Materialie Ent 24.8.2011.2011 - Bvj.nibis.de
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<strong>Ent</strong>wurf<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium<br />
<strong>Materialie</strong>n<br />
Handlungskompetenz im<br />
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Überarbeitet: August 2011
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Herausgeber: Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium<br />
Schiffgraben 12, 30159 Hannover<br />
Postfach 1 61, 30001 Hannover<br />
Hannover, Mai 2003<br />
Überarbeitet: August 2011<br />
Nachdruck zulässig<br />
Bezugsadresse: http://www.bbs.<strong>nibis</strong>.<strong>de</strong>
<strong>Materialie</strong>n sind unverbindliche Beispiele als Angebot für die Unterrichtsgestaltung <strong>de</strong>r<br />
Lehrkräfte nach <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r Richtlinien und Rahmenrichtlinien.<br />
Bei <strong>de</strong>r Erarbeitung dieser <strong>Materialie</strong>n haben folgen<strong>de</strong> Lehrkräfte <strong>de</strong>s berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulwesens sowie eine Arbeitnehmervertreterin und ein Arbeitgebervertreter mitgewirkt:<br />
Beyer, Martin, Lüneburg (Arbeitgebervertreter)<br />
Breuer, Horst, StD, Georg-Sonnin-Schule, Lüneburg<br />
Doberstein, Almut, StD´n, Anna-Siemsen-Schule, Hannover<br />
Fortmann, Dieter, StD, Kerschensteiner Schule, Delmenhorst (Kommissionsleiter)<br />
Göcke, Doris, StD´n, Anna-Siemsen-Schule, Hannover<br />
Quitt, Hans-Joachim, StD, Georg-Sonnin-Schule, Lüneburg<br />
Rinn, Werner, StD, BBS Goslar-Baßgeige, Seesen<br />
Schewe, Dorothea, OStR´n, BBS Osnabrück (Arbeitnehmervertreterin)<br />
Überarbeitet von:<br />
Breuer, Horst, StD, Georg-Sonnin-Schule, Lüneburg<br />
Doberstein, Almut, StD´n, Anna-Siemsen-Schule, Hannover<br />
Holt, Hermann, StD, BBS Technik, Cloppenburg<br />
Hoops, Günther, RD, Nds. Kultusministerium
1 Vorbemerkungen 1<br />
Teil 1<br />
2 Auftrag und Möglichkeiten <strong>de</strong>r Arbeit im Berufsvorbereitungsjahr 2<br />
2.1 Soziokulturelle Voraussetzungen <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler 2<br />
2.2 Schulpflicht 5<br />
2.3 Übergang aus <strong>de</strong>r allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule 5<br />
3 Lehrkräfte im BVJ 7<br />
4 Organisation <strong>de</strong>s Unterrichts im Berrufsvorbereitungsjahr 10<br />
4.1 Strukturelle Rahmenbedingungen 10<br />
4.2 Handlungs- und projektorientiertes Lernen 12<br />
4.3 Projekte im BVJ 14<br />
4.4 Grundsätze <strong>de</strong>s Unterrichts 15<br />
4.5 Klassenlehrerprinzip 16<br />
4.6 Schulsozialarbeit 17<br />
4.7 Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen 18<br />
4.8 Betriebspraktikum 20<br />
4.9 Klassenfahrten und Schullandheimaufenthalte 21<br />
4.10 Optionale Lernangebote 22<br />
4.11 Beratung 22<br />
4.12 Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses 23<br />
4.13 Berufswahlentscheidung 25<br />
5 Einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung 26<br />
5.1 Jugendwerkstatt 26<br />
5.2 An<strong>de</strong>re Einrichtungen 27<br />
Teil 2<br />
Anlagen<br />
Nr. 1 – 5 Schulpflichtverletzungen 30<br />
Nr. 6 – 14 Betriebspraktikum 35<br />
Nr. 15 Optionale Lernangebote 44<br />
Nr. 16 – 21 Beratung 45<br />
Nr. 22 Hauptschulabschluss 52<br />
Nr. 23 – 25 För<strong>de</strong>rplan 53<br />
Teil 3<br />
Rechtliche Grundlagen für das Berufsvorbereitungsjahr<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>n EB-BbS 60<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>r BbS-VO 62<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulgesetz 65
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
1 Vorbemerkungen<br />
Um eine ihren Fähigkeiten und Neigungen angemessene berufliche Qualifikation zu erwerben,<br />
bedürfen benachteiligte und lernbeeinträchtigte Jugendliche auch und gera<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>n Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen einer beson<strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rung. Diese Schülerinnen und<br />
Schüler haben im Laufe ihres Bildungsweges oftmals Misserfolgs- und Stigmatisierungserlebnisse,<br />
Deklassierungen und Nie<strong>de</strong>rlagen hinnehmen müssen, die sie nun als lernmü<strong>de</strong><br />
und bildungsfern erscheinen lassen. Unabhängig davon, wodurch solche Lebenssituationen<br />
verursacht wur<strong>de</strong>n, eines ist sicher: damit diese Schülerinnen und Schüler<br />
eine „letzte“ Chance erhalten, Schule und Lernen als etwas Positives zu erleben, muss<br />
sich Schule an<strong>de</strong>rs und auch unkonventionell präsentieren. Sicher ist, dass diese Schülerinnen<br />
und Schüler in <strong>de</strong>r Regel nach <strong>de</strong>m Ausschei<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schule das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) <strong>de</strong>r Berufseinstiegsschule (BES) besuchen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s BVJ’s wur<strong>de</strong> bewusst auf einschränken<strong>de</strong> Richtlinien verzichtet,<br />
um <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Situation dieser Schülerinnen und Schüler Rechnung zu tragen.<br />
Der Errichtungserlass vom 27. Februar 1980 mit <strong>de</strong>m Titel „Die Arbeit im Berufsvorbereitungsjahr“<br />
ließ einen sehr weiten Handlungsspielraum zu. Dieses hat sich bis heute<br />
nicht geän<strong>de</strong>rt. Im Gegenteil, <strong>de</strong>r Freiraum <strong>de</strong>r Lehrkräfte, die ihnen anvertrauten Jugendlichen<br />
optimal und individuell zu för<strong>de</strong>rn, ist erheblich ausgeweitet wor<strong>de</strong>n.<br />
Das Vorhalten angemessener Rahmenbedingungen ist die eine Seite, die erfolgreiche<br />
Nutzung dieser Möglichkeiten die an<strong>de</strong>re Seite. An vielen berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen haben<br />
sich mittlerweile feste Teams, bestehend aus Lehrerinnen und Lehrern sowie Sozialpädagoginnen<br />
und Sozialpädagogen, gebil<strong>de</strong>t, die sich dieser Herausfor<strong>de</strong>rung stellen,<br />
erfor<strong>de</strong>rt doch die Arbeit im BVJ bzw. mit verhaltensauffälligen Jugendlichen nicht<br />
nur sehr gute Nerven und viel Toleranz, son<strong>de</strong>rn auch eine hohe pädagogische und<br />
soziale Kompetenz.<br />
Für die „altgedienten“ Kolleginnen und Kollegen sei hier erwähnt, dass <strong>de</strong>r Erlass „Die<br />
Arbeit im Berufsvorbereitungsjahr“ vom 27. Februar 1980 seit 1998 nicht mehr rechtswirksam<br />
ist. Wesentliche Bestandteile <strong>de</strong>s Erlasses sind zwischenzeitlich in das<br />
NSchG, in die BbS-VO und in die EB-BbS aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Die pädagogischen<br />
Vorgaben bzw. Empfehlungen, die <strong>de</strong>r Erlass enthielt, wie z. B. die vier Beratungsgespräche<br />
o<strong>de</strong>r die Teamarbeit fin<strong>de</strong>n sich in diesen <strong>Materialie</strong>n wie<strong>de</strong>r.<br />
Häufig ist zu beobachten, dass ein weit gesteckter Handlungsspielraum beson<strong>de</strong>rs neu<br />
einsteigen<strong>de</strong> Lehrkräfte eher verunsichert. Die immer wie<strong>de</strong>r gestellte Frage lautet:<br />
„Darf ich das <strong>de</strong>nn?“, obwohl doch alle Lehrerinnen und Lehrer und auch alle Sozialpädagoginnen<br />
und Sozialpädagogen über eine qualifizierte Ausbildung verfügen, die zu<br />
selbstständigem Han<strong>de</strong>ln befähigt. Eine solche Befähigung ist auch zwingend erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
<strong>de</strong>nn alle im BVJ tätigen Kolleginnen und Kollegen tragen eine hohe Verantwortung<br />
für je<strong>de</strong> einzelne Schülerin und für je<strong>de</strong>n einzelnen Schüler. Wenn aus dieser Fürsorge<br />
heraus Unterricht bzw. individuelle För<strong>de</strong>rkonzepte entwickelt wer<strong>de</strong>n, muss im<br />
Zweifel die Frage lauten: „Wo steht, dass ich das nicht darf?“<br />
Um in diesem Spannungsfeld selbstsicher wirken und arbeiten zu können, sind die <strong>Materialie</strong>n<br />
im Sinne eines Handbuches erstellt wor<strong>de</strong>n. Dem Autorenteam ist es gelungen,<br />
sämtliche Rahmenbedingungen knapp, aber <strong>de</strong>utlich darzustellen und darüber<br />
hinaus Anregungen für die praktische Arbeit zu geben. Im Ergebnis ist ein Werk entstan<strong>de</strong>n,<br />
das über <strong>de</strong>n Rahmen herkömmlicher <strong>Materialie</strong>n erheblich hinausgeht. Es ist<br />
- wenn man so will - zu einem Nachschlagewerk gereift, in <strong>de</strong>m all das Wissen enthalten<br />
ist, welches man benötigt, um <strong>de</strong>n in § 2 NSchG postulierten Bildungsauftrag im<br />
BVJ kompetent ausführen zu können.<br />
Nachschlagewerke unterliegen allerdings einem relativ schnellen Alterungsprozess. Um<br />
die Aktualität dieser <strong>Materialie</strong>n zu gewährleisten, wird die im Internet eingestellte Fassung<br />
kontinuierlich fortgeschrieben.<br />
Günther Hoops<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium<br />
1
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
2 Auftrag und Möglichkeiten <strong>de</strong>r Arbeit im<br />
Berufsvorbereitungsjahr<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr wer<strong>de</strong>n Schülerinnen und Schüler, die auf eine<br />
beson<strong>de</strong>re individuelle För<strong>de</strong>rung angewiesen sind, für eine berufliche Tätigkeit<br />
o<strong>de</strong>r eine Berufsausbildung vorbereitet.<br />
Jugendliche, die lernbeeinträchtigt, verhaltensauffällig und/o<strong>de</strong>r sozial benachteiligt<br />
und aus <strong>de</strong>m Sekundarbereich I ausgeschie<strong>de</strong>n sind, sollen eine Chance<br />
erhalten.<br />
sich beruflich zu orientieren<br />
ihre Berufswahlreife zu erhöhen<br />
ihre Motivation für einen weiteren Schulbesuch zu steigern und<br />
ihr Arbeits- und Sozialverhalten zu verbessern.<br />
Ziele <strong>de</strong>s BVJ’s Ziele <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres sind:<br />
<br />
<br />
Integration in das Erwerbsleben<br />
Erlangen <strong>de</strong>r Ausbildungsreife<br />
Nach <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres soll<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>de</strong>r Übergang in eine Berufseinstiegsklasse<br />
<strong>de</strong>r Übergang in Maßnahmen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit<br />
<strong>de</strong>r Übergang in die betriebliche Ausbildung<br />
<strong>de</strong>r Übergang in ein Arbeitsverhältnis<br />
ggf. <strong>de</strong>r Übergang in eine Berufsfachschule<br />
möglich sein.<br />
Lernprobleme und<br />
Verhaltensauffälligkeiten<br />
2.1 Soziokulturelle Voraussetzungen <strong>de</strong>r<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
Infolge eines beson<strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rbedarfs ist es <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern<br />
noch nicht möglich, <strong>de</strong>m Unterricht <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse, <strong>de</strong>r Berufsfachschule<br />
bzw. <strong>de</strong>r Berufsschule zu folgen.<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr lernen <strong>de</strong>utsche und ausländische Schülerinnen<br />
und Schüler z.B. aus För<strong>de</strong>r- und Hauptschulen gemeinsam. Auch Jugendliche<br />
ausländischer Herkunft sowie Aussiedlerinnen und Aussiedler mit unterschiedlicher<br />
Sprachkompetenz besuchen <strong>de</strong>n Unterricht. Aus <strong>de</strong>r heterogenen Zusammensetzung<br />
ergibt sich ein För<strong>de</strong>rbedarf in unterschiedlichen Bereichen.<br />
Die För<strong>de</strong>rschwerpunkte sind durch die Lehrkräfte im BVJ mit <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />
individuell zu erarbeiten. Häufig müssen För<strong>de</strong>rangebote sowohl im affektiven,<br />
kognitiven, psychomotorischen als auch im sozialen Bereich entwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Betreuung von lernbeeinträchtigten und sozial benachteiligten<br />
Jugendlichen erfor<strong>de</strong>rt daher von <strong>de</strong>n Lehrkräften eine hohe pädagogische<br />
Kompetenz.<br />
Ergebnisse dieser För<strong>de</strong>rung sind in vielen Fällen erst nach <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s<br />
einjährigen Berufsvorbereitungsjahres ansatzweise erkennbar. Eine weiterführen<strong>de</strong>,<br />
nachhaltige Begleitung und Betreuung ist häufig angeraten.<br />
Die Ursachen für Lernprobleme und Verhaltensauffälligkeiten sind vielfach<br />
durch Einflüsse im außerschulischen Umfeld <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler<br />
begrün<strong>de</strong>t, wie z. B.<br />
unzureichen<strong>de</strong> Zuwendung<br />
Wohnsituation (kein eigenes Zimmer, keine Lernecke)<br />
Beziehungsprobleme <strong>de</strong>r Eltern (Streit ...)<br />
Beziehungsprobleme mit <strong>de</strong>n Eltern (sich unverstan<strong>de</strong>n fühlen ...)<br />
Beziehungsprobleme mit Gleichaltrigen (Freund, Freundin ...)<br />
Konfrontation mit kriminellen Aktivitäten Gleichaltriger (Gruppendruck ...)<br />
2
Freizeitverhalten (Computerspiele, Spielothek, Vi<strong>de</strong>othek, ...)<br />
Anlehnung an negative Vorbil<strong>de</strong>r (informelle Führer ...)<br />
Orientierung an politischen Gruppierungen mit radikalem Hintergrund.<br />
Kompetenzansatz Die Grundlage für die Arbeit mit Jugendlichen im BVJ ist <strong>de</strong>r Kompetenzansatz.<br />
Lehrerinnen und Lehrer wer<strong>de</strong>n mit Problemstellungen aller Art und aus<br />
allen Bereichen <strong>de</strong>r Persönlichkeit <strong>de</strong>s Jugendlichen konfrontiert. Hinter dieser<br />
„Problembarriere“ verbirgt sich immer ein vorhan<strong>de</strong>nes Kompetenzprofil, das in<br />
verschie<strong>de</strong>nen Bereichen herausgearbeitet wer<strong>de</strong>n muss. Neben Gesprächen<br />
und Beobachtungen kann z. B. durch Übungsaufgaben, Spiele und Befragungen<br />
ermittelt wer<strong>de</strong>n, wo die Stärken eines Jugendlichen liegen.<br />
Leitgedanke<br />
Der Leitgedanke lautet:<br />
Je<strong>de</strong> Schülerin und je<strong>de</strong>r Schüler verfügt über Ressourcen,<br />
die geweckt und gestärkt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die Umsetzung dieses Leitgedankens gelingt nur, wenn die Individualität <strong>de</strong>s<br />
Jugendlichen erfasst bzw. wahrgenommen wird: seine Lebensgeschichte, seine<br />
Kompetenzen und Defizite, seine bisherigen Lernerfahrungen, seine Wünsche<br />
und Ängste. Vor diesem Hintergrund müssen auch kleine Fortschritte zur<br />
<strong>Ent</strong>wicklung von Handlungskompetenz 1 als Erfolge gewertet wer<strong>de</strong>n.<br />
Zunehmend wird <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r Arbeitstugen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Kooperations- und<br />
Teamfähigkeit zur Schlüsselstelle beim Zugang in das Erwerbsleben. Hier<br />
muss daher <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Jugendlichen ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk gewidmet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Arbeitstugen<strong>de</strong>n <strong>Ent</strong>wicklung von Arbeitstugen<strong>de</strong>n:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Fleiß und Einsatz<br />
Initiative und Engagement<br />
Interesse an <strong>de</strong>r Arbeit und am betrieblichen Geschehen<br />
Sorgfalt und Zuverlässigkeit<br />
Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit<br />
Pünktlichkeit und Termineinhaltung<br />
Einhaltung <strong>de</strong>r betrieblichen Ordnung, <strong>de</strong>r Normen und Regeln<br />
Kooperations- und<br />
Teamfähigkeit<br />
<strong>Ent</strong>wicklung von Kooperations- und Teamfähigkeit:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Einhaltung allgemeiner Regeln menschlichen Zusammenlebens<br />
Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität<br />
Fähigkeit sich einzuarbeiten, zu integrieren und dazuzulernen<br />
Mit<strong>de</strong>nken und Verantwortungsbereitschaft<br />
Aufstellen und Einhalten von Kommunikationsregeln innerhalb eines<br />
Teams<br />
Anerkennung <strong>de</strong>r individuellen Persönlichkeiten <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Teammitglie<strong>de</strong>r<br />
Aufteilung von Arbeitsaufgaben unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r individuellen<br />
Leistungsstärken<br />
Der Besuch <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres – gleichgültig, in welchem Berufsfeld<br />
– kann für viele Jugendliche eine Chance sein:<br />
<br />
<br />
<br />
Sie können sich in <strong>de</strong>r Praxis bewähren. In<strong>de</strong>m sie arbeiten, erhalten sie<br />
Anregungen und beginnen, eigene Lebensperspektiven zu entwickeln.<br />
Sie können sich Erfolgserlebnisse erarbeiten. Dadurch erleben sie Anerkennung<br />
und steigern ihr Selbstbewusstsein.<br />
Sie können eine realistische Selbsteinschätzung entwickeln.<br />
1 Vgl. Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen <strong>de</strong>r Kultusministerkonferenz<br />
(KMK). Stand: September 2007<br />
3
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Berufsrelevante Kompetenzen:<br />
Fachkompetenz<br />
z. B. Fertigkeiten und theoretisches<br />
Wissen für die Ausübung<br />
beruflicher Tätigkeiten<br />
Personal- und<br />
Sozialkompetenz<br />
Metho<strong>de</strong>n- und Lernkompetenz<br />
z. B. Informationen sammeln und<br />
Wesentliches erkennen,<br />
Arbeitsschritte ordnen, Zeit planen,<br />
Ergebnisse präsentieren<br />
z. B. Kommunikationsfähigkeit,<br />
Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein,<br />
Verantwortungsbereitschaft,<br />
Kritikfähigkeit, Motivation und<br />
Lernbereitschaft, Konzentration<br />
und Merkfähigkeit, Ausdauer,<br />
Sorgfalt, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit<br />
4
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Schulpflicht im<br />
Primar- und<br />
Sekundarbereich<br />
2.2 Schulpflicht<br />
Wer in Nie<strong>de</strong>rsachsen seinen Wohnsitz, seinen gewöhnlichen Aufenthalt o<strong>de</strong>r<br />
seine Ausbildungs- o<strong>de</strong>r Arbeitsstätte hat, ist entsprechend <strong>de</strong>m NSchG<br />
§§ 63 - 70 zum Schulbesuch verpflichtet.<br />
„Alle Schulpflichtigen besuchen min<strong>de</strong>stens neun Jahre lang Schulen im Primarbereich<br />
und im Sekundarbereich I; ...“ (NSchG § 66), d. h. unabhängig davon,<br />
ob sich eine Schülerin o<strong>de</strong>r ein Schüler in <strong>de</strong>r 9., 8., 7. o<strong>de</strong>r 6. Klasse<br />
befin<strong>de</strong>t, kann nach neun Schulbesuchsjahren ein Wechsel in das BVJ erfolgen.<br />
Schulpflicht an <strong>de</strong>n<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen<br />
An <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen wird die Schulpflicht erfüllt, in<strong>de</strong>m entwe<strong>de</strong>r<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ein Ausbildungsverhältnis besteht (Berufsschulbesuch) o<strong>de</strong>r<br />
die Berufsfachschule o<strong>de</strong>r<br />
die Berufseinstiegsklasse o<strong>de</strong>r<br />
das Berufsvorbereitungsjahr besucht o<strong>de</strong>r<br />
eine einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung durchgeführt wird, z. B. in einer Jugendwerkstatt<br />
(NSchG § 67 Abs. 5).<br />
Dauer und En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Schulpflicht<br />
Vorzeitiges En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Schulpflicht<br />
Für Schülerinnen und Schüler mit beson<strong>de</strong>ren Beeinträchtigungen, die in <strong>de</strong>n<br />
Berufsbildungsbereich einer Werkstatt für behin<strong>de</strong>rte Menschen übergehen<br />
o<strong>de</strong>r in geeignete außerschulische Einrichtungen einmün<strong>de</strong>n, gelten hiervon<br />
abweichen<strong>de</strong> Regelungen <strong>de</strong>r Schulpflichterfüllung.<br />
„Die Schulpflicht en<strong>de</strong>t grundsätzlich zwölf Jahre nach ihrem Beginn,“ (NSchG<br />
§ 65) außer<strong>de</strong>m u. a. auch, wenn<br />
<br />
<br />
„Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> ihre Ausbildung abbrechen, kein neues Ausbildungsverhältnis<br />
begrün<strong>de</strong>n und die Berufsschule min<strong>de</strong>stens zwei Jahre besucht<br />
haben“ und<br />
„Aussiedlerinnen und Aussiedler sowie Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>r, die<br />
nach Beginn eines Schuljahres in die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland einreisen,<br />
im Laufe dieses Schuljahres das 18. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>n und kein<br />
Berufsausbildungsverhältnis eingehen.“<br />
(EB-BbS, Vierter Abschnitt, 10.06.2009)<br />
Die Schulpflicht ist nach <strong>de</strong>m Besuch einer einjährigen Vollzeitschulform<br />
(z. B. BVJ, BEK) been<strong>de</strong>t. Die Pflicht zum Besuch einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule<br />
en<strong>de</strong>t auch nach <strong>de</strong>m Besuch einer einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rung.<br />
Konkret be<strong>de</strong>utet das: nach <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s BVJ´s und/o<strong>de</strong>r einer einzelfallbezogenen<br />
För<strong>de</strong>rung stehen die Jugendlichen <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt uneingeschränkt<br />
zur Verfügung und können an Maßnahmen <strong>de</strong>r Arbeitsagentur teilnehmen.<br />
Es besteht keine Pflicht mehr, eine Schule zu besuchen. Dieses vorzeitige<br />
„En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schulpflicht“ wird durch das Zeugnis bzw. die Bescheinigung<br />
einer einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rung dokumentiert. (NSchG §§ 67 – 70)<br />
Übergang<br />
Sek I - Sek II<br />
Verfahren <strong>de</strong>s<br />
Übergangs<br />
2.3 Übergang aus <strong>de</strong>r allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule<br />
Pädagogisch sinnvoller Unterricht in einer BVJ-Klasse innerhalb eines Schuljahres<br />
ist nur möglich, wenn die Anzahl <strong>de</strong>r später dazu kommen<strong>de</strong>n Schülerinnen/<br />
Schüler („Seiteneinsteiger“) gering gehalten wird.<br />
Beim Übergang von Jugendlichen aus För<strong>de</strong>rschulen und Hauptschulen, die<br />
noch nicht für eine Berufsausbildung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Besuch einer an<strong>de</strong>ren beruflichen<br />
Vollzeitschule befähigt sind, hat sich folgen<strong>de</strong>s Verfahren bewährt:<br />
Die abgeben<strong>de</strong>n Schulen mel<strong>de</strong>n zum schulüblichen Anmel<strong>de</strong>termin <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen wie auch <strong>de</strong>r Arbeitsagentur die voraussichtlich abgehen<strong>de</strong>n<br />
Jugendlichen mit ihren Berufswünschen. Dabei wird auch über die<br />
Schülerinnen/Schüler informiert, bei <strong>de</strong>nen bereits erkennbar ist, dass für sie<br />
eine an<strong>de</strong>re För<strong>de</strong>rungseinrichtung vorgesehen ist, wie z. B. ein Berufsbildungswerk<br />
o<strong>de</strong>r eine Jugendwerkstatt.<br />
5
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Psychologisches<br />
Gutachten<br />
Abgleich vor <strong>de</strong>n<br />
Sommerferien<br />
Es sind in <strong>de</strong>r Regel Abgängerinnen und Abgänger <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rschulen, bei<br />
<strong>de</strong>nen in Zweifelsfällen die Arbeitsagentur ein psychologisches Gutachten<br />
(PSU) erstellt. Vor Ort haben sich Absprachen mit allen beteiligten Einrichtungen<br />
bewährt.<br />
Bewerberinnen und Bewerber für die Berufseinstiegsklasse bzw. Berufsfachschulen<br />
mit Noten im Halbjahreszeugnis, die einen erfolgreichen Besuch <strong>de</strong>r<br />
gewünschten Schulform nicht erwarten lassen, wer<strong>de</strong>n ihren schulischen Leistungen<br />
entsprechend beraten.<br />
Im März/April fin<strong>de</strong>t nach Möglichkeit ein Datenabgleich zwischen <strong>de</strong>n beteiligten<br />
Schulen und <strong>de</strong>r Arbeitsagentur statt.<br />
Nach <strong>de</strong>n Zeugniskonferenzen <strong>de</strong>r Hauptschulen, ca. 10 Tage vor <strong>de</strong>n Sommerferien,<br />
sollte mit diesen noch einmal abgeklärt wer<strong>de</strong>n, welche Anmeldungen<br />
für das Berufsvorbereitungsjahr gestrichen wer<strong>de</strong>n können, wenn die Bewerberinnen<br />
und Bewerber an <strong>de</strong>r Hauptschule verbleiben.<br />
Aufnahme<br />
in das BVJ<br />
Jugendliche, bei <strong>de</strong>nen im Rahmen <strong>de</strong>r Eingangsberatung <strong>de</strong>utlich wird, dass<br />
die Ausbildungsreife nicht innerhalb eines Jahres zu vermitteln ist, besuchen<br />
das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ).<br />
Im Unterschied zur BEK ist das Berufsvorbereitungsjahr für die Schülerinnen<br />
und Schüler vorgesehen, die auf eine beson<strong>de</strong>re individuelle För<strong>de</strong>rung angewiesen<br />
