungsbewertung aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Vorerfahrungen häufig negativ besetzt und sollte daher erst nach einer Eingewöhnungsphase<br />

beginnen. Sie hat sich an <strong>de</strong>m individuellen Lernzuwachs wie auch<br />

<strong>de</strong>r Gesamtentwicklung <strong>de</strong>r Persönlichkeit zu orientieren.<br />

Mündliche Rückmeldungen und Beurteilungen sind beson<strong>de</strong>rs geeignet, wenn Teilbegabungen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>Ent</strong>wicklungen <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler hervorgehoben wer<strong>de</strong>n<br />

sollen.<br />

Das Anspruchsniveau sollte <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse liegen.<br />

Beurteilungen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Jugendlichen in <strong>de</strong>r Regel nur dann angenommen,<br />

wenn sie die Persönlichkeit <strong>de</strong>r Lehrkraft akzeptieren. Darüber hinaus ist es wichtig,<br />

negative Bewertungen so zu begrün<strong>de</strong>n, dass für Schülerinnen und Schüler die Abweichungen<br />

von <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n und sie daraus für die Selbsteinschätzung<br />

ihres Verhaltens Schlüsse ziehen können.<br />

4.3 Projekte im BVJ<br />

Der Unterricht im BVJ sollte in enger Absprache zwischen Theorie- und Praxislehrkräften<br />

erfolgen und handlungsorientiert ausgerichtet sein. Verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Betriebe, <strong>de</strong>n Erwerb beruflicher Handlungskompetenzen zu för<strong>de</strong>rn,<br />

kommt <strong>de</strong>r Durchführung von Projekten eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />

Projektorganisation Projekte im BVJ können klassenintern, klassenübergreifend o<strong>de</strong>r bereichsübergreifend<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Der relativ hohe Aufwand, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Planung und<br />

Durchführung dieser Unterrichtsform verbun<strong>de</strong>n ist, kann durch Organisationsstrukturen<br />

erleichtert wer<strong>de</strong>n, wie z. B.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Einrichtung einer Arbeitsgruppe, in <strong>de</strong>r je eine Vertreterin/ein Vertreter <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Berufsfel<strong>de</strong>r mitarbeitet<br />

regelmäßige Treffen <strong>de</strong>r Klassenlehrkräfte und Teamleiterinnen/<br />

Teamleiter<br />

Doppelbesetzung (Klassenlehrerin/ Klassenlehrer und Praxislehrerin/ Praxislehrer)<br />

Wahl von projektverantwortlichen Schülerinnen/Schülern, die bei regelmäßigen<br />

Treffen <strong>de</strong>n Kontakt zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Klassen halten.<br />

Als beson<strong>de</strong>rs positiv erweisen sich gemeinsame Projekte aller BVJ-Klassen einer<br />

Schule, die ausgestellt und zum Abschluss <strong>de</strong>s Schuljahres <strong>de</strong>n Eltern, <strong>de</strong>r Schulöffentlichkeit<br />

und <strong>de</strong>r Presse präsentiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu zwei Beispiele, die aufgrund <strong>de</strong>r zeitlichen Terminierung im Schuljahr unterschiedliche<br />

Ansätze verfolgen.<br />

Projektbeispiele:<br />

Herstellung von Masken aus unterschiedlichen <strong>Materialie</strong>n<br />

zum Schuljahresbeginn<br />

Maskenherstellung Die Jugendlichen sollen in diesem handlungsorientierten Projekt die Möglichkeit<br />

erhalten,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

neue <strong>Materialie</strong>n und Werkzeuge kennen zu lernen<br />

bei ihrer ersten Arbeit in <strong>de</strong>r neuen Schulform zu einem Erfolgserlebnis zu<br />

gelangen<br />

von <strong>de</strong>r Planung über die Ausführung bis zur Präsentation einer Arbeit in <strong>de</strong>n<br />

gesamten Prozess verantwortlich einbezogen zu sein<br />

die eigene Handlungskompetenz zu erweitern.<br />

14


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Die einzige Vorgabe für das fächerübergreifen<strong>de</strong> Projekt besteht in <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Klassen in <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>s zu verarbeiten<strong>de</strong>n Materials, da Werkstoffauswahl<br />

und Unfallverhütungsvorschriften die fehlen<strong>de</strong>n Vorkenntnisse berücksichtigen müssen<br />

und auf die gewählten Berufsfel<strong>de</strong>r abgestimmt wer<strong>de</strong>n. Methodische <strong>Ent</strong>scheidungen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Planungsphase bleiben <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern in<br />

Absprache mit <strong>de</strong>n Lehrkräften weitestgehend selbst überlassen. Dabei nutzen sie<br />

partner- o<strong>de</strong>r gruppenweise bereitgestellte und selbst beschaffte Literatur, führen<br />

Gespräche mit Lehrkräften und Beschäftigten in Baumärkten und informieren sich<br />

mittels neuer Medien, wie beispielsweise über das Internet. Bezüglich <strong>de</strong>r Unterrichtsinhalte<br />

entwickeln sich in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Klassen teilweise unterschiedliche<br />

Schwerpunkte. So entstehen Masken aus Holz, Metall, Stein, Pappmasché, Gips<br />

und verschie<strong>de</strong>nen Teigwaren, die in einer Ausstellung präsentiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Speziell bei <strong>de</strong>r Planung und Organisation <strong>de</strong>r Ausstellung wer<strong>de</strong>n Teamfähigkeit<br />

und Kooperationsbereitschaft klassenübergreifend geför<strong>de</strong>rt.<br />

Bau von Sitzbänken zum Schuljahresabschluss<br />

Bau von Sitzbänken Bei diesem Projekt sollen die Jugendlichen ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

unter möglichst realistischen Bedingungen <strong>de</strong>r Arbeitswelt (Treffen von Absprachen,<br />

Termindruck etc.) an etwas Bleiben<strong>de</strong>m unter Beweis stellen. Dabei sollen<br />

sie sowohl einzeln als auch als Klasse Verantwortung für einen Teilbereich übernehmen<br />

und <strong>de</strong>ssen Be<strong>de</strong>utung für das Gelingen <strong>de</strong>s Gesamtprojekts erfahren.<br />

Neben <strong>de</strong>n fachpraktischen und theoretischen Inhalten besteht ein weiterer Schwerpunkt<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Handlungs- und Prozessorientierung und in <strong>de</strong>m Erwerb von<br />

Sozialkompetenz.<br />

Dazu übernimmt je<strong>de</strong> Klasse die Verantwortung für einen berufsfeldbezogenen Teilbereich<br />

<strong>de</strong>s Gesamtprojekts (Bau: Fundamente, Holz: Auflagen, Metall: Rahmenkonstruktion,<br />

Farbe: Beschichtung, Nahrung: Verpflegung, Dokumentation) und<br />

wählt Projektverantwortliche, die für die Absprachen mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Klassen zuständig<br />

sind. Diese Arbeit kann durch die Schulsozialpädagoginnen und<br />

-pädagogen angeleitet und unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die theoretischen Inhalte orientieren sich an <strong>de</strong>m übernommenen Praxisanteil.<br />

Das Projekt kann von einer Klasse mit Fotos, Vi<strong>de</strong>oaufnahmen und Erläuterungen<br />

dokumentiert und in Form einer Ausstellung aufgearbeitet wer<strong>de</strong>n. Zum Schuljahresen<strong>de</strong><br />

wer<strong>de</strong>n 10 Sitzbänke im Rahmen eines BVJ-Festes in Anwesenheit <strong>de</strong>r<br />

Presse offiziell eingeweiht und <strong>de</strong>r Schule übergeben.<br />

Projekte in <strong>de</strong>r hier beschriebenen Art stärken das Selbstwertgefühl <strong>de</strong>r Schülerinnen<br />

und Schüler, för<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Zusammenhalt und das Ansehen und bieten ihnen die<br />

Möglichkeit, ihre Erfolge öffentlich zu präsentieren.<br />

Fächerübergreifen<strong>de</strong><br />

Vermittlung von<br />

Kulturtechniken<br />

Situationsorientierte<br />

Handhabung <strong>de</strong>r<br />

Unterrichtszeit<br />

4.4 Grundsätze <strong>de</strong>s Unterrichts<br />

Die Vermittlung von Lese-/ Rechtschreibkompetenz, mathematischen Grundkenntnissen<br />

und gesellschaftspolitischen Inhalten ist nicht isoliert zu betrachten, son<strong>de</strong>rn<br />

Bestandteil aller Fächer im Berufsvorbereitungsjahr. Ebenso sind das Verhalten <strong>de</strong>r<br />

Jugendlichen untereinan<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Umgang zwischen Schülerinnen, Schülern und<br />

Lehrkräften, <strong>de</strong>r regelmäßige Schulbesuch, das Geschehen auf <strong>de</strong>m Schulweg Teil<br />

<strong>de</strong>s Lebens in <strong>de</strong>r Gemeinschaft und in diesem Sinne Politikunterricht.<br />

Der Umgang mit Jugendlichen im Berufsvorbereitungsjahr erfor<strong>de</strong>rt eine situationsorientierte<br />

Handhabung <strong>de</strong>r Unterrichtszeiten durch die Lehrkräfte. Die Schulleitung<br />

muss entsprechen<strong>de</strong> Rahmenbedingungen schaffen. Unterrichtseinheiten müssen<br />

durch methodisch abwechslungsreichen Unterricht und einen Wechsel zwischen<br />

eher „offenen“ Anfor<strong>de</strong>rungen und strukturierten Arbeitsphasen aufgelockert wer<strong>de</strong>n<br />

(s. <strong>Materialie</strong>n zum För<strong>de</strong>runterricht). Je nach Klassensituation ist bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Berufsvorbereitungsjahres <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r „offenen“ Phasen zu verringern und das<br />

leistungsbezogene Durchhaltevermögen zu trainieren.<br />

15


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Acht-Stun<strong>de</strong>n-Tag Um die Schülerinnen und Schüler auf <strong>de</strong>n zukünftigen Rhythmus <strong>de</strong>s Arbeitslebens<br />

vorzubereiten, ist es sinnvoll, je nach Zusammensetzung <strong>de</strong>r Klasse<br />

- spätestens im 2. Halbjahr - einen min<strong>de</strong>stens achtstündigen Praxis- bzw. an<strong>de</strong>ren<br />

Unterrichtstag in <strong>de</strong>r Woche vorzusehen.<br />

Lernortwechsel Unterricht im Berufsvorbereitungsjahr macht oft einen Lernortwechsel erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Durch entsprechen<strong>de</strong> organisatorische Maßnahmen, z. B. durch unbürokratische<br />

Abmeldung im Sekretariat, sollte gewährleistet wer<strong>de</strong>n, dass die Lehrkraft mit ihrer<br />

Klasse <strong>de</strong>n Unterrichtsraum und/o<strong>de</strong>r die Schule auch kurzfristig verlassen darf.<br />

Sport im BVJ Auftreten<strong>de</strong> Spannungen und Konzentrationsschwächen im Theorieunterricht lassen<br />

sich auch durch die ungezwungene Atmosphäre bei Sport und Spiel abbauen und<br />

unterstützen so eine effektive Fortsetzung <strong>de</strong>s Unterrichts.<br />

Grundsätzlich sollte <strong>de</strong>r Sportunterricht von Lehrkräften mit <strong>de</strong>r Lehrbefähigung für<br />

das Fach Sport erteilt wer<strong>de</strong>n. In Ausnahmefällen kann entsprechend § 51 NSchG<br />

von diesem Grundsatz abgewichen wer<strong>de</strong>n. Einen solchen Ausnahmefall kann <strong>de</strong>r<br />

Sportunterricht im BVJ darstellen, da hier die Lehrer-Schüler-Beziehung eine beson<strong>de</strong>re<br />

Be<strong>de</strong>utung hat.<br />

Unbedingt zu beachten ist:<br />

<br />

<br />

Vor <strong>de</strong>r Aufnahme <strong>de</strong>s Sportunterrichts müssen die Lehrerinnen und Lehrer – in<br />

<strong>de</strong>r Regel durch die zuständige Koordinatorin bzw. <strong>de</strong>n zuständigen Koordinator<br />

– mit <strong>de</strong>n Sicherheits- und Hilfsmaßnahmen vertraut gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Alle Sportarten, die einen beson<strong>de</strong>ren Befähigungsnachweis erfor<strong>de</strong>rn, wie<br />

z. B. Trampolinspringen o<strong>de</strong>r Schwimmen dürfen nur von fachkundigen Lehrkräften<br />

unterrichtet wer<strong>de</strong>n, die eine entsprechen<strong>de</strong> Ausbildung erfahren haben.<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />

Klassenlehrerprinzips<br />

Arbeits- und<br />

Sozialverhalten<br />

4.5 Klassenlehrerprinzip<br />

Der Klassenlehrerin bzw. <strong>de</strong>m Klassenlehrer kommt im Berufsvorbereitungsjahr eine<br />

beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu. Über die üblichen Aufgaben einer Klassenleitung hinaus<br />

müssen in einer BVJ-Klasse in beson<strong>de</strong>rem Maße Vertrauen und Respekt erworben<br />

wer<strong>de</strong>n. Das drückt sich u. a. in einer pädagogischen Haltung zu <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Schülerinnen und Schülern aus, die auf Einfühlungsvermögen und Wertschätzung<br />

basiert. Persönliche Gespräche, Hausbesuche, Kontakte zu an<strong>de</strong>ren Betreuungsinstitutionen,<br />

Elternaben<strong>de</strong>, gemeinsame Unternehmungen usw. sollten in einer gut<br />

geführten BVJ-Klasse eine Selbstverständlichkeit sein.<br />

Diese pädagogische Haltung stärkt das Gefühl <strong>de</strong>r Sicherheit und Geborgenheit und<br />

wird sich in einem positiven Arbeits- und Sozialverhalten nie<strong>de</strong>rschlagen. Pünktlichkeit,<br />

Zuverlässigkeit, freundlicher und hilfsbereiter Umgang mit an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n zu<br />

beobachten sein, das Lern- und Arbeitsklima bessert sich. Es ist wichtig, dass die<br />

Schülerinnen und Schüler und <strong>de</strong>ren Eltern/Erziehungsberechtigte entsprechen<strong>de</strong><br />

Rückmeldungen erhalten. So wird die Beurteilung <strong>de</strong>s Arbeits- und Sozialverhaltens<br />

im Zeugnis eher nachvollziehbar sein.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollen sich während <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres in<br />

einer überschaubaren Gruppe (s. Klassenfrequenz, 4.1) geborgen fühlen. Dazu trägt<br />

neben <strong>de</strong>m beson<strong>de</strong>ren Einsatz <strong>de</strong>r Klassenlehrerin/ <strong>de</strong>s Klassenlehrers auch eine<br />

möglichst geringe Anzahl eingesetzter Lehrkräfte bei. Die persönliche Bindung hat<br />

hier Vorrang vor <strong>de</strong>r fachlichen Zuordnung. Das gilt sowohl für <strong>de</strong>n Unterricht in <strong>de</strong>r<br />

Fachtheorie als auch in <strong>de</strong>r Praxis.<br />

Die für die BES eingestellten Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen<br />

können diese Aufgaben sinnvoll unterstützen.<br />

16


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

4.6 Schulsozialarbeit<br />

Ausbildung, Beruf und Arbeit sind zentrale Lebens- und Erfahrungsbereiche, die<br />

soziale und persönliche I<strong>de</strong>ntität vermitteln und die Existenz sichern. Schulsozialarbeit<br />

setzt an diesem individuell be<strong>de</strong>utsamen und gesellschaftlich wichtigen Punkt im<br />

Leben <strong>de</strong>r Jugendlichen an und bietet psychosoziale Unterstützung.<br />

Die steigen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen einer immer komplexer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Arbeitswelt führen<br />

zu einer Verschärfung <strong>de</strong>r Probleme leistungsschwacher und sozial benachteiligter<br />

Schülerinnen und Schüler.<br />

Bei <strong>de</strong>m Übergang von <strong>de</strong>r Schule zum Beruf fehlen beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />

<strong>de</strong>s BVJ´s realisierbare Zukunftsperspektiven. Zu einer erfolgreichen Berufswegplanung<br />

fehlen ihnen in <strong>de</strong>r Regel wichtige Informationen und die Begleitung durch das<br />

Elternhaus ist selten gewährleistet. Persönliche Schwierigkeiten sind oft <strong>de</strong>r Auslöser<br />

für Verhaltensauffälligkeiten, die wie<strong>de</strong>rum eine konstruktive Mitarbeit im Unterricht<br />

und einen erfolgreichen Schulbesuch beeinträchtigen.<br />

Ziele Schulsozialarbeit dient <strong>de</strong>r ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung und<br />

-för<strong>de</strong>rung mit <strong>de</strong>m Ziel, die Schülerinnen und Schüler auf die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Arbeitswelt und <strong>de</strong>n Übergang in Ausbildung und Arbeit vorzubereiten.<br />

Aufgaben Sie bietet Beratung und Betreuung, Prävention und Intervention an.<br />

Die Schulsozialarbeit ist ein verbindliches Angebot im System <strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schulen. Die Inanspruchnahme dieses Angebotes ist dagegen freiwillig. Haben sich<br />

die Schülerinnen/Schüler für eine regelmäßige Teilnahme entschie<strong>de</strong>n, sollte diese<br />

verbindlichen Charakter haben.<br />

Zielgruppe Das Angebot <strong>de</strong>r Schulsozialarbeit richtet sich vorrangig an die Jugendlichen <strong>de</strong>r<br />

Berufseinstiegsschule.<br />

Beson<strong>de</strong>rs berücksichtigt wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Gruppen von Schülerinnen und Schülern:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund, die durch soziokulturelle Probleme zusätzlich<br />

belastet sind<br />

Schülerinnen und Schüler, die als Flüchtlinge o<strong>de</strong>r Asylbewerber aufgrund ihrer<br />

persönlichen Situation und <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Rechtslage nicht o<strong>de</strong>r nur schwer<br />

eingeglie<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können<br />

Schülerinnen und Schüler, die aufgrund sozialer o<strong>de</strong>r kognitiver Probleme bei<br />

<strong>de</strong>r Integration in das System Schule Schwierigkeiten haben<br />

Schülerinnen und Schüler, die Probleme mit <strong>de</strong>m regelmäßigen Schulbesuch<br />

haben<br />

Schülerinnen und Schüler mit psychischen Auffälligkeiten<br />

Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen<br />

Sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler<br />

Schülerinnen und Schüler in akuten Konflikt- o<strong>de</strong>r Krisensituationen.<br />

