Materialien Hauptschulabschluss im ... - Bvj.nibis.de
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Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium<br />
<strong>Materialien</strong><br />
<strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong><br />
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Stand: Juli 2000
Herausgeber:<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium<br />
Schiffgraben 12, 30159 Hannover<br />
Postfach 1 61, 30001 Hannover<br />
Hannover, Juli 2000<br />
Nachdruck zulässig<br />
Bezugsadresse: http://www.<strong>nibis</strong>.ni.schule.<strong>de</strong>/haus/<strong>de</strong>z3
Durch Richtlinien wer<strong>de</strong>n die von <strong>de</strong>r Kultusministerkonferenz (KMK) erarbeiteten<br />
Rahmenlehrpläne auf nie<strong>de</strong>rsächsische Erfor<strong>de</strong>rnisse umgesetzt. Dabei können die<br />
bun<strong>de</strong>seinheitlich festgelegten Lernziele und Lerninhalte <strong>de</strong>r in Nie<strong>de</strong>rsachsen bevorzugten<br />
Struktur zugeordnet sowie die Zeitangaben für die einzelnen Lerngebiete<br />
entsprechend angepasst wer<strong>de</strong>n. Die dafür eingerichteten Kommissionen setzen<br />
sich aus Lehrkräften <strong>de</strong>s berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulwesens sowie Vertreterinnen<br />
und Vertretern <strong>de</strong>r Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen zusammen.<br />
Für die Bildungsgänge und Unterrichtsfächer, für die <strong>im</strong> Allgemeinen keine KMK-<br />
Vorgaben bestehen, wer<strong>de</strong>n Rahmenrichtlinien erstellt. In die hierfür eingesetzten<br />
Kommissionen wer<strong>de</strong>n gemäß Nie<strong>de</strong>rsächsischem Schulgesetz außer Lehrkräften<br />
<strong>de</strong>s berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulwesens Vertreterinnen und Vertreter <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sschulbeirates<br />
berufen.<br />
Richtlinien und Rahmenrichtlinien weisen Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen aus und schreiben<br />
die Lernziele und Lerninhalte für <strong>de</strong>n Unterricht verbindlich vor. Die Zeitrichtwerte<br />
sowie die Hinweise zum Unterricht und zur Methodik stellen Empfehlungen<br />
dar und sind als Anregungen für die Lehrkräfte zu verstehen.<br />
<strong>Materialien</strong> sind unverbindliche Beispiele als Angebot für die Unterrichtsgestaltung<br />
<strong>de</strong>r Lehrkräfte nach <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r Richtlinien und Rahmenrichtlinien.
Bei <strong>de</strong>r Erarbeitung dieser <strong>Materialien</strong> haben folgen<strong>de</strong> Lehrkräfte <strong>de</strong>s berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulwesens sowie Vertreterinnen und Vertreter <strong>de</strong>r Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen<br />
mitgewirkt:<br />
Breuer, Horst, StD, BBS II Lüneburg<br />
Doberstein, Almut, StD´n, Anna-Siemsen-Schule, Hannover<br />
Fortmann, Dieter, StD, BBS II Delmenhorst<br />
Göcke, Doris, StD´n, Anna-Siemsen-Schule, Hannover<br />
Rinn, Werner, StD, BBS Goslar-Baßgeige/Seesen (Kommissionsleitung)<br />
Straßmann, Heinz, StD, BBS 6 Hannover<br />
Beyer, Martin, Lüneburg (Arbeitgebervertreter)<br />
Ophey, Heidrun, OStR´n, BBS Neustadt (Arbeitnehmervertreterin)<br />
Gergenji, Diana, StR´n, BBS Natruper Straße, Osnabrück (Arbeitnehmervertreterin)<br />
Redaktion:<br />
Ingo Fischer<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsisches Lan<strong>de</strong>sinstitut für Fortbildung und Weiterbildung <strong>im</strong> Schulwesen<br />
und Medienpädagogik (NLI), Keßlerstraße 52, 31134 Hil<strong>de</strong>she<strong>im</strong><br />
Dezernat 3, –Ständige Arbeitsgruppe für die Entwicklung und Erprobung beruflicher<br />
Curricula und <strong>Materialien</strong> (STAG für CUM)–
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Vorbemerkungen 1<br />
2 Voraussetzungen für die Vergabe <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es 3<br />
2.1 Grundlagen zur Genehmigung <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es <strong>im</strong><br />
Berufsvorbereitungsjahr 3<br />
2.2 Checkliste zum Genehmigungsverfahren 4<br />
3 Entscheidungshilfen zur Organisationsform 5<br />
3.1 Vorschläge zur Organisationsform 5<br />
3.2 Organisationsform A 6<br />
3.2.1 Beschreibung Organisationsform A 6<br />
3.2.2 Zeitlicher Ablauf Organisationsform A 8<br />
3.2.3 Übersicht Organisationsform A 9<br />
3.3 Organisationsform B 10<br />
3.3.1 Beschreibung Organisationsform B 10<br />
3.3.2 Zeitlicher Ablauf Organisationsform B 11<br />
3.3.3 Übersicht Organisationsform B 12<br />
4 Beratung und Auswahlverfahren 13<br />
5 Unterrichtsorganisation 14<br />
5.1 Ablaufplan für das Schuljahr <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr 14<br />
5.2 Einbindung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rangebotes in das Regel-Berufsvorbereitungsjahr 15<br />
5.3 Modifizierte Stun<strong>de</strong>ntafel 16<br />
5.4 Lerngruppengröße 16<br />
6 Handlungsorientierung <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr 17<br />
6.1 Handlungskompetenz 17<br />
6.2 Projektbeispiel 19<br />
7 Empfehlungen für fachbezogene Überprüfungen <strong>im</strong><br />
Fach Deutsch/Kommunikation <strong>im</strong> BVJ 20<br />
7.1 Schriftliche Überprüfung 21<br />
7.2 Mündliche Überprüfung 21<br />
7.3 Bewertung 21<br />
7.3.1 Allgemeine Bewertungskriterien 21<br />
7.3.2 Gewichtung <strong>de</strong>r Leistungen 21<br />
7.4 Aufgabenbeispiele für die schriftliche Überpüfung 22<br />
8 Empfehlungen für fachbezogene Überprüfungen <strong>im</strong><br />
Fach Mathematik <strong>im</strong> BVJ 32<br />
8.1 Schriftliche Überprüfung 32<br />
8.2 Mündliche Überprüfung 32<br />
8.3 Anfor<strong>de</strong>rungsbereiche 32<br />
8.4 Form <strong>de</strong>r Überprüfung 33<br />
8.5 Bewertung 34<br />
8.6 Aufgabenbeispiele für die schriftliche Überpüfung 35<br />
Anlagen 41<br />
1 Beobachtungs- und Beurteilungsbogen<br />
2 Protokoll für Beratungsgespräche <strong>im</strong> BVJ<br />
3 Informationsblatt zur Leistungsüberprüfung<br />
4 Informationen zum <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
5 Schüler-Info zum <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
6 Ablaufplan für das Schuljahr <strong>im</strong> BVJ
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Begründung<br />
1Vorbemerkungen<br />
Seit Jahren ist die Situation auf <strong>de</strong>m Ausbildungsmarkt gekennzeichnet durch einen<br />
bedingungslosen Verdrängungsprozess. Im „Kampf“ um einen Ausbildungsplatz<br />
sind nur die besten Schülerinnen und Schüler die Gewinner. Jugendliche<br />
ohne Schulabschluss o<strong>de</strong>r schulisch geringer Qualifizierte haben meist das Nachsehen.<br />
Sie besuchen in <strong>de</strong>r Regel nach <strong>de</strong>m Ausschei<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schule das Berufsvorbereitungsjahr. Dadurch wird <strong>de</strong>r Ausbildungsmarkt entlastet<br />
und die Jugendlichen wer<strong>de</strong>n so weit geför<strong>de</strong>rt, dass sie anschließend in <strong>de</strong>r Lage<br />
sein sollen eine Berufsausbildung o<strong>de</strong>r Berufstätigkeit zu beginnen und durchzuhalten.<br />
So ist das BVJ seit vielen Jahren für lernschwache Jugendliche ein wichtiges<br />
pädagogisches Bin<strong>de</strong>glied zwischen allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Schule und Berufsausbildung<br />
gewor<strong>de</strong>n.<br />
Die typische BVJ-Klasse kennzeichnet sich durch eine ausgesprochen heterogene<br />
soziale Zusammensetzung <strong>de</strong>r Schülerschaft. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass<br />
sie noch schulpflichtig sind. Diese Situation erfor<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>n unterrichten<strong>de</strong>n<br />
Lehrkräften die konsequente Umsetzung <strong>de</strong>s altbekannten pädagogischen<br />
Grundsatzes „Die Schülerinnen und Schüler sind dort abzuholen, wo Sie sich leistungsmäßig<br />
befin<strong>de</strong>n“. Bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s BVJ’s wur<strong>de</strong> daher bewusst auf<br />
einschränken<strong>de</strong> Richtlinien verzichtet, um <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Situation dieser Schülerinnen<br />
und Schüler Rechnung zu tragen. Der Errichtungs-Erlass vom 27. Februar<br />
1980 mit <strong>de</strong>m Titel: „Die Arbeit <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr“ lässt einen sehr weiten<br />
pädagogischen Handlungsrahmen zu. Dieses hat sich bis heute nicht geän<strong>de</strong>rt<br />
und soll auch nicht geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Allerdings leben wir in einer Zeit, in <strong>de</strong>r die allgemeine Wertschätzung sehr stark<br />
von <strong>de</strong>n erreichten Abschlüssen beeinflusst wird. Mit dieser nüchternen gesellschaftspolitischen<br />
Wahrheit müssen sich insbeson<strong>de</strong>re die Kolleginnen und Kollegen<br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzen, die sich <strong>im</strong> BVJ engagieren; <strong>de</strong>r einzigen Schulform in<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen, die nicht einen Abschluss, son<strong>de</strong>rn die Persönlichkeitsentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Jugendlichen in <strong>de</strong>n Mittelpunkt stellt.<br />
Schulversuch<br />
Im Herbst 1994 wur<strong>de</strong> von Lehrkräften zweier hannoverscher Schulen je ein Konzept<br />
entwickelt, wonach einerseits die „Richtlinienfreiheit“ <strong>im</strong> BVJ bestehen bleibt,<br />
an<strong>de</strong>rerseits für leistungswillige und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler die<br />
Möglichkeit eröffnet wird, einen <strong>Hauptschulabschluss</strong> zu erwerben.<br />
Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass sich innerhalb <strong>de</strong>r sehr heterogenen<br />
Schülerschaft auch Jugendliche befin<strong>de</strong>n, die bei entsprechen<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>m<br />
<strong>Hauptschulabschluss</strong> entsprechen<strong>de</strong> Leistungen erbringen.<br />
Zum an<strong>de</strong>ren besuchen Abgänger von allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen entgegen <strong>de</strong>r<br />
Laufbahnberatung ein Berufsgrundbildungsjahr o<strong>de</strong>r eine Berufsfachschule, allein<br />
weil dort die Aussicht besteht einen Haupschulabschluss zu erwerben. Das hohe<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsprofil dieser Schulformen, die ja auch Inhalte <strong>de</strong>s ersten Ausbildungsjahres<br />
einer betrieblichen Ausbildung vermitteln müssen, lässt die Jugendlichen<br />
aber oft scheitern.<br />
Mit Schuljahresbeginn 1995 wur<strong>de</strong> dann an <strong>de</strong>n Schulen BBS VI und BBS VII –Anna<br />
Siemsen Schule- in Hannover, <strong>im</strong> Rahmen eines nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulversuchs<br />
<strong>de</strong>r Erwerb eines <strong>Hauptschulabschluss</strong>es <strong>im</strong> BVJ ermöglicht. An <strong>de</strong>r BBS VI<br />
wer<strong>de</strong>n geeignete Schülerinnen und Schüler von Schuljahresbeginn an in spezielle<br />
För<strong>de</strong>rklassen zusammengefasst. Diese äußere Differenzierung erfor<strong>de</strong>rt, dass neben<br />
<strong>de</strong>m BVJ in Regelform beson<strong>de</strong>re BVJ-HSA Klassen geführt wer<strong>de</strong>n. An <strong>de</strong>r<br />
BBS VII dagegen beginnt das Schuljahr für alle Schülerinnen und Schüler in <strong>de</strong>r<br />
Regelform. Die Klassenzuweisung orientiert sich nach ihren Berufswünschen. Erst<br />
nach einem halben Jahr erfolgt eine innere Differenzierung, das heißt klassenin-<br />
1
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
tern (bei zu geringer Teilnehmerzahl auch klassenübergreifend) wer<strong>de</strong>n HSA-<br />
För<strong>de</strong>rgruppen gebil<strong>de</strong>t.<br />
Die Bilanz <strong>de</strong>s Schulversuchs ist durchweg positiv.<br />
Durch die Möglichkeit, <strong>im</strong> BVJ <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> erwerben zu können, hat<br />
diese Schulform insgesamt einen höheren Stellenwert und eine höhere Akzeptanz<br />
bei <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern erhalten. Bereits bei <strong>de</strong>n Anmeldungen<br />
zum BVJ war zu beobachten, dass die Jugendlichen, die bislang vergeblich<br />
versucht hatten ihren <strong>Hauptschulabschluss</strong> zu erlangen, eine „gewisse<br />
Vorfreu<strong>de</strong>“ auf Schule zeigten.<br />
Auch die Lehrkräfte unterrichteten sehr gerne <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>s Schulversuchs, weil<br />
bei <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern durchgängig eine größere Lernbereitschaft,<br />
bessere Mitarbeit und ein <strong>de</strong>utlicher Anstieg <strong>de</strong>s Leistungsniveaus zu erkennen<br />
war.<br />
Im Rückblick auf <strong>de</strong>n Schulversuch ist die Möglichkeit, <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong><br />
<strong>im</strong> BVJ zu erwerben bei allen Beteiligten positiv aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Einerseits<br />
ist <strong>de</strong>r Grundgedanke <strong>de</strong>s BVJ’s mit all seinen methodischen und didaktischen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
erhalten geblieben; an<strong>de</strong>rerseits erfolgte ein Motivationsruck<br />
durch die Möglichkeit, einen anerkannten schulischen Abschluss zu erwerben.<br />
Die Erfahrungen und Ergebnisse <strong>de</strong>s Schulversuchs sind Grundlage dieser Materialie.<br />
Grundaussage<br />
Umgang mit <strong>de</strong>r<br />
Materialie<br />
Das finale Ereignis „<strong>Hauptschulabschluss</strong>“ darf nicht zum beherrschen<strong>de</strong>n Thema<br />
<strong>de</strong>r Berufsvorbereitung wer<strong>de</strong>n. Der Schulversuch hat einerseits belegt, dass dieses<br />
Angebot dazu beiträgt die Akzeptanz <strong>de</strong>s BVJ zu erhöhen, dass aber an<strong>de</strong>rerseits<br />
dieses Angebot nur für einen kleinen Teil <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler infrage<br />
kommt.<br />
Bei <strong>de</strong>r Vergabe <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es haben die Lehrkräfte <strong>im</strong> BVJ eine hohe<br />
Verantwortung, <strong>de</strong>nn außer in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch/Kommunikation und<br />
Mathematik (vgl. Kapitel 7 und 8) gibt es keinerlei inhaltliche Vorgaben. Von daher<br />
muss gewährleistet sein, dass <strong>de</strong>r gesamte BVJ-Unterricht gewissen Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />
entspricht und <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>s BVJ-Erlasses von 1980 durchgeführt<br />
wird.<br />
Die Vorgabe in <strong>de</strong>r Verordnung über Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schulen (BbS-VO) bzw. in<br />
<strong>de</strong>n ergänzen<strong>de</strong>n Best<strong>im</strong>mungen (EB-BbS-VO) ein För<strong>de</strong>rkonzept zu erstellen und<br />