sind. Im Vor<strong>de</strong>rgrund steht auch nicht <strong>de</strong>r Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses,<br />
son<strong>de</strong>rn die persönliche Stabilisierung <strong>de</strong>r jungen Menschen. Der<br />
Leitgedanke lautet: „Den Jugendlichen dort abholen, wo er steht, und soweit<br />
för<strong>de</strong>rn, wie es geht.“ Von daher gibt es auch für die inhaltliche Ausgestaltung<br />
und für die Zielsetzung keine zentralen verbindlichen Vorgaben <strong>de</strong>s Kultusministeriums<br />
(Richtlinien) und keine formalen Eingangsvoraussetzungen für das<br />
BVJ.<br />
6
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
3 Lehrkräfte im BVJ<br />
Sozialkompetenz Die Arbeit <strong>de</strong>r Lehrkräfte im BVJ setzt in beson<strong>de</strong>rem Maße Sozialkompetenz<br />
voraus. Sie ist eine wesentliche Bedingung für <strong>de</strong>n Aufbau sozialer Beziehungen<br />
zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie für<br />
die bewusste Gestaltung von Erziehungsprozessen.<br />
Beziehungsarbeit Verhaltensweisen, Arbeitstugen<strong>de</strong>n und Handlungskompetenz können von<br />
Schülerinnen und Schülern nicht theoretisch o<strong>de</strong>r gar mechanisch erworben<br />
wer<strong>de</strong>n. Eine grundlegen<strong>de</strong> Voraussetzung ist die sogenannte „Beziehungsarbeit“.<br />
Diese wird als die wesentliche Bedingung für <strong>de</strong>n Erfolg im sozialen, kognitiven<br />
und praktischen Bereich <strong>de</strong>r BVJ-Arbeit betrachtet.<br />
Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>s BVJ´s bringen Lernerfahrungen mit, die durch<br />
Lehrkräfte, Eltern und weitere Bezugspersonen geprägt wor<strong>de</strong>n sind. Störungen<br />
<strong>de</strong>r Lern- und Leistungsfähigkeit sind häufig auch Zeichen einer Beziehungsstörung.<br />
Ziel <strong>de</strong>r Beziehungsarbeit ist es, die Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen,<br />
aktiv an ihren Problemen zu arbeiten. Damit dieser Prozess erfolgreich<br />
verlaufen kann, bedarf es seitens <strong>de</strong>r im BVJ eingesetzten Lehrkräfte <strong>de</strong>r Fähigkeit,<br />
sich in die Gedankenwelt <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler hineinzuversetzen<br />
und <strong>de</strong>ren Erlebnis- und Verhaltensweisen zu verstehen. Hier lassen sich<br />
u. a. verschie<strong>de</strong>ne Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gesprächsführung einsetzen, wobei <strong>de</strong>r Erfolg<br />
<strong>de</strong>r Arbeit von authentischen Beziehungen abhängig ist. Die Jugendlichen<br />
müssen erfahren, dass ihnen ein echtes Interesse entgegengebracht wird. Auf<br />
dieser Grundlage können sich vertrauensvolle Beziehungen entwickeln.<br />
Die Schülerinnen und Schüler sollen im Umgang mit <strong>de</strong>n BVJ-Lehrkräften auch<br />
<strong>de</strong>n konstruktiven Umgang mit Konflikten erleben und angemessene Bewältigungsstrategien<br />
erwerben. Ebenso können Schulsozialpädagoginnen und -<br />
pädagogen sowie Beratungslehrkräfte als Vorbil<strong>de</strong>r für neue Verhaltensweisen<br />
dienen.<br />
Merken Schülerinnen/Schüler, dass sie in ihrer ganzen Person ernst genommen<br />
wer<strong>de</strong>n, dass ihre Probleme vertraulich und mit Verschwiegenheit behan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n, so ist eine wesentliche Grundlage für soziales Lernen geschaffen.<br />
Bedingungen für das<br />
Erlernen neuen<br />
Sozialverhaltens<br />
Sozialverhalten können die Jugendlichen nur lernen, wenn<br />
es ihnen vorgelebt wird<br />
sie eine Atmosphäre vorfin<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r sozial (kooperativ, partnerschaftlich,<br />
fair) miteinan<strong>de</strong>r umgegangen wird<br />
sie neue Verhaltensweisen in angstfreier Atmosphäre einüben können<br />
sie die Erfahrung machen, dass das gelernte Sozialverhalten für sie von<br />
Vorteil ist.<br />
Soziales Lernen Das soziale Lernen ist im BVJ nicht als Fach o<strong>de</strong>r isoliertes Angebot zu sehen,<br />
son<strong>de</strong>rn ist integraler Bestandteil <strong>de</strong>r pädagogisch orientierten Arbeit.<br />
Das kognitive und fachpraktische Lernen kann durch Angebote wie lernbereichsübergreifen<strong>de</strong><br />
und handlungsorientierte Projektarbeiten <strong>de</strong>r Klassen- und<br />
Praxislehrerinnen/-lehrer (siehe Doppelbesetzung) sowie ggf. auch unter Einbeziehung<br />
<strong>de</strong>r Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen aufgelockert<br />
wer<strong>de</strong>n. Handlungsorientiertes Lernen för<strong>de</strong>rt das Verstehen und Begreifen<br />
von abstrakten Lerninhalten. Es leitet die Jugendlichen zur Selbsttätigkeit<br />
an, för<strong>de</strong>rt ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit.<br />
Unterricht im Berufsvorbereitungsjahr for<strong>de</strong>rt in beson<strong>de</strong>rem Maße Einsicht und<br />
Verständnis für diese beson<strong>de</strong>re Schülergruppe. Dieses kann nur von Lehrerinnen<br />
und Lehrern geleistet wer<strong>de</strong>n, die von sich aus in diesem Unterricht eine<br />
pädagogische Aufgabe sehen. Die Arbeit im BVJ erfor<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>n Lehrkräften<br />
eine pädagogische Handlungsvielfalt, die in an<strong>de</strong>ren berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulformen<br />
unüblich, für diesen Schülerinnen-/Schülerkreis aber notwendig ist.<br />
7
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Beson<strong>de</strong>re Aufgaben Als beson<strong>de</strong>re Aufgaben sind zu nennen:<br />
Durchführung von Beratungsgesprächen<br />
Planung, Organisation und Durchführung <strong>de</strong>s Betriebspraktikums<br />
Planung, Organisation und Durchführung einer erlebnispädagogischen<br />
Maßnahme (Klassenfahrt, Wal<strong>de</strong>insatz, Sozialkompetenztraining, …)<br />
Planung und Umsetzung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rangebotes zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />
im BVJ<br />
<strong>Ent</strong>wickeln und Anwen<strong>de</strong>n pädagogisch sinnvoller Erziehungsmaßnahmen<br />
zur Regelung von Schulversäumnissen und Verhaltensauffälligkeiten<br />
Erstellen eines einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rplans<br />
Koordinierung durch<br />
Klassenlehrkraft<br />
Die Koordinierung dieser Aufgaben obliegt <strong>de</strong>r Klassenlehrkraft.<br />
Die Aufgaben lassen sich umsetzen durch<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Einzelgespräche mit <strong>de</strong>r Schülerin bzw. <strong>de</strong>m Schüler<br />
Gespräche mit <strong>de</strong>n Erziehungsberechtigten<br />
Einbindung <strong>de</strong>r Schulsozialpädagoginnen und -pädagogen<br />
Hilfen durch Beratungslehrerinnen bzw. Beratungslehrer<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m schulpsychologischen Dienst<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n zuständigen Institutionen wie Jugendamt, Arge,<br />
Pace, usw.<br />
Organisation beson<strong>de</strong>rer Formen <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten<br />
unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Klassenkonferenz (s. Erziehungs- und<br />
Ordnungsmaßnahmen, S. 18, Anlagen 1 - 5). ?<br />
Kooperation <strong>de</strong>r<br />
Lehrkräfte mit<br />
Schulsozialarbeit<br />
Die erfor<strong>de</strong>rliche Beziehungsarbeit mit <strong>de</strong>n Jugendlichen sollte durch Kontinuität<br />
und verbindliche Ansprechpartner geprägt sein. Deshalb ist eine längerfristige<br />
Einbindung <strong>de</strong>r jeweiligen Lehrkräfte in das BVJ erstrebenswert. Ein Wechsel<br />
in eine an<strong>de</strong>re Schulform sollte aber auf Wunsch möglich sein.<br />
Zur Erreichung <strong>de</strong>r im BVJ gesetzten Ziele ist eine enge Kooperation aller in<br />
<strong>de</strong>r Klasse eingesetzten Lehrkräfte, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Theorie- und Praxislehrkräfte<br />
anzustreben. Ein ständiger Austausch aller in <strong>de</strong>r Klasse eingesetzten<br />
Kolleginnen und Kollegen kann die Lernfortschritte <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler<br />
gezielter unterstützen. Die Schulsozialpädagoginnen/-pädagogen sollten<br />
einbezogen wer<strong>de</strong>n. So können gemeinsame pädagogische Strategien entwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n, um auf Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Klasse und Verhaltensauffälligkeiten<br />
zeitnah zu reagieren. Auf diese Weise lassen sich Spannungen zwischen<br />
allen Beteiligten abbauen und es fin<strong>de</strong>t eine gegenseitige Unterstützung statt.<br />
Fachteam BVJ Darüber hinaus hat sich die Bildung eines „Fachteams BVJ“ als sinnvoll und<br />
notwendig erwiesen. Es unterstützt die Arbeit und <strong>de</strong>n Stellenwert <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres<br />
in <strong>de</strong>r Schule sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl <strong>de</strong>r<br />
Lehrkräfte. Ein kontinuierlich arbeiten<strong>de</strong>s Fachteam kann auf die spezifische<br />
Situation im BVJ eher eingehen. Regelmäßige Teamsitzungen, schulinterne<br />
Lehrerfortbildungen sowie spezielle BVJ-Veranstaltungen bieten geeignete<br />
Rahmenbedingungen für die Kooperation.<br />
Eigener Etat Das Fachteam muss in die Organisationsstruktur <strong>de</strong>r Schule fest eingebun<strong>de</strong>n<br />
sein und sollte über einen eigenen Etat verfügen. Im Gesamtbudget einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schule sind u. a. Gel<strong>de</strong>r zur Beschaffung von Lern- und Arbeitsmitteln<br />
für das BVJ enthalten.<br />
8
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Kollegiale Beratung Zur <strong>Ent</strong>lastung und Qualifizierung <strong>de</strong>r Lehrkräfte im BVJ kann insbeson<strong>de</strong>re die Kollegiale<br />
Beratung beitragen. Fallbesprechungen nach <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Kollegialen<br />
Beratung eignen sich zur Bearbeitung von Konfliktsituationen und zur Krisenintervention.<br />
Die Kollegiale Beratung ist eine Metho<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r berufliche Alltagssituationen und<br />
beson<strong>de</strong>rs belasten<strong>de</strong> Geschehnisse in einer Arbeitsgruppe von gleichberechtigt<br />
beteiligten Lehrkräften reflektiert, analysiert und handlungsorientiert bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Sie basiert auf <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>r klientenzentrierten Gesprächsführung<br />
nach C. Rogers.<br />
Die Mitarbeit geschieht auf freiwilliger Basis, sie setzt Offenheit und gegenseitige<br />
Wertschätzung voraus. Nach Möglichkeit sollten alle Lehrkräfte einer Klasse teilnehmen.<br />
Die teilnehmen<strong>de</strong>n Kolleginnen und Kollegen übernehmen gegenseitig die<br />
Beratungsrolle. In <strong>de</strong>n regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ca. zweistündigen Beratungstreffen<br />
wer<strong>de</strong>n nach einem strukturierten Verfahren die Ursachen und Hintergrün<strong>de</strong> eines<br />
Konfliktes und die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Beteiligten erforscht:<br />
1. Die Lehrkraft berichtet zunächst über die fragliche Situation und schil<strong>de</strong>rt ihr<br />
Erleben <strong>de</strong>s Problems.<br />
2. Anschließend erarbeitet die Beratungsgruppe gemeinsam mit <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n<br />
Lehrkraft die Analyse <strong>de</strong>s Konflikts. Motive, Interessen und Bedürfnisse, die hinter<br />
<strong>de</strong>m gezeigten Verhalten stehen, wer<strong>de</strong>n aufge<strong>de</strong>ckt. Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />
<strong>de</strong>r Situation wer<strong>de</strong>n einan<strong>de</strong>r gegenübergestellt und geprüft.<br />
Durch <strong>de</strong>n Perspektivwechsel wird das Erleben <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Konfliktpartei nachvollziehbar.<br />
3. Die Klärung <strong>de</strong>r Situation führt schließlich zu neuen Sichtweisen und Lösungsoptionen.<br />
Die Lehrkraft entschei<strong>de</strong>t selbst, welchen <strong>de</strong>r aufgezeigten Wege zur<br />
Lösung <strong>de</strong>s Problems sie einschlägt.<br />
Die Kollegiale Beratung wirkt entlastend, ermöglicht Abstand zum Konfliktgeschehen<br />
und erweitert das Handlungsspektrum. Nicht zuletzt stärkt sie die Zusammenarbeit<br />
im Team.<br />
Beratungslehrkräfte verfügen aufgrund ihrer Ausbildung über Kenntnisse zur Kollegialen<br />
Beratung und können bei <strong>de</strong>r Umsetzung dieser Metho<strong>de</strong> einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
9
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Berufsfeldkombinationen<br />
4 4 Organisation <strong>de</strong>s Unterrichts im Berufsvorbereitungsjahr<br />
4.1 Strukturelle Rahmenbedingungen<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr wer<strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern fachliche und allgemeine<br />
Lerninhalte vermittelt, die auf eine berufliche Tätigkeit o<strong>de</strong>r eine Berufsausbildung<br />
vorbereiten. Die jeweils angebotenen Fachrichtungen sollten sich nach <strong>de</strong>m<br />
regionalen Arbeitsplatzangebot sowie <strong>de</strong>n Interessen und Fähigkeiten <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />
richten. Es sollten möglichst nur Berufsfel<strong>de</strong>r angeboten wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen für<br />
die Schülerinnen/Schüler berufliche Perspektiven bestehen.<br />
In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n Bildungsinhalte aus zwei Fachrichtungen angeboten. Eine<br />
Fachrichtung muss durchgehend während <strong>de</strong>s gesamten Schuljahres erteilt wer<strong>de</strong>n,<br />
um eine Leitfunktion zu übernehmen. Die zweite Fachrichtung darf jedoch nicht weniger<br />
als mit 6 Unterrichtsstun<strong>de</strong>n angesetzt wer<strong>de</strong>n. Die Stun<strong>de</strong>nanteile, die <strong>de</strong>n<br />
jeweiligen Fachrichtungen zugeordnet wer<strong>de</strong>n, bleiben variabel. Sie sollen – wie die<br />
Wahl <strong>de</strong>r Fachrichtungen auch – die individuellen Bildungsinteressen <strong>de</strong>r Schülerinnen<br />
und Schüler und die Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur <strong>de</strong>s jeweiligen Schulstandortes<br />
angemessen berücksichtigen.<br />
In <strong>de</strong>r Fachrichtung Wirtschaft wird im berufsbezogenen Lernbereich nicht zwischen<br />
Theorie und Praxis getrennt.<br />
Dem Lernvermögen <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres<br />
kann auch entsprochen wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m z. B. die Fachrichtungen nicht wöchentlich<br />
parallel, son<strong>de</strong>rn - gemäß ihrem Stun<strong>de</strong>nanteil - in Blöcken unterrichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Klassenfrequenz<br />
Doppelbesetzung<br />
Für <strong>de</strong>n Lernerfolg <strong>de</strong>r Jugendlichen ist eine Klassenfrequenz anzustreben, die <strong>de</strong>r<br />
Unterrichtssituation gerecht wird. Die Vorgaben zur Klassenbildung ( EB-BbS, 3.<br />
Abschnitt, 2009) ermöglichen im Berufsvorbereitungsjahr bereits eine Klassenstärke<br />
von neun Schülerinnen und Schülern, d. h., eine Schule bekommt für eine Lerngruppe<br />
von neun Jugendlichen bereits das volle Budget an Lehrerstun<strong>de</strong>n für eine Theorielehrkraft<br />
und eine Praxislehrkraft zugewiesen.<br />
Aus pädagogischen Grün<strong>de</strong>n können bis zu vier Unterrichtsstun<strong>de</strong>n mit doppelter<br />
Lehrerbesetzung durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Diese Stun<strong>de</strong>n sind jedoch auf das Stun<strong>de</strong>nmaß<br />
<strong>de</strong>r Klasse anzurechnen. (vgl. EB-BbS 2009, 4.2)<br />
Dies eröffnet zum Beispiel die Möglichkeit,<br />
• bestimmte Unterrichtsinhalte gemeinsam mit Theorie- und Praxislehrkräften<br />
zu unterrichten o<strong>de</strong>r<br />
• vorübergehend einzelne Jugendliche speziell zu för<strong>de</strong>rn, o<strong>de</strong>r<br />
• für erhöhten Lehrkräfteeinsatz während einer Projektphase, o<strong>de</strong>r<br />
• Sozialtraining in <strong>de</strong>r Klasse durchzuführen.<br />
Stun<strong>de</strong>nbudget<br />
Für je<strong>de</strong> zusätzliche Schülerin bzw. je<strong>de</strong>n zusätzlichen Schüler erhält die Schule<br />
dann so genannte Schüleranteilswerte von etwa 2 Praxislehrerstun<strong>de</strong>n pro Schülerin/Schüler<br />
zugeteilt, sodass eine BVJ-Klasse mit mehr als neun Schülerinnen und<br />
Schülern für die Schule zusätzliche Praxisstun<strong>de</strong>n erwirtschaftet.<br />
Übersteigt die Gesamtschülerzahl in einem Leitberufsfeld die Zahl 28, so än<strong>de</strong>rt sich<br />
zwar an <strong>de</strong>r Budgetzuteilung für die Fachpraxis nichts, für <strong>de</strong>n Theorieunterricht<br />
benötigt man jetzt allerdings für das volle Budget bei <strong>de</strong>r Bildung einer Klasse 14<br />
Schülerinnen bzw. Schüler. Das lässt sich vermei<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m unterschiedliche Leitberufsfel<strong>de</strong>r<br />
angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />
„Seiteneinsteiger“<br />
Speziell im Berufsvorbereitungsjahr ist eine zügige und verbindliche Klassenbildung<br />
wichtig, aber gera<strong>de</strong> hier ist sie auch beson<strong>de</strong>rs schwierig, wer<strong>de</strong>n doch immer wie<strong>de</strong>r<br />
schulpflichtige Jugendliche nachgemel<strong>de</strong>t. Später dazu kommen<strong>de</strong> Schülerinnen<br />
und Schüler („Seiteneinsteiger“) erschweren die pädagogische Arbeit meist<br />
erheblich.<br />
10
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Überweisungen<br />
aus einer an<strong>de</strong>ren<br />
Klasse<br />
Aus diesem Grun<strong>de</strong> ist in <strong>de</strong>n EB-BbS vorgesehen, dass Schülerinnen und Schüler<br />
einer Berufseinstiegsklasse nur innerhalb <strong>de</strong>r ersten 6 Wochen nach Schuljahresbeginn<br />
in das BVJ wechseln können. In Einzelfällen gilt diese Regelung auch für Jugendliche<br />
mit Verhaltensauffälligkeiten, die eine Berufsfachschule besuchen.<br />
Klassenraum<br />
Die Arbeitssituation im BVJ wird erleichtert, wenn <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern<br />
ein eigener Klassenraum zur Verfügung steht. Die häufig aus kleinen Schulsystemen<br />
kommen<strong>de</strong>n Jugendlichen fühlen sich schneller „heimisch“. Die Räume können<br />
durch eigene Gestaltung ihren Bedürfnissen angepasst wer<strong>de</strong>n. Arbeitsergebnisse,<br />
auf die die Jugendlichen häufig sehr stolz sind, lassen sich langfristig ausstellen und<br />
bleiben so gegenwärtig.<br />
Praxisräume und<br />
Arbeitsgeräte<br />
Unfallrisiko<br />
im Praxisunterricht<br />
Arbeit mit Eltern/<br />
Erziehungsberechtigten<br />
In <strong>de</strong>r Regel wird sich zeigen, dass in Klassenräumen, die sauber und gepflegt sind,<br />
Zerstörungen in wesentlich geringerem Maße vorkommen als angenommen. Mögliche<br />
Beschädigungen lassen sich reduzieren, wenn die Klassengemeinschaft für <strong>de</strong>n<br />
Klassenraum verantwortlich ist.<br />
Ebenso wünschenswert sind eigene Werkstätten und Praxisräume für das BVJ. Dadurch<br />
wer<strong>de</strong>n potenzielle Reibungspunkte innerhalb <strong>de</strong>s Kollegiums vermie<strong>de</strong>n.<br />
Das Arbeitsgerätesortiment sollte entsprechend <strong>de</strong>n Unterrichtsinhalten ausgewählt<br />
wer<strong>de</strong>n. Werkzeuge und Arbeitsgeräte wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n einzelnen Jugendlichen für die<br />
Zeit <strong>de</strong>r Nutzung zugeordnet. Sie sind dann auch dafür verantwortlich.<br />
Diese Arbeitsgeräte müssen <strong>de</strong>nen in <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse bzw. in <strong>de</strong>r Berufsfachschule<br />
entsprechen. Keinesfalls darf das Berufsvorbereitungsjahr dazu benutzt<br />
wer<strong>de</strong>n, alte Werkzeuge „aufzubrauchen“.<br />
Im Praxisunterricht ist mit einem erhöhten Unfallrisiko zu rechnen, da die Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
<br />
<br />
<br />
Gefahren oft schwer einschätzen können<br />
Folgen ihres Han<strong>de</strong>lns häufig nicht übersehen bzw. nicht realistisch einschätzen<br />
dazu neigen, erst einmal alles mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n zu „begreifen“.<br />
Bei Jugendlichen mit mangeln<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Sprachkenntnissen besteht darüber<br />
hinaus im Praxisunterricht ein erhöhtes Unfallrisiko, da Anweisungen missverstan<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
Gegebenenfalls sollte daher bei Durchführung bestimmter Arbeiten eine zweite<br />
Praxislehrkraft eingesetzt wer<strong>de</strong>n (siehe Doppelbesetzung).<br />
Um für die Jugendlichen <strong>de</strong>n Besuch <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres möglichst effektiv<br />
zu gestalten, muss intensiv mit <strong>de</strong>n Erziehungsberechtigten zusammengearbeitet<br />
wer<strong>de</strong>n. Das frühe Kennenlernen <strong>de</strong>s Elternhauses begünstigt die Arbeit im BVJ,<br />
viele Probleme lassen sich einfacher lösen. Sie sollten zu je<strong>de</strong>r Zeit über <strong>de</strong>n aktuellen<br />
Stand <strong>de</strong>r schulischen <strong>Ent</strong>wicklung ihres Kin<strong>de</strong>s informiert sein und in alle relevanten<br />
<strong>Ent</strong>scheidungen einbezogen wer<strong>de</strong>n. Es kann hilfreich sein, dass die Lehrkräfte<br />
die Schulsozialpädagoginnen bzw. -pädagogen hinzuziehen.<br />
Um schon beim Einschulungsgespräch und zum Elternabend mit Elternratswahl<br />
möglichst viele Erziehungsberechtigte zu erreichen, sollten die Eltern direkt angesprochen<br />
wer<strong>de</strong>n und auf die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres für die berufliche<br />
<strong>Ent</strong>wicklung ihres Kin<strong>de</strong>s hingewiesen wer<strong>de</strong>n (namentliche Anre<strong>de</strong>, Verwendung<br />
von Aussagen wie „Zukunft ihres Kin<strong>de</strong>s“ und „berufliche Perspektiven<br />
ihres Sohnes/ihrer Tochter“, „Wir stellen uns und unsere Arbeit vor“, etc.).<br />
Darüber hinaus kann man das Kennenlernen und die Zusammenarbeit sowohl durch<br />
Veranstaltungen in einem eher informellen Rahmen als auch durch gezielte Beratung<br />
und Beteiligung <strong>de</strong>r Eltern för<strong>de</strong>rn, wie z. B.<br />
<br />
<br />
Gemeinsame Veranstaltungen von Schülerinnen/Schülern, Eltern und Lehrkräften<br />
einer Klasse, z. B. Kaffeetrinken, Kinobesuch o<strong>de</strong>r Weihnachtsfeier<br />
Einladung <strong>de</strong>r Eltern zu Schulaktivitäten, z. B. Weihnachtsbasar, Sportfest<br />
11
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Präsentation von Projektergebnissen<br />
Vor- und Nachbereitung von Klassenfahrten bzw. erlebnispädagogischen<br />
Angeboten<br />
Einladung zu berufsorientieren<strong>de</strong>n Aktivitäten, z. B. zu <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen,<br />
<strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>r Arbeitsagentur o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Berufsorientierungswoche<br />
Beteiligung <strong>de</strong>r Eltern bei Konferenzen und in Arbeitsgruppen.<br />
Bei <strong>de</strong>n Eltern, die auf diese Weise nicht erreicht wer<strong>de</strong>n können, bieten sich Hausbesuche<br />
an, um <strong>de</strong>n Kontakt herzustellen und als Lehrkraft und/o<strong>de</strong>r Schulsozialpädagogin/Schulsozialpädagoge<br />
einen Einblick in das Lebensumfeld <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s<br />
Schülers zu erhalten. Bei Familien mit Migrationshintergrundkann es angezeigt sein,<br />
eine „Dolmetscherin“ bzw. einen „Dolmetscher“ einzubeziehen.<br />
Dienstgänge bzw. Dienstreisen sind grundsätzlich genehmigungspflichtig. Das Verfahren<br />
wird durch die Schulleiterin/<strong>de</strong>n Schulleiter festgelegt.<br />
Handlungskompetenz<br />
4.2 Handlungs- und projektorientiertes Lernen<br />
Handlungsorientiertes Lernen zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass im Unterricht<br />
fächerübergreifen<strong>de</strong> Bezüge hergestellt wer<strong>de</strong>n. Vollständige, in <strong>de</strong>r Praxis nachweisbare<br />
Handlungsabläufe sind Gegenstand <strong>de</strong>s handlungsorientierten Lernens.<br />
Isolierte Betrachtungen einzelner Unterrichtsinhalte entfallen. Insbeson<strong>de</strong>re sollen<br />
Schülerinnen und Schüler lernen, Arbeitsabläufe selbstständig zu planen, durchzuführen<br />
und zu kontrollieren.<br />
Die Schülerinnen und Schüler müssen Handlungskompetenz als die Summe von<br />
Sozial-, Personal-, und Fachkompetenz erlangen, um <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Arbeitsmarktes<br />