Schulsozialarbeit versteht sich als Schnittstelle zwischen Schülerinnen/Schülern und<br />

Schule, Elternhaus, Betrieben, Jugendhilfe, Arbeitsagentur.<br />

Aufgaben Die Schulsozialbarbeit umfasst darüber hinaus die Aufgabenfel<strong>de</strong>r:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Integrationshilfen (z. B. Informationen über schulische För<strong>de</strong>rangebote, Hilfestellung<br />

bei <strong>de</strong>r Inanspruchnahme sozialer Einrichtungen wie Beratungsstellen, Unterstützung<br />

bei behördlichen Angelegenheiten)<br />

Unterstützung <strong>de</strong>r Lehrkräfte (z. B. durch Hilfen in Konfliktfällen, Elternbesuche,<br />

Mitwirkung bei interkulturellen Vorhaben)<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit zwischen Schule und außerschulischen<br />

Einrichtungen.<br />

Sozialtraining für Schülerinnen und Schüler<br />

17


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Das Aufgabenverständnis <strong>de</strong>r Schulsozialarbeit kommt in folgen<strong>de</strong>n Thesen zum<br />

Ausdruck:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schulsozialarbeit ist ein ausdrücklich freiwilliges Angebot und beinhaltet Beratung,<br />

Begleitung, Unterstützung und Hilfe im Einzelfall in <strong>de</strong>r Schule, aber auch<br />

in <strong>de</strong>r Familie und <strong>de</strong>m sozialen Umfeld.<br />

Schulsozialarbeit soll benachteiligten Jugendlichen helfen, die Schule erfolgreich<br />

zu besuchen und auf das Berufs- und Arbeitsleben vorzubereiten und wen<strong>de</strong>t<br />

sich hauptsächlich an sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler, beson<strong>de</strong>rs<br />

an jene, die zusätzlich durch soziokulturelle Probleme belastet sind.<br />

Schulsozialarbeit ist keine Konkurrenz zu <strong>de</strong>r pädagogischen Arbeit <strong>de</strong>r Lehrkräfte.<br />

Sie versteht sich als eigenständiges Angebot in <strong>de</strong>r Schule und trägt<br />

durch Differenzierung <strong>de</strong>r pädagogischen Rollen von Lehrkräften und Schulsozialpädagoginnen<br />

und -pädagogen zur gemeinsamen Erfüllung <strong>de</strong>s Bildungsauftrages<br />

<strong>de</strong>r Schule bei. Dazu ist es notwendig, teamorientiert zu agieren, um För<strong>de</strong>rziele<br />

für die Schüler und Schülerinnen <strong>de</strong>s BVJ´s erreichen zu können.<br />

Schulsozialarbeit ist die Schnittstelle zwischen Lehrkräften, Schülerinnen und<br />

Schülern, Eltern, Ausbil<strong>de</strong>rn, Betrieben und unterschiedlichen Fachdiensten.<br />

Schulsozialarbeit ist eine präventive Form <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r Beratung und<br />

Unterstützung von benachteiligten Schülerinnen und Schülern, kann aber auch<br />

von Lehrkräften und Eltern genutzt wer<strong>de</strong>n. Schulsozialarbeit bietet Schülerinnen<br />

und Schülern kurzfristig Unterstützung und langfristig Hilfe und Beratung an.<br />

Erziehungsauftrag<br />

<strong>de</strong>r Schule<br />

4.7 Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen<br />

Erziehung und Unterricht gehören nach § 2 NSchG zum Bildungsauftrag <strong>de</strong>r Schule.<br />

Im Schulbereich geschieht Erziehung in erster Linie im Unterricht. Daher sind Unterrichtsmetho<strong>de</strong>n,<br />

die die Bereitschaft <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler zu Eigenständigkeit,<br />

Selbstverantwortung und Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren anregen, wesentliche<br />

Bestandteile <strong>de</strong>r Erziehungsarbeit in <strong>de</strong>r Schule. Die im Schulleben auftreten<strong>de</strong>n<br />

Konflikte zwischen Schülerinnen/Schülern untereinan<strong>de</strong>r und zwischen Schülerinnen/Schülern<br />

und Lehrkräften geben Anlass zu Gesprächen über Konfliktursachen<br />

und angemessenes Verhalten.<br />

Erziehungsmittel Beeinträchtigt eine Schülerin bzw. ein Schüler die Unterrichts- und Erziehungsarbeit,<br />

so kann die Lehrkraft ihr geeignet erscheinen<strong>de</strong> Erziehungsmittel anwen<strong>de</strong>n, die<br />

nachdrücklich zu einer Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Verhaltens auffor<strong>de</strong>rn. Die Verstärkung<br />

angemessenen Verhaltens durch Lob und Ermutigung, Gespräche unter vier Augen<br />

sind pädagogisch sinnvolle Erziehungsmittel. Kränken<strong>de</strong> und verletzen<strong>de</strong> Äußerungen,<br />

Drohungen, Einschüchtern und an<strong>de</strong>re Formen <strong>de</strong>r Bestrafung unterbin<strong>de</strong>n das<br />

unerwünschte Verhalten zwar kurzfristig, führen aber nicht zu einer dauerhaften<br />

Verhaltensän<strong>de</strong>rung.<br />

Ordnungsmaßnahmen<br />

Ordnungsmaßnahmen nach § 61 NSchG sind nur zulässig, wenn eine Schülerin<br />

bzw. ein Schüler die Pflichten in <strong>de</strong>r Schule grob verletzt, <strong>de</strong>n Unterricht nachhaltig<br />

stört, Leistung verweigert o<strong>de</strong>r unentschuldigt fernbleibt. Bevor Ordnungsmaßnahmen<br />

ergriffen wer<strong>de</strong>n dürfen, müssen Erziehungsmittel eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es kommen folgen<strong>de</strong> Ordnungsmaßnahmen in Betracht:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Überweisung in eine Parallelklasse<br />

Überweisung in eine an<strong>de</strong>re Schule <strong>de</strong>rselben Schulform<br />

Androhung <strong>de</strong>s Ausschlusses vom Unterricht bis zu drei Monaten<br />

Ausschluss vom Unterricht bis zu drei Monaten<br />

Androhung <strong>de</strong>r Verweisung von allen Schulen<br />

Verweisung von allen Schulen.<br />

18


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Grundsätze bei<br />

Anwendung von<br />

Ordnungsmitteln<br />

Für die Anwendung von Ordnungsmittel gelten folgen<strong>de</strong> Grundsätze:<br />

Ordnungsmittel dürfen nur angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wenn Erziehungsmittel erfolglos<br />

geblieben sind o<strong>de</strong>r nicht als ausreichend angesehen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Das eingesetzte Mittel muss geeignet sein (z. B. zu spät kommen<strong>de</strong> Schülerinnen/Schüler<br />

bekommen zusätzliche Hausaufgaben).<br />

Vor einer Maßnahme muss in <strong>de</strong>r Regel erst die Androhung erfolgen.<br />

Es muss die Verhältnismäßigkeit <strong>de</strong>r Mittel gewahrt bleiben.<br />

Unentschuldigte<br />

Abwesenheit vom<br />

Unterricht<br />

Bei unentschuldigter Abwesenheit vom Unterricht hat die Klassenlehrerin bzw. <strong>de</strong>r<br />

Klassenlehrer neben <strong>de</strong>n Eltern/ Erziehungsberechtigten die Verpflichtung, die Jugendlichen<br />

zum regelmäßigen Schulbesuch anzuhalten.<br />

Die Motive für das Fernbleiben vom Unterricht sind vielfältig und erfor<strong>de</strong>rn unterschiedliche<br />

Reaktionen und Maßnahmen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gespräche zwischen Klassenlehrerin/Klassenlehrer und <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>m<br />

Schüler über Grün<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Fehlens und verbindliche Vereinbarungen<br />

Beratung und Hilfe in <strong>de</strong>r Schule durch Einschaltung <strong>de</strong>r Schulsozialpädagogin/<strong>de</strong>s<br />

Schulsozialpädagogen<br />

Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule (Benachrichtigung, Beratungsgespräche,<br />

Vereinbarungen)<br />

schulübliches Mahnverfahren.<br />

Darüber hinaus hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn die Schule mit kommunalen<br />

Stellen und freien Trägern <strong>de</strong>r Jugendhilfe kooperiert, um mit <strong>de</strong>n Jugendlichen im<br />

Gespräch zu bleiben und die Maßnahmen aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen.<br />

Die angefallenen Fehlzeiten und die jeweils durchgeführten Schritte müssen in einem<br />

Protokollbogen dokumentiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Bußgeld Erst wenn alle erzieherischen Mittel und durchgeführten Maßnahmen keine Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Verhaltens zeigen, sollte spätestens nach etwa 8 – 10 unentschuldigten<br />

Fehltagen ein Antrag bei <strong>de</strong>r zuständigen Bußgeldstelle gestellt wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong> Schule<br />

sollte mit <strong>de</strong>n Jugendämtern und <strong>de</strong>r zuständigen Bußgeldstelle gemeinsam ein<br />

Verfahren entwickeln, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. So kann zeitnah<br />

und möglichst pädagogisch wirksam interveniert wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Regelfall wird das Jugendamt durch die Bußgeldstelle erst eingeschaltet, nach<strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>r Vorgang bearbeitet wor<strong>de</strong>n ist. Auf <strong>de</strong>r Basis einer vertrauensvollen Kooperation<br />

hat sich allerdings bewährt, die Bußgeldstelle und das Jugendamt parallel zu<br />

benachrichtigen, um unterstützen<strong>de</strong> Maßnahmen ergreifen zu können.<br />

Eine Zeitersparnis lässt sich erzielen, wenn die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler bereits durch<br />

die Schule aufgefor<strong>de</strong>rt wird, die ihr/ihm nach § 55 OWiG (Gesetz über Ordnungswidrigkeiten)<br />

zustehen<strong>de</strong> Stellungnahme zu Unterrichtsversäumnissen abzugeben<br />

bzw. dies mit einer Frist von 7 Tagen nach Bekanntgabe durch ein Schreiben an die<br />

Bußgeldstelle zu tun.<br />

Siehe Teil 2, Anlagen 1 – 5:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Maßnahmen bei Schulpflichtverletzungen und Störungen im Unterricht<br />

Benachrichtigung <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers bei Schulpflichtverletzungen<br />

Stellungnahme <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers zu Schulpflichtverletzungen<br />

Benachrichtigung <strong>de</strong>r Eltern/Erziehungsberechtigten bei Schulpflichtverletzungen<br />

Benachrichtigung <strong>de</strong>s Rechtsamtes/ Ordnungsamtes<br />

19


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

4.8 Betriebspraktikum<br />

Betriebspraktikum<br />

Der Unterricht in <strong>de</strong>r Schule kann die praktische Betriebserfahrung nur teilweise<br />

ersetzen. Aus diesem Grun<strong>de</strong> besteht für Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres<br />

die Möglichkeit, im Rahmen eines zwei- bis vierwöchigen Praktikums<br />

einen Betrieb kennen zu lernen.<br />

Das Betriebspraktikum soll so angelegt wer<strong>de</strong>n, dass die beteiligten Lehrkräfte die<br />

Möglichkeit haben, die Schülerinnen und Schüler im betrieblichen Umfeld zu beobachten,<br />

um sie dadurch besser beurteilen und för<strong>de</strong>rn zu können. (vgl.: EB-BbS,<br />

2009 – Abs. 4.2.6)<br />

Damit wer<strong>de</strong>n viele Unterrichtsinhalte konkret, z. B.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

das Bewerbungsverfahren<br />

die betrieblichen Organisationsstrukturen<br />

bestimmte Arbeitstugen<strong>de</strong>n, (z. B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit,<br />

Ehrlichkeit)<br />

Übernahme von Verantwortung, Teamarbeit<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an die Ausübung eines Berufes, (z. B. Feinmotorik, Durchhaltevermögen,<br />

räumliches Denken, gesundheitliche Eignung)<br />

Ausbildung in einem Betrieb.<br />

Für die Schülerinnen und Schüler ist es von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung, möglichst frühzeitig<br />

an einen Betrieb herangeführt zu wer<strong>de</strong>n. In je<strong>de</strong>m Fall för<strong>de</strong>rn die Erfahrungen<br />

im Betrieb <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r Berufsorientierung. Die richtige Berufswahlentscheidung<br />

ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration in <strong>de</strong>n<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Für die Lehrkräfte ergeben sich im Rahmen <strong>de</strong>r Durchführung eines Betriebspraktikums<br />

oftmals neue Sichtweisen in Bezug auf ihre Schülerinnen und Schüler.<br />

In <strong>de</strong>r Praxis hat sich im Berufsvorbereitungsjahr ein min<strong>de</strong>stens drei Wochen dauern<strong>de</strong>s<br />

Betriebspraktikum bewährt, wobei auch eine flexible Aufteilung<br />

(2 x 2 Wochen o<strong>de</strong>r 1 x 1 Woche und 1 x 3 Wochen) möglich ist und sinnvoll sein<br />

kann. Sinnvoll kann auch ein eintägiger begleiten<strong>de</strong>r Praktikumstag über einen längeren<br />

Zeitraum sein.<br />

Zeitblöcke Wirkt sich das Praktikum in beson<strong>de</strong>rem Maße positiv auf die <strong>Ent</strong>wicklung eines<br />

bzw. einer Jugendlichen aus, kann es im Einzelfall verlängert wer<strong>de</strong>n. Gemäß § 67<br />

Abs. 5 NSchG muss hierzu ein För<strong>de</strong>rplan (s. Teil 2, Anlage: För<strong>de</strong>rplan nach § 67<br />

Abs. 5 NSchG) erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Vorbereitung Das Betriebspraktikum sollte nicht nur inhaltlich vor- und nachbereitet, son<strong>de</strong>rn auch<br />

intensiv begleitet und bereits frühzeitig in das Beratungssystem <strong>de</strong>r Schule einbezogen<br />

wer<strong>de</strong>n. Zur Vorbereitung auf das Praktikum können Betriebsbesichtigungen<br />

und Exkursionen durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Vorstellungsgespräche und Gesprächsverhalten<br />

beim Telefonieren lassen sich im Rollenspiel simulieren. Lebenslauf, Bewerbungsschreiben<br />

sowie das Verfassen von Tages- und Wochenberichten können<br />

geübt wer<strong>de</strong>n. Der während <strong>de</strong>s Praktikums zu erstellen<strong>de</strong> Bericht bietet eine<br />

Grundlage für die sorgfältige Nachbereitung im Unterricht.<br />

Auswahl <strong>de</strong>r<br />

Betriebe<br />

Betreuung <strong>de</strong>s<br />

Betriebspraktikums<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Praktikumsbetriebes sollte die Berufswahleignung für die Schülerinnen<br />

und Schüler mit berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn speziell für diese Jugendlichen<br />

bietet das Betriebspraktikum häufig die Chance, einen Ausbildungs- o<strong>de</strong>r Arbeitsplatz<br />

zu erhalten.<br />

Für die erfor<strong>de</strong>rliche intensive Betreuung im Betriebspraktikum reicht <strong>de</strong>r allgemein<br />

gelten<strong>de</strong> Zeitfaktor von 0,25 Std. pro Schülerin/Schüler nicht aus. Das Kultusministerium<br />

weist <strong>de</strong>mgemäß in einem Merkblatt (www.bvj.<strong>nibis</strong>.<strong>de</strong>) ausdrücklich darauf hin,<br />

dass für diesen Zweck auch erwirtschaftete Mehrstun<strong>de</strong>n eingesetzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

20


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Berechnungsbeispiel:<br />

Wird im Berufsvorbereitungsjahr ein dreiwöchiges Praktikum angeboten, wer<strong>de</strong>n<br />

also die Schülerinnen/Schüler nur 37 Wochen pro Schuljahr unterrichtet, so wer<strong>de</strong>n<br />

bereits 2 Wochen (35 Lehrerstun<strong>de</strong>n x 2 Wochen/Klasse = 70 Wochenstun<strong>de</strong>n) erwirtschaftet.<br />

Bei einem vierwöchigen Praktikum wer<strong>de</strong>n bereits 105 Wochenstun<strong>de</strong>n<br />

erwirtschaftet (35 Lehrerstun<strong>de</strong>n x 3 Wochen/Klasse).<br />

Das Kultusministerium betont nachdrücklich, dass die im Berufsvorbereitungsjahr<br />

erwirtschafteten Stun<strong>de</strong>n auch vorrangig in dieser Schulform wie<strong>de</strong>r eingesetzt wer<strong>de</strong>n<br />

sollen.<br />

Das Betriebspraktikum im Berufsvorbereitungsjahr ist eine Schulveranstaltung,<br />

d. h., die Schülerinnen und Schüler sind für die Dauer <strong>de</strong>s Praktikums über die<br />

Schule bzw. <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>unfallversicherungsverband (GUV) versichert, wenn folgen<strong>de</strong><br />

Voraussetzungen erfüllt sind:<br />

<br />

<br />

Es muss eine für die Praktikumbetreuung verantwortliche Lehrkraft benannt<br />

sein.<br />

Diese Lehrkraft muss während <strong>de</strong>r Praktikumarbeitszeit telefonisch erreichbar<br />

sein.<br />

Versicherungsschutz Immer dann, wenn es sich nachweisbar um eine genehmigte Schulveranstaltung<br />

han<strong>de</strong>lt, sind Schülerinnen und Schüler entsprechend versichert. Dies gilt z. B. für<br />

Klassenfahrten, <strong>de</strong>n Besuch von Veranstaltungen, Praktika, einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rmaßnahmen<br />

(§ 67 Abs. 5 NSchG). Als Nachweis genügt ein Vermerk im Klassenbuch<br />

o<strong>de</strong>r für die einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung ein För<strong>de</strong>rplan, <strong>de</strong>r im Klassenbuch<br />

eingeheftet ist.<br />

Betriebspraktikum<br />

in <strong>de</strong>n Ferien<br />

Arbeitszeiten im<br />

Betriebspraktikum<br />

Auch Jugendliche, die im Rahmen von Unterricht eigenverantwortlich einen Arbeitsauftrag<br />

ausführen (z. B. Preisvergleiche in Geschäften anstellen), unterliegen <strong>de</strong>m<br />