<strong>de</strong>r Schulbehör<strong>de</strong> vorzulegen, ist <strong>im</strong> Sinne einer Zertifizierung zu verstehen. Erteilt<br />
die Bez. Regierung die Genehmigung -o<strong>de</strong>r besser gesagt das „Gütesiegel“ - ist<br />
die Schule damit autorisiert, <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> bis auf weiteres eigenverantwortlich<br />
zu vergeben. Bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s Konzeptes zu helfen, ist <strong>de</strong>r Sinn<br />
dieser Materialie.<br />
Auf die Vorgabe eines Formblattes bzw. eines Antragsformulars haben die Autoren<br />
verzichtet, um nicht einen best<strong>im</strong>mten Weg vorzugeben, <strong>de</strong>nn die BVJ-<br />
Konzepte sollen standortorientiert ausgerichtet sein. Die Punkte <strong>de</strong>r Checkliste<br />
(Kapitel 2) müssen abgearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Beson<strong>de</strong>rs hinzuweisen ist noch darauf, dass in <strong>de</strong>n Ausführungen zur Leistungsüberprüfung<br />
(Kapitel 7 und 8) die Vorgaben <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n „Empfehlungen<br />
für die fachbezogene Überprüfungen in <strong>de</strong>n Abschlussklassen <strong>de</strong>s Sekundarbereichs<br />
I <strong>de</strong>r allgemeinbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen“, Nds. Kultusministerium, 1999, berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die angeführten Aufgaben sind unverän<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n o. g. Empfehlungen<br />
entnommen. Die <strong>im</strong> BBS-Bereich üblichen Normvorgaben sind hier zum<br />
Teil nicht eingehalten.<br />
2
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
für wen?<br />
keine neue<br />
Schulform<br />
2 Voraussetzungen für die Vergabe <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es<br />
2.1 Grundlagen zur Genehmigung <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es<br />
<strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr<br />
Das För<strong>de</strong>rangebot zum <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) soll<br />
Schülerinnen und Schülern, die <strong>im</strong> BVJ eine erfolgsorientierte Leistungsmotivation<br />
zeigen –bei einer grundsätzlich vorhan<strong>de</strong>nen Leistungsfähigkeit– die Möglichkeit<br />
bieten, zusätzlich <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> zu erwerben. Dadurch verbessern sich<br />
ihre Chancen bei <strong>de</strong>r Ausbildungsplatzsuche und auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt.<br />
Mit <strong>de</strong>m <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr soll keine neue Schulform<br />
eingerichtet wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn vielmehr soll ein bewährtes Konzept weiterentwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n. Dabei muss <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re Ansatz, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m BVJ seit seiner<br />
Einführung zu Grun<strong>de</strong> liegt, in je<strong>de</strong>m Fall erhalten bleiben.<br />
Deshalb sind für die Vergabe <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr<br />
an <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen best<strong>im</strong>mte Voraussetzungen erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Voraussetzungen<br />
Eine berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule, die in ihrem BVJ ein För<strong>de</strong>rangebot zur Vergabe <strong>de</strong>s<br />
<strong>Hauptschulabschluss</strong>es anbieten möchte, muss ihre BVJ-Arbeit hinsichtlich <strong>de</strong>r verbindlichen<br />
Vorgaben <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>s BVJ-Erlasses von 1980 und <strong>de</strong>r EB-BbS-VO kritisch<br />
überprüfen. Dabei erhält eine berufsfeldübergreifen<strong>de</strong> eigenständige Organisationsform<br />
<strong>de</strong>s BVJs eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung. Eine eigenständige autorisierte<br />
BVJ-Abteilung kann für eine berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule ein weiterer Baustein in <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung eines eigenen Schulprofils sein.<br />
Die Schulbehör<strong>de</strong> wird <strong>im</strong> Verfahren <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>s einzureichen<strong>de</strong>n Konzeptes<br />
zur Erlangung <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es <strong>im</strong> BVJ die Rahmenbedingungen<br />
<strong>de</strong>s Regel-Berufvorbereitungsjahres mit einbeziehen.<br />
Um <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen einerseits eine Hilfe für die Erarbeitung eines<br />
Konzeptes zu geben und darüber hinaus eine zukunftsorientierte BVJ-Arbeit zu<br />
gewährleisten, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Kriterienkatalog in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />
vier Bezirksregierungen entwickelt. Er dient als Checkliste zur eigenen Übersicht<br />
und soll an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Schulaufsicht eine Beratungsgrundlage ermöglichen.<br />
3
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
2.2 Checkliste zum Genehmigungsverfahren<br />
Eigenständigkeit <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres<br />
! Besteht für das BVJ eine eigene Fachgruppe bzw. Abteilung?<br />
! Gibt es eine Funktionsstelle <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr?<br />
! Stehen Haushaltsmittel ausschließlich für das BVJ (berufsfeldunabhängig nach<br />
Verteilerschlüssel) zur Verfügung?<br />
! Sind die sächlichen Voraussetzungen für eine fachgerechte Ausbildung gewährleistet<br />
?<br />
Unterricht gemäß BbS-VO (Regel-BVJ)<br />
! Wird <strong>de</strong>r Unterricht handlungsorientiert durchgeführt?<br />
! Wird die Anzahl <strong>de</strong>r <strong>im</strong> BVJ unterrichten<strong>de</strong>n Lehrerinnen und Lehrer auf ein<br />
Min<strong>de</strong>stmaß begrenzt?<br />
! Wer<strong>de</strong>n alle Fächer nach Stun<strong>de</strong>ntafel erteilt bzw. gleichmäßig gekürzt?<br />
! Besteht Wahl- und Wechselmöglichkeit <strong>de</strong>r Themen innerhalb <strong>de</strong>r Wahlpflichtarbeitsgemeinschaften?<br />
! Wer<strong>de</strong>n die Beratungsgespräche (einschl. Eingangsberatung) durchgeführt?<br />
! Gibt es Stun<strong>de</strong>ntopfstun<strong>de</strong>n (für beson<strong>de</strong>re pädagogische Belastungen) für<br />
<strong>de</strong>n Unterricht <strong>im</strong> BVJ?<br />
! Wird ein Betriebspraktikum angeboten und betreut?<br />
! Wer<strong>de</strong>n Klassenfahrten veranstaltet?<br />
! Besteht eine Zusammenarbeit mit Haupt- und Son<strong>de</strong>rschulen?<br />
För<strong>de</strong>rangebot zum <strong>Hauptschulabschluss</strong><br />
! Welche Organisationsform (A, B o<strong>de</strong>r sonstige Organisationsform) wur<strong>de</strong> gewählt?<br />
! Angabe einer modifizierten Stun<strong>de</strong>ntafel (Kürzung <strong>im</strong> Fach<br />
Deutsch/Kommunikation ist nicht möglich)<br />
! Erstellen eines Ablaufplanes für ein Schuljahr (siehe Beispiel Anlage 6)<br />
! Wie ist die Leistungsüberprüfung organisiert?<br />
Die Genehmigung erfolgt gemäß BbS-VO bzw. EB-BbS-VO und wird von <strong>de</strong>m Dezernat<br />
405 <strong>de</strong>r Bezirksregierungen, vertreten u. a. durch die Fachberaterinnen und<br />
Fachberater, durchgeführt.<br />
4
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
3 Entscheidungshilfen zu Organisationsform<br />
3.1 Vorschläge zur Organisationsform<br />
In <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Schule zu erstellen<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rkonzept sind auch Entscheidungen<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r grundsätzlichen Organisation <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rangebotes zur Erlangung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es darzulegen.<br />
Als Anregung wer<strong>de</strong>n die <strong>im</strong> Schulversuch zur Erlangung <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es<br />
<strong>im</strong> BVJ erprobten Organisationsformen dargestellt; bei<strong>de</strong> haben sich bewährt.<br />
In <strong>de</strong>m hier Organisationsform A genannten Vorschlag wer<strong>de</strong>n schon zu Beginn<br />
<strong>de</strong>s Schuljahres HSA-Klassen mit Schülerinnen und Schülern gebil<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>nen das<br />
Erreichen <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es zugetraut wird. Daneben bestehen Regel-<br />
BVJ-Klassen.<br />
In <strong>de</strong>r Organisationsform B wird das För<strong>de</strong>rangebot für ausgewählte Schülerinnen<br />
und Schüler nach einer Beobachtungsphase erst zum 2. Schulhalbjahr eingerichtet.<br />
Organisationsform A<br />
äußere Differenzierung<br />
HSA - Klassen<br />
HSA<br />
Regel - BVJ<br />
Einschulungsberatung<br />
Schulbeginn<br />
HSA<br />
Organisationsform B<br />
innere Differenzierung<br />
För<strong>de</strong>rangebot zum HSA<br />
Regel - BVJ<br />
Einschulungsberatung<br />
Schulbeginn<br />
Innere<br />
Differenzierung<br />
zum Halbjahr<br />
5
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
3.2 Organisationsform A<br />
Beratung<br />
3.2.1 Beschreibung Organisationsform A<br />
Mit Hilfe einer intensiven Beratung sollen geeignete Schülerinnen und Schüler für<br />
<strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> erfasst und von Schuljahresbeginn an in beson<strong>de</strong>ren<br />
BVJ–HSA-Klassen geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Alle Jugendlichen, die sich für das BVJ anmel<strong>de</strong>n, durchlaufen zunächst die Aufnahmeberatung.<br />
Die Beratung beginnt stets damit, dass Wünsche, Fragen o<strong>de</strong>r Probleme an <strong>de</strong>n<br />
Berater herangetragen wer<strong>de</strong>n. Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei um Eingangsinformationen,<br />
die oft sehr vor<strong>de</strong>rgründig und noch nicht zielgerichtet sind; sie bieten lediglich die<br />
Möglichkeit, sich <strong>de</strong>m Beratungsziel intensiver zuzuwen<strong>de</strong>n.<br />
Der Berater stellt dann die unterschiedlichen För<strong>de</strong>rmöglichkeiten, Zielsetzungen<br />
und die damit verbun<strong>de</strong>nen Anfor<strong>de</strong>rungen vor.<br />
Orientierungs- und<br />
Beobachtungsphase<br />
In einer ca. 3-wöchigen Orientierungs- und Beobachtungsphase lernt je<strong>de</strong> Schülerin<br />
und je<strong>de</strong>r Schüler alle Berufsfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bereiches mit <strong>de</strong>n zugehörigen Lehrkräften<br />
kennen. Die endgültige Klassenbildung erfolgt danach.<br />
Mit Hilfe dieser längeren Beobachtungszeit soll erreicht wer<strong>de</strong>n, mehr und verlässlichere<br />
Daten und Aussagen über die Leistungsbereitschaft, die Leistungsfähigkeit,<br />
das Arbeitsverhalten und das Durchhaltevermögen <strong>de</strong>r Jugendlichen zu erhalten,<br />
um damit die für die HSA-Klassen geeigneten Schülerinnen und Schüler feststellen<br />
zu können.<br />
Neben <strong>de</strong>r Aufnahmeberatung, die nur eine Momentaufnahme sein kann, sollen<br />
durch eine längere Beobachtungszeit <strong>de</strong>s einzelnen Jugendlichen mehr Entscheidungshilfen<br />
für eine zielsichere Zuweisung in HSA-Klassen zur Verfügung stehen.<br />
Nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Orientierungsphase erfolgen die Beratungsgespräche; sie wer<strong>de</strong>n<br />
von <strong>de</strong>n jeweiligen Theorie- und Fachpraxislehrkräften durchgeführt.<br />
Bestandsaufnahme<br />
In einer Erstanalyse wer<strong>de</strong>n ausgehend von <strong>de</strong>n Beobachtungen in <strong>de</strong>r Fachpraxis<br />
und in <strong>de</strong>r Fachtheorie die Schülerinnen und Schüler über ihre Leistungsfähigkeit<br />
und das gezeigte Arbeitsverhalten informiert - etwa bezüglich ihrer Stärken und<br />
Schwächen, <strong>de</strong>r Konzentrationsfähigkeit, <strong>de</strong>r Lernbereitschaft o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s handwerklichen<br />
Geschicks. Sie wer<strong>de</strong>n darauf hingewiesen, ‘was gut läuft’ und ‘was verbessert<br />
wer<strong>de</strong>n müsste’, um <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr zu<br />
erreichen.<br />
Grundlage <strong>de</strong>s Beratungsgesprächs sind Beratungsprotokolle, Beurteilungs- und<br />
Bewertungsbogen, aus <strong>de</strong>nen die vorhan<strong>de</strong>nen Kompetenzen ersichtlich wer<strong>de</strong>n,<br />
um daraus dann die För<strong>de</strong>rschwerpunkte zu entwickeln.<br />
Den viel zitierten Schlüsselqualifikationen kommt dabei eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle<br />
zu.<br />
Hinweis: Die bei dieser Beratung eingesetzten Beratungsprotokolle, Beurteilungsbögen,<br />
Bewertungsbögen sind als Anlage 1 und 2 beigefügt.<br />
För<strong>de</strong>rung<br />
Nach dieser Bestandsaufnahme beginnt die eigentliche För<strong>de</strong>rung mit <strong>de</strong>r individuellen<br />
Definition <strong>de</strong>r zu erreichen<strong>de</strong>n Ziele <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr. An <strong>de</strong>r<br />
Festlegung <strong>de</strong>r Ziele und Teilziele <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>im</strong> BVJ sind die Betroffenen unbedingt<br />
zu beteiligen.<br />
6
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Eine beson<strong>de</strong>re För<strong>de</strong>rung ist in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch/Kommunikation und Mathematik<br />
vorzusehen; entsprechend wird die Stun<strong>de</strong>ntafel modifiziert.<br />
För<strong>de</strong>rn – ein Prozess<br />
Der gesamte För<strong>de</strong>rprozess ist ständig zu überprüfen. Fehlentwicklungen zeigen<br />
sich meist schon frühzeitig und es ist sinnvoll, Korrekturen vorzunehmen, damit<br />
<strong>de</strong>n Jugendlichen, aber auch <strong>de</strong>n Lehrerinnen und Lehrern, mögliche Misserfolgserlebnisse<br />
erspart bleiben.<br />
Min<strong>de</strong>stens vierteljährlich wer<strong>de</strong>n die Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>shalb mit ihren<br />
Eltern o<strong>de</strong>r Erziehungsberechtigten zu individuellen Beratungsgesprächen vom<br />
Klassenlehrer bzw. von <strong>de</strong>r Klassenlehrerin eingela<strong>de</strong>n.<br />
umfassen<strong>de</strong><br />
Abschlussberatung<br />
Das letzte Beratungsgespräch wird in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Berufsberatung <strong>de</strong>s<br />
Arbeitsamtes durchgeführt. Hier wird abschließend überprüft, ob die Jugendlichen<br />
in eine Berufsausbildung, ein Arbeitsverhältnis o<strong>de</strong>r eine Maßnahme <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung<br />
übergehen.<br />
Falls weitere stützen<strong>de</strong> Maßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich sind, geben Berufsberater und<br />
Klassenlehrer letzte Hilfestellungen.<br />
Im 2. Schulhalbjahr wird in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch/Kommunikation und Mathematik<br />