genügen zu können.<br />
Sozialkompetenz Sozialkompetenz bezeichnet soziale Einstellungen und Fähigkeiten, die die Zusammenarbeit<br />
in <strong>de</strong>r Schule und im Betrieb ermöglichen.<br />
Dazu gehören u. a.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kooperationsfähigkeit, Teamfähigkeit<br />
Konfliktfähigkeit<br />
Toleranz<br />
Soziale Verantwortung.<br />
Personalkompetenz Personalkompetenz umfasst Grundhaltungen und Wertvorstellungen, die die Schülerinnen<br />
und Schüler befähigen, <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen sowohl in <strong>de</strong>r Schule als auch im<br />
Unternehmen gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Dazu gehören u. a.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Selbstvertrauen<br />
Zuverlässigkeit<br />
Lern- und Leistungsbereitschaft<br />
Ausdauer und Durchhaltevermögen<br />
Belastbarkeit<br />
Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit<br />
Konzentrationsfähigkeit<br />
Verantwortungsbereitschaft und Pflichtbewusstsein<br />
Selbstständigkeit<br />
Fähigkeit zur Kritik und Selbstkritik<br />
Kreativität und Flexibilität.<br />
Fachkompetenz Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, auf <strong>de</strong>r Grundlage fachlichen<br />
Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht,<br />
metho<strong>de</strong>ngeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen. Dies<br />
be<strong>de</strong>utet im Berufsvorbereitungsjahr insbeson<strong>de</strong>re<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
grundlegen<strong>de</strong> Beherrschung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache<br />
Beherrschung einfacher Rechentechniken<br />
Erwerb von Grundlagen <strong>de</strong>r EDV<br />
fachgerechter Umgang mit Werkzeugen, Geräten, Maschinen und <strong>Materialie</strong>n.<br />
12
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Praxis als<br />
didaktisches<br />
Zentrum<br />
Zusammenarbeit<br />
zwischen Theorieund<br />
Praxislehrkräften<br />
Auswahl <strong>de</strong>r<br />
Lerninhalte<br />
Didaktisches Zentrum <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres ist die Praxis. Der fachtheoretische<br />
Unterricht dient <strong>de</strong>m Verständnis <strong>de</strong>r fachpraktischen Inhalte und muss daher<br />
auf diese bezogen sein. Thematisch passen<strong>de</strong> Inhalte aus an<strong>de</strong>ren Fächern sind an<br />
das didaktische Zentrum anzulehnen. Dieser Vorgehensweise kommt insbeson<strong>de</strong>re<br />
handlungsorientiertes Lernen entgegen.<br />
Im Praxisunterricht sollten überwiegend Produkte<br />
<br />
<br />
<br />
für gemeinnützige Institutionen,<br />
für die Schule,<br />
für die Schülerinnen und Schüler (gegen Materialentgelt) hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Es ist für die Schülerinnen/Schüler in <strong>de</strong>r Regel sehr motivierend, wenn über einen<br />
längeren Zeitraum von z. B. 3 - 4 Wochen ein Produkt für die Allgemeinheit hergestellt<br />
wird. Denkbar sind z. B. Großspielgeräte für Schulen <strong>de</strong>s Schulträgers, Produkte<br />
im Bereich <strong>de</strong>s Umweltschutzes.<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr hat sich <strong>de</strong>r projektorientierte Unterricht als Metho<strong>de</strong><br />
bewährt. Er för<strong>de</strong>rt die notwendige Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Lehrkräften,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s fachpraktischen und fachtheoretischen Unterrichts. Dies<br />
wird unterstützt, wenn die Theorielehrkräfte „ihre“ Klassen möglichst häufig in <strong>de</strong>n<br />
Praxisräumen aufsuchen (siehe Doppelbesetzung).<br />
Die Lerninhalte in allen Fächern sollen sich an <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Berufseinstiegsklassen orientieren und müssen didaktisch-methodisch <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />
angepasst wer<strong>de</strong>n. Ausgehend von <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r Handlungsorientierung sollen<br />
einerseits die Unterrichtsthemen in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch und Politik fachlichen Bezug<br />
haben und an<strong>de</strong>rerseits auch Inhalte berücksichtigen, die <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r Lebensweltorientierung<br />
entsprechen.<br />
Ebenso sind die Auswahl und <strong>de</strong>r Wechsel verschie<strong>de</strong>ner Unterrichtsmetho<strong>de</strong>n auf<br />
die Schülerinnen und Schüler abzustimmen.<br />
Arbeitsblätter Bei <strong>de</strong>r Gestaltung und <strong>de</strong>m Einsatz von Arbeitsblättern ist darauf zu achten,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
möglichst nur ein Arbeitsblatt für eine Unterrichtsstun<strong>de</strong> einzusetzen<br />
Arbeitsblätter einheitlich zu gestalten (Blattumrandung mit Kopf- und Fußzeile,<br />
Text und Aufgabenstellung auf einem Blatt)<br />
dass die Kopf- und Fußzeile eine Auffor<strong>de</strong>rung zum Eintragen <strong>de</strong>s Namens,<br />
Unterrichtsfaches, Bearbeitungsdatums und <strong>de</strong>r Arbeitsblattnummer enthält<br />
Textmenge und Informationsgehalt <strong>de</strong>m Auffassungsvermögen <strong>de</strong>r Schülerinnen/Schüler<br />
entsprechend anzupassen<br />
kurze und verständliche Aufgabenstellungen zu formulieren<br />
Arbeitsblätter ansprechend zu gestalten (Grafik, Comic usw.).<br />
PC-Einsatz Um <strong>de</strong>n Unterricht im BVJ möglichst abwechslungsreich und interessant zu gestalten,<br />
ist <strong>de</strong>r PC-Einsatz unerlässlich. Der Umgang mit diesen Medien ist Jugendlichen<br />
aus ihrem Alltag vertraut und wird in vielen Bereichen <strong>de</strong>s täglichen Lebens von<br />
ihnen erwartet. Gegenüber <strong>de</strong>n traditionellen Printmedien sind Handy und Internet<br />
für sie zu <strong>de</strong>n zentralen Medien gewor<strong>de</strong>n. Computerspiele und das Versen<strong>de</strong>n bzw.<br />
Empfangen von SMS und E-mails gehören zu <strong>de</strong>n häufigsten Anwendungen.<br />
Den Lehrkräften kommt die Aufgabe zu, an die Begeisterung und Kenntnisse <strong>de</strong>r<br />
Jugendlichen anzuknüpfen und ihnen neue Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die<br />
sie für <strong>de</strong>n Erwerb schulischer und beruflicher Kompetenzen einsetzen können.<br />
Lernsoftware Je nach Zielsetzung kann Lernsoftware unterschiedlicher Art verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Lernprogramme, die fachliche Inhalte vermitteln<br />
Übungssoftware, die das Wie<strong>de</strong>rholen und Anwen<strong>de</strong>n eines Lernstoffes<br />
ermöglicht<br />
multimediale Informationssysteme, die Wissen anbieten<br />
Simulationsprogramme, die komplizierte Sachverhalte und Prozesse<br />
<strong>de</strong>monstrieren.<br />
Die Interneterfahrungen <strong>de</strong>r Schülerinnen/ Schüler können genutzt wer<strong>de</strong>n, um zu<br />
13
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
berufsbezogenen Themen und Fragestellungen Informationen zu ermitteln und auszutauschen.<br />
Ggf. sollte in diesem Zusammenhang auch die Problematik rassistischer<br />
und neonazistischer Angebote im Internet aufgegriffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Leistungsbewertung Bei Jugendlichen im Berufsvorbereitungsjahr ist die Leistungsbewertung aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Vorerfahrungen häufig negativ besetzt und sollte daher erst nach einer Eingewöhnungsphase<br />
beginnen. Sie hat sich an <strong>de</strong>m individuellen Lernzuwachs wie auch<br />
<strong>de</strong>r Gesamtentwicklung <strong>de</strong>r Persönlichkeit zu orientieren.<br />
Mündliche Rückmeldungen und Beurteilungen sind beson<strong>de</strong>rs geeignet, wenn Teilbegabungen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>Ent</strong>wicklungen <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler hervorgehoben wer<strong>de</strong>n<br />
sollen.<br />
Das Anspruchsniveau sollte <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse liegen.<br />
Beurteilungen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Jugendlichen in <strong>de</strong>r Regel nur dann angenommen,<br />
wenn sie die Persönlichkeit <strong>de</strong>r Lehrkraft akzeptieren. Darüber hinaus ist es wichtig,<br />
negative Bewertungen so zu begrün<strong>de</strong>n, dass für Schülerinnen und Schüler die Abweichungen<br />
von <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n und sie daraus für die Selbsteinschätzung<br />
ihres Verhaltens Schlüsse ziehen können.<br />
4.3 Projekte im BVJ<br />
Der Unterricht im BVJ sollte in enger Absprache zwischen Theorie- und Praxislehrkräften<br />
erfolgen und handlungsorientiert ausgerichtet sein. Verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Betriebe, <strong>de</strong>n Erwerb beruflicher Handlungskompetenzen zu för<strong>de</strong>rn,<br />
kommt <strong>de</strong>r Durchführung von Projekten eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />
Projektorganisation Projekte im BVJ können klassenintern, klassenübergreifend o<strong>de</strong>r bereichsübergreifend<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Der relativ hohe Aufwand, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Planung und<br />
Durchführung dieser Unterrichtsform verbun<strong>de</strong>n ist, kann durch Organisationsstrukturen<br />
erleichtert wer<strong>de</strong>n, wie z. B.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Einrichtung einer Arbeitsgruppe, in <strong>de</strong>r je eine Vertreterin/ein Vertreter <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Berufsfel<strong>de</strong>r mitarbeitet<br />
regelmäßige Treffen <strong>de</strong>r Klassenlehrkräfte und Teamleiterinnen/<br />
Teamleiter<br />
Doppelbesetzung (Klassenlehrerin/ Klassenlehrer und Praxislehrerin/ Praxislehrer)<br />
Wahl von projektverantwortlichen Schülerinnen/Schülern, die bei regelmäßigen<br />
Treffen <strong>de</strong>n Kontakt zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Klassen halten.<br />
Als beson<strong>de</strong>rs positiv erweisen sich gemeinsame Projekte aller BVJ-Klassen einer<br />
Schule, die ausgestellt und zum Abschluss <strong>de</strong>s Schuljahres <strong>de</strong>n Eltern, <strong>de</strong>r Schulöffentlichkeit<br />
und <strong>de</strong>r Presse präsentiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Dazu zwei Beispiele, die aufgrund <strong>de</strong>r zeitlichen Terminierung im Schuljahr unterschiedliche<br />
Ansätze verfolgen.<br />
Projektbeispiele:<br />
Herstellung von Masken aus unterschiedlichen <strong>Materialie</strong>n<br />
zum Schuljahresbeginn<br />
Maskenherstellung Die Jugendlichen sollen in diesem handlungsorientierten Projekt die Möglichkeit<br />
erhalten,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
neue <strong>Materialie</strong>n und Werkzeuge kennen zu lernen<br />
bei ihrer ersten Arbeit in <strong>de</strong>r neuen Schulform zu einem Erfolgserlebnis zu<br />
gelangen<br />
von <strong>de</strong>r Planung über die Ausführung bis zur Präsentation einer Arbeit in <strong>de</strong>n<br />
gesamten Prozess verantwortlich einbezogen zu sein<br />
die eigene Handlungskompetenz zu erweitern.<br />
14
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Die einzige Vorgabe für das fächerübergreifen<strong>de</strong> Projekt besteht in <strong>de</strong>n einzelnen<br />
Klassen in <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>s zu verarbeiten<strong>de</strong>n Materials, da Werkstoffauswahl<br />
und Unfallverhütungsvorschriften die fehlen<strong>de</strong>n Vorkenntnisse berücksichtigen müssen<br />
und auf die gewählten Berufsfel<strong>de</strong>r abgestimmt wer<strong>de</strong>n. Methodische <strong>Ent</strong>scheidungen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Planungsphase bleiben <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern in<br />
Absprache mit <strong>de</strong>n Lehrkräften weitestgehend selbst überlassen. Dabei nutzen sie<br />
partner- o<strong>de</strong>r gruppenweise bereitgestellte und selbst beschaffte Literatur, führen<br />
Gespräche mit Lehrkräften und Beschäftigten in Baumärkten und informieren sich<br />
mittels neuer Medien, wie beispielsweise über das Internet. Bezüglich <strong>de</strong>r Unterrichtsinhalte<br />
entwickeln sich in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Klassen teilweise unterschiedliche<br />
Schwerpunkte. So entstehen Masken aus Holz, Metall, Stein, Pappmasché, Gips<br />
und verschie<strong>de</strong>nen Teigwaren, die in einer Ausstellung präsentiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Speziell bei <strong>de</strong>r Planung und Organisation <strong>de</strong>r Ausstellung wer<strong>de</strong>n Teamfähigkeit<br />
und Kooperationsbereitschaft klassenübergreifend geför<strong>de</strong>rt.<br />
Bau von Sitzbänken zum Schuljahresabschluss<br />
Bau von Sitzbänken Bei diesem Projekt sollen die Jugendlichen ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
unter möglichst realistischen Bedingungen <strong>de</strong>r Arbeitswelt (Treffen von Absprachen,<br />
Termindruck etc.) an etwas Bleiben<strong>de</strong>m unter Beweis stellen. Dabei sollen<br />
sie sowohl einzeln als auch als Klasse Verantwortung für einen Teilbereich übernehmen<br />
und <strong>de</strong>ssen Be<strong>de</strong>utung für das Gelingen <strong>de</strong>s Gesamtprojekts erfahren.<br />
Neben <strong>de</strong>n fachpraktischen und theoretischen Inhalten besteht ein weiterer Schwerpunkt<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Handlungs- und Prozessorientierung und in <strong>de</strong>m Erwerb von<br />
Sozialkompetenz.<br />
Dazu übernimmt je<strong>de</strong> Klasse die Verantwortung für einen berufsfeldbezogenen Teilbereich<br />
<strong>de</strong>s Gesamtprojekts (Bau: Fundamente, Holz: Auflagen, Metall: Rahmenkonstruktion,<br />
Farbe: Beschichtung, Nahrung: Verpflegung, Dokumentation) und<br />
wählt Projektverantwortliche, die für die Absprachen mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Klassen zuständig<br />
sind. Diese Arbeit kann durch die Schulsozialpädagoginnen und<br />
-pädagogen angeleitet und unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die theoretischen Inhalte orientieren sich an <strong>de</strong>m übernommenen Praxisanteil.<br />
Das Projekt kann von einer Klasse mit Fotos, Vi<strong>de</strong>oaufnahmen und Erläuterungen<br />
dokumentiert und in Form einer Ausstellung aufgearbeitet wer<strong>de</strong>n. Zum Schuljahresen<strong>de</strong><br />
wer<strong>de</strong>n 10 Sitzbänke im Rahmen eines BVJ-Festes in Anwesenheit <strong>de</strong>r<br />
Presse offiziell eingeweiht und <strong>de</strong>r Schule übergeben.<br />
Projekte in <strong>de</strong>r hier beschriebenen Art stärken das Selbstwertgefühl <strong>de</strong>r Schülerinnen<br />
und Schüler, för<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Zusammenhalt und das Ansehen und bieten ihnen die<br />
Möglichkeit, ihre Erfolge öffentlich zu präsentieren.<br />
Fächerübergreifen<strong>de</strong><br />
Vermittlung von<br />
Kulturtechniken<br />
Situationsorientierte<br />
Handhabung <strong>de</strong>r<br />
Unterrichtszeit<br />
4.4 Grundsätze <strong>de</strong>s Unterrichts<br />
Die Vermittlung von Lese-/ Rechtschreibkompetenz, mathematischen Grundkenntnissen<br />
und gesellschaftspolitischen Inhalten ist nicht isoliert zu betrachten, son<strong>de</strong>rn<br />
Bestandteil aller Fächer im Berufsvorbereitungsjahr. Ebenso sind das Verhalten <strong>de</strong>r<br />
Jugendlichen untereinan<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Umgang zwischen Schülerinnen, Schülern und<br />
Lehrkräften, <strong>de</strong>r regelmäßige Schulbesuch, das Geschehen auf <strong>de</strong>m Schulweg Teil<br />
<strong>de</strong>s Lebens in <strong>de</strong>r Gemeinschaft und in diesem Sinne Politikunterricht.<br />
Der Umgang mit Jugendlichen im Berufsvorbereitungsjahr erfor<strong>de</strong>rt eine situationsorientierte<br />
Handhabung <strong>de</strong>r Unterrichtszeiten durch die Lehrkräfte. Die Schulleitung<br />
muss entsprechen<strong>de</strong> Rahmenbedingungen schaffen. Unterrichtseinheiten müssen<br />
durch methodisch abwechslungsreichen Unterricht und einen Wechsel zwischen<br />
eher „offenen“ Anfor<strong>de</strong>rungen und strukturierten Arbeitsphasen aufgelockert wer<strong>de</strong>n<br />
(s. <strong>Materialie</strong>n zum För<strong>de</strong>runterricht). Je nach Klassensituation ist bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Berufsvorbereitungsjahres <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r „offenen“ Phasen zu verringern und das<br />
leistungsbezogene Durchhaltevermögen zu trainieren.<br />
15
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Acht-Stun<strong>de</strong>n-Tag Um die Schülerinnen und Schüler auf <strong>de</strong>n zukünftigen Rhythmus <strong>de</strong>s Arbeitslebens<br />
vorzubereiten, ist es sinnvoll, je nach Zusammensetzung <strong>de</strong>r Klasse<br />
- spätestens im 2. Halbjahr - einen min<strong>de</strong>stens achtstündigen Praxis- bzw. an<strong>de</strong>ren<br />
Unterrichtstag in <strong>de</strong>r Woche vorzusehen.<br />
Lernortwechsel Unterricht im Berufsvorbereitungsjahr macht oft einen Lernortwechsel erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Durch entsprechen<strong>de</strong> organisatorische Maßnahmen, z. B. durch unbürokratische<br />
Abmeldung im Sekretariat, sollte gewährleistet wer<strong>de</strong>n, dass die Lehrkraft mit ihrer<br />
Klasse <strong>de</strong>n Unterrichtsraum und/o<strong>de</strong>r die Schule auch kurzfristig verlassen darf.<br />
Sport im BVJ Auftreten<strong>de</strong> Spannungen und Konzentrationsschwächen im Theorieunterricht lassen<br />
sich auch durch die ungezwungene Atmosphäre bei Sport und Spiel abbauen und<br />
unterstützen so eine effektive Fortsetzung <strong>de</strong>s Unterrichts.<br />
Grundsätzlich sollte <strong>de</strong>r Sportunterricht von Lehrkräften mit <strong>de</strong>r Lehrbefähigung für<br />
das Fach Sport erteilt wer<strong>de</strong>n. In Ausnahmefällen kann entsprechend § 51 NSchG<br />
von diesem Grundsatz abgewichen wer<strong>de</strong>n. Einen solchen Ausnahmefall kann <strong>de</strong>r<br />
Sportunterricht im BVJ darstellen, da hier die Lehrer-Schüler-Beziehung eine beson<strong>de</strong>re<br />
Be<strong>de</strong>utung hat.<br />
Unbedingt zu beachten ist:<br />
<br />
<br />
Vor <strong>de</strong>r Aufnahme <strong>de</strong>s Sportunterrichts müssen die Lehrerinnen und Lehrer – in<br />
<strong>de</strong>r Regel durch die zuständige Koordinatorin bzw. <strong>de</strong>n zuständigen Koordinator<br />
– mit <strong>de</strong>n Sicherheits- und Hilfsmaßnahmen vertraut gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Alle Sportarten, die einen beson<strong>de</strong>ren Befähigungsnachweis erfor<strong>de</strong>rn, wie<br />
z. B. Trampolinspringen o<strong>de</strong>r Schwimmen dürfen nur von fachkundigen Lehrkräften<br />
unterrichtet wer<strong>de</strong>n, die eine entsprechen<strong>de</strong> Ausbildung erfahren haben.<br />
Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />
Klassenlehrerprinzips<br />
Arbeits- und<br />
Sozialverhalten<br />
4.5 Klassenlehrerprinzip<br />
Der Klassenlehrerin bzw. <strong>de</strong>m Klassenlehrer kommt im Berufsvorbereitungsjahr eine<br />
beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu. Über die üblichen Aufgaben einer Klassenleitung hinaus<br />
müssen in einer BVJ-Klasse in beson<strong>de</strong>rem Maße Vertrauen und Respekt erworben<br />
wer<strong>de</strong>n. Das drückt sich u. a. in einer pädagogischen Haltung zu <strong>de</strong>n einzelnen<br />
Schülerinnen und Schülern aus, die auf Einfühlungsvermögen und Wertschätzung<br />
basiert. Persönliche Gespräche, Hausbesuche, Kontakte zu an<strong>de</strong>ren Betreuungsinstitutionen,<br />
Elternaben<strong>de</strong>, gemeinsame Unternehmungen usw. sollten in einer gut<br />
geführten BVJ-Klasse eine Selbstverständlichkeit sein.<br />
Diese pädagogische Haltung stärkt das Gefühl <strong>de</strong>r Sicherheit und Geborgenheit und<br />
wird sich in einem positiven Arbeits- und Sozialverhalten nie<strong>de</strong>rschlagen. Pünktlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit, freundlicher und hilfsbereiter Umgang mit an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n zu<br />
beobachten sein, das Lern- und Arbeitsklima bessert sich. Es ist wichtig, dass die<br />
Schülerinnen und Schüler und <strong>de</strong>ren Eltern/Erziehungsberechtigte entsprechen<strong>de</strong><br />
Rückmeldungen erhalten. So wird die Beurteilung <strong>de</strong>s Arbeits- und Sozialverhaltens<br />
im Zeugnis eher nachvollziehbar sein.<br />
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich während <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres in<br />
einer überschaubaren Gruppe (s. Klassenfrequenz, 4.1) geborgen fühlen. Dazu trägt<br />
neben <strong>de</strong>m beson<strong>de</strong>ren Einsatz <strong>de</strong>r Klassenlehrerin/ <strong>de</strong>s Klassenlehrers auch eine<br />
möglichst geringe Anzahl eingesetzter Lehrkräfte bei. Die persönliche Bindung hat<br />
hier Vorrang vor <strong>de</strong>r fachlichen Zuordnung. Das gilt sowohl für <strong>de</strong>n Unterricht in <strong>de</strong>r<br />
Fachtheorie als auch in <strong>de</strong>r Praxis.<br />
Die für die BES eingestellten Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen<br />
können diese Aufgaben sinnvoll unterstützen.<br />
16
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
4.6 Schulsozialarbeit<br />
Ausbildung, Beruf und Arbeit sind zentrale Lebens- und Erfahrungsbereiche, die<br />
soziale und persönliche I<strong>de</strong>ntität vermitteln und die Existenz sichern. Schulsozialarbeit<br />
setzt an diesem individuell be<strong>de</strong>utsamen und gesellschaftlich wichtigen Punkt im<br />
Leben <strong>de</strong>r Jugendlichen an und bietet psychosoziale Unterstützung.<br />
Die steigen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen einer immer komplexer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Arbeitswelt führen<br />
zu einer Verschärfung <strong>de</strong>r Probleme leistungsschwacher und sozial benachteiligter<br />
Schülerinnen und Schüler.<br />
Bei <strong>de</strong>m Übergang von <strong>de</strong>r Schule zum Beruf fehlen beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />
<strong>de</strong>s BVJ´s realisierbare Zukunftsperspektiven. Zu einer erfolgreichen Berufswegplanung<br />
fehlen ihnen in <strong>de</strong>r Regel wichtige Informationen und die Begleitung durch das<br />
Elternhaus ist selten gewährleistet. Persönliche Schwierigkeiten sind oft <strong>de</strong>r Auslöser<br />
für Verhaltensauffälligkeiten, die wie<strong>de</strong>rum eine konstruktive Mitarbeit im Unterricht<br />
und einen erfolgreichen Schulbesuch beeinträchtigen.<br />
Ziele Schulsozialarbeit dient <strong>de</strong>r ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung und<br />
-för<strong>de</strong>rung mit <strong>de</strong>m Ziel, die Schülerinnen und Schüler auf die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
Arbeitswelt und <strong>de</strong>n Übergang in Ausbildung und Arbeit vorzubereiten.<br />
Aufgaben Sie bietet Beratung und Betreuung, Prävention und Intervention an.<br />
Die Schulsozialarbeit ist ein verbindliches Angebot im System <strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen. Die Inanspruchnahme dieses Angebotes ist dagegen freiwillig. Haben sich<br />
die Schülerinnen/Schüler für eine regelmäßige Teilnahme entschie<strong>de</strong>n, sollte diese<br />
verbindlichen Charakter haben.<br />
Zielgruppe Das Angebot <strong>de</strong>r Schulsozialarbeit richtet sich vorrangig an die Jugendlichen <strong>de</strong>r<br />
Berufseinstiegsschule.<br />
Beson<strong>de</strong>rs berücksichtigt wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Gruppen von Schülerinnen und Schülern:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Jugendliche mit Migrationshintergrund, die durch soziokulturelle Probleme zusätzlich<br />
belastet sind<br />
Schülerinnen und Schüler, die als Flüchtlinge o<strong>de</strong>r Asylbewerber aufgrund ihrer<br />
persönlichen Situation und <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Rechtslage nicht o<strong>de</strong>r nur schwer<br />
eingeglie<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können<br />
Schülerinnen und Schüler, die aufgrund sozialer o<strong>de</strong>r kognitiver Probleme bei<br />
<strong>de</strong>r Integration in das System Schule Schwierigkeiten haben<br />
Schülerinnen und Schüler, die Probleme mit <strong>de</strong>m regelmäßigen Schulbesuch<br />
haben<br />
Schülerinnen und Schüler mit psychischen Auffälligkeiten<br />
Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen<br />
Sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler<br />
Schülerinnen und Schüler in akuten Konflikt- o<strong>de</strong>r Krisensituationen.<br />