Versicherungsschutz <strong>de</strong>r GUV.<br />

Voraussetzung ist allerdings immer, dass die Lehrkraft die Schulveranstaltung verantwortungsbewusst<br />

vorbereitet, beaufsichtigt bzw. erreichbar ist.<br />

Diese Voraussetzungen gelten auch für ein freiwilliges Betriebspraktikum während<br />

<strong>de</strong>r Ferienzeiten.<br />

Die Arbeitszeiten <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler sollten <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Betriebes angepasst<br />

sein, wobei das Jugendarbeitsschutzgesetz einzuhalten ist.<br />

(siehe Teil 2, Anlagen 6 – 14)<br />

„Schulfahrten“<br />

Erlass <strong>de</strong>s MK<br />

4.9 Klassenfahrten und Schullandheimaufenthalte<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr besteht die Möglichkeit, Klassenfahrten durchzuführen.<br />

Der gelten<strong>de</strong> Erlass „Schulfahrten“ in <strong>de</strong>r Fassung vom 01.08.2001 (SVBl. 8/2008,<br />

S. 245) sieht dafür maximal insgesamt 6 Unterrichtstage vor.<br />

Vorbereitung In <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>r Klassenfahrt sollten Lehrkräfte und Schülerinnen/Schüler<br />

sich über einen geeigneten Zeitraum und eine sinnvolle Programmgestaltung verständigen<br />

sowie verbindliche Absprachen treffen. Selbstverständlich sind dabei auch<br />

die Eltern/Erziehungsberechtigten einzubeziehen.<br />

Es ist ratsam, dass zwei Lehrkräfte die Vorbereitung und Durchführung <strong>de</strong>r Klassenfahrt<br />

übernehmen, auch die Zusammenarbeit mit einer „Partnerklasse“ bietet sich<br />

an.<br />

Der Erlass „Schulfahrten“ <strong>de</strong>s MK enthält als Anlage ein Muster für die „Erklärung<br />

<strong>de</strong>r Erziehungsberechtigten“.<br />

21


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Nachbereitung Bei <strong>de</strong>r Nachbereitung können die Schülerinnen/ Schüler z. B. im Rahmen eines<br />

Elternabends über Erlebnisse und Ergebnisse <strong>de</strong>r Fahrt berichten und evtl. Fotos<br />

und Vi<strong>de</strong>oaufnahmen präsentieren.<br />

4.10 Optionale Lernangebote<br />

Optionale Lernangebote sind mit 4 Wochenstun<strong>de</strong>n Bestandteil <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel im<br />

Berufsvorbereitungsjahr. Sie sollen neben <strong>de</strong>n Interessen und Neigungen <strong>de</strong>r Schülerinnen<br />

und Schüler vor allem die Kreativität und das Sozialverhalten för<strong>de</strong>rn und<br />

darüber hinaus Anregungen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />

liefern. Im Rahmen von optionalen Lernangeboten können für Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

auch sprachliche För<strong>de</strong>rangebote vorgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Inhalte<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollten aus mehreren Themen mehrmals im Schuljahr<br />

auswählen können. Die Inhalte <strong>de</strong>r optionalen Lernangebote sollen für die Jugendlichen<br />

attraktiv sein, sich an ihrer Lebenswirklichkeit orientieren und für eine über die<br />

Schulzeit hinausweisen<strong>de</strong> Freizeitgestaltung motivieren (s. Teil 2, Anlage 15).<br />

Es ist bei <strong>de</strong>m Angebot darauf zu achten, dass keine optionalen Lernangebote angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n, die die Jugendlichen in ihrer Freizeit aus finanziellen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Grün<strong>de</strong>n nicht ausüben können.<br />

Nach Möglichkeit sind sowohl Theorielehrkräfte als auch Praxislehrkräfte, die bereits<br />

in <strong>de</strong>n Klassen unterrichten, in optionalen Lernangeboten einzusetzen. Sie erhalten<br />

auf diesem Weg oft Einblick in die außerschulischen Interessen und das soziale<br />

Umfeld <strong>de</strong>r Jugendlichen.<br />

Bewertung Optionale Lernangebote dürfen nicht bewertet wer<strong>de</strong>n. Die Teilnahme ist im Zeugnis<br />

zu dokumentieren.<br />

Organisation von<br />

optionalen Lernangeboten<br />

Wenn an einem BVJ-Standort nicht die volle Stun<strong>de</strong>ntafel vorgehalten wer<strong>de</strong>n kann,<br />

so sollten die optionalen Lernangebote nicht ersatzlos gestrichen, son<strong>de</strong>rn anteilig<br />

wie an<strong>de</strong>re Fächer gekürzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Für die Organisation von optionalen Lernangeboten kann es sinnvoll sein, eine Unterrichtsleiste<br />

von 4 Wochenstun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n BVJ-Stun<strong>de</strong>nplan einzuarbeiten, um zu<br />

gewährleisten, dass Themen klassenübergreifend gewählt wer<strong>de</strong>n können und<br />

gleichzeitig Räume und Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Eventuell anfallen<strong>de</strong> Kosten<br />

können aus pädagogischen Erwägungen teilweise von <strong>de</strong>n Schülerinnen und<br />

Schülern selbst übernommen (z. B. Eintrittsgel<strong>de</strong>r) bzw. aus <strong>de</strong>m BVJ-Haushalt<br />

bezuschusst wer<strong>de</strong>n, wenn das BVJ eigenständig organisiert wird.<br />

4.11 Beratung<br />

Die beson<strong>de</strong>re Situation <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler bedingt einen höheren Beratungsbedarf<br />

als in an<strong>de</strong>ren Schulformen.<br />

Beratung im Berufsvorbereitungsjahr ist ein Prozess, <strong>de</strong>r bereits mit <strong>de</strong>r Information<br />

<strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen in <strong>de</strong>n abgeben<strong>de</strong>n Schulen beginnt. Im Verlauf <strong>de</strong>s<br />

Schuljahres sollten vier Beratungsgespräche durchgeführt wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />

und Erziehungsberechtigten die Möglichkeiten und Chancen im Berufsvorbereitungsjahr<br />

aufzeigen und Hilfen anbieten. Dazu sollten Zielvereinbarungen getroffen<br />

und dokumentiert wer<strong>de</strong>n (siehe Teil 2, Anlagen 16 - 21).<br />

1. Beratungsgespräch Das erste Beratungsgespräch, das bei <strong>de</strong>r Anmeldung <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />

erfolgt, ist für <strong>de</strong>n Aufbau eines Vertrauensverhältnisses von großer Be<strong>de</strong>utung. Die<br />

Einladung zu dieser Beratung ist so zu gestalten, dass die/<strong>de</strong>r Jugendliche und die<br />

Erziehungsberechtigten sich individuell angesprochen fühlen.<br />

In <strong>de</strong>m Gespräch sollten <strong>de</strong>r Berufsfeldwunsch <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers und die<br />

seitens <strong>de</strong>r Schule angebotenen Fachrichtungen abgestimmt wer<strong>de</strong>n, so dass <strong>de</strong>m<br />

22


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Berufsfeldwunsch möglichst entsprochen wer<strong>de</strong>n kann. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n persönliche<br />

und schulische Zielsetzungen thematisiert und Hilfen zum Erreichen dieser<br />

Ziele angeboten (Zielvereinbarungen). Beson<strong>de</strong>rs die Möglichkeiten und Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>s Betriebspraktikums sollen schon im ersten Beratungsgespräch hervorgehoben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Weiterhin sollen <strong>de</strong>n Jugendlichen die Möglichkeit zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />

sowie Perspektiven im Anschluss an das BVJ aufgezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Beratungsgespräch Das zweite Beratungsgespräch sollte zwei bis drei Monate nach <strong>de</strong>m Eintritt in das<br />

BVJ erfolgen. Hilfreich ist hierbei eine Dokumentation <strong>de</strong>s Leistungsstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />

persönlichen <strong>Ent</strong>wicklung <strong>de</strong>s Jugendlichen. Auf dieser Grundlage können wie<strong>de</strong>rum<br />

in einem Einzelgespräch - nach Möglichkeit gemeinsam mit <strong>de</strong>n Erziehungsberechtigten<br />

- die gesetzten Ziele überprüft und fortgeschrieben wer<strong>de</strong>n. Es sollten <strong>de</strong>m<br />

Jugendlichen bereits jetzt Perspektiven für die berufliche Zukunft aufgezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Beratungsgespräch Das dritte Beratungsgespräch – wie<strong>de</strong>rum als Einzelberatung – könnte bei <strong>de</strong>r Ausgabe<br />

<strong>de</strong>s Halbjahreszeugnisses erfolgen, um <strong>de</strong>m Jugendlichen seinen persönlichen<br />

Leistungsstand zu erläutern und daraus gemeinsam mit ihm Perspektiven zu entwickeln.<br />

Es kann aber auch nötig sein, Grenzen <strong>de</strong>r Ausbildungsfähigkeit aufzuzeigen<br />

und zu begrün<strong>de</strong>n.<br />

4. Beratungsgespräch Das vierte Beratungsgespräch sollte im März/April in enger Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsagentur stattfin<strong>de</strong>n, um eine individuelle Ausbildungs- o<strong>de</strong>r Arbeitsplatzwahl<br />

vorzunehmen. Ebenfalls müssen Maßnahmen <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung vorgestellt o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Wechsel in an<strong>de</strong>re Schulformen geplant wer<strong>de</strong>n.<br />

Weitere Beratungsmöglichkeiten bieten sich im Rahmen von Elternaben<strong>de</strong>n und<br />

Elternsprechtagen an. Es empfiehlt sich, die Ergebnisse <strong>de</strong>r Beratungsgespräche<br />

jeweils zu dokumentieren und zu evaluieren (siehe Teil 2, Anlagen 16 - 21)<br />

Beratungstag Um <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r vorgesehenen vier Beratungsgespräche Nachdruck zu verleihen,<br />

hat es sich als hilfreich erwiesen, einen Beratungstag mit individuellen Gesprächsterminen<br />

vorzusehen. An diesem Tag wird kein Unterricht erteilt.<br />

In <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>r Beratungsgespräche ist Folgen<strong>de</strong>s zu berücksichtigen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Abstimmungsgespräche mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Klasse eingesetzten Lehrkräften führen<br />

separates Beratungszimmer reservieren, um eine gute Gesprächsatmosphäre<br />

zu ermöglichen<br />

schriftliche Einladungen mit Terminangaben an die Erziehungsberechtigten<br />

versen<strong>de</strong>n<br />

Rückantwortkarte vorsehen, auf <strong>de</strong>r die Erziehungsberechtigten Terminwünsche<br />

äußern können, dabei Abendtermine zulassen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung im Unterricht über ihre<br />

Arbeit und die Situation auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt berichten lassen.<br />

4.12 Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses (HSA)<br />

Zielgruppe<br />

Mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Berufseinstiegsschule (BES) ist die Berufsvorbereitung zweistufig<br />

geglie<strong>de</strong>rt. Zum Nachholen o<strong>de</strong>r Verbessern <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses ist<br />

die Berufseinstiegsklasse (BEK) vorgesehen. Die Option zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />

im Berufsvorbereitungsjahr besteht jedoch weiterhin.<br />

Der Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses im Berufsvorbereitungsjahr ist ein Angebot<br />

für beson<strong>de</strong>rs leistungsstarke Jugendliche, die aufgrund von individuellen Auffälligkeiten<br />

und Defiziten nicht in einer Berufseinstiegsklasse unterrichtet wer<strong>de</strong>n können.<br />

Es darf aber nicht darüber hinweggesehen wer<strong>de</strong>n, dass die meisten Schülerinnen/Schüler<br />

<strong>de</strong>n pädagogischen Handlungsrahmen, wie ihn das BVJ bietet, dringend<br />

benötigen. Im Mittelpunkt steht die Persönlichkeitsentwicklung <strong>de</strong>r/<strong>de</strong>s einzelnen<br />

Jugendlichen und kein abschlussorientiertes Curriculum.<br />

23


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

För<strong>de</strong>rkonzept Zur Erlangung <strong>de</strong>s HSA ist von je<strong>de</strong>r Schule ein För<strong>de</strong>rkonzept zu erstellen.<br />

Es ist ein beson<strong>de</strong>res sechsstündiges För<strong>de</strong>rangebot vorzusehen. Im Rahmen dieses<br />

För<strong>de</strong>rangebotes sind zwei Stun<strong>de</strong>n Englischunterricht zu erteilen. Die Stun<strong>de</strong>ntafel<br />

ist unter Einhaltung <strong>de</strong>r Gesamtwochenstun<strong>de</strong>n zu modifizieren.<br />

Das För<strong>de</strong>rkonzept muss die beson<strong>de</strong>re berufspädagogische För<strong>de</strong>rung geeigneter<br />

Schülerinnen und Schüler zur ausgewogenen <strong>Ent</strong>wicklung von Fach-, Metho<strong>de</strong>nsowie<br />

Sozialkompetenz darlegen. Durch eine projektorientierte Unterrichtsgestaltung<br />

soll das theoretische Wissen gefestigt wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>n Fächern Deutsch/Kommunikation und Mathematik ist im zweiten Schulhalbjahr<br />

eine schriftliche Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungsstän<strong>de</strong> durchzuführen.<br />

Als schriftliche Überprüfung wird je eine Klausur mit einer Bearbeitungszeit von 90<br />

Minuten geschrieben.<br />

Klausuraufgaben wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Lehrkräften, die in <strong>de</strong>m Fach zuletzt unterrichtet<br />

haben, gestellt und bewertet. Das Ergebnis <strong>de</strong>r Klausurarbeit geht bei <strong>de</strong>r Bildung<br />

<strong>de</strong>r Endnote für das Fach so ein, als läge eine zusätzliche Lernkontrolle mit gleicher<br />

Bewertung (doppelte Wertung) vor.<br />

Im Fach Deutsch/Kommunikation fin<strong>de</strong>t eine mündliche Überprüfung statt. Die Überprüfung<br />

soll die mündliche Ausdrucksfähigkeit <strong>de</strong>r Schülerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schülers in<br />

einem berufsbezogenen Thema erkennen lassen. Sie soll in <strong>de</strong>r Regel 15 Minuten<br />

dauern.<br />

Es kann auch eine Gruppe von bis zu drei Schülerinnen und Schülern gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

In diesem Fall dauert die Überprüfung in <strong>de</strong>r Regel 30 Minuten. Die mündliche<br />

Überprüfung soll von <strong>de</strong>r das Fach Deutsch/Kommunikation unterrichten<strong>de</strong>n Lehrkraft<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das För<strong>de</strong>rangebot ist beson<strong>de</strong>rs zu benoten und im Zeugnis auszuweisen.<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schulen, die in ihrem BVJ ein För<strong>de</strong>rangebot anbieten möchten,<br />

müssen ihre Arbeit hinsichtlich <strong>de</strong>r verbindlichen Vorgaben <strong>de</strong>r BbS-VO kritisch<br />

überprüfen. Das För<strong>de</strong>rangebot für <strong>de</strong>n HSA muss sicherstellen, dass die Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />

die am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch und Mathematik erfüllt<br />

wer<strong>de</strong>n müssen, erreichbar sind.<br />

Die Kriterien zur Auswahl geeigneter Jugendlicher können vielfältig sein und richten<br />

sich unter an<strong>de</strong>rem nach <strong>de</strong>r gewählten Organisationsform. Als Hilfe kann ein Schülerbeobachtungsbogen<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n alle in einer Klasse unterrichten<strong>de</strong>n<br />

Lehrkräfte für je<strong>de</strong> Schülerin/je<strong>de</strong>n Schüler ausfüllen (vgl. <strong>Materialie</strong>n HS-Abschluss<br />

im Berufsvorbereitungsjahr, Anlage 1, Juni 2000).<br />

Wer erhält <strong>de</strong>n HSA? Den Hauptschulabschluss im BVJ erwirbt,<br />

1. wer mit durchschnittlich min<strong>de</strong>stens ausreichen<strong>de</strong>n Leistungen an einem För<strong>de</strong>rangebot<br />

in Deutsch, Mathematik und Englisch teilgenommen hat,<br />

2. wer die bei<strong>de</strong>n Lernbereichsnoten min<strong>de</strong>stens befriedigend hat (vgl. BbS-VO<br />

2009, § 25, Abs.1),<br />

3. wer am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bildungsganges Kenntnisse nachweist, die <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses entsprechen,<br />

4. wer im Zeugnis in <strong>de</strong>n einzelnen Fächern nicht mehr als in zwei Fällen die Note<br />

mangelhaft“ o<strong>de</strong>r einmal die Note „ungenügend“ hat (vgl. BbS-VO 2009, § 23,<br />

Abs.2).<br />

Mögliche Konstellationen von Zeugnisnoten, die zum Hauptschulabschluss führen<br />

bzw. nicht führen, sind in Anlage 22 dargestellt.<br />

24


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Wechsel in eine<br />

an<strong>de</strong>re<br />

Schulform<br />

Hilfen für die<br />

Arbeitsverwaltung<br />

Außerschulische<br />

Hilfen<br />

4.13 Berufswahlentscheidung<br />

Ein Wechsel <strong>de</strong>r Schulform während <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres in eine Berufseinstiegsklasse<br />

kann auf Wunsch <strong>de</strong>r Schülerin/ <strong>de</strong>s Schülers und <strong>de</strong>r Erziehungsberechtigten<br />

- bei entsprechen<strong>de</strong>n Aufnahmevoraussetzungen - erfolgen,<br />

wenn pädagogische Grün<strong>de</strong> und die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />

dies rechtfertigen. Dieser Wechsel sollte dann so früh wie möglich durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch die Möglichkeiten <strong>de</strong>s Überganges in eine an<strong>de</strong>re Schulform nach <strong>de</strong>m Berufsvorbereitungsjahr<br />

sollten <strong>de</strong>m Jugendlichen aufgezeigt wer<strong>de</strong>n, um die berufliche<br />

Orientierung zu überprüfen und Perspektiven zu entwickeln.<br />

Schülerinnen und Schüler, die im Anschluss an das BVJ we<strong>de</strong>r eine Vollzeitschulform<br />

besuchen wollen noch eine Berufsausbildung o<strong>de</strong>r eine berufliche Tätigkeit<br />

antreten, wer<strong>de</strong>n durch das Beratungsteam im BVJ nochmals auf weitere Möglichkeiten<br />

für ihre berufliche Zukunft hingewiesen. Das Beratungsteam vermittelt diesen<br />