eine fachbezogene Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungsstän<strong>de</strong> durchgeführt.<br />
7
3.2.2 Zeitlicher Ablauf Organisationsform A<br />
8<br />
Aufnahmeberatung<br />
Informationen über BVJ<br />
und HSA (Organisation,<br />
Zielsetzung, Anfor<strong>de</strong>rungen)<br />
ab Februar<br />
Curriculare Einheit zum Kennenlernen<br />
mehrerer Berufsfel<strong>de</strong>r.<br />
Informationen für die Jugendlichen:<br />
Berufsfel<strong>de</strong>r, Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
usw.<br />
Ziel: verlässlichere Aussagen über<br />
die Leistungsbereitschaft, die Leistungsfähigkeit,<br />
das Arbeitsverhalten<br />
und das Durchhaltevermögen<br />
<strong>de</strong>r Jugendlichen zu erhalten.<br />
1. – 3. Woche<br />
Orientierungs- und<br />
Beobachtungsphase<br />
Durch Theorie- und Fachpraxislehrkräfte<br />
Bewertung <strong>de</strong>r Schülerin bzw. <strong>de</strong>s Schülers<br />
während <strong>de</strong>r Orientierungsphase<br />
Empfehlung mit Hilfe von Beurteilungs- und<br />
Bewertungsbogen (s. Anlage 1)<br />
Entwicklung eines individuellen För<strong>de</strong>rkonzepts<br />
Klassenbildung (Regel- BVJ- Klassen und HSA-<br />
Klassen)<br />
ca. 4. Woche<br />
Beratungsgespräch zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Orientierungsphase<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s jeweiligen Jugendlichen<br />
Jugendliche sind an <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>r Ziele und Teilziele zu beteiligen.<br />
Min<strong>de</strong>stens 2 Projekte<br />
Min<strong>de</strong>stens 3 individuelle Beratungsgespräche<br />
Ziel: ständige Überprüfung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rprozesses<br />
Durchführung <strong>de</strong>s Betriebspraktikums (Dauer: 2 - 4 Wochen)<br />
Abschließen<strong>de</strong> Beratung mit <strong>de</strong>m Arbeitsamt<br />
Ziel: Vermittlung <strong>de</strong>s Jugendlichen in eine Berufsausbildung, eine<br />
schulische Weiterbildung, ein Arbeitsverhältnis o<strong>de</strong>r eine Maßnahme<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung<br />
ab 4. Woche<br />
Schuljahr<br />
Durchführung<br />
Die Abschlussquote,<br />
<strong>de</strong>r Verbleib <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />
und die<br />
von <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />
gewählten Berufe<br />
(Berufsfel<strong>de</strong>r) wer<strong>de</strong>n<br />
festgestellt<br />
Ziel: HSA <strong>im</strong> BVJ überprüfen<br />
und ggf. modifizieren<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres<br />
Überprüfung<br />
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
3.2.3 Übersicht Organisationsform A<br />
9
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
3.3 Organisationsform B<br />
Einschulungsgespräch<br />
erstes Halbjahr<br />
Orientierung<br />
Beobachtung<br />
Entscheidungshilfen<br />
durch Beratung<br />
Entscheidung über die<br />
Teilnahme<br />
3.3.1 Beschreibung Organisationsform B<br />
Während <strong>de</strong>r Einschulungsgespräche, die am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s vorangegangenen Schuljahres<br />
bzw. am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sommerferien stattfin<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n die Schülerinnen und<br />
Schüler über die Möglichkeiten und Bedingungen zur Erlangung <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es<br />
informiert.<br />
Alle Schülerinnen und Schüler wer<strong>de</strong>n <strong>im</strong> ersten Halbjahr nach <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n BVJ-<br />
Stun<strong>de</strong>ntafel unterrichtet. Das erste Halbjahr soll zur Orientierung in <strong>de</strong>r neuen<br />
Schule, zur Festigung <strong>de</strong>r Persönlichkeit und <strong>de</strong>r Findung neuer Sozialkontakte<br />
dienen.<br />
Von Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres an beobachten die Lehrkräfte die Schülerinnen und<br />
Schüler bezüglich ihrer kognitiven, psychomotorischen und sozialen Entwicklung.<br />
Die Beobachtungsergebnisse wer<strong>de</strong>n mit Hilfe eines Beurteilungsbogens (s. Anlage<br />
1) festgehalten, von <strong>de</strong>n Klassen- und Beratungslehrern zusammengefasst und in<br />
Einzelgesprächen mit <strong>de</strong>n Schülern erörtert. Zu diesem ersten Beratungsgespräch<br />
<strong>im</strong> BVJ wer<strong>de</strong>n auch die Erziehungsberechtigten eingela<strong>de</strong>n. An dieser Stelle wird<br />
erneut eine individuelle, gezielte Beratung, unter an<strong>de</strong>rem über die Möglichkeiten<br />
zum Erwerb <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es, vorgenommen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erhalten durch dieses Gespräch Entscheidungshilfen,<br />
um sich über ihre persönlichen Ziele und ihre Kompetenzen klar zu wer<strong>de</strong>n. Der<br />
Zeitpunkt dieses Beratungsgespräches, ca. nach 4 Wochen Schule, ist so gewählt,<br />
dass für die Schülerinnen und Schüler noch eine größere Zeitspanne Unterrichtszeit<br />
verbleibt, nämlich bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ersten Halbjahres, in <strong>de</strong>r Leistungen erbracht<br />
und verbessert wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die Zensurenkonferenz <strong>im</strong> Januar wird gleichzeitig als Klassenkonferenz genutzt,<br />
auf <strong>de</strong>r die Entscheidung über die Teilnahme am För<strong>de</strong>rangebot getroffen wird.<br />
Grundlage <strong>de</strong>r Entscheidung sind die persönliche Entwicklung <strong>de</strong>r Schülerinnen<br />
und Schüler, die Ergebnisse <strong>de</strong>r Beratungsgespräche und die erbrachten Leistungen<br />
<strong>de</strong>s ersten Halbjahres. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Klassenkonferenz wer<strong>de</strong>n protokolliert<br />
und <strong>de</strong>r Schülerakte beigelegt.<br />
Bei <strong>de</strong>r Vergabe <strong>de</strong>s Halbjahreszeugnisses geben die Klassenlehrerinnen bzw. Klassenlehrer<br />
<strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern in einem weiteren individuellen Beratungsgespräch<br />
die Entscheidung <strong>de</strong>r Klassenkonferenz bezüglich <strong>de</strong>r Teilnahme am<br />
För<strong>de</strong>rangebot bekannt. Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n Perspektiven zum schulischen bzw.<br />
beruflichen Wer<strong>de</strong>gang aufgezeigt. Die Schülerinnen und Schüler sowie Erziehungsberechtigte<br />
erklären durch Unterschrift <strong>de</strong>n Willen bzw. ihr Einverständnis<br />
zur Teilnahme am För<strong>de</strong>rangebot.<br />
verän<strong>de</strong>rte Stun<strong>de</strong>ntafel<br />
Ab <strong>de</strong>m 2. Schulhalbjahr wird das 4-stündige För<strong>de</strong>rangebot in <strong>de</strong>n Fächern<br />
Deutsch/Kommunikation und Mathematik erteilt. Für die Schülerinnen und Schüler<br />
<strong>im</strong> För<strong>de</strong>rangebot gilt eine verän<strong>de</strong>rte Stun<strong>de</strong>ntafel. Für sie wird –bei Beachtung<br />
<strong>de</strong>r Grenze von max. 35 Unterrichtsstun<strong>de</strong>n pro Woche– das För<strong>de</strong>rangebot in <strong>de</strong>n<br />
Stun<strong>de</strong>nplan integriert.<br />
Die Gruppenstärke <strong>im</strong> För<strong>de</strong>rangebot orientiert sich an <strong>de</strong>n Vorgaben für <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>runterricht.<br />
(EB-BbS-VO Erster Abschnitt Punkt B 4.1)<br />
Ein weiteres Beratungsgespräch wird durch das Arbeitsamt <strong>im</strong> März unterstützt.<br />
Der <strong>Hauptschulabschluss</strong> wird am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres erteilt, wenn die Bedingungen<br />
nach § 28 und § 29 <strong>de</strong>r BbS-VO erfüllt sind.<br />
Zum Nachweis <strong>de</strong>r Kenntnisse, die <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen zum Erwerb <strong>de</strong>s HSA entsprechen,<br />
ist sowohl eine schriftliche als auch eine mündliche Überprüfung durchzuführen<br />
(EB-BbS-VO Punkt 6.8-6.8.2).<br />
10
3.3.2 Zeitlicher Ablauf Organisationsform B<br />
11<br />
Aufnahmeberatung<br />
Informationen über BVJ und<br />
HSA (Organisation, Zielsetzung,<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen)<br />
ab Februar<br />
Unterricht ohne För<strong>de</strong>rangebot nach gelten<strong>de</strong>r<br />
BVJ- Stun<strong>de</strong>ntafel<br />
Orientierung<br />
Beobachtung <strong>de</strong>r kognitiven, psychomotorischen<br />
und sozialen Entwicklung mit Hilfe eines Beurteilungsbogens<br />
(s. Anlage 1)<br />
1. und 2. Beratungsgespräch<br />
Ergänzend zum Regel-BVJ:<br />
Einrichtung eines speziellen För<strong>de</strong>rangebots in<br />
Deutsch/Kommunikation und Mathematik<br />
Gruppenstärke: 4 - 8 Personen<br />
analog Regel- BVJ mit entsprechen<strong>de</strong>n Beratungen,<br />
Betriebspraktika<br />
Abschließen<strong>de</strong> Beratung mit <strong>de</strong>m Arbeitsamt<br />
Evaluation<br />
Überprüfung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rziele<br />
1. Schulhalbjahr 2. Schulhalbjahr<br />
Halbjahreskonferenz<br />
Entscheidung über Teilnahme am För<strong>de</strong>rangebot<br />
(ab 2. Schulhalbjahr)<br />
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Grundlage: persönliche Entwicklung,<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>r Beratungsgespräche und<br />
bislang erbrachte Leistungen<br />
Information <strong>de</strong>r Schüler über das Ergebnis<br />
<strong>de</strong>r Konferenz
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
3.3.3 Übersicht Organisationsform B<br />
12
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
4 Beratung und Auswahlverfahren<br />
Voraussetzungen<br />
Bewertungs- und<br />
Auswahlkriterien<br />
Information über<br />
Bewertungs- und<br />
Auswahlkriterien<br />
Beobachtung und<br />
Beratung<br />
Die Teilnahme am För<strong>de</strong>rangebot für <strong>de</strong>n HSA sollte <strong>de</strong>n Schülerinnen<br />
und Schülern empfohlen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Leistungsvermögen und Arbeitsverhalten<br />
auch einen erfolgreichen Abschluss erwarten lassen.<br />
Es sollte eine günstige Prognose für die Entwicklung <strong>de</strong>r Schülerin bzw.<br />
<strong>de</strong>s Schülers vorliegen, die sich aus <strong>de</strong>n durchschnittlich befriedigen<strong>de</strong>n<br />
Leistungen <strong>de</strong>r Arbeitsergebnisse und einer positiven Beurteilung <strong>de</strong>r<br />
Lernfähigkeit, <strong>de</strong>r Lernbereitschaft, <strong>de</strong>r Feinmotorik und <strong>de</strong>s Arbeitsverhaltens<br />
begrün<strong>de</strong>t.<br />
Auf diese Voraussetzungen sind <strong>im</strong> Rahmen einer ausführlichen Information<br />
in <strong>de</strong>n abgeben<strong>de</strong>n Schulen o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Einschulungsberatung die<br />
Schülerinnen und Schüler, die Erziehungsberechtigten und die Lehrkräfte<br />
<strong>de</strong>r abgeben<strong>de</strong>n Schulen hinzuweisen.<br />
Grundlagen für die Empfehlung wer<strong>de</strong>n aus intensiven Beobachtungen<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Schülerinnen und Schüler gewonnen, die dann in <strong>de</strong>n vorgesehenen<br />
Beratungsgesprächen zu besprechen sind und in ein För<strong>de</strong>rkonzept<br />
einfließen.<br />
Entsprechen<strong>de</strong> Beobachtungsbögen und Protokolle eines solchen Beratungsgespräches<br />
aus <strong>de</strong>n Schulversuchen wer<strong>de</strong>n beispielhaft dargestellt.<br />
Diese Bögen sollten <strong>de</strong>m jeweiligen Schulstandort individuell angepasst<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Beispiel für einen Beobachtungs-<br />
und Beurteilungsbogen<br />
Die Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Verwendung <strong>de</strong>s Beobachtungs- und Beurteilungsbogen<br />
soll nachfolgend dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Beobachtungsbogen enthält acht Aspekte, mit <strong>de</strong>nen Verhalten und<br />
Leistungen erfasst wer<strong>de</strong>n können. Entsprechend <strong>de</strong>m schulischen Bewertungssystem<br />
ist eine sechsstufige Unterteilung vorgesehen. Die Lehrkräfte<br />
tragen gemäß ihrer Beurteilung das Kürzel ihres Unterrichtsfaches in<br />
die entsprechen<strong>de</strong> Beurteilungsspalte ein, z. B.: (s. Anlage 1)<br />
A Lernfähigkeit<br />
1) fasst sehr schnell auf<br />
De R<br />
2) fasst schnell auf<br />
Po<br />
Ft<br />
3) Erläuterungen nötig<br />
Fp<br />
4) fasst langsam auf<br />
5) eingeschränkt<br />
6) stark eingeschränkt<br />
13
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
5 Unterrichtsorganisation<br />
5.1 Ablaufplan über das Schuljahr <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Zusammenstellungen zeigen die Verknüpfungen <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres<br />
zwischen <strong>de</strong>m Sekundarbereich l mit <strong>de</strong>m Unterrichtsverbund und<br />
<strong>de</strong>r Berufsausbildung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Arbeitswelt. Im Einzelnen sind Aufgaben und<br />
Handlungshinweise für Lehrkräfte als Stichworte aufgeführt, die bei <strong>de</strong>r Jahresplanung<br />
eines Berufsvorbereitungsjahres hilfreich sein können. (s. Anlage 5)<br />
Vor Schuljahresbeginn<br />
Zusammenarbeit zwischen <strong>de</strong>m Sekundarbereich l und <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen,<br />
z. B. durch einen Unterrichtsverbund<br />
Informationen <strong>im</strong> Sekundarbereich l durch das Beratungssystem <strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen über<br />
Regel-BVJ<br />
Schulpflichterfüllung, § 67 Abs.5 NSchG<br />
- Jugendwerkstatt<br />
- an<strong>de</strong>re Einrichtungen (soziale Einrichtungen, VHS u. a.)<br />
- Betriebe<br />
- Vernetzung mit <strong>de</strong>m BVJ u. a.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
HSA-För<strong>de</strong>rangebot<br />
- Information <strong>de</strong>s Sek. l (Schüler, Schülerinnen, Eltern, Schulen)<br />
- Erstellen <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkonzepts<br />
- Konzept A, B o<strong>de</strong>r eigenes Konzept<br />
Während <strong>de</strong>s<br />
Schuljahres<br />
Einschulung<br />
Schülerbeurteilung<br />
und Evaluation<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
Betriebspraktikum<br />
Beratung <strong>im</strong> BVJ<br />
Unterrichtsorganisation<br />
14<br />
Einschulungsverfahren<br />
Angebot und Auswahl <strong>de</strong>r Berufsfel<strong>de</strong>r<br />
Lehrereinsatz<br />
Klassenlehrerprinzip<br />
Raumplanung<br />
Stun<strong>de</strong>nplan (Vorrang)<br />
Kleine Lerngruppen<br />
Erfahrungsaustausch <strong>im</strong> Lehrerteam<br />
Koordinierung<br />
offene Angebote<br />
Organisation<br />
Formblätter<br />
Einschulungsberatung<br />
Beratungsgespräche<br />
Beratung als ständige Aufgabe <strong>im</strong> BVJ<br />
Schulsozialarbeit<br />
Zusammenarbeit mit beteiligten Stellen<br />
Arbeitsverwaltung<br />
Jugendamt<br />
Sozialamt<br />
Handlungsorientierter Unterricht<br />