Schulsozialarbeit versteht sich als Schnittstelle zwischen Schülerinnen/Schülern und<br />
Schule, Elternhaus, Betrieben, Jugendhilfe, Arbeitsagentur.<br />
Aufgaben Die Schulsozialbarbeit umfasst darüber hinaus die Aufgabenfel<strong>de</strong>r:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Integrationshilfen (z. B. Informationen über schulische För<strong>de</strong>rangebote, Hilfestellung<br />
bei <strong>de</strong>r Inanspruchnahme sozialer Einrichtungen wie Beratungsstellen, Unterstützung<br />
bei behördlichen Angelegenheiten)<br />
Unterstützung <strong>de</strong>r Lehrkräfte (z. B. durch Hilfen in Konfliktfällen, Elternbesuche,<br />
Mitwirkung bei interkulturellen Vorhaben)<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit zwischen Schule und außerschulischen<br />
Einrichtungen.<br />
Sozialtraining für Schülerinnen und Schüler<br />
17
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Das Aufgabenverständnis <strong>de</strong>r Schulsozialarbeit kommt in folgen<strong>de</strong>n Thesen zum<br />
Ausdruck:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Schulsozialarbeit ist ein ausdrücklich freiwilliges Angebot und beinhaltet Beratung,<br />
Begleitung, Unterstützung und Hilfe im Einzelfall in <strong>de</strong>r Schule, aber auch<br />
in <strong>de</strong>r Familie und <strong>de</strong>m sozialen Umfeld.<br />
Schulsozialarbeit soll benachteiligten Jugendlichen helfen, die Schule erfolgreich<br />
zu besuchen und auf das Berufs- und Arbeitsleben vorzubereiten und wen<strong>de</strong>t<br />
sich hauptsächlich an sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler, beson<strong>de</strong>rs<br />
an jene, die zusätzlich durch soziokulturelle Probleme belastet sind.<br />
Schulsozialarbeit ist keine Konkurrenz zu <strong>de</strong>r pädagogischen Arbeit <strong>de</strong>r Lehrkräfte.<br />
Sie versteht sich als eigenständiges Angebot in <strong>de</strong>r Schule und trägt<br />
durch Differenzierung <strong>de</strong>r pädagogischen Rollen von Lehrkräften und Schulsozialpädagoginnen<br />
und -pädagogen zur gemeinsamen Erfüllung <strong>de</strong>s Bildungsauftrages<br />
<strong>de</strong>r Schule bei. Dazu ist es notwendig, teamorientiert zu agieren, um För<strong>de</strong>rziele<br />
für die Schüler und Schülerinnen <strong>de</strong>s BVJ´s erreichen zu können.<br />
Schulsozialarbeit ist die Schnittstelle zwischen Lehrkräften, Schülerinnen und<br />
Schülern, Eltern, Ausbil<strong>de</strong>rn, Betrieben und unterschiedlichen Fachdiensten.<br />
Schulsozialarbeit ist eine präventive Form <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r Beratung und<br />
Unterstützung von benachteiligten Schülerinnen und Schülern, kann aber auch<br />
von Lehrkräften und Eltern genutzt wer<strong>de</strong>n. Schulsozialarbeit bietet Schülerinnen<br />
und Schülern kurzfristig Unterstützung und langfristig Hilfe und Beratung an.<br />
Erziehungsauftrag<br />
<strong>de</strong>r Schule<br />
4.7 Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen<br />
Erziehung und Unterricht gehören nach § 2 NSchG zum Bildungsauftrag <strong>de</strong>r Schule.<br />
Im Schulbereich geschieht Erziehung in erster Linie im Unterricht. Daher sind Unterrichtsmetho<strong>de</strong>n,<br />
die die Bereitschaft <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler zu Eigenständigkeit,<br />
Selbstverantwortung und Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren anregen, wesentliche<br />
Bestandteile <strong>de</strong>r Erziehungsarbeit in <strong>de</strong>r Schule. Die im Schulleben auftreten<strong>de</strong>n<br />
Konflikte zwischen Schülerinnen/Schülern untereinan<strong>de</strong>r und zwischen Schülerinnen/Schülern<br />
und Lehrkräften geben Anlass zu Gesprächen über Konfliktursachen<br />
und angemessenes Verhalten.<br />
Erziehungsmittel Beeinträchtigt eine Schülerin bzw. ein Schüler die Unterrichts- und Erziehungsarbeit,<br />
so kann die Lehrkraft ihr geeignet erscheinen<strong>de</strong> Erziehungsmittel anwen<strong>de</strong>n, die<br />
nachdrücklich zu einer Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Verhaltens auffor<strong>de</strong>rn. Die Verstärkung<br />
angemessenen Verhaltens durch Lob und Ermutigung, Gespräche unter vier Augen<br />
sind pädagogisch sinnvolle Erziehungsmittel. Kränken<strong>de</strong> und verletzen<strong>de</strong> Äußerungen,<br />
Drohungen, Einschüchtern und an<strong>de</strong>re Formen <strong>de</strong>r Bestrafung unterbin<strong>de</strong>n das<br />
unerwünschte Verhalten zwar kurzfristig, führen aber nicht zu einer dauerhaften<br />
Verhaltensän<strong>de</strong>rung.<br />
Ordnungsmaßnahmen<br />
Ordnungsmaßnahmen nach § 61 NSchG sind nur zulässig, wenn eine Schülerin<br />
bzw. ein Schüler die Pflichten in <strong>de</strong>r Schule grob verletzt, <strong>de</strong>n Unterricht nachhaltig<br />
stört, Leistung verweigert o<strong>de</strong>r unentschuldigt fernbleibt. Bevor Ordnungsmaßnahmen<br />
ergriffen wer<strong>de</strong>n dürfen, müssen Erziehungsmittel eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Es kommen folgen<strong>de</strong> Ordnungsmaßnahmen in Betracht:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Überweisung in eine Parallelklasse<br />
Überweisung in eine an<strong>de</strong>re Schule <strong>de</strong>rselben Schulform<br />
Androhung <strong>de</strong>s Ausschlusses vom Unterricht bis zu drei Monaten<br />
Ausschluss vom Unterricht bis zu drei Monaten<br />
Androhung <strong>de</strong>r Verweisung von allen Schulen<br />
Verweisung von allen Schulen.<br />
18
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Grundsätze bei<br />
Anwendung von<br />
Ordnungsmitteln<br />
Für die Anwendung von Ordnungsmittel gelten folgen<strong>de</strong> Grundsätze:<br />
Ordnungsmittel dürfen nur angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wenn Erziehungsmittel erfolglos<br />
geblieben sind o<strong>de</strong>r nicht als ausreichend angesehen wer<strong>de</strong>n können.<br />
Das eingesetzte Mittel muss geeignet sein (z. B. zu spät kommen<strong>de</strong> Schülerinnen/Schüler<br />
bekommen zusätzliche Hausaufgaben).<br />
Vor einer Maßnahme muss in <strong>de</strong>r Regel erst die Androhung erfolgen.<br />
Es muss die Verhältnismäßigkeit <strong>de</strong>r Mittel gewahrt bleiben.<br />
Unentschuldigte<br />
Abwesenheit vom<br />
Unterricht<br />
Bei unentschuldigter Abwesenheit vom Unterricht hat die Klassenlehrerin bzw. <strong>de</strong>r<br />
Klassenlehrer neben <strong>de</strong>n Eltern/ Erziehungsberechtigten die Verpflichtung, die Jugendlichen<br />
zum regelmäßigen Schulbesuch anzuhalten.<br />
Die Motive für das Fernbleiben vom Unterricht sind vielfältig und erfor<strong>de</strong>rn unterschiedliche<br />
Reaktionen und Maßnahmen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Gespräche zwischen Klassenlehrerin/Klassenlehrer und <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>m<br />
Schüler über Grün<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Fehlens und verbindliche Vereinbarungen<br />
Beratung und Hilfe in <strong>de</strong>r Schule durch Einschaltung <strong>de</strong>r Schulsozialpädagogin/<strong>de</strong>s<br />
Schulsozialpädagogen<br />
Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule (Benachrichtigung, Beratungsgespräche,<br />
Vereinbarungen)<br />
schulübliches Mahnverfahren.<br />
Darüber hinaus hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn die Schule mit kommunalen<br />
Stellen und freien Trägern <strong>de</strong>r Jugendhilfe kooperiert, um mit <strong>de</strong>n Jugendlichen im<br />
Gespräch zu bleiben und die Maßnahmen aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen.<br />
Die angefallenen Fehlzeiten und die jeweils durchgeführten Schritte müssen in einem<br />
Protokollbogen dokumentiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bußgeld Erst wenn alle erzieherischen Mittel und durchgeführten Maßnahmen keine Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Verhaltens zeigen, sollte spätestens nach etwa 8 – 10 unentschuldigten<br />
Fehltagen ein Antrag bei <strong>de</strong>r zuständigen Bußgeldstelle gestellt wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong> Schule<br />
sollte mit <strong>de</strong>n Jugendämtern und <strong>de</strong>r zuständigen Bußgeldstelle gemeinsam ein<br />
Verfahren entwickeln, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. So kann zeitnah<br />
und möglichst pädagogisch wirksam interveniert wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Regelfall wird das Jugendamt durch die Bußgeldstelle erst eingeschaltet, nach<strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r Vorgang bearbeitet wor<strong>de</strong>n ist. Auf <strong>de</strong>r Basis einer vertrauensvollen Kooperation<br />
hat sich allerdings bewährt, die Bußgeldstelle und das Jugendamt parallel zu<br />
benachrichtigen, um unterstützen<strong>de</strong> Maßnahmen ergreifen zu können.<br />
Eine Zeitersparnis lässt sich erzielen, wenn die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler bereits durch<br />
die Schule aufgefor<strong>de</strong>rt wird, die ihr/ihm nach § 55 OWiG (Gesetz über Ordnungswidrigkeiten)<br />
zustehen<strong>de</strong> Stellungnahme zu Unterrichtsversäumnissen abzugeben<br />
bzw. dies mit einer Frist von 7 Tagen nach Bekanntgabe durch ein Schreiben an die<br />
Bußgeldstelle zu tun.<br />
Siehe Teil 2, Anlagen 1 – 5:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Maßnahmen bei Schulpflichtverletzungen und Störungen im Unterricht<br />
Benachrichtigung <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers bei Schulpflichtverletzungen<br />
Stellungnahme <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers zu Schulpflichtverletzungen<br />
Benachrichtigung <strong>de</strong>r Eltern/Erziehungsberechtigten bei Schulpflichtverletzungen<br />
Benachrichtigung <strong>de</strong>s Rechtsamtes/ Ordnungsamtes<br />
19
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
4.8 Betriebspraktikum<br />
Betriebspraktikum<br />
Der Unterricht in <strong>de</strong>r Schule kann die praktische Betriebserfahrung nur teilweise<br />
ersetzen. Aus diesem Grun<strong>de</strong> besteht für Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres<br />
die Möglichkeit, im Rahmen eines zwei- bis vierwöchigen Praktikums<br />
einen Betrieb kennen zu lernen.<br />
Das Betriebspraktikum soll so angelegt wer<strong>de</strong>n, dass die beteiligten Lehrkräfte die<br />
Möglichkeit haben, die Schülerinnen und Schüler im betrieblichen Umfeld zu beobachten,<br />
um sie dadurch besser beurteilen und för<strong>de</strong>rn zu können. (vgl.: EB-BbS,<br />
2009 – Abs. 4.2.6)<br />
Damit wer<strong>de</strong>n viele Unterrichtsinhalte konkret, z. B.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
das Bewerbungsverfahren<br />
die betrieblichen Organisationsstrukturen<br />
bestimmte Arbeitstugen<strong>de</strong>n, (z. B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit,<br />
Ehrlichkeit)<br />
Übernahme von Verantwortung, Teamarbeit<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an die Ausübung eines Berufes, (z. B. Feinmotorik, Durchhaltevermögen,<br />
räumliches Denken, gesundheitliche Eignung)<br />
Ausbildung in einem Betrieb.<br />
Für die Schülerinnen und Schüler ist es von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung, möglichst frühzeitig<br />
an einen Betrieb herangeführt zu wer<strong>de</strong>n. In je<strong>de</strong>m Fall för<strong>de</strong>rn die Erfahrungen<br />
im Betrieb <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r Berufsorientierung. Die richtige Berufswahlentscheidung<br />
ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration in <strong>de</strong>n<br />
Arbeitsmarkt.<br />
Für die Lehrkräfte ergeben sich im Rahmen <strong>de</strong>r Durchführung eines Betriebspraktikums<br />
oftmals neue Sichtweisen in Bezug auf ihre Schülerinnen und Schüler.<br />
In <strong>de</strong>r Praxis hat sich im Berufsvorbereitungsjahr ein min<strong>de</strong>stens drei Wochen dauern<strong>de</strong>s<br />
Betriebspraktikum bewährt, wobei auch eine flexible Aufteilung<br />
(2 x 2 Wochen o<strong>de</strong>r 1 x 1 Woche und 1 x 3 Wochen) möglich ist und sinnvoll sein<br />
kann. Sinnvoll kann auch ein eintägiger begleiten<strong>de</strong>r Praktikumstag über einen längeren<br />
Zeitraum sein.<br />
Zeitblöcke Wirkt sich das Praktikum in beson<strong>de</strong>rem Maße positiv auf die <strong>Ent</strong>wicklung eines<br />
bzw. einer Jugendlichen aus, kann es im Einzelfall verlängert wer<strong>de</strong>n. Gemäß § 67<br />
Abs. 5 NSchG muss hierzu ein För<strong>de</strong>rplan (s. Teil 2, Anlage: För<strong>de</strong>rplan nach § 67<br />
Abs. 5 NSchG) erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorbereitung Das Betriebspraktikum sollte nicht nur inhaltlich vor- und nachbereitet, son<strong>de</strong>rn auch<br />
intensiv begleitet und bereits frühzeitig in das Beratungssystem <strong>de</strong>r Schule einbezogen<br />
wer<strong>de</strong>n. Zur Vorbereitung auf das Praktikum können Betriebsbesichtigungen<br />
und Exkursionen durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Vorstellungsgespräche und Gesprächsverhalten<br />
beim Telefonieren lassen sich im Rollenspiel simulieren. Lebenslauf, Bewerbungsschreiben<br />
sowie das Verfassen von Tages- und Wochenberichten können<br />
geübt wer<strong>de</strong>n. Der während <strong>de</strong>s Praktikums zu erstellen<strong>de</strong> Bericht bietet eine<br />
Grundlage für die sorgfältige Nachbereitung im Unterricht.<br />
Auswahl <strong>de</strong>r<br />
Betriebe<br />
Betreuung <strong>de</strong>s<br />
Betriebspraktikums<br />
Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Praktikumsbetriebes sollte die Berufswahleignung für die Schülerinnen<br />
und Schüler mit berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn speziell für diese Jugendlichen<br />
bietet das Betriebspraktikum häufig die Chance, einen Ausbildungs- o<strong>de</strong>r Arbeitsplatz<br />
zu erhalten.<br />
Für die erfor<strong>de</strong>rliche intensive Betreuung im Betriebspraktikum reicht <strong>de</strong>r allgemein<br />
gelten<strong>de</strong> Zeitfaktor von 0,25 Std. pro Schülerin/Schüler nicht aus. Das Kultusministerium<br />
weist <strong>de</strong>mgemäß in einem Merkblatt (www.bvj.<strong>nibis</strong>.<strong>de</strong>) ausdrücklich darauf hin,<br />
dass für diesen Zweck auch erwirtschaftete Mehrstun<strong>de</strong>n eingesetzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
20
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Berechnungsbeispiel:<br />
Wird im Berufsvorbereitungsjahr ein dreiwöchiges Praktikum angeboten, wer<strong>de</strong>n<br />
also die Schülerinnen/Schüler nur 37 Wochen pro Schuljahr unterrichtet, so wer<strong>de</strong>n<br />
bereits 2 Wochen (35 Lehrerstun<strong>de</strong>n x 2 Wochen/Klasse = 70 Wochenstun<strong>de</strong>n) erwirtschaftet.<br />
Bei einem vierwöchigen Praktikum wer<strong>de</strong>n bereits 105 Wochenstun<strong>de</strong>n<br />
erwirtschaftet (35 Lehrerstun<strong>de</strong>n x 3 Wochen/Klasse).<br />
Das Kultusministerium betont nachdrücklich, dass die im Berufsvorbereitungsjahr<br />
erwirtschafteten Stun<strong>de</strong>n auch vorrangig in dieser Schulform wie<strong>de</strong>r eingesetzt wer<strong>de</strong>n<br />
sollen.<br />
Das Betriebspraktikum im Berufsvorbereitungsjahr ist eine Schulveranstaltung,<br />
d. h., die Schülerinnen und Schüler sind für die Dauer <strong>de</strong>s Praktikums über die<br />
Schule bzw. <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>unfallversicherungsverband (GUV) versichert, wenn folgen<strong>de</strong><br />
Voraussetzungen erfüllt sind:<br />
<br />
<br />
Es muss eine für die Praktikumbetreuung verantwortliche Lehrkraft benannt<br />
sein.<br />
Diese Lehrkraft muss während <strong>de</strong>r Praktikumarbeitszeit telefonisch erreichbar<br />
sein.<br />
Versicherungsschutz Immer dann, wenn es sich nachweisbar um eine genehmigte Schulveranstaltung<br />
han<strong>de</strong>lt, sind Schülerinnen und Schüler entsprechend versichert. Dies gilt z. B. für<br />
Klassenfahrten, <strong>de</strong>n Besuch von Veranstaltungen, Praktika, einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rmaßnahmen<br />
(§ 67 Abs. 5 NSchG). Als Nachweis genügt ein Vermerk im Klassenbuch<br />
o<strong>de</strong>r für die einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung ein För<strong>de</strong>rplan, <strong>de</strong>r im Klassenbuch<br />
eingeheftet ist.<br />
Betriebspraktikum<br />
in <strong>de</strong>n Ferien<br />
Arbeitszeiten im<br />
Betriebspraktikum<br />
Auch Jugendliche, die im Rahmen von Unterricht eigenverantwortlich einen Arbeitsauftrag<br />
ausführen (z. B. Preisvergleiche in Geschäften anstellen), unterliegen <strong>de</strong>m<br />
Versicherungsschutz <strong>de</strong>r GUV.<br />
Voraussetzung ist allerdings immer, dass die Lehrkraft die Schulveranstaltung verantwortungsbewusst<br />
vorbereitet, beaufsichtigt bzw. erreichbar ist.<br />
Diese Voraussetzungen gelten auch für ein freiwilliges Betriebspraktikum während<br />
<strong>de</strong>r Ferienzeiten.<br />
Die Arbeitszeiten <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler sollten <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Betriebes angepasst<br />
sein, wobei das Jugendarbeitsschutzgesetz einzuhalten ist.<br />
(siehe Teil 2, Anlagen 6 – 14)<br />
„Schulfahrten“<br />
Erlass <strong>de</strong>s MK<br />
4.9 Klassenfahrten und Schullandheimaufenthalte<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr besteht die Möglichkeit, Klassenfahrten durchzuführen.<br />
Der gelten<strong>de</strong> Erlass „Schulfahrten“ in <strong>de</strong>r Fassung vom 01.08.2001 (SVBl. 8/2008,<br />
S. 245) sieht dafür maximal insgesamt 6 Unterrichtstage vor.<br />
Vorbereitung In <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>r Klassenfahrt sollten Lehrkräfte und Schülerinnen/Schüler<br />
sich über einen geeigneten Zeitraum und eine sinnvolle Programmgestaltung verständigen<br />
sowie verbindliche Absprachen treffen. Selbstverständlich sind dabei auch<br />
die Eltern/Erziehungsberechtigten einzubeziehen.<br />
Es ist ratsam, dass zwei Lehrkräfte die Vorbereitung und Durchführung <strong>de</strong>r Klassenfahrt<br />
übernehmen, auch die Zusammenarbeit mit einer „Partnerklasse“ bietet sich<br />
an.<br />
Der Erlass „Schulfahrten“ <strong>de</strong>s MK enthält als Anlage ein Muster für die „Erklärung<br />
<strong>de</strong>r Erziehungsberechtigten“.<br />
21
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Nachbereitung Bei <strong>de</strong>r Nachbereitung können die Schülerinnen/ Schüler z. B. im Rahmen eines<br />
Elternabends über Erlebnisse und Ergebnisse <strong>de</strong>r Fahrt berichten und evtl. Fotos<br />
und Vi<strong>de</strong>oaufnahmen präsentieren.<br />
4.10 Optionale Lernangebote<br />
Optionale Lernangebote sind mit 4 Wochenstun<strong>de</strong>n Bestandteil <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel im<br />
Berufsvorbereitungsjahr. Sie sollen neben <strong>de</strong>n Interessen und Neigungen <strong>de</strong>r Schülerinnen<br />
und Schüler vor allem die Kreativität und das Sozialverhalten för<strong>de</strong>rn und<br />
darüber hinaus Anregungen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />
liefern. Im Rahmen von optionalen Lernangeboten können für Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />
auch sprachliche För<strong>de</strong>rangebote vorgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Inhalte<br />
Die Schülerinnen und Schüler sollten aus mehreren Themen mehrmals im Schuljahr<br />
auswählen können. Die Inhalte <strong>de</strong>r optionalen Lernangebote sollen für die Jugendlichen<br />
attraktiv sein, sich an ihrer Lebenswirklichkeit orientieren und für eine über die<br />
Schulzeit hinausweisen<strong>de</strong> Freizeitgestaltung motivieren (s. Teil 2, Anlage 15).<br />
Es ist bei <strong>de</strong>m Angebot darauf zu achten, dass keine optionalen Lernangebote angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n, die die Jugendlichen in ihrer Freizeit aus finanziellen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Grün<strong>de</strong>n nicht ausüben können.<br />
Nach Möglichkeit sind sowohl Theorielehrkräfte als auch Praxislehrkräfte, die bereits<br />
in <strong>de</strong>n Klassen unterrichten, in optionalen Lernangeboten einzusetzen. Sie erhalten<br />
auf diesem Weg oft Einblick in die außerschulischen Interessen und das soziale<br />
Umfeld <strong>de</strong>r Jugendlichen.<br />
Bewertung Optionale Lernangebote dürfen nicht bewertet wer<strong>de</strong>n. Die Teilnahme ist im Zeugnis<br />
zu dokumentieren.<br />
Organisation von<br />
optionalen Lernangeboten<br />
Wenn an einem BVJ-Standort nicht die volle Stun<strong>de</strong>ntafel vorgehalten wer<strong>de</strong>n kann,<br />
so sollten die optionalen Lernangebote nicht ersatzlos gestrichen, son<strong>de</strong>rn anteilig<br />
wie an<strong>de</strong>re Fächer gekürzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Für die Organisation von optionalen Lernangeboten kann es sinnvoll sein, eine Unterrichtsleiste<br />
von 4 Wochenstun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n BVJ-Stun<strong>de</strong>nplan einzuarbeiten, um zu<br />
gewährleisten, dass Themen klassenübergreifend gewählt wer<strong>de</strong>n können und<br />
gleichzeitig Räume und Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Eventuell anfallen<strong>de</strong> Kosten<br />
können aus pädagogischen Erwägungen teilweise von <strong>de</strong>n Schülerinnen und<br />
Schülern selbst übernommen (z. B. Eintrittsgel<strong>de</strong>r) bzw. aus <strong>de</strong>m BVJ-Haushalt<br />
bezuschusst wer<strong>de</strong>n, wenn das BVJ eigenständig organisiert wird.<br />
4.11 Beratung<br />
Die beson<strong>de</strong>re Situation <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler bedingt einen höheren Beratungsbedarf<br />
als in an<strong>de</strong>ren Schulformen.<br />
Beratung im Berufsvorbereitungsjahr ist ein Prozess, <strong>de</strong>r bereits mit <strong>de</strong>r Information<br />
<strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen in <strong>de</strong>n abgeben<strong>de</strong>n Schulen beginnt. Im Verlauf <strong>de</strong>s<br />
Schuljahres sollten vier Beratungsgespräche durchgeführt wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />
und Erziehungsberechtigten die Möglichkeiten und Chancen im Berufsvorbereitungsjahr<br />
aufzeigen und Hilfen anbieten. Dazu sollten Zielvereinbarungen getroffen<br />
und dokumentiert wer<strong>de</strong>n (siehe Teil 2, Anlagen 16 - 21).<br />
1. Beratungsgespräch Das erste Beratungsgespräch, das bei <strong>de</strong>r Anmeldung <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />
erfolgt, ist für <strong>de</strong>n Aufbau eines Vertrauensverhältnisses von großer Be<strong>de</strong>utung. Die<br />
Einladung zu dieser Beratung ist so zu gestalten, dass die/<strong>de</strong>r Jugendliche und die<br />
Erziehungsberechtigten sich individuell angesprochen fühlen.<br />
In <strong>de</strong>m Gespräch sollten <strong>de</strong>r Berufsfeldwunsch <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers und die<br />
seitens <strong>de</strong>r Schule angebotenen Fachrichtungen abgestimmt wer<strong>de</strong>n, so dass <strong>de</strong>m<br />
22
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Berufsfeldwunsch möglichst entsprochen wer<strong>de</strong>n kann. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n persönliche<br />
und schulische Zielsetzungen thematisiert und Hilfen zum Erreichen dieser<br />
Ziele angeboten (Zielvereinbarungen). Beson<strong>de</strong>rs die Möglichkeiten und Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>s Betriebspraktikums sollen schon im ersten Beratungsgespräch hervorgehoben<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Weiterhin sollen <strong>de</strong>n Jugendlichen die Möglichkeit zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />
sowie Perspektiven im Anschluss an das BVJ aufgezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Beratungsgespräch Das zweite Beratungsgespräch sollte zwei bis drei Monate nach <strong>de</strong>m Eintritt in das<br />
BVJ erfolgen. Hilfreich ist hierbei eine Dokumentation <strong>de</strong>s Leistungsstan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />
persönlichen <strong>Ent</strong>wicklung <strong>de</strong>s Jugendlichen. Auf dieser Grundlage können wie<strong>de</strong>rum<br />
in einem Einzelgespräch - nach Möglichkeit gemeinsam mit <strong>de</strong>n Erziehungsberechtigten<br />
- die gesetzten Ziele überprüft und fortgeschrieben wer<strong>de</strong>n. Es sollten <strong>de</strong>m<br />
Jugendlichen bereits jetzt Perspektiven für die berufliche Zukunft aufgezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Beratungsgespräch Das dritte Beratungsgespräch – wie<strong>de</strong>rum als Einzelberatung – könnte bei <strong>de</strong>r Ausgabe<br />