Jugendlichen Gesprächstermine bei <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung, um einen Übergang in<br />

Folgemaßnahmen zur weiteren beruflichen Qualifizierung einzuleiten.<br />

Für Schülerinnen/Schülern mit geistigen, körperlichen und/o<strong>de</strong>r seelischen Beeinträchtigungen<br />

bzw. Behin<strong>de</strong>rungen bieten die Arbeitsagenturen meist spezielle Qualifizierungsmaßnahmen<br />

an. Den Erziehungsberechtigten ist daher eine schnelle Kontaktaufnahme<br />

mit <strong>de</strong>r Berufsberatung zu empfehlen.<br />

Neben <strong>de</strong>m Beratungssystem <strong>de</strong>r Schule ist oft die Nutzung eines Netzwerks weiterer<br />

För<strong>de</strong>rmöglichkeiten zur Unterstützung <strong>de</strong>r persönlichen und beruflichen <strong>Ent</strong>wicklung<br />

<strong>de</strong>r Jugendlichen aus <strong>de</strong>m BVJ erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Zahlreiche außerschulische Einrichtungen bieten Hilfen an, wie z. B.<br />

Jugendamt<br />

Berufsinformationszentrum (BIZ), Berufsberatung, Arbeitsberatung<br />

Auslän<strong>de</strong>ramt<br />

Gesundheitsamt (psychosozialer Dienst)<br />

Sozialamt<br />

Amtsgericht und Jugendgerichtshilfe<br />

Bildungsträger<br />

Verbraucherberatung<br />

Sucht- und Drogenberatungsstellen<br />

Pro Familia<br />

Schuldnerberatung<br />

Psychologische Beratungsstellen, Erziehungsberatung<br />

25


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

5 Einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung<br />

Für Jugendliche, die in beson<strong>de</strong>rem Maße auf sozialpädagogische Hilfe angewiesen<br />

sind, können im Rahmen <strong>de</strong>r Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht nach § 67 Abs. 5 NSchG<br />

einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rpläne aufgestellt wer<strong>de</strong>n. Die einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung<br />

kann vollständig durch eine Jugendwerkstatt o<strong>de</strong>r eine an<strong>de</strong>re Einrichtung<br />

übernommen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r durch eine Vernetzung schulischer (z.B. Teilbesuch <strong>de</strong>s<br />

Berufsvorbereitungsjahres) und außerschulischer För<strong>de</strong>rangebote durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der För<strong>de</strong>rplan ist von <strong>de</strong>r Jugendwerkstatt bzw. <strong>de</strong>r „an<strong>de</strong>ren Einrichtung“ und von<br />

<strong>de</strong>r für die Schülerin/<strong>de</strong>n Schüler zuständigen berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule gemeinsam<br />

aufzustellen ist (vgl. NSchG § 67 Abs. 5, www.bvj.<strong>nibis</strong>.<strong>de</strong> und Anlagen 23 bis 25).<br />

BERUFSBILDENDE SCHULE<br />

verantwortlich für die För<strong>de</strong>rpläne<br />

BVJ<br />

Jugend-<br />

Werkstatt<br />

4-8<br />

schulpflichtige<br />

Jugendliche<br />

Betrieb<br />

Einzelfälle<br />

Soziale<br />

Einrichtungen<br />

Einzelfälle<br />

Lehrgänge<br />

etc.<br />

Einzelfälle<br />

5.1 Jugendwerkstatt<br />

Ziel Jugendwerkstätten bieten benachteiligten Jugendlichen mit beson<strong>de</strong>rem För<strong>de</strong>rbedarf<br />

in verschie<strong>de</strong>nen Arbeitsfel<strong>de</strong>rn Arbeits- und Qualifizierungsmöglichkeiten. Ziel<br />

dieser Angebote ist die Integration in <strong>de</strong>n Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.<br />

Zugangsverfahren Die Jugendlichen wer<strong>de</strong>n zunächst <strong>de</strong>r zuständigen berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule gemel<strong>de</strong>t.<br />

Das Zugangsverfahren zur Jugendwerkstatt kann eingeleitet wer<strong>de</strong>n durch<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Eltern bzw. Erziehungsberechtigte<br />

abgeben<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r aufnehmen<strong>de</strong> Schulen<br />

Pro-Aktiv-Centrum (PACE)<br />

Jugendamt<br />

Arbeitsamt<br />

Jugendwerkstatt<br />

Aufnahmeausschuss Im Einzugsbereich <strong>de</strong>r für die Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht vorgesehenen Jugendwerkstätten<br />

wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen in <strong>de</strong>r Regel Aufnahmeausschüsse<br />

gebil<strong>de</strong>t. Diese Ausschüsse sind mit Vertreterinnen/Vertretern aus folgen<strong>de</strong>n Bereichen<br />

zu besetzen:<br />

<br />

<br />

<br />

Jugendwerkstatt<br />

Pro-Aktiv-Centrum (PACE)<br />

zuständige berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />

26


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Es können auch weitere Mitglie<strong>de</strong>r hinzugenommen wer<strong>de</strong>n, z.B. Vertreterinnen<br />

o<strong>de</strong>r Vertreter aus <strong>de</strong>n Bereichen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Sekundarbereich I<br />

Arbeitsverwaltung<br />

Jugendamt<br />

Lan<strong>de</strong>sschulbehör<strong>de</strong> (z. B. durch die Fachberatung für das BVJ)<br />

Die Zuweisung <strong>de</strong>r einzelnen jungen Menschen erfolgt im Konsens von zuständiger<br />

berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Schule, <strong>de</strong>m Pro-Aktiv-Centrum und <strong>de</strong>r Jugendwerkstatt<br />

Verantwortung Mit <strong>de</strong>r <strong>Ent</strong>scheidung über eine Aufnahme <strong>de</strong>s Jugendlichen in die Jugendwerkstatt<br />

geht die Verantwortung für die Umsetzung <strong>de</strong>r Maßnahme auf die Jugendwerkstatt<br />

über. Folglich sind bei Schulpflichtverletzungen die entsprechen<strong>de</strong>n Ordnungsmaßnahmen<br />

von <strong>de</strong>r Jugendwerkstatt durchzuführen.<br />

5.2 An<strong>de</strong>re Einrichtungen<br />

Im Rahmen einer individuellen För<strong>de</strong>rung können auch an<strong>de</strong>re außerschulische<br />

Lernorte einbezogen wer<strong>de</strong>n. <strong>Ent</strong>schei<strong>de</strong>nd ist, dass diese an<strong>de</strong>ren Einrichtungen<br />

zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Jugendlichen beitragen und vorab ein För<strong>de</strong>rplan (Anlage 23 bis<br />

25) erstellt wird, aus <strong>de</strong>m sich die Ziele, Verweildauer etc. ergeben.<br />

Als „an<strong>de</strong>re Einrichtungen“ kommen z. B. in Frage:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Betriebe<br />

Maßnahmeträger, die Lehrgänge <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung durchführen<br />

soziale Institutionen<br />

öffentliche Einrichtungen<br />

Volkshochschulen<br />

Wochenstun<strong>de</strong>n An die Eignung <strong>de</strong>r Einrichtungen sind grundsätzlich die gleichen Maßstäbe anzulegen<br />

wie an Ausbildungseinrichtungen. Es ist eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter als<br />

Ansprechperson zu benennen, die bzw. <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rplans im<br />

engen Kontakt mit <strong>de</strong>r Schule steht. Diese einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung soll min<strong>de</strong>stens<br />

24 Wochenstun<strong>de</strong>n umfassen und verbleibt in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schule. Die Jugendlichen sind während <strong>de</strong>r Maßnahme Schülerinnen<br />

bzw. Schüler <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres und haben <strong>de</strong>n Status einer Schülerin<br />

o<strong>de</strong>r eines Schülers.<br />

Betreuung Die Jugendlichen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r zuständigen BBS betreut, die einen ständigen<br />

Kontakt zu <strong>de</strong>n „an<strong>de</strong>ren Einrichtungen“ unterhält. Sollte <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rzeitraum in die<br />

Ferien hineinreichen, ist gemäß För<strong>de</strong>rplan die Betreuung weiterhin sicherzustellen.<br />

Der För<strong>de</strong>rplan ist in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>r Klassenlehrkraft zu erarbeiten und mit<br />

<strong>de</strong>n Beteiligten abzustimmen. Er soll die Durchführung <strong>de</strong>r angestrebten Maßnahme,<br />

ihre Begründung und Auswertung optimieren bzw. absichern. Außer<strong>de</strong>m wird durch<br />

<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rplan dokumentiert, dass es sich bei <strong>de</strong>r Maßnahme um eine Schulveranstaltung<br />

han<strong>de</strong>lt. Dieses ist speziell für einen eventuellen Scha<strong>de</strong>nsfall entschei<strong>de</strong>nd.<br />

Ein För<strong>de</strong>rplan ist nicht nur aus dienstrechtlichen, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re aus versicherungsrechtlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n unbedingt vor Beginn einer Maßnahme zu erstellen!<br />

27


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

28


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Teil 2<br />

Schulpflichtverletzungen<br />

Anlage 1:<br />

Anlage 2:<br />

Anlage 3:<br />

Anlage 4:<br />

Anlage 5:<br />

Maßnahmen bei Schulpflichtverletzungen und Störungen im<br />

Unterricht<br />

Anmahnung Schulbesuch/ Fehlverhalten<br />

Meldung von Schulversäumnissen<br />

Schüleranhörung<br />

Stellungnahme <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers zu Schulpflichtverletzungen<br />

Betriebspraktikum<br />

Anlage 6:<br />

Anlage 7:<br />

Anlage 8:<br />

Anlage 9:<br />

Anlage 10:<br />

Anlage 11:<br />

Anlage 12:<br />

Anlage 13:<br />

Anlage 14:<br />

Ablaufplanung für das Betriebspraktikum<br />

Information <strong>de</strong>r Eltern/Erziehungsberechtigten zum Betriebspraktikum<br />

Information zum Betriebspraktikum für <strong>de</strong>n Betrieb<br />

Bescheinigung <strong>de</strong>s Betriebes über die Bereitstellung eines<br />

Praktikumplatzes<br />

Beurteilung <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers im Betriebspraktikum<br />

Bescheinigung über die Teilnahme am Betriebspraktikum<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r im Betriebspraktikum betreuen<strong>de</strong>n Lehrkräfte<br />

Bericht über <strong>de</strong>n ersten Arbeitstag im Betrieb<br />

Praktikumsmappe – Fragen zum Betriebspraktikum<br />

Optionale Lernangebote<br />

Anlage 15:<br />

Liste möglicher optionaler Lernangebote<br />

Beratung<br />

Anlage 16: Beratungskonzept im Berufsvorbereitungsjahr<br />

Anlage 17: Beratungsgespräche im BVJ - Daten zur Person<br />

Anlage 18: Beratungsgespräche im Berufsvorbereitungsjahr –<br />

1. Beratungsgespräch<br />

Anlage 19: Beratungsgespräche im Berufsvorbereitungsjahr –<br />

2. Beratungsgespräch<br />

Anlage 20: Beratungsgespräche im Berufsvorbereitungsjahr –<br />

3. Beratungsgespräch<br />

Anlage 21: Beratungsgespräche im Berufsvorbereitungsjahr –<br />

4. Beratungsgespräch<br />

Hauptschulabschluss<br />

Anlage 22:<br />

Vergabe Hauptschulabschluss im BVJ<br />

För<strong>de</strong>rplan<br />

Anlage 23:<br />

Anlage 24:<br />

Anlage 25:<br />

För<strong>de</strong>rplan nach § 67 Abs. 5 NSchG<br />

Durchführung <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung<br />

Hilfen bei <strong>de</strong>r Bearbeitung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rplans<br />

29


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 1: Maßnahmen bei Schulpflichtverletzungen und Störungen im Unterricht<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />

Schülerin/Schüler:____________________ Kl.:________ Klassenlerer/in:___________________<br />

Vorgang bezüglich Schulpflichtverletzung<br />

Arbeits- und Sozialverhalten<br />

Gespräch mit Schülerin/Schüler hat stattgefun<strong>de</strong>n am:______ um:___________ Uhr<br />

mehrfach<br />

persönl. Kontakt nach <strong>de</strong>m Unterricht zu Hause<br />

an einem an<strong>de</strong>ren Ort Telefonkontakt<br />

Gesprächsinhalte/Vereinbarungen (kurz, ggf. Rückseite nutzen):____________________________________<br />

<br />

Keinen Kontakt bekommen<br />

Gespräch mit Eltern Mutter Vater sonst. Erziehungsberechtigte<br />

hat stattgefun<strong>de</strong>n am:______ um:______ Uhr<br />

mehrfach<br />

über persönlichen Kontakt<br />

Telefonkontakt<br />

Gesprächsinhate/Vereinbarungen:_______________________________________________________<br />

<br />

Keinen Kontakt bekommen<br />

Formbrief folgen<strong>de</strong>n Inhalts wur<strong>de</strong> abgeschickt am:__________________________________________<br />

unentsch. Fernbleiben Absprachen nicht eingehalten Mitschüler/in beleidigt<br />

unentsch. Verlassen Störungen <strong>de</strong>s Unterrichts Lehrerin/Lehrer beleidigt<br />

verspätetes Erscheinen mangeln<strong>de</strong> Einsicht in Fehlver. Verhalt. gereizt/aggressiv<br />

fehlen<strong>de</strong> Arbeitsmittel verbale Angriffe vulgäre Ausdrucksweise<br />

Mahnverfahren erfolgt (Eintrag parallel zu Kl.-Buch):<br />

1. Mahnung/Datum: __________ 2. Mahnung/Datum: ____________ 3. Mahnung/Datum: ___________<br />

Datum/Unterschrift <strong>de</strong>r Lehrkraft: ________________________________________________________<br />

Gespräch durch Beratungsteam<br />

mit Schülerin/Schüler hat stattgefun<strong>de</strong>n am: ________________<br />

mit Erziehungsberechtigten hat stattgefun<strong>de</strong>n am: ________________<br />

mit betreuen<strong>de</strong>r Einrichtung hat stattgefun<strong>de</strong>n am: ________________<br />

Gesprächsinhalte/Vereinbarungen:_______________________________________________________<br />

Datum/Unterschrift <strong>de</strong>r Beraterin/<strong>de</strong>s Beraters: _____________________________________________<br />

Klassenkonferenz ist notwendig am: __________________<br />

Beschluss <strong>de</strong>r Klassenkonferenz: ________________________________________________________<br />

30


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 2: Anmahnung Schulbesuch/ Fehlverhalten<br />

Musterschule<br />

Musterschule, Musterort, Mustermannstr.<br />

Herrn/ Frau<br />

_______________________________________________<br />

_______________________________________________<br />

___________________________<br />

Klasse: BVJ __________.<br />

Datum __________<br />

Sehr geehrte Frau/ sehr geehrter Herr .....................<br />

Ihre Tochter / Ihr Sohn / Ihr Mün<strong>de</strong>l .................................<br />

hat wie<strong>de</strong>rholt <strong>de</strong>n Unterricht versäumt, ohne eine genügen<strong>de</strong> <strong>Ent</strong>schuldigung beigebracht zu<br />

haben.<br />

ist wie<strong>de</strong>rholt verspätet zum Unterricht erschienen.<br />

hat wie<strong>de</strong>rholt und andauernd <strong>de</strong>n Unterricht nachhaltig gestört. Bitte ermahnen Sie Ihren Sohn/<br />

Ihre Tochter, da <strong>de</strong>rartiges Verhalten nicht weiter gedul<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n kann und künftig zu<br />

Ordnungsmaßnahmen führen kann.<br />

hat wie<strong>de</strong>rholt seine Hausaufgaben nicht angefertigt, was sich auf die Notengebung und auf das<br />

Arbeitsverhalten im Zeugnis auswirken und einen weiteren Schulbesuch gefähr<strong>de</strong>n kann.<br />

hat wie<strong>de</strong>rholt <strong>de</strong>n Unterricht vorzeitig verlassen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulgesetzes in <strong>de</strong>r gültigen Fassung haben Erziehungsberechtigte<br />

die Pflicht, die Schüler/innen zur Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht anzuhalten.<br />

Ich bitte um Nachricht über <strong>de</strong>n Grund <strong>de</strong>r o. a. Versäumnisse<br />

Als Ausgleich wird <strong>de</strong>r Unterricht für .................... am Samstag, <strong>de</strong>n .....................<br />

nachgeholt.<br />

Sollte Ihr Sohn/ Ihre Tochter weiter unentschuldigt fehlen, sind wir gezwungen, ein<br />

Bußgeldverfahren einzuleiten bzw. die Fehlzeiten <strong>de</strong>m Arbeitsamt mitzuteilen, was zu einer<br />

Kürzung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>s führen kann.<br />

Bitte wirken Sie auf Ihren Sohn/ Ihre Tochter / Ihr Mün<strong>de</strong>l ein und bestätigen Sie durch<br />

Unterschrift, dass Sie von <strong>de</strong>r Mitteilung Kenntnis erhalten haben.<br />

i. A.<br />

_______________________<br />

Klassenlehrkraft<br />

_________________________________________<br />

Unterschrift <strong>de</strong>r/<strong>de</strong>s Erziehungsberechtigten<br />

31


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 3:<br />

Meldung von Schulversäumnissen<br />

Absen<strong>de</strong>r:<br />

BBS Musterburg<br />

Musterberg<br />

00000 Musterstadt<br />

Ort, Datum<br />

An <strong>de</strong>n<br />

Landkreis ............<br />

- BußgeldsteIle -<br />

An <strong>de</strong>n<br />

Landkreis ............<br />

Fachdienst Jugend<br />

und Familie<br />

An die<br />

Stadt ............<br />

Rechtsamt<br />

Postfach<br />

Schulversäumnis<br />

Gesetzl. Vertreter/ Vertreterin<br />

Schüler / Schülerin: ................................ Name: ................................<br />

geboren am: ................................ Wohnanschrift : ................................<br />

Wohnanschrift: ................................ ................................<br />

hat an folgen<strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>n Unterricht versäumt (ggf. siehe Anlage):<br />

.......................................................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................................................<br />