Auswahl <strong>de</strong>r Projekte, Lehr- und Lernmittel<br />
Teambildung aller Lehrerinnen und Lehrer
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Elternarbeit<br />
Betriebserkundungen<br />
Klassenfahrten<br />
Hilfen be<strong>im</strong> Übergang in<br />
das Ausbildungssystem<br />
bzw. Arbeitsleben<br />
HSA-För<strong>de</strong>rangebot<br />
Fachgruppenkonferenzen<br />
Entwicklung neuer pädagogischer Konzepte<br />
außerschulische Betreuungseinrichtungen<br />
berufsb. Schulen<br />
Kammern, Verbän<strong>de</strong><br />
Arbeitsverwaltung<br />
RAN<br />
Jugendwerkstätten<br />
abH<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Organisationsform<br />
Organisationsform A, B o<strong>de</strong>r ...<br />
Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungen<br />
schriftlich<br />
mündlich<br />
Nach <strong>de</strong>m Schuljahr<br />
Angebote <strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen<br />
- Berufsfachschulen<br />
- Berufsgrundbildungsjahre<br />
Maßnahmen <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung<br />
z. B. BBE, tip<br />
Kontakte<br />
- Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer<br />
- Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen<br />
- „beteiligte Stellen"<br />
Hinweise und Handlungshilfen (siehe NLI-Drucksache: „Handlungskompetenz <strong>im</strong><br />
BVJ“, 1994, Seite 85) für je<strong>de</strong> Schülerin und je<strong>de</strong>n Schüler als Gedächtnisstütze<br />
HSA - För<strong>de</strong>rangebot<br />
- Kursevaluation<br />
- Bericht an die Schulbehör<strong>de</strong><br />
5.2 Einbindung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rangebots in das Regel-<br />
Berufsvorbereitungsjahr<br />
Je nach geplanter Organisationsform <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres zur Erlangung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es wer<strong>de</strong>n entwe<strong>de</strong>r<br />
- zu Beginn nach einer Orientierungsphase HSA-Klassen eingerichtet (Organisationsform<br />
A) o<strong>de</strong>r<br />
- nach <strong>de</strong>m ersten Halbjahr <strong>de</strong>s Schuljahres <strong>de</strong>r Übergang in das För<strong>de</strong>rangebot<br />
nach einer intensiven Beratung mit anschließen<strong>de</strong>r Entscheidung vorgenommen<br />
(Organisationsform B).<br />
An<strong>de</strong>re Organisationsformen sind ebenso möglich, die entsprechen<strong>de</strong>n Konzepte<br />
müssen aber zu Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres vorliegen und umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Anzahl <strong>de</strong>r Jugendlichen, die <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> anstreben, hat bei <strong>de</strong>r<br />
Klassenbildung und für die Stun<strong>de</strong>nplangestaltung <strong>de</strong>s gesamten Berufsvorbereitungsjahres<br />
eine Be<strong>de</strong>utung. Können keine klassenbezogene För<strong>de</strong>rangebote ein-<br />
15
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
gerichtet wer<strong>de</strong>n, so muss sichergestellt sein, dass das Angebot von Schülerinnen<br />
und Schülern aus unterschiedlichen Klassen zeitgleich wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
5.3 Modifizierte Stun<strong>de</strong>ntafel<br />
Mit <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rkonzept <strong>de</strong>r jeweiligen Schule muss eine modifizierte Stun<strong>de</strong>ntafel<br />
bei <strong>de</strong>r Schulbehör<strong>de</strong> eingereicht wer<strong>de</strong>n, d. h. bei einer voll ausgeschöpften<br />
Stun<strong>de</strong>ntafel <strong>im</strong> Regelangebot muss diese zu Gunsten <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rangebots um 4<br />
Stun<strong>de</strong>n modifiziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Dabei sollte das Unterrichtsfach Deutsch/Kommunikation nicht in die Kürzung einbezogen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei einer nicht voll ausgeschöpften Stun<strong>de</strong>ntafel kann das För<strong>de</strong>rangebot auch zusätzlich<br />
erteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
Lehrerstun<strong>de</strong>n für dieses zusätzliche Angebot <strong>im</strong> 2. Halbjahr können z. B. durch<br />
flexiblen Unterrichtseinsatz <strong>im</strong> 1. Halbjahr erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n. Die Vergleichbarkeit<br />
<strong>de</strong>r Lerngruppen ist durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r selben Lehrkräfte über einen längeren<br />
Zeitraum hinweg leichter zu gewährleisten.<br />
5.4 Lerngruppengröße<br />
Die Lerngruppengröße bei innerer Differenzierung sollte sich an <strong>de</strong>r Gruppengröße<br />
für <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>runterricht orientieren (EB-BbS-VO, Erster Abschnitt B Nr. 4.1). Danach<br />
sollte eine Lerngruppe aus höchstens 8 Jugendlichen bestehen und die Anzahl<br />
4 nicht unterschreiten.<br />
16
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
6. Handlungsorientierung <strong>im</strong><br />
Berufsvorbereitungsjahr<br />
6.1 Handlungskompetenz<br />
Auch für <strong>de</strong>n Unterricht <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr gilt als didaktisches Prinzip die<br />
Handlungsorientierung. Die Schülerinnen und Schüler sollen, wenn auch auf einem<br />
an<strong>de</strong>ren Anspruchsniveau als <strong>im</strong> Berufsgrundbildungsjahr, Handlungskompetenz<br />
entwickeln.<br />
Da für das Regel-BVJ keine Rahmenrichtlinien mit Zielen und Inhalten existieren,<br />
sollen die folgen<strong>de</strong>n Erläuterungen <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r Handlungskompetenz für das<br />
BVJ in <strong>de</strong>n D<strong>im</strong>ensionen von Fach-, Metho<strong>de</strong>n- und Sozialkompetenz beschreiben.<br />
Die Kompetenzen sind so abstrakt formuliert, dass sie an <strong>de</strong>n einzelnen Schulen<br />
<strong>de</strong>n jeweiligen Handlungssituationen angepasst wer<strong>de</strong>n können.<br />
Fachkompetenz<br />
Metho<strong>de</strong>nkompetenz<br />
Die Schüler erarbeiten selbstständig Aufgaben und beurteilen das Ergebnis. Anhand<br />
von komplexen Aufgabenstellungen wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Kompetenzen vermittelt:<br />
- Arbeitsabläufe/Fertigungsverfahren sinnvoll planen, durchführen und mit<br />
Hilfestellung kontrollieren.<br />
- Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Sachkenntnis zweckmäßige Entscheidungen treffen<br />
und begrün<strong>de</strong>n.<br />
- Ursachen und Wirkungen einzelner Faktoren <strong>de</strong>s Sachgebietes erklären.<br />
- Zusammenhänge und Strukturen <strong>de</strong>s Sachgebietes aufzeigen.<br />
- Fachliche Leistungen beurteilen.<br />
- Fachbezogene Berechnungen durchführen.<br />
Die Schüler gehen zielgerichtet und planmäßig bei <strong>de</strong>r Arbeit vor, Denkmetho<strong>de</strong>n<br />
und Arbeitsverfahren bzw. Lösungsstrategien zur Bewältigung <strong>de</strong>r Aufgaben<br />
wählen sie selbstständig aus und wen<strong>de</strong>n sie an. Eigeninitiative und Kreativität<br />
sind dabei unentbehrlich. Zu <strong>de</strong>n Metho<strong>de</strong>nkompetenzen gehören:<br />
- Nach Anweisungen arbeiten.<br />
- Informationsmaterial beschaffen und auswerten.<br />
- Arbeitspläne erstellen.<br />
- Techniken <strong>de</strong>r Information und Dokumentation anwen<strong>de</strong>n.<br />
- Arbeitsschritte selbstständig planen und in angemessener Zeit ausführen.<br />
- Arbeitsergebnisse dokumentieren und veröffentlichen.<br />
- Ergebnisse sinnvoll zusammenfassen.<br />
- Nie<strong>de</strong>rschriften und Protokolle verfassen.<br />
- Im Unterricht erarbeitete Metho<strong>de</strong>n zielgerichtet anwen<strong>de</strong>n.<br />
- Thesen formulieren, konträre Meinungen gegenüberstellen, Wertungen vornehmen.<br />
Sozialkompetenz<br />
Die Schülerinnen und Schüler erkennen und verstehen soziale Beziehungen, Interessenlagen,<br />
Zuwendungen und Spannungen; sie setzen sich mit an<strong>de</strong>ren verantwortungsbewusst<br />
auseinan<strong>de</strong>r. Hierzu gehören neben <strong>de</strong>r Qualifikation zur Entwicklung<br />
sozialer Verantwortung und Solidarität folgen<strong>de</strong> Sozialkompetenzen:<br />
- Aufgaben in einer Arbeitsgruppe übernehmen, die Arbeit mitgestalten und<br />
voranbringen.<br />
- Auswirkungen <strong>de</strong>s eigenen Verhaltens wahrnehmen und reflektieren.<br />
- Erwartungen an<strong>de</strong>rer erkennen.<br />
- Anfor<strong>de</strong>rungen, wie z. B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft<br />
erfüllen.<br />
- Eigene Wünsche und Erwartungen mitteilen.<br />
- Konflikte erkennen und in <strong>de</strong>r Gemeinschaft nach möglichen Lösungen suchen.<br />
- Vereinbarte Gesprächsregeln akzeptieren und einhalten.<br />
17
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
- Eigene Meinungen mit Argumenten begrün<strong>de</strong>n und belegen.<br />
- Auf Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> angemessen reagieren.<br />
- An<strong>de</strong>ren Schülerinnen und Schülern Hilfe anbieten.<br />
- Hilfe annehmen.<br />
Ein För<strong>de</strong>rangebot für <strong>de</strong>n Erwerb <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr<br />
soll in <strong>de</strong>n normalen Ablaufplan eines Regel-Berufsvorbereitungsjahres<br />
eingebettet wer<strong>de</strong>n und zielgerichtet in <strong>de</strong>n Schwerpunkten Deutsch/Kommunikation<br />
und Mathematik auf eine Überprüfung <strong>de</strong>r Jugendlichen zum En<strong>de</strong> eines<br />
Schuljahres vorbereiten.<br />
Im Sinne <strong>de</strong>r Handlungsorientierung sind dazu die Fächer Mathematik und<br />
Deutsch/Kommunikation <strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Fächern zu unterrichten.<br />
Das Beispiel auf <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Seite zeigt exemplarisch auf, wie dieser Zusammenhang<br />
in einer ersten Grobstruktur geplant wer<strong>de</strong>n kann.<br />
18
6.2 Projektbeispiel<br />
Planung und Bau von Spielgeräten<br />
Fachpraxis Fachtheorie Deutsch/Kommunikation Politik<br />
Technologischer Aspekt Kommunikativer Aspekt Mathematischer Aspekt<br />
19<br />
Holz:<br />
Bearbeiten von Rundhölzern:<br />
Anreißen, bohren, fasen<br />
Metall:<br />
Anfertigen von Beschlägen<br />
aus verzinktem Stahl:<br />
Anreißen, bohren, senken,<br />
sägen, feilen usw.<br />
Bau:<br />
Herstellen von Betonplatten,<br />
Kantensteinen usw.<br />
aus Beton<br />
Anfertigen von Schalungen,<br />
Bewehrungen<br />
Farbe:<br />
Beschichten von Rundhölzern<br />
Herstellen von Fundamenten<br />
Zusammenbau<br />
von Spielgeräten<br />
Holz:<br />
Holzarten,<br />
Aufbau von Hölzern<br />
Eigenschaften von ...<br />
Metall:<br />
Metallische Werkstoffe<br />
Korrosionsschutz<br />
Fertigungsverfahren: feilen,<br />
bohren, sägen, usw.<br />
Vorbereiten von Anstrichen<br />
Bau:<br />
Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit,<br />
Bo<strong>de</strong>nzusammensetzung,<br />
Schalungsbau<br />
Fundamente<br />
Mörtel und Beton,<br />
Betonteile usw.<br />
Farbe:<br />
Anstrichuntergrün<strong>de</strong><br />
mineralische, ...<br />
Anfertigen von Skizzen<br />
Lesen und zeichnen von<br />
Raumbil<strong>de</strong>rn<br />
Bemaßungsregeln <strong>im</strong> Berufsfeld<br />
Metalltechnik<br />
Darstellung in mehreren<br />
Ansichten<br />
Darstellen in drei Ansichten<br />
Bemaßungsregeln <strong>im</strong> Berufsfeld<br />
Bautechnik<br />
Lesen von Zeichnungen<br />
Vermessen nach Zeichnungen<br />
Computerkurs :<br />
Grafikprogramm,<br />
z. B.: Paint<br />
Schreibprogramme,<br />
z. B.: WORD<br />
Addieren und<br />
subtrahieren<br />
Berechnen <strong>de</strong>r Kosten<br />
Größen und Einheiten<br />
Umrechnen von ...<br />
Längen und Winkel<br />
Maßstäbe in Zeichnungen<br />
Arbeitszeit<br />
Dreisatz<br />
geometrische Formen<br />
Flächenberechnungen<br />
Volumenberechnungen<br />
Lesen von Prospekten<br />
Lesen und Wie<strong>de</strong>rgabe von<br />
Texten<br />
Vorgangsbeschreibung<br />
Fertigungsbericht,<br />
Ablaufpläne<br />
Unfallbericht<br />
Schreibprogramme,<br />
z. B.: WORD<br />
Kostenzusammenstellung<br />
Angebot als Geschäftsbrief<br />
usw.<br />
Sammeln von Informationen<br />
Unfallverhütung<br />
Sofortmaßnahmen<br />
bei Unfällen<br />
Umweltverträglichkeit<br />
verschie<strong>de</strong>ner Werkstoffe<br />
Organisation von<br />
Arbeitsabläufen<br />
Arbeitszeiten in Betrieben/auf<br />
Baustellen<br />
Jugendarbeitsschutzgesetz<br />
Berufsgenossenschaft,<br />
TÜV<br />
Konfliktbewältigung<br />
und Teamfähigkeit<br />
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Funktionskontrolle
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
7 Empfehlungen für fachbezogene Überprüfungen<br />
<strong>im</strong> Fach Deutsch/Kommunikation <strong>im</strong> BVJ<br />
7.1 Schriftliche Überprüfung<br />
Fachbezogene Überprüfungsgegenstän<strong>de</strong><br />
Aufgabe <strong>de</strong>s<br />
Deutschunterrichtes<br />
Aufgabenbereiche<br />
Aufgabe <strong>de</strong>s Deutschunterrichts <strong>im</strong> BVJ ist die sprachliche Entwicklung und Bildung<br />
<strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler <strong>im</strong> Kontext beruflichen Han<strong>de</strong>lns. Dazu gehören<br />
die För<strong>de</strong>rung ihrer Zuwendung zur Literatur, insbeson<strong>de</strong>re aber die Hinwendung<br />
zu Sachtexten einschließlich eines geeigneten Analyseinstrumentariums zu<br />
<strong>de</strong>ren Erschließung und <strong>de</strong>m Umgang damit. Hierzu müssen als Grundlage in verstärktem<br />
Maße Arbeitstechniken <strong>im</strong> Deutschunterricht thematisiert und eingeübt<br />
wer<strong>de</strong>n, z. B. Umgang mit Nachschlagewerken, Referieren, Exzerpieren u. a. Auch<br />
Computer sollten eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Die BVJ Schülerinnen und Schüler sollen<br />
Sprache in mündlicher und schriftlicher Form zielgerichtet, situationsangemessen<br />
und adressatenbezogen anwen<strong>de</strong>n können. Dabei sollten sie <strong>im</strong> schriftlichen Bereich<br />
in die Lage versetzt wer<strong>de</strong>n, Schreiben formal korrekt und fehlerfrei, sowie<br />
sprachlich funktional anzufertigen. Diese Fähigkeiten und Fertigkeiten wer<strong>de</strong>n <strong>im</strong><br />
Deutschunterricht in folgen<strong>de</strong>n Aufgabenbereichen vermittelt:<br />
- Sprechen und Schreiben<br />
- Umgang mit Texten<br />
- Reflexion über Sprache<br />
Die Aufgabenbereiche bedingen und ergänzen sich gegenseitig.<br />
Überprüfungsgegenstän<strong>de</strong><br />
Im BVJ eignen sich als schriftliche Überprüfungsgegenstän<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs:<br />
Beschreibungen, Arbeitsabläufe, Arbeitspläne, Materiallisten, Protokolle sowie unterschiedliche<br />
sachliche Schreiben wie Anfrage, Reklamation, Bestellung, Leserbrief,<br />
Bewerbung und Lebenslauf aber auch die Inhaltsangabe/Interpretation, Stellungnahme.<br />
Eine strikte Trennung dieser Überprüfungsgegenstän<strong>de</strong> entspricht nicht<br />