<strong>de</strong>s Halbjahreszeugnisses erfolgen, um <strong>de</strong>m Jugendlichen seinen persönlichen<br />
Leistungsstand zu erläutern und daraus gemeinsam mit ihm Perspektiven zu entwickeln.<br />
Es kann aber auch nötig sein, Grenzen <strong>de</strong>r Ausbildungsfähigkeit aufzuzeigen<br />
und zu begrün<strong>de</strong>n.<br />
4. Beratungsgespräch Das vierte Beratungsgespräch sollte im März/April in enger Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsagentur stattfin<strong>de</strong>n, um eine individuelle Ausbildungs- o<strong>de</strong>r Arbeitsplatzwahl<br />
vorzunehmen. Ebenfalls müssen Maßnahmen <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung vorgestellt o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Wechsel in an<strong>de</strong>re Schulformen geplant wer<strong>de</strong>n.<br />
Weitere Beratungsmöglichkeiten bieten sich im Rahmen von Elternaben<strong>de</strong>n und<br />
Elternsprechtagen an. Es empfiehlt sich, die Ergebnisse <strong>de</strong>r Beratungsgespräche<br />
jeweils zu dokumentieren und zu evaluieren (siehe Teil 2, Anlagen 16 - 21)<br />
Beratungstag Um <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r vorgesehenen vier Beratungsgespräche Nachdruck zu verleihen,<br />
hat es sich als hilfreich erwiesen, einen Beratungstag mit individuellen Gesprächsterminen<br />
vorzusehen. An diesem Tag wird kein Unterricht erteilt.<br />
In <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>r Beratungsgespräche ist Folgen<strong>de</strong>s zu berücksichtigen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Abstimmungsgespräche mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Klasse eingesetzten Lehrkräften führen<br />
separates Beratungszimmer reservieren, um eine gute Gesprächsatmosphäre<br />
zu ermöglichen<br />
schriftliche Einladungen mit Terminangaben an die Erziehungsberechtigten<br />
versen<strong>de</strong>n<br />
Rückantwortkarte vorsehen, auf <strong>de</strong>r die Erziehungsberechtigten Terminwünsche<br />
äußern können, dabei Abendtermine zulassen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung im Unterricht über ihre<br />
Arbeit und die Situation auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt berichten lassen.<br />
4.12 Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses (HSA)<br />
Zielgruppe<br />
Mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Berufseinstiegsschule (BES) ist die Berufsvorbereitung zweistufig<br />
geglie<strong>de</strong>rt. Zum Nachholen o<strong>de</strong>r Verbessern <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses ist<br />
die Berufseinstiegsklasse (BEK) vorgesehen. Die Option zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />
im Berufsvorbereitungsjahr besteht jedoch weiterhin.<br />
Der Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses im Berufsvorbereitungsjahr ist ein Angebot<br />
für beson<strong>de</strong>rs leistungsstarke Jugendliche, die aufgrund von individuellen Auffälligkeiten<br />
und Defiziten nicht in einer Berufseinstiegsklasse unterrichtet wer<strong>de</strong>n können.<br />
Es darf aber nicht darüber hinweggesehen wer<strong>de</strong>n, dass die meisten Schülerinnen/Schüler<br />
<strong>de</strong>n pädagogischen Handlungsrahmen, wie ihn das BVJ bietet, dringend<br />
benötigen. Im Mittelpunkt steht die Persönlichkeitsentwicklung <strong>de</strong>r/<strong>de</strong>s einzelnen<br />
Jugendlichen und kein abschlussorientiertes Curriculum.<br />
23
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
För<strong>de</strong>rkonzept Zur Erlangung <strong>de</strong>s HSA ist von je<strong>de</strong>r Schule ein För<strong>de</strong>rkonzept zu erstellen.<br />
Es ist ein beson<strong>de</strong>res sechsstündiges För<strong>de</strong>rangebot vorzusehen. Im Rahmen dieses<br />
För<strong>de</strong>rangebotes sind zwei Stun<strong>de</strong>n Englischunterricht zu erteilen. Die Stun<strong>de</strong>ntafel<br />
ist unter Einhaltung <strong>de</strong>r Gesamtwochenstun<strong>de</strong>n zu modifizieren.<br />
Das För<strong>de</strong>rkonzept muss die beson<strong>de</strong>re berufspädagogische För<strong>de</strong>rung geeigneter<br />
Schülerinnen und Schüler zur ausgewogenen <strong>Ent</strong>wicklung von Fach-, Metho<strong>de</strong>nsowie<br />
Sozialkompetenz darlegen. Durch eine projektorientierte Unterrichtsgestaltung<br />
soll das theoretische Wissen gefestigt wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>n Fächern Deutsch/Kommunikation und Mathematik ist im zweiten Schulhalbjahr<br />
eine schriftliche Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungsstän<strong>de</strong> durchzuführen.<br />
Als schriftliche Überprüfung wird je eine Klausur mit einer Bearbeitungszeit von 90<br />
Minuten geschrieben.<br />
Klausuraufgaben wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Lehrkräften, die in <strong>de</strong>m Fach zuletzt unterrichtet<br />
haben, gestellt und bewertet. Das Ergebnis <strong>de</strong>r Klausurarbeit geht bei <strong>de</strong>r Bildung<br />
<strong>de</strong>r Endnote für das Fach so ein, als läge eine zusätzliche Lernkontrolle mit gleicher<br />
Bewertung (doppelte Wertung) vor.<br />
Im Fach Deutsch/Kommunikation fin<strong>de</strong>t eine mündliche Überprüfung statt. Die Überprüfung<br />
soll die mündliche Ausdrucksfähigkeit <strong>de</strong>r Schülerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schülers in<br />
einem berufsbezogenen Thema erkennen lassen. Sie soll in <strong>de</strong>r Regel 15 Minuten<br />
dauern.<br />
Es kann auch eine Gruppe von bis zu drei Schülerinnen und Schülern gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
In diesem Fall dauert die Überprüfung in <strong>de</strong>r Regel 30 Minuten. Die mündliche<br />
Überprüfung soll von <strong>de</strong>r das Fach Deutsch/Kommunikation unterrichten<strong>de</strong>n Lehrkraft<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das För<strong>de</strong>rangebot ist beson<strong>de</strong>rs zu benoten und im Zeugnis auszuweisen.<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schulen, die in ihrem BVJ ein För<strong>de</strong>rangebot anbieten möchten,<br />
müssen ihre Arbeit hinsichtlich <strong>de</strong>r verbindlichen Vorgaben <strong>de</strong>r BbS-VO kritisch<br />
überprüfen. Das För<strong>de</strong>rangebot für <strong>de</strong>n HSA muss sicherstellen, dass die Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
die am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch und Mathematik erfüllt<br />
wer<strong>de</strong>n müssen, erreichbar sind.<br />
Die Kriterien zur Auswahl geeigneter Jugendlicher können vielfältig sein und richten<br />
sich unter an<strong>de</strong>rem nach <strong>de</strong>r gewählten Organisationsform. Als Hilfe kann ein Schülerbeobachtungsbogen<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n alle in einer Klasse unterrichten<strong>de</strong>n<br />
Lehrkräfte für je<strong>de</strong> Schülerin/je<strong>de</strong>n Schüler ausfüllen (vgl. <strong>Materialie</strong>n HS-Abschluss<br />
im Berufsvorbereitungsjahr, Anlage 1, Juni 2000).<br />
Wer erhält <strong>de</strong>n HSA? Den Hauptschulabschluss im BVJ erwirbt,<br />
1. wer mit durchschnittlich min<strong>de</strong>stens ausreichen<strong>de</strong>n Leistungen an einem För<strong>de</strong>rangebot<br />
in Deutsch, Mathematik und Englisch teilgenommen hat,<br />
2. wer die bei<strong>de</strong>n Lernbereichsnoten min<strong>de</strong>stens befriedigend hat (vgl. BbS-VO<br />
2009, § 25, Abs.1),<br />
3. wer am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bildungsganges Kenntnisse nachweist, die <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses entsprechen,<br />
4. wer im Zeugnis in <strong>de</strong>n einzelnen Fächern nicht mehr als in zwei Fällen die Note<br />
mangelhaft“ o<strong>de</strong>r einmal die Note „ungenügend“ hat (vgl. BbS-VO 2009, § 23,<br />
Abs.2).<br />
Mögliche Konstellationen von Zeugnisnoten, die zum Hauptschulabschluss führen<br />
bzw. nicht führen, sind in Anlage 22 dargestellt.<br />
24
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Wechsel in eine<br />
an<strong>de</strong>re<br />
Schulform<br />
Hilfen für die<br />
Arbeitsverwaltung<br />
Außerschulische<br />
Hilfen<br />
4.13 Berufswahlentscheidung<br />
Ein Wechsel <strong>de</strong>r Schulform während <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres in eine Berufseinstiegsklasse<br />
kann auf Wunsch <strong>de</strong>r Schülerin/ <strong>de</strong>s Schülers und <strong>de</strong>r Erziehungsberechtigten<br />
- bei entsprechen<strong>de</strong>n Aufnahmevoraussetzungen - erfolgen,<br />
wenn pädagogische Grün<strong>de</strong> und die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />
dies rechtfertigen. Dieser Wechsel sollte dann so früh wie möglich durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch die Möglichkeiten <strong>de</strong>s Überganges in eine an<strong>de</strong>re Schulform nach <strong>de</strong>m Berufsvorbereitungsjahr<br />
sollten <strong>de</strong>m Jugendlichen aufgezeigt wer<strong>de</strong>n, um die berufliche<br />
Orientierung zu überprüfen und Perspektiven zu entwickeln.<br />
Schülerinnen und Schüler, die im Anschluss an das BVJ we<strong>de</strong>r eine Vollzeitschulform<br />
besuchen wollen noch eine Berufsausbildung o<strong>de</strong>r eine berufliche Tätigkeit<br />
antreten, wer<strong>de</strong>n durch das Beratungsteam im BVJ nochmals auf weitere Möglichkeiten<br />
für ihre berufliche Zukunft hingewiesen. Das Beratungsteam vermittelt diesen<br />
Jugendlichen Gesprächstermine bei <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung, um einen Übergang in<br />
Folgemaßnahmen zur weiteren beruflichen Qualifizierung einzuleiten.<br />
Für Schülerinnen/Schülern mit geistigen, körperlichen und/o<strong>de</strong>r seelischen Beeinträchtigungen<br />
bzw. Behin<strong>de</strong>rungen bieten die Arbeitsagenturen meist spezielle Qualifizierungsmaßnahmen<br />
an. Den Erziehungsberechtigten ist daher eine schnelle Kontaktaufnahme<br />
mit <strong>de</strong>r Berufsberatung zu empfehlen.<br />
Neben <strong>de</strong>m Beratungssystem <strong>de</strong>r Schule ist oft die Nutzung eines Netzwerks weiterer<br />
För<strong>de</strong>rmöglichkeiten zur Unterstützung <strong>de</strong>r persönlichen und beruflichen <strong>Ent</strong>wicklung<br />
<strong>de</strong>r Jugendlichen aus <strong>de</strong>m BVJ erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Zahlreiche außerschulische Einrichtungen bieten Hilfen an, wie z. B.<br />
Jugendamt<br />
Berufsinformationszentrum (BIZ), Berufsberatung, Arbeitsberatung<br />
Auslän<strong>de</strong>ramt<br />
Gesundheitsamt (psychosozialer Dienst)<br />
Sozialamt<br />
Amtsgericht und Jugendgerichtshilfe<br />
Bildungsträger<br />
Verbraucherberatung<br />
Sucht- und Drogenberatungsstellen<br />
Pro Familia<br />
Schuldnerberatung<br />
Psychologische Beratungsstellen, Erziehungsberatung<br />
25
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
5 Einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung<br />
Für Jugendliche, die in beson<strong>de</strong>rem Maße auf sozialpädagogische Hilfe angewiesen<br />
sind, können im Rahmen <strong>de</strong>r Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht nach § 67 Abs. 5 NSchG<br />
einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rpläne aufgestellt wer<strong>de</strong>n. Die einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung<br />
kann vollständig durch eine Jugendwerkstatt o<strong>de</strong>r eine an<strong>de</strong>re Einrichtung<br />
übernommen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r durch eine Vernetzung schulischer (z.B. Teilbesuch <strong>de</strong>s<br />
Berufsvorbereitungsjahres) und außerschulischer För<strong>de</strong>rangebote durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der För<strong>de</strong>rplan ist von <strong>de</strong>r Jugendwerkstatt bzw. <strong>de</strong>r „an<strong>de</strong>ren Einrichtung“ und von<br />
<strong>de</strong>r für die Schülerin/<strong>de</strong>n Schüler zuständigen berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule gemeinsam<br />
aufzustellen ist (vgl. NSchG § 67 Abs. 5, www.bvj.<strong>nibis</strong>.<strong>de</strong> und Anlagen 23 bis 25).<br />
BERUFSBILDENDE SCHULE<br />
verantwortlich für die För<strong>de</strong>rpläne<br />
BVJ<br />
Jugend-<br />
Werkstatt<br />
4-8<br />
schulpflichtige<br />
Jugendliche<br />
Betrieb<br />
Einzelfälle<br />
Soziale<br />
Einrichtungen<br />
Einzelfälle<br />
Lehrgänge<br />
etc.<br />
Einzelfälle<br />
5.1 Jugendwerkstatt<br />
Ziel Jugendwerkstätten bieten benachteiligten Jugendlichen mit beson<strong>de</strong>rem För<strong>de</strong>rbedarf<br />
in verschie<strong>de</strong>nen Arbeitsfel<strong>de</strong>rn Arbeits- und Qualifizierungsmöglichkeiten. Ziel<br />
dieser Angebote ist die Integration in <strong>de</strong>n Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.<br />
Zugangsverfahren Die Jugendlichen wer<strong>de</strong>n zunächst <strong>de</strong>r zuständigen berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule gemel<strong>de</strong>t.<br />
Das Zugangsverfahren zur Jugendwerkstatt kann eingeleitet wer<strong>de</strong>n durch<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Eltern bzw. Erziehungsberechtigte<br />
abgeben<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r aufnehmen<strong>de</strong> Schulen<br />
Pro-Aktiv-Centrum (PACE)<br />
Jugendamt<br />
Arbeitsamt<br />
Jugendwerkstatt<br />
Aufnahmeausschuss Im Einzugsbereich <strong>de</strong>r für die Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht vorgesehenen Jugendwerkstätten<br />
wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen in <strong>de</strong>r Regel Aufnahmeausschüsse<br />
gebil<strong>de</strong>t. Diese Ausschüsse sind mit Vertreterinnen/Vertretern aus folgen<strong>de</strong>n Bereichen<br />
zu besetzen:<br />
<br />
<br />
<br />
Jugendwerkstatt<br />
Pro-Aktiv-Centrum (PACE)<br />
zuständige berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />
26
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Es können auch weitere Mitglie<strong>de</strong>r hinzugenommen wer<strong>de</strong>n, z.B. Vertreterinnen<br />
o<strong>de</strong>r Vertreter aus <strong>de</strong>n Bereichen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Sekundarbereich I<br />
Arbeitsverwaltung<br />
Jugendamt<br />
Lan<strong>de</strong>sschulbehör<strong>de</strong> (z. B. durch die Fachberatung für das BVJ)<br />
Die Zuweisung <strong>de</strong>r einzelnen jungen Menschen erfolgt im Konsens von zuständiger<br />
berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Schule, <strong>de</strong>m Pro-Aktiv-Centrum und <strong>de</strong>r Jugendwerkstatt<br />
Verantwortung Mit <strong>de</strong>r <strong>Ent</strong>scheidung über eine Aufnahme <strong>de</strong>s Jugendlichen in die Jugendwerkstatt<br />
geht die Verantwortung für die Umsetzung <strong>de</strong>r Maßnahme auf die Jugendwerkstatt<br />
über. Folglich sind bei Schulpflichtverletzungen die entsprechen<strong>de</strong>n Ordnungsmaßnahmen<br />
von <strong>de</strong>r Jugendwerkstatt durchzuführen.<br />
5.2 An<strong>de</strong>re Einrichtungen<br />
Im Rahmen einer individuellen För<strong>de</strong>rung können auch an<strong>de</strong>re außerschulische<br />
Lernorte einbezogen wer<strong>de</strong>n. <strong>Ent</strong>schei<strong>de</strong>nd ist, dass diese an<strong>de</strong>ren Einrichtungen<br />
zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Jugendlichen beitragen und vorab ein För<strong>de</strong>rplan (Anlage 23 bis<br />
25) erstellt wird, aus <strong>de</strong>m sich die Ziele, Verweildauer etc. ergeben.<br />
Als „an<strong>de</strong>re Einrichtungen“ kommen z. B. in Frage:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Betriebe<br />
Maßnahmeträger, die Lehrgänge <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung durchführen<br />
soziale Institutionen<br />
öffentliche Einrichtungen<br />
Volkshochschulen<br />
Wochenstun<strong>de</strong>n An die Eignung <strong>de</strong>r Einrichtungen sind grundsätzlich die gleichen Maßstäbe anzulegen<br />
wie an Ausbildungseinrichtungen. Es ist eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter als<br />
Ansprechperson zu benennen, die bzw. <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rplans im<br />
engen Kontakt mit <strong>de</strong>r Schule steht. Diese einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung soll min<strong>de</strong>stens<br />
24 Wochenstun<strong>de</strong>n umfassen und verbleibt in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schule. Die Jugendlichen sind während <strong>de</strong>r Maßnahme Schülerinnen<br />
bzw. Schüler <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres und haben <strong>de</strong>n Status einer Schülerin<br />
o<strong>de</strong>r eines Schülers.<br />
Betreuung Die Jugendlichen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r zuständigen BBS betreut, die einen ständigen<br />
Kontakt zu <strong>de</strong>n „an<strong>de</strong>ren Einrichtungen“ unterhält. Sollte <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rzeitraum in die<br />
Ferien hineinreichen, ist gemäß För<strong>de</strong>rplan die Betreuung weiterhin sicherzustellen.<br />
Der För<strong>de</strong>rplan ist in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>r Klassenlehrkraft zu erarbeiten und mit<br />
<strong>de</strong>n Beteiligten abzustimmen. Er soll die Durchführung <strong>de</strong>r angestrebten Maßnahme,<br />
ihre Begründung und Auswertung optimieren bzw. absichern. Außer<strong>de</strong>m wird durch<br />
<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rplan dokumentiert, dass es sich bei <strong>de</strong>r Maßnahme um eine Schulveranstaltung<br />
han<strong>de</strong>lt. Dieses ist speziell für einen eventuellen Scha<strong>de</strong>nsfall entschei<strong>de</strong>nd.<br />
Ein För<strong>de</strong>rplan ist nicht nur aus dienstrechtlichen, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re aus versicherungsrechtlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n unbedingt vor Beginn einer Maßnahme zu erstellen!<br />
27
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
28
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Teil 2<br />
Schulpflichtverletzungen<br />
Anlage 1:<br />
Anlage 2:<br />
Anlage 3:<br />
Anlage 4:<br />
Anlage 5:<br />
Maßnahmen bei Schulpflichtverletzungen und Störungen im<br />
Unterricht<br />
Anmahnung Schulbesuch/ Fehlverhalten<br />
Meldung von Schulversäumnissen<br />
Schüleranhörung<br />
Stellungnahme <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers zu Schulpflichtverletzungen<br />
Betriebspraktikum<br />
Anlage 6:<br />
Anlage 7:<br />
Anlage 8:<br />
Anlage 9:<br />
Anlage 10:<br />
Anlage 11:<br />
Anlage 12:<br />
Anlage 13:<br />
Anlage 14:<br />
Ablaufplanung für das Betriebspraktikum<br />
Information <strong>de</strong>r Eltern/Erziehungsberechtigten zum Betriebspraktikum<br />
Information zum Betriebspraktikum für <strong>de</strong>n Betrieb<br />
Bescheinigung <strong>de</strong>s Betriebes über die Bereitstellung eines<br />
Praktikumplatzes<br />
Beurteilung <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers im Betriebspraktikum<br />
Bescheinigung über die Teilnahme am Betriebspraktikum<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r im Betriebspraktikum betreuen<strong>de</strong>n Lehrkräfte<br />
Bericht über <strong>de</strong>n ersten Arbeitstag im Betrieb<br />
Praktikumsmappe – Fragen zum Betriebspraktikum<br />
Optionale Lernangebote<br />
Anlage 15:<br />
Liste möglicher optionaler Lernangebote<br />
Beratung<br />
Anlage 16: Beratungskonzept im Berufsvorbereitungsjahr<br />
Anlage 17: Beratungsgespräche im BVJ - Daten zur Person<br />
Anlage 18: Beratungsgespräche im Berufsvorbereitungsjahr –<br />
1. Beratungsgespräch<br />
Anlage 19: Beratungsgespräche im Berufsvorbereitungsjahr –<br />
2. Beratungsgespräch<br />
Anlage 20: Beratungsgespräche im Berufsvorbereitungsjahr –<br />
3. Beratungsgespräch<br />
Anlage 21: Beratungsgespräche im Berufsvorbereitungsjahr –<br />
4. Beratungsgespräch<br />
Hauptschulabschluss<br />
Anlage 22:<br />
Vergabe Hauptschulabschluss im BVJ<br />
För<strong>de</strong>rplan<br />
Anlage 23:<br />
Anlage 24:<br />
Anlage 25:<br />
För<strong>de</strong>rplan nach § 67 Abs. 5 NSchG<br />
Durchführung <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung<br />
Hilfen bei <strong>de</strong>r Bearbeitung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rplans<br />
29
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 1: Maßnahmen bei Schulpflichtverletzungen und Störungen im Unterricht<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />
Schülerin/Schüler:____________________ Kl.:________ Klassenlerer/in:___________________<br />
Vorgang bezüglich Schulpflichtverletzung<br />
Arbeits- und Sozialverhalten<br />
Gespräch mit Schülerin/Schüler hat stattgefun<strong>de</strong>n am:______ um:___________ Uhr<br />
mehrfach<br />
persönl. Kontakt nach <strong>de</strong>m Unterricht zu Hause<br />
an einem an<strong>de</strong>ren Ort Telefonkontakt<br />
Gesprächsinhalte/Vereinbarungen (kurz, ggf. Rückseite nutzen):____________________________________<br />
<br />
Keinen Kontakt bekommen<br />
Gespräch mit Eltern Mutter Vater sonst. Erziehungsberechtigte<br />
hat stattgefun<strong>de</strong>n am:______ um:______ Uhr<br />
mehrfach<br />
über persönlichen Kontakt<br />
Telefonkontakt<br />
Gesprächsinhate/Vereinbarungen:_______________________________________________________<br />
<br />
Keinen Kontakt bekommen<br />
Formbrief folgen<strong>de</strong>n Inhalts wur<strong>de</strong> abgeschickt am:__________________________________________<br />
unentsch. Fernbleiben Absprachen nicht eingehalten Mitschüler/in beleidigt<br />
unentsch. Verlassen Störungen <strong>de</strong>s Unterrichts Lehrerin/Lehrer beleidigt<br />
verspätetes Erscheinen mangeln<strong>de</strong> Einsicht in Fehlver. Verhalt. gereizt/aggressiv<br />
fehlen<strong>de</strong> Arbeitsmittel verbale Angriffe vulgäre Ausdrucksweise<br />
Mahnverfahren erfolgt (Eintrag parallel zu Kl.-Buch):<br />
1. Mahnung/Datum: __________ 2. Mahnung/Datum: ____________ 3. Mahnung/Datum: ___________<br />
Datum/Unterschrift <strong>de</strong>r Lehrkraft: ________________________________________________________<br />
Gespräch durch Beratungsteam<br />
mit Schülerin/Schüler hat stattgefun<strong>de</strong>n am: ________________<br />
mit Erziehungsberechtigten hat stattgefun<strong>de</strong>n am: ________________<br />
mit betreuen<strong>de</strong>r Einrichtung hat stattgefun<strong>de</strong>n am: ________________<br />
Gesprächsinhalte/Vereinbarungen:_______________________________________________________<br />
Datum/Unterschrift <strong>de</strong>r Beraterin/<strong>de</strong>s Beraters: _____________________________________________<br />
Klassenkonferenz ist notwendig am: __________________<br />
Beschluss <strong>de</strong>r Klassenkonferenz: ________________________________________________________<br />
30
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 2: Anmahnung Schulbesuch/ Fehlverhalten<br />
Musterschule<br />
Musterschule, Musterort, Mustermannstr.<br />
Herrn/ Frau<br />
_______________________________________________<br />
_______________________________________________<br />
___________________________<br />
Klasse: BVJ __________.<br />
Datum __________<br />
Sehr geehrte Frau/ sehr geehrter Herr .....................<br />
Ihre Tochter / Ihr Sohn / Ihr Mün<strong>de</strong>l .................................<br />
hat wie<strong>de</strong>rholt <strong>de</strong>n Unterricht versäumt, ohne eine genügen<strong>de</strong> <strong>Ent</strong>schuldigung beigebracht zu<br />
haben.<br />
ist wie<strong>de</strong>rholt verspätet zum Unterricht erschienen.<br />
hat wie<strong>de</strong>rholt und andauernd <strong>de</strong>n Unterricht nachhaltig gestört. Bitte ermahnen Sie Ihren Sohn/<br />
Ihre Tochter, da <strong>de</strong>rartiges Verhalten nicht weiter gedul<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n kann und künftig zu<br />
Ordnungsmaßnahmen führen kann.<br />
hat wie<strong>de</strong>rholt seine Hausaufgaben nicht angefertigt, was sich auf die Notengebung und auf das<br />
Arbeitsverhalten im Zeugnis auswirken und einen weiteren Schulbesuch gefähr<strong>de</strong>n kann.<br />
hat wie<strong>de</strong>rholt <strong>de</strong>n Unterricht vorzeitig verlassen.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulgesetzes in <strong>de</strong>r gültigen Fassung haben Erziehungsberechtigte<br />
die Pflicht, die Schüler/innen zur Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht anzuhalten.<br />
Ich bitte um Nachricht über <strong>de</strong>n Grund <strong>de</strong>r o. a. Versäumnisse<br />
Als Ausgleich wird <strong>de</strong>r Unterricht für .................... am Samstag, <strong>de</strong>n .....................<br />