Die Schuld trifft nach Ansicht <strong>de</strong>r Schule<br />

<strong>de</strong>n Schüler<br />

<strong>de</strong>n gesetzlichen Vertreter<br />

<strong>de</strong>n Arbeitgeber<br />

Bisherige Kontakte zwischen Schule und Elternhaus (formal und inhaltlich bitte ausführlich):<br />

.......................................................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................................................<br />

Einschätzung <strong>de</strong>r persönlichen, familiären und schulischen Situation <strong>de</strong>s Schülers:<br />

.......................................................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................................................<br />

Vorschlag für das weitere Vorgehen<br />

Verhängen einer Geldbuße<br />

Umwandlung in eine Arbeitsmaßnahme<br />

Anlagen<br />

________________<br />

Klassenlehrkraft<br />

________________<br />

Schulleiter<br />

32


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 4:<br />

Schüleranhörung<br />

Original an Schüler/in<br />

Durchschrift an Landkreis/Stadt<br />

Ort, Datum<br />

Absen<strong>de</strong>r:<br />

BBS Musterburg<br />

Musterberg<br />

00000 Musterstadt<br />

Herrn/ Frau<br />

Betr: Schulversäumnisse / Anhörung<br />

Ihnen wird zur Last gelegt, gegen die Bestimmungen <strong>de</strong>r Schulpflicht ( §§ 58, 64 bis 67 <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Schulgesetzes - NSchG) verstoßen zu haben. Nähere Angaben sind in <strong>de</strong>r beigefügten<br />

Mitteilung an <strong>de</strong>n<br />

Landkreis ............ /<br />

die Stadt ............ enthalten.<br />

Die Verstöße sind gemäß § 176 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 NSchG als Ordnungswidrigkeit mit Geldbuße<br />

bedroht.<br />

Aus diesem Grund wird .gegen Sie ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Gemäß § 55 <strong>de</strong>s<br />

Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) wird Ihnen hiermit Gelegenheit gegeben, sich zu <strong>de</strong>r<br />

Beschuldigung innerhalb von 14 Tagen zu äußern.<br />

Sie können Ihre Stellungnahme in <strong>de</strong>r Schule abgeben o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>m Landkreis ............., BußgeldsteIle, ................<br />

(Postanschrift: Postfach .....................)<br />

<strong>de</strong>r Stadt .............., Rechtsamt, ......................<br />

(Postanschrift: Postfach ......................)<br />

zusen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r dort abgeben.<br />

______________________<br />

Koordinatorin/Koordinator<br />

33


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 5: Stellungnahme <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers zu Schulpflichtverletzungen<br />

Name, Anschrift <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />

Datum<br />

An das<br />

Rechtsamt <strong>de</strong>s Landkreises Musterberg<br />

Muster-Str. 17<br />

35098 Musterberg<br />

Anlage zur Meldung von unentschuldigten Schulversäumnissen <strong>de</strong>r<br />

Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers_______________________________________<br />

Zu <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>n Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen Musterburg gegen mich erhobenen Vorwurf, zum<br />

wie<strong>de</strong>rholten Male nicht am Unterricht teilgenommen zu haben, nehme ich wie folgt Stellung:<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

________________________________<br />

Unterschrift <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />

34


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 6: Ablaufplanung für das Betriebspraktikum<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />

Nr Vorgang Hinweise Anlage<br />

.<br />

1 Suche eines Praktikumsplatzes<br />

Schülerinnen/Schüler suchen sich selbstständig<br />

einen Praktikumsplatz und stellen sich im Betrieb<br />

vor.<br />

Klassenlehrerin/-lehrer unterstützt ggf. bei <strong>de</strong>r<br />

Stellensuche (z. B. Datenbank <strong>de</strong>r Schule nutzen).<br />

2 – 3 Wochen vor Beginn <strong>de</strong>s Praktikums soll die<br />

Suche abgeschlossen sein.<br />

Klassenlehrerin/-lehrer erstellt eine Liste mit Namen/Betrieb/Betreuungslehrkraft<br />

und leitet sie an<br />

das Sekretariat weiter (Versicherungsschutz).<br />

2 Gesundheitszeugnis/<br />

Belehrung<br />

3 Information <strong>de</strong>r<br />

Erziehungsberechtigten<br />

4 Schreiben an die<br />

Betriebe<br />

5 Betreuungslehrkräfte<br />

festlegen<br />

6 Betreuung im<br />

Praktikum<br />

7 Schriftliche Arbeitsaufträge<br />

für Schülerinnen<br />

und Schüler<br />

8 Erster Schultag/<br />

Auswertung <strong>de</strong>s<br />

Praktikums<br />

In bestimmten Bereichen ist eine Belehrung erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

z.B Lebensmittelhandwerk<br />

Schreiben über die Bedingungen <strong>de</strong>s Praktikums<br />

Bestätigung über die Bereitstellung eines Praktikumsplatzes<br />

muss spätestens zu Beginn <strong>de</strong>s<br />

Praktikums vorliegen.<br />

Klassenlehrerin/-lehrer regelt und informiert, wer<br />

wen betreut.<br />

Von Beginn an telefonische Kontakte mit <strong>de</strong>m<br />

Betrieb<br />

Erster Besuchstermin spätestens am Anfang <strong>de</strong>r<br />

2. Woche<br />

Abschlussgespräch am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Praktikums<br />

Vorbereitung und Erläuterung <strong>de</strong>r Aufgaben im<br />

Unterricht<br />

Abgabe <strong>de</strong>r schriftlichen Arbeitsaufträge/ Praktikumsmappe<br />

Erfahrungsberichte und Reflexion<br />

Formbrief<br />

Informationen zum<br />

Praktikum<br />

Bescheinigung für die<br />

Schule<br />

Praktikumsbescheinigung<br />

Beurteilungsbogen<br />

Betreuungsbogen<br />

Beurteilungsbogen<br />

Mein erster<br />

Arbeitstag<br />

Mein Betriebspraktikum<br />

35


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 7: Information <strong>de</strong>r Eltern/Erziehungsberechtigten zum Betriebspraktikum<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />

Ihr Zeichen/Ihre Nachricht Unser Zeichen Datum<br />

Betriebspraktikum im Berufsvorbereitungsjahr vom<br />

bis<br />

Sehr geehrte/r________________________<br />

wie Ihnen bereits bekannt ist, nimmt Ihre Tochter/Ihr Sohn in <strong>de</strong>m o. a. Zeitraum an einem Betriebspraktikum<br />

im Berufsvorbereitungsjahr teil.<br />

Der Praktikumsplatz wird zur Verfügung gestellt von:<br />

Name <strong>de</strong>s Betriebes :<br />

Anschrift :<br />

Telefon :<br />

Ansprechperson im Betrieb :<br />

Die Praktikanten dürfen in <strong>de</strong>r Regel von Montag bis Samstag in <strong>de</strong>r Zeit von 6:00 bis 20:00 Uhr täglich<br />

insgesamt 8 Stun<strong>de</strong>n – im Rahmen <strong>de</strong>r im Jugendschutzgesetz genannten Zeiten – beschäftigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Pausenzeiten sind hinzuzurechnen.<br />

Der persönliche Arbeitsbeginn und die Arbeitszeit sind mit <strong>de</strong>m Praktikumsbetrieb abzustimmen.<br />

Das Betriebspraktikum ist eine Schulveranstaltung, <strong>de</strong>shalb besteht Anwesenheitspflicht. Versäumnisse<br />

sind umgehend <strong>de</strong>m Praktikumsbetrieb und <strong>de</strong>r Schule bzw. <strong>de</strong>r u. g. Betreuungslehrkraft mitzuteilen.<br />

Ihre Tochter/Ihr Sohn ist während <strong>de</strong>s Praktikums seitens <strong>de</strong>r Schule unfall- und haftpflichtversichert.<br />

Ich hoffe, dass das Betriebspraktikum Einblicke in die Arbeitswelt vermittelt, die die berufliche Orientierung<br />

und Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz erleichtern.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

_________________________<br />

Klassenlehrerin/Klassenlehrer<br />

Tel. dienstl:<br />

Tel. privat:<br />

____________________<br />

Betreuungslehrkraft:<br />

36


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 8: Informationen zum Betriebspraktikum für <strong>de</strong>n Betrieb<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />

Ihr Zeichen/Ihre Nachricht Unser Zeichen Datum<br />

Betriebspraktikum im Berufsvorbereitungsjahr<br />

Sehr geehrte/r___________________________<br />

in <strong>de</strong>r Zeit vom ____________ bis ___________ wird die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler<br />

_____________________<br />

in Ihrem Betrieb ein Praktikum absolvieren.<br />

Das Praktikum wird im Rahmen <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres durchgeführt und zielt darauf ab, die<br />

Schülerinnen und Schüler bei <strong>de</strong>r beruflichen Orientierung und Ausbildungsplatzsuche zu unterstützen.<br />

Die Schülerinnen/Schüler<br />

- sind während <strong>de</strong>s Betriebspraktikums durch die Schule unfall- und haftpflichtversichert,<br />

- dürfen von Montag bis Samstag im Rahmen <strong>de</strong>r im Jugendschutzgesetz genannten Zeiten beschäftigt<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

- sind verpflichtet, regelmäßig und pünktlich im Betrieb zu erscheinen. Bei Unregelmäßigkeiten bitten<br />

wir Sie um telefonische Nachricht.<br />

Wir danken Ihnen für Ihre Bereitschaft, einen Praktikumsplatz zur Verfügung zu stellen und die Praktikantin/<strong>de</strong>n<br />

Praktikanten zu betreuen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

_________________________<br />

Klassenlehrerin/Klassenlehrer<br />

Tel. dienstl:<br />

Tel. privat:<br />

____________________<br />

Betreuungslehrkraft:<br />

37


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 9: Bescheinigung <strong>de</strong>s Betriebes über die Bereitstellung eines<br />

Praktikumsplatzes<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />

Ihr Zeichen/Ihre Nachricht Unser Zeichen Datum<br />

Betriebspraktikum im Berufsvorbereitungsjahr/ Bescheinigung für die Schule<br />

Frau/Herr _________________________________________hat sich heute in unseren Betrieb vorgestellt.<br />

Ich bin/Wir sind bereit, Ihrer Schülerin/Ihrem Schüler für die Zeit vom ___________ bis __________________<br />

einen Praktikumsplatz zur Verfügung zu stellen.<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift, Stempel<br />

Anschrift <strong>de</strong>s Betriebes:<br />

____________________________________________<br />

____________________________________________<br />

____________________________________________<br />

Tel. Nr.:<br />

Fax Nr.:<br />

E-Mail :<br />

____________________________________________<br />

____________________________________________<br />

____________________________________________<br />

Praktikumsbetreuerin/<br />

-betreuer:<br />

____________________________________________<br />

38


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 10: Beurteilung <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers im Betriebspraktikum<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />

Name <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />

Betrieb<br />

Praktikumsbetreuerin/-betreuer<br />

: _________________________________________________<br />

: _________________________________________________<br />

: _________________________________________________<br />

Interesse<br />

sehr<br />

interessiert<br />

interessiert<br />

mäßig<br />

interessiert<br />

wenig<br />

interessiert<br />

uninteressiert<br />

Teamfähigkeit<br />

1<br />

bereichert das<br />

Team<br />

1<br />

passt sich gut<br />

ein<br />

1<br />

passt sich ein<br />

1<br />

fügt sich nicht<br />

ein<br />

1<br />

belastet das<br />

Team<br />

Arbeitsweise<br />

und<br />

–verhalten<br />

Sorgfalt und<br />

zügiges<br />

Arbeiten<br />

Ausdauer<br />

und Belastbarkeit<br />

1<br />

erkennt<br />

selbstständig<br />

Arbeiten und<br />

erledigt sie<br />

1<br />

sehr sorgfältig<br />

und zügig<br />

1<br />

ausdauernd<br />

und belastbar<br />

während <strong>de</strong>r<br />

gesamten<br />

Arbeitszeit<br />

1<br />

erledigt Arbeiten<br />

selbstständig<br />

1<br />

sorgfältig und<br />

zügig<br />

1<br />

überwiegend<br />

ausdauernd und<br />

belastbar<br />

1<br />

erledigt Aufgaben<br />

nach Anweisung<br />

1<br />

mäßig sorgfältig<br />

und zügig<br />

1<br />

in Teilbereichen<br />

ausdauernd<br />

und<br />

belastbar<br />

1<br />

erledigt Aufgaben<br />

nur unter<br />

Aufsicht<br />

1<br />

wenig sorgfältig/<br />

langsam<br />

1<br />

eher wenig ausdauernd<br />

und<br />

belastbar<br />

1<br />

die Aufgaben<br />

bleiben unerledigt<br />

1<br />

oberflächlich/<br />

sehr langsam<br />

1<br />

keine Ausdauer/<br />

wenig<br />

belastbar<br />

Verhalten<br />

gegenüber<br />

an<strong>de</strong>ren<br />

Menschen<br />

1<br />

1<br />

sehr verantwortungsvoll<br />

und aufgeschlossen<br />

verantwortungsvoll<br />

und grundsätzlich<br />

aufgeschlossen<br />

1<br />

in Teilbereichen<br />

verantwortungsvoll,<br />

häufig aufgeschlossen<br />

1<br />

nimmt Verantwortung<br />

kaum<br />

wahr, wenig<br />

aufgeschlossen<br />

1<br />

nimmt Verantwortung<br />

nicht<br />

wahr, nicht<br />

aufgeschlossen<br />

Zusätzliche<br />

Bemerkungen<br />

zum<br />

Verhalten<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

39


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 11: Bescheinigung über die Teilnahme am Betriebspraktikum<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />

Praktikumsbescheinigung 2<br />

Frau/Herr_________________________________________________________________________________<br />

geboren am _____________________________________________<br />

hat in <strong>de</strong>r Zeit vom _____________ bis _______________________<br />

in meinem/unserem Betrieb ein Betriebspraktikum absolviert.<br />

Sie/Er hat folgen<strong>de</strong> Aufgaben erledigt bzw. bei sich bei folgen<strong>de</strong>n Aufgaben eingebracht<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

____________<br />

Ort, Datum<br />

_____________________________________<br />

Unterschrift, Stempel<br />

2 Bitte nach Abschluss <strong>de</strong>s Praktikums aushändigen.<br />

40


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 12: Aufgaben <strong>de</strong>r im Betriebspraktikum betreuen<strong>de</strong>n Lehrkräfte 3<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />

Aufgaben/Zeitstruktur<br />

Hinweise/Fragen<br />

Telefonische Nachfrage/<br />

Erster Tag <strong>de</strong>s<br />

Betriebspraktikums.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

sich als betreuen<strong>de</strong> Lehrkraft vorstellen<br />

telefonische Erreichbarkeit klären<br />

Ansprechperson bei Schwierigkeiten<br />

Bitte um direkte Rückmeldung bei Problemen, Fehlzeiten<br />

Absprechen <strong>de</strong>s ersten Besuchstermins<br />

Schülerin/Schüler soll Mappe zum ersten Besuchstermin mitbringen<br />

Erster Besuchstermin/<br />

Anfang <strong>de</strong>r zweiten Woche,<br />

bei Bedarf früher.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wie läuft das Praktikum?<br />

Welche Arbeiten wur<strong>de</strong>n bisher ausgeführt?<br />

Welche Arbeiten sind zukünftig vorgesehen?<br />

Wie verhält sich die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler?<br />

Gibt es Probleme bei <strong>de</strong>r Mappenführung?<br />

Wer kann <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>m Schüler dabei helfen?<br />

Absprechen <strong>de</strong>s zweiten Besuchstermins<br />

Zweiter Besuchstermin<br />

Abschlussgespräch/En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Betriebspraktikums.<br />

<br />

<br />

<br />

Wie ist das Praktikum gelaufen?<br />

Beurteilungsgespräch auf Grundlage eines Beurteilungsbogens<br />

(vgl. Anlage)<br />

Tipps <strong>de</strong>s Betriebes: Was kann die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler<br />

verbessern?<br />

Je nach Beurteilung <strong>de</strong>s Betriebes:<br />

<br />

<br />

<br />

Ist die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler für eine Ausbildung in diesem<br />

Bereich geeignet?<br />

Bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Betrieb aus?<br />

Kann die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler eine Ausbildung in diesem<br />

Betrieb machen?<br />

<br />

Hinweis zur Fertigstellung und Abgabe <strong>de</strong>r Mappe<br />

3 Sowohl im Betrieb als auch in <strong>de</strong>r Schule sollte die Ansprechpartnerin/<strong>de</strong>r Ansprechpartner während <strong>de</strong>s Betriebspraktikums nicht wechseln.<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Gespräche sollten als Kurznotiz festgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

41


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 13: Bericht über <strong>de</strong>n ersten Arbeitstag im Betrieb<br />

1. Bitte beschreiben Sie Ihre persönlichen Eindrücke zum ersten Arbeitstag:<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

2. Kreuzen Sie die jeweils zutreffen<strong>de</strong>n Antworten an:<br />

JA<br />

NEIN<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Ich bin <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern vorgestellt wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />

Der Betrieb ist mir gezeigt wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />

Ich bin in meine Tätigkeit eingewiesen wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />

Ich habe mit meiner Betreuerin/meinem Betreuer über die<br />

Aufgaben für meine Praktikumsmappe gesprochen. 1 1<br />

Ich bin darüber informiert wor<strong>de</strong>n, welche Arbeitskleidung<br />

ich benötige. 1 1<br />

Mir sind die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften<br />

mitgeteilt wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />

Ich bin über die Gesundheits- und Hygienevorschriften<br />

informiert wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />

Ich habe erfahren, welche Tätigkeiten ich in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

Tagen ausführen soll. 1 1<br />

Ich bin über die betriebliche Arbeitszeit informiert wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />

Ich bin über die Betriebsordnung informiert wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />

42


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 14: Praktikumsmappe – Fragen zum Betriebspraktikum<br />

Berufskundliche Fragen:<br />

1. Um welchen Ausbildungsberuf han<strong>de</strong>lt es sich?<br />

2. Welche anerkannten Ausbildungsberufe wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Betrieb noch ausgebil<strong>de</strong>t?<br />

3. Wie lange dauert die Ausbildung?<br />

4. Welcher Schulabschluss ist notwendig?<br />

5. Welche beson<strong>de</strong>ren Fähigkeiten sind für <strong>de</strong>n Beruf nötig?<br />

(z. B. sprachliche und mathematische Fähigkeiten, Kommunikations-, Team-, Organisationsfähigkeit,<br />