mehr <strong>de</strong>n aktuellen Anfor<strong>de</strong>rungen von Wirtschaft und Gesellschaft. Deshalb sind<br />
komplexe Aufgabenstellungen realitätsnäher und for<strong>de</strong>rn jeweils mehrere Bereiche<br />
<strong>de</strong>r Textanalyse und Textproduktion, die ineinan<strong>de</strong>r greifen.<br />
Daher gelten folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen:<br />
Zielsetzungen<br />
Berufsbezug herstellen<br />
- kennen von formalen Anfor<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>r Textproduktion (Absätze, Rand,<br />
or<strong>de</strong>ntliches Schriftbild, ...)<br />
- sicher mit Nachschlagewerken umgehen, speziell auch mit amtlichen Regelwerken<br />
zur Rechtschreibung<br />
- <strong>de</strong>n Sinn eines Textes entnehmen<br />
- <strong>de</strong>n Inhalt eines Textes, einer Grafik, einer Karikatur wie<strong>de</strong>rgeben bzw. zusammenfassen<br />
- I<strong>de</strong>ensammlungen anfertigen (Cluster, Mind-Map, Stichwortsammlungen, ...)<br />
- formale und inhaltliche Strukturen sachlicher Schreiben und <strong>de</strong>ren Wirkungsweisen<br />
kennen<br />
- <strong>de</strong>n Adressatenbezug beachten und anwen<strong>de</strong>n<br />
- unterschiedliche Textarten und <strong>de</strong>ren Aufbau und Intentionen kennen<br />
- auf dieser Grundlage Texte selbst produzieren, auch kreative Texte<br />
- <strong>de</strong>utlich, situationsadäquat, adressaten- und sachbezogen sprechen<br />
- informieren<strong>de</strong>n, erzählen<strong>de</strong>n und appellativen Sprachgebrauch anwen<strong>de</strong>n<br />
- zu einem Thema fundiert Stellung nehmen<br />
- referieren<br />
Arbeitstechniken bil<strong>de</strong>n dabei die Grundlage zur Lösung <strong>de</strong>r Aufgaben.<br />
Die Überprüfung bezieht sich auf Berufsfel<strong>de</strong>r und for<strong>de</strong>rt zur Problemlösung auf.<br />
Die Aufgabenstellung sollte einen aktuellen Berufsbezug haben. Sie muss allerdings<br />
so beschaffen sein, dass innerhalb <strong>de</strong>r Komplexität die Eigenständigkeit einzelner<br />
Teile <strong>de</strong>utlich wird z. B. Zusammenfassung o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>s Textes,<br />
Deutung inhaltlicher Aspekte o<strong>de</strong>r eine Stellungnahme. Für die schriftliche Bear-<br />
20
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
beitung dieser komplexen Aufgabenstellungen <strong>im</strong> 2. Schulhalbjahr sind zusätzlich<br />
45 Minuten zur üblichen Dauer zu gewähren.<br />
7.2 Mündliche Überprüfung<br />
Die mündliche Überprüfung soll die mündliche Ausdrucksfähigkeit <strong>de</strong>r Schülerin<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schülers in einem berufsbezogenen Thema erkennen lassen. Sie soll in <strong>de</strong>r<br />
Regel 15 Minuten dauern. Es kann auch eine Gruppe von bis zu drei Schülerinnen<br />
und Schüler gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall dauert die Überprüfung in <strong>de</strong>r Regel<br />
30 Minuten. Die mündliche Überprüfung soll von <strong>de</strong>r das Fach<br />
Deutsch/Kommunikation unterrichten<strong>de</strong>n Lehrkraft durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
7.3 Bewertung<br />
7.3.1 Allgemeine Bewertungskriterien<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen basieren auf <strong>de</strong>n Zielsetzungen für <strong>de</strong>n Deutschunterricht.<br />
Sie fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Aufgabenstellungen wie<strong>de</strong>r und können in unterschiedliche<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsbereiche unterteilt wer<strong>de</strong>n. Diese sind allerdings in ihrer<br />
wechselseitigen Abhängigkeit zu sehen und können nicht scharf voneinan<strong>de</strong>r getrennt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsbereich I - formal korrekte Texte aufbauen und unter Berücksichtigung von Überschrift,<br />
Rand, lesbarer Schrift; in Sinnabschnitte glie<strong>de</strong>rn; Formvorgaben einhalten, z. B.<br />
bei formalisiertem Schriftverkehr<br />
- die Grammatik und Rechtschreibung richtig verwen<strong>de</strong>n<br />
- Texte sachlogisch aufbauen (Gedankenführung, Gradlinigkeit )<br />
- sprachliche Merkmale beachten (flüssiger Stil, die Erzählzeit einhalten, Wortwie<strong>de</strong>rholungen<br />
und gleiche Satzanfänge vermei<strong>de</strong>n, Umfang <strong>de</strong>s Wortschatzes)<br />
- grundlegen<strong>de</strong> Arbeitstechniken beherrschen (mit Nachschlagewerken umgehen,<br />
Tabellen und Statistiken lesen, Stichwortsammlungen anfertigen)<br />
- Texte sinngetreu wie<strong>de</strong>rgeben und zusammenfassen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsbereich II - unterschiedliche Textarten produzieren sowie formale und inhaltliche Vorgaben<br />
einhalten (z. B. Bericht, Protokoll, Beschreibung, Satire, Erörterung, ...)<br />
- situations- und adressatenbezogen schreiben (z. B. Entschuldigungsschreiben,<br />
Urlaubsgesuch, Leserbrief an eine Zeitung, Beschwer<strong>de</strong>brief an eine Firma, ...)<br />
- einen eigenen Text überarbeiten<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsbereich III - die Aussagen eines Textes erkennen, sie mit eigenen Worten beschreiben und<br />
auf ihren persönlichen Erfahrungsbereich übertragen<br />
- zu einem Problem Stellung nehmen, die eigene Meinung klar formulieren und<br />
sie mit fundierten und schlüssigen Argumenten untermauern<br />
- einen Text so anfertigen, dass darin eigene I<strong>de</strong>en o<strong>de</strong>r die Anwendung bzw.<br />
Verarbeitung literarisch sprachlicher Vorgaben erkennbar sind<br />
7.3.2 Gewichtung <strong>de</strong>r Leistungen<br />
In <strong>de</strong>r Schule obliegt es <strong>de</strong>r Fachkonferenz, die erwarteten Leistungen in Teilaufgaben<br />
zu gewichten und <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungsbereichen zuzuordnen. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />
Aufgabenbeispielen (7.4) wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Hinweisen zur Bewertung beispielhaft<br />
Möglichkeiten aufgezeigt.<br />
Das Ergebnis <strong>de</strong>r jeweiligen schriftlichen Überprüfung geht in die Gesamtnote <strong>de</strong>s<br />
Faches so ein, als läge eine zusätzliche Lernkontrolle mit gleicher Bewertung vor<br />
(doppelte Wertung).<br />
Korrekturhinweise:<br />
Die Lernkontrolle wird von <strong>de</strong>r unterrichten<strong>de</strong>n Lehrkraft korrigiert und bewertet.<br />
Die korrigierten Arbeiten müssen ein Jahr aufbewahrt und auf Anfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Schulbehör<strong>de</strong> vorgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
21
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
7.4 Aufgabenbeispiele zu fachbezogenen Leistungsüberprüfungen<br />
<strong>im</strong> Fach Deutsch/Kommunikation<br />
aus: Fachbezogene Leistungsüberprüfungen für die Hauptschule,<br />
Schuljahrgänge 9 und 10, Deutsch;<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium, 2000<br />
1. Beispiel Thema: Berufsorientierung<br />
22
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Aufgabenstellung<br />
a) Lies alle Arbeitsplatzangebote durch und wähle ein Angebot zur weiteren Bearbeitung<br />
aus.<br />
b) Schreibe eine Bewerbung an das Arbeitsamt auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s gewählten<br />
Angebots.<br />
c) Gestalte einen Lebenslauf in Textform (nicht tabellarisch) mit Rollenbezug zum<br />
gewählten Angebot.<br />
d) Erstelle einen Fragenkatalog zur Vorbereitung <strong>de</strong>s Arbeitsamtsgespräches und<br />
n<strong>im</strong>m Bezug zur ausgewählten Zeitungsanzeige.<br />
Hinweise zur<br />
Bewertung<br />
Erwartete Leistungen<br />
a) Eine Entscheidung herbeiführen und somit die<br />
Rolle eines best<strong>im</strong>mten Arbeitsuchen<strong>de</strong>n einnehmen.<br />
Zuordnung und Bewertung<br />
I II III<br />
5<br />
b) Eine Bewerbung unter Einhaltung gattungsspezifischer<br />
Kriterien formulieren; die<br />
”Rollenst<strong>im</strong>migkeit” mit <strong>de</strong>m gewählten Berufsfeld<br />
einhalten.<br />
20 5<br />
c) Einen Lebenslauf unter Einhaltung gattungsspezifischer<br />
Kriterien formulieren; die Rollenst<strong>im</strong>migkeit<br />
mit <strong>de</strong>m gewählten Berufsbild einhalten.<br />
20<br />
d) Zehn Fragen zur Vorbereitung eines Vorstellungsgesprächs<br />
be<strong>im</strong> Arbeitsamt formulieren,<br />
die <strong>de</strong>n Hintergrund <strong>de</strong>s Angebotes erschließen<br />
und gesprächspsychologisch aufgebaut<br />
sind.<br />
20 10<br />
e) <strong>de</strong>n Text formal korrekt aufbauen und Rechtschreibung<br />
und Grammatik richtig anwen<strong>de</strong>n,<br />
sprachliche Merkmale beachten.<br />
20<br />
23
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
2. Beispiel Thema: Bearbeitung eines Artikels aus <strong>de</strong>r Lokalpresse<br />
24
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Aufgabenstellung<br />
a) Den Zeitungsartikel in einen Kurzbericht umformulieren.<br />
b) Drei kritische Fragen an <strong>de</strong>n Textzusammenhang formulieren und beantworten.<br />
c) Die eigene Meinung über die Hauptperson und <strong>de</strong>ren berufliche Laufbahn ausformulieren<br />
und kritisch bewerten.<br />
d) Alle Aufträge so ausführen, dass ein in sich geschlossener Gesamttext entsteht.<br />
Hinweise zur<br />
Bewertung<br />
Erwartete Leistungen<br />
a) Das Wichtigste eines informativen, sachlichen<br />
Berichtes einsetzen, gattungsspezifische Kriterien<br />
eines Berichtes verwen<strong>de</strong>n<br />
Zuordnung und Bewertung<br />
I II III<br />
10 10<br />
b) Qualitativ inhaltsstarke Fragen an <strong>de</strong>n Text<br />
richten;<br />
Fragen sachlogisch und erschließend beantworten<br />
15 15<br />
c) Die Be<strong>de</strong>utung einer 40-jährigen Berufslaufbahn<br />
und ”Arbeitsplatztreue” herausarbeiten,<br />
an <strong>de</strong>r Arbeitswelt <strong>de</strong>r Gegenwart messen und<br />
sowohl sachlogische als auch persönliche,<br />
emotionale Begründungen aufführen<br />
10 10<br />
d) Durch verknüpfen<strong>de</strong> Formulierungen ein<br />
Textganzes erstellen<br />
10<br />
e) Den Text formal korrekt aufbauen sowie Rechtschreibung<br />
und Grammatik richtig anwen<strong>de</strong>n<br />
20<br />
25
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
3. Beispiel Thema: Beschwer<strong>de</strong>brief<br />
Viel Geld für ein paar Ma<strong>de</strong>n<br />
Sie hatten vor, auf Malta Urlaub zu machen und wur<strong>de</strong>n bitter enttäuscht. Jetzt<br />
wollen Schülerinnen gegen <strong>de</strong>n Veranstalter klagen – kein Einzelfall in dieser Branche.<br />
Dass die Vorhänge <strong>im</strong><br />
Appartement halb heruntergerissen<br />
waren,<br />
<strong>de</strong>r Duschschlauch nur<br />
zum Abbrausen in<br />
Hockstellung reichte<br />
und <strong>de</strong>r Herd nicht<br />
funktionierte, störte die<br />
Mädchen nicht son<strong>de</strong>rlich.<br />
Blutflecken an <strong>de</strong>r<br />
Wand und die Müllhal<strong>de</strong>n<br />
gleichen<strong>de</strong>n Balkone<br />
schon. Und als die<br />
Schülerinnen zum dritten<br />
Mal dieselben Nu<strong>de</strong>ln<br />
vorgesetzt bekamen<br />
und sich eine kleine<br />
weiße Ma<strong>de</strong> aus einer<br />
Tomate schlängelte,<br />
verging ihnen auch <strong>de</strong>r<br />
Appetit.<br />
Dabei hatten sich Paula,<br />
16, und die Schwestern<br />
Catina, 17, und Louisa,<br />
14, so auf drei Wochen<br />
Malta gefreut. „Wer<br />
billig Urlaub machen<br />
will und nicht auf Sonne,<br />
Spaß und gute<br />
St<strong>im</strong>mung verzichten<br />
will, <strong>de</strong>r fährt mit uns<br />
ins Global Village“,<br />
hatte es <strong>im</strong> Prospekt<br />
<strong>de</strong>s Veranstalters „Junge<br />
Reisen“ geheißen.<br />
Eine Karte zeigte die Insel<br />
Malta und die Lage<br />
<strong>de</strong>s Ortes St. Julians.<br />
Das überzeugte die Eltern<br />
<strong>de</strong>r drei Mädchen<br />
aus Lübeck und Hamburg.<br />
Sie buchten einen<br />
dreiwöchigen Aufenthalt<br />
für 1790 DM pro<br />
Person.<br />
Auch über die Betreuung<br />
vor Ort waren die<br />
Schülerinnen und ihre<br />
Eltern entsetzt. Im Prospekt<br />
hatte es geheißen:<br />
„Unsere Betreuer<br />
wohnen in <strong>de</strong>r Anlage<br />
und sind je<strong>de</strong>rzeit für<br />
unsere Teilnehmer da.“<br />
Ganze drei Tage war<br />
Silke für die zehnköpfige<br />
Gruppe aus<br />
Deutschland da. Dann<br />
wur<strong>de</strong> sie nach St. Julans<br />
abberufen; Paula<br />
und ihre und ihre Mitschüler<br />
waren zu ihrer<br />
Überraschung <strong>im</strong> – eine<br />
halbe Stun<strong>de</strong> entfernten<br />
und <strong>im</strong> Katalog nicht erwähnten<br />
– Bugibba einquartiert<br />
wor<strong>de</strong>n. Die versprochene<br />
„Betreuung“<br />
übernahm eine 17-jährige<br />
Malteserin, die nicht in<br />
<strong>de</strong>r Anlage wohnte und<br />
nur telefonisch erreichbar<br />
war. Der Sicherheitsdienst<br />
<strong>de</strong>s Hotels überwachte<br />
zwar, wer abends zu spät<br />
nach Hause kam. Tauchte<br />
aber einer <strong>de</strong>r Schüler gar<br />
nicht auf, merkte das<br />
niemand.<br />
„Es tut uns leid, dass die<br />
Schüler einen getrübten<br />
Eindruck von ihrer Reise<br />
haben“, sagte Hans-Dieter<br />
Schnei<strong>de</strong>r von „Junge Reisen“<br />
in Berlin. Verständnis<br />
für die Beschwer<strong>de</strong>n hat<br />
er aber nicht. Eine mangeln<strong>de</strong><br />
Betreuung sieht er<br />
auch nicht. „Es waren<br />
<strong>im</strong>mer „Junge Reisen“-<br />
Mitarbeiter <strong>im</strong> Haus.“<br />
(Quelle: „Stern“ Nr. 39, S.218, Gruner + Jahr, Hamburg 1999, Titel <strong>de</strong>s hier <strong>im</strong> Text<br />
verän<strong>de</strong>rten und gekürzten Artikels von Inga Olfen: „Viel Geld für ein paar Vokabeln“)<br />
26
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Aufgabenstellung<br />
a) Unterstreiche die Informationen <strong>im</strong> Artikel und schreibe sie in einem zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />
Text auf!<br />
b) Gestalte <strong>im</strong> Auftrag <strong>de</strong>s Reiseveranstalters eine korrekte Werbeannonce für die beschriebene<br />
Reise in einer Jugendzeitschrift. Denke an einen werbewirksamen Slogan<br />
und ergänze fehlen<strong>de</strong> Angaben selbstständig.<br />
c) Versetze dich in die Rolle eines <strong>de</strong>r Mädchen:<br />
d) Entwirf einen Beschwer<strong>de</strong>brief an <strong>de</strong>n Reiseveranstalter. Ergänze auch hier fehlen<strong>de</strong><br />
Angaben selbstständig.<br />
e) Überarbeite <strong>de</strong>in Schreiben auf Rechtschreibung, Zeichensetzung und Ausdrucksweise;<br />
benutze eventuell ein Wörterbuch.<br />
f) Fertige nun die Reinschrift <strong>de</strong>s Beschwer<strong>de</strong>briefes auf einem geson<strong>de</strong>rten Blatt an<br />
und achte jetzt auch auf die richtige äußere Form!<br />
Hinweise zur<br />
Bewertung<br />
Erwartete Leistungen<br />
Zuordnung und Bewertung<br />
I II III<br />