nachgeholt.<br />
Sollte Ihr Sohn/ Ihre Tochter weiter unentschuldigt fehlen, sind wir gezwungen, ein<br />
Bußgeldverfahren einzuleiten bzw. die Fehlzeiten <strong>de</strong>m Arbeitsamt mitzuteilen, was zu einer<br />
Kürzung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>s führen kann.<br />
Bitte wirken Sie auf Ihren Sohn/ Ihre Tochter / Ihr Mün<strong>de</strong>l ein und bestätigen Sie durch<br />
Unterschrift, dass Sie von <strong>de</strong>r Mitteilung Kenntnis erhalten haben.<br />
i. A.<br />
_______________________<br />
Klassenlehrkraft<br />
_________________________________________<br />
Unterschrift <strong>de</strong>r/<strong>de</strong>s Erziehungsberechtigten<br />
31
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 3:<br />
Meldung von Schulversäumnissen<br />
Absen<strong>de</strong>r:<br />
BBS Musterburg<br />
Musterberg<br />
00000 Musterstadt<br />
Ort, Datum<br />
An <strong>de</strong>n<br />
Landkreis ............<br />
- BußgeldsteIle -<br />
An <strong>de</strong>n<br />
Landkreis ............<br />
Fachdienst Jugend<br />
und Familie<br />
An die<br />
Stadt ............<br />
Rechtsamt<br />
Postfach<br />
Schulversäumnis<br />
Gesetzl. Vertreter/ Vertreterin<br />
Schüler / Schülerin: ................................ Name: ................................<br />
geboren am: ................................ Wohnanschrift : ................................<br />
Wohnanschrift: ................................ ................................<br />
hat an folgen<strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>n Unterricht versäumt (ggf. siehe Anlage):<br />
.......................................................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................................................<br />
Die Schuld trifft nach Ansicht <strong>de</strong>r Schule<br />
<strong>de</strong>n Schüler<br />
<strong>de</strong>n gesetzlichen Vertreter<br />
<strong>de</strong>n Arbeitgeber<br />
Bisherige Kontakte zwischen Schule und Elternhaus (formal und inhaltlich bitte ausführlich):<br />
.......................................................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................................................<br />
Einschätzung <strong>de</strong>r persönlichen, familiären und schulischen Situation <strong>de</strong>s Schülers:<br />
.......................................................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................................................<br />
Vorschlag für das weitere Vorgehen<br />
Verhängen einer Geldbuße<br />
Umwandlung in eine Arbeitsmaßnahme<br />
Anlagen<br />
________________<br />
Klassenlehrkraft<br />
________________<br />
Schulleiter<br />
32
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 4:<br />
Schüleranhörung<br />
Original an Schüler/in<br />
Durchschrift an Landkreis/Stadt<br />
Ort, Datum<br />
Absen<strong>de</strong>r:<br />
BBS Musterburg<br />
Musterberg<br />
00000 Musterstadt<br />
Herrn/ Frau<br />
Betr: Schulversäumnisse / Anhörung<br />
Ihnen wird zur Last gelegt, gegen die Bestimmungen <strong>de</strong>r Schulpflicht ( §§ 58, 64 bis 67 <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
Schulgesetzes - NSchG) verstoßen zu haben. Nähere Angaben sind in <strong>de</strong>r beigefügten<br />
Mitteilung an <strong>de</strong>n<br />
Landkreis ............ /<br />
die Stadt ............ enthalten.<br />
Die Verstöße sind gemäß § 176 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 NSchG als Ordnungswidrigkeit mit Geldbuße<br />
bedroht.<br />
Aus diesem Grund wird .gegen Sie ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Gemäß § 55 <strong>de</strong>s<br />
Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) wird Ihnen hiermit Gelegenheit gegeben, sich zu <strong>de</strong>r<br />
Beschuldigung innerhalb von 14 Tagen zu äußern.<br />
Sie können Ihre Stellungnahme in <strong>de</strong>r Schule abgeben o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>m Landkreis ............., BußgeldsteIle, ................<br />
(Postanschrift: Postfach .....................)<br />
<strong>de</strong>r Stadt .............., Rechtsamt, ......................<br />
(Postanschrift: Postfach ......................)<br />
zusen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r dort abgeben.<br />
______________________<br />
Koordinatorin/Koordinator<br />
33
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 5: Stellungnahme <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers zu Schulpflichtverletzungen<br />
Name, Anschrift <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />
Datum<br />
An das<br />
Rechtsamt <strong>de</strong>s Landkreises Musterberg<br />
Muster-Str. 17<br />
35098 Musterberg<br />
Anlage zur Meldung von unentschuldigten Schulversäumnissen <strong>de</strong>r<br />
Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers_______________________________________<br />
Zu <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>n Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen Musterburg gegen mich erhobenen Vorwurf, zum<br />
wie<strong>de</strong>rholten Male nicht am Unterricht teilgenommen zu haben, nehme ich wie folgt Stellung:<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
________________________________<br />
Unterschrift <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />
34
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 6: Ablaufplanung für das Betriebspraktikum<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />
Nr Vorgang Hinweise Anlage<br />
.<br />
1 Suche eines Praktikumsplatzes<br />
Schülerinnen/Schüler suchen sich selbstständig<br />
einen Praktikumsplatz und stellen sich im Betrieb<br />
vor.<br />
Klassenlehrerin/-lehrer unterstützt ggf. bei <strong>de</strong>r<br />
Stellensuche (z. B. Datenbank <strong>de</strong>r Schule nutzen).<br />
2 – 3 Wochen vor Beginn <strong>de</strong>s Praktikums soll die<br />
Suche abgeschlossen sein.<br />
Klassenlehrerin/-lehrer erstellt eine Liste mit Namen/Betrieb/Betreuungslehrkraft<br />
und leitet sie an<br />
das Sekretariat weiter (Versicherungsschutz).<br />
2 Gesundheitszeugnis/<br />
Belehrung<br />
3 Information <strong>de</strong>r<br />
Erziehungsberechtigten<br />
4 Schreiben an die<br />
Betriebe<br />
5 Betreuungslehrkräfte<br />
festlegen<br />
6 Betreuung im<br />
Praktikum<br />
7 Schriftliche Arbeitsaufträge<br />
für Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
8 Erster Schultag/<br />
Auswertung <strong>de</strong>s<br />
Praktikums<br />
In bestimmten Bereichen ist eine Belehrung erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
z.B Lebensmittelhandwerk<br />
Schreiben über die Bedingungen <strong>de</strong>s Praktikums<br />
Bestätigung über die Bereitstellung eines Praktikumsplatzes<br />
muss spätestens zu Beginn <strong>de</strong>s<br />
Praktikums vorliegen.<br />
Klassenlehrerin/-lehrer regelt und informiert, wer<br />
wen betreut.<br />
Von Beginn an telefonische Kontakte mit <strong>de</strong>m<br />
Betrieb<br />
Erster Besuchstermin spätestens am Anfang <strong>de</strong>r<br />
2. Woche<br />
Abschlussgespräch am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Praktikums<br />
Vorbereitung und Erläuterung <strong>de</strong>r Aufgaben im<br />
Unterricht<br />
Abgabe <strong>de</strong>r schriftlichen Arbeitsaufträge/ Praktikumsmappe<br />
Erfahrungsberichte und Reflexion<br />
Formbrief<br />
Informationen zum<br />
Praktikum<br />
Bescheinigung für die<br />
Schule<br />
Praktikumsbescheinigung<br />
Beurteilungsbogen<br />
Betreuungsbogen<br />
Beurteilungsbogen<br />
Mein erster<br />
Arbeitstag<br />
Mein Betriebspraktikum<br />
35
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 7: Information <strong>de</strong>r Eltern/Erziehungsberechtigten zum Betriebspraktikum<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />
Ihr Zeichen/Ihre Nachricht Unser Zeichen Datum<br />
Betriebspraktikum im Berufsvorbereitungsjahr vom<br />
bis<br />
Sehr geehrte/r________________________<br />
wie Ihnen bereits bekannt ist, nimmt Ihre Tochter/Ihr Sohn in <strong>de</strong>m o. a. Zeitraum an einem Betriebspraktikum<br />
im Berufsvorbereitungsjahr teil.<br />
Der Praktikumsplatz wird zur Verfügung gestellt von:<br />
Name <strong>de</strong>s Betriebes :<br />
Anschrift :<br />
Telefon :<br />
Ansprechperson im Betrieb :<br />
Die Praktikanten dürfen in <strong>de</strong>r Regel von Montag bis Samstag in <strong>de</strong>r Zeit von 6:00 bis 20:00 Uhr täglich<br />
insgesamt 8 Stun<strong>de</strong>n – im Rahmen <strong>de</strong>r im Jugendschutzgesetz genannten Zeiten – beschäftigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Pausenzeiten sind hinzuzurechnen.<br />
Der persönliche Arbeitsbeginn und die Arbeitszeit sind mit <strong>de</strong>m Praktikumsbetrieb abzustimmen.<br />
Das Betriebspraktikum ist eine Schulveranstaltung, <strong>de</strong>shalb besteht Anwesenheitspflicht. Versäumnisse<br />
sind umgehend <strong>de</strong>m Praktikumsbetrieb und <strong>de</strong>r Schule bzw. <strong>de</strong>r u. g. Betreuungslehrkraft mitzuteilen.<br />
Ihre Tochter/Ihr Sohn ist während <strong>de</strong>s Praktikums seitens <strong>de</strong>r Schule unfall- und haftpflichtversichert.<br />
Ich hoffe, dass das Betriebspraktikum Einblicke in die Arbeitswelt vermittelt, die die berufliche Orientierung<br />
und Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz erleichtern.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
_________________________<br />
Klassenlehrerin/Klassenlehrer<br />
Tel. dienstl:<br />
Tel. privat:<br />
____________________<br />
Betreuungslehrkraft:<br />
36
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 8: Informationen zum Betriebspraktikum für <strong>de</strong>n Betrieb<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />
Ihr Zeichen/Ihre Nachricht Unser Zeichen Datum<br />
Betriebspraktikum im Berufsvorbereitungsjahr<br />
Sehr geehrte/r___________________________<br />
in <strong>de</strong>r Zeit vom ____________ bis ___________ wird die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler<br />
_____________________<br />
in Ihrem Betrieb ein Praktikum absolvieren.<br />
Das Praktikum wird im Rahmen <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres durchgeführt und zielt darauf ab, die<br />
Schülerinnen und Schüler bei <strong>de</strong>r beruflichen Orientierung und Ausbildungsplatzsuche zu unterstützen.<br />
Die Schülerinnen/Schüler<br />
- sind während <strong>de</strong>s Betriebspraktikums durch die Schule unfall- und haftpflichtversichert,<br />
- dürfen von Montag bis Samstag im Rahmen <strong>de</strong>r im Jugendschutzgesetz genannten Zeiten beschäftigt<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
- sind verpflichtet, regelmäßig und pünktlich im Betrieb zu erscheinen. Bei Unregelmäßigkeiten bitten<br />
wir Sie um telefonische Nachricht.<br />
Wir danken Ihnen für Ihre Bereitschaft, einen Praktikumsplatz zur Verfügung zu stellen und die Praktikantin/<strong>de</strong>n<br />
Praktikanten zu betreuen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
_________________________<br />
Klassenlehrerin/Klassenlehrer<br />
Tel. dienstl:<br />
Tel. privat:<br />
____________________<br />
Betreuungslehrkraft:<br />
37
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 9: Bescheinigung <strong>de</strong>s Betriebes über die Bereitstellung eines<br />
Praktikumsplatzes<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />
Ihr Zeichen/Ihre Nachricht Unser Zeichen Datum<br />
Betriebspraktikum im Berufsvorbereitungsjahr/ Bescheinigung für die Schule<br />
Frau/Herr _________________________________________hat sich heute in unseren Betrieb vorgestellt.<br />
Ich bin/Wir sind bereit, Ihrer Schülerin/Ihrem Schüler für die Zeit vom ___________ bis __________________<br />
einen Praktikumsplatz zur Verfügung zu stellen.<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift, Stempel<br />
Anschrift <strong>de</strong>s Betriebes:<br />
____________________________________________<br />
____________________________________________<br />
____________________________________________<br />
Tel. Nr.:<br />
Fax Nr.:<br />
E-Mail :<br />
____________________________________________<br />
____________________________________________<br />
____________________________________________<br />
Praktikumsbetreuerin/<br />
-betreuer:<br />
____________________________________________<br />
38
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 10: Beurteilung <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers im Betriebspraktikum<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />
Name <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>s Schülers<br />
Betrieb<br />
Praktikumsbetreuerin/-betreuer<br />
: _________________________________________________<br />
: _________________________________________________<br />
: _________________________________________________<br />
Interesse<br />
sehr<br />
interessiert<br />
interessiert<br />
mäßig<br />
interessiert<br />
wenig<br />
interessiert<br />
uninteressiert<br />
Teamfähigkeit<br />
1<br />
bereichert das<br />
Team<br />
1<br />
passt sich gut<br />
ein<br />
1<br />
passt sich ein<br />
1<br />
fügt sich nicht<br />
ein<br />
1<br />
belastet das<br />
Team<br />
Arbeitsweise<br />
und<br />
–verhalten<br />
Sorgfalt und<br />
zügiges<br />
Arbeiten<br />
Ausdauer<br />
und Belastbarkeit<br />
1<br />
erkennt<br />
selbstständig<br />
Arbeiten und<br />
erledigt sie<br />
1<br />
sehr sorgfältig<br />
und zügig<br />
1<br />
ausdauernd<br />
und belastbar<br />
während <strong>de</strong>r<br />
gesamten<br />
Arbeitszeit<br />
1<br />
erledigt Arbeiten<br />
selbstständig<br />
1<br />
sorgfältig und<br />
zügig<br />
1<br />
überwiegend<br />
ausdauernd und<br />
belastbar<br />
1<br />
erledigt Aufgaben<br />
nach Anweisung<br />
1<br />
mäßig sorgfältig<br />
und zügig<br />
1<br />
in Teilbereichen<br />
ausdauernd<br />
und<br />
belastbar<br />
1<br />
erledigt Aufgaben<br />
nur unter<br />
Aufsicht<br />
1<br />
wenig sorgfältig/<br />
langsam<br />
1<br />
eher wenig ausdauernd<br />
und<br />
belastbar<br />
1<br />
die Aufgaben<br />
bleiben unerledigt<br />
1<br />
oberflächlich/<br />
sehr langsam<br />
1<br />
keine Ausdauer/<br />
wenig<br />
belastbar<br />
Verhalten<br />
gegenüber<br />
an<strong>de</strong>ren<br />
Menschen<br />
1<br />
1<br />
sehr verantwortungsvoll<br />
und aufgeschlossen<br />
verantwortungsvoll<br />
und grundsätzlich<br />
aufgeschlossen<br />
1<br />
in Teilbereichen<br />
verantwortungsvoll,<br />
häufig aufgeschlossen<br />
1<br />
nimmt Verantwortung<br />
kaum<br />
wahr, wenig<br />
aufgeschlossen<br />
1<br />
nimmt Verantwortung<br />
nicht<br />
wahr, nicht<br />
aufgeschlossen<br />
Zusätzliche<br />
Bemerkungen<br />
zum<br />
Verhalten<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
39
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 11: Bescheinigung über die Teilnahme am Betriebspraktikum<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />
Praktikumsbescheinigung 2<br />
Frau/Herr_________________________________________________________________________________<br />
geboren am _____________________________________________<br />
hat in <strong>de</strong>r Zeit vom _____________ bis _______________________<br />
in meinem/unserem Betrieb ein Betriebspraktikum absolviert.<br />
Sie/Er hat folgen<strong>de</strong> Aufgaben erledigt bzw. bei sich bei folgen<strong>de</strong>n Aufgaben eingebracht<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
____________<br />
Ort, Datum<br />
_____________________________________<br />
Unterschrift, Stempel<br />
2 Bitte nach Abschluss <strong>de</strong>s Praktikums aushändigen.<br />
40
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 12: Aufgaben <strong>de</strong>r im Betriebspraktikum betreuen<strong>de</strong>n Lehrkräfte 3<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule Musterburg<br />
Aufgaben/Zeitstruktur<br />
Hinweise/Fragen<br />
Telefonische Nachfrage/<br />
Erster Tag <strong>de</strong>s<br />
Betriebspraktikums.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sich als betreuen<strong>de</strong> Lehrkraft vorstellen<br />
telefonische Erreichbarkeit klären<br />
Ansprechperson bei Schwierigkeiten<br />
Bitte um direkte Rückmeldung bei Problemen, Fehlzeiten<br />
Absprechen <strong>de</strong>s ersten Besuchstermins<br />
Schülerin/Schüler soll Mappe zum ersten Besuchstermin mitbringen<br />
Erster Besuchstermin/<br />
Anfang <strong>de</strong>r zweiten Woche,<br />
bei Bedarf früher.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Wie läuft das Praktikum?<br />
Welche Arbeiten wur<strong>de</strong>n bisher ausgeführt?<br />
Welche Arbeiten sind zukünftig vorgesehen?<br />
Wie verhält sich die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler?<br />
Gibt es Probleme bei <strong>de</strong>r Mappenführung?<br />
Wer kann <strong>de</strong>r Schülerin/<strong>de</strong>m Schüler dabei helfen?<br />
Absprechen <strong>de</strong>s zweiten Besuchstermins<br />
Zweiter Besuchstermin<br />
Abschlussgespräch/En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Betriebspraktikums.<br />
<br />
<br />
<br />
Wie ist das Praktikum gelaufen?<br />
Beurteilungsgespräch auf Grundlage eines Beurteilungsbogens<br />
(vgl. Anlage)<br />
Tipps <strong>de</strong>s Betriebes: Was kann die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler<br />
verbessern?<br />
Je nach Beurteilung <strong>de</strong>s Betriebes:<br />
<br />
<br />
<br />
Ist die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler für eine Ausbildung in diesem<br />
Bereich geeignet?<br />
Bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Betrieb aus?<br />
Kann die Schülerin/<strong>de</strong>r Schüler eine Ausbildung in diesem<br />
Betrieb machen?<br />
<br />
Hinweis zur Fertigstellung und Abgabe <strong>de</strong>r Mappe<br />
3 Sowohl im Betrieb als auch in <strong>de</strong>r Schule sollte die Ansprechpartnerin/<strong>de</strong>r Ansprechpartner während <strong>de</strong>s Betriebspraktikums nicht wechseln.<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Gespräche sollten als Kurznotiz festgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
41
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 13: Bericht über <strong>de</strong>n ersten Arbeitstag im Betrieb<br />
1. Bitte beschreiben Sie Ihre persönlichen Eindrücke zum ersten Arbeitstag:<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
2. Kreuzen Sie die jeweils zutreffen<strong>de</strong>n Antworten an:<br />
JA<br />
NEIN<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Ich bin <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern vorgestellt wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />
Der Betrieb ist mir gezeigt wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />
Ich bin in meine Tätigkeit eingewiesen wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />
Ich habe mit meiner Betreuerin/meinem Betreuer über die<br />
Aufgaben für meine Praktikumsmappe gesprochen. 1 1<br />
Ich bin darüber informiert wor<strong>de</strong>n, welche Arbeitskleidung<br />
ich benötige. 1 1<br />
Mir sind die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften<br />
mitgeteilt wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />
Ich bin über die Gesundheits- und Hygienevorschriften<br />
informiert wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />
Ich habe erfahren, welche Tätigkeiten ich in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Tagen ausführen soll. 1 1<br />
Ich bin über die betriebliche Arbeitszeit informiert wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />
Ich bin über die Betriebsordnung informiert wor<strong>de</strong>n. 1 1<br />
42
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 14: Praktikumsmappe – Fragen zum Betriebspraktikum<br />
Berufskundliche Fragen:<br />
1. Um welchen Ausbildungsberuf han<strong>de</strong>lt es sich?<br />
2. Welche anerkannten Ausbildungsberufe wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Betrieb noch ausgebil<strong>de</strong>t?<br />
3. Wie lange dauert die Ausbildung?<br />
4. Welcher Schulabschluss ist notwendig?<br />
5. Welche beson<strong>de</strong>ren Fähigkeiten sind für <strong>de</strong>n Beruf nötig?<br />
(z. B. sprachliche und mathematische Fähigkeiten, Kommunikations-, Team-, Organisationsfähigkeit,<br />
Belastbarkeit, ...)<br />
6. Welche Tätigkeiten wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Beruf vorwiegend ausgeübt?<br />
7. Unter welchen Arbeitsbedingungen wird gearbeitet?<br />
(z. B. fester o<strong>de</strong>r wechseln<strong>de</strong>r Arbeitsplatz, Arbeit im Stehen o<strong>de</strong>r Sitzen, Luft-, Temperatur-, Licht-, Geräuschverhältnisse,<br />
...)<br />
8. Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?<br />
9. Wie hoch ist das tarifliche Einkommen nach Abschluss <strong>de</strong>r Ausbildung?<br />
10. Welche Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten gibt es in <strong>de</strong>m Beruf?<br />
11. Bietet <strong>de</strong>r Beruf die Möglichkeit, in an<strong>de</strong>re Bereiche überzuwechseln?<br />
Wirtschafts- und betriebskundliche Fragen:<br />
1. Welche allgemeinen Angaben können Sie über <strong>de</strong>n Praktikumsbetrieb machen?<br />
(Name, Geschichte, Organisation)<br />
2. Wem gehört <strong>de</strong>r Betrieb? Von wem wird er geleitet?<br />
3. Wie viele Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer sind in <strong>de</strong>m Betrieb beschäftigt? Wie viele davon sind Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>?<br />
4. Was wird in <strong>de</strong>m Betrieb hergestellt bzw. welche Dienstleistungen wer<strong>de</strong>n erbracht?<br />
5. Welche Rohstoffe wer<strong>de</strong>n verarbeitet?<br />
6. Welche Maschinen, Werkstoffe und Tätigkeiten sind für die Fertigung <strong>de</strong>r Produkte erfor<strong>de</strong>rlich?<br />
7. Wer ist Hauptabnehmer <strong>de</strong>r Produkte bzw. <strong>de</strong>r Dienstleistungen?<br />
43
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 15: Liste möglicher optionaler Lernangebote<br />
1. Aquarellmalerei 43. Gesellschaftsspiele<br />
2. Aquarienbau 44. Gesellschaftstanz<br />
3. Arbeiten mit <strong>de</strong>m Internet 45. Gitarre<br />
4. Arbeiten mit Karte und Kompass 46. Holzschnitzen<br />
5. Aufziehen u. Rahmung von 47. Holzspiele herstellen<br />
Postern<br />
6. Ballspiele 48. HS-För<strong>de</strong>rkurs Deutsch<br />
7. Batiken u. Sei<strong>de</strong>nmalerei 49. HS-För<strong>de</strong>rkurs Mathematik<br />
8. Bau v. Schachfiguren 50. Imkerei<br />
9. Billard 51. Inline-Skating<br />
10. Boßeln 52. Kanu fahren<br />
11. Brettspiele 53. Karten- und Brettspiele<br />
12. Bumerangbau 54. Kegeln<br />
13. Computerschein (Hardware) 55. Knoten v. Freundschaftsbän<strong>de</strong>rn<br />
14. Computerschein (Software) 56. Kochen und Grillen<br />
15. Computertraining 57. Kosmetik<br />
16. Dartspiele 58. Kunstschmie<strong>de</strong>n<br />
17. Deutsch für Auslän<strong>de</strong>r/innen 59. Marmorieren<br />
18. Digitalfotografie 60. Metalltreibarbeiten<br />
19. Drachenbau 61. Mo<strong>de</strong>llbau<br />
20. Drechseln 62. Montagetechnik<br />
21. Drechseln + Mo<strong>de</strong>llbau 63. Motorenmontage<br />
22. Einführung in das<br />
64. Praxis Mofaführerschein<br />
Elektroschweißen<br />
23. Einführung in das<br />
65. Schach- und Skatspiel<br />
Schutzgasschweißen<br />
24. Einführung in die Löttechnik 66. Schachbrettbau<br />
25. Eislauf 67. Schülerzeitung<br />
26. Elektro<strong>de</strong>nschweißen 68. Schwimmen<br />
27. Elektronik 69. Sei<strong>de</strong>nmalerei<br />
28. Emaillierarbeiten 70. Serviettentechnik<br />
29. Erstellen von Postern 71. Skatspiel<br />
30. Fa<strong>de</strong>nbil<strong>de</strong>r 72. Softball Tennis<br />
31. Fahrrad/Mofa/Mountainbike 73. Tanzen<br />
32. Fahrradtour durch <strong>de</strong>n Landkreis 74. Tennis<br />
33. Fe<strong>de</strong>rball (Badminton) 75. Theorie Mofaführerschein<br />
34. Fensterbil<strong>de</strong>r 76. Tiffany-Technik<br />
35. Fertigen von Dekorationen 77. Tischtennis<br />
36. Filmen 78. Töpfern und Tonarbeiten<br />
37. Floßfahrt 79. Übungen für Sportangeln<br />
38. Flugmo<strong>de</strong>llbau 80. Vi<strong>de</strong>o und Film<br />
39. Fotografieren 81. Volleyball<br />
40. Freundschaftsbän<strong>de</strong>r 82. Waldlauf<br />
41. Furnierarbeiten 83. Walkie-Talkie<br />
42. Fußball 84. Wan<strong>de</strong>rn<br />
Ergänzungen:<br />
1. 4.<br />
2. 5.<br />
3. 6.<br />
44
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 16: Beratungskonzept im Berufsvorbereitungsjahr<br />
Informationen in<br />
abgeben<strong>de</strong>n Schulen<br />
1. Beratungsgespräch<br />
Einschulungsberatung<br />
Termin/Zeitraum:<br />
• im Schuljahr vor <strong>de</strong>r<br />
Einschulung in das<br />
BVJ<br />
• im Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>m Unterrichtsverbund<br />
Mögliche Zusammensetzung<br />
<strong>de</strong>s Beratungsteams:<br />
• betroffene Lehrkräfte<br />