Belastbarkeit, ...)<br />

6. Welche Tätigkeiten wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Beruf vorwiegend ausgeübt?<br />

7. Unter welchen Arbeitsbedingungen wird gearbeitet?<br />

(z. B. fester o<strong>de</strong>r wechseln<strong>de</strong>r Arbeitsplatz, Arbeit im Stehen o<strong>de</strong>r Sitzen, Luft-, Temperatur-, Licht-, Geräuschverhältnisse,<br />

...)<br />

8. Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?<br />

9. Wie hoch ist das tarifliche Einkommen nach Abschluss <strong>de</strong>r Ausbildung?<br />

10. Welche Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten gibt es in <strong>de</strong>m Beruf?<br />

11. Bietet <strong>de</strong>r Beruf die Möglichkeit, in an<strong>de</strong>re Bereiche überzuwechseln?<br />

Wirtschafts- und betriebskundliche Fragen:<br />

1. Welche allgemeinen Angaben können Sie über <strong>de</strong>n Praktikumsbetrieb machen?<br />

(Name, Geschichte, Organisation)<br />

2. Wem gehört <strong>de</strong>r Betrieb? Von wem wird er geleitet?<br />

3. Wie viele Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer sind in <strong>de</strong>m Betrieb beschäftigt? Wie viele davon sind Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>?<br />

4. Was wird in <strong>de</strong>m Betrieb hergestellt bzw. welche Dienstleistungen wer<strong>de</strong>n erbracht?<br />

5. Welche Rohstoffe wer<strong>de</strong>n verarbeitet?<br />

6. Welche Maschinen, Werkstoffe und Tätigkeiten sind für die Fertigung <strong>de</strong>r Produkte erfor<strong>de</strong>rlich?<br />

7. Wer ist Hauptabnehmer <strong>de</strong>r Produkte bzw. <strong>de</strong>r Dienstleistungen?<br />

43


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 15: Liste möglicher optionaler Lernangebote<br />

1. Aquarellmalerei 43. Gesellschaftsspiele<br />

2. Aquarienbau 44. Gesellschaftstanz<br />

3. Arbeiten mit <strong>de</strong>m Internet 45. Gitarre<br />

4. Arbeiten mit Karte und Kompass 46. Holzschnitzen<br />

5. Aufziehen u. Rahmung von 47. Holzspiele herstellen<br />

Postern<br />

6. Ballspiele 48. HS-För<strong>de</strong>rkurs Deutsch<br />

7. Batiken u. Sei<strong>de</strong>nmalerei 49. HS-För<strong>de</strong>rkurs Mathematik<br />

8. Bau v. Schachfiguren 50. Imkerei<br />

9. Billard 51. Inline-Skating<br />

10. Boßeln 52. Kanu fahren<br />

11. Brettspiele 53. Karten- und Brettspiele<br />

12. Bumerangbau 54. Kegeln<br />

13. Computerschein (Hardware) 55. Knoten v. Freundschaftsbän<strong>de</strong>rn<br />

14. Computerschein (Software) 56. Kochen und Grillen<br />

15. Computertraining 57. Kosmetik<br />

16. Dartspiele 58. Kunstschmie<strong>de</strong>n<br />

17. Deutsch für Auslän<strong>de</strong>r/innen 59. Marmorieren<br />

18. Digitalfotografie 60. Metalltreibarbeiten<br />

19. Drachenbau 61. Mo<strong>de</strong>llbau<br />

20. Drechseln 62. Montagetechnik<br />

21. Drechseln + Mo<strong>de</strong>llbau 63. Motorenmontage<br />

22. Einführung in das<br />

64. Praxis Mofaführerschein<br />

Elektroschweißen<br />

23. Einführung in das<br />

65. Schach- und Skatspiel<br />

Schutzgasschweißen<br />

24. Einführung in die Löttechnik 66. Schachbrettbau<br />

25. Eislauf 67. Schülerzeitung<br />

26. Elektro<strong>de</strong>nschweißen 68. Schwimmen<br />

27. Elektronik 69. Sei<strong>de</strong>nmalerei<br />

28. Emaillierarbeiten 70. Serviettentechnik<br />

29. Erstellen von Postern 71. Skatspiel<br />

30. Fa<strong>de</strong>nbil<strong>de</strong>r 72. Softball Tennis<br />

31. Fahrrad/Mofa/Mountainbike 73. Tanzen<br />

32. Fahrradtour durch <strong>de</strong>n Landkreis 74. Tennis<br />

33. Fe<strong>de</strong>rball (Badminton) 75. Theorie Mofaführerschein<br />

34. Fensterbil<strong>de</strong>r 76. Tiffany-Technik<br />

35. Fertigen von Dekorationen 77. Tischtennis<br />

36. Filmen 78. Töpfern und Tonarbeiten<br />

37. Floßfahrt 79. Übungen für Sportangeln<br />

38. Flugmo<strong>de</strong>llbau 80. Vi<strong>de</strong>o und Film<br />

39. Fotografieren 81. Volleyball<br />

40. Freundschaftsbän<strong>de</strong>r 82. Waldlauf<br />

41. Furnierarbeiten 83. Walkie-Talkie<br />

42. Fußball 84. Wan<strong>de</strong>rn<br />

Ergänzungen:<br />

1. 4.<br />

2. 5.<br />

3. 6.<br />

44


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 16: Beratungskonzept im Berufsvorbereitungsjahr<br />

Informationen in<br />

abgeben<strong>de</strong>n Schulen<br />

1. Beratungsgespräch<br />

Einschulungsberatung<br />

Termin/Zeitraum:<br />

• im Schuljahr vor <strong>de</strong>r<br />

Einschulung in das<br />

BVJ<br />

• im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>m Unterrichtsverbund<br />

Mögliche Zusammensetzung<br />

<strong>de</strong>s Beratungsteams:<br />

• betroffene Lehrkräfte<br />

• Beratungslehrer/in<br />

• bei <strong>de</strong>r Anmeldung • Koordinator/in/<br />

Abteilungsleiter/in<br />

• Teamleiter/in<br />

• Beratungslehrer/in<br />

• Klassenlehrer/in<br />

• Schulsozialpädagoginnen<br />

und<br />

-pädagogen<br />

Inhalt <strong>de</strong>r Beratungsgespräche:<br />

• Einblick in die<br />

Arbeit <strong>de</strong>s BVJ´s<br />

• Informationen<br />

zum Erwerb <strong>de</strong>s<br />

HSA<br />

• Berufsfeldwahl<br />

• persönliche Ziele<br />

• schulische Ziele<br />

• Vereinbarungen<br />

für das Schuljahr<br />

• Möglichkeiten und<br />

Chancen innerhalb<br />

<strong>de</strong>s BVJ´s,<br />

z. B. HSA,<br />

Praktikum<br />

2. Beratungsgespräch • Oktober/November • Klassenlehrer/in<br />

• Beratungslehrer/in<br />

• Schulsozialpädagoginnen<br />

und<br />

-pädagogen<br />

3. Beratungsgespräch • bei Ausgabe <strong>de</strong>s<br />

Halbjahreszeugnisses<br />

• Klassenlehrer/in<br />

• Agentur für Arbeit<br />

4. Beratungsgespräch • März/April • Klassenlehrer/in<br />

• Beratungslehrer/in<br />

• Schulsozialpädagoginnen<br />

und<br />

-pädagogen<br />

• Agentur für Arbeit<br />

• Überprüfung und<br />

Fortschreibung<br />

<strong>de</strong>r Ziele<br />

• persönliche <strong>Ent</strong>wicklung<br />

• Leistungsstand<br />

• Perspektiven<br />

• persönliche <strong>Ent</strong>wicklung<br />

• Leistungsstand<br />

• Perspektiven<br />

• Konkretisierung<br />

<strong>de</strong>r Berufswahl<br />

• Stellensuche<br />

• Übergang in Ausbildung<br />

o<strong>de</strong>r Arbeit<br />

• Maßnahmen <strong>de</strong>r<br />

Agentur für Arbeit<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

Schulformen<br />

45


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 17: Beratungsgespräche im BVJ<br />

Daten zur Person<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

geboren am:<br />

Geburtsort:<br />

___________________________________<br />

___________________________________<br />

___________________________________<br />

___________________________________<br />

Anschrift:<br />

____________________________________________________________________<br />

Telefon:<br />

____________________________________________________________________<br />

Erziehungsberechtigte: ____________________________________________________________________<br />

Geschwister: ____________________________________________________________________<br />

private Situation: ____________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________________________<br />

bisherige Schullaufbahn:____________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________________________<br />

schulische Leistungen: _____________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________________________<br />

Selbsteinschätzung: _____________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________________________<br />

Hobby/Freizeitverhalten:_____________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

Gesundheitliche Merkmale:___________________________________________________________________<br />

Erwartungen:______________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

Bemerkungen: ____________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

Datum: _____________________<br />

Lehrkraft: ____________________________________<br />

46


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 18: Beratungsgespräche im BVJ<br />

1. Beratungsgespräch - Einschulungsberatung<br />

1. Was soll erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />

Persönliche Ziele: ___________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Schulische Ziele: ____________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

2. Wie soll es erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

3. Gewünschtes Berufsfeld: ______________________________________________________________<br />

4. Berufswunsch: ______________________________________________________________________<br />

5. BVJ-Information:<br />

HSA-Kurs<br />

Praktika<br />

Optionale Lernangebote<br />

Klassenfahrt<br />

Son<strong>de</strong>rklasse (z.B. Sprachklasse)<br />

Beratung<br />

Unterschriften <strong>de</strong>r Beteiligten:<br />

Schülerin/Schüler:<br />

Erziehungsberechtigte/r:<br />

Klassenlehrerin/Klassenlehrer:<br />

Beratungslehrerin/Beratungslehrer:<br />

Schulsozialpädagogin/-pädagoge:<br />

Datum: _____________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

47


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 19: Beratungsgespräche im BVJ<br />

2. Beratungsgespräch (Blatt 1)<br />

1. Beurteilung <strong>de</strong>r Leistungen:<br />

Bitte die jeweilige<br />

Beurteilungsspalte<br />

ankreuzen:<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft<br />

Lernfähigkeit<br />

Lernbereitschaft<br />

fasst sehr<br />

schnell auf<br />

sehr stark<br />

interessiert<br />

Kognitive und motorische Fähigkeiten<br />

fasst schnell<br />

auf<br />

stark<br />

interessiert<br />

Erläuterungen<br />

nötig<br />

interessiert<br />

eingeschränkt<br />

wenig<br />

interessiert<br />

Feinmotorik<br />

sehr<br />

geschickt<br />

gut entwickelt<br />

stark eingeschränkt<br />

nicht<br />

interessiert<br />

durchschnittlich<br />

Arbeitsverhalten<br />

Arbeitstempo sehr schnell schnell durchschnittlich<br />

Ausdauer sehr viel viel durchschnittlich<br />

Zusammenarbeit för<strong>de</strong>rt die keine Schwierigkeiten<br />

ist bereit, mit<br />

Zusammenarbeit<br />

in <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren zu-<br />

Zusammenarsammenzuar-<br />

Pünktlichkeit<br />

immer<br />

pünktlich<br />

beit<br />

in <strong>de</strong>r Regel<br />

pünktlich<br />

beiten<br />

selten<br />

pünktlich,<br />

entschuldigt<br />

Arbeitsergebnis sehr genau genau meistens<br />

genau<br />

z. T. eingeschränkt<br />

langsam<br />

eingeschränkt<br />

gelegentlich<br />

Schwierigkeiten<br />

in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

selten pünktlich,<br />

selten<br />

entschuldigt<br />

meistens<br />

ungenau<br />

kaum<br />

entwickelt<br />

sehr langsam<br />

kaum Ausdauer<br />

ständig<br />

Schwierigkeiten<br />

in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

unpünktlich,<br />

unentschuldigt<br />

immer<br />

ungenau<br />

2. Bemerkungen (Persönliche <strong>Ent</strong>wicklung, Beson<strong>de</strong>rheiten, usw.):<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

48


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 19: Beratungsgespräche im BVJ<br />

2. Beratungsgespräch (Blatt 2)<br />

3. Zielkontrolle: Wur<strong>de</strong>n die bisherigen Zielsetzungen erreicht?<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

4. Fortschreibung <strong>de</strong>r Ziele: Was soll erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />

Persönliche Ziele: ____________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Schulische Ziele: ____________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

5. Wie soll es erreicht wer<strong>de</strong>n? ___________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

6. Berufliche Perspektiven: ______________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Unterschriften <strong>de</strong>r Beteiligten:<br />

Schülerin/Schüler:<br />

Erziehungsberechtigte/r:<br />

Klassenlehrerin/Klassenlehrer:<br />

Beratungslehrerin/Beratungslehrer:<br />

Schulsozialpädagogin/-pädagoge:<br />

Datum: ____________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

49


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 20: Beratungsgespräche im BVJ<br />

3. Beratungsgespräch<br />

1. Einschätzung <strong>de</strong>r bisherigen <strong>Ent</strong>wicklung: Leistungsstand, Arbeits- und Sozialverhalten, persönliche<br />

<strong>Ent</strong>wicklung, Sonstiges:<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

2. Zielkontrolle: Wur<strong>de</strong>n die bisherigen Zielsetzungen erreicht?<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

3. Fortschreibung <strong>de</strong>r Ziele: Was soll erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />

Persönliche Ziele: ___________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Schulische Ziele: ____________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

4. Wie soll es erreicht wer<strong>de</strong>n? ___________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

5. Berufliche Perspektiven: ______________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Unterschriften <strong>de</strong>r Beteiligten:<br />

Schülerin/Schüler:<br />

Erziehungsberechtigte/r:<br />

Klassenlehrerin/Klassenlehrer:<br />

Beratungslehrerin/Beratungslehrer:<br />

Schulsozialpädagogin/-pädagoge:<br />

Berufsberaterin/-berater:<br />

Datum: ______________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

50


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 21: Beratungsgespräche im BVJ<br />

4. Beratungsgespräch<br />

1. Zielkontrolle: Wur<strong>de</strong>n die bisherigen Zielsetzungen erreicht?<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

2. Fortschreibung <strong>de</strong>r Ziele: Was soll erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />

Persönliche Ziele: ___________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Schulische Ziele: ____________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

3. Wie soll es erreicht wer<strong>de</strong>n? ___________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

4. Berufliche Perspektiven: ______________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

5. Konkreter Berufswunsch: _____________________________________________________________<br />

Bisherige Maßnahmen: _______________________________________________________________<br />

Zukünftige Maßnahmen: ______________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________<br />

6. Alternativen: ________________________________________________________________________<br />

Unterschriften <strong>de</strong>r Beteiligten:<br />

Schülerin/Schüler:<br />

Erziehungsberechtigte/r:<br />

Klassenlehrerin/Klassenlehrer:<br />

Beratungslehrerin/Beratungslehrer:<br />

Schulsozialpädagogin/-pädagoge:<br />

Berufsberaterin/-berater:<br />

Datum: _____________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

____________________________________<br />

51


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 22: Vergabe Hauptschulabschluss im BVJ<br />

Bedingungen:<br />

• min<strong>de</strong>stens befriedigen<strong>de</strong> Leistungen in bei<strong>de</strong>n Lernbereichen und<br />

• min<strong>de</strong>stens ausreichen<strong>de</strong> Leistung im För<strong>de</strong>rangebot (§ 25 BbS-VO)<br />

Zu beachten: § 23 BbS-VO gilt grundsätzlich für alle Bildungsgänge, d.h. insgesamt dürfen maximal zwei<br />

Fünfen o<strong>de</strong>r eine Sechs auf <strong>de</strong>m Zeugnis erscheinen..<br />

Die Festsetzung <strong>de</strong>r einzelnen Noten erfolgt unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Leistungsentwicklung. Die Note<br />

für die Leistung in einem Lernbereich ergibt sich aus <strong>de</strong>n zugeordneten Einzelnoten unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r unterschiedlichen Zeitanteile und <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r vermittelten Kompetenzen für <strong>de</strong>n Bildungsgang.<br />

(§ 22 BbS-VO)<br />

Beispiele:<br />

Für das Hauptschulangebot ist die reguläre Stun<strong>de</strong>ntafel wie folgt modifiziert:<br />

Die 4 Stun<strong>de</strong>n für die optionalen Lernangebote sowie je eine Stun<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m berufsübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Lernbereich und aus <strong>de</strong>m berufsbezogenen Lernbereich sind für das Hauptschulkursför<strong>de</strong>rangebot vorgesehen.<br />

Die Gesamtstun<strong>de</strong>nzahl ist unverän<strong>de</strong>rt.<br />

Unterrichtsfach<br />

Stun<strong>de</strong>n<br />

Stun<strong>de</strong>n<br />

pro Fach A B C D F G H<br />

Berufsübergreifen<strong>de</strong>r<br />

Lernbereich<br />

6<br />

Regel-BVJ=7<br />

3 3 3 3 3 3 3/4<br />

Deutsch 2 3 4 2 2 2 3 4<br />

Politik 2 3 3 2 3 2 3 3<br />

Sport 1 3 3 5 3 5 3 3<br />

Religion 1 3 3 5 3 5 4 4<br />

Berufsbezogener<br />

Lernbereich<br />

23<br />

Regel-BVJ=24<br />

3 3 3 4 3 3 3<br />

Fachtheorie 5<br />

Regel-BVJ=6<br />

Fachrichtung 1 3 3 3 3 4 2 3 2<br />

Fachrichtung 2 2 3 4 4 3 5 4 4<br />

Fachpraxis 18<br />

Fachrichtung 1 10 3 3 3 4 3 3 2<br />

Fachrichtung 2 8 3 4 4 2 3 4 5<br />

För<strong>de</strong>rangebot<br />

Hauptschulkurs<br />

0<br />

Regel-BVJ=4<br />

6 4 4 3 2 3 4 4<br />

HS Deutsch 2 4 4 4 2 2 3 4<br />

HS Mathe 2 4 4 3 3 3 3 4<br />

HS Englisch 2 4 4 3 2 3 6 4<br />

Optionale Lernangebote<br />

Hauptschulabschluss<br />

JA JA JA NEIN NEIN JA<br />

JA<br />

NEIN<br />

Beispiel H: unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Leistungsentwicklung kann für <strong>de</strong>n berufsübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Lernbereich eine drei o<strong>de</strong>r eine vier gerechtfertigt sein.<br />