a) Sinnentnehmend lesen<br />
Wichtiges unterstreichen<br />
Informationen aus <strong>de</strong>m Text entnehmen<br />
Inhaltsangabe schreiben<br />
b) Sinnentnehmend lesen<br />
Informationen aus <strong>de</strong>m Text verwen<strong>de</strong>n<br />
Sachliche Informationen geben und sich einer<br />
pragmatisch angemessenen Sprache bedienen<br />
Formale Gestaltung pragmatisch nutzen<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
10<br />
c) Beschwer<strong>de</strong>brief schreiben: sachlich, klar, vollständig<br />
pragmatisch passend (Appellation)<br />
formal korrekt<br />
Überarbeitungskompetenz nachweisen und<br />
dabei auch <strong>de</strong>n Entwurf mit einbeziehen (das<br />
kann auch – soweit geübt – am Computer geschehen)<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
a) - c) Äußere Form (Glie<strong>de</strong>rung, Lesbarkeit) beachten<br />
5<br />
15<br />
Grammatik und Rechtschreibung richtig anwen<strong>de</strong>n<br />
27
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
4. Beispiel Thema: Werbung<br />
Werbeanzeige <strong>de</strong>r Versicherung „Victoria“<br />
(Quelle: Zeitschrift „Stern“ Nr. 38, Gruner + Jahr, Hamburg 1999, S. 94/95)<br />
28
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Aufgabenstellung<br />
a) In <strong>de</strong>n ersten 8 Zeilen <strong>de</strong>s Textes wird eine best<strong>im</strong>mte Situation angesprochen.<br />
Erzähle diese Situation und ihre Vorgeschichte möglichst lebendig!<br />
b) Betrachte die 9. Zeile: Versetze dich in die Lage <strong>de</strong>s Versicherungsvertreters! Was<br />
sagst du zur Hauptperson, um ihr <strong>de</strong>ine Informationen und Absichten zu vermitteln?<br />
c) Erkläre in min<strong>de</strong>stens drei Sätzen, wie das Bild mit <strong>de</strong>m Text <strong>de</strong>r ersten 8 Zeilen<br />
sowie <strong>de</strong>r 9. Zeile zusammenhängt.<br />
d) Die Versicherung möchte mit ihrer nächsten Anzeige junge Menschen <strong>de</strong>iner Altersstufe<br />
ansprechen. Entwirf eine Anzeige, die ganz ähnlich gestaltet ist! (Bil<strong>de</strong>r<br />
kannst du skizzieren, die Farbgebung beschreiben.)<br />
Hinweise zur<br />
Bewertung<br />
Erwartete Leistungen<br />
a) Textverständnis durch Konkretisierung nachweisen<br />
Eine vorgegebene Situation unter Beachtung<br />
<strong>de</strong>r Textmerkmale darstellen<br />
Sprachliche Merkmale beachten<br />
Zuordnung und Bewertung<br />
I II III<br />
10<br />
15<br />
5<br />
b) Die Aussage <strong>de</strong>r Werbeanzeige konkretisieren<br />
und die Wirkungsabsicht ver<strong>de</strong>utlichen<br />
5<br />
Klar und sprachlich richtig formulieren<br />
Den Adressatenbezug beachten<br />
5<br />
5<br />
c) Den Text-Bild-Bezug zu zwei Textstellen herstellen<br />
und erläutern<br />
10<br />
5<br />
d) Eine Werbeannonce produzieren (Paralleltext)<br />
5<br />
Die Gestaltungsmerkmale beachten<br />
Den Adressatenbezug berücksichtigen<br />
5<br />
10<br />
a) – c)<br />
Dem Text eine passen<strong>de</strong> äußere Form geben<br />
Grammatik und Rechtschreibung richtig verwen<strong>de</strong>n<br />
5<br />
10<br />
29
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
5. Beispiel Thema: Sachtext/sachliches Schreiben<br />
”Freizeitverhalten Jugendlicher in Diagrammen und Schaubil<strong>de</strong>rn”<br />
(Quelle: wortstark 8, Schroe<strong>de</strong>l Verlag, Hannover, 1997, S. 230/231)<br />
30
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Aufgabenstellung a) Fasse die Ergebnisse <strong>de</strong>r Schaubil<strong>de</strong>r und Statistiken in einem Text zusammen, unterglie<strong>de</strong>re<br />
ihn sinnvoll und fin<strong>de</strong> eine geeignete Überschrift.<br />
b) Du hast erfahren, dass <strong>de</strong>ine Lokalzeitung Berichte und Reportagen über Jugendliche<br />
aus <strong>de</strong>iner Gegend veröffentlicht und dabei auch gern auf Material zurückgreift,<br />
das sie von Jugendlichen selbst erhält. Schreibe einen Brief an <strong>de</strong>n Zeitungsverlag<br />
und biete ihm das Material an. Beziehe dich darauf, dass es aus einer Umfrage<br />
stammt, die du mit <strong>de</strong>iner Klasse <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>s Deutschunterrichts zum<br />
Thema ”Jugendliche in unserer Gegend” gemacht hast. Du möchtest gern, dass die<br />
Zeitung <strong>de</strong>in Material veröffentlicht. Be<strong>de</strong>nke das bei <strong>de</strong>r Abfassung <strong>de</strong>s Briefes.<br />
Hinweise zur<br />
Bewertung<br />
Erwartete Leistungen<br />
Zuordnung und Bewertung<br />
I II III<br />
a) Äußere Form <strong>de</strong>s Textes beachten<br />
Grammatik und Rechtschreibung richtig verwen<strong>de</strong>n<br />
Aus <strong>de</strong>n Statistiken und Schaubil<strong>de</strong>rn Daten<br />
richtig entnehmen<br />
Sprachliche Merkmale beachten<br />
Daten sinnvoll auswählen und in Textform wie<strong>de</strong>rgeben<br />
Den Text in einen Bericht umformen<br />
2<br />
5<br />
2<br />
7<br />
6<br />
8<br />
b) Formale und inhaltliche Vorgaben <strong>de</strong>s Briefes<br />
beachten<br />
Grammatik und Rechtschreibung richtig anwen<strong>de</strong>n<br />
Sprachliche Merkmale beachten<br />
Einen Brief unter Beachtung von Zielsetzung<br />
und Adressatenbezug abfassen<br />
6<br />
8<br />
12<br />
14<br />
31
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Bezug Klasse 9!<br />
8 Empfehlungen für fachbezogene Überprüfungen<br />
<strong>im</strong> Fach Mathematik <strong>im</strong> BVJ<br />
Die Empfehlungen für die ‚Fachbezogene Leistungsüberprüfungen für die Hauptschule<br />
Schuljahrgang 9 und 10, Mathematik‘, Nds. Kultusministerium 1999, beinhalten Anfor<strong>de</strong>rungsbereiche<br />
für <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> nach Klasse 9 und für <strong>de</strong>n Sekundarabschluss<br />
I – <strong>Hauptschulabschluss</strong> nach Klasse 10. Die folgen<strong>de</strong>n Ausführungen<br />
beschränken sich auf die Inhalte, die zur Erlangung <strong>de</strong>s <strong>Hauptschulabschluss</strong>es notwendig<br />
sind, also auf die Vorgaben für die Klasse 9.<br />
In <strong>de</strong>r Klasse 9 wird <strong>im</strong> Fach Mathematik auf zwei Niveauebenen –A-Kurs o<strong>de</strong>r B-Kursunterrichtet.<br />
Die für <strong>de</strong>n B-Kurs gelten<strong>de</strong>n Standards ergeben sich aus <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungsbereichen<br />
I und II. Der Vollständigkeit wegen wird hier auch <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungsbereich<br />
III dargestellt, obwohl dieser vorrangig für <strong>de</strong>n A-Kurs gilt.<br />
Ziel<br />
8.1 Schriftliche Überprüfung<br />
Fachbezogene Überprüfungsgegenstän<strong>de</strong><br />
Der Mathematikunterricht <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr soll <strong>de</strong>n Schülerinnen und<br />
Schülern die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Mathematik für ihre persönliche Bildung, ihre schulische<br />
und berufliche Weiterbildung vermitteln.<br />
Er soll sie befähigen, mathematische Probleme <strong>de</strong>s Alltags, die in ihren gegenwärtigen<br />
und zukünftigen Lebenssituationen Be<strong>de</strong>utung haben, lösen zu können. Der Unterricht<br />
orientiert sich an <strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r Jugendlichen und schafft die Grundlage für<br />
die Bewältigung mathematischer Aufgaben in <strong>de</strong>r Arbeits- und Berufswelt.<br />
Die schriftliche Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungsstän<strong>de</strong> <strong>im</strong> Fach Mathematik soll das<br />
Leistungsvermögen <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler möglichst differenziert erfassen. Die<br />
Überprüfungsaufgaben sind berufsfeldbezogen auszuwählen.<br />
8.2 Mündliche Überprüfung<br />
Entsprechend <strong>de</strong>r EB-BbS-VO fin<strong>de</strong>t eine mündliche Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungsstän<strong>de</strong><br />
ausschließlich <strong>im</strong> Fach Deutsch/Kommunikation statt (vgl. Punkt 7.2).<br />
8.3 Anfor<strong>de</strong>rungsbereiche<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungsbereiche formuliert, welche die Auswahl, Vergleichbarkeit<br />
und Bewertung <strong>de</strong>r Überprüfungsarbeiten erleichtern sollen.<br />
Die in <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungsbereichen aufgelisteten Fähigkeiten und Fertigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Schülerinnen und Schüler beschränken sich auf einige wesentliche, themenunabhängige<br />
Bereiche.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsbereich I - die Wie<strong>de</strong>rgabe von Sachverhalten (z. B. Daten, Eigenschaften, Begriffe, Regeln,<br />
grundlegen<strong>de</strong> Formeln) aus einem bekannten Themenkreis <strong>im</strong> geübten Zusammenhang,<br />
- das Verwen<strong>de</strong>n gelernter und geübter Techniken und Verfahren aus einem<br />
Themenbereich in geübten Zusammenhängen,<br />
- <strong>de</strong>n sachgerechten Umgang mit fachspezifischen Hilfsmitteln (z. B. Zeichengerät,<br />
Taschenrechner, Formelsammlung).<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsbereich II - das I<strong>de</strong>ntifizieren und angemessene Darstellen von Aufgabenstellungen zu<br />
Sachverhalten aus bekannten Zusammenhängen,<br />
- das selbstständige Auswählen und Anwen<strong>de</strong>n von Techniken und Verfahren zur<br />
Lösung dieser Aufgabenstellungen,<br />
- die Interpretation <strong>de</strong>r rechnerischen Lösung <strong>im</strong> Hinblick auf die Aufgabenstellung<br />
aus bekannten Zusammenhängen.<br />
32
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsbereich III - das I<strong>de</strong>ntifizieren von Aufgabenstellungen aus bekannten Themenbereichen<br />
und ihre angemessene Darstellung,<br />
- das selbstständige Planen und Durchführen mehrgliedriger Lösungswege zu<br />
Aufgabenstellungen aus bekannten Themenbereichen,<br />
- das selbstständige Übertragen gelernter und geübter Techniken und Verfahren<br />
auf verän<strong>de</strong>rte Frage- und Problemstellungen und ihre Anwendung zur Lösung<br />
<strong>de</strong>r Aufgabenstellung.<br />
Zu folgen<strong>de</strong>n Lernzielen können entsprechend <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungsbereiche I bis III Aufgabenstellungen<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n:<br />
Ganze und rationale Zahlen kennen, darstellen und mit ihnen rechnen<br />
- die Be<strong>de</strong>utung mathematischer Begriffe und Beziehungen korrekt und treffend in<br />
Sprache fassen,<br />
- be<strong>im</strong> selbstständigen Lösen arithmetischer Aufgaben (Grundrechnung) problemlösen<strong>de</strong>s<br />
Denken und rechnerisches Geschick entwickeln und regelmäßig trainieren,<br />
- Aufgaben aus <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>r Bruchrechnung, Schlussrechnung, Prozentrechnung<br />
und Zinsrechnung selbstständig erfassen, Lösungsstrategien anwen<strong>de</strong>n,<br />
rechnerisch korrekt lösen und diese Prozesse regelmäßig trainieren.<br />
Geometrische Körper, Flächen und Linien betrachten, Beziehungen untersuchen und<br />
Größen berechnen<br />
- räumliches Vorstellungsvermögen trainieren und entfalten,<br />
- Einheiten von Längenmaßen, Flächenmaßen und Raummaßen erfassen und umrechnen,<br />
- verschie<strong>de</strong>ne Umfänge, Flächen, Oberflächen und Körper berechnen.<br />
Wirtschaftliche und technische Sachverhalte <strong>de</strong>s Alltagslebens und <strong>de</strong>s zukünftigen<br />
Berufslebens mit mathematischen Inhalten erfassen, sich daraus ergeben<strong>de</strong> Fragestellungen<br />
und Probleme erkennen und kreative Lösungsstrategien fin<strong>de</strong>n und anwen<strong>de</strong>n<br />
- Aufgabentexte gründlich erfassen, Bildmaterial erschließen, Daten systematisch<br />
ordnen, Fragestellungen sachgerecht formulieren,<br />
- Lösungswege einsichtig entwickeln und übersichtlich darstellen,<br />
- Zwischen- und En<strong>de</strong>rgebnisse überschlägig ermitteln,<br />
- Lösungswege und Ergebnisse rückschauend überprüfen und sichern.<br />
Geeignete Hilfsmittel einsetzen<br />
- Taschenrechner zur Lösung von mathematischen Problemstellungen kreativ und<br />
effektiv nutzen,<br />
- Computer als wichtiges Arbeitsmittel akzeptieren und einsetzen,<br />
- geeignete Software kennen und anwen<strong>de</strong>n.<br />
8.4 Form <strong>de</strong>r Überprüfung<br />
Für die Arbeiten zur fachbezogenen Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungsstän<strong>de</strong> sind <strong>im</strong><br />
Vergleich zu <strong>de</strong>r üblichen Dauer zusätzlich 45 Minuten vorgesehen. Somit wer<strong>de</strong>n<br />
diese Arbeiten in aller Regel für zwei Unterrichtsstun<strong>de</strong>n zu konzipieren sein.<br />
Struktur <strong>de</strong>r<br />
Überprüfung<br />
Die Struktur <strong>de</strong>r Überprüfungsarbeit sollte sowohl einfache kurze Aufgabenstellungen<br />
als auch ein o<strong>de</strong>r zwei komplexere Aufgabenstellungen zu verschie<strong>de</strong>nen berufsfeldund<br />
schuljahresbezogenen Lerngebieten aufweisen. Der Zeit- und Bewertungsanteil<br />
nicht komplexer Aufgaben sollte ein Drittel am Gesamtumfang <strong>de</strong>r Überprüfungsarbeit<br />
betragen.<br />
Teilaufgaben sollten nicht beziehungslos nebeneinan<strong>de</strong>r stehen. Die Bearbeitung<br />
nachfolgen<strong>de</strong>r Aufgabenteile ist auch ohne vorangegangene Abschnittslösungen zu<br />
ermöglichen.<br />
Vorgehensweise<br />
Das Erstellen <strong>de</strong>r komplexen Aufgaben und Abschätzen ihrer Angemessenheit können<br />
in folgen<strong>de</strong>r Weise vorgenommen wer<strong>de</strong>n:<br />
- Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s erteilten Unterrichts wer<strong>de</strong>n die erwarteten Lösungen<br />
33
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
kurz dargestellt.<br />
- Die erwarteten Lösungsschritte wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungsbereichen I bis III zugeordnet.<br />
- Den Teilleistungen wer<strong>de</strong>n Bewertungseinheiten (Punkte) zugeordnet. Dabei wer<strong>de</strong>n<br />
die erfor<strong>de</strong>rlichen Einzelschritte und die für Bearbeitung und Darstellung geschätzte<br />
Zeit berücksichtigt.<br />
Hilfsmittel<br />
Als Hilfsmittel für die Überprüfungsarbeit kann die Schule zulassen:<br />
- Zeichengerät,<br />
- nicht programmierbare Taschenrechner,<br />
- Formelblatt für die Themenbereiche Flächen- und Körperberechnungen,<br />
- entsprechend <strong>de</strong>n schulischen Bedingungen und <strong>de</strong>n Aufgabenstellungen die angemessene<br />
Anwendung von Computern.<br />
8.5 Bewertung<br />
Die Überprüfungsarbeit geht in die Gesamtnote für Mathematik so ein, als läge eine<br />
zusätzliche Lernkontrolle mit gleicher Bewertung vor (doppelte Wertung).<br />
Note „ausreichend“<br />
Note „sehr gut“<br />
Bei <strong>de</strong>r Zuordnung <strong>de</strong>r erreichten Punkte zu <strong>de</strong>n Noten ist zu beachten, dass ein Drittel<br />
<strong>de</strong>r Gesamtpunktzahl durch Lösung <strong>de</strong>r einfachen, nicht komplexen Aufgaben erreicht<br />