• Beratungslehrer/in<br />
• bei <strong>de</strong>r Anmeldung • Koordinator/in/<br />
Abteilungsleiter/in<br />
• Teamleiter/in<br />
• Beratungslehrer/in<br />
• Klassenlehrer/in<br />
• Schulsozialpädagoginnen<br />
und<br />
-pädagogen<br />
Inhalt <strong>de</strong>r Beratungsgespräche:<br />
• Einblick in die<br />
Arbeit <strong>de</strong>s BVJ´s<br />
• Informationen<br />
zum Erwerb <strong>de</strong>s<br />
HSA<br />
• Berufsfeldwahl<br />
• persönliche Ziele<br />
• schulische Ziele<br />
• Vereinbarungen<br />
für das Schuljahr<br />
• Möglichkeiten und<br />
Chancen innerhalb<br />
<strong>de</strong>s BVJ´s,<br />
z. B. HSA,<br />
Praktikum<br />
2. Beratungsgespräch • Oktober/November • Klassenlehrer/in<br />
• Beratungslehrer/in<br />
• Schulsozialpädagoginnen<br />
und<br />
-pädagogen<br />
3. Beratungsgespräch • bei Ausgabe <strong>de</strong>s<br />
Halbjahreszeugnisses<br />
• Klassenlehrer/in<br />
• Agentur für Arbeit<br />
4. Beratungsgespräch • März/April • Klassenlehrer/in<br />
• Beratungslehrer/in<br />
• Schulsozialpädagoginnen<br />
und<br />
-pädagogen<br />
• Agentur für Arbeit<br />
• Überprüfung und<br />
Fortschreibung<br />
<strong>de</strong>r Ziele<br />
• persönliche <strong>Ent</strong>wicklung<br />
• Leistungsstand<br />
• Perspektiven<br />
• persönliche <strong>Ent</strong>wicklung<br />
• Leistungsstand<br />
• Perspektiven<br />
• Konkretisierung<br />
<strong>de</strong>r Berufswahl<br />
• Stellensuche<br />
• Übergang in Ausbildung<br />
o<strong>de</strong>r Arbeit<br />
• Maßnahmen <strong>de</strong>r<br />
Agentur für Arbeit<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
Schulformen<br />
45
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 17: Beratungsgespräche im BVJ<br />
Daten zur Person<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
geboren am:<br />
Geburtsort:<br />
___________________________________<br />
___________________________________<br />
___________________________________<br />
___________________________________<br />
Anschrift:<br />
____________________________________________________________________<br />
Telefon:<br />
____________________________________________________________________<br />
Erziehungsberechtigte: ____________________________________________________________________<br />
Geschwister: ____________________________________________________________________<br />
private Situation: ____________________________________________________________________<br />
_______________________________________________________________________________________<br />
bisherige Schullaufbahn:____________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________________________<br />
schulische Leistungen: _____________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________________________<br />
Selbsteinschätzung: _____________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________________________<br />
Hobby/Freizeitverhalten:_____________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
Gesundheitliche Merkmale:___________________________________________________________________<br />
Erwartungen:______________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
Bemerkungen: ____________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
Datum: _____________________<br />
Lehrkraft: ____________________________________<br />
46
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 18: Beratungsgespräche im BVJ<br />
1. Beratungsgespräch - Einschulungsberatung<br />
1. Was soll erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />
Persönliche Ziele: ___________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Schulische Ziele: ____________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
2. Wie soll es erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
3. Gewünschtes Berufsfeld: ______________________________________________________________<br />
4. Berufswunsch: ______________________________________________________________________<br />
5. BVJ-Information:<br />
HSA-Kurs<br />
Praktika<br />
Optionale Lernangebote<br />
Klassenfahrt<br />
Son<strong>de</strong>rklasse (z.B. Sprachklasse)<br />
Beratung<br />
Unterschriften <strong>de</strong>r Beteiligten:<br />
Schülerin/Schüler:<br />
Erziehungsberechtigte/r:<br />
Klassenlehrerin/Klassenlehrer:<br />
Beratungslehrerin/Beratungslehrer:<br />
Schulsozialpädagogin/-pädagoge:<br />
Datum: _____________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
47
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 19: Beratungsgespräche im BVJ<br />
2. Beratungsgespräch (Blatt 1)<br />
1. Beurteilung <strong>de</strong>r Leistungen:<br />
Bitte die jeweilige<br />
Beurteilungsspalte<br />
ankreuzen:<br />
sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft<br />
Lernfähigkeit<br />
Lernbereitschaft<br />
fasst sehr<br />
schnell auf<br />
sehr stark<br />
interessiert<br />
Kognitive und motorische Fähigkeiten<br />
fasst schnell<br />
auf<br />
stark<br />
interessiert<br />
Erläuterungen<br />
nötig<br />
interessiert<br />
eingeschränkt<br />
wenig<br />
interessiert<br />
Feinmotorik<br />
sehr<br />
geschickt<br />
gut entwickelt<br />
stark eingeschränkt<br />
nicht<br />
interessiert<br />
durchschnittlich<br />
Arbeitsverhalten<br />
Arbeitstempo sehr schnell schnell durchschnittlich<br />
Ausdauer sehr viel viel durchschnittlich<br />
Zusammenarbeit för<strong>de</strong>rt die keine Schwierigkeiten<br />
ist bereit, mit<br />
Zusammenarbeit<br />
in <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren zu-<br />
Zusammenarsammenzuar-<br />
Pünktlichkeit<br />
immer<br />
pünktlich<br />
beit<br />
in <strong>de</strong>r Regel<br />
pünktlich<br />
beiten<br />
selten<br />
pünktlich,<br />
entschuldigt<br />
Arbeitsergebnis sehr genau genau meistens<br />
genau<br />
z. T. eingeschränkt<br />
langsam<br />
eingeschränkt<br />
gelegentlich<br />
Schwierigkeiten<br />
in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />
selten pünktlich,<br />
selten<br />
entschuldigt<br />
meistens<br />
ungenau<br />
kaum<br />
entwickelt<br />
sehr langsam<br />
kaum Ausdauer<br />
ständig<br />
Schwierigkeiten<br />
in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />
unpünktlich,<br />
unentschuldigt<br />
immer<br />
ungenau<br />
2. Bemerkungen (Persönliche <strong>Ent</strong>wicklung, Beson<strong>de</strong>rheiten, usw.):<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
48
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 19: Beratungsgespräche im BVJ<br />
2. Beratungsgespräch (Blatt 2)<br />
3. Zielkontrolle: Wur<strong>de</strong>n die bisherigen Zielsetzungen erreicht?<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
4. Fortschreibung <strong>de</strong>r Ziele: Was soll erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />
Persönliche Ziele: ____________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Schulische Ziele: ____________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
5. Wie soll es erreicht wer<strong>de</strong>n? ___________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
6. Berufliche Perspektiven: ______________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Unterschriften <strong>de</strong>r Beteiligten:<br />
Schülerin/Schüler:<br />
Erziehungsberechtigte/r:<br />
Klassenlehrerin/Klassenlehrer:<br />
Beratungslehrerin/Beratungslehrer:<br />
Schulsozialpädagogin/-pädagoge:<br />
Datum: ____________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
49
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 20: Beratungsgespräche im BVJ<br />
3. Beratungsgespräch<br />
1. Einschätzung <strong>de</strong>r bisherigen <strong>Ent</strong>wicklung: Leistungsstand, Arbeits- und Sozialverhalten, persönliche<br />
<strong>Ent</strong>wicklung, Sonstiges:<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
2. Zielkontrolle: Wur<strong>de</strong>n die bisherigen Zielsetzungen erreicht?<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
3. Fortschreibung <strong>de</strong>r Ziele: Was soll erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />
Persönliche Ziele: ___________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Schulische Ziele: ____________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
4. Wie soll es erreicht wer<strong>de</strong>n? ___________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
5. Berufliche Perspektiven: ______________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Unterschriften <strong>de</strong>r Beteiligten:<br />
Schülerin/Schüler:<br />
Erziehungsberechtigte/r:<br />
Klassenlehrerin/Klassenlehrer:<br />
Beratungslehrerin/Beratungslehrer:<br />
Schulsozialpädagogin/-pädagoge:<br />
Berufsberaterin/-berater:<br />
Datum: ______________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
50
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 21: Beratungsgespräche im BVJ<br />
4. Beratungsgespräch<br />
1. Zielkontrolle: Wur<strong>de</strong>n die bisherigen Zielsetzungen erreicht?<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
2. Fortschreibung <strong>de</strong>r Ziele: Was soll erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />
Persönliche Ziele: ___________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Schulische Ziele: ____________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
3. Wie soll es erreicht wer<strong>de</strong>n? ___________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
4. Berufliche Perspektiven: ______________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
5. Konkreter Berufswunsch: _____________________________________________________________<br />
Bisherige Maßnahmen: _______________________________________________________________<br />
Zukünftige Maßnahmen: ______________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________<br />
6. Alternativen: ________________________________________________________________________<br />
Unterschriften <strong>de</strong>r Beteiligten:<br />
Schülerin/Schüler:<br />
Erziehungsberechtigte/r:<br />
Klassenlehrerin/Klassenlehrer:<br />
Beratungslehrerin/Beratungslehrer:<br />
Schulsozialpädagogin/-pädagoge:<br />
Berufsberaterin/-berater:<br />
Datum: _____________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
____________________________________<br />
51
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 22: Vergabe Hauptschulabschluss im BVJ<br />
Bedingungen:<br />
• min<strong>de</strong>stens befriedigen<strong>de</strong> Leistungen in bei<strong>de</strong>n Lernbereichen und<br />
• min<strong>de</strong>stens ausreichen<strong>de</strong> Leistung im För<strong>de</strong>rangebot (§ 25 BbS-VO)<br />
Zu beachten: § 23 BbS-VO gilt grundsätzlich für alle Bildungsgänge, d.h. insgesamt dürfen maximal zwei<br />
Fünfen o<strong>de</strong>r eine Sechs auf <strong>de</strong>m Zeugnis erscheinen..<br />
Die Festsetzung <strong>de</strong>r einzelnen Noten erfolgt unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Leistungsentwicklung. Die Note<br />
für die Leistung in einem Lernbereich ergibt sich aus <strong>de</strong>n zugeordneten Einzelnoten unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r unterschiedlichen Zeitanteile und <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r vermittelten Kompetenzen für <strong>de</strong>n Bildungsgang.<br />
(§ 22 BbS-VO)<br />
Beispiele:<br />
Für das Hauptschulangebot ist die reguläre Stun<strong>de</strong>ntafel wie folgt modifiziert:<br />
Die 4 Stun<strong>de</strong>n für die optionalen Lernangebote sowie je eine Stun<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m berufsübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Lernbereich und aus <strong>de</strong>m berufsbezogenen Lernbereich sind für das Hauptschulkursför<strong>de</strong>rangebot vorgesehen.<br />
Die Gesamtstun<strong>de</strong>nzahl ist unverän<strong>de</strong>rt.<br />
Unterrichtsfach<br />
Stun<strong>de</strong>n<br />
Stun<strong>de</strong>n<br />
pro Fach A B C D F G H<br />
Berufsübergreifen<strong>de</strong>r<br />
Lernbereich<br />
6<br />
Regel-BVJ=7<br />
3 3 3 3 3 3 3/4<br />
Deutsch 2 3 4 2 2 2 3 4<br />
Politik 2 3 3 2 3 2 3 3<br />
Sport 1 3 3 5 3 5 3 3<br />
Religion 1 3 3 5 3 5 4 4<br />
Berufsbezogener<br />
Lernbereich<br />
23<br />
Regel-BVJ=24<br />
3 3 3 4 3 3 3<br />
Fachtheorie 5<br />
Regel-BVJ=6<br />
Fachrichtung 1 3 3 3 3 4 2 3 2<br />
Fachrichtung 2 2 3 4 4 3 5 4 4<br />
Fachpraxis 18<br />
Fachrichtung 1 10 3 3 3 4 3 3 2<br />
Fachrichtung 2 8 3 4 4 2 3 4 5<br />
För<strong>de</strong>rangebot<br />
Hauptschulkurs<br />
0<br />
Regel-BVJ=4<br />
6 4 4 3 2 3 4 4<br />
HS Deutsch 2 4 4 4 2 2 3 4<br />
HS Mathe 2 4 4 3 3 3 3 4<br />
HS Englisch 2 4 4 3 2 3 6 4<br />
Optionale Lernangebote<br />
Hauptschulabschluss<br />
JA JA JA NEIN NEIN JA<br />
JA<br />
NEIN<br />
Beispiel H: unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Leistungsentwicklung kann für <strong>de</strong>n berufsübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Lernbereich eine drei o<strong>de</strong>r eine vier gerechtfertigt sein.<br />
52
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 23: För<strong>de</strong>rplan nach § 67 Abs. 5 NSchG 4<br />
Zuständigkeit : Schule Jugendwerkstatt<br />
I. Angaben zur verantwortlichen berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule<br />
Schule:<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Anschrift:<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Tel./Fax/E-Mail:<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Klassenlehrer/in: ___________________________<br />
Klasse: ________________________________<br />
II. Angaben zur Schülerin/zum Schüler<br />
Schüler/in<br />
Name, Vorname:<br />
Geburtsdatum, Geburtsort:<br />
Straße, Hausnummer:<br />
Postleitzahl, Wohnort:<br />
Telefon:<br />
Erziehungsberechtigte/er<br />
Name, Vorname:<br />
Straße, Hausnummer:<br />
Postleitzahl, Wohnort:<br />
Telefon:<br />
__________________________________<br />
Status/ Nationalität:<br />
Wohnhaft bei:<br />
Zuletzt besuchte allg. bild. Schule:<br />
Klasse:<br />
Ggf. Ansprechpartner/in:<br />
Ggf. Tel./Fax/E-Mail:<br />
____________________________________________________<br />
____________________________________________________<br />
____________________________________________________<br />
____________________________________________________<br />
III. För<strong>de</strong>reinrichtung<br />
Name <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>reinrichtung:<br />
Anschrift:<br />
Tel./Fax/E-Mail:<br />
Ansprechpartner/in:<br />
__________________________________________________________<br />
____________________________________________________<br />
____________________________________________________<br />
____________________________________________________<br />
För<strong>de</strong>rzeitraum:__________ Beginn:_________ vorauss. En<strong>de</strong>:________ Wochenstun<strong>de</strong>n:__________<br />
4 Die Bestimmungen <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen Datenschutzgesetzes sind zu beachten.<br />
53
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
IV.<br />
Begründung <strong>de</strong>r Maßnahme<br />
a) Grün<strong>de</strong> für die individuelle För<strong>de</strong>rung<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
b) Ziele <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
c) Arbeitsbereiche / Einsatzgebiete<br />
_____________________________________________________________________________________<br />
_____________________________________________________________________________________<br />
_____________________________________________________________________________________<br />
_____________________________________________________________________________________<br />
_____________________________________________________________________________________<br />
_____________________________________________________________________________________<br />
d) Absprachen zur Kooperation – Planung <strong>de</strong>r Betreuung/Beratung<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
Wir sind mit <strong>de</strong>r Vereinbarung einverstan<strong>de</strong>n:<br />
____________________<br />
Datum<br />
_____________________<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />
____________________<br />
Schülerin/ Schüler<br />
____________________<br />
För<strong>de</strong>reinrichtung<br />
54
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 24: Durchführung <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung<br />
1. Betreuungsgespräche wur<strong>de</strong>n durchgeführt<br />
am:<br />
_____________<br />
_____________<br />
_____________<br />
_____________<br />
_____________<br />
_____________<br />
_____________<br />
durch:<br />
______________________<br />
______________________<br />
______________________<br />
______________________<br />
______________________<br />
______________________<br />
______________________<br />
2. Verlauf <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
3. Auswertung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmaßnahme<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
4. Perspektiven (Planung anschließen<strong>de</strong>r Maßnahmen)<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
Abschlussdatum<br />
____________________<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />
____________________<br />
Schülerin/Schüler<br />
____________________<br />
För<strong>de</strong>reinrichtung<br />
55
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anlage 25: Hilfen für die Bearbeitung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rplans 5<br />
Der För<strong>de</strong>rplan ist die rechtliche Grundlage <strong>de</strong>r angestrebten Maßnahme<br />
und enthält Angaben zur Begründung, Durchführung und Auswertung. Alle<br />
Angaben sind vollständig auszufüllen.<br />
För<strong>de</strong>reinrichtung Die in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>reinrichtung abzuleisten<strong>de</strong> Wochenstun<strong>de</strong>nzahl sollte sich<br />
nach <strong>de</strong>r individuellen Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Jugendlichen richten und sich<br />
an <strong>de</strong>r Regelarbeitszeit <strong>de</strong>r Einrichtung orientieren.<br />
Voraussetzungen für die<br />
individuelle För<strong>de</strong>rung<br />
Begründung <strong>de</strong>r Maßnahme<br />
Die Jugendlichen sollen Min<strong>de</strong>stvoraussetzungen für die Aufnahme in eine<br />
einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rung erfüllen.<br />
Voraussetzungen für <strong>de</strong>n Besuch einer Jugendwerkstatt:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bereitschaft <strong>de</strong>s Jugendlichen zumin<strong>de</strong>st auf mittlere Sicht zu einer<br />
kontinuierlichen Mitarbeit und minimale Interaktions- und Kooperationsfähigkeiten<br />
<strong>de</strong>utlich manifestierte „Schulunlust“ über einen längeren Zeitraum (Indizien:<br />
erhebliche Schulversäumnisse in <strong>de</strong>n letzten zwei zurückliegen<strong>de</strong>n<br />
Jahren, ggf. gepaart mit massiven Störungen <strong>de</strong>s Unterrichts sowie<br />
passiven Verweigerungen)<br />
soziale Benachteiligung (materielle Verhältnisse, geschie<strong>de</strong>ne o<strong>de</strong>r<br />
getrennt leben<strong>de</strong> Eltern, kriminelles bzw. gewalttätiges Milieu, usw.)<br />
individuelle Benachteiligung (kognitive Lernbeeinträchtigung,<br />
emotional unreife Persönlichkeitsstruktur, auffälliges Sozialverhalten,<br />
<strong>Ent</strong>scheidungsängste, Verantwortungsflucht, usw.)<br />
motorische Defizite (ohne erhebliche körperliche Behin<strong>de</strong>rungen)<br />
Voraussetzung für <strong>de</strong>n Besuch einer „an<strong>de</strong>re Einrichtung“:<br />
<br />
für die För<strong>de</strong>rung in betrieblichen Einrichtungen ist minimales Arbeitsund<br />
Sozialverhalten, wie z. B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit,<br />
gewünscht<br />
Ziele <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung Die Ziele <strong>de</strong>r einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rung können im Laufe <strong>de</strong>r Maßnahme<br />
konkretisiert und verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Sie sind von <strong>de</strong>r individuellen<br />
Ausgangslage <strong>de</strong>s Jugendlichen abhängig und über <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rzeitraum<br />
fortzuschreiben. Grundsätzlich ist die <strong>Ent</strong>wicklung einer positiven Einstellung<br />
zur Lebens- und Arbeitswelt notwendig, um eine berufliche Orientierung<br />
aufzubauen.<br />
Ziele können sein:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Steigerung <strong>de</strong>s Selbstwertgefühls<br />
<strong>Ent</strong>wicklung neuer Lernmotivation<br />
Rückführung in die berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />
Stabilisierung <strong>de</strong>r persönlichen Lebensumstän<strong>de</strong><br />
Positives Körpergefühl<br />
5 Die angefügten Hilfen zur Bearbeitung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rplans sind als Leitfa<strong>de</strong>n anzusehen. Die vorgeschlagenen Formulierungen sollen<br />
beispielhaft verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
56
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Arbeitsbereiche/<br />
Einsatzgebiete<br />
Der vorgesehene Arbeitsbereich bzw. das vorgesehene Einsatzgebiet ist<br />
aufzuführen.<br />
In sinnvollen Zeitabstän<strong>de</strong>n sind Einzel-, Teamgespräche bzw. Beratungen<br />
durchzuführen.<br />
Durchführung <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung<br />
Die Dokumentation <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rung ist<br />
nach Abschluss <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmaßnahme entsprechend <strong>de</strong>r Vorgaben für<br />
Zeugnisse zu archivieren.<br />
För<strong>de</strong>rungsverlauf Der Verlauf <strong>de</strong>r individuellen För<strong>de</strong>rung ist zu kommentieren. Es ist eine<br />
Aussage zu treffen, ob die För<strong>de</strong>rmaßnahme wie geplant durchgeführt, o<strong>de</strong>r<br />
ob Verän<strong>de</strong>rungen vorgenommen wur<strong>de</strong>n. Diese sind anzugeben und zu<br />
begrün<strong>de</strong>n.<br />
Auswertung <strong>de</strong>r<br />
För<strong>de</strong>rmaßnahme<br />
Es ist eine Aussage darüber vorzunehmen, ob die geplante För<strong>de</strong>rmaßnahme<br />
entsprechend <strong>de</strong>r Zielsetzung umgesetzt wer<strong>de</strong>n konnte. Die Stellungnahme<br />
entfällt, wenn die För<strong>de</strong>reinrichtung eine Jugendwerkstatt ist.<br />
Perspektiven Die kurz- und mittelfristigen Aussichten für <strong>de</strong>n Jugendlichen sollen umrissen<br />
wer<strong>de</strong>n; Angaben sollen sich sowohl auf die berufliche Zukunft als auch<br />
die <strong>Ent</strong>wicklung <strong>de</strong>r persönlichen Lebensumstän<strong>de</strong> beziehen.<br />
57
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
58
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Teil 3<br />
Rechtliche Grundlagen für das Berufsvorbereitungsjahr<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>n EB-BbS 60<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>r BbS-VO 62<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulgesetz 65<br />
59
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>n EB-BbS<br />
vom 10. Juni 2009, mit Wirkung <strong>de</strong>r ab 1.8.2011 gelten<strong>de</strong>n Fassung.<br />
Erster Abschnitt: -Grundlagen <strong>de</strong>r Ausbildung-<br />
A<br />
Stun<strong>de</strong>ntafel<br />
4. Berufseinstiegsschule<br />
4.2 Berufsvorbereitungsjahr<br />
4.2.1 Berufsvorbereitungsjahr - Regelform<br />
Die berufsbezogenen Lernbereiche – Theorie - und – Praxis - beziehen sich in<br />
<strong>de</strong>r Regel auf Bildungsinhalte aus zwei Fachrichtungen.<br />
Eine Fachrichtung muss mit <strong>de</strong>n berufsbezogenen Lernbereichen ‚Theorie’ und<br />
‚Praxis’ durchgehend während <strong>de</strong>s gesamten Schuljahres erteilt wer<strong>de</strong>n, um eine<br />
Leitfunktion zu übernehmen. Die zweite Fachrichtung darf jedoch nicht mit<br />
weniger als sechs Stun<strong>de</strong>n pro Woche angesetzt wer<strong>de</strong>n. Die Stun<strong>de</strong>nanteile,<br />
die <strong>de</strong>n jeweiligen Fachrichtungen zugeordnet wer<strong>de</strong>n, bleiben variabel. Sie sollen<br />
- wie die Wahl <strong>de</strong>r Fachrichtungen auch - die individuellen Bildungsinteressen<br />
<strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler und die Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Schulstandortes angemessen berücksichtigen. In <strong>de</strong>r Fachrichtung<br />
Wirtschaft wird im berufsbezogenen Lernbereich nicht zwischen – Theorie<br />
- und – Praxis – getrennt. Hier sollen solche Bildungsinhalte unterrichtet wer<strong>de</strong>n,<br />
die für anwendungsbezogene Tätigkeiten beson<strong>de</strong>rs geeignet sind. Aus<br />
pädagogischen Grün<strong>de</strong>n können bis zu vier Unterrichtsstun<strong>de</strong>n mit doppelter<br />