52


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 23: För<strong>de</strong>rplan nach § 67 Abs. 5 NSchG 4<br />

Zuständigkeit : Schule Jugendwerkstatt<br />

I. Angaben zur verantwortlichen berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule<br />

Schule:<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Anschrift:<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Tel./Fax/E-Mail:<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Klassenlehrer/in: ___________________________<br />

Klasse: ________________________________<br />

II. Angaben zur Schülerin/zum Schüler<br />

Schüler/in<br />

Name, Vorname:<br />

Geburtsdatum, Geburtsort:<br />

Straße, Hausnummer:<br />

Postleitzahl, Wohnort:<br />

Telefon:<br />

Erziehungsberechtigte/er<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Hausnummer:<br />

Postleitzahl, Wohnort:<br />

Telefon:<br />

__________________________________<br />

Status/ Nationalität:<br />

Wohnhaft bei:<br />

Zuletzt besuchte allg. bild. Schule:<br />

Klasse:<br />

Ggf. Ansprechpartner/in:<br />

Ggf. Tel./Fax/E-Mail:<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

III. För<strong>de</strong>reinrichtung<br />

Name <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>reinrichtung:<br />

Anschrift:<br />

Tel./Fax/E-Mail:<br />

Ansprechpartner/in:<br />

__________________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

____________________________________________________<br />

För<strong>de</strong>rzeitraum:__________ Beginn:_________ vorauss. En<strong>de</strong>:________ Wochenstun<strong>de</strong>n:__________<br />

4 Die Bestimmungen <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen Datenschutzgesetzes sind zu beachten.<br />

53


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

IV.<br />

Begründung <strong>de</strong>r Maßnahme<br />

a) Grün<strong>de</strong> für die individuelle För<strong>de</strong>rung<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

b) Ziele <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

c) Arbeitsbereiche / Einsatzgebiete<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

d) Absprachen zur Kooperation – Planung <strong>de</strong>r Betreuung/Beratung<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

Wir sind mit <strong>de</strong>r Vereinbarung einverstan<strong>de</strong>n:<br />

____________________<br />

Datum<br />

_____________________<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />

____________________<br />

Schülerin/ Schüler<br />

____________________<br />

För<strong>de</strong>reinrichtung<br />

54


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 24: Durchführung <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung<br />

1. Betreuungsgespräche wur<strong>de</strong>n durchgeführt<br />

am:<br />

_____________<br />

_____________<br />

_____________<br />

_____________<br />

_____________<br />

_____________<br />

_____________<br />

durch:<br />

______________________<br />

______________________<br />

______________________<br />

______________________<br />

______________________<br />

______________________<br />

______________________<br />

2. Verlauf <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

3. Auswertung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmaßnahme<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

4. Perspektiven (Planung anschließen<strong>de</strong>r Maßnahmen)<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

Abschlussdatum<br />

____________________<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />

____________________<br />

Schülerin/Schüler<br />

____________________<br />

För<strong>de</strong>reinrichtung<br />

55


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Anlage 25: Hilfen für die Bearbeitung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rplans 5<br />

Der För<strong>de</strong>rplan ist die rechtliche Grundlage <strong>de</strong>r angestrebten Maßnahme<br />

und enthält Angaben zur Begründung, Durchführung und Auswertung. Alle<br />

Angaben sind vollständig auszufüllen.<br />

För<strong>de</strong>reinrichtung Die in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>reinrichtung abzuleisten<strong>de</strong> Wochenstun<strong>de</strong>nzahl sollte sich<br />

nach <strong>de</strong>r individuellen Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Jugendlichen richten und sich<br />

an <strong>de</strong>r Regelarbeitszeit <strong>de</strong>r Einrichtung orientieren.<br />

Voraussetzungen für die<br />

individuelle För<strong>de</strong>rung<br />

Begründung <strong>de</strong>r Maßnahme<br />

Die Jugendlichen sollen Min<strong>de</strong>stvoraussetzungen für die Aufnahme in eine<br />

einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung erfüllen.<br />

Voraussetzungen für <strong>de</strong>n Besuch einer Jugendwerkstatt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bereitschaft <strong>de</strong>s Jugendlichen zumin<strong>de</strong>st auf mittlere Sicht zu einer<br />

kontinuierlichen Mitarbeit und minimale Interaktions- und Kooperationsfähigkeiten<br />

<strong>de</strong>utlich manifestierte „Schulunlust“ über einen längeren Zeitraum (Indizien:<br />

erhebliche Schulversäumnisse in <strong>de</strong>n letzten zwei zurückliegen<strong>de</strong>n<br />

Jahren, ggf. gepaart mit massiven Störungen <strong>de</strong>s Unterrichts sowie<br />

passiven Verweigerungen)<br />

soziale Benachteiligung (materielle Verhältnisse, geschie<strong>de</strong>ne o<strong>de</strong>r<br />

getrennt leben<strong>de</strong> Eltern, kriminelles bzw. gewalttätiges Milieu, usw.)<br />

individuelle Benachteiligung (kognitive Lernbeeinträchtigung,<br />

emotional unreife Persönlichkeitsstruktur, auffälliges Sozialverhalten,<br />

<strong>Ent</strong>scheidungsängste, Verantwortungsflucht, usw.)<br />

motorische Defizite (ohne erhebliche körperliche Behin<strong>de</strong>rungen)<br />

Voraussetzung für <strong>de</strong>n Besuch einer „an<strong>de</strong>re Einrichtung“:<br />

<br />

für die För<strong>de</strong>rung in betrieblichen Einrichtungen ist minimales Arbeitsund<br />

Sozialverhalten, wie z. B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit,<br />

gewünscht<br />

Ziele <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung Die Ziele <strong>de</strong>r einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rung können im Laufe <strong>de</strong>r Maßnahme<br />

konkretisiert und verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Sie sind von <strong>de</strong>r individuellen<br />

Ausgangslage <strong>de</strong>s Jugendlichen abhängig und über <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rzeitraum<br />

fortzuschreiben. Grundsätzlich ist die <strong>Ent</strong>wicklung einer positiven Einstellung<br />

zur Lebens- und Arbeitswelt notwendig, um eine berufliche Orientierung<br />

aufzubauen.<br />

Ziele können sein:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Steigerung <strong>de</strong>s Selbstwertgefühls<br />

<strong>Ent</strong>wicklung neuer Lernmotivation<br />

Rückführung in die berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />

Stabilisierung <strong>de</strong>r persönlichen Lebensumstän<strong>de</strong><br />

Positives Körpergefühl<br />

5 Die angefügten Hilfen zur Bearbeitung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rplans sind als Leitfa<strong>de</strong>n anzusehen. Die vorgeschlagenen Formulierungen sollen<br />

beispielhaft verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

56


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Arbeitsbereiche/<br />

Einsatzgebiete<br />

Der vorgesehene Arbeitsbereich bzw. das vorgesehene Einsatzgebiet ist<br />

aufzuführen.<br />

In sinnvollen Zeitabstän<strong>de</strong>n sind Einzel-, Teamgespräche bzw. Beratungen<br />

durchzuführen.<br />

Durchführung <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung<br />

Die Dokumentation <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rung ist<br />

nach Abschluss <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmaßnahme entsprechend <strong>de</strong>r Vorgaben für<br />

Zeugnisse zu archivieren.<br />

För<strong>de</strong>rungsverlauf Der Verlauf <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung ist zu kommentieren. Es ist eine<br />

Aussage zu treffen, ob die För<strong>de</strong>rmaßnahme wie geplant durchgeführt, o<strong>de</strong>r<br />

ob Verän<strong>de</strong>rungen vorgenommen wur<strong>de</strong>n. Diese sind anzugeben und zu<br />

begrün<strong>de</strong>n.<br />

Auswertung <strong>de</strong>r<br />

För<strong>de</strong>rmaßnahme<br />

Es ist eine Aussage darüber vorzunehmen, ob die geplante För<strong>de</strong>rmaßnahme<br />

entsprechend <strong>de</strong>r Zielsetzung umgesetzt wer<strong>de</strong>n konnte. Die Stellungnahme<br />

entfällt, wenn die För<strong>de</strong>reinrichtung eine Jugendwerkstatt ist.<br />

Perspektiven Die kurz- und mittelfristigen Aussichten für <strong>de</strong>n Jugendlichen sollen umrissen<br />

wer<strong>de</strong>n; Angaben sollen sich sowohl auf die berufliche Zukunft als auch<br />

die <strong>Ent</strong>wicklung <strong>de</strong>r persönlichen Lebensumstän<strong>de</strong> beziehen.<br />

57


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

58


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Teil 3<br />

Rechtliche Grundlagen für das Berufsvorbereitungsjahr<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>n EB-BbS 60<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>r BbS-VO 62<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulgesetz 65<br />

59


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>n EB-BbS<br />

vom 10. Juni 2009, mit Wirkung <strong>de</strong>r ab 1.8.2011 gelten<strong>de</strong>n Fassung.<br />

Erster Abschnitt: -Grundlagen <strong>de</strong>r Ausbildung-<br />

A<br />

Stun<strong>de</strong>ntafel<br />

4. Berufseinstiegsschule<br />

4.2 Berufsvorbereitungsjahr<br />

4.2.1 Berufsvorbereitungsjahr - Regelform<br />

Die berufsbezogenen Lernbereiche – Theorie - und – Praxis - beziehen sich in<br />

<strong>de</strong>r Regel auf Bildungsinhalte aus zwei Fachrichtungen.<br />

Eine Fachrichtung muss mit <strong>de</strong>n berufsbezogenen Lernbereichen ‚Theorie’ und<br />

‚Praxis’ durchgehend während <strong>de</strong>s gesamten Schuljahres erteilt wer<strong>de</strong>n, um eine<br />

Leitfunktion zu übernehmen. Die zweite Fachrichtung darf jedoch nicht mit<br />

weniger als sechs Stun<strong>de</strong>n pro Woche angesetzt wer<strong>de</strong>n. Die Stun<strong>de</strong>nanteile,<br />

die <strong>de</strong>n jeweiligen Fachrichtungen zugeordnet wer<strong>de</strong>n, bleiben variabel. Sie sollen<br />

- wie die Wahl <strong>de</strong>r Fachrichtungen auch - die individuellen Bildungsinteressen<br />

<strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler und die Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Schulstandortes angemessen berücksichtigen. In <strong>de</strong>r Fachrichtung<br />

Wirtschaft wird im berufsbezogenen Lernbereich nicht zwischen – Theorie<br />

- und – Praxis – getrennt. Hier sollen solche Bildungsinhalte unterrichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

die für anwendungsbezogene Tätigkeiten beson<strong>de</strong>rs geeignet sind. Aus<br />

pädagogischen Grün<strong>de</strong>n können bis zu vier Unterrichtsstun<strong>de</strong>n mit doppelter<br />

Lehrerbesetzung durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Diese Stun<strong>de</strong>n sind jedoch auf das<br />

Stun<strong>de</strong>nmaß <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel anzurechnen.<br />

4.2.2 För<strong>de</strong>rkonzept zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr können für leistungsbereite Schülerinnen und Schüler<br />

Lerngruppen im Rahmen eines beson<strong>de</strong>ren handlungsorientierten För<strong>de</strong>rkonzeptes<br />

mit innerer o<strong>de</strong>r äußerer Differenzierung zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />

gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Dabei ist ein beson<strong>de</strong>res sechsstündiges<br />

För<strong>de</strong>rangebot vorzusehen. Im Rahmen dieses För<strong>de</strong>rangebotes sind zwei<br />

Stun<strong>de</strong>n Englischunterricht zu erteilen. Die Stun<strong>de</strong>ntafel ist unter Einhaltung <strong>de</strong>r<br />

Gesamtwochenstun<strong>de</strong>n zu modifizieren.<br />

Das För<strong>de</strong>rkonzept muss die beson<strong>de</strong>re berufspädagogische För<strong>de</strong>rung geeigneter<br />

Schülerinnen und Schüler zur ausgewogenen <strong>Ent</strong>wicklung von Fach-, Metho<strong>de</strong>n-<br />

sowie Sozialkompetenz darlegen. Durch eine projektorientierte Unterrichtsgestaltung<br />

soll das theoretische Wissen gefestigt wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Fächern<br />

Deutsch/Kommunikation und Mathematik ist im zweiten Schulhalbjahr eine<br />

schriftliche Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungsstän<strong>de</strong> durchzuführen. Als schriftliche<br />

Überprüfung wird je eine Klausur mit einer Bearbeitungszeit von 90 Minuten<br />

geschrieben. Die Klausuraufgaben wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Lehrkräften, die in <strong>de</strong>m<br />

Fach zuletzt unterrichtet haben, gestellt und bewertet. Das Ergebnis <strong>de</strong>r Klausurarbeit<br />

geht bei <strong>de</strong>r Bildung <strong>de</strong>r Endnote für das Fach so ein, als läge eine<br />

zusätzliche Lernkontrolle mit gleicher Bewertung (doppelte Wertung) vor.<br />

Im Fach Deutsch/Kommunikation fin<strong>de</strong>t eine mündliche Überprüfung statt. Die<br />

Überprüfung soll die mündliche Ausdrucksfähigkeit <strong>de</strong>r Schülerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Schülers in einem berufsbezogenen Thema erkennen lassen. Sie soll in <strong>de</strong>r<br />

Regel 15 Minuten dauern. Es kann auch eine Gruppe von bis zu drei Schülerinnen<br />

und Schülern gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall dauert die Überprüfung in <strong>de</strong>r<br />

Regel 30 Minuten. Die mündliche Überprüfung soll von <strong>de</strong>r<br />

das Fach Deutsch/Kommunikation unterrichten<strong>de</strong>n Lehrkraft durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das För<strong>de</strong>rangebot ist beson<strong>de</strong>rs zu benoten und im Zeugnis auszuweisen.<br />

60


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

4.2.3 Berufsvorbereitungsjahr - Son<strong>de</strong>rform für Aussiedlerinnen und<br />

Aussiedler sowie Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>r -<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr in <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rform für Aussiedlerinnen und Aussiedler<br />

sowie Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>r kann zugunsten eines vermehrten<br />

Deutschunterrichtes im Rahmen <strong>de</strong>r Gesamtwochenstun<strong>de</strong>nzahl eine an<strong>de</strong>re<br />

als die vorgesehene Stun<strong>de</strong>nverteilung vorgenommen wer<strong>de</strong>n. Der Unterricht<br />

im berufsbezogenen Lernbereich kann sich auf eine Fachrichtung beschränken.<br />

4.2.4 Optionale Lernangebote<br />

Abweichend von Nr. 2.9 dienen optionale Lernangebote im Berufsvorbereitungsjahr<br />

<strong>de</strong>r schwerpunktmäßigen <strong>Ent</strong>wicklung von Interessen und Neigungen,<br />

<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kreativität und <strong>de</strong>r Freizeitgestaltung, für Aussiedlerinnen<br />

und Aussiedler sowie Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Sprache. Die Leistungen <strong>de</strong>r Schülerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schülers in <strong>de</strong>n optionalen<br />

Lernangeboten wer<strong>de</strong>n nicht bewertet.<br />

4.2.5 Einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rpläne nach § 67 Abs. 5 NSchG<br />

Für Jugendliche, die in beson<strong>de</strong>rem Maße auf sozialpädagogische Hilfe angewiesen<br />

sind, können im Rahmen <strong>de</strong>r Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht nach § 67 Abs. 5<br />

NSchG einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rpläne aufgestellt wer<strong>de</strong>n. Die einzelfallbezogene<br />

För<strong>de</strong>rung kann vollständig durch eine Jugendwerkstatt o<strong>de</strong>r eine an<strong>de</strong>re<br />

geeignete Einrichtung übernommen o<strong>de</strong>r durch eine Vernetzung schulischer<br />

(z.B. Teilbesuch <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres) und außerschulischer För<strong>de</strong>rangebote<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

4.2.6 Betriebspraktikum<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr soll ein Betriebspraktikum von zwei bis vier Wochen<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Das Betriebspraktikum soll so angelegt wer<strong>de</strong>n, dass<br />

auch die beteiligten Lehrkräfte die Möglichkeit haben, die Schülerinnen und<br />

Schüler im betrieblichen Umfeld zu beobachten, um sie dadurch besser beurteilen<br />

und för<strong>de</strong>rn zu können.<br />

4.2.7 Stun<strong>de</strong>ntafel für das Berufsvorbereitungsjahr<br />

Lernbereiche<br />

Berufsübergreifen<strong>de</strong>r Lernbereich<br />

mit <strong>de</strong>n Fächern<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

Politik<br />

Sport<br />

Religion<br />

Wochenstun<strong>de</strong>n<br />

⎫ 7<br />

⎬<br />

⎪<br />

⎭<br />

Berufsbezogener Lernbereich 24<br />

Theorie - Fachrichtung- ⎫<br />

Praxis - Fachrichtung- ⎭<br />

Theorie - Fachrichtung- ⎫<br />

Praxis - Fachrichtung-- ⎭<br />

Optionale Lernangebote 4<br />

Unterrichtsstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Klasse pro Woche 35<br />

61


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>r BbS-VO<br />

vom 10. Juni 2009, mit Wirkung <strong>de</strong>r ab 1.8.2011 gelten<strong>de</strong>n Fassung.<br />

§ 22 Leistungsbewertung, Zeugnis<br />

(1)….<br />

(2) Der Festsetzung <strong>de</strong>r Noten zum En<strong>de</strong> eines Schuljahres sind die im gesamten<br />

Schuljahr erbrachten Leistungen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Leistungsentwicklung<br />

zugrun<strong>de</strong> zu legen.<br />

(3) Die Note für die Leistung in einem Lernbereich ist aus <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n zugeordneten<br />

Fächern, Lernfel<strong>de</strong>rn, Lerngebieten und Qualifizierungsbausteinen erbrachten<br />

Leistungen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r unterschiedlichen Zeitanteile<br />

und <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r vermittelten Kompetenzen für <strong>de</strong>n Bildungsgang zu ermitteln.<br />

Wer<strong>de</strong>n im Rahmen einer Abschluss- o<strong>de</strong>r Zusatzprüfung fächer-, lernfeld-<br />

o<strong>de</strong>r lerngebietübergreifen<strong>de</strong> Prüfungsleistungen erbracht, so fließen diese<br />

in die Note für <strong>de</strong>n Lernbereich ein. Prüfungsleistungen, die in einem bestimmten<br />