wird. Dies allein kann nicht zur Note „ausreichend“ führen.<br />
Ebenfalls ist sicherzustellen, dass die Note „sehr gut“ nur erreicht wird, wenn auch<br />
Leistungen aus <strong>de</strong>m Anfor<strong>de</strong>rungsbereich III erbracht wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Bei <strong>de</strong>r Bewertung sind zu berücksichtigen:<br />
- sachgerechtes Notieren <strong>de</strong>s Rechenweges,<br />
- Aufführen aller erfor<strong>de</strong>rlicher Zwischenschritte,<br />
- ein<strong>de</strong>utiges Darstellen <strong>de</strong>s Rechenweges.<br />
Korrekturhinweise:<br />
Die Überprüfungsarbeit wird von <strong>de</strong>r unterrichten<strong>de</strong>n Lehrkraft korrigiert und bewertet.<br />
Die korrigierten Arbeiten müssen 1 Jahr aufbewahrt und auf Anfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Schulbehör<strong>de</strong><br />
vorgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
34
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
8.6 Aufgabenbeispiele für die schriftliche Überpüfung <strong>im</strong><br />
Fach Mathematik<br />
aus: Fachbezogene Leistungsüberprüfungen für die Hauptschule,<br />
Schuljahrgänge 9 und 10, Mathematik;<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsisches Kultusministerium, 2000<br />
1. Aufgabenbeispiel Themenbereiche: Lineare Gleichungen/Körperberechnung<br />
Aufgabenstellung<br />
Für die Tennisweltmeisterschaften wer<strong>de</strong>n 1 000 Tennisbälle benötigt. Die Lieferfirma<br />
verpackt die Bälle in große Kartons mit jeweils 40 Stück und kleine Kartons<br />
mit jeweils 25 Tennisbällen.<br />
a) Wie viele Kartons wer<strong>de</strong>n benötigt, wenn nur große Kartons<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n?<br />
Wie viele, wenn nur kleine Kartons gepackt wer<strong>de</strong>n?<br />
b) Insgesamt wer<strong>de</strong>n für die Lieferung jedoch 34 Kartons bestellt.<br />
Berechne, wie viele kleine und wie viele große Kartons verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
c) Zeichne ein Achsenkreuz (Rechtsachse: 2 große Kartons ! 1 cm; Hochachse:<br />
2 kleine Kartons ! 1 cm). Trage die Lösungen <strong>de</strong>r Teilaufgaben a) und b) ein<br />
und verbin<strong>de</strong> die Punkte miteinan<strong>de</strong>r.<br />
d) Stelle anhand <strong>de</strong>s Schaubil<strong>de</strong>s fest, welche an<strong>de</strong>ren Verpackungsmöglichkeiten<br />
es bei diesen bei<strong>de</strong>n Kartongrößen noch gegeben hätte und kontrolliere diese<br />
Möglichkeiten rechnerisch.<br />
e) Jeweils fünf Tennisbälle wer<strong>de</strong>n nebeneinan<strong>de</strong>r in eine Schachtel gepackt. Mit<br />
diesen Schachteln wer<strong>de</strong>n dann die Kartons gefüllt. Welches Volumen muss ein<br />
großer Karton dann min<strong>de</strong>stens haben, wenn ein Tennisball einen Durchmesser<br />
von 6,7 cm hat. (Löse mit Hilfe einer Skizze.)<br />
Anmerkungen<br />
Die Aufgabenstellung umfasst Inhalte <strong>de</strong>s Schuljahrgangs 8 (Darstellung von Zuordnungen<br />
<strong>im</strong> Koordinatensystem, Best<strong>im</strong>men fehlen<strong>de</strong>r Größen durch Ablesen <strong>im</strong><br />
Schaubild), Themenbereiche <strong>de</strong>s Schuljahrgangs 9 (Aufstellen und Lösen linearer<br />
Gleichungen) und in Teilaufgabe d) einen Vorgriff auf <strong>de</strong>n Themenbereich Funktionen<br />
und Gleichungen <strong>de</strong>s Schuljahrgangs 10. Die <strong>im</strong> Aufgabenteil e) gefor<strong>de</strong>rte<br />
Volumenberechnung gehört zu <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Themenbereich aus <strong>de</strong>m<br />
Schuljahrgang 9.<br />
Das Ablesen von Größen aus einem Schaubild muss in <strong>de</strong>r Teilaufgabe d) eigenständig<br />
als Lösungsmöglichkeit erkannt und angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Zusammen mit<br />
<strong>de</strong>r Interpretation <strong>de</strong>r abgelesenen Größenpaare als Lösungen dieser Teilaufgabe<br />
wird an dieser Stelle eine Leistung aus <strong>de</strong>m Bereich III gefor<strong>de</strong>rt. Die Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>s Kugeldurchmessers bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Schachtelvolumens kann<br />
ebenso als höherwertige Leistung angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Fassung ist <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r Aufgabenstellung <strong>im</strong> Schuljahrgang<br />
9 (A-Kurs-Niveau) und Schuljahrgang 10 möglich. Bei <strong>de</strong>r Verwendung <strong>im</strong> Schuljahrgang<br />
10 sollte die Verteilung <strong>de</strong>r Bewertungseinheiten modifiziert wer<strong>de</strong>n.<br />
35
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Hinweise zur<br />
Bewertung<br />
Erwartete Leistungen<br />
a) Feststellen <strong>de</strong>r Anzahl durch Divisionen<br />
Beantworten <strong>de</strong>r Frage<br />
Zuordnung und Bewertung<br />
I II III<br />
1<br />
b) Festlegen <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r benutzten Variablen:<br />
z. B.: x " Anzahl <strong>de</strong>r großen Kartons<br />
34–x " Anzahl <strong>de</strong>r kleinen Kartons<br />
Aufstellen <strong>de</strong>r linearen Gleichung,<br />
z. B. 40x + 25 (34-x) = 1000<br />
Lösen <strong>de</strong>r Gleichung und Formulieren <strong>de</strong>r Lösung.<br />
2<br />
2<br />
2<br />
c) Zeichnen <strong>de</strong>s Achsenkreuzes mit <strong>de</strong>n vorgegebenen<br />
Angaben<br />
Eintragen <strong>de</strong>r berechneten Lösungen von Teilaufgaben<br />
a) und b) sowie Zeichnen <strong>de</strong>s Gera<strong>de</strong>nabschnitts<br />
durch diese Punkte<br />
1<br />
1<br />
d) I<strong>de</strong>ntifizieren von Gera<strong>de</strong>npunkten mit ganzzahligen<br />
Koordinaten und ihre Interpretation<br />
als Lösung <strong>de</strong>r Aufgabenstellung<br />
4<br />
Rechnerisches Kontrollieren <strong>de</strong>r einzelnen Lösungen<br />
e) Anfertigen einer angemessenen Skizze<br />
Bemaßen <strong>de</strong>r Skizze unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>s Balldurchmessers<br />
Berechnen <strong>de</strong>s Min<strong>de</strong>stvolumens eines großen<br />
Kartons, z. B. als Produkt aus <strong>de</strong>r Multiplikation<br />
<strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Schachteln mit <strong>de</strong>m Volumen<br />
einer Schachtel, sowie Beantworten <strong>de</strong>r<br />
Frage<br />
2<br />
1<br />
4<br />
2<br />
5 11 6<br />
36
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
2. Aufgabenbeispiel Themenbereich: Körperberechnung<br />
Aufgabenstellung<br />
Im Werkunterricht <strong>de</strong>r Hauptschule Wallburg wer<strong>de</strong>n Stän<strong>de</strong>r für die Minitower-<br />
Computer hergestellt.<br />
a) Erstelle eine Planskizze und berechne die zur Volumen- und Oberflächenberechnung<br />
fehlen<strong>de</strong>n Teile.<br />
b) Berechne <strong>de</strong>n Materialbedarf für <strong>de</strong>n gesamten Körper.<br />
c) Welchen Anteil am Gesamtvolumen haben die bei<strong>de</strong>n gleichen Teilkörper?<br />
d) Zeichne das Netz eines dieser gleichen Teilkörper und berechne die Außenflächen.<br />
Anmerkungen<br />
Die Aufgabe bietet bei <strong>de</strong>r Volumenberechnung zwei Möglichkeiten: Berechnen<br />
<strong>de</strong>r Teilvolumina aller drei vorgegebener Körper o<strong>de</strong>r das Zusammenfassen <strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n Trapezprismen zu einem gleichschenkligen Trapezprisma.<br />
Das Fehlen <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Trapezprismen macht die Anwendung <strong>de</strong>s Satzes <strong>de</strong>s<br />
Pythagoras erfor<strong>de</strong>rlich. Dazu muss zunächst die Symmetrie <strong>de</strong>s Gesamtkörpers erkannt<br />
wer<strong>de</strong>n, ein rechtwinkliges Dreieck zur Berechnung dieser Höhe in <strong>de</strong>r<br />
Planskizze hervorgehoben und vorab die Länge <strong>de</strong>r Kathete (g 1 - g 2 ) in diesem<br />
Dreieck durch eine Zerlegung <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren oberen Kante <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte<br />
best<strong>im</strong>mt wer<strong>de</strong>n. Hierzu müssen bereits Leistungen erbracht wer<strong>de</strong>n, die<br />
<strong>de</strong>m Anfor<strong>de</strong>rungsbereich III zuzuordnen sind.<br />
Im Aufgabenteil d) muss erkannt wer<strong>de</strong>n, dass eine <strong>de</strong>r rechteckigen Flächen <strong>de</strong>s<br />
Trapezprismas hier keine Außenfläche ist, da sie auf <strong>de</strong>r Oberseite <strong>de</strong>s Qua<strong>de</strong>rs<br />
aufliegt. Auch dies ist <strong>de</strong>m Anfor<strong>de</strong>rungsbereich III zugeordnet.<br />
Für <strong>de</strong>n Fachleistungskurs B sollte zusätzlich das Maß g 1 vorgegeben wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Anwendung <strong>de</strong>s Satzes <strong>de</strong>s Pythagoras bliebe <strong>de</strong>nnoch <strong>im</strong> Anfor<strong>de</strong>rungsbereich III.<br />
37
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Hinweise zur<br />
Bewertung<br />
Erwartete Leistungen<br />
Zuordnung und Bewertung<br />
I II III<br />
a) Erstellen einer Planskizze,<br />
Erkennen <strong>de</strong>r Teilkörper,<br />
<strong>de</strong>s fehlen<strong>de</strong>n Maßes (Höhe <strong>im</strong> Trapez),<br />
Zuordnen <strong>de</strong>r Maße zur Teilfläche rechtwinkliges<br />
Dreieck,<br />
Umwan<strong>de</strong>ln von Längeneinheiten,<br />
Anwen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Satzes <strong>de</strong>s Pythagoras<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
2<br />
8,5<br />
1,5<br />
h<br />
h =<br />
8,5<br />
2<br />
h ≈ 8,37cm<br />
− 1,5<br />
2<br />
2<br />
b) Anwen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Volumenformeln<br />
V = a ⋅b<br />
⋅ c<br />
c) Anwen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Prozentrechnung <strong>im</strong> Sachkontext<br />
2 ⋅ V2 ⋅100<br />
p =<br />
V<br />
1<br />
g1<br />
+ g2<br />
V2<br />
= ⋅h⋅K<br />
2<br />
V = V + 2 ⋅ V<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
2<br />
2<br />
d) Auswählen eines geeigneten Maßstabes,<br />
Zeichnen <strong>de</strong>s Netzes eines Teilkörpers,<br />
Erkennen und<br />
Berechnen <strong>de</strong>r Außenflächen<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
10 8 3<br />
38
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
3. Aufgabenbeispiel Themenbereich: Prozentrechnung und Zuordnungen<br />
Aufgabenstellung<br />
a) Die Heizkosten eines freistehen<strong>de</strong>n Einfamilienhauses betragen jährlich rund<br />
3690 DM. Das sind 82 % <strong>de</strong>r Kosten <strong>de</strong>s gesamten Energieverbrauchs <strong>im</strong><br />
Haushalt. Berechne die Gesamtkosten.<br />
b) Berechne die weiteren Energiekosten in diesem Haus:<br />
• Warmwasser: 10,4 % <strong>de</strong>r Gesamtkosten für Energie<br />
• Elektrische Haushaltsgeräte: 6,6 % <strong>de</strong>r Gesamtkosten für Energie<br />
• Licht: 1% <strong>de</strong>r Gesamtkosten für Energie<br />
c) Stelle die Energiekosten-Anteile in einem Streifendiagramm von 10 cm Länge<br />
dar.<br />
d) Durch Isolierverglasung und die Erneuerung <strong>de</strong>r Heizanlage wird eine jährliche<br />
Heizkostenersparnis von 720 DM erzielt.<br />
• Wie viel Prozent <strong>de</strong>r bisherigen Heizkosten sind das?<br />
e) Best<strong>im</strong>me die neue prozentuale Verteilung <strong>de</strong>r Energiekosten.<br />
f) In <strong>de</strong>r Zeitung wur<strong>de</strong> angeboten: Heizöl (bei Abnahme von min<strong>de</strong>stens 3000<br />
Liter) 64,50 DM je 100 Liter.<br />
• Wie viele Liter Heizöl wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Betrag von 3690 DM gekauft?<br />
g) Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 500 Litern/Monat reichen die<br />
Heizölvorräte einer an<strong>de</strong>ren Familie für 315 Tage. Durch bessere Wärmedämmung<br />
können 16 % <strong>de</strong>s Ölverbrauchs eingespart wer<strong>de</strong>n.<br />
• Wie viele Liter/Monat beträgt jetzt <strong>de</strong>r durchschnittliche Verbrauch?<br />
• Wie lange reichen jetzt die Vorräte?<br />
Anmerkungen<br />
Die Aufgaben a), b) und d) umfassen die drei Grundaufgaben <strong>de</strong>r Prozentrechnung.<br />
Im Anfor<strong>de</strong>rungsbereich II besteht dabei die Leistung <strong>de</strong>r Schülerinnen und<br />
Schüler hauptsächlich darin, <strong>de</strong>n gegebenen Werten die passen<strong>de</strong>n Begriffe zuzuordnen<br />
und <strong>de</strong>n richtigen Lösungsansatz zu fin<strong>de</strong>n, während die Ausrechnung<br />
selbst <strong>de</strong>m Anfor<strong>de</strong>rungsbereich I zugehört.<br />
Aufgabe e) (Anfor<strong>de</strong>rungsbereich III) erfor<strong>de</strong>rt Überblick, um nicht <strong>de</strong>n falschen<br />
Weg <strong>de</strong>r einfachen Subtraktion von Prozentsätzen zu gehen. Im Schuljahrgang 9<br />
(B-Kurs) sollte <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern mitgeteilt wer<strong>de</strong>n, dass nicht nur <strong>de</strong>r<br />
Prozentwert, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r Grundwert neu best<strong>im</strong>mt wer<strong>de</strong>n muss, um die<br />
Prozentsätze neu berechnen zu können. Bei f) und - schwieriger bei g) - muss die<br />
Art <strong>de</strong>r Zuordnung selbstständig erkannt wer<strong>de</strong>n (Anfor<strong>de</strong>rungsbereich III).<br />
39
<strong>Materialien</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Hinweise zur<br />
Bewertung<br />
Zuordnung und Bewertung<br />
Erwartete Leistungen I II III<br />
a) Erkennen <strong>de</strong>s DM-Betrages als Prozentwert<br />
und Erstellen <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Ansatzes<br />
Ausrechnen <strong>de</strong>s Grundwertes 1<br />
b) Verwen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s in Aufgabe a) berechneten<br />
Grundwertes für <strong>de</strong>n Ansatz zur Best<strong>im</strong>mung<br />
<strong>de</strong>r Prozentwerte<br />
2<br />
2<br />
Ausrechnen <strong>de</strong>r Prozentwerte 1<br />
c) Zeichnen <strong>de</strong>s Streifendiagramms 2<br />
d) I<strong>de</strong>ntifizieren <strong>de</strong>s DM-Betrages als Prozentwert<br />
und Heranziehen <strong>de</strong>s zugehörigen Grundwertes<br />
Ausrechnen <strong>de</strong>s Prozentsatzes 1<br />
2<br />
e) Erkennen, dass hierfür <strong>de</strong>r jeweils um 720 DM<br />
vermin<strong>de</strong>rte Prozentwert und Grundwert von<br />
Aufgabe a) zu verwen<strong>de</strong>n ist<br />
4<br />
Erstellen <strong>de</strong>r Ansätze<br />
2<br />
Ausrechnen <strong>de</strong>r neuen Prozentsätze [78,6 % /<br />
12,4 % / 7,9 % / 1,2 %]<br />
1<br />
f) Erkennen <strong>de</strong>r Proportionalität <strong>de</strong>r Zuordnung<br />
Umsetzen in ein Lösungsschema<br />
Ausrechnen 1<br />
2<br />
1<br />
g) Berechnen <strong>de</strong>s Prozentwerts und vermin<strong>de</strong>rten<br />
Grundwerts<br />
1<br />
1<br />
Erkennen <strong>de</strong>r Antiproportionalität<br />