Lehrerbesetzung durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Diese Stun<strong>de</strong>n sind jedoch auf das<br />
Stun<strong>de</strong>nmaß <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel anzurechnen.<br />
4.2.2 För<strong>de</strong>rkonzept zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr können für leistungsbereite Schülerinnen und Schüler<br />
Lerngruppen im Rahmen eines beson<strong>de</strong>ren handlungsorientierten För<strong>de</strong>rkonzeptes<br />
mit innerer o<strong>de</strong>r äußerer Differenzierung zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />
gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Dabei ist ein beson<strong>de</strong>res sechsstündiges<br />
För<strong>de</strong>rangebot vorzusehen. Im Rahmen dieses För<strong>de</strong>rangebotes sind zwei<br />
Stun<strong>de</strong>n Englischunterricht zu erteilen. Die Stun<strong>de</strong>ntafel ist unter Einhaltung <strong>de</strong>r<br />
Gesamtwochenstun<strong>de</strong>n zu modifizieren.<br />
Das För<strong>de</strong>rkonzept muss die beson<strong>de</strong>re berufspädagogische För<strong>de</strong>rung geeigneter<br />
Schülerinnen und Schüler zur ausgewogenen <strong>Ent</strong>wicklung von Fach-, Metho<strong>de</strong>n-<br />
sowie Sozialkompetenz darlegen. Durch eine projektorientierte Unterrichtsgestaltung<br />
soll das theoretische Wissen gefestigt wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Fächern<br />
Deutsch/Kommunikation und Mathematik ist im zweiten Schulhalbjahr eine<br />
schriftliche Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungsstän<strong>de</strong> durchzuführen. Als schriftliche<br />
Überprüfung wird je eine Klausur mit einer Bearbeitungszeit von 90 Minuten<br />
geschrieben. Die Klausuraufgaben wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Lehrkräften, die in <strong>de</strong>m<br />
Fach zuletzt unterrichtet haben, gestellt und bewertet. Das Ergebnis <strong>de</strong>r Klausurarbeit<br />
geht bei <strong>de</strong>r Bildung <strong>de</strong>r Endnote für das Fach so ein, als läge eine<br />
zusätzliche Lernkontrolle mit gleicher Bewertung (doppelte Wertung) vor.<br />
Im Fach Deutsch/Kommunikation fin<strong>de</strong>t eine mündliche Überprüfung statt. Die<br />
Überprüfung soll die mündliche Ausdrucksfähigkeit <strong>de</strong>r Schülerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Schülers in einem berufsbezogenen Thema erkennen lassen. Sie soll in <strong>de</strong>r<br />
Regel 15 Minuten dauern. Es kann auch eine Gruppe von bis zu drei Schülerinnen<br />
und Schülern gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall dauert die Überprüfung in <strong>de</strong>r<br />
Regel 30 Minuten. Die mündliche Überprüfung soll von <strong>de</strong>r<br />
das Fach Deutsch/Kommunikation unterrichten<strong>de</strong>n Lehrkraft durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das För<strong>de</strong>rangebot ist beson<strong>de</strong>rs zu benoten und im Zeugnis auszuweisen.<br />
60
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
4.2.3 Berufsvorbereitungsjahr - Son<strong>de</strong>rform für Aussiedlerinnen und<br />
Aussiedler sowie Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>r -<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr in <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rform für Aussiedlerinnen und Aussiedler<br />
sowie Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>r kann zugunsten eines vermehrten<br />
Deutschunterrichtes im Rahmen <strong>de</strong>r Gesamtwochenstun<strong>de</strong>nzahl eine an<strong>de</strong>re<br />
als die vorgesehene Stun<strong>de</strong>nverteilung vorgenommen wer<strong>de</strong>n. Der Unterricht<br />
im berufsbezogenen Lernbereich kann sich auf eine Fachrichtung beschränken.<br />
4.2.4 Optionale Lernangebote<br />
Abweichend von Nr. 2.9 dienen optionale Lernangebote im Berufsvorbereitungsjahr<br />
<strong>de</strong>r schwerpunktmäßigen <strong>Ent</strong>wicklung von Interessen und Neigungen,<br />
<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kreativität und <strong>de</strong>r Freizeitgestaltung, für Aussiedlerinnen<br />
und Aussiedler sowie Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Sprache. Die Leistungen <strong>de</strong>r Schülerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schülers in <strong>de</strong>n optionalen<br />
Lernangeboten wer<strong>de</strong>n nicht bewertet.<br />
4.2.5 Einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rpläne nach § 67 Abs. 5 NSchG<br />
Für Jugendliche, die in beson<strong>de</strong>rem Maße auf sozialpädagogische Hilfe angewiesen<br />
sind, können im Rahmen <strong>de</strong>r Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht nach § 67 Abs. 5<br />
NSchG einzelfallbezogene För<strong>de</strong>rpläne aufgestellt wer<strong>de</strong>n. Die einzelfallbezogene<br />
För<strong>de</strong>rung kann vollständig durch eine Jugendwerkstatt o<strong>de</strong>r eine an<strong>de</strong>re<br />
geeignete Einrichtung übernommen o<strong>de</strong>r durch eine Vernetzung schulischer<br />
(z.B. Teilbesuch <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres) und außerschulischer För<strong>de</strong>rangebote<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
4.2.6 Betriebspraktikum<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr soll ein Betriebspraktikum von zwei bis vier Wochen<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Das Betriebspraktikum soll so angelegt wer<strong>de</strong>n, dass<br />
auch die beteiligten Lehrkräfte die Möglichkeit haben, die Schülerinnen und<br />
Schüler im betrieblichen Umfeld zu beobachten, um sie dadurch besser beurteilen<br />
und för<strong>de</strong>rn zu können.<br />
4.2.7 Stun<strong>de</strong>ntafel für das Berufsvorbereitungsjahr<br />
Lernbereiche<br />
Berufsübergreifen<strong>de</strong>r Lernbereich<br />
mit <strong>de</strong>n Fächern<br />
Deutsch/Kommunikation<br />
Politik<br />
Sport<br />
Religion<br />
Wochenstun<strong>de</strong>n<br />
⎫ 7<br />
⎬<br />
⎪<br />
⎭<br />
Berufsbezogener Lernbereich 24<br />
Theorie - Fachrichtung- ⎫<br />
Praxis - Fachrichtung- ⎭<br />
Theorie - Fachrichtung- ⎫<br />
Praxis - Fachrichtung-- ⎭<br />
Optionale Lernangebote 4<br />
Unterrichtsstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Klasse pro Woche 35<br />
61
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>r BbS-VO<br />
vom 10. Juni 2009, mit Wirkung <strong>de</strong>r ab 1.8.2011 gelten<strong>de</strong>n Fassung.<br />
§ 22 Leistungsbewertung, Zeugnis<br />
(1)….<br />
(2) Der Festsetzung <strong>de</strong>r Noten zum En<strong>de</strong> eines Schuljahres sind die im gesamten<br />
Schuljahr erbrachten Leistungen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Leistungsentwicklung<br />
zugrun<strong>de</strong> zu legen.<br />
(3) Die Note für die Leistung in einem Lernbereich ist aus <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n zugeordneten<br />
Fächern, Lernfel<strong>de</strong>rn, Lerngebieten und Qualifizierungsbausteinen erbrachten<br />
Leistungen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r unterschiedlichen Zeitanteile<br />
und <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r vermittelten Kompetenzen für <strong>de</strong>n Bildungsgang zu ermitteln.<br />
Wer<strong>de</strong>n im Rahmen einer Abschluss- o<strong>de</strong>r Zusatzprüfung fächer-, lernfeld-<br />
o<strong>de</strong>r lerngebietübergreifen<strong>de</strong> Prüfungsleistungen erbracht, so fließen diese<br />
in die Note für <strong>de</strong>n Lernbereich ein. Prüfungsleistungen, die in einem bestimmten<br />
Fach, Lernfeld, Lerngebiet und Qualifizierungsbaustein erbracht wer<strong>de</strong>n,<br />
fließen in die Note für das jeweilige Fach, Lernfeld, Lerngebiet o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Qualifizierungsbaustein<br />
ein.<br />
(4) …<br />
§ 23 Abschlüsse<br />
(1) An <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen können nach Maßgabe <strong>de</strong>r Vorschriften<br />
<strong>de</strong>s Zweiten Teils berufliche und nach Maßgabe <strong>de</strong>r §§ 25 bis 31 schulische<br />
Abschlüsse erworben wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Ein beruflicher o<strong>de</strong>r schulischer Abschluss wird erworben, wenn <strong>de</strong>r Bildungsgang<br />
erfolgreich besucht o<strong>de</strong>r eine Prüfung nach § 19, 20 o<strong>de</strong>r 21 bestan<strong>de</strong>n<br />
wor<strong>de</strong>n ist. Ein Bildungsgang ist erfolgreich besucht, wenn die in <strong>de</strong>r<br />
Abschlussklasse erbrachten Leistungen in allen unterrichteten Lernbereichen<br />
jeweils mit min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>r Note „ausreichend“ bewertet wor<strong>de</strong>n sind und in <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>n Lernbereichen zugeordneten einzelnen Fächern, Lernfel<strong>de</strong>rn, Lerngebieten<br />
und Qualifizierungsbausteinen insgesamt entwe<strong>de</strong>r in nicht mehr als zwei Fällen<br />
die Note „mangelhaft“ o<strong>de</strong>r höchstens in einem Fall die Note „ungenügend“<br />
erreicht wor<strong>de</strong>n ist. Noten in Fächern <strong>de</strong>s berufsübergreifen<strong>de</strong>n Lernbereichs,<br />
die bereits in einem früheren Schuljahr abgeschlossen wur<strong>de</strong>n, sind zu übernehmen<br />
und gelten als in <strong>de</strong>r Abschlussklasse erbrachte Leistungen. Nicht ausreichen<strong>de</strong><br />
Leistungen in einem zusätzlichen Lernbereich zum Erwerb eines<br />
schulischen Abschlusses bleiben unberücksichtigt. Soll ein schulischer Abschluss<br />
nur in Verbindung mit ausreichen<strong>de</strong>n Leistungen in einem zusätzlichen<br />
Lernbereich erworben wer<strong>de</strong>n können, so müssen auch in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Lernbereichen<br />
min<strong>de</strong>stens ausreichen<strong>de</strong> Leistungen erbracht wor<strong>de</strong>n sein.<br />
3) Absatz 2 Satz 2 gilt für <strong>de</strong>n Erwerb eines Abschlusses durch Prüfungen nach<br />
<strong>de</strong>n §§ 19 bis 21 entsprechend.<br />
(4) Über die Festsetzung <strong>de</strong>r Noten in einem Lernbereich entschei<strong>de</strong>n die Lehrkräfte,<br />
die in <strong>de</strong>m Lernbereich planmäßig unterrichtet haben. 2Fin<strong>de</strong>t am En<strong>de</strong><br />
eines Bildungsganges eine Abschluss- o<strong>de</strong>r Zusatzprüfung statt, so setzt <strong>de</strong>r<br />
Prüfungsausschuss aufgrund <strong>de</strong>r im Bildungsgang erbrachten Leistungen die<br />
Noten in <strong>de</strong>m Lernbereich fest und entschei<strong>de</strong>t aufgrund <strong>de</strong>r Prüfungsergebnisse<br />
über die Beibehaltung o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Noten für <strong>de</strong>n Lernbereich und in<br />
<strong>de</strong>n Fällen <strong>de</strong>s § 22 Abs. 3 Satz 3 auch in Bezug auf die Noten in <strong>de</strong>n Fächern,<br />
Lernfel<strong>de</strong>rn, Lerngebieten und Qualifizierungsbausteinen.<br />
62
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
§ 25 Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />
Den Hauptschulabschluss erwirbt, wer<br />
1. das Berufsvorbereitungsjahr besucht, min<strong>de</strong>stens befriedigen<strong>de</strong> Leistungen<br />
in allen Lernbereichen und min<strong>de</strong>stens ausreichen<strong>de</strong> Leistungen im<br />
Rahmen eines För<strong>de</strong>rkonzeptes zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />
erreicht und am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bildungsganges Kenntnisse erworben hat, die<br />
<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen zum Erwerb <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses entsprechen,<br />
2. die Berufseinstiegsklasse erfolgreich besucht hat o<strong>de</strong>r<br />
3. <strong>de</strong>n Berufsschulabschluss und eine erfolgreiche Berufsausbildung in einem<br />
Ausbildungsberuf nach § 66 <strong>de</strong>s Berufsbildungsgesetzes (BBiG) o<strong>de</strong>r<br />
§ 42 m <strong>de</strong>r Handwerksordnung aufweist.<br />
§ 33 Beson<strong>de</strong>re Vorschriften für einzelne Bildungsgänge<br />
Ergänzend und abweichend von <strong>de</strong>n §§ 1 bis 32 gelten die Regelungen <strong>de</strong>r<br />
Anlage 1 für die Berufsschule,<br />
Anlage 2 für die Berufseinstiegsschule,<br />
Anlage 3 für die Berufsfachschule,<br />
Anlage 4 …….<br />
Anlage 2 (zu § 33)<br />
Ergänzen<strong>de</strong> und abweichen<strong>de</strong> Vorschriften für die Berufseinstiegsschule<br />
§ 1 Fachrichtungen <strong>de</strong>r Berufseinstiegsschule<br />
(1) Die Berufseinstiegsklasse kann entsprechend <strong>de</strong>r Fachrichtung<br />
geführt wer<strong>de</strong>n als Berufseinstiegsklasse<br />
1. — Agrarwirtschaft —,<br />
2. — Bautechnik —,<br />
3. — Chemie, Physik und Biologie —,<br />
4. — Drucktechnik —,<br />
5. — Elektrotechnik —,<br />
6. — Fahrzeugtechnik —,<br />
7. — Farbtechnik und Raumgestaltung —,<br />
8. — Hauswirtschaft und Pflege —,<br />
9. — Holztechnik —,<br />
10. — Körperpflege —,<br />
11. — Lebensmittelhandwerk und Gastronomie —,<br />
12. — Metalltechnik —,<br />
13. — Textiltechnik und Bekleidung — und<br />
14. — Wirtschaft —.<br />
In <strong>de</strong>n Fachrichtungen ist eine Schwerpunktbildung zulässig, die auf für die<br />
Schülerinnen und Schüler geeignete Ausbildungsberufe bezogen ist.<br />
(2) Das Berufsvorbereitungsjahr soll mit zwei Fachrichtungen geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Fachrichtungen hat eine Leitfunktion zu übernehmen. Die<br />
Fachrichtungen sollen <strong>de</strong>n in Absatz 1 Satz 1 genannten Fachrichtungen entsprechen.<br />
§ 2 Aufnahme in die Berufseinstiegsklasse<br />
(1) In die Berufseinstiegsklasse kann aufgenommen wer<strong>de</strong>n, wer eine Abschlussklasse<br />
<strong>de</strong>s Sekundarbereichs I einer allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule o<strong>de</strong>r<br />
ein Berufsvorbereitungsjahr ohne Hauptschulabschluss verlassen hat.<br />
63
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
(2) Darüber hinaus kann auch eine Schülerin und ein Schüler mit Hauptschulabschluss<br />
aufgenommen wer<strong>de</strong>n, die o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r einen Hauptschulabschluss mit<br />
einem Notendurchschnitt in <strong>de</strong>n Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch<br />
von schlechter als 3,5 erreicht hat und von <strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m aufgrund einer Schullaufbahnberatung,<br />
die die Schule im Rahmen <strong>de</strong>s Aufnahmeverfahrens durchzuführen<br />
hat, zu erwarten ist, dass sie o<strong>de</strong>r er vor Aufnahme in die Berufsfachschule<br />
die Kenntnisse und Fähigkeiten noch verbessern muss, um das Ausbildungsziel<br />
<strong>de</strong>r Berufsfachschule erreichen zu können.<br />
§ 3 Abschlussprüfung in <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse<br />
(1) Im berufsübergreifen<strong>de</strong>n Lernbereich ist in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch / Kommunikation<br />
und Mathematik je eine Klausurarbeit mit einer Bearbeitungszeit von 90<br />
Minuten zu schreiben.<br />
(2) Im berufsbezogenen Lernbereich wird am En<strong>de</strong> eines je<strong>de</strong>n Qualifizierungsbausteins<br />
eine schriftliche und praktische Prüfung durchgeführt.<br />
(3) Die §§ 7, 10 bis 14 und 18 bis 21 <strong>de</strong>s Ersten Teils fin<strong>de</strong>n keine Anwendung.<br />
(4) Die Lehrkräfte, die die Schülerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Schüler in <strong>de</strong>m Fach o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />
Qualifizierungsbaustein planmäßig unterrichtet haben, wählen die Prüfungsaufgabe<br />
aus und bewerten die Leistung. 2Über die Benotung <strong>de</strong>r Leistungen in<br />
<strong>de</strong>n Lernbereichen entschei<strong>de</strong>n abweichend von § 23 Abs. 4 Satz 2 <strong>de</strong>s Ersten<br />
Teils die Lehrkräfte, die <strong>de</strong>n Unterricht in <strong>de</strong>m jeweiligen Lernbereich planmäßig<br />
erteilt haben.<br />
§ 4 Bescheinigung <strong>de</strong>s Hauptschulabschlusses<br />
Bei einem erfolgreichen Besuch <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse wird <strong>de</strong>r Hauptschulabschluss<br />
auch dann im Abschlusszeugnis bescheinigt, wenn dieser Abschluss<br />
bereits zu einem früheren Zeitpunkt durch <strong>de</strong>n Besuch eines an<strong>de</strong>ren<br />
Bildungsganges erworben wur<strong>de</strong>.<br />
64
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulgesetz<br />
in <strong>de</strong>r Fassung vom 3. März 1998 (Nds. GVBl. S. 137), zuletzt geän<strong>de</strong>rt durch Artikel 2 <strong>de</strong>s Gesetzes<br />
vom 29. Juni 2011 (Nds. GVBl. S. 206)<br />
„§ 17“ Berufseinstiegsschule<br />
(1) Die Berufseinstiegsschule umfasst die Berufseinstiegsklasse und das Berufsvorbereitungsjahr.<br />
Die Berufseinstiegsklasse und das Berufsvorbereitungsjahr<br />
wer<strong>de</strong>n mit Vollzeitunterricht geführt und dauern jeweils ein Jahr.<br />
(2) In <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse können Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten für eine Berufsausbildung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Besuch einer Berufsfachschule<br />
verbessern. Aufgenommen wer<strong>de</strong>n Schülerinnen und Schüler ohne<br />
Hauptschulabschluss. Sie können in <strong>de</strong>r Berufseinstiegsklasse <strong>de</strong>n Hauptschulabschluss<br />
erwerben. Im Einzelfall können auch Schülerinnen und Schüler<br />
mit Hauptschulabschluss aufgenommen wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>ren Besuch für sie<br />
för<strong>de</strong>rlich ist.<br />
(3) Im Berufsvorbereitungsjahr wer<strong>de</strong>n Schülerinnen und Schüler, die auf eine<br />
beson<strong>de</strong>re individuelle För<strong>de</strong>rung angewiesen sind, für eine Berufsausbildung<br />
o<strong>de</strong>r eine Berufstätigkeit vorbereitet.<br />
§ 67 Schulpflicht im Sekundarbereich II<br />
(1) Im Anschluss an <strong>de</strong>n Schulbesuch nach § 66 ist die Schulpflicht im Sekundarbereich<br />
II durch <strong>de</strong>n Besuch einer allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schule zu erfüllen.<br />
(2) Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> erfüllen ihre Berufsschulpflicht durch <strong>de</strong>n Besuch <strong>de</strong>r<br />
Berufsschule.<br />
(3) Jugendliche, die nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis stehen, haben<br />
ihre Schulpflicht, sofern sie keine allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule im Sekundarbereich<br />
II weiterbesuchen, nach Maßgabe ihrer im Sekundarbereich I erworbenen<br />
Abschlüsse durch <strong>de</strong>n Besuch einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule mit Vollzeitunterricht<br />
zu erfüllen.<br />
(4) Jugendliche, die nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis stehen und die<br />
1. wegen <strong>de</strong>r Art o<strong>de</strong>r Schwere einer Beeinträchtigung nach § 14 Abs. 1<br />
Satz 1 in berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen mit Vollzeitunterricht nicht hinreichend<br />
geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können und daher einer beson<strong>de</strong>ren Betreuung in einer<br />
geeigneten außerschulischen Einrichtung o<strong>de</strong>r einer beruflichen Einglie<br />
<strong>de</strong>rung in einer Werkstatt für Behin<strong>de</strong>rte bedürfen o<strong>de</strong>r<br />
2. in einem Berufsbildungswerk beruflich ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
erfüllen ihre Schulpflicht durch <strong>de</strong>n Besuch <strong>de</strong>r Berufsschule mit Teilzeit- o<strong>de</strong>r<br />
Blockunterricht. Wer<strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rte in einer Werkstatt für Behin<strong>de</strong>rte in <strong>de</strong>r Arbeitsund<br />
Trainingsphase geför<strong>de</strong>rt, sollen sie in eigenen Klassen <strong>de</strong>r Berufsschule<br />
unterrichtet wer<strong>de</strong>n, auch wenn sie nicht mehr schulpflichtig sind.<br />
(5) Jugendliche, die nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis stehen und in<br />
beson<strong>de</strong>rem Maße auf sozialpädagogische Hilfe angewiesen sind, können ihre<br />
Schulpflicht durch <strong>de</strong>n Besuch einer Jugendwerkstatt erfüllen, die auf eine Berufsausbildung<br />
o<strong>de</strong>r eine berufliche Tätigkeit vorbereitet. Die Schule, die ein Berufsvorbereitungsjahr<br />
führt, kann in beson<strong>de</strong>rs begrün<strong>de</strong>ten Ausnahmefällen<br />
auch die Erfüllung <strong>de</strong>r Schulpflicht durch <strong>de</strong>n Besuch einer an<strong>de</strong>ren Einrichtung<br />
mit <strong>de</strong>r in Satz 1 genannten Aufgabenstellung gestatten. Die Erfüllung <strong>de</strong>r<br />
Schulpflicht erfolgt auf <strong>de</strong>r Grundlage eines einzelfallbezogenen För<strong>de</strong>rplans,<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Jugendwerkstatt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Einrichtung und von <strong>de</strong>rjenigen<br />
65
<strong>Materialie</strong>n Handlungskompetenz im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule gemeinsam aufzustellen ist, die von <strong>de</strong>r Schülerin o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>m Schüler zu besuchen wäre.<br />
(6) ….<br />
§ 70 Ruhen und En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schulpflicht in beson<strong>de</strong>ren Fällen<br />
(1) Die Schulbehör<strong>de</strong> kann für schulpflichtige Jugendliche, die eine Schule im<br />
Ausland besucht haben und einer beson<strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Sprache bedürfen, für die Dauer <strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Sprachkursen<br />
das Ruhen <strong>de</strong>r Schulpflicht anordnen.<br />
(2) Eine Schülerin ist drei Monate vor und zwei Monate nach <strong>de</strong>r Geburt ihres<br />
Kin<strong>de</strong>s nicht verpflichtet, die Schule zu besuchen. Im übrigen kann die Schule<br />
die Schulpflicht auf Antrag einer schulpflichtigen Mutter mit Zustimmung <strong>de</strong>r<br />
Erziehungsberechtigten wi<strong>de</strong>rruflich ruhen lassen, wenn sie durch <strong>de</strong>n Besuch<br />
<strong>de</strong>r Schule daran gehin<strong>de</strong>rt wür<strong>de</strong>, ihr Kind in ausreichen<strong>de</strong>m Maße zu betreuen.<br />
(3) Die Schulbehör<strong>de</strong> kann die Schulpflicht auf Antrag <strong>de</strong>r Erziehungsberechtigten<br />
wi<strong>de</strong>rruflich ruhen lassen, wenn schulpflichtige Jugendliche nach zehn<br />
Schulbesuchsjahren einen beson<strong>de</strong>ren außerschulischen Bildungsweg durchlaufen<br />
sollen.<br />
(4) Die Pflicht zum Besuch einer berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schule ruht<br />
1. für Beamtinnen und Beamte im Vorbereitungsdienst sowie für Dienstanfängerinnen<br />
und Dienstanfänger,<br />
2. für Schulpflichtige, die Schulen für an<strong>de</strong>re als ärztliche Heilberufe<br />
besuchen, solange diese Schulen nicht nach § 1 Abs. 5 Satz 2 in <strong>de</strong>n<br />
Geltungsbereich dieses Gesetzes einbezogen sind,<br />
3. für Schulpflichtige, die ein freiwilliges soziales o<strong>de</strong>r ökologisches Jahr<br />
nach <strong>de</strong>n hierfür maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen ableisten,<br />
4. für Schulpflichtige, die <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr als Soldatin o<strong>de</strong>r Soldat angehören<br />
o<strong>de</strong>r die Zivildienst leisten.<br />
(5) Die Pflicht zum Schulbesuch einer Schule im Sekundarbereich II ruht in <strong>de</strong>n<br />
Fällen <strong>de</strong>s § 61 Abs. 3 Nr. 6.<br />
(6) Die Schulpflicht en<strong>de</strong>t für Schulpflichtige,<br />
1. <strong>de</strong>ren Schulpflicht nach Absatz 4 Nrn. 1 bis 3 für min<strong>de</strong>stens ein Jahr<br />
geruht hat,<br />
2. die min<strong>de</strong>stens ein Jahr lang eine berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule mit Vollzeitunterricht,<br />
eine außerschulische Einrichtung nach § 67 Abs. 4 Satz 1 Nr. 1,<br />
eine Jugendwerkstatt o<strong>de</strong>r eine an<strong>de</strong>re Einrichtung nach § 67 Abs. 5<br />
besucht haben o<strong>de</strong>r<br />
3. <strong>de</strong>ren Schulpflicht nach Absatz 4 Nr. 4 für min<strong>de</strong>stens die Zeit <strong>de</strong>s<br />
Grundwehrdienstes o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Zivildienstes geruht hat.<br />
Die Schulbehör<strong>de</strong> kann vor Ablauf <strong>de</strong>r Schulpflicht feststellen, dass die bisherige<br />
Ausbildung von Schulpflichtigen im Sekundarbereich II einen weiteren Schulbesuch<br />
entbehrlich macht; mit dieser Feststellung en<strong>de</strong>t die Schulpflicht<br />
66