Fach, Lernfeld, Lerngebiet und Qualifizierungsbaustein erbracht wer<strong>de</strong>n,<br />

fließen in die Note für das jeweilige Fach, Lernfeld, Lerngebiet o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Qualifizierungsbaustein<br />

ein.<br />

(4) …<br />

§ 23 Abschlüsse<br />

(1) An <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen können nach Maßgabe <strong>de</strong>r Vorschriften<br />

<strong>de</strong>s Zweiten Teils berufliche und nach Maßgabe <strong>de</strong>r §§ 25 bis 31 schulische<br />

Abschlüsse erworben wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Ein beruflicher o<strong>de</strong>r schulischer Abschluss wird erworben, wenn <strong>de</strong>r Bildungsgang<br />

erfolgreich besucht o<strong>de</strong>r eine Prüfung nach § 19, 20 o<strong>de</strong>r 21 bestan<strong>de</strong>n<br />

wor<strong>de</strong>n ist. Ein Bildungsgang ist erfolgreich besucht, wenn die in <strong>de</strong>r<br />

Abschlussklasse erbrachten Leistungen in allen unterrichteten Lernbereichen<br />

jeweils mit min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>r Note „ausreichend“ bewertet wor<strong>de</strong>n sind und in <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n Lernbereichen zugeordneten einzelnen Fächern, Lernfel<strong>de</strong>rn, Lerngebieten<br />

und Qualifizierungsbausteinen insgesamt entwe<strong>de</strong>r in nicht mehr als zwei Fällen<br />

die Note „mangelhaft“ o<strong>de</strong>r höchstens in einem Fall die Note „ungenügend“<br />

erreicht wor<strong>de</strong>n ist. Noten in Fächern <strong>de</strong>s berufsübergreifen<strong>de</strong>n Lernbereichs,<br />

die bereits in einem früheren Schuljahr abgeschlossen wur<strong>de</strong>n, sind zu übernehmen<br />

und gelten als in <strong>de</strong>r Abschlussklasse erbrachte Leistungen. Nicht ausreichen<strong>de</strong><br />

Leistungen in einem zusätzlichen Lernbereich zum Erwerb eines<br />

schulischen Abschlusses bleiben unberücksichtigt. Soll ein schulischer Abschluss<br />

nur in Verbindung mit ausreichen<strong>de</strong>n Leistungen in einem zusätzlichen<br />

Lernbereich erworben wer<strong>de</strong>n können, so müssen auch in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Lernbereichen<br />

min<strong>de</strong>stens ausreichen<strong>de</strong> Leistungen erbracht wor<strong>de</strong>n sein.<br />

3) Absatz 2 Satz 2 gilt für <strong>de</strong>n Erwerb eines Abschlusses durch Prüfungen nach<br />

<strong>de</strong>n §§ 19 bis 21 entsprechend.<br />

(4) Über die Festsetzung <strong>de</strong>r Noten in einem Lernbereich entschei<strong>de</strong>n die Lehrkräfte,<br />

die in <strong>de</strong>m Lernbereich planmäßig unterrichtet haben. 2Fin<strong>de</strong>t am En<strong>de</strong><br />

eines Bildungsganges eine Abschluss- o<strong>de</strong>r Zusatzprüfung statt, so setzt <strong>de</strong>r<br />

Prüfungsausschuss aufgrund <strong>de</strong>r im Bildungsgang erbrachten Leistungen die<br />

Noten in <strong>de</strong>m Lernbereich fest und entschei<strong>de</strong>t aufgrund <strong>de</strong>r Prüfungsergebnisse<br />

über die Beibehaltung o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Noten für <strong>de</strong>n Lernbereich und in<br />

<strong>de</strong>n Fällen <strong>de</strong>s § 22 Abs. 3 Satz 3 auch in Bezug auf die Noten in <strong>de</strong>n Fächern,<br />

Lernfel<strong>de</strong>rn, Lerngebieten und Qualifizierungsbausteinen.<br />

62


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

§ 25 Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />

Den Hauptschulabschluss erwirbt, wer<br />

1. das Berufsvorbereitungsjahr besucht, min<strong>de</strong>stens befriedigen<strong>de</strong> Leistungen<br />

in allen Lernbereichen und min<strong>de</strong>stens ausreichen<strong>de</strong> Leistungen im<br />

Rahmen eines För<strong>de</strong>rkonzeptes zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />

erreicht und am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bildungsganges Kenntnisse erworben hat, die<br />

<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses entsprechen,<br />

2. die Berufseinstiegsklasse erfolgreich besucht hat o<strong>de</strong>r<br />

3. <strong>de</strong>n Berufsschulabschluss und eine erfolgreiche Berufsausbildung in einem<br />

Ausbildungsberuf nach § 66 <strong>de</strong>s Berufsbildungsgesetzes (BBiG) o<strong>de</strong>r<br />

§ 42 m <strong>de</strong>r Handwerksordnung aufweist.<br />

§ 33 Beson<strong>de</strong>re Vorschriften für einzelne Bildungsgänge<br />

Ergänzend und abweichend von <strong>de</strong>n §§ 1 bis 32 gelten die Regelungen <strong>de</strong>r<br />

Anlage 1 für die Berufsschule,<br />

Anlage 2 für die Berufseinstiegsschule,<br />

Anlage 3 für die Berufsfachschule,<br />

Anlage 4 …….<br />

Anlage 2 (zu § 33)<br />

Ergänzen<strong>de</strong> und abweichen<strong>de</strong> Vorschriften für die Berufseinstiegsschule<br />

§ 1 Fachrichtungen <strong>de</strong>r Berufseinstiegsschule<br />

(1) Die Berufseinstiegsklasse kann entsprechend <strong>de</strong>r Fachrichtung<br />

geführt wer<strong>de</strong>n als Berufseinstiegsklasse<br />

1. — Agrarwirtschaft —,<br />

2. — Bautechnik —,<br />

3. — Chemie, Physik und Biologie —,<br />

4. — Drucktechnik —,<br />

5. — Elektrotechnik —,<br />

6. — Fahrzeugtechnik —,<br />

7. — Farbtechnik und Raumgestaltung —,<br />

8. — Hauswirtschaft und Pflege —,<br />

9. — Holztechnik —,<br />

10. — Körperpflege —,<br />

11. — Lebensmittelhandwerk und Gastronomie —,<br />

12. — Metalltechnik —,<br />

13. — Textiltechnik und Bekleidung — und<br />

14. — Wirtschaft —.<br />

In <strong>de</strong>n Fachrichtungen ist eine Schwerpunktbildung zulässig, die auf für die<br />

Schülerinnen und Schüler geeignete Ausbildungsberufe bezogen ist.<br />

(2) Das Berufsvorbereitungsjahr soll mit zwei Fachrichtungen geführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Fachrichtungen hat eine Leitfunktion zu übernehmen. Die<br />

Fachrichtungen sollen <strong>de</strong>n in Absatz 1 Satz 1 genannten Fachrichtungen entsprechen.<br />

§ 2 Aufnahme in die Berufseinstiegsklasse<br />

(1) In die Berufseinstiegsklasse kann aufgenommen wer<strong>de</strong>n, wer eine Abschlussklasse<br />

<strong>de</strong>s Sekundarbereichs I einer allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule o<strong>de</strong>r<br />

ein Berufsvorbereitungsjahr ohne Hauptschulabschluss verlassen hat.<br />

63


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

(2) Darüber hinaus kann auch eine Schülerin und ein Schüler mit Hauptschulabschluss<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n, die o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r einen Hauptschulabschluss mit<br />

einem Notendurchschnitt in <strong>de</strong>n Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch<br />

von schlechter als 3,5 erreicht hat und von <strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m aufgrund einer Schullaufbahnberatung,<br />

die die Schule im Rahmen <strong>de</strong>s Aufnahmeverfahrens durchzuführen<br />

hat, zu erwarten ist, dass sie o<strong>de</strong>r er vor Aufnahme in die Berufsfachschule<br />

die Kenntnisse und Fähigkeiten noch verbessern muss, um das Ausbildungsziel<br />

<strong>de</strong>r Berufsfachschule erreichen zu können.<br />

§ 3 Abschlussprüfung in <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse<br />

(1) Im berufsübergreifen<strong>de</strong>n Lernbereich ist in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch / Kommunikation<br />

und Mathematik je eine Klausurarbeit mit einer Bearbeitungszeit von 90<br />

Minuten zu schreiben.<br />

(2) Im berufsbezogenen Lernbereich wird am En<strong>de</strong> eines je<strong>de</strong>n Qualifizierungsbausteins<br />

eine schriftliche und praktische Prüfung durchgeführt.<br />

(3) Die §§ 7, 10 bis 14 und 18 bis 21 <strong>de</strong>s Ersten Teils fin<strong>de</strong>n keine Anwendung.<br />

(4) Die Lehrkräfte, die die Schülerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Schüler in <strong>de</strong>m Fach o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />

Qualifizierungsbaustein planmäßig unterrichtet haben, wählen die Prüfungsaufgabe<br />

aus und bewerten die Leistung. 2Über die Benotung <strong>de</strong>r Leistungen in<br />

<strong>de</strong>n Lernbereichen entschei<strong>de</strong>n abweichend von § 23 Abs. 4 Satz 2 <strong>de</strong>s Ersten<br />

Teils die Lehrkräfte, die <strong>de</strong>n Unterricht in <strong>de</strong>m jeweiligen Lernbereich planmäßig<br />

erteilt haben.<br />

§ 4 Bescheinigung <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />

Bei einem erfolgreichen Besuch <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse wird <strong>de</strong>r Hauptschulabschluss<br />

auch dann im Abschlusszeugnis bescheinigt, wenn dieser Abschluss<br />

bereits zu einem früheren Zeitpunkt durch <strong>de</strong>n Besuch eines an<strong>de</strong>ren<br />

Bildungsganges erworben wur<strong>de</strong>.<br />

64


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulgesetz<br />

in <strong>de</strong>r Fassung vom 3. März 1998 (Nds. GVBl. S. 137), zuletzt geän<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 <strong>de</strong>s Gesetzes<br />

vom 29. Juni 2011 (Nds. GVBl. S. 206)<br />

„§ 17“ Berufseinstiegsschule<br />

(1) Die Berufseinstiegsschule umfasst die Berufseinstiegsklasse und das Berufsvorbereitungsjahr.<br />

Die Berufseinstiegsklasse und das Berufsvorbereitungsjahr<br />

wer<strong>de</strong>n mit Vollzeitunterricht geführt und dauern jeweils ein Jahr.<br />

(2) In <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse können Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten für eine Berufsausbildung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Besuch einer Berufsfachschule<br />

verbessern. Aufgenommen wer<strong>de</strong>n Schülerinnen und Schüler ohne<br />

Hauptschulabschluss. Sie können in <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse <strong>de</strong>n Hauptschulabschluss<br />

erwerben. Im Einzelfall können auch Schülerinnen und Schüler<br />

mit Hauptschulabschluss aufgenommen wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>ren Besuch für sie<br />

för<strong>de</strong>rlich ist.<br />

(3) Im Berufsvorbereitungsjahr wer<strong>de</strong>n Schülerinnen und Schüler, die auf eine<br />

beson<strong>de</strong>re individuelle För<strong>de</strong>rung angewiesen sind, für eine Berufsausbildung<br />

o<strong>de</strong>r eine Berufstätigkeit vorbereitet.<br />

§ 67 Schulpflicht im Sekundarbereich II<br />

(1) Im Anschluss an <strong>de</strong>n Schulbesuch nach § 66 ist die Schulpflicht im Sekundarbereich<br />

II durch <strong>de</strong>n Besuch einer allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schule zu erfüllen.<br />

(2) Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> erfüllen ihre Berufsschulpflicht durch <strong>de</strong>n Besuch <strong>de</strong>r<br />

Berufsschule.<br />

(3) Jugendliche, die nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis stehen, haben<br />

ihre Schulpflicht, sofern sie keine allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule im Sekundarbereich<br />

II weiterbesuchen, nach Maßgabe ihrer im Sekundarbereich I erworbenen<br />

Abschlüsse durch <strong>de</strong>n Besuch einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule mit Vollzeitunterricht<br />

zu erfüllen.<br />

(4) Jugendliche, die nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis stehen und die<br />

1. wegen <strong>de</strong>r Art o<strong>de</strong>r Schwere einer Beeinträchtigung nach § 14 Abs. 1<br />

Satz 1 in berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen mit Vollzeitunterricht nicht hinreichend<br />

geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können und daher einer beson<strong>de</strong>ren Betreuung in einer<br />

geeigneten außerschulischen Einrichtung o<strong>de</strong>r einer beruflichen Einglie<br />

<strong>de</strong>rung in einer Werkstatt für Behin<strong>de</strong>rte bedürfen o<strong>de</strong>r<br />

2. in einem Berufsbildungswerk beruflich ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

erfüllen ihre Schulpflicht durch <strong>de</strong>n Besuch <strong>de</strong>r Berufsschule mit Teilzeit- o<strong>de</strong>r<br />

Blockunterricht. Wer<strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rte in einer Werkstatt für Behin<strong>de</strong>rte in <strong>de</strong>r Arbeitsund<br />

Trainingsphase geför<strong>de</strong>rt, sollen sie in eigenen Klassen <strong>de</strong>r Berufsschule<br />

unterrichtet wer<strong>de</strong>n, auch wenn sie nicht mehr schulpflichtig sind.<br />

(5) Jugendliche, die nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis stehen und in<br />

beson<strong>de</strong>rem Maße auf sozialpädagogische Hilfe angewiesen sind, können ihre<br />

Schulpflicht durch <strong>de</strong>n Besuch einer Jugendwerkstatt erfüllen, die auf eine Berufsausbildung<br />

o<strong>de</strong>r eine berufliche Tätigkeit vorbereitet. Die Schule, die ein Berufsvorbereitungsjahr<br />

führt, kann in beson<strong>de</strong>rs begrün<strong>de</strong>ten Ausnahmefällen<br />

auch die Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht durch <strong>de</strong>n Besuch einer an<strong>de</strong>ren Einrichtung<br />

mit <strong>de</strong>r in Satz 1 genannten Aufgabenstellung gestatten. Die Erfüllung <strong>de</strong>r<br />

Schulpflicht erfolgt auf <strong>de</strong>r Grundlage eines einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rplans,<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Jugendwerkstatt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Einrichtung und von <strong>de</strong>rjenigen<br />

65


<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule gemeinsam aufzustellen ist, die von <strong>de</strong>r Schülerin o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>m Schüler zu besuchen wäre.<br />

(6) ….<br />

§ 70 Ruhen und En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schulpflicht in beson<strong>de</strong>ren Fällen<br />

(1) Die Schulbehör<strong>de</strong> kann für schulpflichtige Jugendliche, die eine Schule im<br />

Ausland besucht haben und einer beson<strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Sprache bedürfen, für die Dauer <strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Sprachkursen<br />

das Ruhen <strong>de</strong>r Schulpflicht anordnen.<br />

(2) Eine Schülerin ist drei Monate vor und zwei Monate nach <strong>de</strong>r Geburt ihres<br />

Kin<strong>de</strong>s nicht verpflichtet, die Schule zu besuchen. Im übrigen kann die Schule<br />

die Schulpflicht auf Antrag einer schulpflichtigen Mutter mit Zustimmung <strong>de</strong>r<br />

Erziehungsberechtigten wi<strong>de</strong>rruflich ruhen lassen, wenn sie durch <strong>de</strong>n Besuch<br />

<strong>de</strong>r Schule daran gehin<strong>de</strong>rt wür<strong>de</strong>, ihr Kind in ausreichen<strong>de</strong>m Maße zu betreuen.<br />

(3) Die Schulbehör<strong>de</strong> kann die Schulpflicht auf Antrag <strong>de</strong>r Erziehungsberechtigten<br />

wi<strong>de</strong>rruflich ruhen lassen, wenn schulpflichtige Jugendliche nach zehn<br />

Schulbesuchsjahren einen beson<strong>de</strong>ren außerschulischen Bildungsweg durchlaufen<br />

sollen.<br />

(4) Die Pflicht zum Besuch einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule ruht<br />

1. für Beamtinnen und Beamte im Vorbereitungsdienst sowie für Dienstanfängerinnen<br />

und Dienstanfänger,<br />

2. für Schulpflichtige, die Schulen für an<strong>de</strong>re als ärztliche Heilberufe<br />

besuchen, solange diese Schulen nicht nach § 1 Abs. 5 Satz 2 in <strong>de</strong>n<br />

Geltungsbereich dieses Gesetzes einbezogen sind,<br />

3. für Schulpflichtige, die ein freiwilliges soziales o<strong>de</strong>r ökologisches Jahr<br />

nach <strong>de</strong>n hierfür maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen ableisten,<br />

4. für Schulpflichtige, die <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr als Soldatin o<strong>de</strong>r Soldat angehören<br />

o<strong>de</strong>r die Zivildienst leisten.<br />

(5) Die Pflicht zum Schulbesuch einer Schule im Sekundarbereich II ruht in <strong>de</strong>n<br />

Fällen <strong>de</strong>s § 61 Abs. 3 Nr. 6.<br />

(6) Die Schulpflicht en<strong>de</strong>t für Schulpflichtige,<br />

1. <strong>de</strong>ren Schulpflicht nach Absatz 4 Nrn. 1 bis 3 für min<strong>de</strong>stens ein Jahr<br />

geruht hat,<br />

2. die min<strong>de</strong>stens ein Jahr lang eine berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule mit Vollzeitunterricht,<br />

eine außerschulische Einrichtung nach § 67 Abs. 4 Satz 1 Nr. 1,<br />

eine Jugendwerkstatt o<strong>de</strong>r eine an<strong>de</strong>re Einrichtung nach § 67 Abs. 5<br />

besucht haben o<strong>de</strong>r<br />

3. <strong>de</strong>ren Schulpflicht nach Absatz 4 Nr. 4 für min<strong>de</strong>stens die Zeit <strong>de</strong>s<br />

Grundwehrdienstes o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Zivildienstes geruht hat.<br />

Die Schulbehör<strong>de</strong> kann vor Ablauf <strong>de</strong>r Schulpflicht feststellen, dass die bisherige<br />

Ausbildung von Schulpflichtigen im Sekundarbereich II einen weiteren Schulbesuch<br />

entbehrlich macht; mit dieser Feststellung en<strong>de</strong>t die Schulpflicht<br />

66

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