Erstellen <strong>de</strong>s Lösungsschemas<br />
Ausrechnen <strong>de</strong>r Zeitdauer<br />
1<br />
1<br />
2<br />
7 14 7<br />
40
Anlagen<br />
41
Beobachtungs- und Beurteilungsbogen<br />
für Beratungsgespräche <strong>im</strong> BVJ<br />
Name <strong>de</strong>r(s) Schülerin/Schülers:<br />
Klasse: Klassenlehrer/in: Datum:<br />
A Lernfähigkeit B Lernbereitschaft C Feinmotorik<br />
1) fasst sehr schnell auf 1) sehr stark interessiert 1) sehr geschickt<br />
2) fasst schnell auf 2) stark interessiert 2) gut entwickelt<br />
3) Erläuterungen nötig 3) meistens interessiert 3) durchschnittlich<br />
4) fasst langsam auf 4) interessiert 4) z. T. eingeschränkt<br />
5) eingeschränkt 5) wenig interessiert 5) kaum entwickelt<br />
6) stark eingeschränkt 6) nicht interessiert 6) <strong>de</strong>utlich unterentwickelt<br />
D Arbeitsverhalten<br />
a) Arbeitstempo b) Ausdauer c) Zusammenarbeit<br />
1) sehr schnell 1) sehr viel 1) för<strong>de</strong>rt die Zusammenarbeit<br />
2) schnell 2) viel<br />
2) för<strong>de</strong>rt z. T. die Zusammenarbeit<br />
3) durchschnittlich 3) durchschnittlich<br />
3) keine Schwierigkeiten in <strong>de</strong>r<br />
Zusammenarbeit<br />
4) teilweise langsam 4) z. T. eingeschränkt<br />
4) gelegentlich Schwierigkeiten<br />
in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />
5) langsam 5) kaum<br />
5) häufiger Schwierigkeiten in <strong>de</strong>r<br />
Zusammenarbeit<br />
6) sehr langsam 6) keine<br />
6) ständig Schwierigkeiten in <strong>de</strong>r<br />
Zusammenarbeit<br />
Anlage 1
d) Pünktlichkeit e) Arbeitsergebnis Auswertung<br />
1) <strong>im</strong>mer pünktlich 1) sehr genau<br />
2) in <strong>de</strong>r Regel pünktlich 2) genau<br />
3) selten unpünktlich/entschuldigt 3) in <strong>de</strong>r Regel genau<br />
4) selten unpünktlich/unentschuldigt 4) z. T. genau<br />
5) unpünktlich/entschuldigt 5) ungenau<br />
6) unpünktlich/unentschuldigt 6) nicht zu nutzen<br />
Protokoll <strong>de</strong>r Klassenkonferenz zur Entwicklung <strong>de</strong>r/<strong>de</strong>s Schülerin/Schülers:<br />
Unterrichten<strong>de</strong> Lehrkräfte Fach Note Kürzel<br />
Zusätzliche Hinweise <strong>de</strong>r Lehrkräfte:<br />
Anlage 1
PROTOKOLL FÜR BERATUNGSGESPRÄCHE IM BVJ<br />
PROTOKOLL<br />
<strong>de</strong>s<br />
Beratungsgesprächs vom<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Geb. Dat.:<br />
Klasse:<br />
Bei <strong>de</strong>r Beratung waren anwesend:<br />
# Schüler/Schülerin Lehrer/Lehrerin:<br />
# Mutter<br />
# Vater<br />
an<strong>de</strong>re Personen:<br />
Familiäre Situation:<br />
# S. lebt mit bei<strong>de</strong>n Elternteilen zusammen<br />
# S. lebt bei <strong>de</strong>r Mutter<br />
# S. lebt be<strong>im</strong> Vater<br />
# S. hat einen Vormund<br />
# Geschwister Anzahl:<br />
# eigenes Z<strong>im</strong>mer<br />
Hobbys/Freizeitverhalten:<br />
Gesundheitliche Merkmale:<br />
Bisherige Schullaufbahn:<br />
Anlage 2
Stärken:<br />
(Belastbarkeit, Geschicklichkeit, Sprache, Rechnen, Hilfsbereitschaft, Verhalten, ...)<br />
Schwächen:<br />
Probleme:<br />
Berufswunsch:<br />
Erfahrungen aus <strong>de</strong>r Berufswelt:<br />
(Betriebspraktikum, Arbeitsamtsgespräche, Betriebserkundungen, Teilnahme am Unterrichtsverbund<br />
Erwartungen/Wünsche <strong>de</strong>s Jugendlichen <strong>im</strong> BVJ:<br />
Einschätzung durch die Lehrer (Empfehlung):<br />
(Beobachtungsbogen)<br />
Vereinbarungen/För<strong>de</strong>rziele<br />
(z. B. pädagogische Maßnahmen, Berufsaussichten, ...)<br />
Einschätzung <strong>de</strong>s Beratungsgesprächs:<br />
(Anregungen, Hinweise)<br />
Auswertung:<br />
Anlage 2
Informationsblatt zur Leistungsüberprüfung<br />
Fachbezogene Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungsstän<strong>de</strong><br />
(EB –BbS-VO 6.8-6.8.2)<br />
1. In Deutsch/Kommunikation und Mathematik fin<strong>de</strong>t <strong>im</strong> 2. Halbjahr eine<br />
schriftliche Überprüfung statt.<br />
2. Die Bearbeitungszeit beträgt jeweils 90 Minuten.<br />
3. Die Lehrkraft, die diese Fächer unterrichtet, erstellt und bewertet die<br />
Überprüfungsaufgaben.<br />
4. Das Ergebnis <strong>de</strong>r Überprüfung geht in die Endnote mit doppelter<br />
Wertung ein.<br />
5. Die mündliche Überprüfung fin<strong>de</strong>t <strong>im</strong> Fach Deutsch/Kommunikation<br />
statt.<br />
6. Sie soll ca. 15 Minuten dauern und kann bei entsprechen<strong>de</strong>r Zeitverlängerung<br />
auch als Gruppenüberprüfung durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
7. Das För<strong>de</strong>rangebot ist <strong>im</strong> Zeugnis mit einer Note auszuweisen.<br />
Wer bekommt <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong><br />
(EB-BbS-VO § 28 und § 29)<br />
1. In allen Fächern müssen befriedigen<strong>de</strong> Leistungen vorliegen.<br />
2. Die Schülerinnen und Schüler müssen an einem beson<strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rangebot<br />
spätestens ab <strong>de</strong>m 1.2. <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Schuljahres teilgenommen<br />
haben.<br />
3. Mangelhafte und ungenügen<strong>de</strong> Leistungen können nicht ausgeglichen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
4. Ausreichen<strong>de</strong> Leistungen müssen durch gute Leistungen aus <strong>de</strong>n Fächern<br />
mit gleicher Stun<strong>de</strong>nzahl ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />
5. Ausreichen<strong>de</strong> Leistungen in <strong>de</strong>m Fachpraxisfach <strong>de</strong>s einen Berufsfel<strong>de</strong>s<br />
können nur durch gute Leistungen in <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren Fachpraxisfach<br />
<strong>de</strong>s zweiten Berufsfel<strong>de</strong>s mit gleicher Stun<strong>de</strong>nanzahl ausgeglichen<br />
wer<strong>de</strong>n; d. h. eine ausreichen<strong>de</strong> Leistung <strong>im</strong> Leitberufsfeld ist<br />
in <strong>de</strong>r Regel nicht ausgleichbar.<br />
Anlage 3
Informationen zum <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr<br />
(BVJ)<br />
Der <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> BVJ ist ein För<strong>de</strong>rangebot für einige wenige leistungswillige<br />
und leistungsfähige Schülerinnen und Schüler.<br />
Das Regel-BVJ muss nach <strong>de</strong>r BbS-VO ohne Einschränkungen weiter durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Unterrichtsversorgung <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres darf nicht wesentlich vom<br />
Durchschnitt <strong>de</strong>r Unterrichtsversorgung <strong>de</strong>r Schule abweichen.<br />
För<strong>de</strong>rangebot <strong>Hauptschulabschluss</strong> (HSA)<br />
• Die Schule, die <strong>im</strong> BVJ <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> anbieten möchte, muss ein handlungsorientiertes<br />
För<strong>de</strong>rkonzept erstellen. Es bedarf <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>r Schulbehör<strong>de</strong>.<br />
Die Genehmigung ist zu wi<strong>de</strong>rrufen, wenn sich das jeweilige För<strong>de</strong>rkonzept<br />
nicht als ausreichend geeignet erweist.<br />
• Beginn <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rangebotes ist spätestens am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1. Halbjahres nach eingehen<strong>de</strong>r<br />
Beratung <strong>de</strong>r Jugendlichen.<br />
• Das För<strong>de</strong>rangebot umfasst min<strong>de</strong>stens 4 Stun<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n geplanten För<strong>de</strong>rzeitraum<br />
in Deutsch/Kommunikation und Mathematik. Die Stun<strong>de</strong>ntafel ist unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r Gesamtwochenstun<strong>de</strong>nzahl entsprechend zu modifizieren.<br />
• Die Gruppengröße sollte in Anlehnung an die „Hinweise zum För<strong>de</strong>runterricht“ 4 Jugendliche<br />
nicht unterschreiten.<br />
• Die fachbezogene Überprüfung <strong>de</strong>s Leistungsstan<strong>de</strong>s erfolgt durch :<br />
Schriftliche Überprüfung in Deutsch/Kommunikation und Mathematik,<br />
Bearbeitungszeit: 90 Minuten<br />
Mündliche Überprüfung in Deutsch/Kommunikation, Dauer: 15 Minuten<br />
Die Überprüfung erfolgt auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungsbereiche <strong>de</strong>r „Ergänzen<strong>de</strong>n<br />
Best<strong>im</strong>mungen zur Verordnung über die Abschlüsse <strong>im</strong> Sek. l" für die Fächer<br />
Deutsch/Kommunikation und Mathematik. Die Überprüfungsarbeiten sind grundsätzlich<br />
ein Jahr aufzubewahren. Die mündliche Überprüfung ist zu dokumentieren.<br />
• Für <strong>de</strong>n HSA sind <strong>im</strong> Zeugnis in allen Fächern durchschnittlich min<strong>de</strong>stens befriedigen<strong>de</strong><br />
Leistungen erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
(Ausgleich nach <strong>de</strong>r Ausgleichsregelung § 28 und § 29 BbS-VO, aber ungenügen<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r mangelhafte Leistungen können nicht ausgeglichen wer<strong>de</strong>n).<br />
Das För<strong>de</strong>rangebot ist mit Angabe <strong>de</strong>r Noten <strong>im</strong> Zeugnis zu bescheinigen.<br />
Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres legt die Schule <strong>de</strong>r Schulbehör<strong>de</strong> einen Ergebnisbericht über die<br />
Umsetzung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkonzeptes vor.<br />
Anlage 4
Schüler-Info zum <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>im</strong> Berufsvorbereitungsjahr<br />
(BVJ)<br />
Unter best<strong>im</strong>mten Voraussetzungen kann <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>s Berufsvorbereitungsjahres<br />
<strong>de</strong>r <strong>Hauptschulabschluss</strong> erworben wer<strong>de</strong>n.<br />
Für einige wenige leistungswillige und leistungsfähige Schülerinnen und Schüler<br />
wird dazu eine beson<strong>de</strong>re För<strong>de</strong>rung angeboten.<br />
För<strong>de</strong>rangebot <strong>Hauptschulabschluss</strong> (HSA):<br />
• Das För<strong>de</strong>rangebot für <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> wird auf <strong>de</strong>r Grundlage eines<br />
handlungsorientierten För<strong>de</strong>rkonzepts angeboten.<br />
• Dieses För<strong>de</strong>rangebot beginnt spätestens am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1. Halbjahres nach einer<br />
umfassen<strong>de</strong>n Beratung <strong>de</strong>r Jugendlichen durch die Klassenlehrerin o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Klassenlehrer.<br />
• Dieses För<strong>de</strong>rangebot umfasst 4 Unterrichtsstun<strong>de</strong>n in Deutsch/Kommunikation<br />
und Mathematik. Die Unterrichtsstun<strong>de</strong>n pro Woche betragen max<strong>im</strong>al<br />
35 Unterrichtsstun<strong>de</strong>n.<br />
• Die Gruppengröße beträgt in Anlehnung an <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>runterricht min<strong>de</strong>stens<br />
4 Jugendliche.<br />
• Für <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> fin<strong>de</strong>t am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres eine fachbezogene<br />
Überprüfung <strong>de</strong>s Leistungsstan<strong>de</strong>s durch<br />
Schriftliche Überprüfung, Bearbeitungszeit 90 Minuten und eine<br />
Mündliche Überprüfung, Dauer: 15 Minuten<br />
• Für <strong>de</strong>n <strong>Hauptschulabschluss</strong> sind <strong>im</strong> Zeugnis in allen Fächern durchschnittlich<br />
min<strong>de</strong>stens befriedigen<strong>de</strong> Leistungen erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
(Ein Ausgleich ist nach <strong>de</strong>r Ausgleichsregelung § 28 und § 29 BbS-VO möglich, aber<br />
ungenügen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r mangelhafte Leistungen können nicht ausgeglichen wer<strong>de</strong>n).<br />
Anlage 5
Ablaufplan für das Schuljahr <strong>im</strong> BVJ<br />
vor Schuljahresbeginn während <strong>de</strong>s Schuljahres nach <strong>de</strong>m Schuljahr<br />
Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>de</strong>m Sek. l und <strong>de</strong>n berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen<br />
Unterrichtsverbund<br />
Beratung<br />
<strong>im</strong> Sekundarber. l durch das Beratungssystem<br />
<strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen<br />
Schulpflichterfüllung<br />
§ 67 Abs.5 NSchG<br />
- Jugendwerkstatt<br />
- an<strong>de</strong>re Einrichtungen (soziale Einrichtungen,<br />
VHS ...)<br />
- Betriebe<br />
- Vernetzung mit <strong>de</strong>m BVJ u. a.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Information <strong>de</strong>s Sek. l (Schüler, Schülerinnen,<br />
Eltern, Schulen)<br />
Erstellen <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkonzepts A, B o<strong>de</strong>r<br />
...<br />
Einschulung<br />
Einschulungsverfahren<br />
Angebot und Auswahl <strong>de</strong>r Berufsfel<strong>de</strong>r<br />
Lehrereinsatz<br />
Klassenlehrerprinzip<br />
Raumplanung<br />
Stun<strong>de</strong>nplan (Vorrang)<br />
Kleine Lerngruppen<br />
Beratung <strong>im</strong> BVJ<br />
Einschulungsberatung<br />
Beratungsgespräche<br />
Beratung als ständige Aufgabe <strong>im</strong> BVJ<br />
Schulsozialarbeit<br />
Zusammenarbeit mit beteiligten Stellen<br />
Arbeitsverwaltung<br />
Jugendamt<br />
Sozialamt<br />
Unterrichtsorganisation<br />
Handlungsorient. Unterricht<br />
Auswahl <strong>de</strong>r<br />
Projekte<br />
Lehr- und Lernmittel<br />
Teambildung aller Lehrerinnen und<br />
Lehrer<br />
Fachgruppenkonferenzen<br />
Entwicklung pädagogischer Konzepte<br />
...<br />
Schülerbeurteilung und Evaluation<br />
Erfahrungsaustausch <strong>im</strong> Lehrerteam<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
Koordinierung<br />
offene Angebote<br />
Betriebspraktikum<br />
Organisation<br />
Formblätter<br />
Elternarbeit<br />
Betriebserkundungen<br />
Klassenfahrten<br />
HSA-För<strong>de</strong>rangebot<br />
Hilfen be<strong>im</strong> Übergang in das Ausbildungssystem<br />
bzw. Arbeitsleben<br />
außerschulische Betreuungseinrichtungen<br />
berufsb. Schulen<br />
Kammern, Verbän<strong>de</strong><br />
Arbeitsverwaltung<br />
RAN<br />
Jugendwerkstätten<br />
abH<br />
...<br />
Umsetzung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkonzepts<br />
Überprüfung <strong>de</strong>r Schülerleistungen<br />
schriftlich, mündlich<br />
Angebote <strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen<br />
Berufsfachschulen<br />
Berufsgrundbildungsjahre<br />
Maßnahmen <strong>de</strong>r Arbeitsverwaltung<br />
z. B. BBE, tip<br />
Kontakte<br />
- Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer<br />
- Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen<br />
- „beteiligte Stellen"<br />
Hinweise und Handlungshilfen<br />
(siehe NLI-Drucksache: „Handlungskompetenz<br />
<strong>im</strong> BVJ“, 1994, Seite 85)<br />
für je<strong>de</strong> Schülerin und je<strong>de</strong>n Schüler<br />
als Gedächtnisstütze<br />
Kursevaluation<br />
Bericht an die Schulbehör<strong>de</strong><br />
Anlage 6